Dienstag, 23. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - SSV Rantzau III

Gut Heil weiter auf der Jagd
Dreierpack! Heistmer Top-Torjäger hält TSV auf Verfolgerkurs

Welcher Verfolger kann noch einmal ernsthaft in die Entscheidung um den Aufstieg aus der Kreisklasse 1 eingreifen? Bei der diffusen, weil nachholspielverzerrten, Tabellenlage gar nicht so einfach zu beantworten. Einen wichtigen Schritt, um dranzubleiben ging jedenfalls die Elf des TSV Heist im direkten Nachholduell mit dem SSV Rantzau III.
Ohne den knieverletzten Rene Gill, aber dafür wieder mit Top-Torjäger Paul Smit (saß zuletzt eine Gelbsperre ab), wurde schnell deutlich, warum der 26-Jährige eine so tragende Rolle an der Hamburger Straße innehat. Per Freistoß, den er hoch ins Tor des unglücklich anmutenden Jan Korinth wuchtete, war der Niederlagen-Blues vom Sonntag (4:5 gegen den Rellinger FC) schnell vergessen (5.) – oder doch nicht?
Nachdem eine Stocher-Szene mit Marco Bulla noch glücklich für die Hausherren ausging (18.), erwischte es sie Augenblicke danach, als Osman Burtakucin perfekt nach innen, in Hannes Freitags Zuspiel, lief, das Leder technisch brillant mit in die Drehung nahm und schließlich flach vollendete (19.).
Aus der barmstedter Ausgleichsfreude wurde jedoch ebenso rasch der große Ärger, der mit einer zweifelhaften Ecke begann. An Smits Versuch, den Wiederanstoß direkt zu versenken, war Korinth wohl nicht mehr dran. Nach einigem Zögern ließ sich Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen) vom Eckstoß überzeugen. Dieser fand dann auch just den Weg auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Marcel Bastide wieder auf Führung Gut Heil stellte (21.).
Der Stachel saß tief, bei den Gästen, deren Leidensweg weiterging. Einen Abseitspfiff hatte man sich gewünscht, als Yannick Müthel eigentlich schon zu spät den Steckpass bemühte, die Kugel aber dennoch irgendwie bei Smit landete. Korinth frech umkurvt, war Saisontor Nummer 28 keine Hürde mehr (30.).
Vorentschieden hätte das Match direkt darauf sein können, wäre Bjarne Schmidts mutige Direktabnahme nicht hauchdünn am SSV-Gehäuse vorbeigeschrammt (31.).
Auf der anderen Seite geschah dann typischerweise das, was verpasste Chancen meistens so nach sich ziehen: Woran Bulla noch spektakulär mit einem Fallrückzieher scheiterte (32.), machte der wuchtige Offensivmann aus kürzester Distanz perfekt. Eine Fehlerkette des TSV endete mit einer von Scholz nicht entschärften Frey-Flanke und Bullas Poleposition für den Anschlusstreffer (39.).
Anstatt dass die Blauen nach dem Seitenwechsel den Druck erhöhen, spielte sich das Geschehen hauptsächlich ihrer Feldhälfte ab. Smit ballerte seine Patrone knallhart an die Latte (51.), ehe Jakub Wiechmann den Ball am leeren Tor vorbeistolperte (54.). Auch B. Schmidt, der bereits kurz vor der Pause eine gute Kopfballchance vergab (45.+3), erging es nicht besser: seinem zentralen Rechtsschuss fehlten Zentimeter zum Ziel (56.).
Etwas deutlicher misslang da seine freie Schussposition in Minute 62 – Rücklage!
Die Damrow-Elf blieb damit zumindest vom Spielstand her im Match, zumal Smit bei seiner schwierigen Schusschance lieber das Abspiel hätte wählen sollen (75.)…
Zu viele einfache Ballverluste im Aufbau und letztlich giftigere Heistmer gaben heute aber den Ausschlag. Schmidts ergrätschter Ballgewinn und Ole Knischewskis Standfestigkeit unter Bedrängnis leiteten das entscheidende 4:2 ein, das Smit am Ende auf Zuspiel Jacob Hubers flach gegen den wiederum nicht gerade glücklich agierenden Korinth beisteuerte (82.).
Platz drei, der je nach Anzahl der Kreisliganachrücker, sortiert nach dem Punkteschnitt, für die Beförderung reichen könnte, bleibt somit in realistischer Nähe. Ein Erfolg im direkten Duell beim TSV Seestermühe und man wäre einstweilen sogar auf diesen magischen Rang gesprungen. Die Drittvertretung des SSV Rantzau ist dagegen nun nahezu raus aus der Verlosung.    

Tore: 1:0 Smit (5., direkter Freistoß), 1:1 Burtakucin (19. Freitag), 2:1 Bastide (21. Smit), 3:1 Smit (30. Müthel), 3:2 Bulla (39. Frey), 4:2 Smit (82. Huber)

gelbe Karten: Scharrel – Kuhlmann

Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS Appen)

Zuschauer: 48



Sonntag, 21. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - Rellinger FC

König (und) Kirchner mit dem letzten Wort
Kongeniales RFC-Duo wirft TSV Heist im Aufstiegsrennen zurück

