Lastella
fliegt – TVH siegt trotzdem
Nachbarschaftsduell
gewonnen: Haseldorfer wieder alleine vorne
Wer bitte will eigentlich noch ernsthaft am Aufstieg des TV Haseldorf
zweifeln?! Wieder riss der Spitzenreiter der Kreisliga 1 seine Anhänger nicht
restlos vom Hocker, geriet selber mächtig ins Rudern, doch wie so oft in dieser
Saison brachten die „Appelplücker“ den Dreier in gewohnt mannschaftlicher
Geschlossenheit ins Trockene.
Wer es am Rande dieses Ostersamstagskicks nicht dorthin schaffte, konnte nur
noch auf ein gutes Immunsystem hoffen. Trister Dauerregen, über den die Partie
zunächst herzlich wenig hinweghalf. Engagierte Zweikämpfe und Fehlervermeidung
standen zunächst beidseitig auf der Agenda. Strafraumszenen daher erstmal
Mangelware. Man war dankbar für Szenen, wie Marten Fülschers spitzwinkligem
Versuch, den TSV-Fänger Marvin Scholz per Fuß ins Tor-Aus navigierte (15.).
Mit dem Fangen war das bei der Nässe dagegen zehn Minuten später so ein Kreuz.
Eine Niemann-Flanke rutschte dem Tormann in hohen Lüften aus den Handschuhen
und schon war ein wacher Haseldorfer zum Abstauber bereit – das zum Spiel passende
0:1 durch Michel Lienau (25.).
Das war´s dann erstmal wieder, bis sich Anfang des zweiten Durchgangs die
Hausherren einmal schön empor kombinierten, Marcel Münster in der Mitte aber
zwei Schuhgrößen für die Hereingabe fehlten (50.). Ebenso wie Lars Rose auf der
anderen Seite (64.).
Viel spannender als die Frage nach Toren entwickelte sich fortan das Kartenkonto,
insbesondere dies des Haseldorfers Lastella. Bereits wegen Ballwegschlagens
verwarnt (58.), lag die Ampel nicht nur bei einem harten Einsteigen gegen
Kapitän Marcel Bastide in der Luft (67.). Die nächsten vier Tickets binnen zehn
Minuten sahen dafür jeweils zwei andere Akteure auf beiden Seiten.
Und fußballerisch? Da probte der bereits sicher gerettete Aufsteiger auch ohne
den im Zentrum gelb-rot-gesperrten Jakob Schmidt den Aufstand – vor allem mit
einer Dreifachchance, die erst Lasse Kruse gegen den sich breit machenden Niklas
Grote vergeigte, ehe im Nachsetzen (Flanke Jakub Wiechmann) M. Münster am
Lattenkreuz und am Umstand, dass ein Fußballtor eben nur 2,44m hoch ist,
scheiterte (82.).
Und nochmal bot sich dem umtriebigen Kruse dank Smits Ecke das perfekte Setting
für den verdienten Ausgleich. Der Kopfballaufsetzer wollte sich aber nicht mehr
rechtzeitig senken (86.).
Ob Lienau den Heistmer bei dessen Abschlusspech kurz darauf vielleicht gar
nicht im Strafraum hätte abgrätschen müssen (87.)? Das Spiel mit dem Feuer/Strafstoß
ging für den Haseldorfer gerade noch einmal gut.
Nicht so aber für Lastella, den es tief in der Nachspielzeit doch noch
erwischte, als ihn Herr Wischer aus Rugenbergen das überharte Hineinrauschen in
den Torwart gar mit glatt Rot kickte (90.+6).
Auch in Unterzahl gelang aber das Zittern um den knappen Auswärtssieg, mit dem
Lienau und Co nun wieder die alleinige Tabellenführung der Kreisliga 1, drei Zähler
vor dem SC Egenbüttel II, übernahmen. Genau jenem Gegner, gegen den man vor
knapp 15 Jahren – am 20.05.2010, den bis dahin letzten Bezirksliga-Kick-Off
(3:6 Niederlage) erlebte. Zwei Spieltage vor Schluss und noch einen weiteren
Nachholer bei TuS Borstel im Köcher, dürfte angesichts des unerschütterlichen
Matchglücks der Kälberloh-Elf kaum noch irgendwer begründete Zweifel daran
haben, dass ausgerechnet der damalige Finalgegner und Mitabsteiger nicht mehr
vorbeizieht.
Tore: 0:1 Lienau (25.
Niemann)
gelbe Karten: Gill, Smit, Wörmcke
(Trainer) – Lienau, Lastella, J. Lüchau, Pieper
rote Karte: Lastella (TV Haseldorf, 90.+6,
grobes Foulspiel an Scholz)
Schiedsrichter: Michael Wischer (SV
Rugenbergen)
Zuschauer: 75
Samstag, 19. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TV Haseldorf
Donnerstag, 17. April 2025
Spielbericht FC Elmshorn - VfL Pinneberg
FC
Elmshorn meldet sich zurück
Schlussspurt
um Platz drei eingeleitet: FCE beendet Abwärtstrend
Die Bilanz von nur einem Sieg aus acht Bezirksligapartien 2025 ließ den FC Elmshorn
im Aufstiegsrennen der Weststaffel zwar längst abreißen, doch nun meldete sich
die Elf von Spielertrainer Seyhmus Atug im Schlussspurt der Saison noch einmal
zurück.
Hoch verdient behielt man mit einem 3:1 gegen den unten bereits geretteten VfL
Pinneberg erstmals seit Anfang November wieder drei Punkte am heimischen
Ramskamp.
Kaum zu glauben, bei diesem Zahlenwerk, dass der FCE damit tatsächlich ein ganz
heißes Eisen auf Rang drei – und vor allem auf eine Platzierung vor der
rivalisierten SV Lieth bleibt. Dass dieser Umstand den Gründonnerstag
überdauern sollte, deutete sich bei hoher Luftfeuchtigkeit früh an. Die Kugel
lief, den Platzverhältnissen entsprechend, teils ganz gefällig, nur fehlte zur
Abrundung der ernsthafte Zug zum Tor.
