SCP: Mit Geschick zur Meisterschaft
SC Poppenbüttel setzt
sich Hamburgs „99er-Krone“ auf
Es gab Erklärungsbedarf bei Braun-weiß, großen sogar! Denn während die
Mannschaft des SC Poppenbüttel ihren Meisterschaftstriumph gebührend feierte, versammelte
sich das beschämte Gros des FC St. Pauli nahe des Mittelkreises zur
Akutbesprechung.
Ob dabei auch die Taktikfauxpas des Trainergespanns Oertel/Olde thematisiert
wurden?
Sinn hätte es jedenfalls gemacht, strotzte das Spiel des Profinachwuchses nicht
gerade vor taktischem Geschick.
Der Weg auf die Verliererstraße schien an diesem Juni-Sonntag früh
eingeschlagen, nutzte Sturmtank Yoel Männich einen Schütt-Heber in den Rücken
der Abwehr zum 1:0 vor Leon Schmidt (5.).
St. Pauli kam einfach nicht aus dem Quark, wohingegen der SCP seine Stärken
komplett ausspielte. Besonders messbar am hoch aktiven Spiel über Gideon Friedrichs
rechte Seite, war es der Quirlige Flügelspieler, die die Kugel nach abermals
starker Vorarbeit Torben Schütts an die Querstange setzte (9.).
Wirklich Erwähnenswertes gab auf der Gegenseite nicht zu sehen. Symptomatisch
dafür war es mit Marlon Mathes ein Poppenbütteler, der die Gemüter mit einer
fußballuntypischen Armbewegung zum Ball
hochfahren ließ. Kein Pfiff, kein Strafstoß – eine Fehlentscheidung des
Gespanns!
Vielleicht auch das Glück des Tüchtigen für die Nord-Hamburger, die weiter
fleißig nach vorne spielten. So versuchte Ex-St. Paulianer Erik Lüth sein Glück
an der Strafraumgrenze versuchte und damit Leon Schmidt zum Ablenken an die
Latte zwang.
Kurz darauf gab es für den überraschend in die Startelf gerückten Keeper nichts
mehr zu halten, als der Außenseiter ruck-zuck umschaltete und der St.
Pauli-Schreck wieder blank vor der Kiste auftauchte. Männichs wohl dosierter
Heber machte schließlich den 2:0-Halbzeitstand klar (28.).
Diesen hatte auch Nikola Kosanic nicht zu beschönigen vermocht, indem er einen
schönen Nadj-Service nur für einen Außenpfostenschuss verwendet bekam (30.).
Den Jungs von der Bültenkoppel langten heuer ein schneller, trickreicher
Rechtsaußen (Friedrich) und der verwertende Sturm-Brecher vorne drinnen
(Männich).
Doch auch die Verteidigungsarbeit gelang den Weißen mit Bravour. Schon vor der
Abwehr ließ der überragende Max Ludwig kaum etwas durch, sodass Schlussmann
David Jendrzej nur jeweils einmal gegen Bruno Dane (Fußabwehr, 37.) und Kosanic
(46.) eingreifen brauchte.
Die Sanduhr rieselte erbarmungslos gegen die jungen Kiezkicker, deren
Hoffnungen auf die Wende erneut der Außenpfosten (Kosanic, 52.) vorzeitig zu
begraben wirkte.
Der SCP schraubte derweil mit Bedacht am Tacho. Zur zeittötenden Einwechslung
von Martin Flöel (60.+2) kam es jedoch nicht mehr – der Abpfiff schaffte die
Gewissheit: D-Jugendmeister 2012 der Freien und Hansestadt Hamburg ist der SC
Poppenbüttel!
Ein insgesamt verdienter Titelgewinn, der auf über die ganze Saison solide
Resultate fußt.
Der seit der Frühjahrsserie klar formverbesserte FC St. Pauli schaffte es
dagegen nicht, den Aufwärtstrend mit einer angepeilten Trophäe zu krönen. Verletzungsausfälle
und Personalexperimente haben daran ihre Anteile.