Heimlich, still und leise schlich sie die Elf des TSV Heist im neuen Kalenderjahr konstant in Reichweite des Aufstiegskampfes. Ausgerechnet jetzt setzte es daheim gegen den Vorletzten eine empfindliche Schlappe.
Den Grundstein für diese setzte nach bereits 50 Sekunden der heute nicht zu bremsende Kenneth Kirchner, dem sich Torsteher Marvin Scholz war entgegen warf, damit aber nicht das Abstaubertor des mitgelaufenen Marvin König vereitelte.
Über links war der frühe Schock sogar rasch korrigiert, als Rene Gill für Nick Scharrel quer spielte und dieser alle notwendige Zeit für Annahme und Abschluss ins linke untere Eck bekam (6.).
Unerklärlich, wie der Aufstiegsgeheimtipp in der Folge neben den Schuhen stand. Scharrel verdaddelte den Ball auf rechts, sodass diesmal König über außen für Kirchner vorbereitete. Nachdem sich Kirchner cool den Torwart zurechtlegte, war das 1:2 nur noch reine Formsache (11.).
Nachdem Kirchner auf Flugball Michael Gums noch nicht an Scholz´ Fußabwehr vorbei kam (13.), luden die Hausherren wieder freundlich ein. Björn Schramm mit dem Bock – Kirchner schnürt den Doppelpack – das 1:3 frei vor dem Tor (17.)!
Vollendet war der Hattrick binnen zehn Minuten, als der TSV abermals die Kugel leichtsinnig verlor, Alexandru Simulete steil spielte und Ex-HR-Akteur Kirchner mit rechts linksunten einnetzte (21.). Unfassbar, was hier passierte! – Dachte man sich wohl auch auf der Trainerbank des TSV Heist: Doppelwechsel nach einer halben Stunde, doch so richtig besser wurde es noch nicht. Nur knapp schrammte der Tabellenvierte bei Kirchners Kopfballchance 1:5 vorbei (33.), ehe Bjarne Schmidts tückisch zu parierender Freistoß einmal eigene Torgefahr kreierte (40.).
Die Nachspielzeit der ereignisreichen ersten Hälfte nutzte Kapitän Marcel Bastide zum 2:4-Lebenszeichen, das der etwas zögerliche Schlussmann mit unterstützte. Aus spitzem Winkel rollte die Kugel schließlich flach ins lange Eck (45.+4).
Genug Zeit für ein Comeback war ja selbstverständlich noch übrig!
Vom Punkt ergab sich nach Grätsche an L. Kruse die Anschluss-Chance für B. Schmidt – einen halben Meter drüber (61.)!
Schnell war das Verpasste aber nachgeholt. Vorbei am Gegner, gelang Schmidt leicht abgefälscht von halblinks das 3:4, das nicht nur den geneigten Heistmer an die komplette Kehrtwende an der B431 glauben ließ (62.).
Gut Heil war jetzt nämlich voll am Drücker, verpasste durch Schmidt (hauchdünn daneben, 65.) und L. Kruse ans Außennetz (75.) jeweils aussichtsreich das 4:4, das eines von (zu) vielen Fouls der Gäste heraufbeschworen hatte. Levi Krüger ruhender Ball fand aus ähnlicher Position den umjubelten Weg ins Netz, wie zuvor Schmidts Treffer (79.).
Emsig bastelte Rot nun am Siegtreffer, der in den Folgeminuten mehrfach in der Luft lag. Dass Fußball nunmal kein Wunschkonzert ist, wurde auf der anderen Seite deutlich: Tor machten ein wenig wie aus dem Nichts die Schwarz-gelben, deren Kirchner-Freistoß Scholz nur kurz abwehren konnte, sodass König nicht nur das erste, sondern auch das letzte Wort am Sonntagmittag hatte (88.).
Daran änderte auch das Offensivengagement in der reichhaltigen Nachspielzeit nichts mehr. Björn Schramms, stark von Scharrel vorbereitete Schusschance blieb zur Enttäuschung der Roten ungenutzt (90.+6). Die Punkte gingen überraschend an den Rellinger FC, der wiederum keine schlechten Aussichten auf Rang zehn im Endklassement ergatterte. Der Abstieg ist aufgrund der beiden Rückzügler in der Kreisklasse 1 bereits kein Thema mehr.

Tore: 0:1 König (1. Kirchner), 1:1 Scharrel (6. Gill), 1:2 Kirchner (11. König), 1:3 Kirchner (17. Kirchner), 1:4 Kirchner (21. Simulete), 2:4 Bastide (45.+4, Gill), 3:4 Schmidt (62. Müthel), 4:4 Krüger (79., direkter Freistoß), 4:5 König (88. Pimenta Trindade)

gelbe Karten: Müthel, Schramm – Gums, Gross, König, Hashemi, Konradi, von Borstel

Schiedsrichter: Fatih Simsek (VfL Pinneberg)

Zuschauer: 46

besonderes Vorkommnis: B. Schmidt schießt Strafstoß über das Tor (Foulspiel an L. Kruse, 61.).


Führungs- und Siegtorschütze: Marvin König

Autoren: Arthur Schreiber & Björn Meyer

Samstag, 20. April 2024

Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1. Senioren - HEBC 1. Senioren

Abstauber Ünlü drückt Germania den Fahrstuhlknopf
Wieder kaum Torgefahr: TGS-Senioren nach 0:1 daheim quasi abgestiegen

