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Donnerstag, 1. Mai 2025

Spielbericht TuRa Bremen II - SC Lehe-Spaden

Machtdemonstration am 1. Mai
Zweistellig! TuRa Bremen II mit nächstem Schritt zum Durchmarsch

„Was ist das denn?! Nach 20 Minuten liege ich hier!“, war Miguel Prigge schon vor dem Spiel erschlagen von der sich auf dem Kunstrasen an der Lissaer Straße aufstauenden Mai-Sonne. Was da noch niemand wissen konnte: Er sollte doppelt richtig liegen. Denn tatsächlich schmiss es den „12er“ (nach erst 30 Minuten plus Behandlungspause) per „Pferdekuss“ auf den Oberschenkel aus der Partie. Der für ihn eingewechselte Lasse Axmann und Co gerieten derweil sportlich komplett unter die Räder.
Vom Anpfiff weg tat sich der SC Lehe-Spaden als Tabellenletzter der Bezirksliga Bremen extrem schwierig beim Vize-Primus, dem man es jedoch extremst einfach machte. Der taktische Kniff, hinten mit einer Fünferkette zu spielen, erwies dabei auch nicht als stabilitätsfördernd. „Wir haben noch nie Fünferkette gespielt“, erläuterte Prigge, was auch dem Laien augenscheinlich wurde. Keine Bewegung ohne Ball, keine Anspielstationen und Unsicherheit an der Kugel: Da fiel es TuRa Bremen II einfach, durch frühe Ballgewinne zu Torchancen zu kommen.
Einzig SC-Goalie Jacek Müller spielte mit starken Rettungstaten so lange den Spielverderber, bis Eric Loserth auf Zakri-Service aus dem Rückraum das 1:0 gelang (14.).
Nach ähnlichem Muster machte es Soufiane Zakri selbst – 2:0 (26.)!
Zwischendurch lag lag sogar Überraschendes in der Luft, als ein Freistoß von links durch den Gegner auf den Fuß von Ali-Emre Pehlivan serviert wurde, der Schiffdorfer aber überhastet drüber bolzte (16.).
Die Dinge gesellten sich jedoch brutal für die Gäste, die spätestens nach dem 3:0, das sie per Ballverlust im eigenen Strafraum selbst heraufbeschworen (Torschütze Norwin Dietze, 33.), komplett in ihre Einzelteile zerbröselten.
Schecho Culum, bis dahin noch etwas abschlussunglücklich, schnürte einen klassischen Strafraum-Doppelpack (35. & 40.), ehe auch der stilisiert über rechts freigespielte Marcel Burkevics zu Torjäger-Ehren kam (42.).
Den Schlusspunkt einer denkwürdigen ersten Hälfte setzte schließlich ein Gast. Ein abgefälschter Fernschuss führte Axmanns Rückenummer 24 als Eigentorschütze auf die Notizkarte des heute nur als Sekretär geforderten Schiedsrichters (45.+2). Sein extra angesetzter Beobachter hätte den Mai-Feiertag auch sinnvoller verbringen können…
Die Fahrt durch die Einbahnstraße ging nämlich auch nach dem Wechsel munter weiter. Zwar dauerte es fast ein Dutzend an Spielminuten, ehe Cenk Yilmaz den Torreigen bei drückender Überlegenheit mit links aus der zweiten Reihe fortsetzte (57.), doch dann ging es bis zur Verdopplung des Halbzeitstandes kontinuierlich erneut zum Anstoßkreis.
Arbnor Brahimi präsentierte sich hierbei als besonders torlustig. Nach einer guten Stunde ging es vom Strafstoßpunkt los (61.), woraufhin es binnen elf Minuten aus dem Spiel heraus zum Hattrick führte. Ob per Kopf nach schöner Nonnast-Flanke (69.), als freier Zentralschütze (78.) oder sogar mit dem Bauch (80): heute schien fast alles möglich.
Auch für Yilmaz, der mittels Abstauber (64.) das zwischenzeitliche 10:0 und um im Rücken der indisponierten Verteidigung die 14:0-Endnote hinzufügte (86.).
TuRa II, erst im Vorjahr als Tabellendritter in die Bezirksliga aufgestiegen, schreitet damit weiter dank einer starken Serie von sechs Siegen in acht Begegnungen seit dem Jahreswechsel (bei zwei Remis) immer weiter gen Durchmarsch in die Sechstklassigkeit. Auch, weil der auch heute wieder erfolgreich praktizierte Kaderaustausch mit der Ligamannschaft aus der Bremen-Liga funktioniert.
Dem personell dünn besetzten Team in Rot bleibt dagegen noch ein straffes Programm von acht (vorwiegend schwierigen) Spielen, den Rückstand von 14 Punkten auf den rettenden dreizehnten Platz noch zu schaffen. Ein Großteil des arg jungen Kaders kickt dabei auch noch parallel in der A-Verbandsliga (noch sieben Partien) um den Ligaverbleib, was vermutlich die etwas realistischere Aufgabe darstellt…

