Kleiner
Joker mischt das Derby auf
D-Jugendspieler
Manneh zerlegt Schanze fast im Alleingang
Wäre das Halbjahr der U14-Kreisklasse 36 Herbst doch bloß ein wenig länger, mag
man sich im Lager der C2 des VfL Hammonia denken. Knappe Siege gegen TuS Osdorf
(3:2) und Schlusslicht Niendorfer TSV (2:1) korrigierten zuletzt den punktlosen
Herbstrundenstart, ehe man im Nachholderby gegen den SC Sternschanze den
krönenden 5:0-Jahresabschluss zelebrierte.
Nach beidseitig schaumgebremstem Beginn, der noch ein wenig Abbild der längeren
Schnee(-trainings-)pause war (die entsprechende Platzsperrung hatte zu diesem
Nachholtermin geführt), drohte der Nachbarschaftserfolg für die Roten erstmal
ganz weit zu enteilen. Mit einer schönen Schussbewegung setzte Schanzes Julian Paulenz
die Kirsche krachend an die Latte, ehe Emil Nowothnig den Abstauber komplett
überhastet aus vier Metern drüber zimmerte (19.).
Von außen hatte diese Szene ein gewisser Muhamadulamin Manneh betrachtet. 2012
geboren und in Minute 24 eingewechselt, erfrischte der kleine Wirbelwind sein
für die U14 ohnehin juvenil aufgestelltes Team (die Mehrheit seiner Mitspieler
befindet sich im U13-Alter) gleich mit zahlreichen Laufwegen und einer guten
Ausgleichschance. Ein langer Ball war zum Hineingebrachten „14er“
durchgerutscht, nur wäre die flache Abschlussvariante wohl die bessere gewesen
(32.)…
Kurz nach der Pause dann die richtige Entscheidung am Ball. Abwehrkante Luca
Borstelmann Albornoz schenkte die Kugel per Dribbling als letzter Mann her und
schon war Manneh in der Poleposition zum mittlerweile verdienten 0:1 (36.).
Dem technisch zu oft fehlerhaften SCS fiel darauf keine echte Antwort ein. Kaum
war man einmal etwas vorgedrungen, hatte Hammonias Defensive um den
überragenden Utku Aydogmus die richtige Antwort parat. Stattdessen machte es
der Gegner quasi im Zehnminutentakt. Halbrechts hindurchmarschierend erhöhte
Kapitän Leonardo Alban Lopez auf 0:2 (46.), während es Manneh bei einem hohen
Koc-Freistoß technisch fein im Strafraumdickicht machte (57.).
Weiter ging´s mit Mert Gökarslans Kontertor, bei dem er den vergeblich
hinterherhechelnden Bode Fuchs locker abschüttelte (60.) und Mannehs drittem
Streich, für den sich auch der Innenpfosten als Helfer mit einschaltete (63.).
Mehr passierte in diesem emotional am Ende sogar noch ein wenig hochfahrenden
Lokalduell nicht mehr.
Die Derby-Pferde waren somit gesattelt und auch tabellarisch zog Hammonia, zu
dem ja offiziell per Spielgemeinschaft auch der SV Polizei gehört, nach Punkten
mit den jeweils tor- und punktgleichen drittplatzierten Kapellen aus
Großborstel und Osdorf gleich.
Der heuer schwer geschlagene SCS beendete die Runde dagegen ohne eigenen Sieg
auf dem vorletzten Rang.
Tore: 0:1 Manneh (36.),
0:2 Alban Lopez (46.), 0:3 Manneh (57. Koc), 0:4 Gökarslan (60.), 0:5 Manneh
(63.)
gelbe Karten: Patan, Borstelmann
Albornoz – keine
Schiedsrichter: Theodor Spöhrer (SC
Sternschanze, Note 2,5)
Zuschauer: 25
Sonntag, 17. Dezember 2023
Spielbericht SC Sternschanze 4.C - VfL Hammonia/SV Polizei 2.C
Spielbericht SC Sternschanze 3.C - VfL Hammonia/SV Polizei 1.C
Klare
Sache gegen Zehn
Namlioglu-Elf
weist zehn Hammonen in die Schranken
Kellerduell in der U15-Kreisklasse 25 Herbst und der Sieger trägt Gestreift!
Mit 5:2 räumte die C3 des SC Sternschanze Lokalkonkurrent VfL Hammonia/SV
Polizei auf der städtischen Anlage „Sternschanze 4“ im Duell der sieglosen
(Vorletzter gegen Letzter) im nachgeholten Jahresfinale 2023 aus dem Weg.
Früh hatte man dabei den Weg gen drei Punkte eingeschlagen, brachte ein von
hinten über Moritz Rauscher eingeleiteter Angriff, abgeschlossen durch Baris
Sahin, die Schützlinge von Trainer Hakan Namlioglu in Front (3.).
Ausgerechnet sein Sohn Canel war es, der den Vorsprung aber wieder egalisierte.
Eckstoß für die nominellen Gastgeber durch Kapitän Enzo Gasparini und in der
Mitte schoss der Filius unbedrängt in die falsche Richtung (8.).
Freundlich nahm der SCS dem Gegner auf der anderen Feldhälfte auch das
Verteidigen ab, indem Caleb Sarfo Mitspieler Cayid Kaplan in der
aussichtsreichen Schussbahn stand (18.)…
Zum Glück für den 14-Jährigen, der bemerkenswerterweise nur einer von fünf
Spielern des eigentlich in der U15 kickenden Jahrgangs 2009 unter den 25
Eingesetzten war, nicht beim zweiten Versuch, der diesmal im hohen Bogen aus
der zweiten Reihe zum 2:1 hinunter plumpste (22.).
Kampflos wollten die nur zu zehnt angetretenen Hammonen die Derby-Lorbeeren
jedoch nicht überlassen. Insbesondere der wendige Paul Röse bereitete Schanze
immer wieder Kummer, den Torsteher Marlon Paulussen, lange stehend bleibend,
bei der besten Torchance des unermüdlichen Röse im unschädlichen Rahmen hielt
(26.).
Andererseits rettete auch Gegenüber Kjell Siebenbrodt sein Team gegen Sahin vor
gegnerischem Torjubel (32.).
Dieser ertönte allerdings kurz darauf, als Tim Kreß flach von halblinks den
3:1-Halbzeitstand markierte (34.).
Das Schlusslicht wehrte sich auch nach dem Seitenwechsel ordentlich, doch zu
oft luden die Lücken der Unterzahl zu SCS-Angriffen ein, von denen Özcan Karbuz
auf Zuspiel Rauscher treffsicher profitierte (46.).
Ein Lapsus des sonst soliden Tormannes nutzte Lawall Issaka Abdoulaye indes zum
5:1, das frei vor dem Ziel auch keine Schwierigkeit darstellte (63.).
