Mittwoch, 20. Juni 2018

Spielbericht SC Vorwärts / Wacker 04 Billstedt 1.D - FC St. Pauli 1.D

Kolbusa erlöst den Favoriten
St. Pauli-2005er müssen in Billstedt nachsitzen – und ziehen ins Finale ein

Es erinnerte ein wenig an die aktuell laufende Fußball-WM in Russland: Außenseiter gegen Favorit und der bestens sortierte Underdog erreicht nach regulärer Spielzeit ein Remis.
Ärgerlich nur, dass es für die 2005er des SC Vorwärts / Wacker Billstedt ein Meisterschaftshalbfinale war, das der FC St. Pauli am Ende in der Verlängerung doch noch für sich entschied.
Zuvor mühten sich die Brummerkamp-Kicker durch 65 nervige Minuten, in denen vor allem die Fehlervermeidung an erster Stelle stand.
So überließen sie den ebenfalls höchst diszipliniert agierenden Gastgebern viel Ballbesitz, den sie mit zahlreichen Spielverlagerungen geduldig verwalteten.
Erst nach einer knappen Viertelstunde eröffnete Vorwärts / Wacker das durchaus ernstzunehmende Feuer auf Luca Adlers Tor (u.a. ein Lattentreffer, 13.), während  St. Paulis bis dato beste Chance aus einem schnellen Umschaltmoment über Kapitän Niklas Jovanovic und dem nur unwesentlich verfehlenden Muhammad Dahaba resultierte (24.).
Das insgesamt gefährlichere Team blieben aber die Roten, die mit ihren hoch stehenden Außenverteidigern stets eine Bedrohung waren und mit ihnen auch Calvin Junges Abschlüsse (28. & 35.) vorbereiteten.
Nur ist der Sieger eines Fußballspiels aber eben derjenige, der die Kugel zwischen das Alu-Gestänge bugsiert bekommt.
Fünf Minuten vor Ultimo hätte dies der wiedereingewechselte Ruben Kolbusa sein können, doch sein frecher Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte – eine der wenigen Unkonzentriertheiten der Ost-Hamburger – konnten sie gerade noch rechtzeitig im Kollektivzweikampf wieder wettmachen.
Eine Rettungsaktion Luca Adlers gegen einen Schuss von der Strafraumgrenze später konnte der Profinachwuchs allerdings froh sein, mit dem 0:0 in die Verlängerung zu dürfen.
Denn dort begannen sie mit dem größeren Zug zum Tor, das Kolbusa aber nach passendem Radöhl-Service leichtfertig verfehlte (62.).
Im dritten Anlauf war es dann schließlich so weit. Aus dem Zentrum wieder von Radöhl bedient und einmal ganz allein gelassen, konnte er mittig im Strafraum cool rechts unten einschieben – 0:1!
Mit dem Mute der Verzweiflung startete das klasse mithaltende Team von Trainer Arek Klück noch einmal eine Schlussoffensive, die jedoch auch drei Minuten Nachspielzeit als Quittung für zwei (nicht unbedingt nötige) Doppelwechsel des FC St. Pauli nicht zum Positiven richten vermochten.
Vorwärts / Wackers letzten Abschluss parierte Luca Adler noch einmal zum Eckball, der trotz aufgerücktem Torhüter keine Torgefahr mehr einbrachte.
Hamburgs U13-Meisterschaftsendspiel am kommenden Sonntag steigt somit (mal wieder) zwischen den beiden Proficlubs, von denen der HSV bei den Buchmachern wohl in der Favoritenrolle steckt.

FC St. Pauli 1.D: Adler – Weiser, Radöhl, Addai, Dahaba – Kolbusa, Jovanovic, Hüneburg – Scobel, eingewechselt: Richter, Akugue, Schmitz, da Costa Goncalves, Trainer: Philip Hauswerth

Tore: 0:1 Kolbusa (66. Radöhl)

Schiedsrichter: Daniel Paus (Note 2: ohne Probleme in einem außerordentlich fairen Spiel, überzeugte mit einer klaren Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen. Sein überscharfer Tonfall den Spielern gegenüber tat in diesem besonnen geführten Match nicht not.)

Zuschauer:  100

Sonntag, 17. Juni 2018

Spielbericht SC Vorwärts / Wacker 04 Billstedt 2.D - HEBC 1.D

Robust und abschlussfreudig auf Titeljagd
HEBC geschlagen: Vorwärts / Wackers 2005er II in Walddörfers Windschatten

