„Muster
gefunden“: SCS löst „Geduldsfrage“
Schanze-B1
lässt wieder viel liegen, macht binnen acht Minuten aber alles klar
Drei Spiele lang dauerte die Durststrecke für die bis auf Rang sieben der
U17-Landesliga durchgereichte Elf aus dem Schanzenpark, bis es am drittletzten
Spieltag der Runde 2024/2025 gegen den FC Süderelbe mal wieder klappte. „Dieser Erfolg ist absolut
wichtig, nach den ärgerlichen Ergebnissen in den letzten Wochen“, erklärte
Arthur Schreiber die besonders wohltuende Wirkung des „verdienten Siegs“, der
„noch höher“ als nur 3:1 hätte ausfallen können – gar müssen! Das Chancenplus
lag nämlich sofort auf Seiten der Gastgeber, die gegen hoch verteidigende
Neugrabener "massig Platz hinter dieser Kette“ vorfanden und diesen
vornehmlich in der Disziplin des Flugballs zu bespielen pflegten. „Wir haben
das eigentlich ganz gut gemacht, dass wir immer wieder Räume geschaffen haben; Laufwege
überragend angeboten haben, hinter die Kette. Und auch die Bälle kamen
tatsächlich gut.“.
Nur eines fehlte dabei: Das überfällige 1:0! An diesem hatte sich als erstes
der von Schreiber eingesetzte Kleon Lorenz versucht (Rettung von Torwart Oscar
Müller, 3.), ehe es Schreiber selbst vor dem Tor zu genau machen wollte (6.).
Zwischendurch war es vom Strafstoßpunkt auch Anton Kuhlmann nicht gelungen – er
scheiterte mit seinem schwach geschossenen Penalty an Müllers Füßen (5.).
Erneut Schreiber (Müller im Nachfassen, 11.) und Lorenz an den Querbalken
(21.), sowie links vorbei (28.), vermochten es auch nicht zu verhindern, dass
ein hoch überlegener Auftritt zum Geduldsspiel mutierte. „Wir hätten nach 15
Minuten eigentlich schon hoch führen müssen. Wir hatten auf jeden Fall unsere
Gelegenheiten: unseren Strafstoß, massig Eins-gegen-eins-Situationen, wo wir
den Ball nochmal querlegen hätten müssen. Und dann wäre auch das einfache Tor
gefallen. Da waren wir aber dann oft zu egoistisch vor dem Tor. Und deswegen
ist es auf jeden Fall eine Geduldsfrage gewesen“, bemängelte Schreiber das alte
Elend des Chancenwuchers.
Zudem traute sich nun auch noch der Tabellenvorletzte, dem im Erfolgsfall der
Sprung über den Strich winkte, ein wenig empor. Das ganze zwar ohne sportliche
Grenzbereiche für Schlussmann Shivnath Arora (22. & 44.), doch der Schock
einer Fast-Notbremse, die glimpflich mit der Verwarnung für den Goalie endete,
schreckte ausreichend auf (21.).
Nach einer knappen Stunde kam der SCS-Equipe schließlich die zündende Idee:
„Hinter die Kette kommen und dann den Ball querlegen. Das hat ganz gut
funktioniert, würde ich sagen. Und das haben wir auch gut umgesetzt“, jubelte
Schreiber. „Wir haben unser Muster gefunden!“. Erstmals zielsicher praktiziert,
als Lorenz bei Koyar Mohammeds Zuspiel von der Grundlinie einsam im Fünfer zum
erlösenden 1:0 vollstreckte (57.), wohingegen Lorenz´ direkt folgender
Verdopplung ein geistesgegenwärtig ausgeführter Freistoß vorausging (60.). Den
3:0-Nachschlag servierte mit Michael Michel sogar ein Blau-weißer: Noch bevor
Lorenz wieder in Mittelstürmerposition zur Stelle sein konnte, drückte der
16-Jährige das Ding ins eigene Netz (65.). Im Abstiegskampf binnen acht Minuten
komplett aus dem Spiel gepurzelt: da kommt Frust auf, der sich zunehmend in
„sehr, sehr viel Härte“ äußerte. Insbesondere der stets auch aufreizend
auftretende Schreiber bekam dies in Form einer Grätsche mit
offener Sohle von Gegenspieler Jonathan Lagemann schmerzhaft zu spüren (71.).
Warum der bereits verwarnte Kontrahent hier ohne weitere Disziplinarstrafe
davonkam, bleibt indes das Geheimnis des Schiedsrichters…
Einziger noch folgender Höhepunkt der zerfahrenen Schlussphase: Süderelbes
Ehrentreffer, den Schanze durch Till Steinfeld und dessen lässigen Ballverlust
am eigenen Sechzehner ermöglichte. Roman Zoll und Torschütze Maurice Wohlers setzten
sich mit reichlich Einsatz durch und verkürzten auf den 3:1-Endstand (77.), der
vor den letzten beiden Duellen mit den dadurch vorzeitig geretteten Lurupern
(sieben Zähler vor dem FCS) und Voran Ohe (2) keine Verbesserung der
Ausgangslage am Kiesbarg ermöglichte.
Schanze, das sich den Blick auf das Tableau spätestens seit dem 1:2 der
Vorwoche gegen TuS Berne spart, möge aus Sicht des FC Süderelbe gerne etwas
Schützenhilfe leisten, wenn es nach der nun wieder einmonatigen Ferienpause
nach Ohe geht.
Tore: 1:0 Lorenz (57.
Mohammed), 2:0 Lorenz (60. Spöhrer), 3:0 Michel (65., Eigentor, Spöhrer), 3:1 Wohlers
(77. R. Zoll)
gelbe Karten: Arora, Sütcü, Mohammed
– Rayeen, Langmann, Markaida Renteria
Schiedsrichter: Lap Chung Dang (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Kuhlmann
scheitert mit Strafstoß an Müller, (5., Meier an Spöhrer).
