Außenstelle
des FC Bayern
Wie
der Rekordmeister: TVH-Promotion scheitert weiter am Rechenschieber
„Ich weiß (…), dass wir da etwas aufs Parkett zaubern werden – Punkt!“, zeigte
sich Noah Lüchau, Außenverteidiger des TV Haseldorf, nach dem ernüchternden 1:2
gegen den SSV Rantzau II und der damit vertagten Aufstiegsfeier gen
Bezirksliga, mit Blick auf den zweiten Anlauf, „die Kiste klarzumachen“,
kämpferisch. Nach der heiß erwarteten Gastspielreise ins nördlich gelegene
Borstel-Hohenraden regierte jedoch wieder Tristesse, bei den
Schloßpark-Kickern, denen es mit ihrem 2:2-Remis genauso erging, wie am Vortag
dem FC Bayern München in der Bundesliga. Zwar fingen sich die „Appelplücker“
beim bereits geretteten Aufsteiger keinen Ausgleich in der Nachspielzeit, doch
ohne rechnerische Gewissheit wollte sich (fast) keiner als Meister betrachten –
trotz nun drei Punkten und lf Toren Vorsprung vor dem Saisonfinale gegenüber
der Elf vom SC Egenbüttel II.
Meisterlich hatten sich die rot Gekleideten am Sonntagnachmittag auch freilich
(wieder) nicht präsentieren können. Die Nervosität war wieder spürbar und
resultierte in einem munteren Hin und Her, das erstmals der Tabellenelfte für
sich nutzen konnte, indem sich Nikola Delic im nicht immer sattelfesten Zentrum
durchnudelte und flach vor der Kiste zum 1:0 einschob (21.).
Wie schon im Rantzau-Spiel, galt es also, einen Rückstand zu egalisieren und
tatsächlich fungierte der Ergebnisdämpfer auch diesmal als Triebfeder für mehr
gesunde Initiative. Auf Flanke Tim Krieg und ein Missverständnis zwischen
TuS-Fänger Levin Giese und Rico Steinweg war bereits Freude über das rasche
Ausgleichstor aufgekommen, doch Marten Fülschers Treffer fiel der
hochschnellenden Abseitsfahne des Assistenten zum Opfer (23.)…
Zeit zum Groll blieb jedoch nicht viel, ging es mit Fülschers Zuspiel gleich
wieder ins Strafraum-Chaos, aus dem Lars Rose einen geblockten Lienau-Versuch
diesmal ohne Beanstandungen des Schiedsrichterteams zum Ausgleich über den
Kreidestreifen piekte (25.).
Plötzlich schien die Anspannung der Euphorie gewichen, zumal noch vor der
Halbzeit weitere Fakten geschaffen wurden. Diesmal war es Kapitän Malte Olde,
der sich des Abstaubers bediente, nachdem Joris Lüchaus Kopfball (Freistoß Noah
Lüchau) den Weg noch nicht ins Tor gefunden hatte (39.).
Der TVH zur Pause voll auf Kurs, doch da war ja noch ein hochmotivierter
Gegner, der kurz nach dem Wiederbeginn just erneut zum Spielverderber mutierte,
als der aufgerückte Connor McConaghy eine Tramm-Ecke per feinster Rechtsschussbewegung
am kurzen Pfosten einlochte – 2:2 (48.)!
An Chancen, den Ausgleich wieder zu reparieren, mangelte es den Gästen daraufhin
nicht: N. Lüchaus hohen Freistoß wischte Giese über sein Gehäuse (51.), Casper
Daleckis ruhender Ball rauschte direkt drüber (53.) und der wenig später
ausgewechselte Rose ärgerte sich über Gieses behände Fußabwehr (65.).
Zu allem Überfluss begann nun auch „Bo-Ho“ plötzlich wieder mitzuspielen und
ein ums andere Mal gefährlich aufzuwarten. Insbesondere bei Okan Yumuts
Konterchance, die Jotter abtauchend vereitelte, war gewiss mehr möglich (72.).
So blieb es bis in die zunehmend hektische Schlussphase ausgeglichen. Abermals
zu früher TVH-Jubel (Abseitstreffer Linus Lastella, 88.) und der Versuch, die
TuS-Kombi vom 2:2 zu wiederholen (diesmal konnte McConaghys Abschluss geklärt
werden, 90.+5) gingen noch in die Annalen der Partie ein – dann war Feierabend!