Als kleines Trostpflaster für den dezimierten VfL gelang mit dem Wiederanstoß
der erste selbst erzielte Treffer, den Gasparini schön longline für den wieder
gut gestarteten und diesmal spitzwinklig verwandelnden Röse servierte (64.).
Eine komplizierte Halbserie ohne Zählbares ist für die fast ausschließlich aus
Spielern des jüngeren C-Jugendjahrgangs bestehenden Rothemden somit beendet, während
die Derbysieger in blau-rot noch das neulich ausgefallene Match beim zu
überflügelnden Tabellennachbarn in Haseldorf vor der Flinte haben.
Tore: 1:0 Sahin (3. Oppong),
1:1 C. Namlioglu (8., Eigentor, Gasparini), 2:1 Kaplan (22.), 3:1 Kreß (34.),
4:1 Karbuz (46. Rauscher), 5:1 Issaka Abdoulaye (63.), 5:2 Röse (64. Gasparini)
gelbe Karten: keine
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)
Zuschauer: 27
Samstag, 16. Dezember 2023
Spielbericht Walddörfer SV 2.B - SC Sternschanze 1.B
Typischer
Schanzen-Wahnsinn
Wilde
Schlussphase rettet schon verkorksten Pokal-Auftritt
Ohne Drama können sie es einfach nicht, die 2008er des SC Sternschanze, denen nach
zahlreichen Ligaspielen mit teils spektakulären Wendungen nun auch Irres im
Pokal gelang: „Wir lagen lange Zeit zurück, was für uns dieses Jahr typisch
ist, aber was dann noch mehr typisch ist, ist, dass wir dann tatsächlich noch
zurückkommen“, zielten die ersten Worte, die Mittelfeldspieler Arthur Schreiber
nach dem Spiel zu Protokoll gab, auf den ganz normalen Schanzenwahnsinn ab.
In der vorigen Runde gegen den Bezirksligisten SC Condor nur durch bessere
Nerven im Elfmeterschießen überhaupt zum Viertrundenteilnehmer gekürt,
stolperte man sich auch beim Ligakonkurrenten Walddörfer SV zunächst ein
schräges Auswärtsspiel zurecht.
Nach jeweils einer halbgefährlichen Torerkundung auf beiden Seiten drohte ein
Freistoß aus zentraler Position vor dem Sechzehner ein echtes Debakel
einzuleiten. Denn nicht nur, dass Leandro Duve „den Freistoß einfach unfassbar
gut geschossen“ hatte und somit das 1:0 linksoben markierte (16.), flogen dem
SCS in der Folge immer wieder stupideste Ballverluste um die Ohren.
So zum Beispiel bei einer Dreifachchance für die Herren Jacimovic (Pfosten),
Amtsberg (blockiert) und erneut Jacimovic, der den Nachschuss des Nachschusses,
vortrefflich positioniert, drüber bolzte (21.).
Weiteres Ungemach drohte bei einem Rabeary-Fehlpass, den Duve diesmal ebenso
wenig zu bestrafen wusste (29.), wie Kollege Leo Amtsberg ein Missverständnis
samt Ballhergabe im Mittelfeld (30.). Gut für Marineblau, dass wenigstens
Schlussmann Enno Gloßner nicht nur gegen Duves nach-Innen-Ziehen (35.) voll auf
der Höhe war.
Eine Frechheit, fast, dass Kleon Lorenz kurz vor der Pause gar den
schmeichelhaften Ausgleich gegen den Winkel verkürzenden und abwehrenden
Maximilian Röndigs auf dem Fuß hatte (37.).
Die Freude somit nicht nur bei einer schrillstimmigen und stets von draußen
navigierenden WSV-Spielermutter, die innerhalb der Szene arg an einem Kultcharakter
bastelt, auf Höchstniveau – zumindest wenn man es, wie sie, mit den Gastgebern
hielt.
Und auch mit gewechselten Spielfeldseiten hielt das Stimmungshoch im Lager der
Weißen an. „Es war ähnlich wie in der Liga (1:1): Sie haben einfach
unfassbar viel kämpferisch weggemacht und damit sind wir nicht so gut
klargekommen, weil bei uns nicht bei allen der Kampfwille die ganze Zeit da
war“, kritisierte Schreiber derweil sein eigenes Team, das wiederum Lorenz
zweimal offensiv lebend, aber nicht effektiv meldete (43. & 54.).
Gegen einen tief postierten Gegner war es nun das Spiel, das die Schanzenkicker
nicht sonderlich mögen. Ohne tiefe Räume war es ein zähes Ringen um weitere
Abschlüsse, bis ein zu weit ausgefahrener Arm eines Walddörfer-Verteidigers den
Penalty zurück ins Match begründete. Lorenz, der in Liga und Pokal zuletzt
jeweils getroffen hatte, scheiterte jedoch – wie Schreiber in der Liga – an Röndigs
und der gebrauchte Tag für den SC schien komplett (65.). „Ich habe nach dem
Elfmeter nicht mehr daran geglaubt, dass wir dieses Spiel gewinnen können; natürlich
trotzdem noch weiter gekämpft, aber irgendwie lief es nicht so richtig“, wirkte
Schreibers Gefühlslage stellvertretend für sein Team, das eine umstrittene
Zeitstrafe für den zweimal leidenschaftlich (und den Ball treffend)
grätschenden Baran Sütcü weiter zurückwarf (67.). „Die zweite Grätsche kann man
vielleicht als Foul pfeifen. Aber auch die ist für mich nicht gelbwürdig. Dazu kam noch, dass er deutlich zu lang außerhalb des Feldes war“, bekam
der ansonsten „gute Schiri“ nicht nur nach dem Spiel sein Fett vom
jüngeren Schiedsrichterkollegen im Schanzen-Dress weg.
Besser gefiel dem SCS da Janis Ohlsens Blick für den Vorteil im Mittelfeld,
durch den Schreiber die Kugel noch zu Theo Spöhrer gespitzelt bekam,
sodass Spöhrer wiederum den tatsächlich zum „zu diesem Zeitpunkt so
langsam verdienten“ Ausgleich einpiekenden Shahab Ahmadi bediente (79.).
Sollte es nun wieder ins Entscheidungsschießen von der Strafstoßmarke gehen?
Keine 120 Sekunden später bescherte sich der SCS die „Erleichterung, nicht ins
Elfmeterschießen zu müssen“: Spöhrer schickte den Lorenz-Express, den Hejran
Taher regelwidrig als letzter Feldspieler zum Entgleisen brachte – Feldverweis!
…und eine schöne Freistoßposition für eine gute Hereingabe winkte ja auch noch
von halbrechts. „Ich habe einmal gesagt, wo ich den Ball hin schießen werde und
wo bitte alle reinlaufen und dass irgendwer bitte den Fuß reinhält“, erklärte der
ausführende Schreiber das Vorgehen, das Lorenz exakt befolgte und die Partie in
dieser Manier komplett auf den Kopf stellte (80.+2).