Symptomatisch dafür blieb Sergen Sevinc auf S. Atug-Steckpass aussichtsreich an
VfL-Schlussmann Alexej Schmidt hängen. Da war mehr drin (12.)!
Obed Gyapon war es schließlich, der Torlosigkeit per Abstauber schließlich den
Garaus machte. Sehr ärgerlich für Schmidt, der den direkt vorangegangenen
Aydin-Versuch nicht weit genug blockiert bekam (37.).
Der VfL beschränkte sich dagegen auf Nadelstiche, die kurz vor der Pause
tatsächlich einmal voll ins Schwarze trafen, weil die Gastgeber eine Flanke von
rechts in mehreren Anläufen nicht geklärt bekamen und Asan Saliev mit rechts
zum 1:1-Halbzeitstand abzog (43.).
Im zweiten Abschnitt plätscherte das Geschehen dann weitgehend vor sich hin.
Ein Spiel, in dem keiner dem Gegenüber so richtig etwas Böses wollte, bekam
jedoch immerhin noch seinen verdienten Sieger.
Erst netzte der schön zentral freigespielte Ümit Karakaya zur erneuten Führung
(53.), dann verwertete Chef Atug persönlich eine Faustabwehr des gegnerischen
Fängers zum, den Kräfteverhältnissen entsprechenden, 3:1-Endstand (72.) in
einer Partie, die trotz ihres fairen Charakters und der problemlosen
Spielleitung von Schiedsrichter Sören Harder (SC Cosmos Wedel) noch den roten
Karton erlebte. Gäste-Co-Trainer Nils Bethge echauffierte sich doch etwas zu lautstark
von draußen über eine riskante Grätsche von FCE-Torsteher Alan Kado gegen
Niklas Bargob und vor allem das Ausbleiben eines strengen Pfiffs. Der Schiri
aber blieb naturgemäß bei seiner Einschätzung „Ball gespielt“.
Kado darf den Ball damit auch am kommenden Ostermontag wieder spielen, wenn der
SC Egenbüttel in die Krückaustadt reist. Die Pinneberger können sich dagegen hachholspielfrei
das ganze Osterwochenende über mit der Eiersuche Zeit lassen.
Tore: 1:0 Gyapon (37.
Aydin), 1:1 Saliev (43.), 2:1 Karakaya (53.), 3:1 S. Atug (72. Ölcüm)
rote Karte: Bethge (Co-Trainer VfL
Pinneberg, 90., Reklamation)
Schiedsrichter: Sören Harder (SC
Cosmos Wedel, Note 2)
Zuschauer: 45
Mittwoch, 16. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf II - Moorreger SV II
Den
„Ex“ bezwungen
TVH-Reserve
siegt im Nachholderby – dank ehemaliger Akteure des Gegners
Tief in der Bedeutungslosigkeit der Kreisklasse B1, wo insgesamt vier Teams um
den folgenlosen sechsten Platz konkurrieren, erhielt dieses fiktive Schneckenrennen
noch einmal neue Dynamik. Auslöser dafür: der Derbysieg für die Reserve des TV
Haseldorf über die aus dem nahegelegenen Moorrege.
Der Importanz des Duells angemessen, begegnete einem schon vor der – man kann
es vorwegnehmen – äußerst fairen Auseinandersetzung der erste TVH-Akteur im
Schloßparkstadion mit fassfrischer Hopfenkaltschale.
Als prickelndes Vergnügen ging der Kick selbst am Mittwochabend dagegen eher
nicht durch. Auch, wenn zu Beginn der eine oder andere Ansatz zu erkennen war.
Vor allem bei den Gästen, wo Dominic Jahnke seine bis dahin reichenden Kräfte
belebend über rechts einsetzte, um Tobias Klug jeweils zum Schuss kommen zu
lassen – oder zu dem wie man es nennen will – wenn selbst Feldspieler Fabian
Eberhardt im TVH-Gehäuse nur den Fuß zur Abwehr hinhalten muss (8.) und im
zweiten Anlauf Laufweg und Abspielzeitpunkt nicht zusammenpassten (15.).
Die Gastgeber vermochten dagegen erstmal nur durch Phil Mohrdiecks freien
Kopfball (ein gutes Stück vorbei nach schöner Kranz-Flanke) einen Anstrich von
Gefahr zu versprühen (10.).
So plätscherte das Geschehen fortan ambitionslos vor sich hin, bis moorreger
Torwartslapstick das 1:0 des frei einschiebenden Mohrdieck herausbeschwor
(38.).
Hängende Köpfe bei den Gästen, die gleich ein zweites Mal zum Treffer einluden.
Ohne Warnung vor dem heranrückenden Gegenspieler verlor Gian Luca Reinl das
Leder im Aufbau, sodass ausgerechnet mit Thore Rommel einer der ehemaligen
Moorreger im TVH-Dress letztlich keine Mühe hatte, vor der Kiste auf den 2:0-Halbzeitstand
zu erhöhen (42.).
Kurz nach dem Seitentausch freuten sich auch endlich die Gäste über eine
Einladung, die man nicht ausschlagen kann. Finn Karwen sagte Danke und zerstörte
dem umspielten Aushilfsgoalie Eberhardt die Null (47.).
Weitere Gefahr drohte dem Ex-Moorreger, der auch dort schon mal aus Mangel an
Alternativen die Handschuhe überstreifen durfte, aber nicht so wirklich.
Stattdessen quälender Leerlauf, bis in der Schlussphase die Hausherren etwas
überraschend zuschlugen. Einmal griffig im Zentrum, ging es flugs nach vorne,
wo Mohrdieck raus zu Max Ossenbrüggen spielte und dieser den Heber von
halbrechts schön zum umjubelten 3:1-Führungsausbau traf (80.). Ein Tor gegen
den langjährigen Ex-Club: das darf vom gelegenheits-Ligaspieler auch mal
gefeiert werden!
