Cosmonauten
per Freistoß geknackt
Tief
stehendes Schlusslicht kann FC Elmshorn nur 35 Minuten lang ärgern
Klar, der Schmerz des 2:3 im Derby gegen die SV Lieth vor zwei Wochen lässt
sich bei der Bezirksliga-Elf des FC Elmshorn sicherlich nicht wegdiskutieren.
Katapultieren sich die Ramskamp-Kicker am Ende der Weststaffel-Serie in die
Landesliga, dürfte dies am Ende aber kein Thema mehr sein.
Einen Beitrag (genauer genommen den dritten der Saison) dazu leistete der nach
dem Pokalfight unter der Woche gegen den Landesligisten Nikola Tesla (1:4 durch
Gegentore ab der 60. Minute) verletzungsbedingt umgebauten FCE zum freitäglichen
Kick-Off des vierten Spieltags gegen das punktlose Schlusslicht Cosmos Wedel.
Dieses lief im Vorfeld durchaus Gefahr, vergebens die B431 empor gefahren zu
sein. Starke Regenfälle hatten den beiden Rasenplätzen im Stadtteil Hainholz
ordentlich zugesetzt. Helfende Hände und eine Menge Sand bereiteten schließlich
einen annehmbaren Rahmen einer einseitig geführten Partie.
Cosmos verzichtete im tief interpretierten 5-4-1-System auf eigenen Ballbesitz
und verlegte sich auf kaum eintretende Entlastungsmomente.
Keine einfache Aufgabe für die Konterliebhaber in Weinrot, deren geduldiger
Auftritt jedoch zu gefallen wusste. So wurde es prompt gefährlich, als Cosmos
einmal etwas höher rückte dabei Ümit Karakaya den Platz für den Steckpass auf
Dennis Altergott bekam. Schlussmann Maximilian Diekmann war bereits umspielt,
doch der Winkel erwies sich als leicht zu spitz (25.).
Im Großen und Ganzen hielten die Cosmonauten ihren Laden jedoch hoch
diszipliniert dich – bis sich der überlegene Gegner mit einer Standardsituation
zu helfen wusste. Karakayas Freistoß war es, der in Minute 35 nur luftige
Verteidigung erfuhr, sodass Osman Acar in der Mitte zu frei aus kurzer Distanz
das ersehnte 1:0 besorgen konnte.
Cosmos war geknackt und das sollte noch vor dem Pausenpfiff erneut gelingen.
Diesmal sezierte Erdonis Gashi die Gäste-Abwehr aus der Tiefe, um Altergott
schräg vor dem Gehäuse die Verdopplung zu ebnen (43.). Über eine mögliche
Abseitsposition des Torjägers brauchte indes nicht diskutiert werden; Moritz
Otto hatte den richtigen Moment zum Rausrücken schlichtweg verpennt.
Ärgerlich für die Wedeler, die sich eine ordentliche Auswärtshalbzeit selbst
vermasselten und auch noch Glück hatten, dass Sergen Sevinc nach Querlegen von
Altergott aus vollem Lauf kläglich verzog (45.+2).
Gleich in der Startphase der zweiten Hälfte kreierten sie sich ihren „was wäre
wenn-Moment“ des Abends, als Lasse Lohmann aus 20 Meter den Platz zum
Rechtsschuss fand. Die Kugel flog links vorbei (50.) und passé war der einzige
konstruktive Offensivmoment der sonst weiter auf Spielvermeidung eingestellten
Gäste.
Vorzeitige Gewissheit, dass diese Herangehensweise heute nicht glücken sollte,
brachte das 3:0, das der FCE über Ensar Polats linke Seite für den
kompromisslos einhämmernden Gashi erspielte (69.).
Thema war durch, doch einen hatten die
Hausherren noch übrig, für ihren zahlreich erschienenen Anhang. Vor dem Kasten zwar
vom eigenen Mann gestört, aber dennoch treffsicher stellte Kapitän Karakaya kurz
vor Ende den 4:0-Endstand her (89.). Mission erfüllt!
Tore: 1:0 O. Acar (35.
Karakaya), 2:0 Altergott (43. Gashi), 3:0 Gashi (69. Polat), 4:0 Karakaya (89.)
gelbe Karten: Polat, Sevinc – Stooß,
Korniluk
Schiedsrichter: Kazim Yavuz
Zuschauer: 80
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen der Präparierung des starkregendurchnässten Rasenplatzes mit einer
Verspätung von 22 Minuten angestoßen.
Freitag, 23. August 2024
Spielbericht FC Elmshorn - SC Cosmos Wedel
Samstag, 17. August 2024
Spielbericht Niendorfer TSV VI - Eintracht Lokstedt IV
Spielervatertrainer
unterliegt dem „Ex“
Per
Flatterball: Bahijs NTSV-Sechste verliert das Gusel-Derby
Eigentlich hatte es für diese Fußlümmelei, die sich am Samstagnachmittag im
Rahmen der Kreisklasse B6 am Bondenwald abspielte, nur ein folgerichtiges
Ergebnis gegeben. Torlos schien die trostlose Auseinandersetzung zwischen der Sechsten des Niendorfer TSV und der
Viertvertretung Eintracht Lokstedts auch tatsächlich auszugehen – bis für Ruben
Witz Schluss mit lustig war, der mit Abstand stärkste Lokstedter ein Herz nahm
und seine Farben per Flatterball, durchaus haltbar, doch noch zum bereits
dritten Saisonsieg schoss (88.).
Bis dahin war es ein beschwerlicher Weg, der über viel Geduld und noch mehr
Fehlpässe ging.
Von zwei Mannschaften, deren Unzulänglichkeiten keinen offensiven Spielfluss
zuließen, waren die Gäste immerhin noch die mit der größeren Torgefahr. Diese drückte
sich jeweils im ersten Abschnitt einmal durch Lukas Oelsners fast direkt
verwandelten Eckstoß (streifte die Querlatte, 12) und eine erneute
Standardchance, die Spielführer Steffen Dubbels mittels Freistoßes (Fußabwehr
Justus Sage) und verzogenem Nachschuss Ole Dieckmann vergeigten (30.), aus.
