St. Pauli bestraft
Niendorfer „Harakiri“
Erfolgreicher
Auftakt für Oertel/Olde-Elf – NTSV zu naiv
Da kann man durchaus von einem gelungenen Aufgalopp sprechen. St. Paulis neue
U13 startete mit einem überzeugenden 4:1-Auswärtssieg beim Niendorfer TSV in
die neue Spielzeit.
Das erste Pflichtspiel in 2011/2012 begann für den Profinachwuchs
verheißungsvoll, hatte man den Gegner, der mit Carlos Reese (zum HSV) einen
extrem schmerzlichen Abgang zu verkraften hatte, gut im Griff. Eine Kontrolle,
die sich auszahlen sollte, eröffnete ein schwungvoller Abschluss von
Defensivspieler Lennard Henke, nach Vorarbeit durch Dario Kovacic den
saisonalen Torreigen (9.).
Die allgemeine Freude der Gäste hatte allerdings keine lange Haltbarkeit. Denn
mit dem ersten Torschuss des NTSV stand es plötzlich 1:1. Kevin Kniffke nutzte
hier eine schön getretene Ecke von Neuzugang Lasse Lahrtz (wechselte vom SC
Sternschanze an den Sachsenweg), weil diese zuvor nicht situationsgerecht
geklärt werden konnte (14.).
Am Gesamtbild änderte sich jedoch nichts. So blieb Braun-weiß weiter
feldüberlegen und holte sich die Führung binnen 170 Sekunden gleich wieder
zurück. Wie auf der Gegenseite führte ein Eckball zum Erfolg: Ivan Stanjevic
mit der kurzen Variante zu Dario Kovacic und schon konnte dieser Nikola Kosanic
für dessen einfachen Abschluss einsetzen.
St. Pauli hatte den Hut auf und zeigte sich mutig. Henke mit dem Distanzschuss
– Erichsen mit der guten Tat. Es blieb beim 1:2. Doch nicht für lange. Die
Niendorfer alle zu offensiv gestellt und da reichte ein simpler Hochball, um
Kovacic auf die Reise zum Tor zu schicken, die Elias Saad zwar auf der Linie zu
stoppen wusste, nur verwertete der zentrale Mittelfeldspieler dann eben im
zweiten Anlauf (22.).
In den zweiten 30 Minuten verflachte das Geschehen schließlich etwas. St. Pauli
begnügte sich weitgehend mit der Verwaltung des 3:1-Vorsprungs, den man
zwischendurch dann doch weiter hochschraubte. Martin Schauer schloss einen
Angriff über Julian zu Klampen und den wieder beteiligten Kovacic zu seinem
ersten Hurra ab (38.).
In der Schlussphase versuchte der NTSV noch einmal mit „Harakiri-Fußball“
(o-Ton von St. Paulis Julian zu Klampen) die Flucht nach vorne. Doch ein
letztlich ungefährlicher Rechtsschuss, abgegeben von Fynn Wulf, blieb hierbei
trotz allem Einsatzes ein Unikat. Immerhin glänzte der Torwart noch einmal,
indem sich Lasse Erichsen sehenswert in einen Schauer-Schuss warf und damit
eine höhere Niederlage für sich und seine oft zu naiv verteidigenden
Vorderleute vereitelte.
Niendorfer TSV 1.D: Erichsen – Gerdau, Saad, Spincke (26.
Kuchenbecker), Kniffke (34. Burmeister) – Koring (31. Schütt), Sehner, Geißen,
Schütt (16. Bahnsen) – Wulf (23. Müller), Lahrtz (31. Wulf), Trainer: Peter Reese
FC St. Pauli 1.D: Wittkugel – Erdal (58. Zähringer), von Zitzewitz,
Bendowski, Aslani – Stanjevic (31. zu Klampen), Kovacic, Henke, Schauer
– Bebensee, Kosanic (40. Lüth), Trainer: Tobias Oertel & Oliver Olde
Tore: 0:1 Henke (9. Kovacic), 1:1 Kniffke (14. Lahrtz), 1:2 Kosanic (17.