Samstag, 17. Mai 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - FC Süderelbe 2.B
Samstag, 10. Mai 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - TuS Berne 1.B
„Kein
Abschlussglück“: Schanze geht wieder leer aus
Nächste
Nullrunde gegen Spitzenteam verdirbt B1 den Blick auf die Tabelle
Drittes Match gegen die Top-Drei der U17-Landesliga und wieder gab es für die
Elf des SC Sternschanze nichts zu holen. „Spielerisch um Welten besser“ als den
Tabellendritten aus Berne, den man mit „klar mehr Ballbesitz“ „gut laufen
geschickt“ hatte, sah Mittelfeldmetronom Arthur Schreiber seine Farben. Und wer
„das Spieltempo bestimmt“, der hat auch meist die „besseren Chancen“: Theo
Spöhrer schlenzte die Nuss nach Lorenz-Zuspiel hauchdünn drüber (17.), Schreibers
Linksschuss parierte Torge Harzer (19.) und Till Steinfelds Torschussflanke
senkte sich nur ein Stückchen zu spät (48.).
Das erste Tor aber machten die Gäste, denen Christos Nestoris aus dem Rückraum
ins kurze Eck, zuvor begünstigt durch gegnerische Ungenauigkeit im Aufbau, das
perfekte Halbzeit-Happyend schenkte (40.), nachdem auch sie Gelegenheiten durch
Luca Asmussen (Shivnath Arora zur Ecke, 9.) und Oscar Stitz (Schreiber auf der
Linie, 25.) liegen ließen.
Bis tief in den zweiten Abschnitt, wo auch Marvin Bonsu frei vor Harzer den
Kürzeren zog und das Nachsetzen ans Außennetz drückte (57.), schien es vorne
wie verhext, für die Schanzer – bis Steinfelds Verlagerung nach links Spöhrer
in Position für das flache Ausgleichstor brachte (66.). Geht doch!
Ansonsten aber blieb die Parole „wieder kein Abschlussglück gehabt“, wobei die
Einschüsse der variabel rochierenden Schanzer mit zunehmender Spieldauer
weniger wurden.
Stattdessen schickte sich Philip Oertel auf der anderen Seite an, nach
Vorbereitung der Kollegen Fistera und Stitz, im Strafraum auf 1:2 stellen, nur
geriet der Versuch abgefälscht ins Tor-Aus (73.). Auch Joker Michael Bilous
ärgerte sich: Seinem Treffer stand ein Abseitspfiff von Schiedsrichter Jannes
Beyer (Eimsbütteler TV) entgegen (75.).
Dann sollte es halt beim Remis bleiben, doch der Fußballgott hatte anderes im
Sinn, ließ er Lasse Schnahs einen zweiten Ball aus dem Hinterhalt flach
rechtsunten reinhämmern (80.+2.). TuS Berne also doch wieder in Front und für
die letzten Augenblicke auch noch einer mehr, nachdem der bereits verwarnte
Schreiber (unnötiges Frustfoul, 28.) für eine intensive Grätsche mit Gelb-rot aus der Manege zitiert wurde. „Ich
spiele sehr klar den Ball!“, beteuerte der selbst als Referee in die
C-Regionalliga Aufgestiegene und erteilte dem Kollegen in gewohnt distinkter Manier noch
etwas Regelkunde: „Ich habe (…) ihm gesagt, dass das falsch ist, was er da
gerade macht und dass das ein absoluter Regelfehler ist, den er da gerade
begeht.“. Schließlich heißt es im Jugendbereich: Zeitstrafe statt Ampelkarte –
sah dann auch der getadelte Unparteiische ein…
Strafraumszenen folgten derweil keine mehr; TuS Berne kann somit nächste
Woche den vorzeitigen Oberligaaufstieg klarmachen, während sich die
Schanzenkicker nach der Niederlage in einem Duell mit „persönlicher Brisanz“
wieder nichts für einen spielerisch ordentlichen Auftritt kaufen konnten. „…dann
ist es natürlich scheiße, dass wir zweimal jeweils eine Minute vor Schluss ein
Gegentor bekommen“, so das bedauernde Fazit, welches nahtlos zur sparsamen
Zielsetzung für die letzten drei Spieltage überleitet: „Jetzt die letzten drei
Spiele nicht verlieren, ist, glaube ich, ein gutes Ziel“, lehnen sich Schreiber
und Co als nunmehr Siebtplatzierte freilich nicht mehr weit aus dem Fenster. „Den
Blick auf die Tabelle können wir uns auf jeden Fall sparen.“.
Tore: 0:1 Nestoris (39.),
1:1 Spöhrer (65. Steinfeld), 1:2 Schnahs (80.+2)
gelbe Karten: Schreiber, Lorenz –
Hempen
Zeitstrafe: Schreiber (80.+6,
wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Jannes Beyer
(Eimsbütteler TV)
Zuschauer: 60
Samstag, 3. Mai 2025
Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B
Lorenz
fährt nach Hause – Mane spielt auf!
Edeljoker
zieht dünn besetztem SCS mit Dreierpack den Stecker
Beschaulich wie das grüne Idyll der Walddörfer kam in Halbzeit eins auch das
sparsame Treiben auf der Kunstwiese des Stadions im Allhorn daher: „In der ersten
Hälfte war kein richtiger Zug drin. Für uns natürlich ganz angenehm. Wir haben
viel den Ball rotieren lassen, viele Ballbesitzphasen gehabt, in denen wir Ruhe
reingebracht haben. Das hat uns ganz gut getan, dass das Tempo nicht ganz zu
hoch war“, erklärte Arthur Schreiber die Annehmlichkeiten des nur selten mit
Höhepunkten gespickten ersten Abschnitts.
Herolind Sejdiu versuchte es für den WSV aus kompliziertem Winkel (19.) und aus
22 Metern (33.), Kollege Leo Amtsberg mit links aus der Bewegung (31.), doch
beide blieben ebenso erfolglos, wie auf der anderen Seite Kleon Lorenz per Kopf
(18.) und Schreiber mit einer Torschussflanke, die immerhin das Quer-Alu
zärtlich gen Tor-Aus küsste (23.).