Ansonsten konnte auch die Selbsteinwechslung von Hicham Bahij (45), der der
neugegründeten Formation seines Sohnes Demian ein wenig als Trainer unter die
Arme greift, trotz einer sicheren Anspielstation mehr auf dem Feld, keine handfeste
Spielkultur etablieren. So war es an Innenverteidiger Jonathan Hartmann, mit
seiner Qualität aus vielen Jugend-Oberliga-Jahren, etwas zu Gunsten des NTSV zu
unternehmen. Kleine Solos waren dabei zwar ganz adrett anzuschauen, halfen
jedoch ebenso wenig weiter, wie ein um etwa drei Meter drüber gewuchteter Distanzfreistoß
(76.).
Hartmann, durch sein Studium außerhalb Hamburgs nur gelegentlich zum Zeitvertreib
bei alten Freunden aushelfend, fiel in der Nachspielzeit die große
Ausgleichschance vor die Füße, als Bahij den Hochgewachsenen flach per Freistoß
bediente, der folgende Rechtsschuss aber vor der Linie entschärft werden konnte
(90.+3).
Nichts war es also, mit dem Punktgewinn für Bahij, der seinen Kaderplatz in der
Ü40-Oberligamannschaft des LFC im Sommer gegen die Niederungen der untersten
Herren-Spielklasse tauschte. Die Ex-Vereinskollegen freute es: Sie grüßen mit
zwei Siegen aus drei Spielen vorerst von einem Platz in der Spitzengruppe aus.
Tore: 0:1 Witz (88.)
gelbe Karten: D. Bahij – Penan
Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV
Groß Borstel)
Zuschauer: 45
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Auf sportlicher Stippvisite: Jonathan Hartmann. |
Sonntag, 4. August 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - Holsatia im EMTV
Spiel
eingestellt und doch gewonnen
Viel
zu defensives Holsatia übersteht den Druck des Aufsteigers
So ganz ohne Drama können sie es einfach nicht. Eine Woche nach dem irren
Pokal-Fight, der nach 0:4-Halbzeitrückstand tatsächlich noch im
Elfmeterschießen gewonnen werden konnte, ließ die nicht unambitionierte Elf von
Holsatia Elmshorn das Haupt der Fans und Sympathisanten auch im ersten
Punktspielauftritt der neuen Serie weiter ergrauen.
Spiel eins in der Kreisliga 1 führten die auf drei Positionen veränderten
Pokalhelden aufs Dorf nach Heist, wo fünf Jahre Kreisliga-Abstinenz durch das kurzfristige
Nachrücken als siebtbester Kreisklassen-Dritter die Vergangenheit angehören.
Entsprechend favorisiert gingen die Blau-weiß-Roten ins Match – und sie
lieferten. Ein wenig wie aus dem Nichts war der emsige Semih Zeybekoglu
plötzlich zur Torchance gekommen, die unter den analytischen Augen seines
Vaters im gut gefüllten Zuschauerbereich schon vergeigt schien, ehe es
Holsatias Nummer 17 dann doch noch irgendwie schaffte, die Kugel zum 0:1
hineinzulümmeln (10.).
Ein guter Start für die Krückaustädter, die im Folgenden aber zu wenig aus
ihrer reiferen Spielanlage machten. Der Aufsteiger hielt mit Kampf dagegen und
ließ erst gegen Ende des ersten Abschnitts wieder Gefährliches der Gäste zu.
Eine gute Doppelchance entschärfte Schlussmann Marvin Scholz gegen den beweglichen
Pavel Mensah und den im Nachschuss knapp verziehenden Zeybekoglu (36.) ebenso,
wie einen Kuhlmann-Versuch, den sich der Tormann im Nachfassen angelte (40.)
Wäre Daniel Grams doch bloß für den zweiten Ball durchgelaufen…
Scholz´ Gegenüber, Andre Robe, bekam dagegen (bislang) kaum etwas zu tun. Im
Rahmen eines Rückpasses trat er jedoch in den heistmer Naturrasen – aua!
Robe aber machte weiter und das war gut so, für sein Team! Denn während es mit
Ball kaum noch Zug nach vorne entwickelte, ließ es gegen das Spielgerät seltsam
viel zu.
So schien man TSV-Aufstiegstorjäger Paul Smit (41 Treffer) eine Etage höher
nicht viel zuzutrauen. Robe sicherte sich den Rechtsschuss halbrechts (47.), um
wenig später den Winkel geschickt zu verkürzen (53.). Perfekt war Smits
Chancen-Hattrick nur Sekunden später, als Robe Kopf und Kragen riskierte, um
nach Steckpass Tom Kruse gegen Smit zur Ecke zu retten (54.).
Holsatia hatte Courage komplett verlassen und auch ein Wechsel auf eine
defensive Fünferkette (bemerkenswert für eine selbsternannte Spitzenmannschaft
gegen den Neuling) vermochte dem Defensivsalat keine Stabilität verleihen (65.).
Ohne den heruntergenommenen Mensah fehlte nun gar einer der wenigen verblieben
Aktivposten…
Aktiv präsentierte sich hier nur noch Gut Heil, das aber zunehmend ins Hadern mit
der eigenen Chancenverwertung kam. T. Kruses Abschluss schnappte sich Robe
(68.) – genau wie einen Versuch von Jakob Schmidt im Fallen (75.).
Auch der Druck durch Zweikampfintensität nahm gegen Ende zu. Björn Schramm
foulte Holsatias Enes Guguk, der wiederum mit einem Schubser regierte. Nur
Heistmer sah den gelben Karton – eine von zahlreichen unglücklichen
Entscheidungen des nicht überzeugenden Schiedsrichterspanns (78.).
Salomonischer (Gelb für beide) gelang da schon die kurzzeitige Schlichtung
einer Auseinandersetzung der Herren Albers und Krüger (80.). Für letzteren eine
zu hohe Hypothek bei einem wenig später hart verübten Taktikfoul – gelb-rot
(82.)!
Doch auch mit einem Mann mehr blieb Holle beim passiven Spielansatz, der im
Falle einer weiteren Chance der Hausherren fast den längst Ausgleich
heraufbeschworen hätte. Clever steckte Schmidt zu T. Kruse durch, dem der
Winkel links vor dem Tor jedoch zu spitz wurde (87.).