Mit der Brechstange und einem letzten Freistoß, den Herolind Sejdiu noch einmal
hoch ins Pulk brachte, rüttelte das U16-Landesliga-Schlusslicht in den letzten
Augenblicken an dem drohenden Pokal-Aus – vergebens! Ein ganz normaler
Vormittag hatte für den SC Sternschanze seinen glücklichen Verlauf genommen.
Im Erreichten Achtelfinale wartet dann Ende Januar die „Pflichtaufgabe“
Vorwärts/Wacker II aus der Bezirksliga oder Ligarivale Niendorfer TSV, gegen
den man beim 3:3 (nach dreimaligem Rückstand) ein „ausgeglichenes Spiel mit ein
bisschen mehr Spielanteilen bei Niendorf“ erlebte.
Nun ist das „ziemlich durchwachsene Fußballjahr“ 2023, in dem man seit „März
richtig angefangen“ habe, „guten Fußball zu spielen“, aber – „durch
Konzentrationsschwächen“ – zu wenige Punkte gegen Kaliber der Marke Teutonia 05
oder FC Süderelbe holte, aber erstmal beendet. Zeit, den häufig arg belasteten
Kreislauf über die Feiertage mal wieder ein wenig herunterzufahren….
Tore: 1:0 Duve (16.,
direkter Freistoß), 1:1 Ahmadi (79., Spöhrer), 1:2 Lorenz (80.+2, Schreiber)
gelbe Karten: Grumler Alvarez,
Jacimovic – Sütcü, Majeed Mohammed
Zeitstrafe: Sütcü (SCS, 67.,
wiederholtes Foulspiel)
rote Karte: Taher (WSV, 80.+1,
Notbremse an Lorenz)
Schiedsrichter: Janis Christoph
Ohlsen (Ahrensburger TSV, Note 2,5: sicherer, teils zu garstig auftretender
Leiter, der in fast allen Schlüsselszenen richtig lag, jedoch spielte der erst
nach sechs Minuten wieder hineingelassene Sütcü bei beiden Verwarnungen den
Ball.)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Röndigs hält
Handstrafstoß von Lorenz (65.).
Sonntag, 26. November 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Victoria Hamburg 2.B
SCS schlittert zum Derbysieg
Unterhaltsames Nachbarschaftsspektakel auf Schnee und Eis
„Sehr knappe Spiele“, eine „längere Vergangenheit mit Spielern des SC Victoria“
und zuletzt hoch hitzige Herangehensweisen machten die Derbys gegen den Rivalen
vom Lokstedter Steindamm für die 2008er des SC Sternschanze stets zu einem
Halbjahreshöhepunkt. Und auch diesmal sollte es eine Begegnung mit
Erinnerungswert werden.
Zu Beginn jedoch stand hüben wie drüben noch die Suche nach der eigenen
Standfestigkeit auf dem Schnee und Eis belegten Kunstgrün im Vordergrund. „Zur
ersten Halbzeit war der Platz ziemlich rutschig“, berichtete Schanzes Baran
Sütcü, der sich erst „nach einer gewissen Zeit an die Platzverhältnisse gewöhnt“
hatte.
Vorher setzte es gleich mit der ersten erwähnenswerten Spielsequenz den fiesen
Dämpfer in Form eines Hebers, den Louis Jensen aus der zweiten Reihe im hohen
Bogen zum 0:1 unter die Querstange setzte (11.). „Das kann passieren“,
beschwichtigte Sütcü die nicht unberechtigte Kritik an seinem hier suboptimal
postierten Torsteher.
Auch keine gute Figur machte auf der anderen Seite Vicky-Schlussmann Luke
Nöcker, als Ariyan Shafaei Shamsabadiyan für Shahab Ahmadis Gewaltroller
einleitete und Vickys Schlussmann die hineintrudelnde Pille auf der seifigen Piste
nicht zu fassen bekam – 1:1 (30.)!
Zuvor hatte der SCS noch Pech, dass der an vorderster Front aufgestellte Julius
Ahrens von halbrechts nur den Außenpfosten erwischte (21.).
Besser lief es da bei einem Freistoß, den Kollege Arthur Schreiber in den
Sechzehner brachte.
„Obwohl der Freistoß anders gewollt war, war es eine ziemlich schöne Vorlage“,
erfreute sich Sütcü aber noch mehr an Ahrens´ „perfekter Verarbeitung“, die den
Schanzern die wohltuende 2:1-Halbzeitführung einbrachte (30.).
Diese geriet nach dem Seitenwechsel zunehmend ins Wanken. Insbesondere der
leichtfüßige Lamine Cisse machte dem SCS durchaus Kummer, den ein rettendes
Abwehrbein beim Solo des über links kommenden Energiebündels in Minute 48 und
ein knapp zu hohes Ansetzen (61.) noch im Bereich des Erträglichen hielten.
„Ich persönlich dachte für einen kurzen Moment, dass wir einen Gegentreffer
sicher kassieren werden“, ahnte Schanzes Nummer 17, was eine Viertelstunde vor
Ultimo tatsächlich eintreten sollte. Wieder kam der dribbelstarke Flügelspieler
zum Abschluss und diesmal war es aus zentraler Position geschehen – Ausgleichsjubel
bei Gelb-blau!
„Nach dem Gegentor haben wir uns als Team dazu entschieden, nochmal 100 Prozent
zu geben“, beschrieb Zentrumsspieler Sütcü den Geist, der den Wasserturmkickern
zur passenden Antwort verhalf: Ballgewinn Theo Spöhrer, Sütcü mit dem Ball in die
Spitze und schon ging es für Kleon Lorenz ab durch die Mitte zum umjubelten 3:2
(74.).
Nun waren die Gäste wieder am Zug, wollten sie den Anschluss an das
Führungsdrittel der Tabelle in diesem Derby nicht gänzlich verlieren. Und sie
drückten noch einmal – bis in die lange Nachspielzeit hinein, in der ihnen ein
eigener Eckstoß in alles oder
nichts-Manier zur Entscheidung um die Ohren flog. Goalie Nöcker turnte
längst im gegnerischen Strafraum herum, sodass der „überraschenderweise“
plötzlich nach vorne stürmende Koyar Hameed Mohammed nach Spöhrers
energetischer Willensleistung über links für einen sonst wenig offensivaffinen Verteidiger
bemerkenswert cool einschieben konnte (80.+6).
Der marineblaue Erfolg in einem Derby, in dem beide Teams „sehr fair gespielt
haben“ (was in den vergangenen Matches eher selten vorkam) war eingetütet und damit
auch der Sprung auf Rang vier der U16-Landesliga.
