Der
Rest vom Fest bucht die zweite Runde
Hochzeitsgeschwächter
SC Urania zu stark für Blau-weiß Ellas
Doppelte Freude im Lager des SC Urania. Während Kapitän Simon Navarro sein
Ja-Wort mit einem beträchtlichen Teil des Kaders zelebrierte, tüteten die
übrigen Akteure des ambitionierten Kreisligisten den Zweitrundeneinzug im
Lottopokal sicher ein.
Zu Gast bei Kreisligaabsteiger Blau-weiß Ellas stellten die Jungs vom
Schützenhof schnell ihre Spielstärke unter Beweis. Einer ersten Annäherung von
Vincent Werner aus 20 Metern (drüber, 11.) folgte postwendend die
gerechtfertigte Führung, die ein gewonnenes Kopfballduell im Mittelfeld
einleitete. Shawn Kuhnert schickte Charlie Frenzel in das Defensiv-Öhr und
schon stand es 0:1 (12.).
Unter Einsatz seiner Gesundheit bereitete Kuhnert auch das 0:2 vor. Zackig war
der ehemalige HEBCer über Samy Marzougui und Marc Flemming in Szene gesetzt
worden, ehe er amtlich umgesenst wurde. Der Vorteil lief jedoch weiter und
Frenzel staubte ab (14.).
Auch ohne Kuhnert, der daraufhin verletzt vom Feld musste, blieb es torreich.
Eine Werner-Produktion, bei der Linus den Ball für Vincent gewann und vorlegte,
schaffte bereits nach einer Viertelstunde überdeutliche Verhältnisse.
Anlass für den Favoriten, auch Ellas mal ein paar Spielanteile zu überlassen.
Über einen ruhenden Ball erhielt Chrysovalantis Lachanidis eine Kopfballgelegenheit
(20.); Scharhoudine Adrika bereitete seinen nach vorne abgewehrten Rechtsschuss
selbst per Solo vor (22.). Besser machten es die Grünen, die sich heuer einen
Namen als Konterbande machten. V. Werner hatte das Leder gewonnen, um Frenzel
den Dreierpack zu ermöglichen (36.).
Höchst selbst stolperte der Vorbereiter das Leder kurz vor der Pause als
Vollendender eines Angriffs mit gleich mehreren Vorteilsentscheidungen zum
0:5-Halbzeitstand hinter die Linie (45.).
Ansonsten hielt man sich fortan, abgesehen von Frenzels Scheitern an einer
Fußabwehr Christos Boridis´ (54.) wieder etwas zurück, bis Spielertrainer Uwe
Moormann den SCU mit einem Lapsus zu Frenzels viertem Tagestreffer einlud
(73.).
Immerhin nutzte auf der anderen Seite auch Adrika ein Geschenk, das die
unkoordiniert mit einem hohen Ball umgehenden Steffen Falkenhagen und Farhad
Forugi für den nicht untalentierten 18-Jährigen servierten (88.).
Kein echter Trost für die Blau-weißen, bei denen vor allem Osama Edrees mit
reichlich schlechter Laune zurückblieb. Fabian Krügers viel zu hohes Bein hatte
den Innenverteidiger satt am Brustkorb erwischt. Schiedsrichter Adama Nomoko
wollte nicht einmal ein Foulspiel erkannt haben (70.)…
Die teils niveaulosen Äußerungen und Zwischenrufe des daraufhin Ausgewechselten
und dessen Frau (in Anwesenheit des eigenen Nachwuchses) vom Spielfeldrand in
Richtung der Spielleitung schossen jedoch mächtig über das erträgliche Maß
hinaus.
Vor allem das Nachäffen des nicht komplett nach Dudens Regeln Deutsch sprechenden
Schiedsrichters, nachdem Melvin Püttjers 1:7 trotz intensivem Armeinsatz im
Vorfeld zählte und Edrees wegen Meckerns den gelben Karton kassierte (90.+1), sorgte
doch für Befremden.
