Not-Torfrau
verhindert den Abschuss
Spitzenreiter ETV trotz Ladehemmung
praktisch Meister
Das große Geschenk hatte den 2009erinnen des
Eimsbütteler TV bereits der SC Condor gemacht. Denn weil Kaja Mileta und ihre gelb-schwarzen Mitstreiterinnen mit 3:2
beim Tabellenzweiten in Altona gewannen, eröffnete sich die große Chance, den
AFC vor dem Saisonfinale auf uneinholbare sechs Zähler zu distanzieren.
Ein Unterfangen, das im Derby bei Schlusslicht HEBC,
das nach Verletzung im Warmmachen von Torfrau Ida Plantikow und ohne verfügbaren
Ersatz auch noch in Unterzahl antreten musste, keine Komplikationen mit sich
bringen sollte.
Entsprechend überlegen gestaltete das Bohlert-Septett
seinen Auftritt, der allerdings erstmal ein wenig Geduld erforderte. Ballbesitz
allein schießt schließlich keine Tore. Auch Kapitänin Charlotte Martz nicht,
als diese den Kürzeren gegen Torsteherin Edda Wietzke zog (6.).
Dafür richtete es wenig später Kollegin Lilith Dixius,
die am Ende eines flüssig vorgetragenen Spielzugs über die linke Seite mit
rechts alles richtig machte und ihren ETV verdient in Front brachte. Und nicht
nur das, erhöhte sie selbst per Freistoß, flach versenkt, aus der dritten
Reihe, auf 0:2 (18.).
Der durchaus mögliche Ausgleichstreffer hätte ihr da zwischendurch
natürlich überhaupt nicht in den Kram gepasst. Jule Sorges, erstmals als
Handschuhträgerin im Spiel aktiv, wehrte Anna Schulz´ etwas zu überhasteten
Versuch aber ab und griff auch im Nachfassen beherzt zu.
Ansonsten waren es aber weiter stets die Roten, die in
der eimsbütteler Mai-Sonne die Musik spielten und durch Rike Müllers
abgefälschten Linksschuss nur knapp das 0:3 verpassten (20.), ehe sie ein
messerscharfes Diagonalzuspiel Lilith Dixius´ kurz vor der Pause veredeln
konnte.
Mit der neuen Halbzeit veränderte sich am allgemeinen
Bild nichts: Der Tabellenführer steuerte weiter fleißig des Gegners Tor an, wo
er aber immer wieder auf die langsam warm geschossene Edda Wietzke traf. Nicht
nur mit einer Zweifachtat aus der 29. Minute bewahrte sie Lila-weiß vor einem
höheren Rückstand, sodass es lange so aussah, als würde immerhin eine gegentorlosen
Hälfte gelingen.
Nachdem Rike Müller sogar das leere HEBC-Tor verfehlte
(47.), schien der Teilerfolg in Unterzahl bereits greifbar, doch mit der
dankbaren Annahme eines Abstaubers (einen zentralen Distanzversuch konnte
Wietzke noch blockieren) holte die Zehnjährige das eben noch verpasste 0:4 als
Endpunkt nach.
In Sachen Punkteausbeute könnte der SC Condor (mit dem
deutlich schlechteren Torverhältnis) nun durch eine gespielte Partie weniger noch
mit dem Eimsbütteler TV an der Spitze gleichziehen, nur haben es Julika Klatt
und Co am letzten Spieltag gegen den FC St. Pauli in der eigenen Hand. Bereits
ein Remis würde den Titel in hamburgs zweithöchster E-Mädchen-Staffel bedeuten.
Ebenfalls gegen St. Pauli (und den Walddörfer SV) will dagegen der heuer
kampfstarke HEBC endlich einmal Zählbares gegen das Tabellenende einfahren.
Tore:
0:1 Dixius (8.), 0:2 Dixius (18. direkter Freistoß), 0:3 Müller (24. Dixius),
0:4 Müller (49.)
Schiedsrichter:
Jan Prestin (HEBC)
Zuschauer:
26