Nur ohne (Meister-)Feier des TV Haseldorf, der nun tatsächlich ein positives
Saisonfinale für sich benötigt. „Wenn alle Stricke reißen sollten, haben wir
einen dritten Matchball“, hatte N. Lüchau in der Vorwoche bereits geunkt. „Ist
beim Tennis oft so gewesen, dass sich das Match nochmal dreht. Ich bin da fest
von überzeugt, dass das nicht so sein wird“, bleibt der Optimismus, obwohl es
gegen die Reserve der SV Lieth „nochmal schwer“ wird. Auf dem
Klaus-Waskow-Platz in Klein Nordende geht das Fernduell mit dem SC Egenbüttel
II (zu Gast bei Union Tornesch III) nun also in sein Staffelfinale. Die
Meister-Story der Bayern sollte am Ende ja durch gegnerischen Punktverlust ein
Happyend erreichen – nun muss nur noch die Außenstelle aus der Marsch
nachziehen…
Tore: 1:0 Delic (21.), 1:1
Rose (26. Lienau), 1:2 Olde (39. J. Lüchau), 2:2 McConaghy (49. Tramm)
gelbe Karten: Hintze, C. Kölln, J. Carrasqueira
Alves, Yumut – J. Lüchau, N. Lüchau
Schiedsrichter: Leif Menke (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 130
Sonntag, 4. Mai 2025
Spielbericht TuS Borstel-Hohenraden - TV Haseldorf
Samstag, 26. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf - SSV Rantzau II
Aufstiegsfeier
vertagt
Ohne
„das kleine Quäntchen Glück“: TV Haseldorf vergibt ersten Matchball
Im Grunde war alles angerichtet: Die Aprilsonne brutzelte, die Getränke waren
kaltgestellt, Bürgermeister, Landjugend, sonstige Schaulustige in freudiger Erwartung – und dann
setzte es für den TV Haseldorf im „ersten Matchball“ zur lang ersehnten
Bezirksligarückkehr den 1:2-Rückschlag auf eigener Wiese. Partycrasher: Die
Reserve des SSV Rantzau, die nun selber plötzlich noch Chancen,
realistischerweise, auf Rang zwei wahrte.
Seit dem wilden Hinspiel (4:3 SSV) ungeschlagen, schien die Aussicht, mit einem
Dreier sicher zu promovieren, beim Primus etwas für weiche Knie gesorgt zu
haben. „Das hat man gemerkt, in der Mannschaft, dass da der nötige Respekt, den
man eben vor Rantzau und allgemein vor dieser heutigen Aufgabe eben haben
sollte – dass wir den auf jeden Fall hatten“, formulierte es Außenverteidiger
Noah Lüchau diplomatisch.
Fehlervermeidung stand zunächst auf dem Programm, das zu Beginn auch nur die
Gäste einmal so richtig gestalteten, als ein tiefes Berg-Zuspiel für Feuer im
TVH-Strafraum sorgte. Per Mentalitätsgrätsche löschte Kapitän Malte Olde den
Brand jedoch in letzter Sekunde (16.).
Ansonsten blieb es eine abwartende Angelegenheit, bis ein wildes Gebolze in der
Parzelle der Gastgeber auf Fahnenzeichen des Assistenten ein jähes Ende fand.
Tor für den SSV durch Paul Wiemeler (25.)! „Ich will da jetzt auch nicht gegen den Schiri
oder was auch immer gehen, aber ich habe ihn nicht hinter der Linie gesehen,
ganz klar!“, ärgerte sich N. Lüchau nicht als einziger, der es mit den
Hausherren hielt, über einen Fall, der mit dem bloßen Auge nicht zu
erkennen war. Wo die Kugel nun wirklich rausbugsiert wurde – man weiß es nicht…
Immerhin taugte der dubiose Rückstand dem TVH als „Pfropfenlöser“, sich nun
selbst mutiger zu beteiligen. Marten Fülscher füllte dies per Pfostenschuss
ebenso mit Leben, wie N. Lüchau mit seiner parierten Torschussflanke (35.).
Eine ganze Felswand der Erleichterung purzelte schließlich kurz vor der Pause
von allen rot-gelben Herzen, als ein langer Schlag von Goalie Lennart Jotter
als Auslöser für Lars Roses gespitzelte Vorarbeit für Michel Lienau und dessen
hineingenudeltes 1:1 bedeutete (44.).