Eines vereint die Senioren von Germania Schnelsen und des HEBC: Die interne Diskussion um Sinn und Zweck des Senioren-Oberligadaseins und ob es nicht für einige Kaderangehörige besser wäre, die kommende Saison unter Gleichaltrigen im Bereich der Supersenioren anzugehen.
Der große Unterschied zwischen beiden: Für die Eimsbütteler langt es dennoch, auch diese nicht unkomplizierte Saison wohl in der oberen Klassementhälfte abzuschließen, während Germania nach der nunmehr achten Heimniederlage ein rechnerisch kaum noch zu rettender Landesligafall ist.
In den gesamten 70 Minuten war der harmlosesten Offensive der Liga kaum etwas Gefährliches gelungen. Erst in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts wäre den Germanen fast die überraschende Halbzeitführung zuteil geworden, als die unaufmerksamen Gäste eine Flanke durchrutschen ließen und Payam Rahbari frei am wieder einmal famos reagierenden Sven Klein scheiterte (35.+2).
Ansonsten lag es am nicht weniger starken Gegenüber, Frank Dieckmann, - und Almeidas Latten-Pech (41.), dass die treuen Anhänger bei einsetzendem Regen nicht in den Genuss von Torerfolgen kamen.
Dann aber stand mit Metin Ünlü einer dieser Spieler im Supersenioren-Alter goldrichtig, um eine Fußrettung Dieckmanns zum Anlass für den 0:1-Abstauber zu nehmen (43.). Wie schon in der Vorwoche war der einst im Ligabereich für Lila-weiß aktive „11er“ der Mann für das Zählbare.
Nachschlag davon verpassten Sven Jantzen per Direktabnahme (55.) und Özkan Topal, der am zweiten Pfosten einen Freistoß des überzeugenden Marcus Klaube verpasste (60.).  
So richtig in Fahrt kam die zerfahrene Partie aber nicht. Zwar blieb das hoch aggressive Gehacke der Vorjahresbegegnung an gleicher Stelle aus, doch verzettelten sich die doch so reifen Herren immer wieder in Zweikampfscharmützeln und noch mehr scharfsinnigen Dialogen. Schön, dass es der erfahrene Schiedsrichter häufig mit Humor nahm.
Seine auf fünf Minuten angesetzte Extrazeit versuchten die Schnelsener noch einmal zum späten Punktgewinn zu nutzen, nur verhalfen ihnen auch zahlreiche Eckstöße nicht zur Durchschlagskraft im Gefahrenraum.
Im Konter drohte gar das zweite Gegentor für das Schlusslicht. Der laufstarke Alparslan Yildirim löffelte den Ball zwar über alle Gegner rüber; der Pfosten und Topal am langen Eck waren sich aber irgendwie nicht so recht einig (70.+3)…
Auch mit nur einem Treffer machte der heute ausfallgeplagte HEBC drei wohl vorentscheidende Punkte für den Klassenverbleib, den nur noch ein Zusammenspiel schräger Ergebnisse gefährden könnte. Das kommende Gastspiel in Ellerau könnte für Germania dagegen bereits drei Spiele vor Ultimo die rechnerische Fahrstuhlfahrt nach unten mit sich bringen. Neun Punkte scheinen bei der Harmlosigkeit des Vorjahres-Pokalfinalisten nicht ernsthaft aufholbar.

Tore: 0:1 Ünlü (43. Yildirim)

gelbe Karten: Khosravi – von Lühmann, Yildirim, Yeboah

Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV Friedrichsgabe)

Zuschauer: 30





Mittwoch, 17. April 2024

Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - Eimsbütteler TV 3. Frauen

Schönstedt setzt die Freistoß-Pointe
Ausgleich in der Nachspielzeit! ETV 3. Frauen straucheln im Aufstiegskampf

Das hatten sich die Eimsbüttelerinnen ganz anders vorgestellt! Am frühen Mittwochabend die weite Auswärtsfahrt nach Moorrege angetreten, den Laden als Favorit gut im Griff gehabt, geführt und am Ende stehen im Dreikampf um die Landesliga zwei Punkte auf der Verlustliste.
Begonnen hatte der Trip aufs Land durchaus erfreulich. Die Massen an Ballbesitz spülten die Gäste anfangs ohne Umwege ins Offensivdrittel, wo Igale Tartisio nach famosem Diagonalball Clara Schmaucks an einer Fußabwehr von Torsteherin Michelle Böhm scheiterte (4.).
In hohen Lüften gab es nur Augenblicke später nichts mehr zu machen, für die Handschuhträgerin, die Schmauck in den Nachwehen des entstandenen Eckstoßes im hohen Bogen von außerhalb des Strafraums überwand (5.). Genau das war der Nummer 8 bereits am Wochenende beim 1:0-Erfolg in Pinneberg geglückt.
Es deutete sich ein klarer Auswärtserfolg an, zumal ein eher zu vernachlässigender Kontakt an Tartisio zum Strafstoß für den Tabellendritten führte. Die top-Chance, auf 0:2 davonzuziehen vergab aber ausgerechnet Torhüter Schams Hussein, indem sie das Leder links am Kasten vorbei schob (20.).
Bis hierhin aber kein Problem. Irgendwann würde sich die turmhohe Überlegenheit schon im zweiten Treffer niederschlagen. Doch während Lia Kröpsch die Kugel aussichtsreich mit Rücklage über das Tor wuchtete (31.), häuften sich im Spielaufbau einfachste Ballverluste. Manchmal ist der simple Ball in den Fuß Nebenfrau eben der Effektivste…
Der bis hierhin kaum in Erscheinung getretene Abstiegskandidat blieb somit dick im Geschäft um den Ausgleich, den Kapitänin Sarah Harms bei einer perfekt getretenen Schönstedt-Ecke auf dem Kopf hatte (47.). Hussein entschärfte den Versuch ebenso, wie im Herauslaufen gegen die tief geschickte Helen Vogt und Schönstedts Nachschuss (67.).
Auf der anderen Seite kratzte der ETV per Lattenschuss an der möglichen Entscheidung (75.), die in einem ansonsten diffusen Auftritt in Hälfte zwei nur selten in der Luft lag.
War es das Selbstverständnis eines Teams, das bereits sechsmal (!) mit 1:0 gewann, das da mental eine Rolle spielte?
Heute jedenfalls ging der Schuss auf den allerletzten Metern nach hinten los. Eine unglücklich verursachte Freistoßposition verwandelte Isabelle Schönstedt aus 20 Metern zum umjubelten Ausgleich in der Nachspielzeit (90.+4). Lange Gesichter bei der Raab/Kühl-Elf, die den Sprung auf Rang zwei damit verpasst hat.
In Moorrege, wo die Lichter im Sommer zumindest für den Betrieb auf dem 11er-Feld aufgrund des chronischen Personalmangels vermutlich ausgehen werden, arbeitet man derweil an einem Abschied „über dem Strich“. Acht Zähler aus den letzten fünf (Heim-)Spielen hievten die Elf vom Himmelsbarg nun um vier Punkte vom Abstiegsplatz 11 empor.