Tore: 1:0 Loserth (14. Zakri), 2:0 Zakri (26. Heso), 3:0 Dietze (34.), 4:0 Culum (36.), 5:0 Culum (40. Yilmaz), 6:0 Burkevics (42. Heso), 7:0 Axmann (45.+2, Eigentor, Loserth), 8:0 Yilmaz (57.), 9:0 Brahimi (61., Strafstoßtor, Müller an Culum), 10:0 Yilmaz (64.), 11:0 Brahimi (69. Nonnast), 12:0 Brahimi (78.), 13:0 Brahimi (80. Culum), 14:0 Yilmaz (86. Culum)

Schiedsrichter: Tyler Schmidt (1. FC Burg)

Zuschauer: 32











Donnerstag, 26. Mai 2022

Spielbericht ATSV Sebaldsbrück - TSV Wulsdorf

Eines Spitzenreiters unwürdig
Beschämende Szenen überschatten Nachholspiel in Sebaldsbrück

Als Spitzenreiter mit einem Vier-Punkte-Vorsprung auf Verfolger SG Findorff zum Feiertagskick nach Sebaldsbrück gereist, verkaufte sich der TSV Wulsdorf wahrlich nicht meisterlich – auf mehreren Ebenen!
Dass die zerfahrene Auseinandersetzung zwischen Mittelmaß und Bezirksligaprimus torlos endete, geriet bei der Hektik und Bedummtheit einiger quasi unter.
Bereits die ersten Sekunden lieferten einen Vorgeschmack, auf die kommenden 90 Minuten, als die Gäste im Spielaufbau Schiedsrichter Felix Plotzki unfreiwillig abschossen. Es sollte nicht der letzte Ball sein, den der Pfeifenmann heuer abbekommen sollte...
Ins Zentrum des Geschehens rückte der Spielleiter vom TSV Grolland wieder in Minute 19. Egor Mironenko verlor das Leder in Strafraumnähe an Steffen Prüße, den er kurzerhand mit „Gelb“ bedacht, legte. Glück für ihn, dass Abwehrchef Igor Rodrigues Casanova noch in der Tangente zu finden war. Per Grätsche beförderte Mironenko wenig später Gegenspieler Fynn Hoffmann aus der Partie (23.). Ball gespielt, aber eben offene Sohle zuvor. Der fällige Platzverweis blieb aus...
Die Herunternahme für Hamssa Saado machte jedenfalls Sinn (28.).
Fußball wurde nebenbei auch noch ein wenig gespielt.
So näherten sich die Gäste trotz allgemeiner Inspirationslosigkeit mit Raymond Marginean (10.), Valon Sulja (22.) und Top-Torjäger Rene Schmitt (33.) dem ATSV-Gehäuse an.
Die Herren in Schwarz, deren lange Bälle auf ihr schnelles Personal kaum für Gefahr sorgten, wurden erst in Hälfte zwei wirklich vorstellig. Noah Jagusch´ Pfostenkracher an den Innenbereich des Alus hatte es dafür gleich in sich (53.).
Der nächste Aufreger war dann aber wieder gleich disziplinarischer Art, drohte ATSV-Kicker Steffen Prüße seinem Gegenüber im Anschluss an ein Strafraumscharmützel: „Ich geb´ dir so ´ne Bombe, du kleiner Hund!“. Wieder setzte es nur eine Verwarnung, sodass der Giftigkeit weiter Tür und Tor geöffnet blieben (55.).
Dem Gehacke und Gebolze setzte immerhin Sebaldsbrücks Cem Göngör einen tückischen Aufsetzer von halblinks entgegen (79.), während Schmitt auf der anderen Seite einen von Chris Kendziora parierten Freistoß präsentierte (83.).