Und schon hatte der formstarke Siegtorschütze aus Heist wieder zugeschlagen!
Mit entsprechendem Druck eröffneten die Appelplücker den zweiten Abschnitt, nur
das Tor wollte vor allem dem heute glücklosen Fülscher, der sich bei den vielen
Abseitsentscheidungen gegen ihn vermutlich auch mit einem Fluglotsen als
Linienrichter konfrontiert fühlte, nicht gelingen (50. & 56.).
Stattdessen waren seine Farben vor Beginn der Schlussphase nach Phillip
Niemanns Verletzungs-Aus, zur Pause, bereits zum zweiten Mal zum Umbauen
gezwungen, nachdem sich der erst hineingekommene Phil Mohrdieck an der Schulter
verletzte (65.). Nach dem rotgesperrten Linus Lastella der nächste ärgerliche
Ausfall.
Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab, denn kaum kamen die Gäste aus
Barmstedt nach längerer Abstinenz erneut vor das Gehäuse, besorgte Justin
Bovenzi als Abstauber eines blockierten Schmidt-Versuchs den
1:2-Stimmungskiller (73.). Göttin Justitia machte daraufhin ihre Namensrechte
geltend...
„Man muss (…) sagen, dass Rantzau ihre Sache eben gut gemacht haben. Die zwei
Chancen, die sie hatten, haben sie halt gemacht. Auch wenn das nicht unbedingt
eindeutige Chancen waren. Aber das sind eben zwei Tore gewesen, die heute den
Unterschied gemacht haben, gegenüber dem einen, das wir eben gemacht haben“,
musste N. Lüchau, der mit seinen Kollegen nochmal zur Schlussoffensive blies,
der Effizienz des Gegners durchaus ein Lob zollen, während man selbst „genügend
Chancen“ kreierte, „aber das kleine Quäntchen Glück, das wir oftmals diese
Saison auf unserer Seite hatten, dieses Mal einfach fehlte“. Den letzten Anlauf
von Belangen vergab bereits in der Nachspielzeit der für Mohrdieck
eingewechselte Timo Kaland, dessen etwas überraschter Flachversuch einer
Fußabwehr von Tormann Marek Meyer zum Opfer fiel (90.+1).
Der Mythos der Jungs, die „bis zuletzt daran glauben können und dürfen, dass
wir so ein Spiel immer noch drehen können“, bekam diesmal einen Kratzer. „(…) Hat
leider heute eben nicht gereicht, gehört auch mal mit dazu. Von daher alles gut“,
geht der Blick aber bereits optimistisch in Richtung nächstes Wochenende, wo
beim Auswärtsspiel gegen TuS Borstel „Lust, Bock und auch Ehrgeiz dafür, die
Kiste dann eben klarzumachen“ wieder ausgepackt werden sollen. „Klar, wir
dürfen die Aufgabe da nicht unterschätzen; auch die Jungs sind gut drauf. Sie
dürfen auf ihrem eigenen Gemächt, ihrem eigenen Rasen performen. Die können
auch kicken – das muss man so anerkennen. Ich weiß aber auch, dass wir das
schaffen können und ich weiß auch, dass die Meinung in der Mannschaft eben
eindeutig dahin geht, dass wir das schaffen werden!“, so N. Lüchau, der dem
Thema Aufstieg weiter „sehr offen entgegen“ geht: „Ich glaube, wir müssen gar
nicht so viel ändern, zu dem Spiel heute. Wir müssen wieder als
Mannschaft auftreten. Alle wissen, dass wir Bock haben, die Fans entsprechend
mitnehmen. Die Unterstützung mitnehmen, die wir von der Seite bekommen und eben
auch unser eigenes Spiel auf den Platz bringen. Und ich glaube, dass es einfach
nur dieses nötige Quäntchen Glück ist, das dazu gehört und was wir nächste
Woche einfach mit auf unsere Seite nehmen und dann auf jeden Fall auch mit
Können, logischerweise, diesen Aufstieg einfach klarmachen. Da bin ich fest von
überzeugt!“.