Ansonsten machte sich das Gefühl eines unbedeutenden Sommerkicks breit. Auch
zum Vorteil von Stephan Pflueg aus dem Trainerteam der Gastgeber. Er vertrat
den nicht aufgetauchten Maximiliano Tiedke (TSV Sasel) an der Pfeife und
erntete bei Leistungsschiedsrichter Schreiber mit seiner langen Leine durchaus
Anerkennung: „Natürlich hat er einfach vieles laufen gelassen. Das finde ich
auch in Ordnung. Nicht alles gesehen: ja, aber das ist dann wahrscheinlich kein
riesiger Unterschied zu einem anderen Schiedsrichter, denn auch da wird nicht
alles gepfiffen“, so das Expertenurteil über den Spielleiter, der mit seinen
markanten Ansagen einen „sympathischen Eindruck“ hinterließ. Nur Schanzes
Lorenz wollte sich dieser Auffassung nicht anschließen, geriet mit Pflueg in
den Clinch und fuhr nach disziplinarischer Auswechslung kurzerhand verärgert
nach Hause. Bitter, denn außer dem daraufhin eingewechselten Kieran Kopp saß
durch kurzfristige, lebenswandelbedingte, Ausfälle niemand mehr auf der Bank…
Der Tabellenzweite konnte dagegen prominent zum zweiten Abschnitt nachlegen.
Tormaschine Amadu Mane kam, sah und traf. Kaum waren die Siebenmeilenstiefel
angelegt, umkurvte der Einzelkönner Goalie Shivnath Arora zum 1:0 (41.).
„Amadu hat direkt gezeigt, warum er so viele Torbeteiligungen schon hat. Er hat
klar viel mehr Tempo reingebracht, in den Sturm, hat viel, viel agiler agiert,
als die Person, die vorher auf dem Platz war und dann auch direkt das erste Tor
gemacht, ich wurde auf jeden Fall sagen, dass er einer der Schlüsselfiguren
heute war“, musste auch Gegenspieler Schreiber anerkennen. Immerhin zwei
MMA-Fights der unterschiedlichen Gewichtsklassen entschied Schanzes
Leichtgewicht im Eckball-Rumble, ungeahndet für sich (51. & 52.), während es
spielerisch immer schwieriger wurde, Paroli zu bieten. „Wir haben große
Probleme gehabt, in der zweiten Hälfte, läuferisch mitzuhalten. Auf jeden Fall
waren wir in den Zweikämpfen eher ein Stück zu spät oder offensiv hatten wir
keine Power mehr, einen Angriff auch zu Ende zu spielen.“. Einmal aber war dies
fast auf vortreffliche Weise gelungen, als der sonst blasse Theo Spöhrer einen
Freistoß zügig zu Kopp ausführte, sodass Schreiber im Rückraum bedient werden
konnte – knapp vorbei (58.)!
Alles klar gegen teil übernächtigte Gäste machte vorzeitig Leandro Duve, dessen
2:0 sicher auch ein Kandidat für die Sportschau gewesen wäre (63.).
Ebenfalls sehenswert: Manes Aushebeln der Abseitsfalle nach Zuspiel aus der
Tiefe zum 3:0 (65.) und dessen dritter Streich, den Sascha Nikoleisen aufgelegt
hatte (71.).
aufgrund der ersten Halbzeit aber vielleicht ein Stück weit gerecht, dass
Nikoleisen selbst dem SCS nicht noch mehr Schaden zufügte (mit der langen Pieke
an den Pfosten, 80.).
So oder so bleiben Mane und Co, die die Nachspielzeit unterdessen nach Edmund
Addeis Hinausstellung wegen einer Tätlichkeit an Schreiber (80.) in Unterzahl
bestritten, auf Kurs Oberliga, was für Schreiber nur allzu folgerichtig ist: „ich
glaube, sie brauchen noch ein, zwei Verstärkungen. Im Zentrum ist da noch Luft
nach oben, aber trotzdem ist das eine Oberligamannschaft, die sich so sehen
lassen kann. Die spielen guten Fußball – deutlich besseren als Vier- und Marschlande
(steht bereits als Aufsteiger fest) und steigen verdient auf, so der Zentrumsspieler,
der mit seinem SCS die Fälle in Richtung Platz vier der U17-landesliga
davonschwimmen sieht: „Wir müssen tatsächlich alles gewinnen, um jetzt noch den
vierten Platz zu erreichen. GWE ist so gut wie unmöglich, noch einzuholen. GWE
ist jetzt sechs Punkte entfernt. Wir müssen unser Spiel gegen GWE gewinnen und
darauf hoffen, dass GWE noch mindestens einmal patzt. Eigentlich zweimal, weil unser
Torverhältnis deutlich schlechter ist, als das unserer Konkurrenten. Auch
Glashütte steht vor uns. Da müssen wir uns auch nichts vormachen: Das wird
schwierig!“.
So oft, wie sich Marineblau – nicht nur heute – durch eigene Kopfprobleme uns
unzuverlässige Spielerverfügbarkeiten selbst im Weg stand, auch keine
schreiende Ungerechtigkeit…
Tore: 1:0 Mane (41.), 2:0
Duve (63.), 3:0 Mane (65.), 4:0 Mane (71. Nikoleisen)
Zeitstrafe: Addei (Walddörfer SV,
80., Tätlichkeit an Schreiber)
Schiedsrichter: Stephan Pflueg
(Walddörfer SV, ersatzweise)
Zuschauer: 30
![]() |
Spielentscheider in Kurzarbeit: Amadu Mane. |
Samstag, 22. März 2025
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Glashütter SV 1.B
„untypisches
Glashütte-Spiel“
Nach
sechs Jahren: SCS-2008er brechen ihren GSV-Fluch!
