Sonntag, 5. November 2023

Spielbericht HEBC 1. Senioren - TuS Germania Schnelsen 1. Senioren

Aus dem Keller gequält
Sieg im Kampfspiel: HEBC-Senioren verschaffen sich etwas Luft

Vorjahres- Dritter und Siebter der Senioren-Oberliga 01 im unteren Drittel: Da überraschte es nicht, dass sich die kriselnden Kontrahenten lange fast ohne echte Torchancen neutralisierten. Michael Glaser zielte für den HEBC deutlich über den Kasten (12.), während es Andre Hartmann auf der anderen Seite per Kopfball mit ballistischer Flugkurve nur unwesentlich besser machte (24.).
Ein ruhender Ball, ein Freistoß Lars Meißners, schien in einem quälend zerfahrenen Match die nötige Abhilfe zu schaffen, zappelte das Netz nach dem Standard von links – aber Abseits (51.)!
Stumm blieb die Pfeife dafür beim nächsten Beitrag der Hausherren, als Alpaslan Yildirim in Germanias Gefahrenbezirk gefällt wurde – und das war auch gut so, nutzte der kurz zuvor eingewechselte Lars von Lühmann den Vorteil halblinks vor der Kiste zum 1:0 für Lila-weiß (55.).
Die Gäste, durch den Rückstand in der „Blitztabelle“ mit der roten Laterne ausgestattet, stemmten sich für die verbliebene Schlussphase gegen Saisonschlappe Numero vier – mit stumpfen Waffen! Ohne zündende Ideen nach vorne blieb ein Versuch, den Serif Özdogan rechts danebensetzte, das Höchste der Germanen-Gefahr (63.).
Obendrauf lud man im kollektiven Offensivgang zum Überzahlkonter mit reichlich Freiraum ein. Von Lühmann aber ließ Schlussmann Frank Dieckmann trotz Möglichkeit zum weiteren Querspielen die Chance zur rettenden Parade – außerhalb seines Häuschens! Anstatt den starken TGS-Fänger entsprechend der Regeln zu verweisen, verhängte der Schiedsrichter lediglich den gelben Karton (70.+3)…
Direkt danach war Finito und der HEBC in der irrsinnig engen Tabelle auf Rang sechs gesprungen. Germania, das seit Mitte September nicht mehr gewann, sieht nun erstmalig nur noch die Rücklichter der gesamten Konkurrenz.  

Tore: 1:0 von Lühmann (55. Yildirim)

gelbe Karten: Yildirim, Meißner, Almeida – C. Lesse, Dieckmann

Schiedsrichter: Volkan Özkan (SV Großborstel)

Zuschauer: 8


Die Tabelle der Senioren-Oberliga 01 nach dem 7. Spieltag:

Pos

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

SC Victoria Hamburg 1.Sen (M)

6

6

0

0

25:0

25

18

02

Eintracht Lokstedt 1.Sen

6

4

2

0

15:4

  9

14

03

FTSV Komet Blankenese 2.Sen (N)

7

3

2

1

 14:14

  0

11

04

SV West-Eimsbüttel 1.Sen

7

3

1

2

13:8

  5

10

05

SC Ellerau 1.Sen

7

3

1

3

 14:12

  2

  9

06

HEBC 1.Sen

7

3

0

4

   9:13

- 4

  9

07

Glashütter SV 1.Sen

7

2

2

3

 6:8

- 2

  8

08

TSV Sasel 1.Sen (W)

7

2

2

3

   8:15

- 7

  8

09

SV Lieth 1.Sen

7

2

2

3

   6:11

- 5

  7

10

Niendorfer TSV 1.Sen

7

1

3

3

   2:10

- 8

  6

11

TuRa Harksheide 1.Sen

7

2

0

5

   9:20

- 11

  6

12

TuS Germania Schnelsen 1.Sen

7

1

2

4

   8:14

- 6

  5

 