Abseits dessen schrieb Torschütze Püttjer mit seinem Treffer eine schöne
Geschichte, waren er und Mitstreiter Fabio Clausen kurzfristig als Aushilfen
aus der zweiten Mannschaft (Kreisklasse B) nominiert worden. Job erfüllt –
zweite Runde gebucht!
Tore: 0:1 Frenzel (12.
Kuhnert), 0:2 Frenzel (14. Kuhnert), 0:3 V. Werner (15. L. Werner), 0:4 Frenzel
(36. V. Werner), 0:5 V. Werner (45.), 0:6 Frenzel (73.), 1:6 Adrika (88.), 1:7
Püttjer (90.+1 Guth)
Schiedsrichter: Adama Nokomo (Note
4,5: begann mit starken Vorteilsauslegungen wie vor dem 0:5 (45.), um speziell
nach Krügers ungeahndeten Kung-Fu-Treffer gegen den aufgebrachten Edrees (69.)
mehr und mehr die Kontrolle über das hektischer werdende Spiel zu verlieren)
Zuschauer: 30
Samstag, 23. Juli 2022
Spielbericht VSK Blau-weiß Ellas - SC Urania Hamburg
Samstag, 29. Juli 2017
Spielbericht SC Sternschanze IV - SC Urania
Sonntag, 28. April 2013
Spielbericht SC Urania - SC Hansa 11 II
Urania
wieder in Rekordlaune
Abbruch
nach 74 Minuten – Hansa II gehen die Spieler aus
„16:0 – da muss Urania ja ein tolles Spiel gemacht haben!“, mag wohl die
Standardreaktion eines Unbeteiligten auf das Ergebnis dieses denkwürdigen
Matches sein, doch wer an diesem Sonntagmorgen am Schützenhof zugegen war, wird
das relativieren können.
Die Partie der Kreisliga 5 schien schon vor Beginn unter einem schlechten Stern
zu stehen, denn bereits der Anpfiff erfolgte nicht pünktlich, da drei
Gästespieler (darunter auch Torhüter Iskender Yilmaz) vom ordnungsbedachten
Thorsten Kunkel an der Pfeife in die Kabine zurückgeschickt wurden, um die
erforderlichen Schienbeinschoner anzulegen…
Im Spiel selbst machte das Team um Trainer Ünal Ünüvar, der aufgrund der
katastrophalen Personalsituation selbst aufs Feld musste, dann eine ähnliche
schlechte Figur. Die Gastgeber beherrschten das Geschehen trotz weitgehend
lustloser Vorstellung nach Belieben, sodass sie sich bereits nach 29 Minuten
einen 6:0-Vorsprung, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand, herausschossen.
Als bei den Gästen zum Wiederbeginn auch noch Ufuk Ünüvar verletzt die Segel
streichen musste und Urania seine Chancen nun etwas besser zu verwerten wusste,
wurde allen Anwesenden klar, dass ein Ergebnis in Rekordnähe möglich war, zumal
einige Hansa-Akreure angeschlagen agierten. So mussten auch die beiden Hasans,
Gökmen und Ünver, verletzt vom Feld. Zu allem Überfluss schickte der
Unparteiische noch Orkan Özkan mi der roten Karte vom roten Rasen, nachdem
dieser den Spielleiter als „Arsch“ bezeichnet haben soll. „Ich habe nur
gefragt: Was ist das für eine Art?“, entgegnete Özkan, der diese Frage in der
Verärgerung über die Aufforderung Kunkels an einen verletzten Mitspieler, doch
bitte den Platz zu verlassen, stellte. Den genauen Sachverhalt wird nun das
Sportgericht klären müssen…
Fußball wurde unterdessen auch noch ein wenig gespielt – zumindest vom SC
Urania, der nach exakt 74 Minuten mit sage und schreibe 16:0 führte. Besonders hervorstechend:
Philipp Rössing mit einem lupenreinen Hattrick binnen sechs Zeigerumdrehungen
(53., 54. & 59.)!