Tore: 0:1 Schmauck (5. Schacht), 1:1 Schönstedt (90.+4, direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Ben Kretschmer (Hetlinger MTV)

Zuschauer: 20

besonderes Vorkommnis: Hussein (Eimsbütteler TV) schießt Foulstrafstoß neben das Tor (20.).



Dienstag, 16. April 2024

Spielbericht FC Elmshorn - SV Eidelstedt

Heimweh
Nächste Auswärts-Nullrunde: SV Eidelstedt taumelt gen Kreisliga

Eine Art letzte Chance um den Erhalt der Bezirksliga West stand für den SV Eidelstedt im Nachholer beim FC Elmshorn auf dem Spiel. Defensiv über weite Strecken solide, ging die Angelegenheit für den namhaften Tabellenvorletzten trotzdem nach hinten los.
Gegen den Ball situativ fast mit einer Sechserkette agierend, machte man es dem konterstarken FCE durchaus schwierig, sich trotz viel Ballbesitz ebenso zahlreiche Gelegenheiten zu erspielen. Als dann doch einmal der Raum für Langholz war, scheiterte Mert Acar – zuvor einmal Abseitstorschütze (5.) – nach Ömer Aygüns Ball am sich breit machenden Jonas Latza, ehe der folgende Eckstoß zum Lattenkracher durch Adrian Vukmirovic folge (17.).
Ebenso fanden auch ein parierter Altergott-Freistoß (30.) und ein sich vorbeirotierender Kleim-Rechtsschuss (43.) nicht den Weg hinter den eidelstedter Kreidestreifen.
Der SVE suchte sein Heil in einzelnen Entlastungsangriffen. Sajad Qodratis Einzelaktion brachte Paul Nolte mit zu viel Rücklage nicht gut zu Ende (11.); der soeben für den verletzten Anton Piasing eingewechselte Lennard Kiesewetter drosch einen zweiten Ball mit Risiko drüber (45.+1).
Ebenso fand auch eine Wiemer-Chance vor dem herausstürzenden Alan Kado kein Gäste-Happyend (49.).
Anstelle dessen nahm kurz darauf die nunmehr 13. Auswärtsniederlage (!) im 13. Gastspiel ihren Lauf. Eine clevere Verlagerung nach rechts führte nach Weiterleitung Kleim zum mittig komplett blanken Dennis Altergott und dem mühelosen 1:0 (52.).
Widerstandslos wollten die Furtwegler den Abend spürbar nicht herschenken, was in Wiemers Pfostenschuss (67.) und Noltes schmissigen Abschluss über den Querbalken (73.) handfeste Belege fand.
Ein ungestümer Einsatz des hereingekommenen Armin Hazrati und der nahezu Ansatzlos versenkte Strafstoß von Alcay Aydin stellten die Weichen jedoch vorentscheidend auf Heimsieg für den Anführer des Tabellenmittelfelds (76.).
Als Abstauber eines abgewehrten Altergott-Versuchs legte Aydin auf 3:0 nach (83.), woraufhin der letzte Treffer noch einmal etwas für Genießer war. Unter Gegnerdruck startete Vukmirovic ein ausgiebiges Solo bis ins Angriffsdrittel, wo sich Altergott passend in Position sprintete. Ein Heber, ein Rechtsschuss – der 4:0-Endstand war perfekt (88.)!
Platz sechs ist den Krückaustädtern damit rechnerisch nahezu sicher, während dem SV Eidelstedt bei zehn Punkten Rückstand auf Rang 13 bei nur noch vier Partien kaum noch Chancen auf den Ligaverbleib zuzurechnen sind. Bereits am kommenden Wochenende könnte der Abstieg in die Kreisliga nach dem Match bei Komet Blankenese feststehen. Bei der bisherigen Punktlosigkeit in der Ferne kein allzu unrealistisches Szenario…

Tore: 1:0 Altergott (52. Kleim), 2:0 Aydin (76., Strafstoßtor), 3:0 Aydin (83. Altergott), 4:0 Altergott (88. Vukmirovic)

Schiedsrichter: Julius Wessendorf (TuRa Harksheide)

