Gut Heil weiter auf der Jagd
Dreierpack!
Heistmer Top-Torjäger hält TSV auf Verfolgerkurs
Welcher Verfolger kann noch einmal ernsthaft in die Entscheidung um den Aufstieg
aus der Kreisklasse 1 eingreifen? Bei der diffusen, weil nachholspielverzerrten,
Tabellenlage gar nicht so einfach zu beantworten. Einen wichtigen Schritt, um
dranzubleiben ging jedenfalls die Elf des TSV Heist im direkten Nachholduell
mit dem SSV Rantzau III.
Ohne den knieverletzten Rene Gill, aber dafür wieder mit Top-Torjäger Paul Smit
(saß zuletzt eine Gelbsperre ab), wurde schnell deutlich, warum der 26-Jährige
eine so tragende Rolle an der Hamburger Straße innehat. Per Freistoß, den er
hoch ins Tor des unglücklich anmutenden Jan Korinth wuchtete, war der
Niederlagen-Blues vom Sonntag (4:5 gegen den Rellinger FC) schnell vergessen
(5.) – oder doch nicht?
Nachdem eine Stocher-Szene mit Marco Bulla noch glücklich für die Hausherren
ausging (18.), erwischte es sie Augenblicke danach, als Osman Burtakucin
perfekt nach innen, in Hannes Freitags Zuspiel, lief, das Leder technisch
brillant mit in die Drehung nahm und schließlich flach vollendete (19.).
Aus der barmstedter Ausgleichsfreude wurde jedoch ebenso rasch der große Ärger,
der mit einer zweifelhaften Ecke begann. An Smits Versuch, den Wiederanstoß
direkt zu versenken, war Korinth wohl nicht mehr dran. Nach einigem Zögern ließ
sich Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen) vom Eckstoß überzeugen. Dieser
fand dann auch just den Weg auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Marcel Bastide
wieder auf Führung Gut Heil stellte (21.).
Der Stachel saß tief, bei den Gästen, deren Leidensweg weiterging. Einen
Abseitspfiff hatte man sich gewünscht, als Yannick Müthel eigentlich schon zu
spät den Steckpass bemühte, die Kugel aber dennoch irgendwie bei Smit landete.
Korinth frech umkurvt, war Saisontor Nummer 28 keine Hürde mehr (30.).
Vorentschieden hätte das Match direkt darauf sein können, wäre Bjarne Schmidts
mutige Direktabnahme nicht hauchdünn am SSV-Gehäuse vorbeigeschrammt (31.).
Auf der anderen Seite geschah dann typischerweise das, was verpasste Chancen
meistens so nach sich ziehen: Woran Bulla noch spektakulär mit einem
Fallrückzieher scheiterte (32.), machte der wuchtige Offensivmann aus kürzester
Distanz perfekt. Eine Fehlerkette des TSV endete mit einer von Scholz nicht entschärften
Frey-Flanke und Bullas Poleposition für den Anschlusstreffer (39.).
Anstatt dass die Blauen nach dem Seitenwechsel den Druck erhöhen, spielte sich
das Geschehen hauptsächlich ihrer Feldhälfte ab. Smit ballerte seine Patrone
knallhart an die Latte (51.), ehe Jakub Wiechmann den Ball am leeren Tor
vorbeistolperte (54.). Auch B. Schmidt, der bereits kurz vor der Pause eine
gute Kopfballchance vergab (45.+3), erging es nicht besser: seinem zentralen
Rechtsschuss fehlten Zentimeter zum Ziel (56.).
Etwas deutlicher misslang da seine freie Schussposition in Minute 62 –
Rücklage!
Die Damrow-Elf blieb damit zumindest vom Spielstand her im Match, zumal Smit
bei seiner schwierigen Schusschance lieber das Abspiel hätte wählen sollen
(75.)…
Zu viele einfache Ballverluste im Aufbau und letztlich giftigere Heistmer gaben
heute aber den Ausschlag. Schmidts ergrätschter Ballgewinn und Ole Knischewskis
Standfestigkeit unter Bedrängnis leiteten das entscheidende 4:2 ein, das Smit am
Ende auf Zuspiel Jacob Hubers flach gegen den wiederum nicht gerade glücklich
agierenden Korinth beisteuerte (82.).
Platz drei, der je nach Anzahl der Kreisliganachrücker, sortiert nach dem
Punkteschnitt, für die Beförderung reichen könnte, bleibt somit in
realistischer Nähe. Ein Erfolg im direkten Duell beim TSV Seestermühe und man
wäre einstweilen sogar auf diesen magischen Rang gesprungen. Die
Drittvertretung des SSV Rantzau ist dagegen nun nahezu raus aus der Verlosung.
Tore: 1:0 Smit (5.,
direkter Freistoß), 1:1 Burtakucin (19. Freitag), 2:1 Bastide (21. Smit), 3:1
Smit (30. Müthel), 3:2 Bulla (39. Frey), 4:2 Smit (82. Huber)
gelbe Karten: Scharrel – Kuhlmann
Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS
Appen)
Zuschauer: 48
b.b.meyer
Spiele, bei denen ich mehr oder weniger zufällig auftauche ⚽⚽⚽
Dienstag, 23. April 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - SSV Rantzau III
Sonntag, 21. April 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - Rellinger FC
König
(und) Kirchner mit dem letzten Wort
Kongeniales
RFC-Duo wirft TSV Heist im Aufstiegsrennen zurück
Heimlich, still und leise schlich sie die Elf des TSV Heist im neuen
Kalenderjahr konstant in Reichweite des Aufstiegskampfes. Ausgerechnet jetzt
setzte es daheim gegen den Vorletzten eine empfindliche Schlappe.
Den Grundstein für diese setzte nach bereits 50 Sekunden der heute nicht zu
bremsende Kenneth Kirchner, dem sich Torsteher Marvin Scholz war entgegen warf,
damit aber nicht das Abstaubertor des mitgelaufenen Marvin König vereitelte.