Dass es am kommenden Wochenende nach 80 Minuten am Zollenspieker gegen Kellerkind
SCVM erneut Anlass zu einem (unnötig provokanten) Siegerfoto geben wird, steht
für den Vorlagengeber des 3:2 außer Frage: „Ich erwarte einen klaren Sieg und
eine Aufbesserung unseres Torverhältnisses“, betonte der Lautsprecher, der das
Team nach abermaliger Verletzungspause heuer wieder „mit meiner Qualität
bereicherte“ und seinen doppelten Einsatz nach 80 vortäglichen Minuten im
zweiten Team heute mit Wadenproblemen vorzeitig beenden musste (77.).
Tore: 0:1 Jensen (11.),
1:1 Ahmadi (22. Shafaei Shamsabadiyan), 2:1 Ahrens (30. Schreiber), 2:2 Cisse
(65.), 3:2 Lorenz (74. Sütcü), 4:2 Hameed Mohammed (80.+6, Spöhrer)
gelbe Karten: keine – Schirmer
Schiedsrichter: Moritz Ben Frank (SC
Alstertal/Langenhorn, Note 2,5)
Zuschauer: 50
Samstag, 25. November 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1. Alte Herren - Glashütter SV 1. Alte Herren
Schanzes prompte Antworten
Zweimal einem Rückstand direkt gekontert
Ordentliches Ergebnis oder zu wenig im Landesligaabstiegskampf – so
richtig einzuordnen war das Remis für die ersten Alten Herren des SC
Sternschanze gegen den Glashütter SV auf eigenem Kunstgrün nicht.
Begonnen hatte das Duell mit dem spielerisch gesehen unterwert Siebtplatzierten
ohne große Höhepunkte.
Mit der rechten Klebe eröffnete schließlich Schanzes Gwen Kervella das
Offensivtreiben, dem in diesem Fall der starke Björn Schuhmann im GSV-Gehäuse
gekonnt Einhalt zu gebieten wusste.
Dann die Gäste, für die es Daniel Pofahl noch im Fallen versuchte, doch auch
René Eckardt noch rechtzeitig ein Greifwerkzeug an die Pille (27.).
Nicht so, als Georg Kaysers zu weit abgespreizter Arm jenen Strafstoß
heraufbeschwor, den Dominic Thormählen ausgesprochen sicher zum 0:1 ins Netz
platzierte (32.).
Schanzes maximal ästhetische Sofort-Reaktion: Fabian Günls malerischer Heber,
der aus 25 Metern fabelhaft im linken Giebel verschwand (33.).
Im zweiten Abschnitt ein ähnliches Treiben: Erstmal nichts Erwähnenswertes,
doch dann ging´s wieder rund!
Markus Schoenberger erfuhr bei seinem Zuspiel in die Spitze zu wenig
gegnerische Aufmerksamkeit – genau wie Kollege Tim Hauff, der aus spitzem
Winkel ins kurze Eck vollstreckte (59.).
Wiederum aber verstanden es die Platzherren, die Karten neu zu mischen. Von
rechts angeflankt, fand Timo Rosemann Raum und Zeit, sich im Strafraum zu
drehen und trocken das 2:2 zu zelebrieren (61.).
Beide Lager strebten für die verbliebene Spielzeit emsig nach dem Siegtreffer,
der Daniel Kampe per Kopf sogar gelingen sollte – der Schiedsrichter war jedoch
zuvor eine Abseitsstellung aufgefallen (62.).
Ganz ohne rettenden Pfiff entkam der GSV durch Schuhmanns sehenswerte
Flugeinlage gegen Rosemann der Niederlage (63.), um zwei Minuten später selbst
noch die Hand nach den drei Punkten auszustrecken. Eine Torpfostenbreite zu
hoch geriet Kevin Thürwächters Linksschuss, der für heute den letzten Akkord
bedeutete. Kein Schritt voran hüben wie drüben.
Tore: 0:1 D. Thormählen
(32., Stafstoßtor, Handspiel Kayser), 1:1 Günl (33.), 1:2 Hauff (59.
Schoenberger), 2:2 Rosemann (61.)
gelbe Karten: Kroll, Riedel – Ti.
Wismann
Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (FC
Alsterbrüder)
Zuschauer: 25
Samstag, 18. November 2023
Spielbericht Harburger SC 1.B - SC Sternschanze 1.B
„Dummer
Standard“ als Partycrasher
von
Krenskis Kopf beschert Spitzenreiter HSC den späten Dreier
Um ein Haar wären sie erstmalig fällig gewesen, die bis dato verlustpunktfreien
Oberligaabsteiger des Harburger SC. Nur ein Zähler drohte es an Spieltag neun
gegen den SC Sternschanze zu werden, doch in der Nachspielzeit nahm der
U16-Landesligaprimus doch noch die Ausfahrt Heimsieg.
Bis dahin war es ein wahrlich steiler Weg gegen einen SCS, den man zwar mit
hohen Spielanteilen reichlich beschäftigte, doch außer einem Meer von
Eckstößen, die meist durch ungeschicktes Schubsen als verschenkt zu vermelden
waren, vermochte man nicht viel Strafrauminhaltliches auf das heimische
Kunstgrün zu bringen.
„In der ersten Hälfte haben die uns mit schnellem, guten Passspiel und guter
Raumbesetzung und auch guten Positionswechseln teilweise ein bisschen
schwindelig gespielt“, spürte auch
Schanzes Arthur Schreiber die steife Brise des harburger Ballbesitzfußalls, „aber
das war jetzt nicht so, dass der Gegner so überragend ist, dass man da denkt: Oh, hier geht gar nichts!“.
Und so setzten auch die Gäste ihre „ein, zwei Akzente“, von denen
beispielsweise einer in der Gestalt einer vielversprechenden
Spöhrer-Schusschance daherkam (6.). „Wenn er ihn reinmacht, läuft der Spielverlauf
natürlich für uns perfekt“, trauerte Schreiber der vergebenen Möglichkeit
hinterher.
Stattdessen durchbrach eine höchst unglückliche Szene im Aufbau die
Chancenarmut, als Till Steinfeld im Zentrum den just eingewechselten Jona
Specht suchte, dieser der Kugel nicht entgegenkam und der lauernde Dawid Wiorko
die abgefangene Kugel zentral passgenau linksunten hineinfräste (39.). „Natürlich
ist der Ball von Till riskant, aber neun von zehn Bällen kann ich da
verarbeiten, aber leider war ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Zehn und
Jona war halt überhaupt nicht wach oder er wusste auch nicht, was er machen
muss, als Zehner“, ging der 1:0-Halbzeitstand neben dem individuellen Fauxpas
auch auf das Konto einer gewagten Personalrochade.