Kurz vor dem Ende führte die Frage, ob ein belangloser Ball an der Seitenlinie im Aus war oder nicht zu einem Verbaleinwurf des TSV. Der ausgewechselte Raymond Marginean vergriff sich dabei im Ton und sah postwendend den roten Karton. Nur war er es wirklich? Selbst der mittlerweile von dem Palaver überforderte Schiedsrichter vermochte darauf keine klare Antwort geben. Die rote Karte für den Angreifer hatte jedenfalls Bestand (89.).
Keine 60 Sekunden später eine Rudelbildung auf dem Feld, nachdem der eingewechselte Saado foulte und danach (ungeahndet) mit feuchter Aussprache auffiel.
Vielleicht gar nicht verkehrt, da auf eine Nachspielzeit zu verzichten.
Weiter ging es aber trotzdem: Höhnisch applaudierte TSV-Fänger Kevin Lehmann in Richtung des Referees, der daraufhin noch einmal den gelben Karton zückte. Nebenbei bekamen sich auch noch Heim-Torsteher Kendziora und TSV-Trainerin Nicole Klockmann, bereits während der laufenden Partie überdurchschnittlich reklamierend am Werk, in die Haare. Kendzioras Aufforderung, Klockmann solle sich doch in ihre Küche begeben, zog gleich den nächsten Massenauflauf nach sich. Für die Krönung der Torheit am Sacksdamm sorgte jedoch ein Anhänger des TSV, gekleidet in einer karierten Jacke, der den Spielball nahm, sich dem Schiedsrichter näherte und diesen mit dem Spielgerät aus kurzer Distanz anschoss. „Und sowas darf hier wählen und Verträge abschließen“, merkte ein entsetzter Zuschauer an. Zahlreiche Diskussionen später war schließlich endlich Ruhe und ein Strich unter ein letztlich mehrfach niveauarmes Match gesetzt.
Trotz der sportlich durchaus cleveren und leidenschaftlichen Vorstellung der Hausherren gingen am Ende des Tages irgendwie alle Beteiligten als Verlierer vom Feld.
Was bleibt jetzt aber tabellarisch? Drei Partien vor Ultimo sprechen Punktestand und Restprogramm für den Landesligaaufstieg des TSV Wulsdorf. In Sebaldsbrück geht es dagegen noch um Rang fünf.

ATSV Sebaldsbrück: Kendziora – Kavun, Jagusch, Lorenz, Görgör – Schnaars (86. Moradi), Brylok, Hoffmann (28. Huremovic), Jache – Pacholski, Prüße, Trainer: Hüseyin Kutlu

TSV Wulsdorf: Ehnis (46. Lehmann) – Murad, Rodrigues Casanova, E. Mironenko (28. Saado), Weber – Sulja, A. Mironenko – Schulz (46. Schult), Schmitt, Barth (46. El Chagouri) – Marginean (81. Charitidis), Trainerin: Nicole Klockmann

Tore: Fehlanzeige

gelbe Karten: Prüße, Huremovic, Lorenz – E. Mironenko, Marginean, Lehmann

rote Karte: Marginean (89. Schiedsrichterbeleidigung)

Schiedsrichter: Felix Plotzki (TSV Grolland, Note 5: verpasste es durch eine zu Laissez-faire Linie, der Partie die unnötige Schärfe zu nehmen (z.B. die Nicht-Feldverweise für E. Mironenko (23.) und Prüße (55.), sodass er der Hektik letztlich nicht mehr Herr werden konnte.)

Zuschauer: 47