Erst in der Nachspielzeit, als der TSV Heist alles nach vorne geworfen hatte,
ergaben sich vorzügliche Kontermöglichkeiten, die die Elmshorner aber jeweils
liegen ließen (90. & 90.+6).
Bis zum Ende der üppigen Nachspielzeit mussten die Kicker von der Wilhelmshöhe
somit warten, bis der letztlich auch duselbehaftete Auswärtssieg ins Ziel
gebracht war.
Bei aller Kritik vielleicht ja auch eine ganz gelungene Generalprobe für das
kommende Pokalduell mit dem Landesligisten aus Nienstedten, gegen den das Spiel
ohne Ball dann wirklich ein überlebenswichtiges Match-Element sein wird.
Tore: 0:1 Zeybekoglu (10.)
Schiedsrichter: Daniel Knautz
gelbe Karten: Münster, Pommerenke,
Schramm – Albers, Baloosh, Grichel
gelb-rote Karte: Krüger (TSV Heist,
82., Rudelbildung + Foulspiel)
Zuschauer: 75
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TSV Stellingen 88 II
Verpatzte
Rückkehr
Nach
acht Jahren Abstinenz: TSV-Reserve kickt wieder – und verliert deutlich
Ja, aller Anfang ist manchmal eben doch schwer. Sechs Jahre lang hatte es als
Folge des Personalcrashs 2018 und dem kompletten Neuanfang in der Kreisklasse B
keine zweite Mannschaft unter der Flagge des TSV Heist gegeben.
Solide Arbeit und reger Zulauf ermöglichten nun wieder die Meldung einer Gut
Heil-Reserve, die, vorsichtig gesagt, noch in der Selbstfindung steckt.
1:7 im Test gegen SV Hörnerkirchen II (Kreisklasse A), 0:8 im Pokal gegen die Zweite aus Heidgraben (immerhin
Kreisliga) und nun ging auch der Start in die Kreisklasse B1 auf eigenem
Gelände in die Hose.
TSV Stellingen 88 II heiß der weit angereiste Profiteur eines konfusen heistmer
Beginns, der rasch in einen Rückstand mündete. Zwei Mann traten unter einem
Quer-Ball durch, sodass Joshua Riemann Raum und Zeit genug hatte, die sauber angenommene
Kugel mit rechts ins rechte untere Eck zu platzieren (7.).
Die Rothosen präsentierten sich in Hälfte eins zwar offensiv durchaus mutig
(eine Doppelchance für Finn Roth und Adriaan Banas machte Gäste-Schlussmann
Torben Leßmann zunichte, 9.), ließen hinten aber immer wieder scheunentorgroße Lücken.
So war es den Stellingern keine Herausforderung, nach einem eröffnenden
Goncalves-Schlag vorne zu vollenden. Lasse von Maltitz legte schließlich zu
Riemann in die Mitte ab – 0:2 (14.)!
Etwas laissez-fair verteidigten auf der anderen Seite allerdings auch die wegen
der Farbgleichheit in Leibchen auflaufenden West-Hamburger. Ihr Faustpfand
heute: Die Pranken ihres formstarken Torstehers, der nicht nur einen
Meyer-Freistoß aus 26 Metern vorzeigenswert über den Kasten lenkte (16.).
Irgendwann musste dann aber auch mal einer drin sein. Aus diesmal leicht
kürzerer Entfernung probierte es Meyer auf die flache Tour – nur noch 1:2 (24.)!
Bevor die Jungs von der Vogt-Kölln-Straße die Früchte vollständig aus dem Erntekorb
fallen ließen, besannen sie sich auf das Erfolgsmodell der Anfangsphase:
Spielverlagerung nach außen und im Zentrum wird schon wer zur Stelle sein.
Stimmt, denn mit Anan Secerovic (nicht zu verwechseln mit dem 32-jährigen Profi
Adnan S.) stand wieder ein sicherer Abnehmer bereit (38.).
Ärgerlich für die Novizen, die immerhin mit einer guten Einstellung (nur im
übertragenen Sinne) punkteten. Bei einem Tor der Stellingers Angelo Mosquera
Vera noch mit Abseits-Dusel (48.), setzte es Mitte des zweiten Abschnitts
jedoch die selbst per Fehlpass durch „Kuba“ Wiechmann heraufbeschworene Vorentscheidung.
Secerovic machte sich auf die zwar erst von Torwart Lars Prignitz gestoppte
Reise, nur passte Eraj Nawrozi genau auf – das 1:4-Abstaubertor (69.).
Der Neuling mit seinen schwerer werdenden Beinen war geschlagen, wurde aber
immerhin nicht das Opfer eines Scheibenschießens. Zum einen, weil die
Leibchenträger eine Möglichkeiten liegen ließen; zum anderen, weil Riemanns
herrliches Kopfballtor in den Winkel einer kreativen Interpretation der
Abseitsregel erlag (88.).
Als Trostpflaster für den verpassten Hattrick gab es für den
kreisligaerfahrenen „23er“ immerhin noch eine Torvorlage für das Scorerkonto. Am
Ende eines kontrolliert ausgespielten Konters bediente Reimann seinen Kollegen
Fabien Becker, der sich für seinen fleißigen Auftritt mit dem 1:5-Endstand in
die kurze Ecke belohnte (90.+1). So macht das ein Tabellenführer!
Tore: 0:1 Riemann (7.),
0:2 Riemann (14. Von Maltitz), 1:2 Meyer (24. Ju. Kühl), 1:3 Sécerovic (38.),
1:4 Nawrozi (70. Sécerovic), 1:5 Becker (90.+1, Riemann)
Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS
Appen)
Zuschauer: 44
Freitag, 2. August 2024
Spielbericht SV Lieth - TuS Germania Schnelsen
Nur
in der Beobachterrolle
Fehlstart
perfekt: Auch der reife Aufsteiger bringt die SV Lieth zu Fall
„Das ist nicht mal Kreisliganiveau!“, pöbelte ein Anhänger der SV Lieth
unverhohlen auf das eigene Team, das sich zum Start in die Saison der
Bezirksliga West einen 0:2-Ausrutscher gegen Aufsteiger Germania Schnelsen
erlaubte.