Nun hatten die bemitleidenswerten Gäste, die bereits nach dem Platzverweis kurz
vor einem Streik standen, die Nase voll und baten um einen Abbruch, dem alle
Beteiligten schließlich zustimmten.
Damit gelang dem SCU die zweite große Tor-Flut der Saison: Bereits in der
zweiten Pokalrunde triumphierte man beim Kreisklassevertreter des 1. FC
Eimsbüttel mit einem Pokalrekord von 33:0. Echte Freude darüber kam heute
allerdings nicht auf.
SC Urania Hamburg: Handorf
– Guth (46. Krupowicz), Dech, Rychlowski, Chmelik – Faas, Harders (40. Maib) –
Rössing, Foroughy, Sals – Happich (65. Abadia Barata), Trainer: Yilmaz Güclü
SC Hansa 11 II: Yilmaz – Özkan,
Ünver, Arik, Aydin – Kerat, Özdemir – U. Ünüvar, Kastas, Gökmen – Ü. Ünüvar,
Trainer: Ünal Ünüvar
Tore: 1:0 Happich (4. Sals), 2:0
Sals (9. Rössing), 3:0 Rössing (19. Happich), 4:0 Rössing (20. Sals), 5:0 Faas
(24. Guth), 6:0 Happich (29. Rössing), 7:0 Sals (47.), 8:0 Happich (49.
Foroughy), 9:0 Foroughy (52. Rössing), 10:0 Rössing (53. Sals), 11:0 Rössing
(54.), 12:0 Rössing (59. Happich), 13:0 Maib (65.), 14:0 Sals (68. Foroughy),
15:0 Sals (70.), 16:0 Abadia Barata (72.)
rote Karte: Özkan (61., Schiedsrichterbeleidigung)
Schiedsrichter: Thorsten Kunkel (FC
Voran Ohe)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Da der SC
Hansa bei diversen verletzten Spielern keine Auswechselspieler zur Verfügung
hatte, bat Spielführer Iskender Yilmaz erfolgreich um Spielabbruch (74.).Trainer Ünal Ünüvar musste sich beim Aufsteiger selbst aufstellen.
Sonntag, 18. März 2012
Spielbericht HEBC - SC Urania
Zunächst zog Cem Müller aus 25 Metern ab – der Ball schlug rechts oben in den Maschen ein (21.) –, und wenig später legte Antonino Avarello nach Dönmez-Zuspiel nach (25.).
Sonntag, 5. Juni 2011
Spielbericht SC Hansa 11 - SC Urania Hamburg
Sommerfußball
zum Abschluss
Lahme
Punkteteilung zum Relegationsabschluss
Die eine waren bereits aufgestiegen, die anderen vorzeitig in der Relegation
zur Bezirksliga gescheitert.
So entstand ein freundschaftsspielähnlicher Kick an der Feldstraße, bei dem
Hansa 11 den deutlich besseren Start erwischte und durch Mike Pegel zu zwei
sehr guten Chancen kam, bei denen der Schütze die Größe des Tores jeweils mit
einem Heber etwas überschätzte.
Urania waren die Feierlichkeiten der letzten Tage, obwohl man auf der Anlage,
auf der man sich den Aufstieg sicherte, ein Feierverbot auferlegt bekam, noch
deutlich anzusehen.
Und so überraschte es nicht, dass die Gastgeber nach etwas mehr als einer
halben Stunde mit 1:0 in Führung gingen. Vincent Niknam degradierte bei seinem
Lauf auf der linken Seite zunächst Marc Schmidt und Patrick Osowski zu
Papierfliegern, um dann gezielt in die Mitte zu spielen, wo Nils Friedrich aus
zentraler Position sicher verwandelte (28.).
In der Folge präsentierten sich die Hanseaten weiter in der besseren
Verfassung, doch den größten Knaller bis zur Halbzeitpause hatte die Elf vom
Schützenhof, als Joachim Kuhse an der Strafraumgrenze frei zum Schuss kam, die
Kugel jedoch mit Gewalt vorbei drosch.
