Hausaufgabe:
Defensivstandards
Gepflegter
Fußball und alte Schwäche: SV Lieth startet gefühlsdurchmischt
Spiel eins nach der (kurzen) Ära Lüneburg. Zahlreiche namhafte Leute verließen
mit dem Saisonende 2024/2025 den Butterberg, wo Vereinslegende Jan Lüneburg die
Anhänger per Fallrückziehertor im letzten Match noch einmal in Ekstase
versetzte. Zwei Monate später betrat die verbliebene Selbstfindungsgruppe unter
der Leitung von neu-Coach Rudolf Hock-Kutscher erstmals das heimische Grün zu
einem durchaus gefälligen Test unter West-Bezirksligisten. TuRa Harksheide II,
mit zwölf Zählern Vorsprung aus der Kreisliga 7 promoviert, präsentierte sich
als interessanter Gegner, der sich anschickte, aus der Kompaktheit heraus, über
tiefe Bälle für Nadelstiche zu sorgen. So geschehen in Minute neun, als Nick
Hagelstein den Traumpass auf den gestarteten Yannik Wolter zelebrierte, nur
fehlte Wolters Abschluss für weitere Feierlichkeiten der letzte Dampf.
Die höhere Anzahl an Versuchen kreierten jedoch die Hausherren, bei denen vor
allem über Deniz Dumans linke Außenbahn der Weg nach vorne gelang, wo sein Bruder
Ali abschlussfreudig, aber glücklos agierte. So schon der Angreifer die perfekt
durch Matteo Schuchardt erhaltene Kugel am nur noch nah entfernten Kasten
vorbei (42.).
Mehr Zielwasser hatte da Max Schulz zuvor im Körper, als er im Zentrum einmal
reichlich Platz bekam, Maß nahm und damit durchaus sehenswert aus 20 Metern zur
verdienten Führung traf (24.).
Allzu lange sollte die ergebnistechnische Heiterkeit jedoch nicht anhalten,
weil gegnerische Ecken auch in der Spielzeit nicht die Lieblingsdisziplin der
Liether sind. Fabian Eggelmeyers Ball von der Fahne schädelte der aufgerückte
Jonas Wolter gekonnt gen Torlinie, die bei einer Rettungstat eines SVL-Kopfes
laut Meinung des Schiedsrichterassistenten bereits passiert war. „Tor für TuRa!“,
lautete die Entscheidung des jungen Schiedsrichters, der den Kontrahenten im
laufenden Match viel Spielraum bei der Zweikampfgestaltung ließ.
Tortechnisch verpasste neben dem bereits erwähnten Duman für die Gastgeber auch
der Harksheider Hagelstein die mögliche Pausenführung seines Teams. Per Heber
verfehlte er nach Fehlpass des nicht immer sicheren Patrick Klösel zwischen den
Heim-Pfosten per Heber (32.).
Im zweiten Durchgang, der traditionell für reichliche Personalrochaden genutzt
wurde, sank die Quote der angekommenen Pässe spürbar. Das Geschehen verlagerte
sich nun weitgehend ins mittlere Spielfelddrittel.
Einen der wenigen Überraschungsmomente verwertete Eigengewächs Anton Götting
just zum 2:1, das frei vor dem Tor auch recht easy für den einzuschieben war (63.).
Die Gäste aus Norderstedt übten sich in ihrem oft zu statischen Spiel in Harmlosigkeit,
bis ein gegnerischer Lapsus Jonah Basner zum Lattenkracher einlud (81.), ehe
der zweite Ball mit Mühe aus der Panikzone entsorgt werden konnte. Keine
schlechte Schusstechnik für einen gelernten Torsteher!
Kein Sonderlob holte sich mit der letzten Aktion der Begegnung der liether
Handschuhträger ab, als er bei einem verlängerten Einwurf von rechts hilflos
durch seine Parzelle irrte und mit Nico Schwietzer auch noch ein einsamer
Verwerter ins leere Tor versenkte (90.+3). Die Spielanteile waren damit nicht
so wirklich widergegeben, doch die Hausaufgabe, sich bis zum Pflichtspielstart
dem Bereich der Standardsituationen zu widmen, machte der spielerisch über
weite Strecken ordentliche Auftritt der „Liether Löwen“ gegen den bereits im
September wieder duellierten Gegner auf jeden Fall deutlich.
Tore: 1:0 Schulz (24.
Kellner), 1:1 J. Wolter (30. Eggelmeyer), 2:1 Götting (62.), 2:2 Schwietzer
(90.+3)
Schiedsrichter: Bartu Öncan
(Holsatia im EMTV, Note 4)
Zuschauer: 32
Samstag, 12. Juli 2025
Spielbericht SV Lieth - TuRa Harskheide II
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