Kovacic), 1:3 Kovacic (22.), 1:4 Schauer (38. Kovacic)
Schiedsrichter: Bodo von dem Knesebeck (TSV Stellingen 88, Note 2: ohne
Probleme in einer einfach zu leitenden Partie, entschied beim 1:3
korrekterweise nicht auf Abseits, da sich Kovacic zum Zeitpunkt des Abspiels in
der eigenen Hälfte befand.)
Zuschauer: 43
Samstag, 13. August 2011
Spielbericht Niendorfer TSV 1.D - FC St. Pauli 1.D
Spielbericht Harburger TB - Panteras Negras
Vorentscheidung vom Punkt
Schwarze
Panter mit stumpfen Krallen – HTB übernachtet an der Spitze
Freude an der Jahnhöhe! Zumindest für eine Nacht durfte man sich beim Harburger
TB über den Spitzenplatz freuen. Kraft eines insgesamt verdienten 2:0-Erfolges
gegen die Panteras Negras zur besten Bundesligaanstoßzeit hat es die Elf von
Trainer Ingo Brussolo auf Rang eins der Bezirksliga Süd geschafft – bis TuS
Finkenwerder am Sonntag Sporting Clube 4:2 schlug und um zwei bessere Tore
vorbeizog.
Einen munteren Kick hatte sich der HTB auf dem Weg dorthin gegönnt, bot die
abwechslungsreiche erste Hälfte Chancen hüben wie drüben.
Die formstarken Oliver Schmidt und Muhedin Eminovic hielten ihre Kästen
allerdings gekonnt sauber. Als Letztgenannter dann doch einmal hinter sich
greifen musste, schaltete sich der umsichtige Mouin Dahmani (FSV Harburg) an
der Pfeife ein: Torschütze Dennis Grot hatte bei der Verarbeitung eines langen
Balls die Hand zur Hilfe genommen. Verwarnung statt Torjubel nach 23 Minuten…
Dabei kann es der Angreifer doch auch mit dem (erlaubten) Fuß, fand seine
Flanke kurz vor Passieren der 60-Minutenmarke genau den Weg zum
alleingelassenen Jimmy Boateng, dessen grätschender Abschluss aus sechs Metern
die mittlerweile gerechtfertigte Führung bedeutete.
Panteras zeigte sich zwar gewillt, die Lage für sich zu drehen, kämpfte jedoch
mit weitgehend stumpfen Krallen. So bedeutete ein vorbeifliegender Kopfball Gökhan
Duraks, bei dem der Außenspieler auch noch von einem ebenso hochgesprungenen
Mitspieler irritiert wurde, die beste Ausgleichschance, ehe sich die Gäste per
Foulspiel im eigenen Sechzehner selbst um ihre Chancen auf einen Punktgewinn prellten.
Thomas Hanke nahm die Einladung aus elf Metern dankbar an und sicherte den Sieg
des Vorjahressechsten mit einem gezielten Abschluss (75.).
In den Schlussminuten rückte gar noch ein höherer Erfolg in den Bereich des
Möglichen, als ein Ballverlust der geschlagenen Schwarzen Panter zum 3:0
einlud. Nur bewies Eminovic mit der Abwehr eines Schneider-Schusses und einer
überragenden Flugeinlage gegen Matthias Knerrs Nachschuss, dass der Neuzugang
vom FC Türkiye eine echte Bereicherung für sein Team ist. Zählbares war heuer
aber nur dem vorübergehenden Tabellenführer vorbehalten. Je nach Ausgang des
Gastspiels des Widersachers aus Finkenwerder bei Grün-weiß Harburg können
Kyrill Schneider und Co den Spitzenplatz mit einem dritten Saisonsieg beim
Aufsteiger ASV Hamburg den Spitzenplatz schon am kommenden Wochenende wieder
zurückerobern.
Tore: 1:0 Boateng (59. Grot), 2:0 Hanke (75. Strafstoßtor,
Arboleda Sanchez an Boateng)
beste Spieler: Schmidt. Knerr, Boateng – Eminovic
Schiedsrichter: Mouin Dahmani (FSV Harburg, Note 2)
Zuschauer: 60
Freitag, 12. August 2011
Spielbericht FC St. Pauli III - SC Hansa 11
Dienstag, 9. August 2011
Spielbericht GW Eimsbüttel - Kickers Halstenbek
Weiter
geschwommen
GW
Eimsbüttel zieht in matschigem Pokalfight den Längeren
„Auf so einem Platz zu spielen ist einfach nur geil“, frohlockte Ramon Lahme,
Torhüter von GW Eimsbüttel, nach dem Viertrundeneinzug seiner Farben auf
morastigem Geläuf an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage.