Samstag, 4. November 2023

Spielbericht TuS Berne 1.B - SC Sternschanze 1.B

Zum Auswärtssieg verteidigt
Diesmal ohne Rückstand: SCS-2008er erobern das „Berner Beu“

Sie können es auch ohne großes Drama! Fünf Zähler holte die 1.B des SC Sternschanze zuletzt vor den Ferien in teils spektakulärer Weise nach Rückstanden – nun punktete man zur Abwechslung mal ganz ohne wilde Aufholjagten.
„Ich denke, unser Schlüssel zum Erfolg war heute ganz klar, dass wir diszipliniert verteidigt haben – vor allem in der zweiten Hälfte“, freute sich Zentrumsspieler Arthur Schreiber über das abgelieferte Antispektakel gegen ungeahnt couragiert beginnende Gastgeber. Es war sehr überraschend, dass sie nicht mehr gemauert so viel lang geschlagen haben“, war die Verwunderung über das hohe Pressing der Winrich-Elf durchaus groß.
Entsprechend lag der Fokus des SCS in geduldiger Defensivkunst, die bis auf halbgefährliche Distanzabschlüsse nicht wirklich etwas zuließ. Nur einmal brauchte es eines korrekten Abseitspfiffs, als Torwart Shivnath Arora einen Fernschuss des umtriebigen Mikel Szitnick Ruiz blockierte und Finn Schlüter im Nachsetzen versenkte (23.).
Obwohl der SCS laut Schreiber nach den trainingsfreien Ferien „noch nicht so richtig wieder im Rhythmus“ sei, gelang es zumindest, das Übergewicht an Ballbesitz weitgehend unfallfrei zu verwalten – bis es ins kaum konstruktiv bespielte Angriffsdrittel ging.
„Eigentlich sehr glücklich“ kam daher kurz nach der Pause das 0:1 daher, bei dem Außenspieler Kleon Lorenz nicht neben Laufstärke und technischem Durchsetzungsvermögen auch Handlungsschnelligkeit bewies, gelang es ihm, seinen vom TuS-Fänger abgewehrten Versuch im zweiten Anlauf über die Linie zu schieben (47.). „Das war echt stark!“, lobte Schreiber die „erste richtig zwingende Torchance“, die glatt das Führungstor bedeutete. Auch, wenn sich bei den Hausherren ein gewisser Protest formierte. Schlussmann Torge Harzer insistierte jedenfalls, beim Nachschuss die Hand auf der Kugel gehabt zu haben…
Emsig bemühten sich Harzers Vorderleute um rasche Antwort, die erneut Szitnick Ruiz bei einem hohen Freistoß durchaus auf dem Kopf hatte (48.).
Schanze verteidigte jedoch weiter seriös und setzte im Konter genau den richtigen Nadelstich. Gegen einen aufgerückten Widersacher erhielt der heuer überzeugende Simeon Dill die Übersicht, den erneut startenden und diesmal im ersten Anlauf vollendenden Lorenz zu finden (66.). „Das Tor geht auf jeden Fall zu 80 Prozent zu Simeon, denn DER Ball war richtig, richtig, gut gespielt!“, jubelte Kollege Schreiber über die sehenswert herausgespielte Ergebnisverdopplung, mit deren Rückenwind man noch einen Tick sicherer agierte. „Wir haben kaum Chancen zugelassen, standen extrem gut. Als Team haben wir uns unfassbar gut weiter motiviert und überhaupt nicht aufgehört, zu spielen“, intonierte Schreiber einen Lobgesang auf die Sicherheit, mit der seine Farben den Auswärtssieg souverän nachhause spielten. „Wir haben es nicht so richtig hinbekommen, gute Kontermöglichkeiten herauszuspielen“, landete ein wenig Wasser im köstlichen Wein des Auswärtserfolgs, der das Schanzenteam, obwohl im Spiel noch „ein paar Abläufe fehlen“, weiter auf (Aufstiegs-)Rang drei der U16-landesliga verweilen lässt. Für den heutigen Spielführer jedoch kein Grund zu vorschneller Euphorie: „Ich denke nicht, dass man jetzt schon ein Saisonziel festlegen muss. Wir spielen gerade sehr, sehr guten Fußball und sind auch verdient auf dem dritten Platz, aber es kann noch so viel passieren.“. Bevor es nun in der Liga zum „schwersten Spiel der Hinrunde“ beim verlustpunktfreien Oberligaabsteiger Harburger SC geht, gilt es erstmal, im Pokal nicht über den Bezirksligisten SC Condor zu stolpern. „Klar, sind wir das höherklassige Team und wahrscheinlich auch das fußballerisch Bessere Team, aber im Pokal ist das schwierig einzuschätzen, wie viel der Gegner an Prozenten mehr gibt, als in einem normalen Ligaspiel.“.