Unverdrossen und mit dem Wissen um so manches umgebogenes Match blieb der SCS
dennoch „mit positiver Energie“ gut zu Fuß. „In der zweiten Hälfte waren wir gezeigt,
dass wir guten Fußball spielen können und waren dann, wenn nicht, sogar deutlich
besser. Ein Punkt wäre da absolut verdient gewesen.“.
Und nach diesem sah es dann tatsächlich auch aus, nachdem Schreiber Theo Spöhrer
auf die Reise schickte, der eingewechselte Moritz Renhof sich im Herauskommen
wohl knapp auf der Strafraumumrandung als ungestümer Holzhacker gerierte und
Kleon Lorenz vom Punkt den Gleichstand markierte (55.). „Als Schiri hätte ich auch
auf innerhalb entschieden, weil du halt sonst einfach glatt Rot ziehen musst
und innerhalb hast du halt die Strafminderung: da kannst du Gelb ziehen und das
reicht dann.“, erläuterte der ebenfalls bereits im Herrenbereich Spiele
leitende Schreiber das Vorgehen seines kurzfristig per Münzwurf wegen
Schiedsrichterlosigkeit als Spielleiter eingesprungenen Obmanns,
Die Hausherren bemühten sich indes, das Spiel zu machen, dabei allerdings zu
oft in gefährliche Konter, von denen Mohammadullah Azimi gegen den hier gut Fläche
machenden Renhof einen besonders Aussichtsreichen vergab (75.).
Nicht besser erging es HSC-Angreifer Parush Dhir, der einen Treffer gegen den Club,
bei dem er Ende der Vorsaison einige Male als Trainingsgast vorstellig wurde,
aus zentraler Position hauchdünn verpasste (78.).
So standen die Zeichen auf den ersten harburger Punktverlust der Saison, bis für
Schanze „Typisches“ passierte: „Wir kriegen wieder so einen Standard, den wir
total dumm am Strafraum ziehen. Und dann haben wir mal wieder absolut keine
Zuordnung“, war der Grund rasch ausgemacht, warum der aufgerückte Maxim von
Krenski Daris Muric´ ruhenden Ball ohne echten Gegnerdruck zum 2:1-Siegtreffer
in der Nachspielzeit einschädeln konnte (80.+3).
„Ich denke schon, dass es mir so ein bisschen den Geburtstag ruiniert hat. Vor
allem, weil wir echt ein gutes Spiel abgeliefert haben!“, ärgerte sich
Schreiber über einen letztlich vermiesten Kick zum 15. Ehrentag, der in der
Tabelle mit der unsanften Landung auf Rang fünf endete.
Gegen den wahrlich nicht innig geliebten SC Victoria wäre dies mit einem
Derbysieg am folgenden Wochenende wohl aber wieder vergessen…
Tore: 1:0 Wiorko (39.),
1:1 Lorenz (55. Strafstoßtor, Renhof an Spöhrer), 2:1 von Krenski (80.+3, D.
Muric)
gelbe Karten: Schmans, Renhof,
Luyengi – Schreiber, Lorenz
Schiedsrichter: Björn Meyer (SC
Sternschanze, ersatzweise)
Zuschauer: 45
Sonntag, 12. November 2023
Spielbericht FC Alsterbrüder IV - Grün-weiß Eimsbüttel IV
Jonutis
im Fußballhimmel
Dreierpacker
entscheidet Verfolgerduell binnen elf Minuten
Aktien im Aufstiegskampf der Kreisklasse B5 haben beide – die des SV Grün-weiß
Eimsbüttel haben im Duell der Viertvertretungen beim FC Alsterbrüder am letzten
Hinrundenspieltag eine ordentliche Wertsteigerung erlebt.
Zum gefeierten Helden des Abends avancierte dabei „Kurzarbeiter“ Ernestas Jonutis,
der für seinen mustergültigen Hattrick lediglich 32 Einsatzminuten benötigte.
Bevor jedoch der eingewechselte Sturmtank sein siegbringendes Werk verrichten
konnte, plagte seine Farben der Umstand, dass man sich für eine schiere
Feldüberlegenheit herzlich wenig kaufen kann.
Hinten bombensicher, aber im Angriffsdrittel zu unpräzise, war es zunächst eine
Geduldsveranstaltung für die Grün-weißen, denen schließlich eine Distanzrakete
Abhilfe schaffte. Aus 23 Metern feuerte Felix Lüllemann zentral auf den
Innenpfosten, der artig Beihilfe zum verdienten 1:0 leistete (38.).
GWE auf Kurs, doch einmal ungeschickt im eigenen Strafraum zur Stelle gewesen,
war die Führung kurz nach der Pause schon wieder dahin. Schiedsrichter Arthur
Schreiber (SC Sternschanze) erkannte prompt auf Strafstoß, den Henri Wormuth
sicher zum etwas schmeichelhaften Gleichstand versenkte (49.).
Schnell ergab sich für den agilen Armin Nouri über rechts die Gelegenheit,
wieder in Front zu gehen, als er aus vollem Lauf etwas zu hoch ansetzte (57.).
Stattdessen hatte Yaniv Golan in der Disziplin des Weitschusses gar das 2:1 für
den FCA auf dem Fuß – Latte (69.)!
Dann aber schlug die (halbe) Stunde des Ernestas Jonutis, den eine schwache
Rückpassaktion zu Torwart Florian Bittermann zum Einschieben ins leere Tor
einlud (70.), ehe er nur Sekunden danach eine gut erkannte Vorteilssituation
mit dem zentralen 1:3 vollendete (71.).
Endgültig im Fußballhimmel kam der wuchtige Joker an, als Leon Stengel nach einem Einwurf
von links auf der Grundlinie Durchsetzungskraft bewies, querlegte und den
alleingelassenen Ionutis am zweiten Pfosten unwiderstehliche bediente (81.).
Die Kicker vom Tiefenstaaken damit nun Dritter, während die Alsterbrüder nur
sechs Zähler dahinter auf Rang sieben verweilen.
Tore: 0:1 Lüllemann (38.),
1:1 Wortmuth (49., Strafstoßtor), 1:2 Jonutis (70.), 1:3 Jonutis (71.), 1:4 Jonutis
(81. Stengel)
gelbe Karten: Wormuth – keine
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 2,5)
Zuschauer: 11
Samstag, 11. November 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Condor Hamburg 2.B
Raubvögel erst vom Punkt gestutzt
Schanze-B1 entrinnt Pokal-Blamage im Elfmeterschießen
„Mit einem blauen Auge kommt man davon, wenn man eine ungünstige Situation mit
relativ geringem Schaden übersteht, einer Gefahrensituation gerade so entrinnt.“,
erläutert die Webseite sofatutor.com
eine oft zitierte Redewendung, die zur dritten U16-Pokalrunde ganz besonders
auf das Landesligateam des SC Sternschanze zutraf.