Den besseren Start in den Pokalfight legten jedoch die Gäste hin. Die
Halstenbeker rannten GWE fast überfallartig an, was für gute Schusschancen von
Kevin Hagemann und Michael Kupka sorgte; der Torerfolg musste dennoch warten.
Auf der Gegenseite bekam Alexander Eick nach einem schönen Zusammenspiel mit
Angreifer Michael Ströer die große Chance zum 1:0, der Rechtsschuss aus vollem
Lauf fiel ihm aber doch ein wenig zu diffizil.
Die Halstenbeker hatten das Tempo nach dem aggressiven Beginn deutlich
zurückgeschraubt und Grün-weiß übernahm langsam die Spielkontrolle. Nach knapp
weniger als einer halben Stunde dann der erste Treffer der Partie. Torschütze
Nicholas Burke erklärt: „Ich habe gesehen, dass der Torhüter nicht gut stand
und den Ball dann auch perfekt getroffen.“. In der Tat platzierte Burke das Ei
aus etwa 30 Metern direkt neben den linken Pfosten zum 1:0, das durchaus
haltbar für den Torhüter schien (27.). Umso besser reagierte der gescholtene
Klaus Scheel, als Ströer allein auf ihn zulief und Scheel genau im richtigen
Zeitpunkt die Pranke dazwischen bringen konnte.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts drehte sich das Geschehen wieder, denn die
Kickers schraubten das Tempo wieder auf Vollgas, wobei aber auch diesmal die
wirklich guten Gelegenheiten ausblieben. Vielleicht konnte da ja ein Eckball
Abhilfe schaffen: Der eingewechselte Levin Strauß mit der Ecke, Przybylski ist
da – 1:1! Im Stile eines Spitzenstürmers köpfte der Innenverteidiger zum
Ausgleichstor ein – ins falsche Tor (66.)!
Dieses Gegentor sollte GWE nun aber wieder aufwecken. Die Mannschaft um den
formstarken Kapitän Simon Schirrmacher tut jetzt wieder mehr für das eigene
Spiel. So in der 69. Minute, als der eingewechselte Finn Schaper die Qualitäten
Scheels mit einem guten Schuss aus halblinker Position prüfte.
Inzwischen hatte ein erneuter Starkregenschauer für äußerst widrige Bedingungen
gesorgt. Eine Ausrede für Claas Kruses Ballverlust am eigenen Sechzehner waren
diese jedoch nicht. In höchster Not klärte Lahme die Angelegenheit vor Strauß.
Ein echter Pokalkracher mit viel Schlamm, einigen Zweikämpfen und zwei
Mannschaften, die den Siegtreffer wollten, hatte sich entwickelt!
Erzielen konnte ihn aber nur eine Mannschaft und das waren die Gastgeber. Burke
mit der starken Vorarbeit auf der rechten Seite, Schirrmacher völlig blank in
der Mitte nur an den Pfosten, aber Ströer behielt im Nachschuss von der Strafraumgrenze
die Nerven und lochte zum 2:1 für Grün-weiß ein (84.). Für Ströer das vierte
Pflichtspieltor binnen acht Tagen und für sein Team der entscheidende Treffer,
denn auch eine halstenbeker Schlussoffensive inklusive mitstürmendem Torhüter
blieb erfolglos. Um ein Haar hätte man sogar noch das 1:3 kassiert. Im
Anschluss an einen geklärten Standard lief Ströer auf Einladung von Robert
Brennecke allein aufs Kickers-Tor zu, doch Schiedsrichter Malcolm Ruhnau pfiff
die Begegnung in genau diesem Moment ab.