Spiel entschieden, wollte man meinen, doch der MSV kam noch einmal zurück. Aus
einem Einwurf des eingewechselten Etienne Hardtke entstand ein Lauf des nach
Verschnaufpause wieder Tempo aufnehmenden Jahnke, inklusive flacher Hereingabe,
die Kevin Klehn zum erneuten Anschluss ins verwaiste Tor einschob (88.).
Die Himmelsbargler zurück im kleinen Lokalderby, doch mit dem Abpfiff des mit
seinem Bauchgefühl sicher fahrenden Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn) blieb
die Aufholjagt letztlich unvollendet.
Die geographische Nähe bildet sich somit weiter auch in der Tabelle ab.
Nördlich der neuntplatzierten Haseldorfer konnten die Jungs aus Moorrege (8.) keinen
weiteren Schritt voran machen.
Tore: 1:0 Mohrdieck (38.),
2:0 Rommel (41.), 2:1 Karwen (47.), 3:1 M. Ossenbrüggen (80.), 3:2 Klehn (88.)
Schiedsrichter: Reiner Röschke
(Holsatia im EMTV)
Zuschauer: 50
Sonntag, 13. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TuS Appen
Aufstiegstorjäger
sichert die Klasse
Dank
Smits Dreierpack: TSV Heist darf vorzeitig (fast) für die Kreisliga planen
Mit über 40 Buden ballerte Paul Smit seinen TSV Heist im Vorjahr zur Rückkehr
in die Kreisliga – nun lieferte ein Hattrick des 27-Jährigen den wohl
vorentscheidenden Schritt zum Ligaverbleib.
Daheim gegen TuS Appen war der Start in den 28. Spieltag allerdings erstmal
gründlich in die Hose gegangen. Die Gäste, bei denen Henrik Oldenburg früh den
verletzten Marlon Deletz ersetzte, waren nämlich durch den ungeplanten Joker und
dessen Außenrist sehenswert in Führung gegangen (24.). Das kommt davon, wenn
man trotz (zu) tiefer Grundhaltung nicht in die entscheidenden Zweikämpfe kommt!
Apropos Zweikämpfe: Ein solcher in regelwidriger Gestalt servierte Smit die
schöne Freistoßposition, die das Edelfüßchen prompt flach an den helfenden
Innenpfosten schweißte – 1:1 (39.)!
Und noch einmal kam Gut Heil regelwidrige Körperlichkeit zu Gute. Diesmal
räumte Schlussmann Enrico Carl den Torschützen volle Lotte von den Beinen.
Schiedsrichter Claus-Dieter Köhler (inzwischen beim Tangstedter SV
untergekommen) plädierte auf „Ball gespielt“, doch die hochschnellende Fahne
seines Assistenten signalisierte Gegenläufiges. Eine kurze Unterredung und der
Pfeifen-Senior (78) war zum Strafstoßpfiff bewogen. Luca Pommerenke, der sich
den Zeitraum der Schiri-Beratungen mit etwas gegenseitigem Trashtalk vertrieb,
glänzte gegen den Torwart auch mit dem Fuß: Carl verladen und rechts die 2:1-Halbzeitführung
markiert (42.).
In den letzten fünf Begegnungen war es lediglich dem Primus aus Haseldorf
gelungen, die formstarken, aber heute personell dünn besetzten Appener durch
drei späte Tore in die Schranken zu weisen; heute war den Almtweglern jedoch
ein gebrauchter Tag angedreht worden. Vor allem ihr 39-jähriger Tormann, dem nach
nur 38 Sekunden im zweiten Abschnitt ein Smit-Fernschuss zum 3:1 wie ein Stück
Seife durchflutschte, verlebte freilich schon befriedigendere Fußballtage (46.).
Seine Vorderleute bestätigten allerdings ebenfalls nicht die zuletzt erbrachten
Leistungen. Gegen sich immer wieder kompakt zurückziehende Heistmer fehlte es
gänzlich an überraschenden Lösungen.
Der führende Gegner konzentrierte sich derweil auf sein Kerngeschäft. Die
Hereinnahme von Rene Gill als gegnerzermürbendes Element tat da sein Übriges. „Schurke,
benimm dich!“, schallte es bei dessen Einwechslung für den fleißigen Adriaan
Banas vom Giebel des bald fertiggestellten Funktionshauses an der Spielfeldlängsseite,
ehe das Betteln um das nicht erhaltene Ticket mit drei Fouls binnen nicht
einmal drei Minuten begann…
Sportlich hatte das inzwischen nicht nur durch Gill äußerst physisch geführte
Match nicht mehr viel zu bieten. Nur noch Smit wollte es offenbar noch so
richtig wissen. Im Volltempo ging es mit der Murmel am Fuß wieder in Richtung TuS-Tor,
das mit seinem dritten Streich zum 4:1 endgültig oft genug getroffen war, um
Komet Blankenese auf dem Abstiegsplatz der Kreisliga 1 um nunmehr sieben Zähler
zu distanzieren (82.). Das wird reichen, um auch 2025/2026 Kreisligafußball im
Norden der 3.000-Einwohner-Gemeinde erleben zu dürfen!
Ebenso im angrenzenden Appen, wo der Höhenflug genauso ein Ende fand, wie die
letzte Chance, vielleicht doch nochmal in den Kampf um Rang zwei eingreifen zu
können.