Dennoch konnte Urania-Coach Marco Beck mit dem Geschehen nicht zufrieden sein,
weshalb er in der Pause noch einmal an seine Jungs appellierte: „In der ersten
Halbzeit fehlte mir komplett die Einstellung; das ging gar nicht! Hier sind 40
zahlende Urania-Anhänger mitgereist und denen wollten wir einfach etwas
bieten“, so der Cheftrainer.
In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie fast komplett. Beide Teams hatten
ihre liebe Mühe mit den sündhaft wüstenähnlichen Witterungsbedingungen und der
sportlichen Bedeutungslosigkeit des Spiels. Außer von einem guten Rechtsschuss
Saban Fazlijis aus der 53. Minute gab es bis zur 65. Minute nur von einer guten
Torchance für Kuhse zu berichten, wobei der Angreifer zu unentschlossen
agierte, nachdem Hansa-Keeper Iskender Yilmaz einen Flankenball von Fazliji
nicht entscheidend sichern konnte. Auch der eingewechselte Timo Schöning, der
in der Punktrunde die 30-Tore-Marke knackte, bekam seine Chance zum Torerfolg,
doch sein Kopfball aus bester Position nach schöner Körner-Flanke rauschte am
Kasten vorbei.
Sechs Minuten vor Ultimo schafften es die Gäste schließlich doch noch, die
Partie auszugleichen. Fazliji, Uranias Bester an diesem Tag, versenkte das Ei
technisch sehr schön aus 30 Metern zum 1:1 in den Maschen.
Somit gab es zum Saisonende noch einmal ein friedliches Remis, welches auf
beiden Seiten auf Akzeptanz stieß. Während der SC Urania im kommenden Jahr in
der Bezirksliga am Ball sein wird, steht der SC Hansa 11 vor dem nächsten
Anlauf, das große Ziel endlich zu erreichen. Zunächst stehen dem Club jedoch
die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Vereinsjubiläum ins Haus.
SC Hansa 11: I. Yilmaz –
Spiller (46. Brack), Frark, Loether – Schäfer, Topal – Aslan (75. Bröckel),
Henkel, Friedrich, Niknam – Pegel,
Trainer: Holger Bichel
Tore: 1:0 Friedrich (28. Niknam),
1:1 Fazliji (84. Sals)
Schiedsrichter: Florian Pötter (FC
Voran Ohe)
Zuschauer: 67
Freitag, 22. April 2011
Spielbericht VfL 93 Hamburg II - SC Urania Hamburg
Kein
strahlendes Urania
SC
Urania „löst Pflichtaufgabe“ und schachert weiter um die Bezirksliga
Wirkliche Freude wollte bei den Beteiligten des SC Urania trotz eines
5:1-Erfolgs bei der Reserve des VfL 93 nicht aufkommen: „Wir haben diese
Pflichtaufgabe nicht schön gelöst, aber eben gelöst“, platzte SCU-Coach Marco
Beck nicht unbedingt vor Begeisterung. In der Tat ließ Urania seinen Anhang
nicht vom Glanz alter Zeiten träumen.
Dabei legte das Team vom Schützenhof fast einen Traumstart hin. Timo Sals verwertete
einen Alutreffer von Giovanni Sparta aus kurzer Distanz zum 0.1, doch die empor
schnellende Fahne des Schiedsrichterassistenten setzte dem frühen Jubel wegen
einer Abseitsposition ein jähes Ende.
Urania zeigte sich in der Folge zwar technisch überlegen, doch ernsthafte
Gefahrenmomente ließen auf sich warten. Stattdessen näherte sich der VfL dem
gegnerischen Tor langsam an. Jan Wehlen unterbrach das Aufbauspiel mit einem
guten Einsatz und versuchte es sofort aus der Distanz. Der Schuss verfehlte das
Gehäuse von Marius Rennicke zwar deutlich, aber ein erster Warnschuss war
abgegeben (8.).