Der Kontrahent dürfte jedenfalls ein gutes Pflaster sein, siegten die
Haseldorfer im Hinspiel mit 1:0 und sicherte sich der pathologisch rückrundenschwache
Moorreger SV gegen jene Kapelle aus der Nähe von Quickborn mit einem 2:1 den
vorzeitigen Klassenerhalt.
Tore: 0:1 Wiemeler (25.),
1:1 Lienau (44. Rose), 1:2 Bovenzi (73. Schmidt)
gelbe Karten: Lienau, J. Lüchau,
Laudahn – Bovenzi, Brandt, Berg
Schiedsrichter: Marc-Calvin Prey
(Moorreger SV)
Zuschauer: 200
Samstag, 19. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist - TV Haseldorf
Lastella
fliegt – TVH siegt trotzdem
Nachbarschaftsduell
gewonnen: Haseldorfer wieder alleine vorne
Wer bitte will eigentlich noch ernsthaft am Aufstieg des TV Haseldorf
zweifeln?! Wieder riss der Spitzenreiter der Kreisliga 1 seine Anhänger nicht
restlos vom Hocker, geriet selber mächtig ins Rudern, doch wie so oft in dieser
Saison brachten die „Appelplücker“ den Dreier in gewohnt mannschaftlicher
Geschlossenheit ins Trockene.
Wer es am Rande dieses Ostersamstagskicks nicht dorthin schaffte, konnte nur
noch auf ein gutes Immunsystem hoffen. Trister Dauerregen, über den die Partie
zunächst herzlich wenig hinweghalf. Engagierte Zweikämpfe und Fehlervermeidung
standen zunächst beidseitig auf der Agenda. Strafraumszenen daher erstmal
Mangelware. Man war dankbar für Szenen, wie Marten Fülschers spitzwinkligem
Versuch, den TSV-Fänger Marvin Scholz per Fuß ins Tor-Aus navigierte (15.).
Mit dem Fangen war das bei der Nässe dagegen zehn Minuten später so ein Kreuz.
Eine Niemann-Flanke rutschte dem Tormann in hohen Lüften aus den Handschuhen
und schon war ein wacher Haseldorfer zum Abstauber bereit – das zum Spiel passende
0:1 durch Michel Lienau (25.).
Das war´s dann erstmal wieder, bis sich Anfang des zweiten Durchgangs die
Hausherren einmal schön empor kombinierten, Marcel Münster in der Mitte aber
zwei Schuhgrößen für die Hereingabe fehlten (50.). Ebenso wie Lars Rose auf der
anderen Seite (64.).
Viel spannender als die Frage nach Toren entwickelte sich fortan das Kartenkonto,
insbesondere dies des Haseldorfers Lastella. Bereits wegen Ballwegschlagens
verwarnt (58.), lag die Ampel nicht nur bei einem harten Einsteigen gegen
Kapitän Marcel Bastide in der Luft (67.). Die nächsten vier Tickets binnen zehn
Minuten sahen dafür jeweils zwei andere Akteure auf beiden Seiten.
Und fußballerisch? Da probte der bereits sicher gerettete Aufsteiger auch ohne
den im Zentrum gelb-rot-gesperrten Jakob Schmidt den Aufstand – vor allem mit
einer Dreifachchance, die erst Lasse Kruse gegen den sich breit machenden Niklas
Grote vergeigte, ehe im Nachsetzen (Flanke Jakub Wiechmann) M. Münster am
Lattenkreuz und am Umstand, dass ein Fußballtor eben nur 2,44m hoch ist,
scheiterte (82.).
Und nochmal bot sich dem umtriebigen Kruse dank Smits Ecke das perfekte Setting
für den verdienten Ausgleich. Der Kopfballaufsetzer wollte sich aber nicht mehr
rechtzeitig senken (86.).
Ob Lienau den Heistmer bei dessen Abschlusspech kurz darauf vielleicht gar
nicht im Strafraum hätte abgrätschen müssen (87.)? Das Spiel mit dem Feuer/Strafstoß
ging für den Haseldorfer gerade noch einmal gut.
Nicht so aber für Lastella, den es tief in der Nachspielzeit doch noch
erwischte, als ihn Herr Wischer aus Rugenbergen das überharte Hineinrauschen in
den Torwart gar mit glatt Rot kickte (90.+6).