Somit steht die Elf von Michael Schirmer zum ersten Mal seit sieben Jahren in
der vierten Runde des ODDSET-Pokals, die mit Görsch und Burke bislang nur zwei
Akteure aus dem aktuellen Kader jemals erreichten. „Es war echt ein geiles
Kampfspiel, heute! Gewonnen haben wir, weil wir trotz der Drangphase des
Gegners die Ruhe behalten haben, hinten gut gestanden haben und vorne eiskalt
vor dem Tor waren“, analysierte ein sichtlich glücklicher Grün-weiß-Keeper im
Anschluss an dieses Pokalmatch.
GW Eimsbüttel: Lahme – D.
Becker (86. Kassube), Przybylski, Görsch, Kruse – Schirrmacher, Brennecke – Seidenberg (55. Schaper), Burke, Eicke (87. Salam) – Ströer, Trainer: Michael
Schirmer
Kickers Halstenbek: Scheel – Lehmann
(85. Czaja), Grebner, Hagemann – Fitzner, Adamczyk
– M. Kupka (55. Strauß), A. Kupka, Müller – Scheh, Simon (65. Rohde), Trainer
Björn Heins
Tore: 1:0 Burke (27.), 1:1
Przybylski (66. Eigentor, Strauß), 2:1 Ströer (84. Schirrmacher)
Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (TSV
08 Eppendorf-Großborstel)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen der verspäteten Ankunft eines Schiedsrichterassistenten mit einer
Verspätung von 20 Minuten angestoßen.
Sonntag, 7. August 2011
Spielbericht HEBC - TuS Germania Schnelsen II
Ephorie
Adé
Germania
Schnelsen II bringt HEBC eine empfindsame Schlappe bei
Nach dem Rausch der Kater. Der HEBC hat nach dem fulminanten Sieg unter der Woche
über Landesligist Barmbek-Uhlenhorst einen herben Dämpfer erlitten. Gegen die
Reserve von Germania Schnelsen setzte es im grauen Alltag der Bezirksliga Nord
eine verdiente Heimniederlage.
Ohne zündende Idee im spielerischen Bereich und mit unkonzentrierten Momenten
hier und da lag man bereits zur Pause mit zwei Toren hinten.
Zunächst war es Germanias Benjamin Koch, der mit seinem Freistoß seinen
Mitspieler Rene Möller fand. Jener markierte schließlich per Kopf die
Gäste-Führung (26.). Und abermals zehn Minuten später legte die Lesse-Elf nach.
Weil Thorsten Wolgast Schnelsens Pascal Böhmer gelegt hatte, entschied der
Unparteiische Florian Pötter (Voran Ohe) kurzerhand auf den Punkt. In
unmittelbarer Folge trag der Gefoulte selbst an und besorgte die Vorentscheidung.
In Durchgang zwei zeigten sich die Veilchen leicht formverbessert. Mehr als der
Anschlusstreffer von Jan Schönwandt, den Enno Martini per Kopf und Germanias
Torsteher Farooz Khan – Letzterer wohl gemerkt auf unfreiwilliger Basis –
wegbereiteten, sprang aber letztlich nicht mehr heraus. Und auch ein erhoffter
Strafstoß blieb den Eimsbüttelern verwehrt, als der eingewechselte Petros
Papadopoulos mit Khan aneinander gerasselt war (84.).
Autoren: Dirk Becker & Björn Meyer
Tore: 0:1 Möller (26. Koch),
0:2 Böhmer (36. Strafstoßtor, T. Wolgast an Böhmer), 1:2 Schönwandt (57. Martini)
Schiedsrichter: Florian Pötter (FC
Voran Ohe)
Zuschauer: 75
Spielbericht GW Eimsbüttel - VfL 93 Hamburg II
Mit der ersten dicken Chance setzte GWE dann auch das verdiente Führungstor. Neuzugang Michael Ströer vollendete nach einer technisch schönen Einlage im gegnerischen Sechzehner in die lange Ecke zum 1:0. Die Eimsbütteler blieben daraufhin weiter klar überlegen, was für gute Stimmung bei den Gastgebern sorgte. Aus genau dieser heraus versuchte Robert Brennecke einen Heber aus schier aussichtsloser Position, von wo aus die Kugel dem Tor überraschend nahe kam. Auf fast dieselbe Art und Weise probierte es auch Kapitän Simon Schirrmacher, der selbst einst beim VfL kickte, mit demselben Erfolg.