Über links war der frühe Schock sogar rasch korrigiert, als Rene Gill für Nick
Scharrel quer spielte und dieser alle notwendige Zeit für Annahme und Abschluss
ins linke untere Eck bekam (6.).
Unerklärlich, wie der Aufstiegsgeheimtipp in der Folge neben den Schuhen stand.
Scharrel verdaddelte den Ball auf rechts, sodass diesmal König über außen für Kirchner
vorbereitete. Nachdem sich Kirchner cool den Torwart zurechtlegte, war das 1:2
nur noch reine Formsache (11.).
Nachdem Kirchner auf Flugball Michael Gums noch nicht an Scholz´ Fußabwehr
vorbei kam (13.), luden die Hausherren wieder freundlich ein. Björn Schramm mit
dem Bock – Kirchner schnürt den Doppelpack – das 1:3 frei vor dem Tor (17.)!
Vollendet war der Hattrick binnen zehn Minuten, als der TSV abermals die Kugel
leichtsinnig verlor, Alexandru Simulete steil spielte und Ex-HR-Akteur Kirchner
mit rechts linksunten einnetzte (21.). Unfassbar, was hier passierte! – Dachte man
sich wohl auch auf der Trainerbank des TSV Heist: Doppelwechsel nach einer
halben Stunde, doch so richtig besser wurde es noch nicht. Nur knapp schrammte
der Tabellenvierte bei Kirchners Kopfballchance 1:5 vorbei (33.), ehe Bjarne
Schmidts tückisch zu parierender Freistoß einmal eigene Torgefahr kreierte
(40.).
Die Nachspielzeit der ereignisreichen ersten Hälfte nutzte Kapitän Marcel
Bastide zum 2:4-Lebenszeichen, das der etwas zögerliche Schlussmann mit
unterstützte. Aus spitzem Winkel rollte die Kugel schließlich flach ins lange
Eck (45.+4).
Genug Zeit für ein Comeback war ja selbstverständlich noch übrig!
Vom Punkt ergab sich nach Grätsche an L. Kruse die Anschluss-Chance für B.
Schmidt – einen halben Meter drüber (61.)!
Schnell war das Verpasste aber nachgeholt. Vorbei am Gegner, gelang Schmidt
leicht abgefälscht von halblinks das 3:4, das nicht nur den geneigten Heistmer
an die komplette Kehrtwende an der B431 glauben ließ (62.).
Gut Heil war jetzt nämlich voll am Drücker, verpasste durch Schmidt (hauchdünn
daneben, 65.) und L. Kruse ans Außennetz (75.) jeweils aussichtsreich das 4:4,
das eines von (zu) vielen Fouls der Gäste heraufbeschworen hatte. Levi Krüger
ruhender Ball fand aus ähnlicher Position den umjubelten Weg ins Netz, wie
zuvor Schmidts Treffer (79.).
Emsig bastelte Rot nun am Siegtreffer, der in den Folgeminuten mehrfach in der
Luft lag. Dass Fußball nunmal kein Wunschkonzert ist, wurde auf der anderen Seite deutlich: Tor machten ein wenig wie aus dem Nichts die Schwarz-gelben,
deren Kirchner-Freistoß Scholz nur kurz abwehren konnte, sodass König nicht nur
das erste, sondern auch das letzte Wort am Sonntagmittag hatte (88.).
Daran änderte auch das Offensivengagement in der reichhaltigen Nachspielzeit
nichts mehr. Björn Schramms, stark von Scharrel vorbereitete Schusschance blieb
zur Enttäuschung der Roten ungenutzt (90.+6). Die Punkte gingen überraschend an
den Rellinger FC, der wiederum keine schlechten Aussichten auf Rang zehn im
Endklassement ergatterte. Der Abstieg ist aufgrund der beiden Rückzügler in der
Kreisklasse 1 bereits kein Thema mehr.
Tore: 0:1 König (1.
Kirchner), 1:1 Scharrel (6. Gill), 1:2 Kirchner (11. König), 1:3 Kirchner (17.
Kirchner), 1:4 Kirchner (21. Simulete), 2:4 Bastide (45.+4, Gill), 3:4 Schmidt
(62. Müthel), 4:4 Krüger (79., direkter Freistoß), 4:5 König (88. Pimenta Trindade)
gelbe Karten: Müthel, Schramm –
Gums, Gross, König, Hashemi, Konradi, von Borstel
Schiedsrichter: Fatih Simsek (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 46
besonderes Vorkommnis: B. Schmidt
schießt Strafstoß über das Tor (Foulspiel an L. Kruse, 61.).Führungs- und Siegtorschütze: Marvin König
Autoren: Arthur Schreiber & Björn Meyer
Samstag, 20. April 2024
Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1. Senioren - HEBC 1. Senioren
Abstauber
Ünlü drückt Germania den Fahrstuhlknopf
Wieder
kaum Torgefahr: TGS-Senioren nach 0:1 daheim quasi abgestiegen
Eines vereint die Senioren von Germania Schnelsen und des HEBC: Die interne
Diskussion um Sinn und Zweck des Senioren-Oberligadaseins und ob es nicht für
einige Kaderangehörige besser wäre, die kommende Saison unter Gleichaltrigen im
Bereich der Supersenioren anzugehen.
Der große Unterschied zwischen beiden: Für die Eimsbütteler langt es dennoch,
auch diese nicht unkomplizierte Saison wohl in der oberen Klassementhälfte
abzuschließen, während Germania nach der nunmehr achten Heimniederlage ein
rechnerisch kaum noch zu rettender Landesligafall ist.
In den gesamten 70 Minuten war der harmlosesten Offensive der Liga kaum etwas
Gefährliches gelungen. Erst in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts wäre den
Germanen fast die überraschende Halbzeitführung zuteil geworden, als die
unaufmerksamen Gäste eine Flanke durchrutschen ließen und Payam Rahbari frei am
wieder einmal famos reagierenden Sven Klein scheiterte (35.+2).