Mit reichlich Frust statt der Restchance auf die Meisterschaft in der nicht aufstiegsberechtigten D-Bezirksliga 08 im Gepäck traten die 2005er des HEBC die Heimreise von ihrem Ausflug nach Billstedt an.
Farblich und körperlich präsenter: Vorwärts / Wackers zweiten
2005er.
Trotz der insgesamt besseren Spielanlage, insbesondere in der ersten Halbzeit, stand nämlich eine 0:2-Niederlage gegen körperlich vorteilhafter gebaute Gastgeber auf dem Zettel des Schiedsrichters.
Schon in Abschnitt eins deutete sich das große Problem der Eimsbütteler an. Zu Weilen ganz anständig ließen sie Kugel kreisen, doch die Torschabschlüsse (meist aus der Distanz) sicherten sich die modisch stilsicheren Billstedter, die wegen der Farbgleichheit (lila) auf ihre grau-neongelben Trainingsshirts auswichen. Einzig die Präzision war dabei zunächst noch ausbaufähig.
Erst kurz vor der Pause bedrohte auch der HEBC das gegnerische Tor, hatte Matti Schlotzhauer die Führung halbrechts auf dem Fuß, scheiterte aber an Schlussmann Jamie Riedel, der quasi mit dem Halbzeitpfiff von der anderen Seite aus Glück hatte, dass ein Magens-Lattenversuch eben nur ein Lattenversuch blieb.
Ohnehin war es nicht der Tag des impulsiven Offensivmotors in Diensten der Lila-weißen, der immer wieder teils rüde aus dem Spiel genommen wurde.
Aber auch seine Kollegen sollten im Angriffsdrittel kaum Durchschlagskraft entfachen können.
Der Quittung dafür folgte aus der zweiten Reihe, als Benjamin Manu das Spielgerät sehenswert aus gut 20 Metern zum umjubelten 1:0 ins Netz setzte (38.).
Kampflos räumen wollten Robert Nachtweh und Co das Feld keineswegs, doch mit zunehmender Spieldauer zahlten sie konditionellen Tribut für das ständige Gegenankämpfen.
Mit Samba Baldes Abstaubertor zum 2:0, bei dem die ausnahmsweise einmal im Tor aufgebotene Millicent Owusu in erster Instanz noch abwehren konnte, war die Partie schließlich schon vor dem Abpfiff entschieden (58.).
Sollte der Walddörfer SV am kommenden Sonnabend in Langenhorn verlieren, wäre Vorwärts / Wackers 2005er-Zweitvertretung mit einem eigenen Sieg gegen den fünftplatzierten TSC Wellingsbüttel am Ende sogar noch der strahlende Staffelmeister.
Für den nicht unambitionierten HEBC geht es dagegen im letzten Punktspiel der Saison bei Rasensport Uetersen maximal um den Vize-Rang.

HEBC 1.D: Mi. Owusu – Beuttenmüller, Ma. Owusu, Rockel – Nachtweh, Özdemir, von Lühmann, Magens – Glock, eingewechselt: Petre, Schlotzhauer, Bartz, Trainer: Peter Wulftange

Tore: 1:0 Manu (38.), 2:0 Balde (58.)

Schiedsrichter: Ralf-Udo Berger (SC VW 04 Billstedt, Note 5: beschäftigte sich mehr (meist vom Mittelkreis aus) mit hinter den Toren spielenden Kindern, als mit der Unterbindung von teils überharten Zweikämpfen auf dem Platz (keinerlei persönliche Strafen). Wartete zudem mit eigenwilligen Handzeichen und undurchsichtiger Vorteilsauslegung auf.)

Zuschauer: 24

Samstag, 16. Juni 2018

Spielbericht SC Sternschanze 2.D - Farmsener TV 2.D

Torwartgeschenke erhalten die Meisterchance
Robuster Farmsener TV II triumphiert bei schwachem SC Sternschanze

Moritz Gräff (r.) und seinen Kollegen blieb oftmals nur das Zuschauen.
Wirklich meisterhaft war der Auftritt der zweiten 2005er des Farmsener TV zwar nicht, im Rennen um die Meisterschaft in der D-Kreisklasse 34 langte aber ein effektiver Auftritt, begünstigt durch zwei gegnerische Torwartfehler, um dem Rahlstedter SC weiter auf den Fersen zu bleiben.
Bei gelegentlichen Regenschauern überzeugten die Nord-Ost-Hamburg immerhin durch ihre physische Präsenz in den Zweikämpfen, die den Gastgebern in zu sehr abging. „Das war eine ganz müde Vorstellung von meinen Jungs. Sie waren überhaupt nicht entschlossen in den Zweikämpfen. So konnten wir gar nicht erst Ideen im Mittelfeld entwickeln“, kritisierte SCS-Trainerin Michaela Wiedener, die ihre Aussage vor allem durch die Entstehung des 0:1 bestätigt sah. Ein Ballverlust im Aufbauspiel und ein ungehinderter Abschluss von Raul Losinsky, durch die Hosenträger von Schlussmann Eleazaro Schimek, warfen die Schanzer früh im Spiel zurück (7.).
Ohne bis dahin eine echte eigene Torchance gehabt zu haben, setzte es fast zum selben Zeitpunkt, nur in Abschnitt zwei, den zweiten Tiefschlag, als sich Schimek mitten im Spiel die Torwarthandschuhe richtete und Alex Mezler die perfekte Gelegenheit zum ebensolchen Weitschusstor erspähte – 0:2!
Und es hätte noch wesentlich schlimmer kommen können, wäre Vincent Kos´ guter Freistoß nicht als Lattenstreichler ins Aus geflogen (47.) und hätte Raul Losinsky die Kugel nicht völlig überhastet aus zwei Metern drüber gebolzt (49.).
Stattdessen näherten sich die Blau-roten in der Schlussphase mit Casper Müller-Usings Versuch von halblinks (vorbei, 52.) auch selber endlich einmal dem Gehäuse von Sebastian Bork an.
Mit Kalle Tamms zentral erzieltem Anschlusstreffer erlangten sie die knapp zwei minütige Nachspielzeit sogar noch die Hoffnung auf den späten Ausgleich, den die resolut verteidigenden Farmsener jedoch verdientermaßen abwenden konnten.
Als Belohnung dafür haben sie nun am finalen Spieltag die Restchance, den Rahlstedter SC im Fernduell doch noch vom drei Zähler entfernten Spitzenplatz zu verdrängen und sich den Staffelmeisterwimpel für die Trophäenvitrine zu sichern.
Der SC Sternschanze hat dagegen im anstehenden Derby gegen das Schlusslicht Teutonia 05 die Chance, ein durchwachsenes Halbjahr mit einem positiven letzten Eindruck zu beenden.

Tore: 0:1 Losinski (7.), 0:2 Mezler (38.), 1:2 Tamm (60.)

Schiedsrichter: Joan Oesterlin (SC Sternschanze)

Zuschauer: 22