Fünf Minuten zuvor waren die Gäste zu ihrer ersten Torchance gekommen, die es gleich in sich hatte. Ein Freistoß von Henner Lehmann landete genau auf dem Kopf von Angreifer Clemens Kanthak, der das Ei knapp am Tor vorbei beförderte. Kurz vor der Pause dann die zweite Torchance der Gäste. Marcel Mundhenk mit der Hereingabe, die GWE nicht klären konnte, Gröhn mit dem Abschluss und schon stand es 1:1. Ein durchaus überraschender Ausgleich für den VfL, denn Grün-weiß hatte klar mehr Spielanteile.
In der zweiten Halbzeit sollte sich daran auch nicht viel ändern. Der VfL verteidigte aber weiter gut und verhinderte größere Torchancen für die Schirmer-Elf. Ab der 56. Minute mussten sie dies allerdings mit einem Mann weniger tun, denn Vorlagengeber Marcel Mundhenk flog nach einem angedeuteten Kopfstoß gegen Claas Kruse mit der roten Karte vom Feld. Kurz darauf hätte GWE-Kapitän Simon Schirrmacher fast die Entscheidung herbeigeführt, als er Dennis Schütt und Andreas Böttger stehen ließ, dann im Abschluss aus spitzem Winkel jedoch knapp verzog. Auch Alexander Eick bekam seine Chance zum 2:1 durch einen guten Spielzug über Michael Ströer und Nicholas Burke. Die Eimsbütteler zeigten sich aber auch insgesamt zu wenig kreativ, um den Abwehrriegel des Gegners zu knacken.
Samstag, 6. August 2011
Spielbericht Vatan Gücü - TuS Hamburg 1880 II
Pokalkater
Vatan
Gücü verliert mit müden Beinen gegen TuS Hamburg II
Das Team der Stunde in Hamburgs Amateurgefilden musste im vierten Pflichtspiel
der noch jungen Saison einen Dämpfer einstecken. Mit 1:2 unterlag Vatan Gücü
der Reserve des Bezirksligisten TuS Hamburg an der heimischen Slomanstraße.
Zunächst deutete nicht viel darauf hin. Vatan mit einem leichten Übergeweicht
in den Anfangsminuten und einer guten Freistoßchance für Ufuk Ayvaz, die jedoch
nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. Genau wie eine schöne Szene aus der
27. Minute, in der die Arslan-Elf durch messerscharfes Direktspiel Spielstärke
bewies. Schnell landete die Kugel über die Stationen Mustafaoglu und Ar bei
Arif Dokur, doch sein kräftiges Geschoss schnellte über das Gehäuse.
nach einer halben Stunde das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Gäste:
Benjamin Touahir, der den früh verletzten Luca Sommer ersetzte, fasste sich ein
Herz aus der Distanz – am Tor vorbei!
Auch an der nächsten Chance konnte sich ein TuS-Akteur als Hauptdarsteller
bezeichnen, denn ein haarsträubender Lapsus von Leroy Delmar vor dem eigenen
Strafraum überreichte Dokur den Kugelschreiber für den Eintrag die
Torschützenliste, doch die Tinte schien verbraucht zu sein, rutschte Dokur
allein vor dem gegnerischen Tor aus – Chance vertan!
Kurz darauf machten sie es dann besser. Ein gut strukturierter Angriff endete mit
einem feinen Pässchen von Kadir Ar in den freien Raum, wo Şafak Ucaner
ungehindert zum verdienten 1:0 vollstreckte (37.).
Im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild grundlegend. Vatan Gücü waren die
harten 120 Pokalminuten gegen die Panteras Negras deutlich anzusehen. Die Gäste
vom Gesundbrunnen übernahmen immer mehr das Kommando. Keine fünf Minuten nach
dem Wiederbeginn lag der Madejski-Elf der Torschrei auf den Lippen, doch Christian
Dormeiers Wembleytor aus 27 Metern zog jene Entscheidung nach sich, die wohl
auch 1966 hätte gefällt werden sollen…
Auf der anderen Seite verpasste es das Team in den lilanen Trikots, das
beruhigende zweite Tor nachzulegen. Wieder Dokur scheiterte aus fünf Metern an
einem famosen Reflex von TuS-Torhüter Yannick Nies.
