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Dienstag, 23. April 2024

Spielbericht TSV Gut Heil Heist - SSV Rantzau III

Gut Heil weiter auf der Jagd
Dreierpack! Heistmer Top-Torjäger hält TSV auf Verfolgerkurs

Welcher Verfolger kann noch einmal ernsthaft in die Entscheidung um den Aufstieg aus der Kreisklasse 1 eingreifen? Bei der diffusen, weil nachholspielverzerrten, Tabellenlage gar nicht so einfach zu beantworten. Einen wichtigen Schritt, um dranzubleiben ging jedenfalls die Elf des TSV Heist im direkten Nachholduell mit dem SSV Rantzau III.
Ohne den knieverletzten Rene Gill, aber dafür wieder mit Top-Torjäger Paul Smit (saß zuletzt eine Gelbsperre ab), wurde schnell deutlich, warum der 26-Jährige eine so tragende Rolle an der Hamburger Straße innehat. Per Freistoß, den er hoch ins Tor des unglücklich anmutenden Jan Korinth wuchtete, war der Niederlagen-Blues vom Sonntag (4:5 gegen den Rellinger FC) schnell vergessen (5.) – oder doch nicht?
Nachdem eine Stocher-Szene mit Marco Bulla noch glücklich für die Hausherren ausging (18.), erwischte es sie Augenblicke danach, als Osman Burtakucin perfekt nach innen, in Hannes Freitags Zuspiel, lief, das Leder technisch brillant mit in die Drehung nahm und schließlich flach vollendete (19.).
Aus der barmstedter Ausgleichsfreude wurde jedoch ebenso rasch der große Ärger, der mit einer zweifelhaften Ecke begann. An Smits Versuch, den Wiederanstoß direkt zu versenken, war Korinth wohl nicht mehr dran. Nach einigem Zögern ließ sich Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen) vom Eckstoß überzeugen. Dieser fand dann auch just den Weg auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Marcel Bastide wieder auf Führung Gut Heil stellte (21.).
Der Stachel saß tief, bei den Gästen, deren Leidensweg weiterging. Einen Abseitspfiff hatte man sich gewünscht, als Yannick Müthel eigentlich schon zu spät den Steckpass bemühte, die Kugel aber dennoch irgendwie bei Smit landete. Korinth frech umkurvt, war Saisontor Nummer 28 keine Hürde mehr (30.).
Vorentschieden hätte das Match direkt darauf sein können, wäre Jakob Schmidts mutige Direktabnahme nicht hauchdünn am SSV-Gehäuse vorbeigeschrammt (31.).
Auf der anderen Seite geschah dann typischerweise das, was verpasste Chancen meistens so nach sich ziehen: Woran Bulla noch spektakulär mit einem Fallrückzieher scheiterte (32.), machte der wuchtige Offensivmann aus kürzester Distanz perfekt. Eine Fehlerkette des TSV endete mit einer von Scholz nicht entschärften Frey-Flanke und Bullas Poleposition für den Anschlusstreffer (39.).
Anstatt dass die Blauen nach dem Seitenwechsel den Druck erhöhen, spielte sich das Geschehen hauptsächlich ihrer Feldhälfte ab. Smit ballerte seine Patrone knallhart an die Latte (51.), ehe Jakub Wiechmann den Ball am leeren Tor vorbeistolperte (54.). Auch Schmidt, der bereits kurz vor der Pause eine gute Kopfballchance vergab (45.+3), erging es nicht besser: seinem zentralen Rechtsschuss fehlten Zentimeter zum Ziel (56.).
Etwas deutlicher misslang da seine freie Schussposition in Minute 62 – Rücklage!
Die Damrow-Elf blieb damit zumindest vom Spielstand her im Match, zumal Smit bei seiner schwierigen Schusschance lieber das Abspiel hätte wählen sollen (75.)…
Zu viele einfache Ballverluste im Aufbau und letztlich giftigere Heistmer gaben heute aber den Ausschlag. Schmidts ergrätschter Ballgewinn und Ole Knischewskis Standfestigkeit unter Bedrängnis leiteten das entscheidende 4:2 ein, das Smit am Ende auf Zuspiel Jacob Hubers flach gegen den wiederum nicht gerade glücklich agierenden Korinth beisteuerte (82.).
Platz drei, der je nach Anzahl der Kreisliganachrücker, sortiert nach dem Punkteschnitt, für die Beförderung reichen könnte, bleibt somit in realistischer Nähe. Ein Erfolg im direkten Duell beim TSV Seestermühe und man wäre einstweilen sogar auf diesen magischen Rang gesprungen. Die Drittvertretung des SSV Rantzau ist dagegen nun nahezu raus aus der Verlosung.    

