Samstag, 21. Mai 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - Eimsbütteler TV 2.D

Ein versöhnlicher Abschluss
2.D des FC St. Pauli schlägt den ETV im letzten Punktspiel mit 2:0

Die Ausgangsposition für die Jungs vom Brummerskamp schien trotz der machbaren Aufgabe ungünstig. Das Fehlen von Rekonvaleszent Nikola Kosanic und der beiden Torhüter machte es für das Team, das zuletzt zwei Pflichtspielniederlagen innerhalb einer Woche hinnehmen musste, nicht einfacher.
Das Torwartproblem löste man mit Innenverteidiger Bela Bendowski, der bereits zu alten Zeiten in der F-Jugend das eine oder andere Mal zwischen den Pfosten aushalf.
Der Statistik nach brauchte er sich allerdings keine großen Sorgen zu machen, denn Gegner ETV brachte in den vorigen fünf Punktspielen gerade einmal zwei Törchen zustande…
Soweit zur Ausgangslage.
In der ersten Szene von Belangen einer relativ ruhigen Partie spielte Bendowski auch gleich eine bedeutende Rolle, als er im Strafraum gegen Lionel von Zitzewitz mächtig zum Eckball aufräumte, woraufhin sich der Gegenspieler auf dem Hosenboden wiederfand. Die kurz ausgeführte Ecke nutzte Levin Ebbersmeyer für eine präzise Flanke von der linken Seite zu Angreifer Melvin Demirovic, doch der Trainersohn war einfach zu überrascht, um das Werk erfolgreich zum Abschluss zu bringen: Die Kugel flog am Tor vorbei.
Daraufhin verflachte die Szenerie an diesem Sonnabend-Mittag. Einzig das vorzeitige Ausscheiden des angeschlagenen Dario Kovacic in der Offensive des FC sprengte die Idylle und schrieb damit ein weiteres Kapitel der „unendlichen Geschichte namens Verletzungspech bei St. Paulis D2“.
Erst fünf Minuten vor der Pause gab es wieder etwas Interessantes. Hierbei rückte wieder Bendowski in den Fokus, als er einen Freistoß von M. Demirovic nur mit viel Mühe zur Ecke hinter die Grundlinie lenkte.
Keine 60 Sekunden später klärte der gute Aushilfstorhüter im VfL Bochum-Gedächtnistrikot erneut zur Ecke, indem er im direkten Duell gegen Semir Demirovic, der sich zuvor über einen schönen Service von Jan Ole Maracke freute, alles richtig machte und dem Gegner keinen Raum für Eckenspiele gab, sodass ein zu zentral geratener Rechtsschuss eben nur einen folgenlosen Eckball einbrachte.
Somit ging es mit einem torlosen Spielstand in die Kabinen, was die Gastgeber zu einem großzügigen Anteil der mangelnden Konsequenz des Gegners und einem fähigen Torhüter zu verdanken hatten, obwohl das Team um Kapitän Martin Schauer gefälliger kombinierte.
Im zweiten Abschnitt schien sich zunächst wenig an der allgemeinen Spiellage zu ändern, doch plötzlich ließen sich auch einmal die Herren in Braun zu einer gefährlichen Offensivaktion inspirieren. Julian zu Klampen nutzten seinen Ballbesitz an der Strafraumgrenze zum Abspiel in den Laufweg von Robin Kehr, der sich auf halbrechter Position bewegte und das Spielgerät mit einem Linksschuss von dort mit aller Kraft zum 1:0 in den Kasten von ETV-Schlussmann Darian Djafari drosch (37.).
Das schelmische Lächeln des Torschützen sollte auch in den kommenden Minuten Bestand haben, denn beim ETV war nun ein moralischer Knacks zu erkennen, was der Profinachwuchs prompt zum zweiten Erfolgserlebnis nutzte. Ein energischer Lauf von John Bebensee an der rechten Außenlinie des gegnerischen Strafraums und dessen Schuss aus spitzem Winkel, in die Mitte abgewehrt, setzten zu Klampen bestens in Szene. Trotz seiner technischen Begabung hatte der Akteur mit der Rückennummer elf jedoch einen Knoten in den Beinen; Das Runde bewegte sich keinen Meter vom Schützen weg. Weil der ETV aber nicht schnell genug schaltete, durfte es zu Klampen mit entknoteten Gräten ein zweites Mal versuch – mit Erfolg! Sein Rechtsschiss aus sieben Metern passierte die Torlinie zum 2:0 für die Elf von Tobias Oertel, der ohne seine „bessere Hälfte“, den unpässlichen Oliver Olde, auskommen musste (40.).
Der ETV brauchte eine Weile, um sich von diesen Negativerlebnissen zu erholen, versuchte aber, vom enthusiastischen Anhang an der Seitenlinie angetrieben, wieder zurückzukommen.
In der 53. Minute bot sich dazu eine ideale Kopfballmöglichkeit für den eingewechselten Göktu Bektas, doch der 15er agierte zu unkoordiniert und versprühte letztlich keine Torgefahr.
Etwas anders verhielt es sich da bei seinem Lauf von Kehr auf der Gegenseite, wobei ETV-Ligaspieler Khalid Atamimi, der als Zuschauer anwesend war, mit seiner Voraussage „kein Tor“ Recht behalten sollte, scheiterte der Außenstürmer am sich breit machenden Djafari.
Als hätte man eine Spiegelachse an der Mittellinie gesetzt, lief nur wenige Augenblicke später ETV-Außenspieler Hamdi Sali in Richtung St. Pauli-Tor, doch der weiter aufmerksame Bendowski wusste die Angelegenheit im Stile eines Handballkeepers entsprechend außer Kraft zu setzen.
Und statt des Anschlusstreffers für den ETV gab es quasi im Gegenzug die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber. Erik Lüth versuchte sich im Strafraum mit einem Uwe Seeler-Gedächtnistor, nachdem Ardian Aslani von links wunderbar flankte, nur aus eigener Kraft wollte der Hinterkopfball nicht über die Linie. Weil die ETV-Defensive samt Torhüter bereits geschlagen waren, konnte der eingewechselte Dogukan Evlicoglu die Kugel zum Abstauber hinter die Linie pressen (57.).
Es war die Endnote in einem Spiel, das St. Pauli aufgrund der größeren Cleverness für sich entscheiden konnte, wobei das Ergebnis von 3:0 vor allem die erste Halbzeit wenig widerspiegelt.
Die Frühjahrspunktrunde ist für die U12 des Bundesligaabsteigers mit einer ausgeglichenen Bilanz beendet, während sich die Elf von der Bundesstraße sicherlich den einen oder anderen Punkt mehr erhofft hatte. Im nächsten Jahr werden sich beide Teams als älterer D-Jugendjahrgang wieder sehen und dann sicherlich mit der Favoritenrolle durch das Spieljahr gehen.