Auch in Unterzahl gelang aber das Zittern um den knappen Auswärtssieg, mit dem
Lienau und Co nun wieder die alleinige Tabellenführung der Kreisliga 1, drei Zähler
vor dem SC Egenbüttel II, übernahmen. Genau jenem Gegner, gegen den man vor
knapp 15 Jahren – am 20.05.2010, den bis dahin letzten Bezirksliga-Kick-Off
(3:6 Niederlage) erlebte. Zwei Spieltage vor Schluss und noch einen weiteren
Nachholer bei TuS Borstel im Köcher, dürfte angesichts des unerschütterlichen
Matchglücks der Kälberloh-Elf kaum noch irgendwer begründete Zweifel daran
haben, dass ausgerechnet der damalige Finalgegner und Mitabsteiger nicht mehr
vorbeizieht.
Tore: 0:1 Lienau (25.
Niemann)
gelbe Karten: Gill, Smit, Wörmcke
(Trainer) – Lienau, Lastella, J. Lüchau, Pieper
rote Karte: Lastella (TV Haseldorf, 90.+6,
grobes Foulspiel an Scholz)
Schiedsrichter: Michael Wischer (SV
Rugenbergen)
Zuschauer: 75
Donnerstag, 10. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf - Moorreger SV
Einsame
Spitze
3:1
im Derby! TV Haseldorf erobert den alleinige KL1-Thron
So richtig offensiv von der Bezirksliga reden wollen sie in Haseldorf nicht,
doch so langsam gehen auch dem größten Pessimisten immer mehr die Argumente
gegen die Bezirksliga-Promotion aus.
Ja, der eine oder andere Punktverlust (drei Remis) war im Jahr 2025 bereits
dabei, doch die wichtigen Zähler weiß die Elf aus dem beschaulichen Schloßparkstadion
zu machen.
So auch im Donnerstagabend-Derby gegen den Moorreger SV. Dieser hatte als kreisklassebedrohter
Gast freilich nichts zu verschenken, agierte bissig und ließ zunächst keine
kapitalen Offensivaktion des Primus zu – bis Marten Fülscher den geniale Ball
zwischen die neu formierte Innenverteidigung gelang und Linus Lastella
Schlussmann Niklas Puttmann zum 1:0 ins leere Gehäuse aussteigen ließ (18.).
Und gleich nochmal wähnte sich der Angreifer im Torschützenhimmel, doch in
Minute 23 vermieste ihm Schiedsrichter Michael Zibull aus Heidgraben die Tour.
Ein Handspiel in der Torentstehung führte zur Aberkennung des Doppelpacks.
Gut für die Gäste, denen jedoch personelles Ungemach widerfuhr. Einen früh
erlittenen Schlag aufs Knie steckte ihr Tormann doch nicht so gut weg.
Verletzungsbehandlung Nummer zwei im Spiel endete vorsichtshalber mit der Herausnahme
des 25-Jährigen. Statt seiner rückte nun Feldspieler Sascha Schepelew zwischen
die moorreger Stangen (25.).
Von dort aus beobachtete der Lautsprecher von ungewohnter Stelle aus eine
ordentliche Druckphase seine Vorderleute. Erst kam der für Puttmann
eingewechselte Jonas Kaufmann bei einem Holz-Freistoß nicht ideal zum Schuss
(35.), dann lenkte Niklas Grote seinen Versuch ins Tor-Aus (36.). Jayson
Bielfeldts Geschoss in den Nachwehen der entstandenen Ecke landete dort
unterdessen auch ohne das Zutun des TVH-Fängers (36.).
Alles im Bereich des Möglichen, für das Kellerkind, doch nachdem man eine selbst
per Querpass eingeleitete Jedamski-Chance (45.) und eine weitere für Joris
Lüchau aus kurzer Distanz (45.+1) glimpflich überstand, hatte es sie noch vor
dem Seitenwechsel erneut erwischt. Diesmal kombinierte sich die
Kälberloh-Equipe formschön in den Strafraum vor, wo Fülscher letztlich einen
Jedamski-Pass problemlos zur 2:0-Halbzeitführung vergoldete (45.+4).