Knapp sechs Jahre lang hatten Duelle zwischen dem SC Sternschanze und dem
Glashütter SV im Jahrgang 2008 den Charakter des Dinner for One. „Immer schwierige Spiele“, die der SCS „ärgerlich
verloren oder ärgerlich unentschieden gespielt“ hatte, pflasterten für die
Schanzer den Weg über die letzten sechs Begegnungen, aus denen nur ein
kümmerliches Pünktchen mitzunehmen war.
„Vor dem Spiel hätten wir nicht gedacht, dass wir hier mit einem 4:0-Sieg
rausgehen“, machte Arthur Schreiber auch gar keinen Hehl aus der eigenen
Überraschung über einen „in der Höhe absolut verdienten“ Dreier im
Sechs-Punkte-Spiel um U17-Landesliga-Platz vier.
An Motivation hatte es dabei von Beginn an nicht gemangelt: „Wir haben von
Anfang an gezeigt, dass wir hier gewinnen und das Spiel machen wollen.“.
Die erste gute Gelegenheit ergab sich jedoch für die Gäste, als sich Enno
Gloßner erfolgreich Angreifer Leo Rothaug widersetzte (9.). Auch sein Gegenüber
bewies sein Können – allerdings auf Kosten eines Brummschädels, der auf das
Konto eines zu unplatzierten Ahmadi-Versuchs ging (13.).
Wenig später half auch kein Köpfchen mehr, als Baran Sütcü nach links zu Theo
Spöhrer eröffnete, dieser die Übersicht behielt und so Marvin Bonsus
Führungstreffer ins lange Eck quer auflegte (20.).
Alles paletti, im Schanzen-Land, zumal Bonsu etwas überhastet (25.) und Kleon
Lorenz an den Pfosten (33.) die mögliche Verdopplung auf den Schlappen fiel.
Kein Grund aber für Misstöne im oft stimmungsfragilen Schanzen-Gros: „Ich
finde, uns ist heute besonders gut gelungen, dass wir auf dem Platz positiv
miteinander gesprochen haben und jeder wirklich hundert Prozent gegeben hat. Es
war eine gute Stimmung und es gab kaum negative Kritik. Und wenn es welche gab,
war sie berechtigt und in einer Tonlage, mit der man sich unterhalten kann“, zerschoss
man sich diesmal nicht einen gelungenen Spieleinstieg, dem heute vereinzelte
Halbchancen des Gegners nichts anhaben konnten.
Im Gegenteil, legte Marineblau in Minute 50 vom Strafstoßpunkt aus nach. Bonsu
verlud den Torwart, nachdem Kerim Arslan Spöhrer im Strafraum die Beine
weggezogen hatte.
Aber was war bloß mit den Gästen los? „Glashütte hatte heute nicht so wirklich
den Drang, unbedingt gewinnen zu wollen. Die sind hierher gefahren mit so einem
vielleicht gewinnen wir mal, so ein
Larifari-Ding“, wunderte sich auch Schreiber über ein „untypisches
Glashütte-Spiel“.
Schanze dagegen besann sich auf die eigenen Stärken: „Wir haben viel kurz
aufgebaut, viel im Kleinklein gelöst, auch das Pressing überspielt. Wir haben
uns halt überhaupt nicht unter Druck setzen lassen – und das hat sehr gut
funktioniert!“, frohlockte der Mittelfeldspieler, der am vorentscheidenden 3:0
persönliche Beteiligung erfuhr. Erst erschwindelte („Kontakt dankend
angenommen“) er sich einen rasch zu Spöhrer ausgeführten Offensivfreistoß, ehe
der Adressat im Sechzehner für den besser postierten Lorenz querlegte (80+1). Proteste
des GSV, dass die vom Schiedsrichter gebilligte Schnellausführung des Standards
zu Lasten des Abwehrmauerbaus unzulässig gewesen sei, räumte
Leistungsschiedsrichter Schreiber noch auf dem Platz per Regelvortrag für
Tormann Dawit Christoph aus der Welt. „Ich habe ihm erklärt, dass das überhaupt
nicht seine Aufgabe ist; dann war er ein bisschen wütend auf mich – das habe
ich nicht so ganz verstanden.“…
Klar verständlich dagegen die Sprache des Ergebnisses, die Lorenz´ vollendeter
Doppelschlag auf Zuspiel Shahab Ahmadis noch expliziter Gestaltete (80.+3). Dem
umspielten Christoph und den anderen Schwänen, zu denen auch der einst beim SCS
nie wirklich glücklich gewordene Ariyan Shafaei Shamsabadiyan gehört, blieben
nach der historischen Pleite nur noch frustrierte Misstöne.
Apropos „nur noch“: Vom letzten Erfolg des SC Sternschanze über dieNorderstedter am 30.04.2019 (5:2 nach Verlängerung im Pokal der alten E-Jugend)
ist von allen damals 20 eingesetzten Akteuren im Spiel nur noch der heutige
Vorlagen-Hattrick-Mann Spöhrer im gleichen Trikot unterwegs.
Viel wichtiger für die Wasserturm-Kicker ist jedoch das Hier und Jetzt, das trotz
mangelnder Konstanz mit Rang vier ein ordentliches Zwischenergebnis aufweist.
„Wir werden diese Saison auf jeden Fall letztendlich als Tabellenvierter
abschließen“, versprechen vier Zähler vor dem GSV eine gute Absicherung nach
hinten. In Richtung Aufstiegsplatz drei, wo derzeit ein eher ungeliebter
Staffelkonkurrent steht, gilt bei acht Punkten Rückstand nur noch das Prinzip
Hoffnung: „Vielleicht schaffen wir ja noch, Berne einzuholen. Das wäre
natürlich wunderbar!“.
Tore: 1:0 Bonsu (19.