Ansonsten lag es am nicht weniger starken Gegenüber, Frank Dieckmann, - und
Almeidas Latten-Pech (41.), dass die treuen Anhänger bei einsetzendem Regen
nicht in den Genuss von Torerfolgen kamen.
Dann aber stand mit Metin Ünlü einer dieser Spieler im Supersenioren-Alter
goldrichtig, um eine Fußrettung Dieckmanns zum Anlass für den 0:1-Abstauber zu
nehmen (43.). Wie schon in der Vorwoche war der einst im Ligabereich für
Lila-weiß aktive „11er“ der Mann für das Zählbare.
Nachschlag davon verpassten Sven Jantzen per Direktabnahme (55.) und Özkan Topal,
der am zweiten Pfosten einen Freistoß des überzeugenden Marcus Klaube verpasste
(60.).
So richtig in Fahrt kam die zerfahrene Partie aber nicht. Zwar blieb das hoch aggressive
Gehacke der Vorjahresbegegnung an gleicher Stelle aus, doch verzettelten sich
die doch so reifen Herren immer wieder in Zweikampfscharmützeln und noch mehr scharfsinnigen
Dialogen. Schön, dass es der erfahrene Schiedsrichter häufig mit Humor nahm.
Seine auf fünf Minuten angesetzte Extrazeit versuchten die Schnelsener noch
einmal zum späten Punktgewinn zu nutzen, nur verhalfen ihnen auch zahlreiche
Eckstöße nicht zur Durchschlagskraft im Gefahrenraum.
Im Konter drohte gar das zweite Gegentor für das Schlusslicht. Der laufstarke Alparslan
Yildirim löffelte den Ball zwar über alle Gegner rüber; der Pfosten und Topal
am langen Eck waren sich aber irgendwie nicht so recht einig (70.+3)…
Auch mit nur einem Treffer machte der heute ausfallgeplagte HEBC drei wohl vorentscheidende Punkte
für den Klassenverbleib, den nur noch ein Zusammenspiel schräger Ergebnisse
gefährden könnte. Das kommende Gastspiel in Ellerau könnte für Germania dagegen
bereits drei Spiele vor Ultimo die rechnerische Fahrstuhlfahrt nach unten mit
sich bringen. Neun Punkte scheinen bei der Harmlosigkeit des
Vorjahres-Pokalfinalisten nicht ernsthaft aufholbar.
Tore: 0:1 Ünlü (43.
Yildirim)
gelbe Karten: Khosravi – von Lühmann,
Yildirim, Yeboah
Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV
Friedrichsgabe)
Zuschauer: 30
Mittwoch, 17. April 2024
Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - Eimsbütteler TV 3. Frauen
Schönstedt
setzt die Freistoß-Pointe
Ausgleich
in der Nachspielzeit! ETV 3. Frauen straucheln im Aufstiegskampf
Das hatten sich die Eimsbüttelerinnen ganz anders vorgestellt! Am frühen
Mittwochabend die weite Auswärtsfahrt nach Moorrege angetreten, den Laden als
Favorit gut im Griff gehabt, geführt und am Ende stehen im Dreikampf um die Landesliga
zwei Punkte auf der Verlustliste.
Begonnen hatte der Trip aufs Land durchaus erfreulich. Die Massen an Ballbesitz
spülten die Gäste anfangs ohne Umwege ins Offensivdrittel, wo Igale Tartisio
nach famosem Diagonalball Clara Schmaucks an einer Fußabwehr von Torsteherin
Michelle Böhm scheiterte (4.).
In hohen Lüften gab es nur Augenblicke später nichts mehr zu machen, für die
Handschuhträgerin, die Schmauck in den Nachwehen des entstandenen Eckstoßes im
hohen Bogen von außerhalb des Strafraums überwand (5.). Genau das war der
Nummer 8 bereits am Wochenende beim 1:0-Erfolg in Pinneberg geglückt.
Es deutete sich ein klarer Auswärtserfolg an, zumal ein eher zu
vernachlässigender Kontakt an Tartisio zum Strafstoß für den Tabellendritten
führte. Die top-Chance, auf 0:2 davonzuziehen vergab aber ausgerechnet Torhüter
Schams Hussein, indem sie das Leder links am Kasten vorbei schob (20.).
Bis hierhin aber kein Problem. Irgendwann würde sich die turmhohe Überlegenheit
schon im zweiten Treffer niederschlagen. Doch während Lia Kröpsch die Kugel
aussichtsreich mit Rücklage über das Tor wuchtete (31.), häuften sich im
Spielaufbau einfachste Ballverluste. Manchmal ist der simple Ball in den Fuß
Nebenfrau eben der Effektivste…
Der bis hierhin kaum in Erscheinung getretene Abstiegskandidat blieb somit dick
im Geschäft um den Ausgleich, den Kapitänin Sarah Harms bei einer perfekt
getretenen Schönstedt-Ecke auf dem Kopf hatte (47.). Hussein entschärfte den
Versuch ebenso, wie im Herauslaufen gegen die tief geschickte Helen Vogt und
Schönstedts Nachschuss (67.).
Auf der anderen Seite kratzte der ETV per Lattenschuss an der möglichen
Entscheidung (75.), die in einem ansonsten diffusen Auftritt in Hälfte zwei nur
selten in der Luft lag.
War es das Selbstverständnis eines Teams, das bereits sechsmal (!) mit 1:0
gewann, das da mental eine Rolle spielte?
Heute jedenfalls ging der Schuss auf den allerletzten Metern nach hinten los.
Eine unglücklich verursachte Freistoßposition verwandelte Isabelle Schönstedt
aus 20 Metern zum umjubelten Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+4). Lange
Gesichter bei der Raab/Kühl-Elf, die den Sprung auf Rang zwei damit verpasst
hat.
