Es
regnet, es regnet, die Tore sind voll
Ein
Regen aus Wasser und Toren schafft klare Verhältnisse
„Es war ein perfekter Tag. Es war ein gutes Spiel bei tollem Wetter!“,
frohlockte St. Paulis Angreifer Nikola Kosanic, sich dem durchwachsenen Wetter
und der starken Leistung seiner Mannschaft bewusst, nach dem Spiel.
Auf der anderen Seite quittierte Stephan Göllner vom SV Lurup das soeben
Geschehene mit Sarkasmus: „Wir haben hier unglücklich verloren“, haderte der
Teammanager nicht ganz ernst gemeint mit dem Schicksal seiner Mannschaft.
Den unterschiedlichen Gefühlslagen ging ein insgesamt einseitiges Spiel zwischen
der ersten D-Jugend des SV Lurup und der zweiten D des FC St. Pauli, das mit
einem 7:1-Sieg der Gäste endete, voraus.
Die Partie, die wegen einer Verschiebung im Zeitplan erst um 17:20 Uhr, statt,
wie ursprünglich angesetzt, um 16:45 Uhr angestoßen wurde, begann so, wie es
das Ergebnis besagt. Die Kiezkicker begannen sofort den Beschuss auf das
luruper Gehäuse. Bereits nach drei Spielminuten eröffnete Stürmer Kosanic nach
glücklicher Vorarbeit von Ivan Stanjevic den Torreigen.
Sechs Minuten später hätte er mit einem zweiten Treffer den Spielstand
verdoppeln können, doch sein Drehschuss konnte vom wachsamen Torhüter der
Luruper blockiert werden. Auch zwei Minuten später verhinderte der Schlussmann
einen höheren Rückstand, indem er sich reflexstark in einen durchaus
platzierten Schuss von Linksaußen Robin Kehr warf.
Nach einer Viertelstunde machte es der agile Offensivspieler besser: Kehr
setzte einen Linksschuss aus spitzem Winkel sehenswert zum 0:2 in die Maschen.
Über die Rolle des Torhüters lässt sich in dieser Szene allerdings auch
diskutieren…
Gerade in der Phase, in der die Gastgeber langsam die Ordnung zu finden
schienen, klingelte es erneut im Kasten: Stanjevic legte sich die Kugel im
gegnerischen Strafraum ohne Gegenwehr zurecht und zimmerte das Spielgerät mit
einem Rechtsschuss in die Mitte des Tores (25.). Zuvor rollte eine flache
Hereingabe nach einem kurz ausgeführten Eckball von Kehr und Julian zu Klampen
unbehelligt durch den Strafraum des SVL.
Somit ging es mit dem deutlichen, aber letztlich zu niedrigen Spielstand von
0:3 zum Pausentee.
Im zweiten Durchgang wiederholten sich die Ereignisse aus der ersten
Spielhälfte: Wieder schlug es früh im Kasten der West-Hamburger ein. Wie schon
beim 0:3 war es eine kurz ausgeführte Ecke (Kehr spielte kurz ab zu Henke), die
die Defensive der Rot-weißen vor Probleme stellte. Henkes Hereingabe,
eigentlich dankbares Futter für jeden Torhüter, landete genau bei Tormaschine
Dario Kovacic, der die Führung mit Grundlagenarbeit (Annahme und Schuss) auf
4:0 erhöhte (34.).
Keine 180 Sekunden später lag der Ball schon wieder im Netz der Luruper, die
sich vorbildlich an die Straßenverkehrsordnung hielten und den vorgegebenen
Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zu den anderen Verkehrs- bzw.
Spielteilnehmern einhielten. Wieder durfte sich Kovacic feiern lassen, nachdem
kehr wieder einmal eine gute Vorarbeit leistete (37.).
Ein Bild der Seltenheit bot sich den knapp 30 Zuschauern in der 40. Minute:
Freistoß für den SV Lurup – und das in der Hälfte des FC St. Pauli!