Spöhrer), 2:0 Bonsu (53., Strafstoßtor, 21 an Spöhrer), 3:0 Lorenz (80.+1,
Spöhrer), 4:0 Lorenz (80.+3 Ahmadi)
gelbe Karten: Spöhrer, Sütcü – Daljipi,
Ammar
Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (SV
Groß Borstel)
Zuschauer: 30
Samstag, 8. Februar 2025
Spielbericht SG Quickborn 1.B - SC Sternschanze 1.B
„konnten
nicht mehr unser Spiel spielen“
Arroganz
nach 2:0-Führung: Schanze-1.B verschenkt den Auswärtssieg
Es fühlt sich an, als hätten wir nach einer Führung verloren“, machte Anton
Kuhlmann aus dem Schanze-Mittelfeld gar nicht erst den Versuch, das
enttäuschende 2:2 beim Aufsteiger in Quickborn.
Eigentlich standen die Zeichen rasch auf Auswärtssieg. Marineblau dominierte,
kam zu Abschlüssen und ging durch „mehr oder weniger gut herausgespielte Tore“
mit 0:2 in Front.
Beim ersten Streich gelang es dem FCQ, nur durch Alexander Moors Foul, den
SCS-Spielfluss zu durchbrechen, ehe Theo Spöhrers hoher Freistoß etwas
unglücklich vom Tormann vor die Füße des einschussbereiten Shahab Ahmadi
bugsiert wurde (10.).
Teil zwei gelang ansehnlich über rechts. Till Steinfelds raumöffnenden Ball
nach außen ließ Spöhrer zu Ahmadi durch, dessen flaches Anspiel in die Mitte
Marvin Bonsu hineinmurmelte (28.).
Alles okay aus Schanzen-Sicht, doch mit dem Wiederanstoß, aus dem Efe Yilmaz im
hohen Bogen aus der eigenen Hälfte, das 1:2 hexte, war der Bruch im Spiel
perfekt (29.).
„(…)ohne, dass der Schiri wieder angepfiffen hat – eine Frechheit, dass es
gezählt hat!“, ärgerte sich Kuhlmann über die Situation zum 1:2, „mit der wir
jedoch besser hätten umgehen sollen. Wir konnten nach dem Anschlusstreffer einfach
nicht mehr unser Spiel spielen; die Gegner waren nach dem Anschlusstreffer viel
motivierter und aggressiver in den Zweikämpfen.“.
Schanze dagegen aalte sich in der eigenen Selbstgefälligkeit. Sinnlose
Dribblings und ein Meer von halbherzigen wie erfolglosen Chip-Bällen, die nur
in der Imagination hinter der FCQ-Kette landeten, prägten das Bild. Den an sich
unterlegenen Gegner mit einfachen Bällen ins Laufen bringen und damit zu zermürben
war offenbar keine Option mehr…
Die gerechte Strafe folgte schließlich kurz nach der Pause, als wieder Defensivmann
Yilmaz am Werk war. Flach rutschte sein Freistoß von rechts an Freund und Feind
vorbei und letztlich zum Gleichstand in die lange Ecke (42.).
Die Gäste kurzzeitig völlig neben den Schuhen, retteten eine weitere
Standardsituation nur mit viel Glück (54.), ehe es auf der anderen Seite
Hoffnung auf Besserung gab. Nach perfektem Ahrens-Steilpass machte sich
Torsteher Hannes Lohstöter aber breit genug, um das 2:3 gegen Arthur Schreiber
zu verhindern (62.).
Ebenso war der Goalie, der im Hinspiel noch als Rechtsverteidiger firmierte,
gegen Ahrens´ Flachschuss zur Stelle (77.).
Ansonsten stemmten sich die leidenschaftlichen Eulenstädter auf ihrer Anlage,
wo während der WM 1974 die Auswahl der DDR residierte, erfolgreich gegen die
(kopflose) Schlussoffensive der Schanzer. Selbst mit einem Mann weniger (Der
bereits verwarnte Hitzkopf Marko Riesner flog für eine überflüssige Spielverzögerung
per Zeitstrafe von der Koppel, 80.+2) ließ die Spielgemeinschaft aus dem FC und
TuS Holstein Quickborn nur noch einen letzten Schreiber-Versuch, der den Quader
haarscharf verfehlte, zu (80.+5).
Die ohnehin schon guten Aussichten auf den Klassenverbleib haben sich in Quickborn
dadurch weiter verbessert, während die Vision vom Verlassen der U17-Landes- gen
Oberliga für Schanzes Kuhlmann tatsächlich „noch nicht vom Tisch ist“. „Auch,
wenn ein Sieg wichtig gewesen wäre, müssen wir dann jetzt umso mehr Ehrgeiz in
den nächsten Spielen zeigen.“. Nun wartet aber ausgerechnet der Glashütter SV,
gegen den seit Jahren nahezu nichts zu holen war. „Ich bin von fester
Überzeugung, dass wir diesmal siegen werden! Es ist ein Heimspiel, wo wir in
der Regel eine bessere Leistung erbringen. Dazu schätze ich Glashütte nicht besser
ein, als wir es sind“, sprüht der Winter-Frankreich-Rückkehrer trotz des
schwierigen Jahresstarts 2025 (ein Punkt, 2:8 Tore aus zwei Partien) vor
Tatendrang, die neun Zähler Rückstand auf Promotionsplatz drei noch
einzukassieren.
Tore: 0:1 Ahmadi (10.
Spöhrer), 0:2 Bonsu (28.), 1:2 Yilmaz (29.), 2:2 Yilmaz (42.)