Dabei ging es zu frühestmöglicher Anstoßzeit (9 Uhr), der einen oder anderen
Verspätung innerhalb der Mannschaft und einem Aufwärmen, das laut Mittelfeldspieler
Arthur Schreiber entsprechend „überdurchschnittlich schlecht“ verlief, vielversprechend
los, gegen den eine Etage tiefer angesiedelten SC Condor. Ariyan Shafaei
Shamsabadiyan bediente den gestarteten Shahab Ahmadi, doch Gäste-Schlussmann
Jamie-Oliver Twesten vermieste den Schanzern das frühe Tor-Futter für einen
entspannten Favoriten sieg (3.). „Wenn wir da in Führung gehen, sieht es ganz
anders aus“, haderte Schreiber, für deren Farben sich stattdessen fortan ein „sehr
schwieriges Spiel“ gegen für sie unangenehm defensiv eingestellte Raubvögel einstellte.
Passend dazu das 0:1, bei dem ein langer Ball ausreichte, um den schnellen
Yassin El Gohiny über rechts auf die Bahn zu schicken, die ohne Umschweife zur
Außenseiterführung leitete (11.). „Das Gegentor geht ganz klar auf unsere
Verteidigungskette, die überhaupt keine Zuordnung hat, den Gegner unterschätzt;
gedanklich viel zu langsam – das darf überhaupt nicht passieren – vor allem gegen so
einen Gegner!“, polterte Schanzes Nummer 18, die selbst „sehenswert“ wie „notwendig“
rasch per Freistoß auf 1:1 stellte
(15.).
Wirklich einfacher wurde es aber auch damit nicht, gegen die massiv
aufgestellten Farmsener. „Klar, der steht tief, aber irgendwie musst du es halt
trotzdem hinbekommen, klar vors Tor zu spielen – das haben wir zu selten
hinbekommen“, so das deutliche Eigenurteil über den Auftritt, in dem „die
Zielstrebigkeit im letzten Drittel gefehlt“ hatte.
Kleon Lorenz lud mit Gegnerkontakt zum Strafraumsturz ein, woraufhin Torsteher
Twesten die Gäste in alter Hans-Jörg-Butt-Manier erneut in Front brachte (29.).
„Der Kontakt ist da, aber er fällt sehr einfach, für mich“, haderte der hier
einmal mit seiner eigenen Spezialität geschlagene Schreiber, der es nach dem
Seitenwechsel erneut mit einem schön parierten Freistoß versuchte (45.).
So blieb es weiter eine komplizierte Angelegenheit für das spielerisch klar
überlegene Heimteam, das jedoch nach wie vor den echten Drang zum Tor vermissen
ließ. Vorwochendoppelpacker Lorenz probierte es zweimal erfolglos (50. &
57.), ehe es eine Viertelstunde vor dem Ende doch einmal klappen sollte.
Twestens einzigen Fehler beim Abfangen einer Flanke von rechts bestrafte
Shafaei Shamsabadiyan in der Mitte handlungsschnell mit dem gerechtfertigten
2:2-Ausgleichstreffer (65.).
Marineblau nun mit dem Momentum auf seiner Seite – und zwei weiteren guten
Gelegenheiten für den zunehmend auffälligen Lorenz (67. & 71.), doch auch
Condor wartete plötzlich wieder gefährlich auf. Artem Mashyras Weg zum 2:3
blockierte Enno Gloßner faustend (66.), während El Gohiny einen
fälschlicherweise als indirekt verhängten Freistoß wegen Strafraumübertritts
des Torhüters an die Latte setzte (78.).
Keiner sollte mehr treffen, sodass die Entscheidung vom Punkt zu fallen hatte.
Von dort aus zeichnete sich dann früh das bessere Ende für den Landesligisten
ab, wehrte Gloßner gleich den ersten Schuss von Aaron Carstensen ab, woraufhin
Lorenz das wichtige 3:2 besorgte. Der SCC im Nachteil, der sich nach Twestens
Schuss gen Biomarkt auf der anderen Straßenseite weiter zuspitzte. Die Hausherren
unterdessen fehlerfrei: Ahmadi und Spöhrer mit aller Sicherheit, während J. Lommatzsch
und Demiri die Sache immerhin offen hielten – bis Anton Kuhlmann als vierter
SCS-Schütze mit 6:4 alles klarmachte.
„Ein Sieg der Geduld“, formulierte es der als fünfter Schütze nicht mehr benötigte
Schreiber, dem mit seiner Kapelle im Achtelfinale ein Duell mit dem Sieger aus
der Paarung TuRa Harksheide/Walddörfer SV bevor steht.
Zunächst aber geht es an dessen Ehrentag in der Liga zum verlustpunktfreien
Oberligaabsteiger Harburger SC. „In Harburg müssen wir auf jeden Fall eine Leistungssteigerung
zeigen, wenn wir da gewinnen wollen, oder zumindest einen Punkt holen wollen“,
lautet die Parole, die durch „bissigere Zweikämpfe“ und „mehr Gefahr im letzten
Drittel“ mit Inhalt gefüllt werden soll.
Tore: 0:1 EL Gohiny
(11.), 1:1 Schreiber (15.,direkter Freistoß), 1:2 J. Twesten (29., Strafstoßtor,
Lorenz an El Gohiny), 2:2 Shafaei Shamsabadiyan (65.), Elfmeterschießen: Gloßner hält gegen Carstensen, 3:2 Lorenz, Twesten
schießt über das Tor, 4:2 Ahmadi, 4:3 J. Lommatzsch, 5:3 Spöhrer, 5:4 Demiri,
6:4 Kuhlmann
gelbe Karten: Kuhlmann – Marinov
Schiedsrichter: Niklas Neumann
(Oststeinbeker SV)
Zuschauer: 30
Freitag, 10. November 2023
Spielbericht SC Condor Hamburg IV - Hummelsbütteler SV
Ein
Thriller bis das Licht ausging
Irres
Anti-Spitzenspiel: rekordverdächtiges Condor IV verspielt 6:1-Führung
Es ist schon eine knietiefe Suche in den Untiefen Archiv-Statistiken des
Hamburger Fußballverbands nötig, um eine ähnlich desaströse Konstellation vor
einem Herrenspiel im Ligabereich zu finden.
Null Punkte – 17:243 Tore (SC Condor IV) empfingen minus 2 Punkte – 20:89 Tore
(der Hummelsbütteler SV war gegen Spitzenteam BU VI nicht angetreten und
erhielt folglich einen Drei-Punkte-Abzug) zum Anti-Spitzenspiel des HFV-Bereichs
im Rahmen der Kreisklasse B4 – der niedrigsten Spielklasse.
Und tatsächlich machte es den Anschein, als würden sich die ausnahmsweise
einmal nicht in Unterzahl besetzten Raubvögel zum Hinrundenabschluss den lang
ersehnten Dreier krallen.
