Ein
versöhnlicher Abschluss
2.D
des FC St. Pauli schlägt den ETV im letzten Punktspiel mit 2:0
Die Ausgangsposition für die Jungs vom Brummerskamp schien trotz der machbaren
Aufgabe ungünstig. Das Fehlen von Rekonvaleszent Nikola Kosanic und der beiden
Torhüter machte es für das Team, das zuletzt zwei Pflichtspielniederlagen
innerhalb einer Woche hinnehmen musste, nicht einfacher.
Das Torwartproblem löste man mit Innenverteidiger Bela Bendowski, der bereits
zu alten Zeiten in der F-Jugend das eine oder andere Mal zwischen den Pfosten
aushalf.
Der Statistik nach brauchte er sich allerdings keine großen Sorgen zu machen,
denn Gegner ETV brachte in den vorigen fünf Punktspielen gerade einmal zwei
Törchen zustande…
Soweit zur Ausgangslage.
In der ersten Szene von Belangen einer relativ ruhigen Partie spielte Bendowski
auch gleich eine bedeutende Rolle, als er im Strafraum gegen Lionel von
Zitzewitz mächtig zum Eckball aufräumte, woraufhin sich der Gegenspieler auf
dem Hosenboden wiederfand. Die kurz ausgeführte Ecke nutzte Levin Ebbersmeyer
für eine präzise Flanke von der linken Seite zu Angreifer Melvin Demirovic,
doch der Trainersohn war einfach zu überrascht, um das Werk erfolgreich zum
Abschluss zu bringen: Die Kugel flog am Tor vorbei.
Daraufhin verflachte die Szenerie an diesem Sonnabend-Mittag. Einzig das
vorzeitige Ausscheiden des angeschlagenen Dario Kovacic in der Offensive des FC
sprengte die Idylle und schrieb damit ein weiteres Kapitel der „unendlichen
Geschichte namens Verletzungspech bei St. Paulis D2“.
Erst fünf Minuten vor der Pause gab es wieder etwas Interessantes. Hierbei
rückte wieder Bendowski in den Fokus, als er einen Freistoß von M. Demirovic
nur mit viel Mühe zur Ecke hinter die Grundlinie lenkte.
Keine 60 Sekunden später klärte der gute Aushilfstorhüter im VfL
Bochum-Gedächtnistrikot erneut zur Ecke, indem er im direkten Duell gegen Semir
Demirovic, der sich zuvor über einen schönen Service von Jan Ole Maracke
freute, alles richtig machte und dem Gegner keinen Raum für Eckenspiele gab,
sodass ein zu zentral geratener Rechtsschuss eben nur einen folgenlosen Eckball
einbrachte.
Somit ging es mit einem torlosen Spielstand in die Kabinen, was die Gastgeber
zu einem großzügigen Anteil der mangelnden Konsequenz des Gegners und einem
fähigen Torhüter zu verdanken hatten, obwohl das Team um Kapitän Martin Schauer
gefälliger kombinierte.
Im zweiten Abschnitt schien sich zunächst wenig an der allgemeinen Spiellage zu
ändern, doch plötzlich ließen sich auch einmal die Herren in Braun zu einer
gefährlichen Offensivaktion inspirieren. Julian zu Klampen nutzten seinen
Ballbesitz an der Strafraumgrenze zum Abspiel in den Laufweg von Robin Kehr,
der sich auf halbrechter Position bewegte und das Spielgerät mit einem Linksschuss
von dort mit aller Kraft zum 1:0 in den Kasten von ETV-Schlussmann Darian
Djafari drosch (37.).
Das schelmische Lächeln des Torschützen sollte auch in den kommenden Minuten
Bestand haben, denn beim ETV war nun ein moralischer Knacks zu erkennen, was
der Profinachwuchs prompt zum zweiten Erfolgserlebnis nutzte. Ein energischer
Lauf von John Bebensee an der rechten Außenlinie des gegnerischen Strafraums und
dessen Schuss aus spitzem Winkel, in die Mitte abgewehrt, setzten zu Klampen
bestens in Szene. Trotz seiner technischen Begabung hatte der Akteur mit der
Rückennummer elf jedoch einen Knoten in den Beinen; Das Runde bewegte sich
keinen Meter vom Schützen weg. Weil der ETV aber nicht schnell genug schaltete,
durfte es zu Klampen mit entknoteten Gräten ein zweites Mal versuch – mit Erfolg!