In Moorrege, wo die Lichter im Sommer zumindest für den Betrieb auf dem
11er-Feld aufgrund des chronischen Personalmangels vermutlich ausgehen werden,
arbeitet man derweil an einem Abschied „über dem Strich“. Acht Zähler aus den
letzten fünf (Heim-)Spielen hievten die Elf vom Himmelsbarg nun um vier Punkte
vom Abstiegsplatz 11 empor.
Tore: 0:1 Schmauck (5.
Schacht), 1:1 Schönstedt (90.+4, direkter Freistoß)
Schiedsrichter: Ben Kretschmer
(Hetlinger MTV)
Zuschauer: 20
besonderes Vorkommnis: Hussein
(Eimsbütteler TV) schießt Foulstrafstoß neben das Tor (20.).
Dienstag, 16. April 2024
Spielbericht FC Elmshorn - SV Eidelstedt
Heimweh
Nächste
Auswärts-Nullrunde: SV Eidelstedt taumelt gen Kreisliga
Eine Art letzte Chance um den Erhalt der Bezirksliga West stand für den SV
Eidelstedt im Nachholer beim FC Elmshorn auf dem Spiel. Defensiv über weite
Strecken solide, ging die Angelegenheit für den namhaften Tabellenvorletzten
trotzdem nach hinten los.
Gegen den Ball situativ fast mit einer Sechserkette agierend, machte man es dem
konterstarken FCE durchaus schwierig, sich trotz viel Ballbesitz ebenso
zahlreiche Gelegenheiten zu erspielen. Als dann doch einmal der Raum für Langholz
war, scheiterte Mert Acar – zuvor einmal Abseitstorschütze (5.) – nach Ömer
Aygüns Ball am sich breit machenden Jonas Latza, ehe der folgende Eckstoß zum
Lattenkracher durch Adrian Vukmirovic folge (17.).
Ebenso fanden auch ein parierter Altergott-Freistoß (30.) und ein sich
vorbeirotierender Kleim-Rechtsschuss (43.) nicht den Weg hinter den
eidelstedter Kreidestreifen.
Der SVE suchte sein Heil in einzelnen Entlastungsangriffen. Sajad Qodratis Einzelaktion
brachte Paul Nolte mit zu viel Rücklage nicht gut zu Ende (11.); der soeben für
den verletzten Anton Piasing eingewechselte Lennard Kiesewetter drosch einen zweiten
Ball mit Risiko drüber (45.+1).
Ebenso fand auch eine Wiemer-Chance vor dem herausstürzenden Alan Kado kein
Gäste-Happyend (49.).
Anstelle dessen nahm kurz darauf die nunmehr 13. Auswärtsniederlage (!) im 13.
Gastspiel ihren Lauf. Eine clevere Verlagerung nach rechts führte nach
Weiterleitung Kleim zum mittig komplett blanken Dennis Altergott und dem
mühelosen 1:0 (52.).
Widerstandslos wollten die Furtwegler den Abend spürbar nicht herschenken, was
in Wiemers Pfostenschuss (67.) und Noltes schmissigen Abschluss über den
Querbalken (73.) handfeste Belege fand.
Ein ungestümer Einsatz des hereingekommenen Armin Hazrati und der nahezu
Ansatzlos versenkte Strafstoß von Alcay Aydin stellten die Weichen jedoch
vorentscheidend auf Heimsieg für den Anführer des Tabellenmittelfelds (76.).
Als Abstauber eines abgewehrten Altergott-Versuchs legte Aydin auf 3:0 nach
(83.), woraufhin der letzte Treffer noch einmal etwas für Genießer war. Unter
Gegnerdruck startete Vukmirovic ein ausgiebiges Solo bis ins Angriffsdrittel,
wo sich Altergott passend in Position sprintete. Ein Heber, ein Rechtsschuss –
der 4:0-Endstand war perfekt (88.)!
Platz sechs ist den Krückaustädtern damit rechnerisch nahezu sicher, während
dem SV Eidelstedt bei zehn Punkten Rückstand auf Rang 13 bei nur noch vier
Partien kaum noch Chancen auf den Ligaverbleib zuzurechnen sind. Bereits am
kommenden Wochenende könnte der Abstieg in die Kreisliga nach dem Match bei
Komet Blankenese feststehen. Bei der bisherigen Punktlosigkeit in der Ferne
kein allzu unrealistisches Szenario…
Tore: 1:0 Altergott (52.
Kleim), 2:0 Aydin (76., Strafstoßtor), 3:0 Aydin (83. Altergott), 4:0 Altergott
(88. Vukmirovic)
Schiedsrichter: Julius Wessendorf
(TuRa Harksheide)
Zuschauer: 50
Adrian Vukmirovic im dynamischen Flankenlauf |
Freitag, 12. April 2024
Spielbericht TuS Germania Schnelsen - SV Barmbek
14
Grüße an den Verfolger
Kreisliga
6-Primus Germania Schnelsen nimmt den SV Barmbek auseinander
Freitagabend, Heimspiel, Flutlicht, angenehmes Frühlingswetter: beste
Bedingungen für Germania Schnelsen, im Wettschießen um die Bezirksliga mit dem
Walddörfer SV ein klares Ausrufezeichen zu setzen! Da kam der abstiegsbedrohte
SV Barmbek mit seinem allerletzten Aufgebot (man hatte die Partie im Vorfeld
gar absagen wollen) genau richtig.
4:31 Minuten hielt der Damm des SVB, bis Phillip Osternack zentral im Fallen einen
Vorgeschmack darauf gab, wie sich der Rest des Abends am Riekbornweg zutragen
würde.
Germania mit überwältigenden Spielanteilen, die häufig darauf verwendet wurden,
die Außenpositionen einzubinden, war auf Tore aus!