Nur wenige Augenblicke später wurde bei Daniel Freys Linksschuss nach einem
abwehrten Eckball durch Simon Dierks ein wenig gefährlicher, allerdings blieb
der einstige Schlussmann des Farmsener TV weiter unbezwungen.
Während Rennicke bislang ohne Heldentat blieb, musste sein Gegenüber, Sven
Oeser, in der elften Minute erstmals klärend eingreifen, als Timo Schöning
einen Rechtsschuss aus 17 Metern aufs Tor brachte, doch eine unkonventionelle,
aber erfolgreiche Fußabwehr konservierte den torlosen Spielstand, der auch nach
einem Kopfball des aufgerückten Philipp Strümke aus sieben Metern hatte.
Was war mit Urania los? Die Mannschaft dominierte in der Folge das Geschehen,
doch man merkte, dass sie nicht ihr ganzes Fleisch auf den Grill packten. Zwar
erhielt die Beck-Elf nach nur 18 Minuten bereits acht Eckbälle, die aber
allesamt nichts einbrachten.
Erst, als man einmal Spielstärke bewies, ging prompt die Post ab, bei den Jungs
in den dunkelblauen Stutzen. Ein abgebrochener Angriff wurde von hinten neu
aufgebaut; Strümke mit dem langen Diagonalball zu Saban Fazliji, der in Person
von Schöning den freien Mitspieler fand und der Angreifer mit dem sicheren
Rechtsschuss in die lange Ecke – geht doch (24.)!
Der Favorit ging also nun doch in Führung und das sollte dem
Aufstiegskandidaten doch Ruhe und Sicherheit geben – von wegen!
Dem Tor folgten bereits 90 Spielsekunden, doch beim SCU beglückwünschte man
sich immer noch gegenseitig, was die Grün-schwarzen gnadenlos ausnutzten. Ein
langer Schlag von Thomas Lazer aus der eigenen Hälfte lud Andre Öhlmann an der
Mittellinie zum genauen Pass in den Lauf von Sturmspitze Wehlen ein, der dank
eines bösen Stellungsfehlers in der Urania-Defensive drei vor M. Rennicke
auftauchte und sicher zum postwendenden Ausgleich einschob (26.).
Der diabolischen Freude über den Ausgleichstreffer folgte aber sobald der große
Kater, denn Torschütze Wehlen musste nach einem Mittelfeldduell mit Zerrungen
im Oberschenkel die Segel streichen. Die dadurch vierminütige Unterzahl nutzte
Urania adäquat, war Wehlen keine 60 Sekunden vom Feld, als die Schiedsrichterin
einen umstrittenen Strafstoß für die Gäste verhängte. A. Öhlmann soll Sparta im
eigenen Sechzehner regelwidrig zu Fall gebracht haben, was dieser mit aller Entschiedenheit
dementierte: „Ich habe klar den Ball gespielt und der Gegenspieler läuft mir
nur auf!“. Schöning interessierte sich dafür nicht und knallte das Spielgerät
kompromisslos zur erneuten Gäste-Führung in die Maschen (34.).
Mit dem 1:2 ging es damit zum Pausentee, der längst ausgetrunken war, als das
Schiedsrichtergespann mit einer Verspätung von fünf Minuten aus der Halbzeit
zurückkam. In der Zwischenzeit bewässerte man den staubigen Grand mit kühlem
Nass, was wohl auch den Gästen zu neuer Frische verhalf. Mit hohem Tempo
begannen sie den neuen Abschnitt. Ein paar Pässe und eine Flanke von Sparta reichten,
um den VfL defensiv komplett auseinanderziehen, was Schöning mit dem Abschluss
in den Winkel aus 24 Metern ins Tor vom herausgestürzten Oeser und dem damit
dritten Treffer an diesem Karfreitag krönte (47.).
Doch wieder wackelte der Abwehrverbund, was der eingewechselte Falco Hilke mit
einem Heber über M. Rennicke fast bestraft hätte, doch das Leder landete nicht
IM, sondern nur AUF dem Tor.