Zuschauer: 50


Adrian Vukmirovic im dynamischen Flankenlauf

Freitag, 12. April 2024

Spielbericht TuS Germania Schnelsen - SV Barmbek

14 Grüße an den Verfolger
Kreisliga 6-Primus Germania Schnelsen nimmt den SV Barmbek auseinander

Freitagabend, Heimspiel, Flutlicht, angenehmes Frühlingswetter: beste Bedingungen für Germania Schnelsen, im Wettschießen um die Bezirksliga mit dem Walddörfer SV ein klares Ausrufezeichen zu setzen! Da kam der abstiegsbedrohte SV Barmbek mit seinem allerletzten Aufgebot (man hatte die Partie im Vorfeld gar absagen wollen) genau richtig.
4:31 Minuten hielt der Damm des SVB, bis Phillip Osternack zentral im Fallen einen Vorgeschmack darauf gab, wie sich der Rest des Abends am Riekbornweg zutragen würde.
Germania mit überwältigenden Spielanteilen, die häufig darauf verwendet wurden, die Außenpositionen einzubinden, war auf Tore aus!
Dennis Thiessens einleitenden Pass nutzte Lasse Hagelstein auf rechts zur Flanke, die Antonio Arambasic wiederum am zweiten Pfosten zum 2:0 einschob (11.). Ein hohes Ding, das ein ausgebildeter wohl pariert hätte, platzierte Arambasic wenig später in den Quader (15.), den Ex-Oberliga-Crack Thiessen per Kopf (Flanke Arambasic) verfehlte (26.).
Auch Leon Kripke ging es mit links aus 20 Metern nicht besser – hauchdünn drüber (29.)!    
Alles aber kein Problem, ergaben sich immer wieder neue Möglichkeiten gegen den überforderten Tabellenvierzehnten. Von Hagelstein tief bedient, machte schließlich auch Kripke seine Bude (30.), die nach Querlage Weber auch Kapitän Tom Lipski gelang (39.).
Thiessens unwiderstehlicher Sololauf (41.) und Osternacks 7:0 im Eckstoßdickicht (44.) rundeten den ersten Abschnitt torreich ab.
Was soll man da als unterlegenes Gästeteam bloß machen? Vielleicht einmal einen Torschuss abgeben, wie es Ahmed Abdi Osman kurz nach der Pause tat (48.).
Ansonsten blieb es ein hoffnungsloses Unterfangen, sich den Germanen zu erwehren. Hinzu kam nun auch noch das Pech eines strafbaren Handspiels, das den eingewechselten Philipp Liebe das 8:0 vom Punkt bescherte (53.). Thiessen machte es dagegen mit Gefühl aus 23 Metern (54.), woraufhin der angeschlagen nur von der Bank gekommene Lennart Lux etwas für das Rennen um den Torschützenkönig tun durfte. Einen vom Assistenten hereingewinkten Strafstoß verwandelte der 21-Jährige sicher rechtsunten zur Zweistelligkeit (64.). Zwei weitere Treffer ließ Lux spielend einfach folgen (69. & 71.), was ihn gemeinsam mit dem zum 11:0 erfolgreichen Thiessen (65.) zumindest heuer zum besten Torjäger machte.
Den vorzeitigen Schlusspunkt der TGS-Herrlichkeit setzte bereits in der 73. Minute ein weiterer Joker: Adriano Catanzaro freute sich im Rückraum über das Zurücklegen von Lux.
Mit angezogener Handbremse und zwei Alu-Treffern (82. & 90.) ließ der Tabellenführer die Angelegenheit austrudeln, wobei ihnen ein kleiner Wehrmutstropfen nicht erspart blieb. Abdi Osmans Freistoß fand von halbrechts genau den Weg ins lange Eck, wodurch die tapferen und extrem fairen Gäste zumindest ein kleines Trostpflaster für ihr Antreten erhielten (77.). Außer der Vermeidung eines Drei-Punkte-Abzuges wegen Nichtantritts gab es für sie im Nordwesten Hamburgs nichts zu holen.
Germania gelang es dagegen, den Verfolger aus den Walddörfern weiterhin um drei Zähler auf Distanz zu halten. Zudem lässt auch die um 28 Tore bessere Tordifferenz aufhorchen. Diese kann – bevor in zwei Wochen das absolute Gipfeltreffen in Schnelsen steigt – beim kommenden Auswärtsspiel gegen Absteiger HFC Falke II noch weiter aufpoliert werden.

Tore: 1:0 Osternack (5.), 2:0 Arambasic (11. Hagelstein), 3:0 Arambasic (15.), 4:0 Kripke (30. Hagelstein), 5:0 Lipski (39. Weber), 6:0 Thiessen (41.), 7:0 Osternack (44. Arambasic), 8:0 Liebe (53., Strafstoßtor), 9:0 Thiessen (54. Osternack), 10:0 Lux (64., Foulstrafstoß), 11:0 Thiessen (65.), 12:0 Lux (69.), 13:0 Lux (71. Thiessen), 14:0 Catanzaro (73. Lux), 14:1 Abdi Osman (77., direkter Freistoß)

Schiedsrichter: Rohit Choudhry (SV Lurup)

Zuschauer: 60




Dienstag, 9. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TuS Borstel-Hohenraden