Tore: 0:1 Lorenz (47.), 0:2 Lorenz (66. Dill)

gelbe Karten: keine – Kuhlmann, Alhanash

Schiedsrichter: Malte Jonas (Note 2,5: sichere Spielleitung, hätte jedoch schon früher grob unsportliches Ballwegschlagen (allein 2x Schreiber) mit Karten operieren müssen)

Zuschauer: 45


Doppelpack zum Auswärtssieg: Kleon Lorenz (Archivfoto)

Samstag, 28. Oktober 2023

Spielbericht HEBC 3.D - TuS Germania Schnelsen 2.D

Torreiche Ferienrückkehr
Testspiel: HEBC-2012er fertigen überforderte Germanen ab

Obwohl die Herbstferien noch nicht ganz der Geschichte angehören, ging es für das 2012er-Leistungsteam des HEBC mit einem Zwölfmannkader nach zweiwöchiger Abstinenz wieder an die Pille.
Ausgewählter Kontrahent für den Testkick am Reinmüller: Germania Schnelsens zweite 2011er aus der U13-Kreisklasse, die rasch alle Mühe hatten, sich der Spielstärke des Gegners zu erwehren. So spielte sich das Geschehen weitgehend in der Hälfte der Schnelsener ab, was selbstredend zu Chancen des HEBC führte. Wo der spielfreudige Moritz Henkel noch die Latte zum Spielverderber hatte (2.), eröffnete der schussstarke Luke David den Tor-Reigen in Minute 9 aus beachtlicher Distanz. Auch, weil TGS-Fänger Mats Boldt das Geschoss nicht satt genug wegwischen konnte.
Fast im Minutentakt beschäftigten die Eimsbütteler den Sohn des früheren St. Pauli-Profis Nico Patschinski mit weiteren Abschlüssen, von denen er unter anderem einen durch Momme Wietzke gekonnt zu parieren wusste (20.).
Erfolgreicher lief es für den technisch starken Spielmacher dagegen als Vorbereiter (sofern das Abspiel denn mal rechtzeitig erfolgte), war es ein womöglich eher als Torschuss gedachter Pass, der abgefälscht Trainersohn Luka Jovic das längst verdiente 2:0 servierte (22.).
Entlastung war den Gästen unterdessen kaum vergönnt. Lediglich Zweimal war es ernsthaft gelungen, sich gegen den hoch postierten Favoriten über langes Holz in Tornähe zu manövrieren. Im Falle eines Azanmasso-Zuspiels jedoch hoch effizient: Lila-weiß hatte sich im Mittelfeld verzettelt, sodass der Ball in die Tiefe genau den gestarteten Paul Horst für das verkürzende 2:1 vor dem zu zaghaft herauskommenden Mats Hagelstein erreichte (23.).
Die passende Reaktion darauf: ein Dreifachschlag noch vor der Pause! L. Jovic mit Assistenz des Pfostens (26.), Noah Theux am langen Pfosten (27.) und Wietzke mit Maß in den Winkel (29.) schraubten das Ergebnis zum schon deutlich realistischeren 5:1 hoch.
Weiter ging das halbzeitübergreifend elfminütige Scheibenschießen mit erneut Wietzke aus der Ferne (31.) und einem Abstaubertor durch Luca Thaler (34.) – 7:1!
Gegen überforderte Germanen wäre fortan sicherlich noch weitaus mehr gegangen. Die fehlende Konzentration im Abschluss, wie bei Farouk Rawis Rücklagen-Schuss (43.), nistete sich nun spürbar im Spiel der Reinmüller-Kicker ein.
Gut, dass sie zum Ende noch einmal die Konsequenz wiederfanden. Über die Stationen Henkel und Rawi kam Alexander Vasovic zum freien 8:1 (51.), dem David einen flach eingeschobenen (52.) und hoch versenkten (59.) Doppelpack nachlegte.
Das Finale der Veranstaltung markierte schließlich erneut Vasovic, der bei einem blockierten Rawi-Versuch goldrichtig für den Abpraller stand (60.).
Vor dem Feiertagsauftritt am 31.10. (Testspiel gegen den starken SC Nienstedten aus dem eigenen Jahrgang) schlussendlich ein ordentlicher Aufgalopp für das zweite Saisonviertel, in dem noch der wichtige Auftritt um die Qualifikation zur kommenden U12-Landesliga gegen den SC Alstertal/Langenhorn auf dem Programm steht.