Tore: 1:0 Smit (5., direkter Freistoß), 1:1 Burtakucin (19. Freitag), 2:1 Bastide (21. Smit), 3:1 Smit (30. Müthel), 3:2 Bulla (39. Frey), 4:2 Smit (82. Huber)

gelbe Karten: Scharrel – Kuhlmann

Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS Appen)

Zuschauer: 48



Samstag, 16. April 2022

Spielbericht Moorreger SV II - SSV Rantzau III

MSV-Reserve lässt aufhorchen
2:1! Ex-Schlusslicht wirft Rantzau-Dritte im Aufstiegskampf zurück

Mit jugendlicher Leichtigkeit wollte die Zweite des Moorreger SV am Ostersamstag einer vollkommen verkorksten Saison mal alles anders machen - und siehe da: gegen den Tabellendritten aus Barmstedt gab es nach zuvor 7 Niederlagen (6:41 Tore) den ersehnten zweiten Saisonsieg. Unerwartet kam der Erfolg auch aus Sicht des vorerst wenig MSV-freundlichen Spielstandes. Osman Burtakucins Ecke rutschte durch zu Marco Bulla, der sich im Sechzehner nicht zweimal bitten ließ (5.).
"Fast jede Ecke trifft gegen uns!", ärgerte sich Trainer Kai Emmer, der wenig später tief durchatmete, dass Luca Podszus der Torerfolg aus hohen Lüften verwehrt blieb (9.).
Ansonsten aber hatten die im Hinspiel noch turmhoch überlegenen Barmstedter nicht allzu viel zu bieten. John-Leon Kuhlmann prüfte Aushilfstorsteher Niklas Ziegenhagen per Drehschuss (33.), doch groß mehr erfolgte nicht.
Eine gewisse Frustration machte sich breit. Giorgios Giannelos ließ Energie in einem Disput mit Moorreges Jannis Franke (37.), ehe Kuhlmann wenig später unnötig nachtrat und von Schiedsrichter Thomas Hübner vorzeitig zum Duschen geschickt wurde (43.).
Auch in Unterzahl erhielt das Team in Blau durch Soman Burtakucin im Konter die Chance zum beruhigenden 2:0, die mangels Zielwasser ungenutzt blieb (56.).
Auf der anderen Seite fast die prompte Bestrafung, als Cem Harmanci eine S. Hassanour-Flanke zum Torschuss verarbeitete - drüber (58.)!
Der verpatzte Spielaufbau danach schenkte dem Moorreger jedoch die zweite Chance, die er diesmal aus zentraler Position nicht ungenutzt ließ.
Und weiter ging die überraschende Freude, fiel Maximilian Weckwert das Leder im Anschluss an einen Durchbruch Anakin Rohlfs´ passend zum 2:1 vor die Füße (68.).
Was hatte der SSV noch drauf, um doch noch Zählbares für den Angriff auf Rang zwei mitzunehmen?
Eine Möglichkeit für Jason Bastian, dessen Versuch Ziegenhagen fachgerecht entschärfte (72.).
Stattdessen ging es neben der Koppel hoch her. Im Rahmen einer mannschaftsübergreifenden Diskussionsrunde sahen neben SSV-Spieler Ilhan Sipahiocagi auch beide Trainer den gelben Karton (77.)...
Auf der hohen Wiese zitterte sich der MSV durch die fünfminütige Nachspielzeit, in der Giannelos bei einem Eckstoß im Fallen den Außenpfosten traf (Ziegenhagen schaute das Spielgerät vorbei, 90.+2), während es in Extraminute vier (drei waren zuvor angekündigt) zweimal das Quergestänge war, das die Roten vor dem Ausgleich bewahrte. Burtakucins Ecke mit Schnitt lenkte Ziegenhagen an jenes Gebälk, welches Podszus aus 17 Metern traf. Ziegenhagen wehrte daraufhin zum nächsten Corner Kick ab, der ausnahmsweise folgenlos bleiben sollte.
Die Schlussstrategie des großzügigen Zeitmanagements ging letztlich auf, sodass man sich in Moorrege nicht nur über eine inhaltlich gelungene Vorstellung mit drei Verstärkungen aus der A-Jugend (besonders Jannis Franke stach dabei hervor), sondern auch über das Abgeben der roten Laterne an die Drittvertretung des SV Hörnerkirchen freute.

Tore: 0:1 Bulla (4.), 1:1 Harmanci (59.), 2:1 Weckwert (68. Rohlfs)

gelbe Karten: Franke, D. Emmer, K. Emmer (Trainer) – Al Farraj, Sipahiocagi, M. Damrow (Trainer)

rote Karte: Kuhlmann (SSV, 43. Nachtreten)

Schiedsrichter: Thomas Hübner (Kickers Halstenbek)

Zuschauer: 40