Dennis Thiessens einleitenden Pass nutzte Lasse Hagelstein auf rechts zur
Flanke, die Antonio Arambasic wiederum am zweiten Pfosten zum 2:0 einschob
(11.). Ein hohes Ding, das ein ausgebildeter wohl pariert hätte, platzierte
Arambasic wenig später in den Quader (15.), den Ex-Oberliga-Crack Thiessen per
Kopf (Flanke Arambasic) verfehlte (26.).
Auch Leon Kripke ging es mit links aus 20 Metern nicht besser – hauchdünn
drüber (29.)!
Alles aber kein Problem, ergaben sich immer wieder neue Möglichkeiten gegen den
überforderten Tabellenvierzehnten. Von Hagelstein tief bedient, machte
schließlich auch Kripke seine Bude (30.), die nach Querlage Weber auch Kapitän
Tom Lipski gelang (39.).
Thiessens unwiderstehlicher Sololauf (41.) und Osternacks 7:0 im
Eckstoßdickicht (44.) rundeten den ersten Abschnitt torreich ab.
Was soll man da als unterlegenes Gästeteam bloß machen? Vielleicht einmal einen
Torschuss abgeben, wie es Ahmed Abdi Osman kurz nach der Pause tat (48.).
Ansonsten blieb es ein hoffnungsloses Unterfangen, sich den Germanen zu
erwehren. Hinzu kam nun auch noch das Pech eines strafbaren Handspiels, das den
eingewechselten Philipp Liebe das 8:0 vom Punkt bescherte (53.). Thiessen
machte es dagegen mit Gefühl aus 23 Metern (54.), woraufhin der angeschlagen
nur von der Bank gekommene Lennart Lux etwas für das Rennen um den
Torschützenkönig tun durfte. Einen vom Assistenten hereingewinkten Strafstoß
verwandelte der 21-Jährige sicher rechtsunten zur Zweistelligkeit (64.). Zwei
weitere Treffer ließ Lux spielend einfach folgen (69. & 71.), was ihn
gemeinsam mit dem zum 11:0 erfolgreichen Thiessen (65.) zumindest heuer zum
besten Torjäger machte.
Den vorzeitigen Schlusspunkt der TGS-Herrlichkeit setzte bereits in der 73.
Minute ein weiterer Joker: Adriano Catanzaro freute sich im Rückraum über das
Zurücklegen von Lux.
Mit angezogener Handbremse und zwei Alu-Treffern (82. & 90.) ließ der
Tabellenführer die Angelegenheit austrudeln, wobei ihnen ein kleiner
Wehrmutstropfen nicht erspart blieb. Abdi Osmans Freistoß fand von halbrechts
genau den Weg ins lange Eck, wodurch die tapferen und extrem fairen Gäste
zumindest ein kleines Trostpflaster für ihr Antreten erhielten (77.). Außer der
Vermeidung eines Drei-Punkte-Abzuges wegen Nichtantritts gab es für sie im
Nordwesten Hamburgs nichts zu holen.
Germania gelang es dagegen, den Verfolger aus den Walddörfern weiterhin um drei
Zähler auf Distanz zu halten. Zudem lässt auch die um 28 Tore bessere
Tordifferenz aufhorchen. Diese kann – bevor in zwei Wochen das absolute
Gipfeltreffen in Schnelsen steigt – beim kommenden Auswärtsspiel gegen
Absteiger HFC Falke II noch weiter aufpoliert werden.
Tore: 1:0 Osternack (5.),
2:0 Arambasic (11. Hagelstein), 3:0 Arambasic (15.), 4:0 Kripke (30.
Hagelstein), 5:0 Lipski (39. Weber), 6:0 Thiessen (41.), 7:0 Osternack (44.
Arambasic), 8:0 Liebe (53., Strafstoßtor), 9:0 Thiessen (54. Osternack), 10:0
Lux (64., Foulstrafstoß), 11:0 Thiessen (65.), 12:0 Lux (69.), 13:0 Lux (71.
Thiessen), 14:0 Catanzaro (73. Lux), 14:1 Abdi Osman (77., direkter Freistoß)
Schiedsrichter: Rohit Choudhry (SV
Lurup)
Zuschauer: 60
Dienstag, 9. April 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TuS Borstel-Hohenraden
Filmreif
Seitfallzieher
und Tom Kruse: TSV Heist stürzt den Tabellenführer
03.09.2023: die Kickers Halstenbek gewinnen ein vogelwildes Auswärtsspiel mit 7:6
und fügen dem TSV Heist damit die dritte Heimniederlage in Serie zu. Frust bei
den Gastgebern, deren Blick zwei weitere (auswärts-)Niederlagen weiter abwärts
schweifen lassen.
Seit dem ist jedoch viel passiert, an der Hamburger Straße. Insbesondere in
2024, wo man mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen aufwartete, mauserte
man sich nun zum ernstzunehmenden Team der Stunde der Kreisklasse 1.
Da kam der Tabellenführer aus Borstel-Hohenraden doch gerade recht zum
Nachholduell!
Wer dieses nicht von Anfang an aufmerksam verfolgte, sondern lieber eine
Krakauer aus dem dortigen Weber Grill verhaftete, machte erstmal alles richtig.
Die Heistmer standen tief, riegelten jegliche Räume konzentriert ab, während
die Gäste zu selten einmal das überraschende Eins-gegen-eins suchten.
Abschlüsse, wie ein gar nicht mal so schlechter von Stürmer Timo Kölln (28.)
ereigneten sich folgerichtig aus der zweiten Reihe.
Der TSV Gut Heil, dem auch Julian Kühls frühes Krampf-Aus (27.) keinen Schaden
im System zufügte, sparte sich den Vorwärtsgang derweil für den zweiten
Abschnitt auf. Per Freistoß und anschließender Ecke (58.), sowie im Anschluss
an einen Einwurf über links (59.) deutete sich an, was wenig später gelingen
sollte: Paul Smit von Eckfahne, Björn Schramm quer in der Luft und die
Heim-Führung per Seitfallzieher war perfekt (64.)! Hinten teils in
Stuntman-Manier mit bärenstarker Zweikampfquote – vorne artistischer Torschütze:
der Arbeitsnachweis des 34-Jährigen konnte sich heute Abend sehen lassen!