gelbe Karten: Bauersachs, Riesner –
Schreiber, Taddigs
Schiedsrichter: Daniel Heins (SV
Rugenbergen, Note 5,5: lieblose Vorstellung mit teils wilden, undurchsichtigen
Entscheidungen aus dem Mittelkreis, gab das Spiel fast nie per Pfiff wieder
frei)
Zuschauer: 25
Samstag, 9. November 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Walddörfer SV 1.B
„Stück
für Stück schwächer“: SCS unterliegt dem WSV
Vorne
zu harmlos: Schanzenkicker rangiert es ins U17-Landesliga-Mittelfeld
Herbst-Tristesse statt Spitzen-Stimmung im Schanzenviertel. Rang sieben Lautet
die ernüchternde Wahrheit für die B1 des SCS, die sich nach dem 2:5 beim SCVM
und der desolaten 0:9-Klatsche im Test beim 2009er-Team des VfL 93 auch dem
Wanddörfer SV geschlagen geben musste. „Konsequenten Fußball“ hatte der laut
SCS-Mittelfeld-Organisator Arthur Schreiber „verdientermaßen vor uns“ stehende
Gast als Faustpfand mit auf den erst 26 Minuten verspätet bespielten
Polizeisportplatz gebracht. „Wir haben das in der ersten Hälfte trotzdem gut
gemacht, hatten gute Ballbesitzphasen und haben größtenteils das Spieltempo
bestimmt“, wartet hinter Schreibers Eigenlob jedoch ein fettes ABER – nämlich jenes,
dass man bereits in der durchaus manierlichen ersten Halbzeit „im letzten Drittel
ungefährlich“ daher kam. Eine Stunde musste sich der spärliche Anhang gedulden,
ehe Kleon Lorenz einmal gefährliche Offensivpräsenz nachwies (59.).
Zu wenig, wenn man auf der anderen Seite allein die WSV-Begegnungen mit dem
Aluminium gegenrechnet. So rummste Leo Amtsberg seinen Freistoß ans Quergebälk,
während Amadu Mane im Nachsetzen drüber wuchtete (39.) und erwischte erneut
Amtsberg mit komischer wie unterschätzter Flugkurve von halblinks den
Innenpfosten (48.).
Irgendwann musste es dann ja mal klappen, für die nach dem Seitenwechsel
deutlich früher attackierenden Roten. Eingeleitet durch einen Einwurf von
rechts, erhielt der immer wieder gesuchte Mane die ideale Einschussmöglichkeit
von halblinks – 0:1 (62.)!
Schanze mit dem Rücken zur Wand, zumal die mit nur zwölf Mann mangelhafte Kadertiefe
– auch durch Spieler, die den Stadionbesuch der eigenen Mannschaft vorzogen –
keine hilfreichen Impulse von der Bank ermöglichte. „Ich denke, dass es vor
allem in der zweiten Hälfte einen großen Anteil daran hatte, dass wir einfach
alle kaputt waren. Man hat es uns angemerkt, dass wir so Stück für Stück immer
schwächer geworden sind, was die Laufleistung angeht und einfach alle nicht
mehr konnten“, erläuterte der ab dem zweiten Abschnitt per expliziter Manndeckung
besser in Schach gehaltene Schreiber. „Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir es
für die personelle Lage eigentlich ganz in Ordnung gemacht haben. Mit einem
optimalen Kader hätten wir da wahrscheinlich zuhause gewinnen können“ – haben sie
aber nicht, war das Thema spätestens nach Herolind Sejdius 20-Meter-Treffer mit
nicht ganz unumstrittener Entstehungsgeschichte vorzeitig durch (77.).
Erst in der Nachspielzeit, als Lorenz sich einen tornahen Freistoß schnappte und
zentral drüber setzte (80.+4), versprühte Marineblau, das mit Simon Ester aus
der Zweitvertretung einen Landesliga-Debütanten aufbieten musste, wieder einen
Anflug von Torgefahr.
So verbitten sich sämtliche Träume von höheren Sphären. „Der Kontakt ist
natürlich immer noch da. Aber es wäre natürlich besser gewesen, wenn man dieses
Spiel gewonnen hätte – dann wäre man punktgleich mit Walddörfer gezogen. So hat
man jetzt neun Punkte auf den ersten Platz – das sind halt einfach drei
Niederlagen, die wehtun. Vor allem drei Niederlagen gegen drei direkte
Konkurrenten“, weiß auch Schreiber um den komplizierten Weg empor.
„Aber wir haben natürlich noch drei direkte Konkurrenten vor uns. Noch ist
genug Zeit, um jetzt auch Spiele zu gewinnen, die notwendig sind.“.
Vielleicht hilft es da ja, am kommenden Wochenende mit dem SSV Rantzau einem
eher wenig Angst einflößenden Kreisligisten im Pokal zu begegnen. Doch
Vorsicht: „Wenn man sich die personelle Lage so anschaut, wird das wieder ein
Spiel, das mit Engpässen bestritten werden muss“, warnt der Kapitän. „Man muss gucken,
dass man in der Winterzeit den Kader aufgefüllt bekommt.“.
Tore: 0:1 Mane (62.), 0:2
Sejdiu (77.)
gelbe Karten: keine – Addei, Nowak
Schiedsrichter: Lap Chung Dang (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 20
besonderes Vorkommnis: Die Partie
wurde wegen einer Verschiebung im Sportanlagenspielplan mit einer Verspätung
von 26 Minuten angestoßen.
Samstag, 5. Oktober 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - Willinghusener SC 1.B
Elfertrottel
bleiben unbestraft
„Wirres
Spiel“: Schanze-B1 ringt den Aufsteiger aus Willinghusen nieder
Hartes Brot servierten die SCS-2008er ihren Anhängern an Spieltag fünf gegen
den Willinghusener SC. Das lange Kauen lohnte sich aber: Die Punkte blieben am
Wasserturm.
Begonnen hatte der wegen einer Verzögerung im viel zu knapp angesetzten
Sportanlagenspielplan um 45 Minuten verspäteten Heimauftritt gegen den
Aufsteiger äußerst manierlich: Schanze kontrollierte Ball und Gegner im
Übermaß, was Theodor Spöhrer an vorderster Front gleich souverän im Strafraum
mit dem 1:0 belohnte (3.).
Souveränität blieb für Kapitän Arthur Schreiber auch in der Bewertung nach dem
Spiel ein Stichwort. „Mehr Kreativität“ hätte es in der Folge gebraucht, um
einen „souveräneren Erfolg“ auf die Platte zu zaubern. „Zu viel Bewegung im
Zentrum – zu wenig vorne“, bemängelte der sich immer wieder zum Aufziehen des
oft zu statischen Offensivspiels ins Abwehrdrittel fallen ließ.