SC Poppenbüttel 1.D: Jendrzej – Bendix, Mathes, Löschenkohl,
Abée (48. Kuczka) – Schütt, Ludwig – Friedrich, Lüth, D. Dwelk
(31. Bröer / 59. Jadidi) – Yoel Männich, Trainer: Yorck Männich
FC St. Pauli 1.D: Schmidt (31. Wittkugel) – Bebensee, Gerber,
Henke, Erdal – Schauer, zu Klampen – Bendowski (16. Nadj), Dane, Kehr –
Kosanic, Trainerteam: Tobias Oertel & Oliver Olde
Tore: 1:0 Yoel Männich (5. Schütt), 2:0 Yoel Männich (28. Friedrich)
Schiedsrichter: Maik Franz (SC Eilbek, Note 3: an sich keine
nennenswerten Beanstandungen in der Leitung eines rasanten, aber fairen Spiels,
einzig Mathes´ ungeahndetes Handspiel im Strafraum (22.) hatte gewichtigen
Einfluss auf die Partie.)
Zuschauer: 120 (Dulsberg-Süd)
Sonntag, 17. Juni 2012
Spielbericht SC Poppenbüttel 1.D - FC St. Pauli 1.D
Samstag, 2. Juni 2012
Spielbericht SV Curslack-Neuengamme 1.C - Altona 93 2.C
9:1 – doch baden
gingen beide
SVCN
am „Ziel der Träume“ – Landesligaaufstieg perfekt!
Am Ende gab es kein Halten mehr: Die C1 des SV Curslack-Neuengamme belohnte
sich am letzten Spieltag der C-Bezirksliga A01 nicht nur mit einem 9:1-Kantersieg
gegen ein überfordertes Team aus Altona, sondern vor allem mit dem Aufstieg in
die Landesliga und einer anschließenden „Planschparty“ im „Entmüdungsbecken
Dove-Elbe“.
Dabei sah es zunächst so aus, als könne die Mannschaft (beziehungsweise der
Aufstieg) statt in die Dove-Elbe eher in die Binsen gehen, präsentierten sie
sich zwar feldüberlegen, aber nur selten wirklich torgefährlich, wie in Minute
neun, als Jasper Bohlen seine liebe Mühe hatte, einen Reimers-Kopfball im
letzten Moment zu klären.
Auf der anderen Seite war es Michel Wasikowski, der aus 15 Metern verzog.
Die Anspannung der Deichkicker war greifbar – da wirkte das wichtige 1:0 durch
Niklas Nack, danach begraben von einem Jubelberg, aus halblinker Position, wie wahres
Nervenbalsam (15.).
Nun war der AFC an der Reihe, doch gelang ihm kaum etwas Gefährliches. So blieb
der Tabellendritte am Drücker, wusste aber nicht um finale Mittel gegen einen
ordentlich organisierten Gegner, der selbst durch einen Boyraz-Freistoß aus der
Distanz (knapp vorbei) zu einer guten Gelegenheit kam.
Zurück aus der Halbzeit, sollte sich jedoch schlagartig alles ändern. Denn kaum
bat Schiedsrichterroutinier Michael Weigner zum Wiederbeginn, lautete der Spielstand
schon 3:0. Während Niko Reimers seinen Freiraum aus 25 Metern bestens nutzte,
konterten sich die Gastgeber mit den Endkonsumenten Liam Schardt und erneut
Niklas Nack zur vorzeitigen Entscheidung (37. & 38.).
Die Jungs vom Othmarscher Kirchenweg spielten jetzt nur noch Blumenmädchen bei
der Aufstiegsparty des SVCN, der seinen Gegner fortan demontierte, ohne sich die
Finger dabei aber allzu schmutzig zu machen. Auf einen Linksknaller Marvin
Behrs aus 22 Metern (40.) folgte Reimers´ unbedrängtes 5:0, bei dem es den
Altonaern wieder einmal nicht gelang, diverse zweite Bälle entscheidend zu
klären (46.).
Curslack-Neuengamme im Aufstiegsrausch!
Doch zwischendurch bewies die Defensivreihe vor Schlussmann Dean Pfab, warum
sie nur die Siebtbeste der Staffel ist, langte der simple lange Haferdurch Said
Boyraz, in den Lauf des gestarteten Wasikowski, um den Torsteher zu einer
Abwehraktion vor die Füße des eingewechselten Jaro Langer zu zwingen – 5:1!
Über den defensiven Hanebüchen der West-Hamburger sollte dieser Treffer dennoch
nicht hinwegtäuschen. Die „Maßvorlage“ zu Jonas Bucks 6:1 lieferte nun auch
noch Torhüter Maximilian Stadelmann, indem er das Leder viel zu kurz blockiert
hatte (50.).
