Samstag, 22. März 2025

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Glashütter SV 1.B

„untypisches Glashütte-Spiel“
Nach sechs Jahren: SCS-2008er brechen ihren GSV-Fluch!

Knapp sechs Jahre lang hatten Duelle zwischen dem SC Sternschanze und dem Glashütter SV im Jahrgang 2008 den Charakter des Dinner for One. „Immer schwierige Spiele“, die der SCS „ärgerlich verloren oder ärgerlich unentschieden gespielt“ hatte, pflasterten für die Schanzer den Weg über die letzten sechs Begegnungen, aus denen nur ein kümmerliches Pünktchen mitzunehmen war.
„Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir hier mit einem 4:0-Sieg rausgehen“, machte Arthur Schreiber auch gar keinen Hehl aus der eigenen Überraschung über einen „in der Höhe absolut verdienten“ Dreier im Sechs-Punkte-Spiel um U17-Landesliga-Platz vier.
An Motivation hatte es dabei von Beginn an nicht gemangelt: „Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir hier gewinnen und das Spiel machen wollen.“.
Die erste gute Gelegenheit ergab sich jedoch für die Gäste, als sich Enno Gloßner erfolgreich Angreifer Leo Rothaug widersetzte (9.). Auch sein Gegenüber bewies sein Können – allerdings auf Kosten eines Brummschädels, der auf das Konto eines zu unplatzierten Ahmadi-Versuchs ging (13.).
Wenig später half auch kein Köpfchen mehr, als Baran Sütcü nach links zu Theo Spöhrer eröffnete, dieser die Übersicht behielt und so Marvin Bonsus Führungstreffer ins lange Eck quer auflegte (20.).
Alles paletti, im Schanzen-Land, zumal Bonsu etwas überhastet (25.) und Kleon Lorenz an den Pfosten (33.) die mögliche Verdopplung auf den Schlappen fiel.
Kein Grund aber für Misstöne im oft stimmungsfragilen Schanzen-Gros: „Ich finde, uns ist heute besonders gut gelungen, dass wir auf dem Platz positiv miteinander gesprochen haben und jeder wirklich hundert Prozent gegeben hat. Es war eine gute Stimmung und es gab kaum negative Kritik. Und wenn es welche gab, war sie berechtigt und in einer Tonlage, mit der man sich unterhalten kann“, zerschoss man sich diesmal nicht einen gelungenen Spieleinstieg, dem heute vereinzelte Halbchancen des Gegners nichts anhaben konnten.
Im Gegenteil, legte Marineblau in Minute 50 vom Strafstoßpunkt aus nach. Bonsu verlud den Torwart, nachdem Kerim Arslan Spöhrer im Strafraum die Beine weggezogen hatte.
Aber was war bloß mit den Gästen los? „Glashütte hatte heute nicht so wirklich den Drang, unbedingt gewinnen zu wollen. Die sind hierher gefahren mit so einem vielleicht gewinnen wir mal, so ein Larifari-Ding“, wunderte sich auch Schreiber über ein „untypisches Glashütte-Spiel“.
Schanze dagegen besann sich auf die eigenen Stärken: „Wir haben viel kurz aufgebaut, viel im Kleinklein gelöst, auch das Pressing überspielt. Wir haben uns halt überhaupt nicht unter Druck setzen lassen – und das hat sehr gut funktioniert!“, frohlockte der Mittelfeldspieler, der am vorentscheidenden 3:0 persönliche Beteiligung erfuhr. Erst erschwindelte („Kontakt dankend angenommen“) er sich einen rasch zu Spöhrer ausgeführten Offensivfreistoß, ehe der Adressat im Sechzehner für den besser postierten Lorenz querlegte (80+1). Proteste des GSV, dass die vom Schiedsrichter gebilligte Schnellausführung des Standards zu Lasten des Abwehrmauerbaus unzulässig gewesen sei, räumte Leistungsschiedsrichter Schreiber noch auf dem Platz per Regelvortrag für Tormann Dawit Christoph aus der Welt. „Ich habe ihm erklärt, dass das überhaupt nicht seine Aufgabe ist; dann war er ein bisschen wütend auf mich – das habe ich nicht so ganz verstanden.“…
Klar verständlich dagegen die Sprache des Ergebnisses, die Lorenz´ vollendeter Doppelschlag auf Zuspiel Shahab Ahmadis noch expliziter Gestaltete (80.+3). Dem umspielten Christoph und den anderen Schwänen, zu denen auch der einst beim SCS nie wirklich glücklich gewordene Ariyan Shafaei Shamsabadiyan gehört, blieben nach der historischen Pleite nur noch frustrierte Misstöne.
Apropos „nur noch“: Vom letzten Erfolg des SC Sternschanze über dieNorderstedter am 30.04.2019 (5:2 nach Verlängerung im Pokal der alten E-Jugend) ist von allen damals 20 eingesetzten Akteuren im Spiel nur noch der heutige Vorlagen-Hattrick-Mann Spöhrer im gleichen Trikot unterwegs.
Viel wichtiger für die Wasserturm-Kicker ist jedoch das Hier und Jetzt, das trotz mangelnder Konstanz mit Rang vier ein ordentliches Zwischenergebnis aufweist. „Wir werden diese Saison auf jeden Fall letztendlich als Tabellenvierter abschließen“, versprechen vier Zähler vor dem GSV eine gute Absicherung nach hinten. In Richtung Aufstiegsplatz drei, wo derzeit ein eher ungeliebter Staffelkonkurrent steht, gilt bei acht Punkten Rückstand nur noch das Prinzip Hoffnung: „Vielleicht schaffen wir ja noch, Berne einzuholen. Das wäre natürlich wunderbar!“.

Tore: 1:0 Bonsu (19. Spöhrer), 2:0 Bonsu (53., Strafstoßtor, 21 an Spöhrer), 3:0 Lorenz (80.+1, Spöhrer), 4:0 Lorenz (80.+3 Ahmadi)

gelbe Karten: Spöhrer, Sütcü – Daljipi, Ammar

Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (SV Groß Borstel)

Zuschauer: 30






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