Filmreif
Seitfallzieher und Tom Kruse: TSV Heist stürzt den Tabellenführer

03.09.2023: die Kickers Halstenbek gewinnen ein vogelwildes Auswärtsspiel mit 7:6 und fügen dem TSV Heist damit die dritte Heimniederlage in Serie zu. Frust bei den Gastgebern, deren Blick zwei weitere (auswärts-)Niederlagen weiter abwärts schweifen lassen.
Seit dem ist jedoch viel passiert, an der Hamburger Straße. Insbesondere in 2024, wo man mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen aufwartete, mauserte man sich nun zum ernstzunehmenden Team der Stunde der Kreisklasse 1.
Da kam der Tabellenführer aus Borstel-Hohenraden doch gerade recht zum Nachholduell!
Wer dieses nicht von Anfang an aufmerksam verfolgte, sondern lieber eine Krakauer aus dem dortigen Weber Grill verhaftete, machte erstmal alles richtig. Die Heistmer standen tief, riegelten jegliche Räume konzentriert ab, während die Gäste zu selten einmal das überraschende Eins-gegen-eins suchten.
Abschlüsse, wie ein gar nicht mal so schlechter von Stürmer Timo Kölln (28.) ereigneten sich folgerichtig aus der zweiten Reihe.
Der TSV Gut Heil, dem auch Julian Kühls frühes Krampf-Aus (27.) keinen Schaden im System zufügte, sparte sich den Vorwärtsgang derweil für den zweiten Abschnitt auf. Per Freistoß und anschließender Ecke (58.), sowie im Anschluss an einen Einwurf über links (59.) deutete sich an, was wenig später gelingen sollte: Paul Smit von Eckfahne, Björn Schramm quer in der Luft und die Heim-Führung per Seitfallzieher war perfekt (64.)! Hinten teils in Stuntman-Manier mit bärenstarker Zweikampfquote – vorne artistischer Torschütze: der Arbeitsnachweis des 34-Jährigen konnte sich heute Abend sehen lassen!
Wütend schaltete der zuletzt viermal siegreiche Primus wieder den nötigen Gang hoch, um durch Christopher Brauch nur einen dankbaren Torwartball (68.) und einen abgefälschten T. Kölln-Schuss ans Außennetz (78.) zu kreieren.
Gefährlicher wurde es da schon, als der eingewechselte Kevin Latzel einen Storm-Vorstoß im Fallen nicht belohnte (83.) und der ebenfalls von der Bank gekommene Max Broscheit völlig überhastet am blanken Tor vorbei zielte (85.). Die Roten wackelten mittlerweile bedenklich, doch auch an Latzels nächsten Anlauf aus zentraler Position kam noch ein Heim-Akteur rettend heran (86.).
Und so kam es, wie es so häufig kommt, wenn man seine eigenen Chancen nicht nutzt. Ballverlust auf rechts, Nick Scharrel weiter zu Bjarne Schmidt und dieser mit viel Auge für den durchgestarteten Tom Kruse – 2:0 durch den Tempo- und Tor-gierigen Joker (88.)!
Für die insgesamt sechsminütige Nachspielzeit war dann jedoch noch das große Zittern angesagt, weil der ansonsten glücklose T. Kölln Latzels Hereingabe von rechts verkürzend zum 1:2 nutzte (90.+3).
Mit viel Leidenschaft und dem Mut zum konsequenten Wegbolzen brachte der TSV Heist die drei Punkte aber ins Ziel. – Und damit auch die Aussicht darauf, heimlich, still und leise noch ein wenig um Platz drei, der möglicherweise im Nachrückerverfahren hinauf in die Kreisliga führt, mitreden zu können. Ausstehende direkte Duelle, beispielsweise gegen Gencler Birligi und den im Hinspiel besiegten TSV Seestermühe und diverse Nachholspiele ligaweit lassen dieses filmreife Szenario jedenfalls nicht komplett utopisch erscheinen…

TSV Heist: Scholz – Kühl (27. Kock), M. Münster, Schramm, Müthel (90. Koppers) – Bastide – Scharrel (90. Huber), B. Schmidt, Krüger (69. Wiechmann), Thiemann (69. Kruse) – Smit, Trainer: Philipp von der Reith & Benjamin Wörmcke

TuS Borstel-Hohenraden: Giese – T. Schmidt (66. Alasan), Storm, C. Kölln, Steinweg – Alp (66. Latzel), Delic, Bätge, Tramm – Brauch (80. Broscheit), T. Kölln, Trainer: Maximilian Gloszat


Tore: 1:0 Schramm (64. Smit), 2:0 Kruse (88. Schmidt), 2:1 Kölln (90.+3 Latzel)

gelbe Karten: Schramm, Bastide, Smit – T. Schmidt, T. Kölln, Latzel

Schiedsrichter: Lukas Fleischer (SV Hörnerkirchen)

Zuschauer: 40





Sonntag, 7. April 2024

Spielbericht TSV Stellingen 88 II - TSV Wandsetal IV

Überlegener Positionstausch
Wandsetal-Vierte überrollt den Tabellen-Nachbarn

Was bewegt den neutralen, unbeteiligten Zuschauer, sich am ersten April-Sonntag des Jahres das Duell Elfter gegen Zwölfter der Kreisklasse B4 zu geben? Die strahlende Frühlingssonne? Das Holzbüdchen mit Speis und Trank an der Vogt-Kölln-Straße? Vielleicht aber auch die Aussicht auf sieben Treffer, die im Durchschnitt fallen, wenn die Reserve des TSV Stellingen 88 und die Vierte des TSV Wandsetal gegen den Ball treten.
Alle 13 Minuten fällt somit statistisch ein Tor, was heuer mit 0:1 nach deren 14 nur minimal überschritten wurde. Auf Zuspiel Burhanidin Moradis netzte Muhamad Muhamadi zentral vor dem Gehäuse rechtsunten ein.
Absolut unterdurchschnittlich dagegen der lethargische Auftritt des TSV, der zwar physisch durchaus Zweikampfpräsenz bewies, am Ball aber kaum einmal ins Kombinieren kam. Entweder mangelte an aktiven Anspielstationen oder an der nötigen Ballverarbeitungstechnik. Kein Wunder also, dass Phillip Dittmers Schuss aus der zweiten Reihe, direkt auf Schlussmann Jawad Sarwari (16.), keine echten Nachahmer fand. 
Anders verhielt es sich da auf der Gegenseite. – Vor allem, wenn der umtriebige Muhamadi am Werk war. Mit Risiko drosch er von der Strafraumgrenze aus drüber (20.), wohingegen sein Versuch mit links etwas verzogen rechts daneben ging (22.).
Auch Kapitän Mostafa Sarwari erging es nicht wirklich besser: Im direkten Duell mit Torben Leßmann blieb der abtauchende Torhüter Sieger (27.).
Chancenlos zurück blieb der Handschuhträger dafür kurz darauf, als seine Vorderleute zugriffslos beobachteten, wie sich die Gäste problemlos durchs Mittelfeld zu Muhamadis 0:2 passten (31.).
Ein gebrauchter Tag für die im Hinspiel noch mit 7:3 triumphierenden Hausherren, denen auch Hälfte zwei keine Besserung in Aussicht stellte.
Nicht einmal drei Minuten war die Murmel wieder am Rollen, da köpfte sie Saman Feyzikaftarodi im Rahmen eines Eckstoßes alleingelassen zum 0:3 ins Netz (48.).
Mit viel Physis erkämpfte sich Dittmer immerhin mal eine spitzwinklige Schusschance (57.), doch heute sollte es einfach nicht der Tag der Blau-weißen sein.
Stattdessen schlug erneut die Kombo vom 0:1 zu: B. Moradi in den Lauf von Muhamadi und schon stand es 0:4 (78.).
Dem Spielstand entsprechend cooler hätte der Dreifachtorschütze sicherlich agieren können, anstatt im Mittelfeld ordentlich hinzulangen. Die entstandene Hektik konnte der junge Schiedsrichter allerdings mit stoischer Gelassenheit und „Gelb“ für Muhamadi (die einzige Karte im Spiel) lösen (81.) und der Fokus wanderte zurück aufs Spielgeschehen, dem ein Zusammenspiel der Sarwaris die letzte erwähnenswerte Episode schenkte. Mit viel Dynamik und Gegnerdruck schickte Mojtaba Kapitän Mostafa steil, sodass auch dieser flach an den Füßen des Tormanns vorbei zum 0:5-Endstand einschob (87.).
Der verdiente Lohn für das afghanische Team aus Hinschenfelde: Der Platzierungstausch in der Tabelle und die Aussicht darauf, nach 30 Spielen (als einzige B-Klasse ist die 4 noch mit 16 Mannschaften vollständig) einstellig abzuschließen.