Am Fuße des Butterbergs waren die Pokalversager der Vorwoche (1:2 beim
Kreisligisten SV Lohkamp) anfangs sichtlich bemüht, dem Fehlstart
entgegenzuwirken. Viele Zweikämpfe, aber kaum gescheite Ideen nach vorne
prägten das Bild gegen disziplinierte Gäste, die zunehmend ihre gut
organisierte Deckung verließen und selbst zu ersten Schusschancen kamen. Die bemerkenswerteste
davon ergab sich auf Steilpass Bennet Klug für Julien Weber, den erst
SVL-Schlussmann Marian Rister auf dem Weg zum 0:1 aufzuhalten wusste (32.).
Kein anderes Szenario bot sich den Anwesenden nach dem Seitentausch. Herrlich
von Lenny Limbara aus der Tiefe bedient, lief Tempostürmer Maximilian Voigt
plötzlich allein auf den Liether Kasten zu. Aus vollem Lauf schaufelte der 30-Jährige
die Kugel auf das Tor – da war mehr drin (48.)!
Auch auf der anderen Seite für Julien Duffke, der seinen Abschluss genau in die
Arme des sicher zupackenden Frederik Wendt platzierte (49.). „Der kann echt gar
nichts!“, quittierte ein eigener Anhänger die misslungene Offensivaktion des
offenkundigen Fanlieblings…
Eigenwerbung hatte an diesem Freitagabend aber freilich kein SVL-Kicker
betrieben. Immer wieder ließ man den Neuling gewähren, was in gleich vier (!)
Versuchen von Tobias Lipski binnen 13 Minuten mündete (53., 56., 62. &
66.). Vollkommen unverständlich, wie passiv die Roten auch bei Marcel Balfanz´
20 Meter-Rakete, hauchdünn drüber (70.), mit der Beobachterrolle vorliebnahmen.
Eine Herangehensweise, die zwangsläufig im Gegentor enden musste. So war es
Rister wenig später zwar im ersten Anlauf noch gelungen, einen zu unplatzierten
Weber-Versuch abzuwehren, doch Joker Leon Kripke blieb im Film und versenkte
den zentralen Nachschuss mit rechts zur längst verdienten Germania-Führung
(74.).
Die SVL nun endgültig zum Handeln gezwungen, vermochte es aber weiter nicht,
den Germanen so richtig gefährlich zu werden. Stattdessen setzte es auch durch
das Zutun eines weiteren TGS-Einwechslers das vorentscheidende 0:2, als Weber
bis zur Grundlinie ackerte, um den 30-fachen Aufstiegstorjäger Lennart Lux zu
bedienen. Im Duett mit Abwehr-Fossil Patrick „Schotte“ Scheidt, der letztlich
als Eigentorschütze in die Statistik einging, war das Ei ein zweites Mal ins
Netz gegangen (78.).
Komplikationslos brachte der reif auftretende Kreisligameister seine Schäfchen
ins Trockene, verpasste durch den etwas zu eigensinnigen Klug (Lux war neben
ihm besser postiert) gar noch das mögliche 0:3 (90.+2). Chapeau, Germania!
In Klein Nordende werden nach diesem desaströsen Auftritt dagegen schon die
schmerzlichsten Derby-Dystopien im Hinblick auf das kommende Auswärtsspiel beim
nicht von wenigen hoch oben im Klassement erwarteten FC Elmshorn an die Wand
gemalt…
Tore: 0:1 Kripke (74.
Weber), 0:2 Scheidt (79., Eigentor, Weber)
gelbe Karten: Duffke, Scheidt – Tom
Lipski
Schiedsrichter: Jörn Ole Augustin
(SC Victoria Hamburg, Note 3)
Zuschauer: 60
Samstag, 27. Juli 2024
Spielbericht SC FU - DSC Hanseat
Slava
FU!
Wilde
Schlussphase: Neuling SC FU schmeißt Kreisligisten aus dem Pokal
Von einer Überraschung zum Abschluss des Lottopokalerstrundensamstags sprechen,
doch der Szenekundige weiß: Mit dem SC FU ist auf jeden Fall zu rechnen!
Dem Kreisligisten DSC Hanseat hatte die einstige sechste Herren BUs und nun
selbstständig unter SC Feine Ukraine firmierende Truppe aus der Kreisklasse B
schon mal die Grenzen aufgezeigt.
In einem technisch wie taktisch anspruchsvollen Duell gefiel der amtierende
Vizemeister der Kreisklasse B4 (70 Punkte bei 145:22 Treffern in wegen
gegnerischer Nichtantritte nicht kompletten 26 Spielen) mit viel Ballbesitz und
Geduld im Spiel nach vorne.
Und kaum waren sie einmal im Angriffsdrittel angekommen, netzte Oleksandr
Glavchev prompt aus Mittelstürmerposition zum 1:0 (9.). Jubel beim zahlreichen
Anhang, der sich in Teilen gar zu einer Art Ultrafraktion mit Bannern und
Trommel formierte.
Schwierige Aufgabe dagegen für die Gäste, die sich in der Gradwanderung
zwischen erhöhtem Risiko und Defensivkontrolle eher für Letzteres entschieden.
Erst kurz vor der Pause gab Tayfun Karakaya einmal seine Visitenkarte per
Standard aus 17 Metern ab: Gut pariert von Schlussmann Dmytro Shvietsov (45.+1)!
Weniger wusste da sein Gegenüber auszurichten, als Kollege Malkhan Aryubi bei
Oleh Fedoryshyns Zuspiel auf Valentyn Hrechyshnykov das Abseits aufhob und der
bediente Stürmer frei durch flach zur Verdopplung einschob (47.).
Hrechnyshnykov war es auch, der nach etwas mehr als einer Stunde die gefühlte Entscheidung
an der Friedrichshöh besorgte. Einen Zusammenprall der unterschiedlichen
Gewichtsklassen entschied der Ukrainer überraschend für sich, um daraufhin mit
etwas Abfälschungsglück auf 3:0 zu stellen (63.).