Tore: 0:1 Oldenburg (23.),
1:1 Smit (39., direkter Freistoß), 2:1 Pommerenke (42., Strafstoßtor, Carl an
Smit), 3:1 Smit (46.), 4:1 Smit (82.)
gelbe Karten: Bastide, Pommerenke – Kremer,
Hippe, Carl, Koopmann, Roll
Schiedsrichter: Claus-Dieter Köhler
(Tangstedter SV)
Zuschauer: 65
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Hattrick zum quasi-Klassenerhalt: Paul Smit. |
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TV Haseldorf II
Hattrick
auf Bewährung
Münster-Dreierpack
Captain Schmidt brechen nachlassende Haseldorfer
4:0 gegen Holsatia III, ein vernünftiger Auftritt beim engen 0:1 gegen den
Spitzenreiter aus Friedrichsgabe und auch das dritte von fünf Heimspielen in
Serie brachte die Reserve des TSV Heist sehr ordentlich über die Bühne.
Mit einem saftigen 5:2-Heimsieg hatte man den sonntäglichen Doppelspieltag an
der Hamburger Straße erwartungsgemäß positiv eröffnet.
In Hälfte eins war dieses Ende noch durchaus fraglich, ging es bei
fußballerisch der Kreisklasse B angemessenem Niveau munter hin und her.
Den Torreigen eröffnen konnte nach ersten Annäherungen der in vorderster Reihe
aufgestellte Marcel Münster, indem er zwar zunächst mit rechts an einer Rettung
von Mario Kranz scheiterte, doch im sofortigen Nachsetzen war das 1:0 schließlich
perfekt (17.).
Langen Bestand sollte der Vorsprung jedoch nicht erleben, glichen die immer
wieder nadelstichartig aufwartenden Gäste durch Max Ossenbrüggen aus halblinker
Position, fein herausgespielt, wieder aus (21.).
Jeweils zweimal verpassten beide Lager in der Folge das mögliche zweite Tor,
das zur 30 Minuten-Marke dann den Heistmern vorbehalten war. Eike Schmidts
Spielverlagerung nach außen kam dabei ebenso exakt daher, wie John Stobbes
Querspielen auf den brutal mit der Latten-Unterkante einhämmernden M. Münster –
2:1 (30.)!
Doch wie es heute so war, hielt auch dieses Hurra nicht allzu lange an. Einen unnötigen
Ballverlust bestrafte Lennard Frank zu unplatziert noch nicht (33.), nur war es
im nächsten TVH-Anlauf geschafft. Über die Stationen M. Ossenbrüggen und Franke
schob Thore Rommel das Ei am herausstürmenden Sebastian Münster vorbei und
damit zum erneuten Gleichstand hinter den Kreidestreifen (37.).
Und was musste nach Gesetz der Serie als nächstes geschehen? Na klar, das Führungstor
des TSV durch Marcel Münster! Diesmal profitierte der 26-Jährige gleich doppelt
von gegnerischem Versagen: erst rutschte ein steiles Zuspiel unglücklich die
Innenverteidigung, die dann in Person von Fabian Eberhardt den sogar etwas
zögerlichen Angreifer bei seinem dritten Streich nicht gestoppt bekam. Wie gut
für Gut Heil, dass das HFV-Sportgericht seine vier-Spiele-Sperre aus dem
Abbruch-Derby in Moorrege auf Bewährung verhängte.
Einen solchen Lauf hatte bei den konditionell stark nachlassenden Haseldorfern
keiner. Im Gegenteil. Selbst Flügelflitzer M. Ossenbrüggen gingen so langsam
die Körner aus. Eine Frust-Gelbe fürs Ballwegschlagen (50.) passte da ganz gut
ins kritische Bild des zweiten TVH-Abschnitts.
Immerhin Schlussmann Johannes Markmann blieb auf der Höhe. Zwar blockierte er
einen abermaligen Münster-Versuch nicht ideal nach vorne, um dann bei Finn
Rothd Nachsetzen rechtzeitig die Pranke auf den Ball zu kriegen (60.).
Schuldlos musste der junge Goalie wenig später E. Schmidts Doppelschlag zur
Vorentscheidung hinnehmen, als der Kapitän erst ein Ping-Pong-Spiel abgefälscht
per Kopf abschloss (65.), ehe es beim 5:2 Frankes Handspiel war, das den
Treffer vom Punkt aus (Markmann ahnte noch die Ecke) möglich machte (67.).
Immerhin gelang es gegen Roth noch einmal, erfolgreich die kurze Ecke
dichtzumachen (77.) und einen Meyer-Freistoß fliegend zu entschärfen (86.),
während sich sein Gegenüber bei Frankes Rechtsschuss etwas schwierig tat (80.).
Unter dem Körper durchgerutscht, sicherte sich S. Münster aber das Runde,
sodass der Tabellenvorletzte am Ende um drei Tore distanziert blieb.
Zum Stichwort „Distanz“: Auf den SV Osdorfer Born, aktuell Vierter der
Kreisklasse B1, ist es bei zwei weniger gespielten Partien nur noch ein
einziger Zähler, der für die Heistmer Jungs aufzuholen ist. Mit der
Unterstützung der „Ultras Heist“, die sich aus dem eigenen Nachwuchs
rekrutieren, sollte dieses eine Pünktchen doch innerhalb der nun folgenden zwei
Heimspiele doch locker aufholen lassen.
Tore: 1:0 M. Münster
(17.), 1:1 M. Ossenbrüggen (21. Krieger), 2:1 M. Münster (30. Stobbe), 2:2
Rommel (37.), 3:2 M. Münster (44.), 4:2 E. Schmidt (65. Kock), 5:2 E. Schmidt
(67., Strafstoßtor, Handspiel Franke)
Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener
SV)
Zuschauer: 44
Samstag, 12. April 2025
Spielbericht FC Hamburger Berg - SC Hansa 11 III
Schwieriger
als gedacht
Harter
Ritt bei Hamburger Berg: Hansa III behält den Gipfel im Blick
Eines der ganz heißen Eisen der Kreisklasse 8 2024/2025 ist auch in der
Saisonendphase etwas überraschend die Drittvertretung des SC Hansa 11. Zwei
Spiele sind es noch für die Hanseaten und tatsächlich bestehen noch zarte Restchancen
auf Platz zwei und dessen Aufstiegsannehmlichkeiten.