Nach genau einer Stunde sorgte Vatans Tahsin Basar für Aufregung, denn einen
eigenen groben Abwehrfehler konnte er nur noch mit einem Handspiel im Strafraum
löschen. Da blieb Schiedsrichter Michael Schulz keine andere Wahl, als auf den
Punkt zu zeigen. Arne Pätzold, im ersten Abschnitt als einzige Spitze oft
alleingelassen, versenkte sicher zum 1:1, das mit zunehmender Spieldauer immer
mehr das Prädikat „verdient“ bekam. So hätte Pätzold keine 180 Sekunden später
fast das 1:2 nachgelegt. Sein guter Linksschuss flog jedoch knapp drüber (63.).
Vatan fiel derweil kaum noch etwas ein. Das nun mittlerweile verdiente 1:2 erzielten
die Gäste allerdings durch eine Einzelaktion. Touahir war es, der mit einem
wunderbaren Solo nicht nur mehrere Gegenspieler stehen ließ, sondern eben auch
zum 1:2 in die lange Ecke einnetzte (76.).
Mit dieser Aktion unterstrich er auf schöne Art und Weise, dass er
normalerweise zum Inventar der ersten Mannschaft gehört.
Die Gastgeber waren nun angeschlagen, versuchten aber noch eine
Schlussoffensive, in der der eingewechselte Erdal kaya DIE Riesengelegenheit
zum Ausgleich bekam, doch frei vor Nies, der sich breit machte, zielte Kaya am
Tor vorbei.
Auf der anderen Seite gab es indes um ein Haar die Entscheidung. Ar verlor als
letzter Mann den Ball am eigenen Strafraum, doch die Herren vom Gesundbrunnen
spielten diese 3 gegen 1-Situation schlecht aus, sodass lediglich ein
kümmerliches Schüsschen in die Hände des Torhüters von Funda Garcia bei rumkam.
Der TuS versuchte in den Schlussminuten, durch Konter für Entlastung zu sorgen,
was das Schiedsrichtergespann häufig vor schwierige Abseitsentscheidungen
stellte. Genau, wie in der 90. Minute, als sich die Gastgeber um einen
Abseitspfiff betrogen fühlten. Ar rief dem erst 15-jährigen Assistenten Ole
Baumeister, der seinen Job – wie seine beiden Kollegen – gut machte, etwas zu,
was dieser als Beleidigung registrierte. Das Spiel für Ar war somit beendet. „Wir
waren bislang so erfolgreich, weil wir leise waren und jetzt fängt dieses
Gelaber schon wieder an! Ich kann es nicht verstehen: Wenn der Schiedsrichter
pfeift, ist das so!“, polterte Defensivspieler Hamit Erdogrul ob dieses
unnötigen Platzverweises.
Ein unschöner Schlusspunkt in einem intensiven Spiel, das die Reserve von TuS
Hamburg aufgrund der mehr vorrätigen Energie und der individuellen Klasse eines
Benjamin Touahir gewann. Der Fehlstart nach dem 1:4 gegen Rot-Weiß Wilhelmsburg
ist damit erstmal abgewendet.
Bei Aufstiegskandidat Vatan Gücü sieht es ein wenig anders aus, denn ein Punkt
aus zwei Spielen ist wahrlich nicht genug für die Spitzengruppe. Da hilft ihnen
auch der überraschende Einzug in die dritte Pokalrunde nichts. In dieser
empfängt man jetzt den Bezirksligisten aus Buxtehude. Danach geht es am
Wochenende zum formstarken TuS-Bezwinger nach Wilhelmsburg.
Tore: 1:0 Ucaner (37. Ar),
1:1 Pätzold (60., Strafstoßtor, Handspiel Basar), 1:2 Touahir (76.)
beste Spieler: geschlossene
Mannschaftsleistung – Nies, Abebrese, Touahir
rote Karte: Ar (Vatan Gücü, 90.,
Beleidigung des Schiedsrichterassistenten)
Schiedsrichter: Michael Schulz (SV
Nettelnburg/Allermöhe, Note 2)
Zuschauer: 65