Das Thema schien durch, doch plötzlich brachten sich die Blau-gelben selbst in
die Bredouille. Ungeschickt stolperte der bis dahin defensiv überragende Nikita
Shvets in Angreifer Karakaya hinein – Strafstoß! Außenspieler Kevin
Koranche-Taylor übernahm und schon stand es nur noch 3:1 (70.).
Genug Zeit blieb den Dulsbergern ja noch allemal, zumal Spielmacher Karakaya und
der quirlige Torschütze immer besser ins Rollen kamen. Shvets wusste
Koranche-Taylor etwas notbremsenverdächtig (es gab nur „Gelb“) nur noch von den
Beinen zu holen (74.), ehe eine körperliche Begegnung mit dem etwas
übermotivierten Torsteher (karrte nach einer Ballaktion im Strafraum nochmal nach)
zum verletzungsbedingten Aus der Nummer 22 führte. Der Schiedsrichterassistent
hatte dies übrigens registriert und nutzte die wenig später folgende
Behandlungspause, seinem „Chef“ von der Beobachtung zu berichten.
Schiedsrichter Nicolas Zum Brook aber verzichtete sowohl auf den berechtigten
Strafstoß, als auch eine persönliche Strafe des bereits wegen Zeitspiels
verwarnten Shvietsov…
Zu allem Überfluss ging es für den bereits fünfmal wechselaktiven DSC in Unterzahl
weiter. Das Kämpfen lohnte sich jedoch auch trotz Dezimierung, hatte Karakaya
seine Farben in der Zwischenzeit mit einem seiner gefährlichen Freistöße in die
Torwartecke auf 3:2 herangebracht (75.). Das Feld für eine wilde wie spannende
Schlussphase war bestellt! Eine Sechs-gegen-Zwei-Konterchance des SC FU
verteidigten Idrissa Sambou und Okan Uygar bemerkenswert (89.). Der Ausgleich
blieb im Rahmen des Möglichen. Als Ruslan Maidan Gegenspieler Wolf im
Sechzehner klar mit dem Fuß traf, geisterte das Strafstoßtor zum 3:3 bereits
durch die Gäste-Köpfe, doch wieder erfolgte kein Pfiff für die verzweifelten
Herren in Weiß (90.+1).
Dagegen fing man sich in Nachspielminute sieben den Overkill in Form Fedoryshyns
Lupfer zum 4:2-Endstand und das letztlich bittere Aus des Klassenhöheren war besiegelt.
Tore: 1:0 Hlavchev (9.),
2:0 Hrechyshnykov (47. Fedoryshyn), 3:0 Hrechyshnykov (63.), 3:1
Koranche-Taylor (70., Strafstoßtor, Shvets an Karakaya), 3:2 Karakaya (75.,
direkter Freistoß), 4:2 Fedoryshyn (90.+3)
Schiedsrichter: Nicolas Zum Brook
(1. FC Hellbrook, Note 5: verpasste es in der ersten Halbzeit, mit persönlichen
Strafen einen Rahmen für ein geordnetes Match zu stecken, die chaotische
Schlussphase nahm dann ihren Lauf…)
Zuschauer: 110
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...nebenan wurde derweil noch XXL-Beerpong gespielt... |
Spielbericht Niendorfer TSV VI - Hamburger SV IV
Unkonzentrierte
Tor-Flut
Bezirksligist
HSV IV zermalmt neue NTSV-Sechste – aber zu niedrig
Weit weg von jeglicher Pokalromantik löste die Viertvertretung des HSV ihre
Erstrundenpflichtaufgabe überdeutlich mit 27:0.
Auswärts bei der neu formierten Sechsten des Niendorfer TSV (Kreisklasse B)
punktete der Bezirksligist, dem im HFV-Pokal (einst Heino-Gestenberg-Pokal)
naturgemäß eine nicht aussichtslose Siegchance eingeräumt wird, in allen
fußballerischen Belangen.
Sechs Minuten und den einen oder anderen Eckstoß hatte man an Anlauf benötigt,
um durch Yannick Bröer auf Steilpass von Jacques Harmuth in Front zu gehen
(6.).
Von nun an kam es knüppeldick für den NTSV, bei dem einige Akteure noch nie
oder lange keinen Vereinsfußball (mehr) spielten. Verdeutlicht wurde die um
Längen höhere Handlungsschnelligkeit der Gäste beim 0:2, das Harmuth (zum Teil
eins in Niendorf ausgebildet) per Ecke auf Innenverteidiger Aron Pauels
initiierte. Den Kopfball des wuchtigen 4ers blockierte zunächst die Querlatte,
ehe Marlon Behrendt im Strafraum als einziger auf den zweiten Ball ging (8.).
Ohnehin wusste Behrendt heute, wo die Kiste steht. Bereits zum Pausenpfiff fand
sich seine Rückennummer 10 viermal (am Ende achtfach) auf der Spielnotizkarte
des nicht geforderten Schiedsrichters (der in diesem mit Ansage einseitigen
Duell sogar mit Personal an den Linien auflief) wieder. Der Gesamtspielstand
betrug da bereits 0:14.
Ein wenig unter diesem Schnitt blieben die Norderstedter, die den zweiten
Abschnitt gleich mit Behrendts, über rechts vom eingewechselten Keyhan Gögce
vorbereiteten, fünften Streich eröffneten (46.), nicht nur, weil sie zwischen
diesem 0:15 und Gögces 0:16 (56.) ganze zehn Minuten ins Land gehen ließen,
sondern vor allem, weil sie mehr und mehr der Schlendrian in der
Chancenverwertung heimsuchte.
Teils groteske Abschlüsse neben oder über das Tor, die Kapitän Bröer nach der
Partie als „Slapstick“ einordnete, verhinderten einen Erfolg jenseits der
30-Tore-Marke. Auch der zunehmend mutigere und natürlich auch warmgeschossene
Justus Sage bewies trotz fehlender Torwartausbildung nicht nur gegen Gögces
Rechtsschuss (83.) Reflexkönnen.