Mit etwas Glück ins beidseitig intensiv geführte Match gestartet, dass
Schiedsrichter Sven Trumpf ein Abstaubertor des HuSV wegen Abseits nicht
anerkannte 5.), ging man selber durch einen beherzten Lauf von Jarmo Drobar
über links und dessen Abschluss ins obere Eck mit 1:0 in Front (10.).
Ein positives Setting, das auch der Ausgleich (Elias El Khoutari nutzte bei
einer Lehmann-Ecke seine Lufthoheit zum Kopfballtor, 20.) nicht trüben konnte.
Eigengewächs Haddi Gondal vergoldete einen Ballgewinn von Anil Garb mit dem
zentralen 2:1 (25.), ehe Garb auch das 3:1 im Querlegen vorlegte. Diesmal war
es der mitgeeilte Dominik Alavanja, der das Leder über den Strich grätschte
(37.).
Und weiter gingen die Condor-Festspiele mit Gondals Ecke, die Masir Habibi
alleingelassen zum 4:1-Halbzeitstand einnickte (45.).
Unfassbar, wie einfach es dem Vorletzten hier im Strafraum gemacht wurde!
Nicht weniger simpel war es vier Minuten nach der Pause für Gondal, vier Mann
plus Torwart mit der Murmel am Fuß aussteigen zu lassen und sie anschließend
als fünftes SCC-Hurra hinein zu bugsieren (49.). Keine 120 Sekunden später
machte Alican Anilir das halbe Dutzend per Kontertor voll (51.).
Und das, obwohl sich die Gäste direkt davor einmal wieder lebend meldeten. Paul
Göppert hatte von halblinks Bekanntschaft mit dem Pfosten gemacht (50.), bevor
es auf der anderen Seite wieder Saures für die Elf von Ulrich Hari setzte.
Das einzig Gute für sie an diesem Freitagabend: Es war noch genug Zeit für fünf
eigene Treffer. Den Ersten gab es wiederum nur Augenblicke danach. Patrick
Lehmanns Freistoß vermochten Condor nicht so recht zu klären, sodass wieder EL
Khoutari zur Stelle war (53.). Ebenso noch vor der Stundenmarke, als er eine
Ballbesitzphase aus 20 Metern unter Mithilfe einer Flutschfinger-Aktion des
Tormanns mit dem 6:3 abschloss (58.).
Plötzlich ging hier ja doch etwas, für die Grünen, denen Muhamed Tandogans
lockeres Einschieben just noch weiteren Aufwind verlieh (62.).
An Chancen, wie Leonardo Moderno Alves´ Außenpfostenschuss (66.) mangelte es in
der Folge nicht. Nur verrann mit jeder vergebenen Möglichkeit wertvolle Zeit
auf dem Weg zum Ausgleich, den Tandogan auf Flanke des omnipräsenten Patrick Lehmann
am kurzen Pfosten mit 6:5 noch einmal so richtig greifbar machte (88.).
Condor unterdessen verpasste durch Gondal und dessen erneutes Solo das
vorentscheidende siebte Tor (90.).
So hieß es also weiter zittern bis zum Ende, was in diesem verrückten Kick (in
dem Pyrotechnik am Spielfeldrand natürlich nicht fehlen durfte) natürlich nicht
gut gehen konnte. Lehmanns Eckstoß konnte ein weiteres Mal nicht sachgerecht
entschärft werden, woraufhin El Khoutari seine langen Gräten mit chirurgischer
Präzision zum Stocher-Tor einsetzte – 6:6 am Berner Heerweg (90.+5)!!!
Schluss war damit aber immer noch nicht. Beiden Seiten war anzumerken, dass sie
den Lucky-Punch forcierten – bis plötzlich um Punkte 21:30 Uhr das Licht
ausging…
Achteinhalb Minuten war man da über die Zeit, die an diesem vogelwilden Abend, wie
im Flug verging. Was davon übrig blieb: Der erste Punkt für die nun 249
Gegentore schweren Condoraner, die damit zumindest nicht vom HuSV mit seinem
weiterhin in den Miesen stehenden Punktekonto überholt wurden. Dem Frust über
Verlust des doch schon sicheren Sieges gebot dies allerdings nicht ansatzweise
Einhalt.
Tore: 1:0 Drobar (10.),
1:1 El Khoutari (20. Lehmann), 2:1 Gondal (25. Garb), 3:1 Alavanja (37. Garb),
4:1 Habibi (45. Gondal), 5:1 Gondal (49.), 6:1 Anilir (50. Habibi), 6:2 El
Khoutari (53. Lehmann), 6:3 El Khoutari (58. Göppert), 6:4 Tandogan (62.), 6:5
Tandogan (88. Lehmann), 6:6 El Khoutari (90.+5, Lehmann)
gelbe Karten: Habibi, Junker,
Dreßler – El Khoutari, Schlünzen, Klein, Steinberg
Schiedsrichter: Sven Trumpf (1. FC
Hellbrook, Note 2,5)
Zuschauer: 80Plötzlich wurde es dunkel...
Dienstag, 7. November 2023
Spielbericht SC Pinneberg - TuS Appen II
Ein
Hauch von Schalke
Engagiert,
aber nicht zwingend: SC Pinneberg weiter tief im Abstiegssumpf
Blaue Adidas-Trikots und ein drohender Doppelabstieg. Was sich im Profifußball
stark nach Schalke 04 anhört, passt in der Kreisklasse 1 umso mehr auf das
Schlusslicht SC Pinneberg. An der Raa, wo der Nachholer gegen TuS Appen II doch
nicht, wie angekündigt, auf Grand, sondern auf dem begrünten Hauptplatz
stattfand, hatten die Gastgeber eigentlich viel dafür getan, den Bock endlich
einmal umzustoßen.
Einen engagierten Beginn untermalte Fabian Reineke als wacher Abfänger im
appener Spielaufbau, woraufhin Kameran Ali aus spitzem Winkel den Kürzeren
gegen TuS-Schlussmann Louis Eislage zog (6.).
Auf der anderen Seite brachte man sich jedoch mit Naivität in ärgste Bedrängnis.
Fast ohne defensive Absicherung flog ihnen der entstandene Eckstoß böse um die
Ohren. Glück nur, dass Jannes Roll vor dem Schlussmann den Blick für den besser
postierten Kevin Altunbas vernachlässigte…
Zu weit weg blieb der SCP auch eine Viertelstunde später, als die Gäste recht frei
ihr Spiel aufzogen, Björn Kaland flankte und der Zugriff auf den punktgenau
bedienten Justin Heysel in der Strafraummitte viel zu spät erfolgte – das flach
erzielte 0:1 (22.)!
Sicherlich war den rückstanderprobten Kreisstädtern der Einsatz nicht abzusprechen.