Und während der VfL verpasste, sich wieder zurück ins Spiel zu bringen, machte
die Gäste-Elf, was man von einer Spitzenmannschaft erwartet. Schöning schirmte
den Ball an der Strafraumgrenze gut ab und legte für Timo Sals auf, der diese
trainingsähnliche Spielszene mit dem 1:4 zum zählbaren Ende führte (52.).
Der VfL war nun mit allem unzufrieden: mit der eigenen Leistung, dem
mitgereisten Urania-Anhang, der nie um einen spitzen Kommentar verlegen war,
aber vor allem mit der Schiedsrichterin, die im Zweifel eher für die
Schützenhof-Kicker pfiff. VfL-Akteur Simon Dierks brachte dies derartig auf,
dass er der Spielleiterin im normalen Spiel über eine Distanz von 30 Metern
hinterherrannte und ihr lautstark die Meinung geigte, wofür er schließlich die
wohlverdiente gelbe Karte sah. „Die Leistung der Schiedsrichterin war nicht
überragend, aber da sie im Zweifel für uns gepfiffen hat, können wir uns nicht
beschweren“, wunderte sich auch Uranias Coach über einige Entscheidungen für
die eigenen Farben.
Sportlich dominierte das Auswärtsteam das Geschehen weiterhin in hätte nach
nicht einmal einer Stunde das 1:5 gesetzt, doch Sparta konnte am Ende eines
schnellen Angriffs über Osowski und Fazliji gerade noch von Keeper Oeser
gestellt werden. Das 1:5 war damit aber nur aufgeschoben, fuhren die Weißhemden
einen simplen, wie erfolgreichen Spielzug, der mit einem gewonnenen Kopfballduell
vom omnipräsenten Schöning im Mittelfeld begann und mit Spartas flachen
Rechtsschuss endete (65.).
Urania schaltete vom genutzten Energiesparprogramm noch einmal zwei Gänge
zurück, aber es reichte weiterhin, den Gegner in Schach zu halten. Zehn Minuten
vor Ultimo kam es sogar noch zu einer Torchance, bei der Oeser und Kollege
Benedikt Hoße ihre koordinativen Fähigkeiten auf ein Maximum strapazieren
mussten, um sich gegen den überragenden Sparta an der Strafraumlinie doch noch
durchzusetzen.
Symptomatisch für die Winterhuder in dieser Partie brach der
Schiedsrichterassistent einen VfL-Angriffsversuch in der gegnerischen Hälfte
ab, indem er Hilke beim Lauf an der Seitenlinie im Weg stand, sodass die Kugel
hinter die Linie rollte, von der er sie zuvor zweimal mit vollem Einsatz kratzte.
Den Schlusspunkt durften, quasi mit dem Abpfiff, noch einmal die Gäste setzen.
Fazliji feuerte in der Nachspielzeit noch einmal ein Geschoss in Richtung von
Oeser, der die Situation jedoch sehenswert entschärfte.
Somit fuhr der SC Urania nicht strahlend, aber verdient drei Punkte im Kampf um
den Bezirksligaaufstieg ein, was Trainer Beck jedoch allerdings nicht
überbewerten wollte: „Wir haben es uns etwas schwieriger vorgestellt, waren
aber sehr konzentriert.“. Beim Thema Aufstieg und Relegation zeigte sich der
Übungsleiter gewohnt zurückhalten: „Wellingsbüttel steht verdient da oben. Die
haben auch mit zehn Mann gegen uns ein ganz starkes Spiel gemacht. Was wir
erreichen wollen, ist der Relegationsplatz. Obwohl wir einen sehr
ausgeglichenen Kader haben, spürt man, dass uns sechs Stammspieler fehlen.
Unsere Hoffnung ist es, dass unsere Muskelverletzten am Montag wieder dabei
sein werden. Wir schauen jetzt auf den 15.05.. Vielleicht gibt es dann eine
Überraschung“, gab der Gästecoach zu Protokoll.