Tore: 1:0 David (9. L. Jovic), 2:0 L. Jovic (22. Wietzke), 2:1 Horst (23. Azanmasso), 3:1 L. Jovic (26. Thaler), 4:1 Theux (27. Wietzke), 5:1 Wietzke (29. L. Jovic), 6:1 Wietzke (31.), 7:1 Thaler (34. L. Jovic), 8:1 Vasovic (51. Rawi), 9:1 David (52. Vasovic), 10:1 David (59., direkter Freistoß), 11:1 Vasovic (60. Rawi)

Schiedsrichter: Martin Landahl (HEBC)

Zuschauer: 24



Sonntag, 22. Oktober 2023

Spielbericht VfL Hammonia III - HSV Barmbek-Uhlenhorst IV

Abseitspfiff stoppt Hammonias Wende
Remis gegen BU IV: Hammonen lassen wieder wertvolle Punkte liegen

Zehnter Spieltag der Kreisklasse 6: Hammonia III am Sonntagvormittag mit einem bärenstarken 4:1-Heimsieg im Spitzenspiel gegen GWE II und dem temporären Sprung an die Tabellenspitze.
Inzwischen ist die Euphorie jedoch ein wenig der Ernüchterung gewichen. 1:4 hieß es auswärts im Derby bei St. Pauli VII, ehe auch das nächste Heimspiel trotz guter Aussichten nur einen Zähler für die VfLer bereithielt.
Widersacher BU, welcher unter der Woche eine 3:0-Führung tatsächlich noch verspielte und Tabellenführer Victoria V letztlich 3:4 unterlag, bemühte sich diesmal um weniger naives Abwehrverhalten, was zu Beginn durchaus gelang.
Nur einmal hatte man das Zentrum nicht dicht bekommen, sodass Hammonia über den einleitenden Leon Dobbratz Angreifer Andrej Anic in die Poleposition zum flachen Abschluss  bekam (15.). Balsam auf die Spielerseele des 21-Jährigen, der im Saisonverlauf vermehrt die Joker-Rolle zugewiesen bekam.
Was Anic und Co im Folgenden verpassten: Das zweite Tor. Und dies sollte sich zum Passieren der 30-Minuten-Marke rächen. Eine lange Einleitung bekamen sie auf ihrer rechten Abwehrseite nicht entschärft, wodurch die Flanke auf den mittig einköpfenden Nicolai Ritter kein Hexenwerk darstellte (30.) – der Ausgleich!
Zwei Anic-Standards führten die Kollegen Zahlhaas Labarca (39.) und Hansen (53.) in Reichweite des erneuten Führungstreffers, doch das Tor nach einem ruhenden Ball sollte für die Gäste fallen. Nach etwas mehr als einer Stunde rammte Abwehrchef Marcel Haider die Kugel direkt vom Boden flach hinein (62.).
Anlass für die Gastgeber, die Drehzahl wieder deutlich zu erhöhen. Doof nur, dass die Langenfort-Kicker mit Linus Ritter einen richtig gut aufgelegten Schlussmann mitgebracht hatten. Einen Freistoß des eingewechselten Roberto Rodriguez Estevez lenkte er im Übergreifen formschön über den Quader (73.), wohingegen ein Diallo-Linksschuss zum sicheren Fanggut mutierte (80.).
Auf Flanke von rechts war es dann aber so weit: Ohne jeden Gegnerdruck köpfte der ebenfalls hineingebrachte Maximiliano Regner am fernen Pfosten den 2:2-Ausgleich, dessen Fortbestand in den verbliebenen acht Minuten stets auf wackligen Beinen stand.
Erst vergeigte BUs Tom Sass etwas überhastet die Riesenchance auf das 2:3 (86.), ehe der ebenfalls vollkommen alleingelassene Michael Singh drei Punkte für Hammonia auf den Kopf serviert bekam (87.). L. Ritter packte wieder zu und freute sich in der Nachspielzeit über einen rettenden Abseitspfiff gegen den vermeintlich zum 3:2 treffenden Singh – Knappes Ding…