Sein Rechtsschiss aus sieben Metern passierte die Torlinie zum 2:0 für die Elf
von Tobias Oertel, der ohne seine „bessere Hälfte“, den unpässlichen Oliver
Olde, auskommen musste (40.).
Der ETV brauchte eine Weile, um sich von diesen Negativerlebnissen zu erholen,
versuchte aber, vom enthusiastischen Anhang an der Seitenlinie angetrieben,
wieder zurückzukommen.
In der 53. Minute bot sich dazu eine ideale Kopfballmöglichkeit für den
eingewechselten Göktu Bektas, doch der 15er agierte zu unkoordiniert und
versprühte letztlich keine Torgefahr.
Etwas anders verhielt es sich da bei seinem Lauf von Kehr auf der Gegenseite,
wobei ETV-Ligaspieler Khalid Atamimi, der als Zuschauer anwesend war, mit
seiner Voraussage „kein Tor“ Recht behalten sollte, scheiterte der Außenstürmer
am sich breit machenden Djafari.
Als hätte man eine Spiegelachse an der Mittellinie gesetzt, lief nur wenige
Augenblicke später ETV-Außenspieler Hamdi Sali in Richtung St. Pauli-Tor, doch
der weiter aufmerksame Bendowski wusste die Angelegenheit im Stile eines
Handballkeepers entsprechend außer Kraft zu setzen.
Und statt des Anschlusstreffers für den ETV gab es quasi im Gegenzug die
endgültige Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber. Erik Lüth versuchte sich im
Strafraum mit einem Uwe Seeler-Gedächtnistor, nachdem Ardian Aslani von links
wunderbar flankte, nur aus eigener Kraft wollte der Hinterkopfball nicht über
die Linie. Weil die ETV-Defensive samt Torhüter bereits geschlagen waren,
konnte der eingewechselte Dogukan Evlicoglu die Kugel zum Abstauber hinter die
Linie pressen (57.).
Es war die Endnote in einem Spiel, das St. Pauli aufgrund der größeren
Cleverness für sich entscheiden konnte, wobei das Ergebnis von 3:0 vor allem
die erste Halbzeit wenig widerspiegelt.
Die Frühjahrspunktrunde ist für die U12 des Bundesligaabsteigers mit einer
ausgeglichenen Bilanz beendet, während sich die Elf von der Bundesstraße
sicherlich den einen oder anderen Punkt mehr erhofft hatte. Im nächsten Jahr
werden sich beide Teams als älterer D-Jugendjahrgang wieder sehen und dann
sicherlich mit der Favoritenrolle durch das Spieljahr gehen.
FC St. Pauli 2.D: Bendowski – Erdal, Zähringer (45.
Evlicoglu), Henke, Bebensee – zu Klampen, Schauer,
Stanjevic, Kehr – Kovacic (15.
Aslani), Lüth, Trainer: Tobias Oertel
Eimsbütteler TV 2.D: Djafari – Sali (35.
Yilmaz), WIndeknecht, Ebbersmeyer, Trzeciok (41. Panagiotopoulos) – Janta, von
Zitzewitz (30. S. Demirovic / 36. Semmerling) – Yilmaz (20. Maracke),
Semmerling (28. Bektas) – Weinert (48. M. Demirovic), M. Demirovic (45. Sali),
Trainer: Elvir Demirovic
Tore: 1:0 Kehr (37. zu Klampen), 2:0
zu Klampen (40. Bebensee), 3:0 Evlicoglu (57. Lüth)
Schiedsrichter: Orhan Asici (Club Eti,
ersatzweise, Note 2: durchweg gute Leistung in einem fairen Spiel.)
Zuschauer: 46
Pl |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Diff |
Pkt |
01 |
FTSV Komet Blankenese 1.D |
6 |
6 |
0 |
0 |
22:3 |
+19 |
18 |
02 |
Barsbütteler SV 1.D |
6 |
5 |
0 |
1 |
9:5 |
+ 4 |
15 |
03 |
FC Bergedorf 85 1.D |
6 |
3 |
0 |
3 |
19:10 |
+ 9 |
9 |
04 |
FC St. Pauli 2.D |
6 |
3 |
0 |
3 |
11:9 |
+ 2 |
9 |
05 |
SC Concordia 3.D |
6 |
2 |
0 |
4 |
3:7 |
- 4 |
6 |
06 |
Eimsbütteler TV 2.D |
6 |
1 |
1 |
4 |
2:18 |
- 16 |
4 |
07 |
Rahlstedter SC 1.D |
6 |
0 |
1 |
5 |
1:15 |
- 14 |
1 |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen