Sonntag, 4. August 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - Holsatia im EMTV

Spiel eingestellt und doch gewonnen
Viel zu defensives Holsatia übersteht den Druck des Aufsteigers

So ganz ohne Drama können sie es einfach nicht. Eine Woche nach dem irren Pokal-Fight, der nach 0:4-Halbzeitrückstand tatsächlich noch im Elfmeterschießen gewonnen werden konnte, ließ die nicht unambitionierte Elf von Holsatia Elmshorn das Haupt der Fans und Sympathisanten auch im ersten Punktspielauftritt der neuen Serie weiter ergrauen.
Spiel eins in der Kreisliga 1 führten die auf drei Positionen veränderten Pokalhelden aufs Dorf nach Heist, wo fünf Jahre Kreisliga-Abstinenz durch das kurzfristige Nachrücken als siebtbester Kreisklassen-Dritter die Vergangenheit angehören.
Entsprechend favorisiert gingen die Blau-weiß-Roten ins Match – und sie lieferten. Ein wenig wie aus dem Nichts war der emsige Semih Zeybekoglu plötzlich zur Torchance gekommen, die unter den analytischen Augen seines Vaters im gut gefüllten Zuschauerbereich schon vergeigt schien, ehe es Holsatias Nummer 17 dann doch noch irgendwie schaffte, die Kugel zum 0:1 hineinzulümmeln (10.).
Ein guter Start für die Krückaustädter, die im Folgenden aber zu wenig aus ihrer reiferen Spielanlage machten. Der Aufsteiger hielt mit Kampf dagegen und ließ erst gegen Ende des ersten Abschnitts wieder Gefährliches der Gäste zu.
Eine gute Doppelchance entschärfte Schlussmann Marvin Scholz gegen den beweglichen Pavel Mensah und den im Nachschuss knapp verziehenden Zeybekoglu (36.) ebenso, wie einen Kuhlmann-Versuch, den sich der Tormann im Nachfassen angelte (40.) Wäre Daniel Grams doch bloß für den zweiten Ball durchgelaufen…
Scholz´ Gegenüber, Andre Robe, bekam dagegen (bislang) kaum etwas zu tun. Im Rahmen eines Rückpasses trat er jedoch in den heistmer Naturrasen – aua!
Robe aber machte weiter und das war gut so, für sein Team! Denn während es mit Ball kaum noch Zug nach vorne entwickelte, ließ es gegen das Spielgerät seltsam viel zu.
So schien man TSV-Aufstiegstorjäger Paul Smit (41 Treffer) eine Etage höher nicht viel zuzutrauen. Robe sicherte sich den Rechtsschuss halbrechts (47.), um wenig später den Winkel geschickt zu verkürzen (53.). Perfekt war Smits Chancen-Hattrick nur Sekunden später, als Robe Kopf und Kragen riskierte, um nach Steckpass Tom Kruse gegen Smit zur Ecke zu retten (54.).
Holsatia hatte Courage komplett verlassen und auch ein Wechsel auf eine defensive Fünferkette (bemerkenswert für eine selbsternannte Spitzenmannschaft gegen den Neuling) vermochte dem Defensivsalat keine Stabilität verleihen (65.). Ohne den heruntergenommenen Mensah fehlte nun gar einer der wenigen verblieben Aktivposten…
Aktiv präsentierte sich hier nur noch Gut Heil, das aber zunehmend ins Hadern mit der eigenen Chancenverwertung kam. T. Kruses Abschluss schnappte sich Robe (68.) – genau wie einen Versuch von Jakob Schmidt im Fallen (75.).
Auch der Druck durch Zweikampfintensität nahm gegen Ende zu. Björn Schramm foulte Holsatias Enes Guguk, der wiederum mit einem Schubser regierte. Nur Heistmer sah den gelben Karton – eine von zahlreichen unglücklichen Entscheidungen des nicht überzeugenden Schiedsrichterspanns (78.).
Salomonischer (Gelb für beide) gelang da schon die kurzzeitige Schlichtung einer Auseinandersetzung der Herren Albers und Krüger (80.). Für letzteren eine zu hohe Hypothek bei einem wenig später hart verübten Taktikfoul – gelb-rot (82.)!
Doch auch mit einem Mann mehr blieb Holle beim passiven Spielansatz, der im Falle einer weiteren Chance der Hausherren fast den längst Ausgleich heraufbeschworen hätte. Clever steckte Schmidt zu T. Kruse durch, dem der Winkel links vor dem Tor jedoch zu spitz wurde (87.).
Erst in der Nachspielzeit, als der TSV Heist alles nach vorne geworfen hatte, ergaben sich vorzügliche Kontermöglichkeiten, die die Elmshorner aber jeweils liegen ließen (90. & 90.+6).
Bis zum Ende der üppigen Nachspielzeit mussten die Kicker von der Wilhelmshöhe somit warten, bis der letztlich auch duselbehaftete Auswärtssieg ins Ziel gebracht war.
Bei aller Kritik vielleicht ja auch eine ganz gelungene Generalprobe für das kommende Pokalduell mit dem Landesligisten aus Nienstedten, gegen den das Spiel ohne Ball dann wirklich ein überlebenswichtiges Match-Element sein wird.

Tore: 0:1 Zeybekoglu (10.)

gelbe Karten: Münster, Pommerenke, Schramm – Albers, Baloosh, Grichel

gelb-rote Karte: Krüger (TSV Heist, 82., Rudelbildung + Foulspiel)

Zuschauer: 75










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