FC St. Pauli 2.D: Bendowski – Erdal, Zähringer (45. Evlicoglu), Henke, Bebensee – zu Klampen, Schauer, Stanjevic, Kehr – Kovacic (15. Aslani), Lüth, Trainer: Tobias Oertel

Eimsbütteler TV 2.D: Djafari – Sali (35. Yilmaz), WIndeknecht, Ebbersmeyer, Trzeciok (41. Panagiotopoulos) – Janta, von Zitzewitz (30. S. Demirovic / 36. Semmerling) – Yilmaz (20. Maracke), Semmerling (28. Bektas) – Weinert (48. M. Demirovic), M. Demirovic (45. Sali), Trainer: Elvir Demirovic

Tore: 1:0 Kehr (37. zu Klampen), 2:0 zu Klampen (40. Bebensee), 3:0 Evlicoglu (57. Lüth)

Schiedsrichter: Orhan Asici (Club Eti, ersatzweise, Note 2: durchweg gute Leistung in einem fairen Spiel.)

Zuschauer: 46


Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

FTSV Komet Blankenese 1.D

6

6

0

0

22:3

+19

18

02

Barsbütteler SV 1.D

6

5

0

1

  9:5

+  4

15

03

FC Bergedorf 85 1.D

6

3

0

3

19:10

+  9

  9

04

FC St. Pauli 2.D

6

3

0

3

11:9

+  2

  9

05

SC Concordia 3.D

6

2

0

4

  3:7

-   4

  6

06

Eimsbütteler TV 2.D

6

1

1

4

  2:18

- 16

  4

07

Rahlstedter SC 1.D

6

0

1

5

  1:15

- 14

  1

 

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