„Fast
wie Barça“
SC
Urania legt Grundstein für die Bezirksliga
Der SC Urania hat durch einen erfolgreichen Relegationsauftakt gegen die
Reserve des SV Nettelnburg/Allermöhe einen satten Schritt in Richtung
Bezirksliga getan, während die Gäste aus dem Osten Hamburgs nun mächtig unter
Druck stehen.
Dabei präsentierte sich der Erlebnisfaktor an diesem Sonntagvormittag in doch
sehr schmalem Gewand. Beide Teams waren zunächst um Ordnung bemüht, wobei die
Gäste leichte optische Vorteile für sich verbuchen konnten, obwohl die einzige
Torchance der Anfangsphase an die Gastgeber ging. Urania-Kapitän Jonathan Faas
prüfte nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld erstmals die Fähigkeiten von
SVNA-Keeper Sebastian Koll, der die Schusschance von der Strafraumgrenze
reflexstark zu Nichte machte.
In der Folge gab es viel Leerlauf und diverse Unzulänglichkeiten auf beiden
Seiten, doch mit zunehmender Spieldauer fand nun das Team vom Schützenhof
besser rein und erhielt durch einen gefährlichen Freistoß von Timo Sals aus 17
Metern eine sehr gute Gelegenheit, das Bällchen wollte jedoch nur auf
Tuchfühlung mit dem Außennetz gehen (29.).
Fünf Minuten später kam es zu DEM Aufreger der ersten Halbzeit: Nach einem
individuellen Fehler in der SV-Hintermannschaft tauchte Sturmspitze Timo
Schöning plötzlich alleine vor Koll auf, wurde beim Umkurven noch zum Torwart
gezogen, lief weiter und verfehlte das quasi leere Tor aus neun Metern.
Schiedsrichter Malte Jonas, der als Zukunftshoffnung der Schiedsrichterei in
Hamburg gilt, entschied auf Vorteil und eine nachträgliche gelbe Karte für den
Torsteher. Den Urania-Beteiligten wäre ein Strafstoß und die rote Karte lieber
gewesen…
Als sich die Gemüter wieder etwas beruhigten, kam es auf der anderen Seite zum
Schlusspunkt der ersten 45 Minuten, als sich Dominik Beeck im Strafraum
durchsetzte, einen blockierten Schuss abgab und den zweiten Versuch über den
Kasten hämmerte. Pausenstand: 0:0.
Auch im zweiten Abschnitt bot sich den offiziell 161 Zuschauern ein ähnliches
Bild. Urania wurde langsam immer überlegener, aber spielerische Glanzmomente
waren weiter eher die Ausnahme. Und genau eine davon sollte in der 54. Minute
eintreffen, als der SCU den ersten wirklich gut strukturierten Angriff
vorbrachte und schließlich mit Sals die Nerven im persönlichen Duell gegen Koll
behielt. Die Elf von Marco Beck nun 1:0 vorne!
Urania war jetzt am Drücker, wollte sofort nachlegen. Sals hätte seinen
Doppelpack schnüren können, doch sein guter Rechtsschuss nach ordentlichem
Angriff über rechts traf lediglich den Querbalken.
Urania kontrollierte das Spiel, hielt den Gegner klein, doch als die Gastgeber einmal
zu schludrig agierten, war es passiert: Das 1:1 durch einen Kopfball von Andre
Reinhold, nachdem Meli Medoglu ungehindert flanken konnte, stellte den bisherigen
Halbzeitverlauf völlig auf den Kopf (65.)!
Beeindrucken ließ sich der Vertreter aus der Kreisliga 5 davon aber nicht, war
man weiter die bessere Mannschaft, was Jonathan Faas nach einem Ausrutscher in
der Vorwärtsbewegung zum Jogginglauf in Richtung SVNA-Tor mit dem 2:1 belohnte
(69.). Dass man sich für Gerechtigkeit nichts kauf kann, bewies Reinhold um ein
Haar von der Grundlinie aus, als er aus schier unmöglicher Position die Latte traf.
Ebenso erfolglos blieb auf der anderen Seite Giovanni Spartas unbehelligtes
Auftauchen vor dem Gehäuse, weil der Führungsspieler zu fahrlässig agierte und
die Kugel aussichtsreich verlor.
Der Spieler mit dem größten Pech war jedoch sein Kollege Schöning, der neben
seiner Szene aus der 33. Minute auch die eine oder andere Gelegenheit hatte und
in der Schlussphase die persönliche Schlusspointe setzte, indem er nach wunderbarem
Service von Faas wieder ganz allein aufs Tor zulief, die Entscheidung aber
vergeigte. Am aufmerksamen Schlussmann gescheitert, sah er die Kugel letztlich
ins Tor-Aus rollen (84.).
Knapp aber aufgrund der zweiten Hälfte hochverdient siegte der SC Urania mit
2:1. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Defensivakteur Tim Kistenmacher im
Anschluss an die Begegnung: „Ich denke, wir haben heute gar nicht so schlecht
gespielt und hinten nur sehr wenig zugelassen. Am Ende hatten wir natürlich
auch ein bisschen Glück, dass der SVNA eine gute Freistoßposition nicht nutzen
konnte. Es war heute ein wenig, wie beim Champions League-Finale: Barcelona
dominiert und plötzlich macht ManU wie aus dem Nichts das Ausgleichstor, Unsere
Chancenauswertung war aber auch katastrophal!“, erklärte der 28-Jährige, nicht
ohne dabei den Blick auf die anstehende Aufgabe gegen TuS Hasloh außer Acht zu
lassen: „Wenn wir dort dieselbe Einstellung zeigen, haben wir gute
Möglichkeiten, dort etwas zu holen!“.
SC Urania Hamburg: M.
Rennicke – Bodur, Uhlenbrock (86. Khoshgouy), Kistenmacher, Guth – Sparta,
Osowski, Faas, Körner, Sals – Schöning, Trainer: Marco Beck
SV Nettelnburg/Allermöhe II: Kolll – Lößel (52. Schreiber), Medoglu,
Knoll, Banow – Frank – Se. Mrohs, Mitrovic (73. St. Mrohs), Keil (61. Siegmund)
– Reinhold, Beeck, Trainer: Bernd Haunert
Tore: 1:0 Sals (54. Faas), 1:1 Reinhold
(65.), 2:1 Faas (69.)
Schiedsrichter: Malte Jonas
(Meiendorfer SV)
Zuschauer: 161
Sonntag, 29. Mai 2011
Spielbericht SC Urania Hamburg - SV Nettelnburg/Allermöhe II
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