Reinmüller-Party: Müller macht ihn dreimal
rein!
HEBC
siegt mit 5:0 im Keller-krimi gegen desolate Egenbütteler
Der Tabellenletzte lebt noch! So lautet die Botschaft nach einem fulminanten
5:0-Erfolg des HEBC gegen den SC Egenbüttel, der seinerseits jegliche Formen
des Abstiegskampfs vermissen ließ.
Dabei ging es für beide Mannschaften um viel.
Der HEBC, von Anfang an mit viel Aggressivität in den Zweikämpfen, näherte sich
durch einen Schussversuch über das Tor von Rick Ferck aus 17 Metern erstmals dem
gegnerischen Gehäuse (9.).
Dass auch der Abstiegskampf richtig ansehnlich sein kann, demonstrierten die
Lilanen mit einem doppelten Doppelpassangriff über Cem Müller, der es sich aus
zentraler Position nicht nehmen ließ, zum 1:0 zu veredeln.
Führung für die Hausherren, die den Widersacher weiter in dessen eigener
Spielfeldhälfte gefangen hielten. Ein schöner Flankenwechsel von Kapitän Dejan
Prostran auf die rechte Seite zu Christian Foerster riss die SCE-Defensive auf,
die durch Foersters Zuspiel in die Mitte zum erneut aus 15 Metern erfolgreichen
Müller das Nachsehen hatte (26.).
Kaum war HEBCs begeisterter Anhang mit seiner Jubelarie fertig, heiß es schon
3:0.
Wieder war es der überragende Müller mit einem Heber über den zu weit vor
seinem Gehäuse postierten Patrick Marciniak (28.).
0:3 nach einer halben Stunde beim Schlusslicht der Tabelle. Klar, dass Trainer
Holger Podein reagieren musste. Doch auch die Herausnahme des indisponierten
Torben Behrens zu Gunsten von Dominik Lange (36.) brachte keine akute Besserung.
Stattdessen blieb der HEBC am Drücker. Per Fallrückzieher verpasste es Prostran
nur knapp, sich für seine couragierte Leistung selbst zu belohnen (42.).
Fallrückzieher, Traumtore und ein Pausenstand von 3:0 – was für ein Vormittag
für Prostran und Co!
Und es ging weiter: Foerster arbeitete vor, Ferck versenkte aus spitzem Winkel
– 4:0 in Minute 57!
Leblos dagegen weiterhin die Darbietung der Rellinger, denen nach einer Stunde
immerhin einmal ein Abschluss durch Alexander Levern (aus 20 Metern links
vorbei) gelang. Es sollte eine Rarität bleiben.
Für die Schlussphase stand man dann auch noch ohne Trainer da, musste Podein
seinen Platz wegen zu stürmischer Proteste gegen eine
Schiedsrichterentscheidung räumen. Der eingewechselte Patrick May hatte für ein
ungestümes Einsteigen gegen den Gäste-Keeper (aus Podeins Sicht) nur gelb
gesehen (69.).
Von außerhalb seiner Coachingzone beobachtete der Übungsleiter, wie der
ebenfalls hereingekommene Zeynel Esen den Ehrentreffer im Duell mit Sven
Wolgast verpasste, ehe der letzte Treffer des Tages auf der anderen Seite fiel.
Eine halbhohe Hereingabe von Sertac Akter bekam Dimitrios Papadopoulos zwar
erst im zweiten Anlauf gehändelt, doch heute gelang den Eimsbüttelern alles.
Per Heber setzte der „Neven Subotic vom Reinmüller“ die Kugel elegant zwischen
die Pfosten (84.).
Um ein Haar hätte Akter im ersten HEBC-Erfolg nach sechs Niederlagen am Stück
gar das halbe Dutzend vollgemacht, nur küsste sein gefühlvoller Heber die
Latte.
Der ausgelassenen Feierstimmung tat dies allerdings keinen Abbruch, wie
Innenverteidiger Enno Martini bestätigte: „Wir haben heute endlich unsere guten
Ansätze aus den letzten 90 Minuten durchgesetzt, sind als ganze Truppe – vom
ersten bis zum 18. Mann – aufgetreten und haben von Anfang an durch großen
Druck die Verunsicherung des Gegners genutzt“, frohlockte der Mann aus der
Viererkette über den enorm wichtigen Heimsieg. „So ist das halt um 10:45 Uhr
auf dem Reinmüller!“, benannte Martini einen weiteren Erfolgsgrund.
„Es ist extrem wichtig, dass wir wieder einmal am Reinmüller zu Null gespielt haben!“, ergänzte
Torsteher Sven Wolgast, der seinen Kasten nach langer Zeit sauber halten
konnte.
Drei Punkte im kommenden Heimspiel gegen den FC Süderlebe und der Klassenerhalt
rückte für den Aufsteiger wieder in Reichweite.
Ganz anders sieht die Welt dagegen beim SC Egenbüttel aus, wo man sich in nun
vier Niederlagen in Folge ein Torverhältnis von 0:15 zusammensammelte.
Dementsprechend fassungslos zeigte sich Defensivmann Marion Schacht im
Anschluss an die Partie: „Wir haben uns heute wirklich 90 Minuten lang wie ein
Absteiger präsentiert, haben das Spiel auf dem Grandplatz nicht angenommen und
sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen!“, kritisierte der 159-fache
Viertligaspieler seine Farben. „Jeder Einzelne muss sich jetzt hinterfragen, ob
er wirklich 100 Prozent für den Verein gibt! Wir müssen schnellstens wach
werden, denn bei uns schrillen die Alarmglocken!“.
Ob dies bis zum anstehenden Gastspiel bei Teutonia 05 gelingt? Schließlich geht
es wieder um 10:45 Uhr an die Pille – auf Grand!
HEBC: S. Wolgast – Prostran, Ryziotis, Martini, Petrobella – Gramsch (46. Raptis), D.
Papadopoulos, Ferck, Foerster (78.
Akter) – C. Müller – Ismajli (66.
May), Trainer: Poen Alarcón
SC Egenbüttel: Marciniak – Behrens
(36. Lange), Schacht, Czech, T. Müller – Peters, Gehlhaar (63. Esen) – Malke,
Sonnenschein (75. Jürs) – Nickel, Levern, Trainer: Holger Podein
Tore: 1:0 C. Müller (19. Gramsch),
2:0 C. Müller (26. Foerster), 3:0 C. Müller (28. Ismajli), 4:0 Ferck (57.
Foerster), 5:0 D. Papadopoulos (84. Akter)
Schiedsrichter: Alf Bas (Harburg
Türksport)
Zuschauer: 70
besondere Vorkommnis:
- SCE-Trainer Holger Podein wurde wegen
Reklamierens aus dem Innenraum verwiesen (69.).
- Das das Wechselkontingent des HEBC bei
Cem Müllers verletzungsbedingtem Ausscheiden bereits erschöpft war, setzte die
Mannschaft die Partie zu zehnt fort (83.).