Tore: 1:0 Anic (15. Dobbratz), 1:1 N. Ritter (30. Miethe), 1:2 M. Haider (62., direkter Freistoß), 2:2 Regner (81.)

gelbe Karten: Singh – keine

Schiedsrichter: Mattes Sandhop (SC Victoria Hamburg)

Zuschauer: 30






Samstag, 21. Oktober 2023

Spielbericht Eimsbütteler TV III - HEBC III

Jugend forscht, Camara köpft – HEBC III ist Derbysieger!
Standard-Tor entscheidet enges Nachbarschaftsduell an der Bundesstraße

Geographisch ein paar Minuten Fußweg und in der Kreisliga 4 wenige Zähler trennen die beiden Lokalrivalen aus Eimsbüttel, deren lautstark umjubelte Vormachtstellung sich nach 95 engagierten Spielminuten der HEBC sicherte.
Bevor der „lila-weiße Invasion“ ihre gebührenden Feierlichkeiten zuteilwurden, arbeitete man sich zunächst bei zeitweilig hervorlugender Oktobersonne durch eine höhepunktarme Veranstaltung, deren erster konkreter Strafraum-Aufreger den Gastgebern gehörte. Über die Stationen Lourenco de Aquino und Brossette kam Anton Freiherr von Cornberg zum Abschluss, dem es einer Vereitelung vor der Torlinie bedurfte (40.).
Auf der anderen Seite wurde es dann kurios: Eine Hereingabe am langen Pfosten erwartend, scheiterte Simon Loos mit Karacho am Aluminium, ehe die Chance durch Ballbesitz weiter am Leben blieb. Elegant wäre es sicher gewesen, die Kugel fairerweise ins Aus zu spielen, da Heim-Schlussmann Oguz Cevik angeschlagen auf dem Hosenboden lag. HEBC spielte jedoch weiter und noch bevor der häufig etwas überfordert wirkende Schiedsrichter die Partie zur Behandlung unterbrach, rollte John Ahrens´ Fernschuss in die Maschen (43.). Gemäß Regeltext ein regulärer Treffer, dem aus sportlichem Anstand aber niemand hinterhertrauerte. Seltsam auch, dass das Zurückspielen des Balles an den ETV beim fälligen Schiedsrichterball tatsächlich eine retroaktiv doch wieder zurückgenommene gelbe Karte gegen die ursprünglich ballbesitzenden HEBCer wegen Ballwegschlagens nach sich zog. Irgendwie wusste hier niemand so recht, was da eigentlich gepfiffen wurde…
Umso klarer dafür die Ereignisse in Minute 48: Ecke Lila durch Vitalii Tkachenko, Kopfball des langen Bakari Camara am Fünfer-Eck – 0:1!
Der Bann war gebrochen, doch ein Feuerwerk der Offensivkunst sollte es auch in der Folge nicht werden. HEBC verwaltete clever, während die Herren in Schwarz oft zu ungenau spielten, um sich dem Kasten von Oberliga-Leihgabe Patrick Meins ernsthaft zu nähern. Eine echte topp-Chance ereignete sich dennoch, als Gabriel Lourenco de Aquino seinen Eckstoß zum recht frei draufhaltenden Tjark Nar beförderte. Auf direktem Wege rauschte die Murmel drüber (74.), sodass die drei Derby-Punkte an den Reinmüller wanderten. Einen besseren Herren-Einstand konnte sich das unterdessen gut einfügende A-Jugend-Trio aus Lazar Djordjevic, Robert Nachtweh und Emil von Lühmann gar nicht wünschen.
Als nächstes wartet auf den neuen Tabellensechsten das Heimspiel gegen den seit Ende August ungeschlagenen SV Lurup (sechs Siege, ein Remis) – wieder mit Köpfchen und jugendlicher Leichtigkeit?