Tore: 0:1 Muhamadi (14. B. Moradi), 0:2 Muhamadi (31. Haidari), 0:3 Feyzikaftlaredi (48. Mostafa Sarwari), 0:4 Muhamadi (78. B. Moradi), 0:5 Mostafa Sarwari (87. Mojtaba Sarwari)

gelbe Karten: keine – Muhamadi

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 15



Samstag, 6. April 2024

Spielbericht Eimsbütteler TV 2.B-Mädchen - SC Sternschanze U19-Frauen

Oberligist lässt nicht viel anbrennen
Test-Derby an der Bundesstraße findet den erwarteten Sieger

Dreimal 25 Minuten Testspielzeit vereinbarten die B-Oberliga-Mädchen des Eimsbütteler TV und die U19-Frauen des SC Sternschanze für den bislang wärmsten Tag des Jahres an der sonnengefluteten Bundesstraße.
Insgesamt einseitig, aber mit 5:1 moderat endete der Kick, den Tilda Fibian erst nach knapp 20 Minuten den ersten Treffer verpassen konnte. Eingeladen durch einen der immer wiederkehrenden Fehlpässe im Aufbau, machte die 15-Jährige vor dem Tor kurzen Prozess (19.).
Ebenso Kollegin Lilian Erichsen, die das vom Gegner erhaltene Spielgerät malerisch mit der Innenseite zum 2:0 in die Maschen navigierte (32.).
Zuvor haderte Rot noch mit einer vergebenen Doppelchance, bei der Magdalena Beneke Versuche blockiert und von Torfrau Maryam Jones abgefangen wurden (31.).
Später durfte sich auch ihre Gegenüber, Sophia Schwab, endlich einmal auszeichnen, packte sie bei Hannah Schlotts etwas zu schwach geratenem Abschluss, den Liz Streitenberger per Steckpass einleitete, sicher zu (40.).
Genügend Dampf hinter die Kugel bekam dagegen ETVs Richeal Antwi, die Erichsens Flanke von rechts problemlos im Strafraum zum 4:0 verwertete (56.).
Ärgerlich für den SCS, der sich im Rahmen seiner Fähigkeiten ordentlich verkaufte und die Belohnung dafür in der Schlussphase erhielt, als Schlott diesmal das Ideale aus ihrer Einschussposition herausholte (63.).
Das letzte Wort – auch, wenn Schanze in den letzten Zügen des Spiels noch dicke Möglichkeiten für Rita Herweg (75. & 75.+1) und Emilia Hofmann (76.) bekam – hatten jedoch die Gastgeberinnen, denen Gronerts Murmeltor im Eckballgewusel den 5:1-Endpunkt einbrachte (73.).
Für die Oberliga-Elf von Nathalie Stemmler geht der Testspielmarathon vor dem nächsten Ligaspiel Ende April gegen den SC Eilbek erst am kommenden Wochenende gegen die Spielgemeinschaft Brietlingen/Erbstorf/Eintracht Lüneburg weiter, während der SCS seine Vorbereitung auf das U19-Spitzenspiel gegen den SC Victoria bereits am Folgetag mit einem Test-Duell gegen die U17-Oberliga-Tabellenführerinnen von Alstertal/Langenhorn fortführen werden.

Tore: 1:0 Fibian (19.), 2:0 Erichsen (32.), 3:0 Gronert (53.), 4:0 Antwi (56. Erichsen), 4:1 Schlott (63.), 5:1 Gronert (73.)

Schiedsrichter: Shaher Shehadeh (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 30



Spielbericht SC Vier- und Marschlande 2.B - SC Sternschanze 1.B

Weit geworfen – hoch gewonnen
„perfektioniertes Mittelfeldpressing“: SCVM stürzt Schanze weiter in die Krise