Der lange Ball von Leonardo Lopez aus Linksaußenposition wurde lang und länger
und Furkan Bozal, der nach dieser Szene mit Seitenstechen ausgewechselt werden
musste, hatte den Fuß genau an der richtigen Stelle und verkürzte den Rückstand
seiner Mannschaft auf 1:5. Großer Jubel beim luruper Anhang. Teammanager
Göllner war der genau Spielstand indes schon gar nicht mehr bekannt: „Ich habe
das Mitzählen schon eingestellt.“.
Ein spürbarer Auftrieb, der den Gastgebern zu weiteren Großchancen verhalf,
blieb allerdings aus.
Stattdessen wurden weder die in den weiß gekleideten Gäste vom Brummerskamp
torgefährlich, nämlich durch Erik Lüth, der einen blockierten Schuss vom
omnipräsenten Kehr im Nachschuss an den rechten Pfosten setzte (43.).
Nach verschiedenen Mini-Chancen auf beiden Seiten machte der Favorit noch
einmal „Ernst“ und nahm die Belagerung des generischen „Elfers“ wieder auf.
Ein schönes Zuspiel von Kosanic an die Strafraumgrenze und ein platzierter
Torabschluss von Lüth bescherten den Mannen von Trainer Oliver Olde, der laut
Aussauge von Stürmer Kosanic „der Beste“ und neben „bedingungslosem Teamgeist“
der Grund für den Erfolg der Mannschaft sei, das 6:1 (56.).
Als Nachtisch servierten die Kiezkicker dem gut gelaunten Anhang zwei Minuten
vor Ultimo das 7:1 nach demselben Schema, wie beim 6:1. Ein Pass von außen an
die Strafraumgrenze (diesmal bediente Henke Spielführer Martin Schauer) und ein
sicherer Torabschluss sorgten für den letztlich verdienten Endstand.
In der Tabelle der D-Bezirksliga 01 Herbst belegen beide Teams jeweils den
zweiten Rang: die einen von oben (FC St. Pauli), die anderen (SV Lurup) von
unten.
Am nächsten Spieltag (25.09.2010) darf sich die Elf des SVL gegen Teutonia 05
in Sachen Wiedergutmachung versuchen, während der FC St. Pauli auswärts bei der
1.D von Altona 93 erwartet wird.
FC St. Pauli 2.D:
Wittkugel – Henke, Aslani, Bendowski, Bebensee – Lüth, Schauer – Kehr (48. Stanjevic), Stanjevic
(25. Evlicoglu), zu Klampen (31. Kosanic) – Kosanic (25. Kovacic), Trainer: Oliver Olde
Tore: 0:1 Kosanic (3. Stanjevic),
0:2 Kehr (15. Lüth), 0:3 Stanjevic (25. zu Klampen), 0:4 Kovacic (34. Henke),
0:5 Kovacic (37. Kehr), 1:5 Bozal (40. Lopez), 1:6 Lüth (56. Kovacic), 1:7
Schauer (58. Henke)
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen einer Verspätung im Zeitplan mit einer Verspätung von 35 Minuten
begonnen.
Die Tabelle der D-Bezirksliga 01 Herbst:
Pl |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Pkt |
01 |
Eimsbütteler TV 1.D |
3 |
3 |
0 |
0 |
16:1 |
15 |
9 |
02 |
FC St. Pauli 2.D |
4 |
3 |
0 |
1 |
13:2 |
11 |
9 |
03 |
Altona 93 1.D |
4 |
2 |
1 |
1 |
5:4 |
1 |
7 |
04 |
Niendorfer TSV 3.D |
4 |
1 |
2 |
1 |
10:5 |
5 |
5 |
05 |
FC Teutonia 05 1.D |
3 |
1 |
1 |
1 |
6:14 |
-8 |
4 |
06 |
SV West-Eimsbüttel 1.D |
3 |
1 |
0 |
2 |
4:7 |
-3 |
3 |
07 |
SV Lurup 1.D |
4 |
1 |
0 |
3 |
5:17 |
-12 |
3 |
08 |
SC Nienstedten 1.D |
3 |
0 |
0 |
3 |
3:12 |
-9 |
0 |
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