Am Ende 27 Mal hatte der Goalie der aufgrund ihrer Trainerlosigkeit von
Platzwart und Fußballobmann Carrel Segner betreute Elf das Spielgerät dennoch
aus den Maschen holen müssen. Insbesondere, wenn es der HSV zielstrebig über
außen – vornehmlich über Tobias Stanges rechte Außenbahn – machte, gab es für
keinen Heim-Akteur ernsthaft etwas entgegenzusetzen. „So werden sie es auch in
der Kreisklasse B schwer haben“, prognostiziert ihr Chef für ein Spiel „seiner“
Equipe, für die es am kommenden Wochenende gegen die dritte Mannschaft des SV
Großborstel erstmals um Punkte geht, eine harte Saison. Der HSV hat mit TuS
Holstein Quickborn derweil ebenfalls ein ordentliches Brett zum Auftakt der
Bezirksliga Nord zu bohren.
Tore: 0:1 Bröer (6.
Harmuth), 0:2 Behrendt (8. Pauels), 0:3 Bröer (9. von Elm), 0:4 Stange (10.),
0:5 Bröer (13.), 0:6 Stange (16. Nietgen), 0:7 Stange (22. Bröer), 0:8 von Elm
(26. Andersen), 0:9 Behrendt (28. Harmuth), 0:10 Behrendt (29. Witzke), 0:11
von Elm (35. Bröer), 0:12 Harmuth (40. Nietgen), 0:13 Bröer (42. Behrendt),
0:14 Behrendt (43. Stange), 0:15 Behrendt (46. Gögce), 0:16 Gögce (56.
Behrendt), 0:17 Stange (58. Pauels), 0:18 Behrendt (59. Stange), 0:19 Bröer
(65. Behrendt), 0:20 Gögce (71.), 0:21 von Elm (73.), 0:22 Behrendt (75.
Stange), 0:23 Gögce (78. von Elm), 0:24 Harmuth (82. von Elm), 0:25 von Elm
(84.), 0:26 Gögce (86. Harmuth), 0:27 Behrendt (89. Stange)
Schiedsrichter: Leif Menke (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 30
Freitag, 26. Juli 2024
Spielbericht FC Elmshorn - SV Blau-weiß 96 Schenefeld
Der
Coach kickt mit: FCE demontiert Blau-weiß!
Deutlicher
Sieg im West-Staffel-Pokalvergleich trotz Passiv-Phase
Ein Duell unter West-Bezirksligisten bescherte die Lottopokal-Auslosung dem FC
Elmshorn und Blau-weiß 96 Schenefeld in Runde eins. So weit die Ausgangslage
auf dem Papier. Auf dem grünen Rasen (eher ein Acker) wurde dagegen ein
Klassenunterschied deutlich. Vor allem dem Tempo des ambitionierten FC Elmshorn
waren die in der Vorbereitung ungeschlagenen Schenefelder sichtlich nicht
gewachsen.
Verwunderlich, dass es fast eine halbe Stunde dauerte, bis die überlegenen
Hausherren endlich Kapital aus ihrer Dominanz schlugen. Nach Foulspiel vom
Ur-Blau-weißen Maik Wegner an Dennis Altergott (bereits das Zerren von David
Heffele an Narcis Preda verlangte in einer anderen Szene eigentlich nach einer
Schiedsrichterintervention, 1.) versenkte der Gelegte höchst persönlich zur
längst überfälligen Führung (29.).
Unverständlich dagegen, dass man die Gäste daraufhin passiv gewähren ließ. Der
umtriebige Lewe Timm prüfte erst den abtauchenden Okan Cicek (30.), um wenig
später Pech zu haben, dass sein Versuch vor dem wild herausstürzenden Tormann
knapp daneben ging (33.).
„Erfolg“ hatte das Betteln des FCE um den Ausgleich schließlich in Minute 38,
als der defensiv gegen den pfeilschnellen Narcis Preda völlig überforderte
Linus Högerle auf der anderen Platzhälfte mit einer schön gezogenen Flanke auf
den einsam einköpfenden Rene Müller glänzte – 1:1!
Ein Knall, der die Krückaustädter rechtzeitig wieder aus der Lethargie holte.
Und kaum warfen die Hausherren erneut den Turbo an, waren sie kaum zu bremsen.
Messerscharf bespielte Kapitän Ömer Aygün das Zentrum, wo Osman Acar clever zu
Sercan Er weiterleitete. Er wiederum behielt den Kopf oben und schob flach
rechtsunten zur 2:1-Halbzeitführung ein (43.).
Endgültig stimmte der Kurs aus FCE-Sicht kurz nach Pause. Ensar Polat
vollendete in Mitte auf Zuspiel Er von links zum 3:1 (49.), dessen Bestand der
zweite Gang zum Punkt ablösen sollte. Wieder übernahm mit Aydin der Gefoulte
und wieder gab es Blau-weiß-Fänger Fynn Ritter nichts zu machen (59.).
Die nun etwas abgeflaute Partie war entschieden, doch zum Ende wollten es die
Weinroten, insbesondere durch Stürmer Altergott nochmal wissen. Einen hohen
Flankenball köpfte die Nummer 11 zum 5:1 ein (79.), während sein dritter
Streich formschön per Lupfer gelang (88.). Die direkte Vorarbeit dazu leistete
übrigens sein Trainer. Für die Schlusshalbestunde wechselte sich Seyhmus Atug,
dessen Wirken als Spielertrainer gegenüber der lokalen Presse vor kurzem noch
als ausgeschlossen verkauft wurde. Aber was interessiert mich mein Geschwätz
von gestern…
Ebenfalls maximal als Randnotiz ging in der Welt von Atug und Co der durchaus
sehenswerte Ehrentreffer des SV Blau-weiß durch. Wegners steile Ein- und
Müllers Weiterleitung nutzte Fabian Arth zum zwischenzeitlichen 5:2 in die
lange Ecke (87.).
Tore: 1:0 Altergott (29.,
Strafstoßtor, Wegner an Altergott), 1:1 Müller (38. Högerle), 2:1 Er (43. O.