Und während auf der Bank bereits die Aufstiegs-Shirts übergestreift wurden,
lief die Torfabrik der C-Bezirksliga A01 weiter auf Hochtouren, erhöhte der
gerade zuvor eingewechselte Philipp Mohr unter besonders großem Applaus des
eigenen Anhangs von halbrechts auf 7:1 (58.), woraufhin Till Witmütz ein freudiges
Hin-und-her-Gedaddel am, vor und im Strafraum ins rechte untere Eck beendete
(66.).
In Altona wurden indes Erinnerungen an den letztjährigen Saisonabschluss wach.
Damals wurde man vom FC St. Pauli mit 0:11 abgeschossen.
Zweistellig wurde diesmal immerhin nicht mehr, setzte der einfach freigespielte
Buck den 9:1-Schlusspunkt ins leere Gehäuse, nachdem der Gäste-Fänge sieben
Minuten zuvor noch gegen Bendix Holm und Nack retten konnte (62.).
Der Rest war nur noch Freude pur, was der heuer omnipräsente Till Witmütz
treffend beschrieb: „Endlich ist es so weit! Nach einem sehr langen und harten
Weg sind wir nun am Ziel unserer Träume für die Saison 2011/2012 und es fühlt
sich verdammt gut an!“.
Für den 1000-Mitgliederverein ist dies jedenfalls ein Schritt in die richtige
Richtung.
SV Curslack-Neuengamme 1.C: Pfab – Holm, Winning, Behr,
Daberkow (25. Bendlin) – T. Witmütz, Busch – Schardt (47. Mohr),
Reinhardt, Nack (63. Kahl) – Reimers (47. Buck), Trainer: Rene
Witmütz & Maximilian Franke
Altona 93 2.C: Stadelmann – Bohlen, Paustian, Boyraz, Bhatia – Brandes (47.
O. Coskun), K-Coskun – Herrmann-Trentepohl (15. Ziems), Barnet, Amoah (47.
Langer) – Wasikowski, Trainer: Leon Kirsch
Tore: 1:0 Nack (15. T. Witmütz), 2:0 Reimers (37. T. Witmütz), 3:0 Nack
(38. Schardt), 4:0 Behr (40. Nack), 5:0 Reimers (46. T. Witmütz), 5:1 Langer (48.
Wasikowski), 6:1 Buck (50.), 7:1 Mohr (58. Behr), 8:1 T. Witmütz (66. Buck),
9:1 Buck (69. Mohr)
Schiedsrichter: Michael Weigner (SC Vier- und Marschlande, Note 3)
Zuschauer: 60
die Abschlusstabelle der C-Bezirksliga A01:
Pl |
Mannschaft |
Sp |
S |
U |
N |
Tore |
Pkt |
01 |
SC Alstertal/Langenhorn 1.C |
11 |
9 |
2 |
0 |
36:10 |
29 |
02 |
SC Nienstedten 1.C |
11 |
6 |
3 |
2 |
42:14 |
21 |
03 |
SV Curslack-Neuengamme 1.C |
11 |
6 |
2 |
3 |
43:25 |
20 |
04 |
SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 2.C |
11 |
5 |
4 |
2 |
28:15 |
19 |
05 |
SV Halstenbek-Rellingen 1.C |
11 |
5 |
3 |
3 |
26:14 |
18 |
06 |
FC Bergedorf 85 1.C* |
11 |
7 |
2 |
2 |
33:14 |
17 |
07 |
SC Victoria Hamburg 1.C |
11 |
4 |
4 |
3 |
19:19 |
16 |
08 |
SV Blau-weiß 96 Schenefeld 1.C |
11 |
4 |
1 |
6 |
23:28 |
13 |
09 |
SV Blankenese 1.C |
11 |
3 |
0 |
8 |
24:32 |
9 |
10 |
SV Eidelstedt 1.C |
11 |
3 |
0 |
8 |
21:31 |
9 |
11 |
TuRa Harksheide 1.C |
11 |
2 |
1 |
8 |
18:42 |
7 |
12 |
Altona 93 2.C |
11 |
0 |
0 |
11 |
6:81 |
0 |
*Bergedorf 85 wurden wegen Verstößen gegen die Spielordnung des HFV sechs Punkte abgezogen.