Bei der VfL-Reserve ist dagegen fast schon Endzeitstimmung zu vernehmen. Auch,
wenn man ob der eigenen Leistung nicht ins Tal der Tränen fallen möchte: „Wir
haben heute einen Aufsteiger erwartet, mussten aber feststellen, dass wir
zumindest in der ersten Halbzeit gut mithalten konnten, im Vergleich zu
Mannschaften wie dem TSC Wellingsbüttel, der durch guten Kombinationsfußball
auf sich aufmerksam macht“, wunderte sich Defensivakteur Florian Ehrenberg über
den lasch agierenden Gegner. „Das ganze Spiel war von uns okay. Ein 1:3 wäre in
Ordnung gewesen, aber wir haben zu viele blöde, kleine Fehler gemacht. Die Einstellung
und der Kampf haben gestimmt!“, erklärte ein gefasster Marco Ritter auf Seiten
der Gastgeber, ohne aber nicht auf die Schiedsrichterinnenleistung einzugehen: „Das
war die miserabelste Schiedsrichterleistung der Saison! Wir hatten in dieser
Saison bislang immer sehr gute Schiedsrichter, aber das heute war einfach nur
schlecht!“, zeterte der Trainer.
Zwar steht seine Mannschaft mit zwei Punkten und einem Nachholspiel vor dem SV
Friedrichsgabe, der aktuell den ersten Abstiegsplatz belegt, doch zehn
Niederlagen in Folge mit einer grauenhaften Bilanz von 56 Gegentoren lassen
wenig Raum zur Hoffnung auf Verbesserung. Am Ostermontag geht es gegen die
Zweitvertretung des SC Sperber, die noch eine Restchance auf den
Bezirksligaaufstieg hat.
Der SC Urania empfängt am selben Tag das Mittelfeldteam von Weiß-blau 63 zu
einem weiteren Duell im Kampf um die vorderen Ränge.
Bemerkenswertes spielte sich indes nach dem Match an der Meerweinstraße ab,
versammelten sich alle Beteiligten auf Seiten der VfL-Reeserve zu einer großen
Sitzung, die freilich Ungewöhnliches zum Ergebnis brachte. Neben der Absetzung
von Michael Böge, der das Traineramt gemeinsam mit Marco Ritter ausübt(e),
verständigte man sich auf einen freiwilligen Abstieg zum Saisonende –
unabhängig vom sportlichen Abschneiden. Ein entsprechender Antrag dafür an den
HFV sei bereits in Progress.
Mit dieser Maßnahme reagierte man auf die anhaltende Ergebnismisere in der
Kreisliga 5. Das Team hatte Mitte der letzten Saison als dritte Herren den
Kreisklassen-Spitzenplatz der zweiten Mannschaft übernommen, welche nach dem
kompletten Rücktritt des Liga-Kaders in die Landesliga vorrückte.
VfL 93 Hamburg II: Oeser –
Hoße, Lazer, Maurer, Ehrenberg –
Frey (58. Schütt), Freimuth, Dierks, Krüger – A. Öhlmann (75. Ertel), Wehlen
(37. Hilke), Trainer: Marco Ritter & Michael Böge
SC Urania: M. Rennicke – Osowski,
Uhlenbrock, Bodur, Guth (59. Körner) – Strümke – Schmidt (68. Kuhse), Fazliji,
Sals – Schöning (68. J. Rennicke), Sparta, Trainer: Marco Beck
Tore: 0:1 Schöning (24. Fazliji),
1:1 Wehlen (26. A. Öhlmann), 1:2 Schöning (34., Strafstoßtor, A. öhlmann an
Sparta), 1:3 Schöning (47. Sparta), 1:4 Sals (52. Schöning), 1:5 Sparta (65.
Strümke)
Schiedsrichterin: Natascha Mohr (FC
Elmshorn, Note 5,5)
Zuschauer: 32