Acar), 3:1 Polat (49. Er), 4:1 Aydin (59., Strafstoßtor, Drews an Aydin), 5:1
Altergott (79.), 5:2 Arth (87. Müller), 6:2 Altergott (88. Atug)
Schiedsrichter: Christian Schnabel
(Hamburger SV, Note 4)
Zuschauer: 65
Samstag, 29. Juni 2024
Spielbericht SV Grün-weiß Harburg 1.C - SC Sternschanze 1.B
„Zwei
von zwei“
SCS-B1
ringt Grün-weiß 2009er nieder und arbeitet an einer Serie
Letzter Test für die 2008er des SC Sternschanze und dieser verlangte ihnen noch
einmal alles ab. „Wir sind alle stolz, dass wir das geschafft haben!“, machte
Arthur Schreiber, erneut als Spielertrainer seines Teams am Start, nach dem
Spiel, in das man sich „gut reingekämpft“ und das man letztlich „verdient
gewonnen“ hatte, ohne Umschweife klar. Mit nur 13 Akteuren gegen weit mehr als
20 Harburger an den Marienkäferweg gereist, setzte man sich mit viel Herz und
Ausdauer über dreimal 30 Minuten beim U15-Oberligisten durch.
Wenngleich man freilich „nicht gut reingekommen“ war, in das Match, das bei
beträchtlicher Wärme zunächst ausgeglichene Verhältnisse vorwies. Mit anfangs
zu behäbigem Vorrücken und kleinen Unzulänglichkeiten im Passspiel beschwor man
den Rückstand selbst herauf. Ungenau spielte der sonst sichere Till Steinfeld
von hinten heraus, was Ferik Gjukaj prompt mit dem flachen 1:0 aus
Zentralposition bestrafte (24.).
Noch düsterer wurden die Schanzen-Aussichten kurz darauf: Per Eckstoß von
rechts setzte es den fast obligatorischen Gegentreffer von der Fahne (26.).
Obendrauf verlor man direkt zuvor Felix Lenzen angeschlagen (Knie). 0:2 hinten
und nur noch eine Wechseloption – das konnte ja was werden!
„Ich hatte tatsächlich das ganze Spiel den Gedanken, dass wir das hier gewinnen
können. Wir waren das klar besser Team – fast durchgehend, haben uns die
gesamten drei Drittel Chancen erspielen können. Wir waren da echt dominierend
und einfach besser!“, verlor sich der inzwischen selbst eingewechselte
Schreiber allerdings keineswegs in Untergangsszenarien. Schließlich ließ man
die Kugel in der Tat zunehmend besser laufen, sodass Gelegenheiten wie Simeon
Dills parierter Rechtsschuss entstanden (28.).
Per wohl getimten Ball hinter die GWH-Kette bereite Schreiber schließlich den
wichtigen Anschlusstreffer, den der unermüdliche Theodor Spöhrer sicher vor dem
Schlussmann besorgte (30.).
Beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden traf der 16-Jährige zwar nicht,
doch da ihn der Torsteher regelwidrig zu Fall brachte, erhielt Stoßstürmer
Marvin Bonsu die komplikationslos genutzte Ausgleichschance vom Punkt (41.).
Einen kleinen Durchhänger rund um die Hälfte der 90 Minuten Spielzeit mit etwas
(Alu-)Glück überstanden, beteiligte sich Schanze fortan wieder an einem Match
der Marke „offener Schlagabtausch“. So scheiterte Spöhrer nach Flugball Sütcü
am gegnerischen Goalie (53.), ehe auch Schreiber sein Abschlussglück vom linken
Strafraumeck aus knapp nicht fand (54.). Ebenso Kleon Lorenz, der den Pfosten
zum Ertönen brachte (70.).
Auf der anderen Seite erwies sich Schanzen-Fänger Shivnath Arora mehrfach als
kaum zu bezwingender Fels in der Brandung. Die umjubelte Gäste-Führung, die
Spöhrer eiskalt, halblinks vor dem Ziel beisteuerte (78.), ging somit auch auf
das Konto des Tormannes, dem Schreiber das Prädikat „überragend“ verlieh:
„Shivnath hat heute richtig geile Dinger gehalten!“.
Als im Konter plötzlich zwei Harburger vor ihm auftauchten, war jedoch auch der
Ex-Eidelstedter machtlos. Den ersten Abschluss noch behände weggewischt, war
gegen Gjukajs freien Nachschuss kein Kraut gewachsen – 3:3 (86.)!
Die nächste Wendung in einem intensiven Fight, dem der kurzfristig engagierte
Schiedsrichter mit seinen juvenilen Jahren leider nicht gewachsen war. Jede
Menge Hektik – besonders auch von der Heim-Bank – begleitete die Kontrahage,
die Stoff für mehr als nur zwei Verwarnungen lieferte…
„Wir haben das geschafft, was wir in anderen Spielen dieser Saison nicht
hingekriegt haben: Wir haben uns von dieser Aggressivität auf dem Platz so ein
bisschen losgerissen und einfach unser Spiel weitergespielt und uns nicht davon
anstecken lassen, was der Gegner da macht, wie der Schiri ist oder was auch
immer“, zog Schreiber zufrieden Bilanz unter den weitgehend besonnenen Auftritt
seiner Farben, die sich sportlich mit den letzten vorhandenen Körnern belohnen
sollten. Die letzten Tropfen Sprit investierte Rechtsverteidiger Koyar Hameed
Mohammed in seine beherzte Vorarbeit für Lorenz, der halbrechts Ruhe und
Technik zum überlegten 3:4-Siegtreffer vereint bekam (88.).
Die nun folgende Abwehrschlacht überstand Marineblau schadlos, sodass im
dritten Testspielanlauf nun der erste Sieg über Grün-weiß zu Buche steht: „Es
bedeutet mir schon ein bisschen was. Wir haben natürlich einmal unglücklich
verloren 2:1, obwohl wir da auch weniger Spielanteilen hatten, muss man dazu
sagen. Das andere Ding war kein gutes Spiel von uns; da sind wir relativ baden
gegangen. Deswegen ist es schon ganz schön, da in Harburg gewonnen zu haben“,
erläuterte Schreiber seine Gefühlswelt, die natürlich auch die eigene
Positivbilanz als Verantwortlicher gemeinsam mit Schiedsrichterobmann Björn
Meyer weiter erwärmte: „Zwei von zwei ist, glaube ich, eine gute Bilanz – auch
gegen zwei ordentlich Gegner, würde ich jetzt mal so sagen. Kann man auf jeden
Fall so weitermachen – ist ja ein gutes Duo“, hält sich die Sehnsucht nach dem
eigentlichen Trainerinnenpersonal für den Augenblick in Grenzen: „Das hat schon
Spaß gemacht!“.