Wütend schaltete der zuletzt viermal siegreiche Primus wieder den nötigen Gang
hoch, um durch Christopher Brauch nur einen dankbaren Torwartball (68.) und
einen abgefälschten T. Kölln-Schuss ans Außennetz (78.) zu kreieren.
Gefährlicher wurde es da schon, als der eingewechselte Kevin Latzel einen
Storm-Vorstoß im Fallen nicht belohnte (83.) und der ebenfalls von der Bank
gekommene Max Broscheit völlig überhastet am blanken Tor vorbei zielte (85.).
Die Roten wackelten mittlerweile bedenklich, doch auch an Latzels nächsten
Anlauf aus zentraler Position kam noch ein Heim-Akteur rettend heran (86.).
Und so kam es, wie es so häufig kommt, wenn man seine eigenen Chancen nicht
nutzt. Ballverlust auf rechts, Nick Scharrel weiter zu Bjarne Schmidt und
dieser mit viel Auge für den durchgestarteten Tom Kruse – 2:0 durch den Tempo-
und Tor-gierigen Joker (88.)!
Für die insgesamt sechsminütige Nachspielzeit war dann jedoch noch das große
Zittern angesagt, weil der ansonsten glücklose T. Kölln Latzels Hereingabe von
rechts verkürzend zum 1:2 nutzte (90.+3).
Mit viel Leidenschaft und dem Mut zum konsequenten Wegbolzen brachte der TSV
Heist die drei Punkte aber ins Ziel. – Und damit auch die Aussicht darauf,
heimlich, still und leise noch ein wenig um Platz drei, der möglicherweise im
Nachrückerverfahren hinauf in die Kreisliga führt, mitreden zu können.
Ausstehende direkte Duelle, beispielsweise gegen Gencler Birligi und den im
Hinspiel besiegten TSV Seestermühe und diverse Nachholspiele ligaweit lassen
dieses filmreife Szenario jedenfalls nicht komplett utopisch erscheinen…
TSV Heist: Scholz – Kühl
(27. Kock), M. Münster, Schramm,
Müthel (90. Koppers) – Bastide –
Scharrel (90. Huber), B. Schmidt, Krüger (69. Wiechmann), Thiemann (69. Kruse) –
Smit, Trainer: Philipp von der Reith
& Benjamin Wörmcke
TuS Borstel-Hohenraden: Giese – T.
Schmidt (66. Alasan), Storm, C. Kölln, Steinweg – Alp (66. Latzel), Delic, Bätge, Tramm – Brauch (80.
Broscheit), T. Kölln, Trainer: Maximilian Gloszat
Tore: 1:0 Schramm (64.
Smit), 2:0 Kruse (88. Schmidt), 2:1 Kölln (90.+3 Latzel)
gelbe Karten: Schramm, Bastide, Smit
– T. Schmidt, T. Kölln, Latzel
Schiedsrichter: Lukas Fleischer (SV
Hörnerkirchen)
Zuschauer: 40
Sonntag, 7. April 2024
Spielbericht TSV Stellingen 88 II - TSV Wandsetal IV
Überlegener
Positionstausch
Wandsetal-Vierte
überrollt den Tabellen-Nachbarn
Was bewegt den neutralen, unbeteiligten Zuschauer, sich am ersten April-Sonntag
des Jahres das Duell Elfter gegen Zwölfter der Kreisklasse B4 zu geben? Die
strahlende Frühlingssonne? Das Holzbüdchen mit Speis und Trank an der
Vogt-Kölln-Straße? Vielleicht aber auch die Aussicht auf sieben Treffer, die im
Durchschnitt fallen, wenn die Reserve des TSV Stellingen 88 und die Vierte des TSV Wandsetal gegen den Ball
treten.
Alle 13 Minuten fällt somit statistisch ein Tor, was heuer mit 0:1 nach deren
14 nur minimal überschritten wurde. Auf Zuspiel Burhanidin Moradis netzte
Muhamad Muhamadi zentral vor dem Gehäuse rechtsunten ein.
Absolut unterdurchschnittlich dagegen der lethargische Auftritt des TSV, der
zwar physisch durchaus Zweikampfpräsenz bewies, am Ball aber kaum einmal ins
Kombinieren kam. Entweder mangelte an aktiven Anspielstationen oder an der
nötigen Ballverarbeitungstechnik. Kein Wunder also, dass Phillip Dittmers
Schuss aus der zweiten Reihe, direkt auf Schlussmann Jawad Sarwari (16.), keine
echten Nachahmer fand.
Anders verhielt es sich da auf der Gegenseite. – Vor allem, wenn der umtriebige
Muhamadi am Werk war. Mit Risiko drosch er von der Strafraumgrenze aus drüber
(20.), wohingegen sein Versuch mit links etwas verzogen rechts daneben ging
(22.).
Auch Kapitän Mostafa Sarwari erging es nicht wirklich besser: Im direkten Duell
mit Torben Leßmann blieb der abtauchende Torhüter Sieger (27.).
Chancenlos zurück blieb der Handschuhträger dafür kurz darauf, als seine
Vorderleute zugriffslos beobachteten, wie sich die Gäste problemlos durchs
Mittelfeld zu Muhamadis 0:2 passten (31.).
Ein gebrauchter Tag für die im Hinspiel noch mit 7:3 triumphierenden Hausherren,
denen auch Hälfte zwei keine Besserung in Aussicht stellte.
Nicht einmal drei Minuten war die Murmel wieder am Rollen, da köpfte sie Saman
Feyzikaftarodi im Rahmen eines Eckstoßes alleingelassen zum 0:3 ins Netz (48.).