Dass dies den 28. Spieltag überdauerte, war im Gastspiel beim FC Hamburger Berg
auch einer Portion Glück und ausgesprochenen Nehmerqualitäten zu verdanken.
Ordentlich ins Schwimmen war man nämlich gleich zu Beginn geraten. Unkonzentriert
am und ohne Ball lud Hansa den Gegner (unbestraft) zur Offensive ein, um dann
kurzerhand selbst per Standard in Führung zu gehen. Yannik Hellenkamps Ecke war
verlängert bei Niklas Meyer gelandet, der wiederum am zweiten Pfosten auf 0:1
stellte (8.).
Einen Hasan-Rechtsschuss (rauschte vorbei) schadlos überstanden (10.), ärgerte
sich Hansa drüben gleich zweimal über Linienklärungen des Gegners (18. &
20.). Oder war die Pille im Fall von Meyers Flachschuss etwas doch HINTER dem
Strich? Der Schiedsrichter jedenfalls entschied auf „Nein“…
Ob korrekt oder nicht, musste wenig später nicht mehr diskutiert werden, war
das 0:2 nun vollständig regulär, aber wieder nicht ganz komplikationslos
gefallen. Nach Ballgewinn Hellenkamp im vorderen Drittel scheiterte Petar
Stojanovic am Fläche machenden Louai Albezra, doch Hellenkamp blieb im Film und
netzte nachträglich (21.).
Viel los hier, zu Beginn, und es blieb rasant. Sauber nach vorne kombiniert,
setzten sich die Gäste am Sechzehner fest, Berg bekam den Ball nicht weg und
schon war wieder Meyer aus der Bewegung zur Stelle – 0:3 (33.)!
Die Feldstraßenkicker voll auf der Erfolgswelle, doch plötzlich hieß es „Mann
über Bord!“, nachdem Verteidiger Juan San Victoriano seinen
Geschwindigkeitsnachteil gegen Sharif Osman mit einer schwach getimten Grätsche
zu kaschieren versuchte. Der rote Karton für das Foul mit Notbremsencharakter
vor dem rechten Strafraum-Eck die korrekte Folge (43.).
Weitere Fragezeichen hinter den einst sicher geglaubten Auswärtserfolg setzte
dann auch noch der Start in die zweite Hälfte. Erst schickte Hasan Gegenspieler
Tom Schäfer technisch anspruchsvoll in die Runde, um den Kollegen Zaher Qassam
zu bedienen. Hansa-Fänger Daniel Arciszewski blockierte zwar, doch diesmal
staubte mit Hasan ein Roter eiskalt ab (51.).
Berg jetzt am Drücker und mit dem vermeintlichen 2:3 durch Nazar Alkhalati.
Herr Vinokurov an der Pfeife hatte jedoch eine vorangegangene Abseitsstellung
gesehen (54.).
Hanseaten-Glück, das Mitte des Abschnitts verdientermaßen fehlte. Schließlich
war es die eigene Schläfrigkeit, die dem Kontrahenten die kurze Eckenvariante
auf Holy Okiye und dessen zwar nicht göttlichen, aber dennoch ansehnlichen
Volltreffer vom rechten Strafraum-Eck aus ermöglichte (68.).
Nun also half nur noch Gegenhalten – gegen die Physis der Elf von Trainer
Mohammed Latif und deren sportlichen Druck. Wie gut für Hansa, dass Arciszewski
gegen einen Kuafour-Versuch aus dem Lauf behände abtauchte (79.), während ein
letzter Flachschuss durch Hasan hauchdünn vorbeikugelte (88.).
Mit einem Arbeitssieg in Unterzahl erfüllten Arciszewski und seine Vorderleute
damit die Pflichtaufgabe, ehe österliche Nachholspiele der Konkurrenz am
kommenden Wochenende zeigen werden, was für die beiden Finalspieltage noch drin
ist. Nächste Gegner: Mitbewerber SV Blankenese II und das Kellerteam aus
Finkenwerder.
Tore: 0:1 Meyer (8.
Hellenkamp), 0:2 Hellenkamp (21. Stojanovic), 0:3 Meyer (33.), 1:3 Hasan (51.
Qassam), 2:3 Okiye (68. Osman)
gelbe Karten: Ajiboye, Osman –
Hellenkamp, Großhans
rote Karte: San Victoriano (Hansa 11
III, 43., Notbremse an Osman)
Schiedsrichter: Maxim Vinokurov
(Hamburger Gehörlosen SV)
Zuschauer: 25
Freitag, 11. April 2025
Spielbericht SV Lieth - TuS Osdorf
„Osdorf
macht die Liga zu“
Dem
doppelten Gelb-Rot-Frust zum Trotz: TuS macht die Landesliga klar
Der Blomkamp ist zurück, auf Hamburgs Fußballlandkarte! Vor knapp zwei Jahren
mit dem Abstieg aus der Oberliga auf den Landesligaplatz verzichtet und dafür
zwei Etagen tiefer in der Bezirksliga an den Start gegangen, darf man nun in
2025/2026 als amtierender Weststaffelmeister die Landesliga aufmischen.
Für das vorzeitige Meisterstück am 28. Spieltag war der Fahrplan im
Freitagabendspiel bei der SV Lieth ganz klar: Ein Dreier und Verfolger HFC
Falke konnte sich im parallelen Gastspiel bei GW Eimsbüttel auf den Kopf
stellen!
Entsprechend bemühten sich die Osdorfer, ihr Vorhaben auch schnell auf die
Gleise zu bringen. Besonders Riccardo Mahieldin wollte es am Butterberg wissen
und zimmerte das Leder mit Wucht an die Latten-Unterkante (16.).
Besser klappte es als Überraschungsgast, frei vor dem Tor, das in diesmal
flacher Variante sicher zur bereits frenetisch gefeierten Führung getroffen war
(22.).