So beherrschte Schanze – ohne wirklich Torgefahr auszustrahlen. Einzig Gustav
Materne wagte einmal den verfehlenden Torschuss mit links (21.).
Von den Gästen wäre derweil überhaupt keine Notiz zu nehmen gewesen, hätten
diese nicht zur teils textmarkergelben Spieltracht gegriffen – bis sie aus dem
buchstäblichen Nichts in Person von Magnus Hastädt vor dem SCS-Tor
aufgetauchten und der 16-Jährige prompt das 1:1 markierte (34.).
Neben dem freilich überraschenden Ausgleich übrigens auch die Gegentor-Premiere
für Piet Grützner, der als Aushilfe aus der zweiten Mannschaft seinen zweiten
Landesligaauftritt absolvierte. Zu tun bekam der blonde Kreisliga-Goalie auch
im Weiteren nicht viel. Ein Sanmann-Freistoß war noch abzufangen (44.);
ansonsten blieb ihm nur das Beobachten des Geschehens, das sich in Sachen
Spielniveau nicht wesentlich von dem aus der B2 Gewohnten abhob…
Auch Schreiber sah sich „in Hälfte zwei“ in einem Match, dass als „wirr“ und
„ohne Kontrolle unsererseits – von Willinghusen sowieso“ einzustufen war.
Per Standard (Freistoß Schreiber) kam Koyar Hameed Mohammed einmal zur guten
Kopfballchance, die das Spielgerät letztlich ergebnislos auf dem Querbalken
tänzeln ließ (46.). Es sollte nicht die letzte Begegnung mit dem
Horizontalgestänge bleiben…
Vorher erlöste Kleon Lorenz die heuer in den langsam etwas zu knapp gewordenen
roten Leiberln auflaufenden Schanzer in gleich doppelt „illegaler“ Weise. Nicht
nur, dass der Teilzeitschauspieler eigentlich eine gerechtfertigte Rotsperre
hätte absitzen müssen (der Schiedsrichter trug den Feldverweis in der Vorwoche
jedoch nicht ein), stand der Schütze des 2:1 beim steilen Zuspiel auch noch ein
gutes Stück im Abseits. Kurz mitgenommen, landete das Leder von halbrechts im
Sechzehner aus in der langen Ecke – Schanze wieder vorne (55.)!
Für Schreiber „ein Beweis, dass wir auch solche zähen und schwierigen Spiele
mit tief stehenden Gegnern gewinnen können“, geriet der Erfolg bei Oktobersonne
nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil, ergab sich von der Strafstoßmarke gar die
Chance zum Führungsausbau. Nach einem Volksentscheid ähnelnden Diskussionen
über die korrekte Strafbarbewertung des Rempelduells Peters/Spöhrer rammte
Baran Sütcü die Kugel mit voller Überzeugung ans obere Aluminium (78.). „Ich
glaube, wir müssen mal Strafstöße trainieren – auch in Hinrichtung Pokal!“,
gestand der zuletzt in Lurup noch erfolgreiche, diesmal aber bereits
zeitstrafengefährdet ausgewechselte Schreiber. Tatsächlich versemmelten die
Wasserturmkicker in der noch jungen Spielzeit mehr Strafstöße als sie
verwandelten…
Daran, dass man mit zwölf Zählern aus fünf Partien einen „guten Beginn“ ins
Landesligajahr hinlegte, änderte auch die erneute Elfer-Trottelei nichts. „Am
Ende wahrscheinlich zu niedrig“ fiel der heutige Dreier zwar aus; „Trotzdem ist
es natürlich wichtig, da einen Sieg mitzunehmen und solche Spiele auch zu
gewinnen. Die hätten wir vor einem halben Jahr, glaube ich, nicht gewonnen. Das
zeigt dann ja auch unsere Klasse“, konnte der Taktgeber aus dem Mittelfeld dem
mühsamen Arbeitssieg etwas Positives abgewinnen.
Ohne Schreiber, der zeitgleich an der Pfeife in der U16-Oberliga auf dem
Kunstgrün stehen wird, geht es nun zum Anführer der „Zweiklassengesellschaft“
mit ihrer „breit gestaffelten Spitzengruppe“, SC Vier- und Marschlande. Die
grundsätzliche Marschroute für das Ziel, „oben mitzuspielen“, dürfte auch für
den Auftritt am Deich gelten: „Wir sind jetzt kein Außenseiter, spielen guten
Fußball. Wir müssen nur gucken, dass wir das auf den Platz bekommen.“.
Tore: 1:0 Spöhrer (3.),
1:1 Hastädt (34.), 2:1 Lorenz (55.)
gelbe Karten: Schreiber – Hastädt
Schiedsrichter: Tufan Özalpaslan (GW
Eimsbüttel, Note 5,5)
Zuschauer: 50
besonderes Vorkommnis: Sütcü (SCS)
schießt Strafstoß an die Latte (78., Peters an Spöhrer).
Sonntag, 15. September 2024
Spielbericht Glashütter SV 1.B - SC Sternschanze 1.B
„Typisches
Glashütte-Spiel“
„Nicht
so entschlossen“: Schanze-B1 unterliegt mal wieder dem Angstgegner
0:1, 3:5, 1:2, 0:1 und 2:2. Was sich liest, wie die Bilanz eines
Abstiegskandidaten, ist tatsächlich der peinigende Rucksack, den die 2008er des
SC Sternschanze vom Glashütter SV in den letzten drei Jahren gepackt bekamen –
so definiert man einen Angstgegner!
„Angstgegner GSV: Gehe ich
tatsächlich mit“, bestätigte Schanzes Arthur Schreiber das besondere Verhältnis
seines Teams zu den Norderstedtern, die es auch in dieser Serie verstanden, dem
SCS „eine vermeidbare erste Saisonniederlage“ beizubringen.
Bevor das „ganz typische Spiel für Glashütte“ seinen fiesen Verlauf nahm, waren
die Gäste ihrem Vorhaben, „diesmal in die erste Hälfte zu starten, wie letztes
Mal in die Zweite“ tatsächlich treu geblieben.