Mit viel Physis erkämpfte sich Dittmer immerhin mal eine spitzwinklige
Schusschance (57.), doch heute sollte es einfach nicht der Tag der Blau-weißen
sein.
Stattdessen schlug erneut die Kombo vom 0:1 zu: B. Moradi in den Lauf von
Muhamadi und schon stand es 0:4 (78.).
Dem Spielstand entsprechend cooler hätte der Dreifachtorschütze sicherlich
agieren können, anstatt im Mittelfeld ordentlich hinzulangen. Die entstandene
Hektik konnte der junge Schiedsrichter allerdings mit stoischer Gelassenheit
und „Gelb“ für Muhamadi (die einzige Karte im Spiel) lösen (81.) und der Fokus
wanderte zurück aufs Spielgeschehen, dem ein Zusammenspiel der Sarwaris die
letzte erwähnenswerte Episode schenkte. Mit viel Dynamik und Gegnerdruck
schickte Mojtaba Kapitän Mostafa steil, sodass auch dieser flach an den Füßen
des Tormanns vorbei zum 0:5-Endstand einschob (87.).
Der verdiente Lohn für das afghanische Team aus Hinschenfelde: Der
Platzierungstausch in der Tabelle und die Aussicht darauf, nach 30 Spielen (als
einzige B-Klasse ist die 4 noch mit 16 Mannschaften vollständig) einstellig
abzuschließen.
Tore: 0:1 Muhamadi (14. B.
Moradi), 0:2 Muhamadi (31. Haidari), 0:3 Feyzikaftlaredi (48. Mostafa Sarwari),
0:4 Muhamadi (78. B. Moradi), 0:5 Mostafa Sarwari (87. Mojtaba Sarwari)
gelbe Karten: keine – Muhamadi
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)
Zuschauer: 15
Samstag, 6. April 2024
Spielbericht Eimsbütteler TV 2.B-Mädchen - SC Sternschanze U19-Frauen
Oberligist
lässt nicht viel anbrennen
Test-Derby
an der Bundesstraße findet den erwarteten Sieger
Dreimal 25 Minuten Testspielzeit vereinbarten die B-Oberliga-Mädchen des
Eimsbütteler TV und die U19-Frauen des SC Sternschanze für den bislang wärmsten
Tag des Jahres an der sonnengefluteten Bundesstraße.
Insgesamt einseitig, aber mit 5:1 moderat endete der Kick, den Tilda Fibian
erst nach knapp 20 Minuten den ersten Treffer verpassen konnte. Eingeladen
durch einen der immer wiederkehrenden Fehlpässe im Aufbau, machte die
15-Jährige vor dem Tor kurzen Prozess (19.).
Ebenso Kollegin Lilian Erichsen, die das vom Gegner erhaltene Spielgerät malerisch
mit der Innenseite zum 2:0 in die Maschen navigierte (32.).
Zuvor haderte Rot noch mit einer vergebenen Doppelchance, bei der Magdalena
Beneke Versuche blockiert und von Torfrau Maryam Jones abgefangen wurden (31.).
Später durfte sich auch ihre Gegenüber, Sophia Schwab, endlich einmal
auszeichnen, packte sie bei Hannah Schlotts etwas zu schwach geratenem
Abschluss, den Liz Streitenberger per Steckpass einleitete, sicher zu (40.).
Genügend Dampf hinter die Kugel bekam dagegen ETVs Richeal Antwi, die Erichsens
Flanke von rechts problemlos im Strafraum zum 4:0 verwertete (56.).
Ärgerlich für den SCS, der sich im Rahmen seiner Fähigkeiten ordentlich
verkaufte und die Belohnung dafür in der Schlussphase erhielt, als Schlott
diesmal das Ideale aus ihrer Einschussposition herausholte (63.).
Das letzte Wort – auch, wenn Schanze in den letzten Zügen des Spiels noch dicke
Möglichkeiten für Rita Herweg (75. & 75.+1) und Emilia Hofmann (76.) bekam –
hatten jedoch die Gastgeberinnen, denen Gronerts Murmeltor im Eckballgewusel
den 5:1-Endpunkt einbrachte (73.).
Für die Oberliga-Elf von Nathalie Stemmler geht der Testspielmarathon vor dem
nächsten Ligaspiel Ende April gegen den SC Eilbek erst am kommenden Wochenende
gegen die Spielgemeinschaft Brietlingen/Erbstorf/Eintracht Lüneburg weiter,
während der SCS seine Vorbereitung auf das U19-Spitzenspiel gegen den SC
Victoria bereits am Folgetag mit einem Test-Duell gegen die
U17-Oberliga-Tabellenführerinnen von Alstertal/Langenhorn fortführen werden.
Tore: 1:0 Fibian (19.),
2:0 Erichsen (32.), 3:0 Gronert (53.), 4:0 Antwi (56. Erichsen), 4:1 Schlott
(63.), 5:1 Gronert (73.)
Schiedsrichter: Shaher Shehadeh (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 30
Spielbericht SC Vier- und Marschlande 2.B - SC Sternschanze 1.B
Weit geworfen – hoch gewonnen
„perfektioniertes Mittelfeldpressing“: SCVM stürzt Schanze weiter in die Krise
Mit Superlativen sollte man ja stets
sparsam umgehen – im Wissen, dass diese bekanntermaßen nicht mehr weiter zu
steigern sind. Dystopische Szenarien rücken für die (noch) U16-Landesligatruppe
des SC Sternschanze in diesem Kalenderjahr jedoch immer näher.
Nur zwei Zähler aus sechs Partien,
teils rätselhaft leblose Auftritte und nun, im Siebten 2024, setzte es mit
einer verdienten 1:5-Vorführung beim Abstiegskandidaten SCVM den (vorläufigen)
Höhepunkt der bizarren Formkurve des Schanzenteams.