Tore: 0:1 Camara (48. Tkachenko)

Schiedsrichter: Lahcen Rast (FSV Geesthacht, Note 5,5: höchst konfuse Vorstellung, die ihren Höhepunkt im Unterbrechungspfiff nach bereits erfolgter Torerzielung fand (43.).)

Zuschauer: 50


König der Lüfte: Bakari Camara



Spielbericht Eimsbütteler TV IV - FC St. Pauli VI

Goldenen Oktober fortgesetzt
Sieg im Aufsteigerduell: St. Pauli VI mischt weiter die Kreisliga 5 auf

Etwas arg früh mag es sicher für Gratulationen zum Kreisliga-Klassenerhalt sein, doch wer nach zwölf Spieltagen einen zweistelligen Vorsprung auf den tabellarischen Gefahrenbereich hat, geht jedenfalls locker als Bereicherung für die Spielklasse durch. Gemeint ist die Sechste des FC St. Pauli, die im ergiebigen Mittelfeld hinter dem längst enteilten Spitzentrio aus Blankenese, Wedel und Lurup munter mitmischt.
Auf Rang fünf sprang man nun sogar dank eines letztlich ungefährdeten Auswärtserfolgs im Aufsteiger-Klassentreffen an der Bundesstraße.
Einen gutklassigen Kreisliga-Kick hatte man gegen die letzte Saison dreimal als Stolperstein auftretenden Eimsbütteler (nur ein Zähler und ein 1:2-Pokal-Aus) früh in die eigenen Bahnen gelenkt. Eine Hille-Ecke schädelte Björn Rothe entschlossen zum 0:1 ein (3.), während die Rollen bei der raschen Verdopplung umgekehrt verteilt waren. Rothes Hereingabe von rechts klärten die Gastgeber genau vor die Füße von Maximilian Hille, dessen Direktschuss perfekt linksunten saß (10.). Besser kann man sich für die kluge Einleitung eines zackigen Angriffs nicht belohnen!
Belohnen taten sich die Hausherren hingegen nicht. Ordentliche Ballbesitzphasen ja; Torgefahr nein. Als wäre der Zutritt zum St. Pauli-Strafraum mautpflichtig, endeten einige gute Ansätze jäh im vorderen Spielfelddrittel. Eine der wenigen Ausnahmen bildete Finn Lüneburgs Außenpfostenschuss aus spitzem Winkel, dem ein Nachschuss Henrik Eckerts und die Erklärung für den überdurchschnittlich hoch errichteten Ballfangzaun zwischen Fußballplatz und Agaplesion Diakonieklinik folgten (32.).
Besser aufs Tor brachten da die St. Paulianer Stefan Deuring (Abwehr Manuel Burmester) und der nachschießende Hille ihre Versuche, nur verhinderte ein Roter gerade noch im letzten Moment das mögliche 0:3 (43.).
Mit Verzögerung fiel dieses dann dafür nach der Pause, als ein verlängerter Camara-Eckstoß beim aufmerksamen Lukas Winterschladen landete und dieser mit rechts vollendete (64.).
Die Partie schien entschieden, zumal Bastian Fein im Nahduell mit Burmeister das sauber parierte 0:4 auf dem Fuß hatte (67.).
Per Rückpass in den eigenen Kasten egalisierte Winterschladen jedoch seinen gut zehn Minuten zuvor erzielten Treffer wieder (75.).
Eine kleine Wiederbelebung für den Mitaufsteiger, der durch Keno Spiekermann zur Anschlusschance kam. Weil Stefan Kraus jedoch für die Kiezkicker blockierte, war der dritte Sieg in Serie in trockenen Tüchern (90.).
Teil vier eines goldenen Sechste-Oktobers dürfte am kommenden Wochenende eine echte Herkulesaufgabe werden. Erst einen einzigen Punkt überließ die von ganz oben grüßende SV Blankenese (beim 1:1 in Lurup) einem Gegner. Auf dem Naturrasen „Waldesruh“ zwang man sogar den Landesliga-Vierten SC Nienstedten im Pokal ins Elfmeterschießen. Na dann, viel Glück…

Tore: 0:1 Rothe (3. Hille), 0:2 Hille (10. Rothe), 0:3 Winterschladen (64. Camara), 1:3 Winterschladen (75., Eigentor)

gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Magnus Müller (Note 2: bedingte mit stimmiger Zweikampfbewertung ein fair geführtes Match)

Zuschauer: 40






Samstag, 14. Oktober 2023

Spielbericht HEBC 3.D - Niendorfer TSV 3.D

HEBCs „Kraftfaktor“ erhält den NTSV-Nimbus
Gutklassiger Test: breiter besetzte Niendorfer gleichen zweimal aus