Auch in puncto Spielanteile standen sie dem Gegner in nichts nach, doch ohne
Durchschlagskraft vorderen Spielbereich blieb ein Brusic-Freistoß, der aus
beträchtlicher Entfernung gar nicht einmal so weit verfehlte, der gefährlichste
Vortrag der Blauen (32.).
Denen ersparten im eigenen Sechzehner in einer Doppelszene erst Schlussmann
Fynn Münster gegen K. Altunbas und dann der knappe Abseitspfiff (Roll
vollstreckte im Nachgang allein am zweiten Pfosten) einen höheren
Pausenrückstand (43.).
Obendrauf verlor man mit Reineke (Kopfverletzung, 38.), Ali (Verletzung nach
Zweikampf, 53.) und Stieb (Oberschenkelprobleme, 58.) drei Akteure an die
Medizinabteilung.
Der fast-Absteiger des Vorjahres, dem eine bravouröse Rückrunde zum
Klassenverbleib verhalf, wusste daraus allerdings kein Kapital zu schlagen.
Wiederum der agile Roll vergeigte im Konter das mögliche 0:2 vor dem sich
auffächernden Münster (70.).
So blieb der jung aufgestellte SC Pinneberg bis zum Ende in Reichweite eines
vielleicht nicht ganz unverdienten Punkts. Insbesondere über Oliver Pasieks rechte
Seite machte man noch einmal ordentlich Dampf, um gen Strafraum aber zu oft den
Mut zu verlieren.
Nach Eckstoß von links köpfte Mats Kruse immerhin einmal in Richtung Tor (81.),
ehe Ricardo Brusic zwei Minuten vor dem Ende eine Freistoßposition wie gemalt
zum 1:1 vorfand. Zentral lag die Kugel 21 Meter vor dem Gehäuse, dessen
Querbalken das Eigengewächs nur erwischte.
Saisonniederlage Nummer zehn war somit Fakt und damit auch das Behalten der
roten Laterne.
Am Almtweg, den man durch zahlreichen Auswärtssupport kurzerhand nach Pinneberg
verlegte, freute man sich dagegen über den erfolgreichen Abschluss einer soliden
Hinrunde (am kommenden 15. Spieltag ist man spielfrei), die in der etwas
ausfallverzerrten Tabelle derzeit für Rang sechs reicht.
Tore: 0:1 Heysel (22. B.
Kaland)
gelbe Karten: Kruse, Meyer – K.
Altunbas, Ennisch
Schiedsrichter: Erol Sayan (SSV
Rantzau, Note 2,5)
Zuschauer: 40
Sonntag, 5. November 2023
Spielbericht HEBC 1. Senioren - TuS Germania Schnelsen 1. Senioren
Aus
dem Keller gequält
Sieg
im Kampfspiel: HEBC-Senioren verschaffen sich etwas Luft
Vorjahres- Dritter und Siebter der Senioren-Oberliga 01 im unteren Drittel: Da
überraschte es nicht, dass sich die kriselnden Kontrahenten lange fast ohne
echte Torchancen neutralisierten. Michael Glaser zielte für den HEBC deutlich
über den Kasten (12.), während es Andre Hartmann auf der anderen Seite per Kopfball
mit ballistischer Flugkurve nur unwesentlich besser machte (24.).
Ein ruhender Ball, ein Freistoß Lars Meißners, schien in einem quälend
zerfahrenen Match die nötige Abhilfe zu schaffen, zappelte das Netz nach dem
Standard von links – aber Abseits (51.)!
Stumm blieb die Pfeife dafür beim nächsten Beitrag der Hausherren, als Alpaslan
Yildirim in Germanias Gefahrenbezirk gefällt wurde – und das war auch gut so,
nutzte der kurz zuvor eingewechselte Lars von Lühmann den Vorteil halblinks vor
der Kiste zum 1:0 für Lila-weiß (55.).
Die Gäste, durch den Rückstand in der „Blitztabelle“ mit der roten Laterne
ausgestattet, stemmten sich für die verbliebene Schlussphase gegen
Saisonschlappe Numero vier – mit stumpfen Waffen! Ohne zündende Ideen nach vorne
blieb ein Versuch, den Serif Özdogan rechts danebensetzte, das Höchste der
Germanen-Gefahr (63.).
Obendrauf lud man im kollektiven Offensivgang zum Überzahlkonter mit reichlich
Freiraum ein. Von Lühmann aber ließ Schlussmann Frank Dieckmann trotz
Möglichkeit zum weiteren Querspielen die Chance zur rettenden Parade –
außerhalb seines Häuschens! Anstatt den starken TGS-Fänger entsprechend der
Regeln zu verweisen, verhängte der Schiedsrichter lediglich den gelben Karton
(70.+3)…
Direkt danach war Finito und der HEBC in der irrsinnig engen Tabelle auf Rang
sechs gesprungen. Germania, das seit Mitte September nicht mehr gewann, sieht
nun erstmalig nur noch die Rücklichter der gesamten Konkurrenz.
Tore: 1:0 von Lühmann (55.
Yildirim)
gelbe Karten: Yildirim, Meißner,
Almeida – C. Lesse, Dieckmann
Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV
Großborstel)
Zuschauer: 8
Die Tabelle der Senioren-Oberliga 01 nach dem 7. Spieltag:
Pos |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Pkt |
01 |
SC Victoria Hamburg 1.Sen (M) |
6 |
6 |
0 |
0 |
25:0 |
25 |
18 |
02 |
Eintracht Lokstedt 1.Sen |
6 |
4 |
2 |
0 |
15:4 |
9 |
14 |
03 |
FTSV Komet Blankenese 2.Sen (N) |
7 |
3 |
2 |
1 |
14:14 |
0 |
11 |
04 |
SV West-Eimsbüttel 1.Sen |
7 |
3 |
1 |
2 |
13:8 |
5 |
10 |
05 |
SC Ellerau 1.Sen |
7 |
3 |
1 |
3 |
14:12 |
2 |
9 |
06 |
HEBC 1.Sen |
7 |
3 |
0 |
4 |
9:13 |
- 4 |
9 |
07 |
Glashütter SV 1.Sen |
7 |
2 |
2 |
3 |
6:8 |
- 2 |
8 |
08 |
TSV Sasel 1.Sen (W) |
7 |
2 |
2 |
3 |
8:15 |
- 7 |
8 |
09 |
SV Lieth 1.Sen |
7 |
2 |
2 |
3 |
6:11 |
- 5 |
7 |
10 |
Niendorfer TSV 1.Sen |
7 |
1 |
3 |
3 |
2:10 |
- 8 |
6 |
11 |
TuRa Harksheide 1.Sen |
7 |
2 |
0 |
5 |
9:20 |
- 11 |
6 |
12 |
TuS Germania Schnelsen 1.Sen |
7 |
1 |
2 |
4 |
8:14 |
- 6 |
5 |