Ein griffiger Beginn und eine erste spitzwinklige Gelegenheit für Kleon Lorenz
(GSV-Torsteher Dawit Christoph wehrte ab, 12.) nährten durchaus Hoffnungen auf
eine Kehrtwende im Direktvergleich.
Dann aber kam „der kleine Bruch nach einer guten Anfangsphase“. „Wir haben
angefangen, die wichtigen Zweikämpfe zu verlieren“, bemängelte Schreiber,
dessen daraufhin defensiveres Wirken auch nicht so richtig mehr Ordnung
hineinbrachte. „Wir sind überhaupt nicht mehr hinten rausgekommen, haben
überhaupt nicht mehr hochgeschoben, sind nicht angelaufen und haben dann Glück
gehabt, dass wir nicht in Rückstand geraten.“.
So segelte beispielsweise Koppany Falusis Versuch aus dem Hinterhalt drüber
(26.), während gegen Fabio Dennstedt nur noch der Abseitspfiff rettete (27.).
Was ebenfalls auffiel: die „nicht so positive Kommunikation“, die sich nicht
nur gegen die „zum Teil komische Schiedsrichterleistung“, sondern auch gegen
die eigene Mitspielerschaft wendete. „Das hat uns so ein bisschen rausgebracht
– darf uns aber nicht passieren, dass wir so unser Spielkonzept verlieren!“.
Deutlich besser aus der Halbzeit gekommen, nahm Marineblau den Faden des
Spielbeginns wieder auf. Gegen den Ball
wurde wieder „viel besser gepresst“, „mit dem Ball“ agierte man nun „ruhiger
und ideenreicher“.
Nur war es ihnen nicht gelungen, teils fein herausgespielte Möglichkeiten
nichts zu nutzen. Ex-Glashütter Gustav Materne sah seinen Linksschuss in den
Armen von Christoph enden (42.); Theo Spöhrer ereilte in ähnlicher
Ausgleichsposition das gleiche Schicksal (51.).
„Dann kriegen wir in einer Phase, in der wir drückend überlegen sind, dieses
Kack-Tor!“, haderte Schreiber, der zur Hälfte die Kapitänsbinde vom gelb
vorbelasteten Till Steinfeld übernommen hatte, mit dem Spielschicksal.
Im Konter war es den Roten nämlich gelungen, Schanze zu überrumpeln,
sodass Louis Höfler seine Flanke schön ins Zentrum ziehen konnte. Der
eingewechselte Scott Wilson verpasste, doch Dennstedt vollendete mit zu viel Freiraum
zum 1:0 (61.).
„Dennoch haben wir uns überhaupt nicht anmerken lassen, dass wir in Rückstand
gegangen sind. Wir sind wieder im Kreis zusammengekommen, waren kurz und klar
in der Ansage, dass hier überhaupt nichts verloren ist, dass wir den 20-mal besseren
Fußball spielen“, stimmte immerhin die Moral beim Schanzenteam, das, abgesehen
von einem erneuten Wackelmoment, den Marlon Herzog nur knapp nicht ausnutzte
(63.), weiter beharrlich nach Auswärtspunkten strebte.
Das Pech im Abschluss blieb dabei jedoch ein treuer Begleiter. Baran Sütcüs
Schuss im Strafraum klärte ein Abwehrbein vor der Linie, ehe der Nachschuss
drüber rauschte (65.), zwei Schreiber-Geschosse verfehlten ebenfalls (67. &
73.) und auch die Top-Chance für den aufgerückten Azimullah Mohammadi blieb
ungenutzt: Christoph hechtete sehenswert nach dem Runden (72.).
„Wir waren im Strafraum nicht so entschlossen, hatten nicht so diesen letzten
Willen, das Tor zu machen, den letzten Willen, jetzt an den Ball ranzukommen“,
bemängelte der Spielmacher, was bei der letzten konkreten Offensivregung seiner
Farben noch einmal deutlich wurde. Lorenz arbeitete mit einer Hereingabe vor,
doch gleich mehrere Mitstreiter verpassten um Haaresbreite (78.).
„Ein Typisches Glashütte-Spiel, wenn man es auf die letzten Jahre bezieht“, zog
Schreiber daher ein ernüchterndes Fazit unter das zweite Punktspiel 2024/2025,
das auch erneut unter dem Eindruck diverser Ausfälle im ohnehin quantitativ
dünn besetzten Kader stand. „Das knappe Personal hat auf jeden Fall dazu
gewirkt, dass Glashütte auch in den letzten Minuten spritziger war als wir,
hatten natürlich frisches Personal – auch Scott, den 23er. Hat mich gewundert,
dass der nicht von Anfang an gespielt hat. Sie waren spritziger in den
Zweikämpfen, waren wacher. Wir haben trotzdem vor dem Tor wieder viel liegen
lassen. Das muss sich auf jeden Fall bis nächste Woche verbessern“, soll es am
kommenden Wochenende gegen den „unfassbar schlechten Oberliga-Absteiger“
Concordia (zwei Niederlagen bei 0:17 Toren) vor allem im Bereich der
Chancenverwertung („ein ganz schwieriges Ding bei uns“) spürbar besser laufen.
Doch Vorsicht: Nicht, dass Cordis Farbgleichheit mit dem GSV zur Mentalbremse
wird…
Tore: 1:0 Dennstedt (61.
Höfler)
gelbe Karten: Bierfischer, Herzog,
Wilson – Lorenz, Sürcü, Steinfeld, Schreiber, Spöhrer
Schiedsrichter: Kevin Masih
(Eintracht Norderstedt, Note 6: heizte die Stimmung mit einer vogelwilden
Zweikampfbewertung unnötig an, am Ende führte fast jeder Körperkontakt zu
gelben Karte)
Zuschauer: 60
![]() |
Sparsame SCS-Gesichter nach der "unnötigen ersten Saisonniederlage". |