Ungeschlagen in 2023/2024 zum HEBC an den Reinmüller gereist, bauten die 2012er des Niendorfer TSV ihren Nimbus im Testkick weiter aus – auch, wenn es bis zur Schlussphase anders aussah.
Gerechterweise, gefielen zunächst die energetischeren Gastgeber mehr, indem sie die Kugel gekonnt laufen ließen und folglich auf 1:0 stellten. Isa Ünlü war in Minute neun gelungen, was Ebbe Reichel bei seiner verstolperten Einschusschance noch verwehrt blieb: In der zweiten Welle drosch Ünlü das Leder nach tiefem Zuspiel Momme Wietzke und Querlage Reichel aus elf Metern in den rechten Giebel.
Wenig später war es wieder das (Tor-)Werk des kleinen Edeltechnikers, das den HEBC verzückte. Aus einem gegnerischen Einwurf heraus ging es zackig über drei Stationen gen Strafraum, wo NTSV-Schlussmann Emilio Hernando Hernandez den Lupfer nicht mehr entscheidend ablenken konnte (14.). „In letzter Zeit haben die Jungs im Training richtig Gas geben – genauso haben wir auch angefangen“, freute sich HEBC-Coach Nikola Jovic über den gefälligen Auftritt seines feriengeschwächten Kaders. „Wir waren sehr ballsicher, haben den Ball gehalten, in den eigenen Reihen und dadurch dann auch früh 2:0 geführt. Beides super herausgespielte Tore!“.
Dann aber erhöhten die jetzt deutlich früher störenden Gäste so langsam ihr Engagement gegen das mit nur einem Auswechselspieler ausgestatte Heimteam. „Dann kam so ein bisschen dieser Kraftfaktor“, erklärte Jovic, der heuer nicht nur auf seinen in Serbien weilenden Sohn zu verzichten hatte.
Miko Schultz unterstrich die zunehmende Bedrohlichkeit der Schwarz-blauen von halblinks (auf das Tor-Dach, 26.), woraufhin die missglückte Klärung einer Ecke von links („über den Spann gerutscht – einfach Pech gehabt!“) zur perfekten Einladung für Bjarne Kühns Anschlusstreffer avancierte.
Auf Remis gestellt war der Spielstand kurz nach der Pause, als HEBC viel Luft vor der eigenen Hütte ließ, Giuliano Köhn nur den Pfosten erwischte, doch Alparslan Celikyay blieb auf Sendung und entschied das Eins-gegen-eins mit dem direkt im Anschluss für einen spontanen Latrinenbesuch temporär ausgewechselten Mats Hagelstein für sich (33.).