Mit Superlativen sollte man ja stets sparsam umgehen – im Wissen, dass diese bekanntermaßen nicht mehr weiter zu steigern sind. Dystopische Szenarien rücken für die (noch) U16-Landesligatruppe des SC Sternschanze in diesem Kalenderjahr jedoch immer näher.
Nur zwei Zähler aus sechs Partien, teils rätselhaft leblose Auftritte und nun, im Siebten 2024, setzte es mit einer verdienten 1:5-Vorführung beim Abstiegskandidaten SCVM den (vorläufigen) Höhepunkt der bizarren Formkurve des Schanzenteams.
Verkehrt begonnen hatte man das Nachholduell am Zollenspieker freilich nicht. Viel Ballbesitz vermittelte einen Eindruck von Spielkontrolle, die dem bewegungsarmen Offensivspiel gegen kompakt ihren Kunstrasen im Miniaturformat bewachenden Hausherren aber kaum greifbare Impulse schenkte. „Ich denke, dass ihnen dieses kleine Feld liegt, durch ihr Mittelfeldpressing, das sie extrem gut machen. Das haben sie fast schon perfektioniert“, erläuterte Schanzes Arthur Schreiber die Problematik im Spiel.
Erst ein rasch ausgeführter Freistoß ermöglichte Theo Spöhrer einmal eine gute Gelegenheit vor dem im zweiten Anlauf zupackenden Jannis Rücker (23.).
Dem Tor näher kamen da die Gastgeber, deren Offensivambitionen Finley Gruns Direktabnahme (3.) und ein spitzwinkliger Segler (27.) untermauerten.
Besonders heikel wird es für Gegner des SCVM jedoch dann, wenn Georgios Papasimpopoulos mit seinen weiten Einwürfen auf rechts einleiten kann. So schaffte es der SCS gleich mehrfach nicht, nach einem Einwurf Ruhe in die Szene zu kriegen, was Grun diesmal mit rechts und dem 1:0 bestrafte (29.).
Vier Minuten später ein ähnliches Thema: Wieder bekamen die Schanzer den Ball nicht weg und wieder bedankte sich ein Gegenspieler aus zentraler Position. Diesmal schweißte Linksfuß Darian Rancic das Leder passend hinein (33.).
Zum weiteren Unglück der Gäste musste dann auch noch Torwart Enno Gloßner hüftverletzt raus. Zwar hatte man mit Shivnath Arora einen Ersatzmann im Gepäck, doch sollte dieser mit entzündetem Knie eigentlich gar nicht auf das Kunstgrün, wo er einmal erfolgreich vor Grun zur Stelle war (42.) und bei einer Konterchance Glück hatte, dass Koyar Hameed Mohammed für ihn mit dem Schädel rettete (46.). Die Comeback-Chancen für seine Vorderleute waren gewahrt – und in der Tat verkürzte Spöhrer auf Vorarbeit Simeon Dills über links früh genug zur möglichen Wende auf 2:1 (53.).
 „Tatsächlich hatte ich nach unserem Anschlusstreffer ein bisschen Hoffnung. Die ist aber doch schnell nach einem klassischen Eckentreffer geschwunden“, öffnete Schreiber seine Gefühlsschatulle, aus der nur wenig später Resignation hinaus sprang. Gegen den ballsicheren Paul Weitzel griff Arora noch sehenswert über, ehe der kleinste Spieler auf der Platte im Rahmen des anschließenden Ecken-Marathons zum 3:1 einnickte (55.).
Alles klar machten die Deichkicker schließlich mit ihrer Paradedisziplin. Papasimopoulos schickte Weitzel werfend die Linie runter, dieser zu Amando Lohmann in den Rückraum – 4:1 (66.)! „Spätestens nach dem 4:1 war die Luft komplett raus“, fasste der mit seinen Leuten geschlagene Schreiber das in Wort, was sein Lustlos in Rücklage über den Zaun gebolzter Freistoß zuvor bereits visualisiert hatte (69.).
Der heimstarke Ex-Kellerbewohner machte unterdessen einfach weiter mit seinem „optimierten Mittelfeldpressing“, das immer wieder dazu führte, dass „sie ihre Leute tief mit Tempo hinter die Kette schicken“. So geschehen bei einer Schwieger-Chance, die Arora mit dem Entzündungsknie entschärfte (73.).
Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit ein euphorisiertes Solo, das Finn Garbers trotz Gegnerdruck über zwei Drittel des Platzes, inklusive 5:1-Endnote führte (80.+2).
Sechs Punkte Vorsprung auf das Abstiegsplatzduo Altona 93/Walddörfer SV lassen die berechtigte Annahme einer weiteren Landesligasaison zu.
Nur zwei Zähler besser steht der zur Winterpause noch auf Rang vier einsortierte SC Sternschanze da. Ein „schlechtes erstes Drittel, aus dem man seine Konsequenzen ziehen kann“ bescheinigt Schreiber seinen Farben, die „immer noch auf eine gute Hinrunde aufbauen können. Man sollte jetzt nicht das Gesamtkonzept in Frage stellen.“. Wie auch immer dieses Konzept aussieht.
Für das noch ausstehende Rückspiel gehört zumindest mehr Wachsamkeit bei Papasimopoulos´ Einwürfen: „Das sollten wir uns im Rückspiel mal merken, dass der ein bisschen weiter kommt als durchschnittlich.“.
„Absteigen werden wir nicht, das ist ganz klar! Da gibt es dann doch deutlich schlechtere Teams. Und ich denke, wir spielen jetzt einfach unsere Saison ganz, ganz entspannt zu Ende – ohne Stress, einfach ein bisschen Spaß haben und spielen dann nächste Saison noch mal Landesliga. Dann ist es jetzt halt so.“, gibt es zumindest eine Losung für den (hoffentlich) sportlich bedeutungslosen Abschluss einer doch insgesamt verschenkten Serie 2023/2024.

Tore: 1:0 Grun (29. Papasimopoulos), 2:0 Rancic (33.), 2:1 Spöhrer (53. Dill), 3:1 Weitzel (57. Rancic), 4:1 Lohmann (66. Weitzel), 5:1 Garbers (80.+2)

gelbe Karten: Rancic – Schreiber

Schiedsrichter: Alim Toksöz (FC Bergedorf 85, Note 4,5)

Zuschauer: 40