Verkehrt begonnen hatte man das
Nachholduell am Zollenspieker freilich nicht. Viel Ballbesitz vermittelte einen
Eindruck von Spielkontrolle, die dem bewegungsarmen Offensivspiel gegen kompakt
ihren Kunstrasen im Miniaturformat bewachenden Hausherren aber kaum greifbare
Impulse schenkte. „Ich denke, dass ihnen dieses kleine Feld liegt, durch ihr
Mittelfeldpressing, das sie extrem gut machen. Das haben sie fast schon
perfektioniert“, erläuterte Schanzes Arthur Schreiber die Problematik im Spiel.
Erst ein rasch ausgeführter Freistoß
ermöglichte Theo Spöhrer einmal eine gute Gelegenheit vor dem im zweiten Anlauf
zupackenden Jannis Rücker (23.).
Dem Tor näher kamen da die
Gastgeber, deren Offensivambitionen Finley Gruns Direktabnahme (3.) und ein
spitzwinkliger Segler (27.) untermauerten.
Besonders heikel wird es für Gegner
des SCVM jedoch dann, wenn Georgios Papasimpopoulos mit seinen weiten Einwürfen
auf rechts einleiten kann. So schaffte es der SCS gleich mehrfach nicht, nach
einem Einwurf Ruhe in die Szene zu kriegen, was Grun diesmal mit rechts und dem
1:0 bestrafte (29.).
Vier Minuten später ein ähnliches
Thema: Wieder bekamen die Schanzer den Ball nicht weg und wieder bedankte sich
ein Gegenspieler aus zentraler Position. Diesmal schweißte Linksfuß Darian
Rancic das Leder passend hinein (33.).
Zum weiteren Unglück der Gäste
musste dann auch noch Torwart Enno Gloßner hüftverletzt raus. Zwar hatte man
mit Shivnath Arora einen Ersatzmann im Gepäck, doch sollte dieser mit
entzündetem Knie eigentlich gar nicht auf das Kunstgrün, wo er einmal
erfolgreich vor Grun zur Stelle war (42.) und bei einer Konterchance Glück
hatte, dass Koyar Hameed Mohammed für ihn mit dem Schädel rettete (46.). Die
Comeback-Chancen für seine Vorderleute waren gewahrt – und in der Tat verkürzte
Spöhrer auf Vorarbeit Simeon Dills über links früh genug zur möglichen Wende
auf 2:1 (53.).
„Tatsächlich hatte ich nach unserem
Anschlusstreffer ein bisschen Hoffnung. Die ist aber doch schnell nach einem
klassischen Eckentreffer geschwunden“, öffnete Schreiber seine
Gefühlsschatulle, aus der nur wenig später Resignation hinaus sprang. Gegen den
ballsicheren Paul Weitzel griff Arora noch sehenswert über, ehe der kleinste
Spieler auf der Platte im Rahmen des anschließenden Ecken-Marathons zum 3:1 einnickte
(55.).
Alles klar machten die Deichkicker
schließlich mit ihrer Paradedisziplin. Papasimopoulos schickte Weitzel werfend
die Linie runter, dieser zu Amando Lohmann in den Rückraum – 4:1 (66.)!
„Spätestens nach dem 4:1 war die Luft komplett raus“, fasste der mit seinen
Leuten geschlagene Schreiber das in Wort, was sein Lustlos in Rücklage über den
Zaun gebolzter Freistoß zuvor bereits visualisiert hatte (69.).
Der heimstarke Ex-Kellerbewohner
machte unterdessen einfach weiter mit seinem „optimierten Mittelfeldpressing“,
das immer wieder dazu führte, dass „sie ihre Leute tief mit Tempo hinter die
Kette schicken“. So
geschehen bei einer Schwieger-Chance, die Arora mit dem Entzündungsknie
entschärfte (73.).
Den Schlusspunkt setzte in der
Nachspielzeit ein euphorisiertes Solo, das Finn Garbers trotz Gegnerdruck über
zwei Drittel des Platzes, inklusive 5:1-Endnote führte (80.+2).
Sechs Punkte Vorsprung auf das
Abstiegsplatzduo Altona 93/Walddörfer SV lassen die berechtigte Annahme einer
weiteren Landesligasaison zu.
Nur zwei Zähler besser steht der zur
Winterpause noch auf Rang vier einsortierte SC Sternschanze da. Ein „schlechtes
erstes Drittel, aus dem man seine Konsequenzen ziehen kann“ bescheinigt
Schreiber seinen Farben, die „immer noch auf eine gute Hinrunde aufbauen
können. Man sollte jetzt nicht das Gesamtkonzept in Frage stellen.“. Wie auch
immer dieses Konzept aussieht.
Für das noch ausstehende Rückspiel
gehört zumindest mehr Wachsamkeit bei Papasimopoulos´ Einwürfen: „Das sollten
wir uns im Rückspiel mal merken, dass der ein bisschen weiter kommt als
durchschnittlich.“.
„Absteigen werden wir nicht, das ist
ganz klar! Da gibt es dann doch deutlich schlechtere Teams. Und ich denke, wir
spielen jetzt einfach unsere Saison ganz, ganz entspannt zu Ende – ohne Stress,
einfach ein bisschen Spaß haben und spielen dann nächste Saison noch mal
Landesliga. Dann ist es jetzt halt so.“, gibt es zumindest eine Losung für den
(hoffentlich) sportlich bedeutungslosen Abschluss einer doch insgesamt
verschenkten Serie 2023/2024.
Tore: 1:0 Grun (29. Papasimopoulos), 2:0
Rancic (33.), 2:1 Spöhrer (53. Dill), 3:1 Weitzel (57. Rancic), 4:1 Lohmann
(66. Weitzel), 5:1 Garbers (80.+2)
gelbe Karten: Rancic – Schreiber
Schiedsrichter: Alim Toksöz (FC Bergedorf 85, Note
4,5)
Zuschauer: 40