Als freundlich gratulierende Grußonkel wollten sich die Liether dennoch nicht
gerieren, bewiesen nach dem desaströsen Heimauftritt gegen Cosmos Wedel (1:1)
heimischem Widergutmachungswillen und suchten, sobald etwas Platz war, den
(aber zu harmlosen) Torschuss. Jan Schiebuhrs Mäusehammer aus der zweiten Reihe
– sichere Beute für TuS-Fänger Tjorven Foerste – sei da exemplarisch genannt
(37.).
Weitaus spannender wurde es da auf der anderen Seite, wo Abwehrfossil Patrick „Schotte“
Scheidt gerade noch mit dem langen Bein das 0:2 vereitelte (44.).
Kein anderes Bild auch im zweiten Abschnitt, der bis in die
Schlussviertelstunde wenig Unterhaltung bot.
Erst mit einer Standardsituation, die Ben Wrage fast mit einem Selbsttor zum
0:2 abschloss (73.), begann sich der Kreisel wieder schneller zu drehen. Denn
nachdem das Bällchen kurz zuvor von „Toni“ Udes nachsetzendem Fuß ans liether
Quergebälk hüpfte (74.), flog der Osdorfer Adriano Joost für wiederholtes
Foulspiel vom Feld (75.).
Sollte die SVL hier doch noch zum Partycrasher werden? Nicht mit Foerste, der sich
im direkten Duell nicht vom vor ihm auftauchenden Philipp Matthiessen
überwinden ließ (83.)!
Stattdessen machten seine Vorderleute später im Konter alles klar. Deron Adofo
holte sich die Kugel mit viel Durchsetzungsvermögen, schickte den gerade
hineingebrachten Max Groth auf die Reise und dieser wusste auf dem Weg zum Tor
genau, wo der besser postierte Mahieldin zu finden war – 0:2 (88.), Deckel
drauf!
Daran änderte auch der völlig korrekte zweite Feldverweis für die West-Hamburger
nichts. Sich im Aufstiegsjubel seines Trikots entledigt, wedelte der
Doppeltorschütze auch noch mit der herausgerissenen und liegengelassenen
Eckfahne herum. Zwei Vergehen auf einmal. Ergo: Gelb plus Gelb-Rot! Da hilft
auch kein Gezeter über angeblich „mangelndes Fingerspitzengefühl“…
Mit dem Abpfiff, gleichbedeutend mit dem Startschuss für eine lange Nacht der Landesliga-Feierlichkeiten
unter dem Motto „Osdorf macht die Liga zu“, war der Ärger darüber rasch
verflogen. Wieder also führten die Gebrüder Krause ihren heimat- und
Herzensclub in verschiedenen Rollen mit ehrlicher und loyaler Arbeit zum
nunmehr fünften Aufstieg ihres Herrenlebens. Glückwunsch!
Tore: 0:1 Mahieldin (22.),
0:2 Mahieldin (88. Groth)
Gelb-Rote Karten: keine – Joost (75.,
wiederholtes Foulspiel), Mahieldin (89., wiederholte Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: Ilias Ertis (Hamburger
SV)
Zuschauer: 75
Donnerstag, 10. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf - Moorreger SV
Einsame
Spitze
3:1
im Derby! TV Haseldorf erobert den alleinige KL1-Thron
So richtig offensiv von der Bezirksliga reden wollen sie in Haseldorf nicht,
doch so langsam gehen auch dem größten Pessimisten immer mehr die Argumente
gegen die Bezirksliga-Promotion aus.
Ja, der eine oder andere Punktverlust (drei Remis) war im Jahr 2025 bereits
dabei, doch die wichtigen Zähler weiß die Elf aus dem beschaulichen Schloßparkstadion
zu machen.
So auch im Donnerstagabend-Derby gegen den Moorreger SV. Dieser hatte als kreisklassebedrohter
Gast freilich nichts zu verschenken, agierte bissig und ließ zunächst keine
kapitalen Offensivaktion des Primus zu – bis Marten Fülscher den geniale Ball
zwischen die neu formierte Innenverteidigung gelang und Linus Lastella
Schlussmann Niklas Puttmann zum 1:0 ins leere Gehäuse aussteigen ließ (18.).
Und gleich nochmal wähnte sich der Angreifer im Torschützenhimmel, doch in
Minute 23 vermieste ihm Schiedsrichter Michael Zibull aus Heidgraben die Tour.
Ein Handspiel in der Torentstehung führte zur Aberkennung des Doppelpacks.
Gut für die Gäste, denen jedoch personelles Ungemach widerfuhr. Einen früh
erlittenen Schlag aufs Knie steckte ihr Tormann doch nicht so gut weg.
Verletzungsbehandlung Nummer zwei im Spiel endete vorsichtshalber mit der Herausnahme
des 25-Jährigen. Statt seiner rückte nun Feldspieler Sascha Schepelew zwischen
die moorreger Stangen (25.).
Von dort aus beobachtete der Lautsprecher von ungewohnter Stelle aus eine
ordentliche Druckphase seine Vorderleute. Erst kam der für Puttmann
eingewechselte Jonas Kaufmann bei einem Holz-Freistoß nicht ideal zum Schuss
(35.), dann lenkte Niklas Grote seinen Versuch ins Tor-Aus (36.). Jayson
Bielfeldts Geschoss in den Nachwehen der entstandenen Ecke landete dort
unterdessen auch ohne das Zutun des TVH-Fängers (36.).
Alles im Bereich des Möglichen, für das Kellerkind, doch nachdem man eine selbst
per Querpass eingeleitete Jedamski-Chance (45.) und eine weitere für Joris
Lüchau aus kurzer Distanz (45.+1) glimpflich überstand, hatte es sie noch vor
dem Seitenwechsel erneut erwischt. Diesmal kombinierte sich die
Kälberloh-Equipe formschön in den Strafraum vor, wo Fülscher letztlich einen
Jedamski-Pass problemlos zur 2:0-Halbzeitführung vergoldete (45.+4).