SC Sternschanze 1.B: Arora – Hameed Mohammed, Sütcü,
Steinfeld, Lorenz – Dill, Lenzen, Abdalla – Spöhrer, Bonsu, Shafaei
Shamsabadiyan, eingewechselt:
Materne, Schreiber, Trainer: Arthur
Schreiber & Björn Meyer
Tore: 1:0 Gjukaj (24.), 2:0 Bibik (26.),
2:1 Spöhrer (30. Schreiber), 2:2 Bonsu (41., Strafstoßtor, Oueslati an
Spöhrer), 2:3 Spöhrer (78. Abdalla), 3:3 Gjukaj (86.), 4:3 Lorenz (88. Hameed
Mohammed)
gelbe Karten: Gjukaj – Spöhrer
Schiedsrichter: Linus Schneider (SV
GW Harburg)
Zuschauer: 20
Samstag, 15. Juni 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SC Teutonia 10 1.B
Der Juniorchef und der Schiedsrichterobmann
SCS-B1: Test-Erfolg mit ungewöhnlicher (Spieler-)Trainerkonstellation
Ungewöhnliche Spieltagssetting an der Sternschanze und doch ging der erste Kick
nach Beendigung der U16-Landesligasaison am Ende mit positivem Resultat über
die Bühne. Ohne das unpässliche Seitenliniengespann und mit insgesamt fünf
Probespielern erlebte man gegen die 2007er von Teutonia 10 dennoch „einen
gelungenen Test“, wie Arthur Schreiber, heuer gemeinsam mit
Schiedsrichterobmann Björn Meyer in der Funktion des Spielertrainers
verantwortlich, befand. „Wir haben mit vielen Testspielern und neuen
Spielweisen gespielt. Man hat viel ausprobieren können, teilweise neue
Positionen gespielt“, wurde dem übergeordneten Motto des Tages entsprechend
agiert. „In der ersten hatten wir ein paar individuelle Fehler, die dann zum
Tor geführt haben“, war auch einer der Gründe für den frühen 0:1-Rückstand
rasch gefunden. „Keine gute Kommunikation“ und schon war man „eiskalt
ausgekontert“ worden. Max Rosenfeld war es, der nach Ballgewinn zentral von der
Sechzehnmeterlinie linksoben die nicht unverdiente Gäste-Führung erzielte (8.).
Mit rechts scheiterte deren Verdopplung durch Konrad Blunck wenig später nur am
Pfosten (11.).
Schanze machte es sich dagegen wiederholt selber schwierig, rückte wie schon
zuletzt oft zu behäbig empor, während das Zentrum zu wenige qualifizierte
Anspielangebote schaffte. Kein Wunder, dass Felix Lenzens Abschluss, von Goalie
Medin Balje per Fuß pariert (14.), zunächst keine gleichartigen Szenen auf
Seiten des SCS fand.
Stattdessen bewahrte Enno Gloßners Reflexhandlung gegen Ex-2007-Schanzer Oscar
Valet die Hausherren vor weiterem Unheil (47.).
Der Dank seiner Vorderleute: der bis dahin etwas glückliche Ausgleichstreffer,
den Kleon Lorenz nach Zuspiel von Testspieler Samuel Sarkodie Asuboe vor dem
etwas zögerlichen Teutonen-Fänger markierte (57.).
Kurz nach seiner spielkulturell wertvollen Selbsteinwechslung á la Günther Netzer inszenierte Schreiber
mit einem langen Schlag in die Angriffszone sogar die Führung für Marineblau,
die Marvin Bonsu knapp über der Kunstrasennarbe unten links besorgte (60.).
Die Freude über den „sehr, sehr guten Abschluss“ hielt jedoch nicht lang, glich
Rosenfeld gegenüber auf etwas umstrittene Weise zum 2:2 aus, war der
vorangegangene Ballgewinn gegen Gloßner von nicht wenig Gegnerberührung geprägt
(66.).
„(…)aber wir machen unser Spiel einfach weiter, kommen dann gut zurück durch
eine Standardsituation, von mir getreten. Baran läuft gut ein, Noah [Taddigs]
lässt durch und Baran [Sütcü] dann mit einem guten Volley, mit ordentlich Druck
hinter, unten rechts. – keine Chance für den Torwart!“, skizzierte Schanzes
Spielertrainer nicht ohne Stolz „das zu diesem Zeitpunkt wichtige 3:2“, gleichbedeutend
mit der Wiedererlangung des Vorsprungs, den es fortan über die Linie zu bringen
galt.
Ein Unterfangen, dass in der Schlussphase noch einmal kräftig wackeln sollte,
als Valet quer zu Emirhan Erdal spielte, dieser aber aus dem Lauf mit etwas zu
viel Rücklage drüber hebelte (74.).
Durch eine zweite Hälfte, in der „wir es deutlich besser gemacht“ haben,
erarbeitete sich die ein Jahr jüngere Elf einen kleinen Erfolg für die
Fußballerpsyche.
„Es hat mir ganz gut gefallen, von draußen aus ein bisschen mehr Einfluss aufs
Spiel zu nehmen“, fand der Spielmacher durchaus Gefallen an seiner „interessanten
Rolle“: „Würde ich auf jeden Fall so wieder machen!“.
Nicht allerdings am kommenden Wochenende, wenn die Kommandobrücke im nächsten
Probeduell mit dem 2009er-Oberligaaufsteiger Teutonia 05 („ein bisschen
besseres Niveau als der U17-Bezirksligist“) wieder voll besetzt ist. „Die
können Fußball spielen – da müssen wir nochmal ein bisschen mehr Konzentration
reinbringen – auch wenn es ein Testspiel ist!“, geht die erste Ansage zum anstehenden
Vergleich bereits vom Juniorchef für ein Spiel aus…
Tore: 0:1 Rosenfeld (8.),
1:1 Lorenz (57. Sarkodie Asuboe), 2:1 Bonsu (60. Schreiber), 2:2 Rosenfeld
(66.), 3:2 Sütcü (71. Schreiber)
Schiedsrichter: Detlef Kölln (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 25