Vertreter Noah Theux machte seine Sache gut, wobei er auch davon profitierte, dass Köhn zweimal zu hoch ansetzte (35. & 36.).
Mittenhinein in die niendorfer Drangphase war es Reichel, der seinen eigenen Ballgewinn zum Anlass nahm, einmal über rechts durchzustarten und das Bällchen über den wieder nur abklatschenden Tormann zu hieven – 3:2 (39.)!
Nachschlag gefällig? Elf Minuten vor dem Ende ließ Ünlü die HEBC-Herzen ein drittes Mal höher schlagen, indem er Reichels, von Theux durchgelassenes Zuspiel eiskalt zum 4:2 einschob (49.).
Alles deutete auf einen Erfolg der Eimsbütteler hin; die Neumann-Equipe, die in der Vorwoche den Profi-Nachwuchs von Holstein Kiel durch Celikyays Last-minute-Fernschusstor mit 5:4 bezwang, hatte noch etwas im Köcher.
Durchsetzungsstark auf rechts bediente Celikyay den, recht freistehend, mit drei Kontakten verwertenden Amin Mezni für den erneuten Anschluss (53.), dem um ein Haar der 4:4-Gleichstand folgen sollte. Hagelsteins Reflex vereitelte, was ein paar Augenblicke später doch noch Realität wurde. 
Linus Christiansens starker Laufweg eröffnete  die nötige Überzahl, damit der etwas glücklich an das Spielgerät gekommene Köhn den 4:4-Ausgleich Celkikyays auflegen konnte (58.).
Mehr passierte nicht mehr, sodass es letztlich pari pari blieb. „Für uns war das ein Spiel, um Sachen zu probieren, um die Schnittstellen zu bespielen, um schnell in die Spitze zu spielen – das haben wir alles gesehen. Von daher waren wir Trainer überhaupt nicht unzufrieden, mit dem 4:4 – eher mit dem ganzen Spiel sehr zufrieden!“, entgegnete der lila-weiße Vorturner der Enttäuschung seiner Mannen, in der Schlussphase noch den Sieg verloren zu haben. „Ich würde ein bisschen dem Kraftfaktor die Schuld geben.“. Die angebrochenen Herbstferien bieten nun die Gelegenheit, mit aufgeladenem Akku und wieder zurückgekehrtem Personal in die nächsten Duelle zu gehen.

Tore: 1:0 Ünlü (9. Reichel), 2:0 Ünlü (14. Reichel), 2:1 Kühn (26. Bettaieb), 2:2 Celikyay (33. Köhn), 3:2 Reichel (39.), 4:2 Ünlü (49. Theux), 4:3 Mezni (53. Celikyay), 4:4 Celikyay (58. Köhn)

Schiedsrichter: Martin Bruns (HEBC)

Zuschauer: 23