Alles in Butter, für die „Appelplücker“, zumal direkt nach der Pause gleich
nachlegten. Einen völlig verunglückten Rückpass konnte Lastella gegen Schepelew
zwar nicht nutzen (50.), doch wenig später war das verpasste 3:0 durch Fülschers
zweiten Volltreffer nachgeholt. Mit Noah Lüchaus Einwurf in der eigenen Hälfte
als Ausgangspunkt, spielte man sich wieder mit Bedacht ins Angriffsdrittel, um
dort mit Fülscher jemanden auf links zu haben, der neben reichlich Platz auch
die nötige Schusstechnik mit der rechten Klebe aufbrachte (57.).
Alles klar, an der Kamperrege, doch weil Außenverteidiger Marvin Biermanns ein
hoher Ball über den frisch frisierten Scheitel zu Gegenspieler Lars Getmann
rutschte und dieser vor der Kiste nicht ins Zaudern kam, war der Vorsprung
plötzlich wieder um ein Tor geschmolzen (71.). Hinzu sammelte der heuer schon
totgesagte Kontrahent wieder neuen Mut zum Risiko, in einer inzwischen härter
geführten Auseinandersetzung, die Abwehrturm Pieter Oßenbrüggen (86.) auf
Seiten der Haseldorf und Außenterrier Jannis Franke (78.) für den MSV
vielleicht auch ohne schützende Auswechslungen in ihrem Schlussakkord jeweils
von draußen betrachtet hätten. Mit lautstarken Anhängern des Heimvereins war
der Schiedsrichter in Hälfte eins etwas weniger zimperlich umgegangen.
Wenngleich sich der Sinn der Maßnahme, die Gruppe auf die Gegenseite zu
verbannen, niemandem so richtig erschloss…
Sinnvoll dagegen die resolute Abwehrarbeit des Tabellenführers, der nur noch in
der regulären Schlussminute Gefährliches zuließen. J. Bielfeldts Rechtsschuss
faustete Grote von seinem Kasten weg (90.), sodass den Feierlichkeiten zur nun
alleinigen Tabellenführung vor den jetzt um drei Punkten schlechteren
Egenbüttelern nur noch der folgende Werktag (doch nicht) im Wege stand…
Tore: 1:0 Lastella (18.
Fülscher), 2:0 Fülscher (45.+4 Jedamski), 3:0 Fülscher (57. Jedamski), 3:1
Getmann (71. J. Bielfeldt)
Schiedsrichter: Michael Zibull
(Heidgrabener SV)
Zuschauer: 85
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An allen Treffern des TVH beteiligt: Marten Fülscher. |
Mittwoch, 9. April 2025
Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Walddörfer SV 1.A
Pokal-Endorphine
am Brödermannsweg
Mit
den Fans im Rücken: SV Groß Borstel schlägt sich achtbar
Ein Hauch von Hexenkessel wehte zum Pokal-Viertelfinale durch das eher
gediegen, zurückhaltende Groß Borstel. Angetrieben von der stimmgewaltigen
E-Jugend, dem auch sonst üppigen Zuschaueraufkommen und natürlich der großen Chance,
mit der Überraschung gegen den Regionalligisten ins U19-Lottopokal-Halbfinale
einzuziehen, zogen sich die Grün-weißen aus der Oberliga achtbar aus der Affäre
– ohne aber die Sensation zu wuppen.
Nach silvesterartigem Licht- und Knallspiel zum Einlaufen lag der Raketenstart
für den Außenseiter gar in der noch leicht rauchigen Luft. Leicht zu unpräzise
geriet der offensive Doppelpass für Mattes Balschat, doch eine
Unsicherheit von WSV-Schlussmann Moritz Plikat bescherte Balschat dennoch den
Versuch aus spitzem Winkel: knapp links vorbei (2.)!
Der Walddörfer SV brauchte unterdessen eine Weile, um die Lage klar in den
Griff zu kriegen. Erst, als Marcel Moghaddasi einmal tief auf den schnellen und
technisch begabten Ayaz Aldarwish spielt, drohte echte WSV-Gefahr, doch Goalie
Connor Siewert warf sich im direkten Duell mutig wie erfolgreich in die Aktion
(21.).
Das Modell des tiefen Laufwegs aus der Enge heraus erwies sich also als
hilfreich, sodass sie es gleich nochmal probierten. Aldarwish war diesmal etwas
mehr Raum gestattet und so vollstreckte der 18er flach ins lange Eck (25.).
Ein Wirkungstreffer für den Kopf der Hausherren, die Siewert gegen ein
Segatz-Geschoss zunächst vor weiterem Unheil bewahrte (32.).
Als man Moghaddasi kurz darauf im Zentrum zu luftig zum Steckpass gewähren ließ
und der perfekt eingelaufene Kamau Swai cool links des rechten Pfostens
verwertete, war der GB-Traum vom Pokal-Coup schon fast ins Unerreichbare
abgedriftet (34.).
Hinzu geriet der Rückstand noch vor der Pause um noch einen Treffer höher, weil
Matthes Brauns Ecke genau durch den Fünfer zu Swai segelte. Das leere Tor war
da nicht mehr zu verfehlen (43.).
Vielleicht ganz gut für die Weiß-grünen, dass die Halbzeitpause durch erneuten
Pyroeinsatz (nun waren es Bengalos) unter dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“
und die langwierige Suche nach dem Flutlichtschlüssel verlängerten Zeitraum zur
erneuten Motivationsbildung gestattete.
Schwungvoll ging es nämlich weiter und was wäre eventuell drin gewesen, wenn
Moghaddasis Rempler an Max Koch nicht nur knapp an der Notbremse
vorbeigeschrammt wäre (48.)…
Stattdessen holten sich die weiter vollzähligen Allhorn-Kicker trotz eines
unbestraften Plikat-Wacklers (51.) die Kontrolle zurück und mit ihr das schon
zuvor mögliche 0:4. Braun war es, der flach aus 22 Metern den guten Siewert zu
überwinden wusste (79.).
Für die Schlussphase reanimierten sich John Bidlingmaier und Co aber noch
einmal, indem der fleißige 18-Jährige das tiefe Koch-Zuspiel zum Abdruck
nutzte. Plikat konnte die Kugel nur zum hohen Bogen ins eigene Tor blocken
(80.).
Nachdem der Torschütze die Duplizität der Ereignisse verpasst hatte (86.),
setzte Bidlingmaiers 2:4 vom Punkt (Plikat vereitelte einen GB-Konter mit eher
unterdurchschnittlich gutem Timing) weitere Pokal-Endorphine bei Spielern und
Publikum frei (88.).
Mehr gelang dann jedoch nicht mehr, sodass unterm Strich beide Lager ihre
Schuldigkeit erbrachten: Der Walddörfer SV mit dem erwarteten Halbfinaleinzug
und der SV Groß Borstel als insgesamt würdiger Herausforderer.
Tore: 0:1 Aldarwish (25.),
0:2 Swai (34. Moghaddasi), 0:3 Swai (43. Braun), 0:4 Braun (79.), 1:4
Bidlingmaier (80. Koch), 2:4 Bidlingmaier (88., Strafstoßtor, Plikat an
Balschat)
Schiedsrichter: Noah Alabdallah (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 170
Dienstag, 8. April 2025
Spielbericht Hetlinger MTV II - TSV Seestermüher Marsch
Führungsquartett
verschwindet hinterm Horizont
Nächster
Rückschlag: HMTV-Reserve verliert (endgültig) den Anschluss
Allein die Sonnenuntergangsromantik, die das Deichstadion zu Hetlingen am Ende
eines sonnigen Dienstags für seine wenigen Besucher zu bieten hatte,
rechtfertigte die Entscheidung, sich am Abend des US-Amerikanischen „National
All Is Ours Day“ (nationaler das gehört uns allen Tag) dem dort stattfindenden Nachholer
zu widmen.
Die drei zu vergebenen Punkte aber krallte sich dem gastierenden TSV
Seestermüher Marsch aber nur einer der beiden Kontrahenten.
Und das, obwohl der bessere Start den Gastgebern in Himmelblau gelang, denn
während man sich beim TSV noch über ein Abseitstor von Metin Tefci ärgerte (9.),
schaltete man bei einem Lattentreffer des Gegner nicht schnell genug, um den
abstaubenden Nico da Ros am frühen 1:0 für die HMTV-Reserve zu hindern (10.).
Das ging ja gut los, für die Hausherren, deren Ambitionen in Richtung
Aufstiegskampf zwar nur noch mathematischer Natur sind, doch den Kontakt zur
Spitzengruppe mit dem Lokalrivalen aus Holm zu halten, ist natürlich
Ehrensache.
So arbeitete man in einer nun etwas abgeflachten Begegnung durch Samt
Baygündüz´ Einzelaktion inklusive Torschuss im Purzelbaum-Style (drüber, 22.) an
einem möglichen Führungsausbau.
Stattdessen aber schlugen die in weiß gekleideten Gäste eiskalt zu. Eine schön
gezogene Flanke von Andre Hinz köpfte der gesuchte Nando Habekost vom zweiten
Pfosten zurück gen Mitte, wo Efe Zengin mit rechts kontrolliert zum 1:1 netzte
(32.). Die unsortierte Defensive der Männerturner hatte sich hierbei einfach
mal eine gedankliche Auszeit genommen…
Ebenso kam auch Jan-Ole Themm wenig später ohne großen Gegnerdruck im
Sechzehner zum Flugkopfball. Sah schön aus, fand den Weg ins Tor aber nicht
(39.).
Besser bekam da Kollege Habekost seinen Schädel nach dem Seitenwechsel
eingesetzt. Diesmal verlagerte Jonas Graeber das Spiel mit Übersicht nach
rechts, wo Ömer Dogan nicht weniger Auge für die platzierte Flanke auf den
letztlich einköpfenden Habekost bewies (51.).
Nach einer perfekten Englischen Woche (drei Siege aus drei Spielen) steuerten
Habekost und Co nun also auf den nächsten Dreier im Rennen um die goldene
Ananas im Mittelfeld der Kreisliga 1 zu. Bei diesem Spielstand fortan mit dabei:
die Hetlinger, die sich dagegen noch einmal zu wehren versuchten. Ein weiterer
S. Baygündüz-Versuch in Rücklage (67.) sollte nur den Anfang einer feurigen
Schlussphase markieren, zumal per Doppelwechsel für die Schlussphase auf volle
Offensive umgestellt wurde (68.).
Das Geschehen auf der schlecht gekreideten Wiese an der Hauptstraße blieb
jedoch fahrig und verkrampft. Kaum noch erreichte man das Angriffsdrittel und
wenn, dann waren es die Seestermüher, die zum Beispiel in Person von Dogan (auf
der Linie geklärt, 69.) so richtig prickelnd in Szene kamen.
Auch fünf Minuten Nachspielzeit blieben letztlich ungenutzt – der Anschluss ans
Führungsquartett ist für die 2025 zu inkonstanten Deichkicker trotz noch sieben
Möglichkeiten für Zählbares schon jetzt mit der Abendsonne hinterm Horizont
verschwunden. Jetzt punktgleich auf Rang sechs: die aufstrebende Elf aus
Seestermühe.
Tore: 1:0 da Ros (9.), 1:1
Zengin (32. Habekost), 1:2 Habekost (51. Dogan)
Schiedsrichter: Rainer Sierk (TV
Haseldorf,)
Zuschauer: 20
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Zwei Torbeteiligungen mit Köpfchen: Nando Habekost (hier mit dem Fuß am Werk). |