Alles in Butter, für die „Appelplücker“, zumal direkt nach der Pause gleich
nachlegten. Einen völlig verunglückten Rückpass konnte Lastella gegen Schepelew
zwar nicht nutzen (50.), doch wenig später war das verpasste 3:0 durch Fülschers
zweiten Volltreffer nachgeholt. Mit Noah Lüchaus Einwurf in der eigenen Hälfte
als Ausgangspunkt, spielte man sich wieder mit Bedacht ins Angriffsdrittel, um
dort mit Fülscher jemanden auf links zu haben, der neben reichlich Platz auch
die nötige Schusstechnik mit der rechten Klebe aufbrachte (57.).
Alles klar, an der Kamperrege, doch weil Außenverteidiger Marvin Biermanns ein
hoher Ball über den frisch frisierten Scheitel zu Gegenspieler Lars Getmann
rutschte und dieser vor der Kiste nicht ins Zaudern kam, war der Vorsprung
plötzlich wieder um ein Tor geschmolzen (71.). Hinzu sammelte der heuer schon
totgesagte Kontrahent wieder neuen Mut zum Risiko, in einer inzwischen härter
geführten Auseinandersetzung, die Abwehrturm Pieter Oßenbrüggen (86.) auf
Seiten der Haseldorf und Außenterrier Jannis Franke (78.) für den MSV
vielleicht auch ohne schützende Auswechslungen in ihrem Schlussakkord jeweils
von draußen betrachtet hätten. Mit lautstarken Anhängern des Heimvereins war
der Schiedsrichter in Hälfte eins etwas weniger zimperlich umgegangen.
Wenngleich sich der Sinn der Maßnahme, die Gruppe auf die Gegenseite zu
verbannen, niemandem so richtig erschloss…
Sinnvoll dagegen die resolute Abwehrarbeit des Tabellenführers, der nur noch in
der regulären Schlussminute Gefährliches zuließen. J. Bielfeldts Rechtsschuss
faustete Grote von seinem Kasten weg (90.), sodass den Feierlichkeiten zur nun
alleinigen Tabellenführung vor den jetzt um drei Punkten schlechteren
Egenbüttelern nur noch der folgende Werktag (doch nicht) im Wege stand…
Tore: 1:0 Lastella (18.
Fülscher), 2:0 Fülscher (45.+4 Jedamski), 3:0 Fülscher (57. Jedamski), 3:1
Getmann (71. J. Bielfeldt)
Schiedsrichter: Michael Zibull
(Heidgrabener SV)
Zuschauer: 85
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An allen Treffern des TVH beteiligt: Marten Fülscher. |
Freitag, 7. März 2025
Spielbericht TuS Appen - TV Haseldorf
„Appelplücker“
drehen rechtzeitig auf
Kompliziertes
Match in Appen: TV Haseldorf springt trotzdem auf den Thron
Das hat schon etwas von Meister-Dusel: Trotz kompliziertem Auftritt und langem
Rückstand bog die Elf des TV Haseldorf das gut besuchte Flutlichtspiel in Appen
spät in einen Auswärtssieg um. Der Lohn: die (vorübergehende) Tabellenführung.
Bevor die „Appelplücker“ jedoch ihren Sprung auf den Olymp der Kreisliga 1
realisierten, quälten sie sich mit Geduld durch den frühlingshaften
Freitagabend. Spielanteile Ja, herausgespielte Torchancen Nein.
Joris Lüchau verfehlte zweimal aus der zweiten Reihe um gefühlt seine
Schussdistanz, während Marten Fülscher das Leder nach Freistoß von links
immerhin ins Abwehrspektrum von TuS-Fänger Jannik Brendel bekam (23.).
Auf der anderen Seite wurde es dann prompt teuer für den TVH, als Roko Perkovic
einen unbedarft im Zweikampf verursachten Standard abnehmergerecht für Niklas
Hippe ins Fünfer-Getümmel servierte – 1:0 (33.)!
So richtig Druck entfaltete das Top-Team auch in der Folge nicht. (Halb-)hohe
Bälle gerieten oft zu unpräzise und/oder konnten vom Gegner entschärft werden.
Fast symptomatisch dafür „vergab“ die gefährlichste Gäste-Chance ein Appener.
Fülschers Hereingabe lenkte Dennis Koopmann beim Abwehrversuch an den eigenen
Pfosten (38.).
Besserung brachte dann auch der zweite Durchgang zunächst keine. J. Lüchaus
Strafraumabschluss geriet zum Schüsschen (50.), während die Gastgeber immer mal
wieder konstruktive Entlastung schafften. So hätte Perkovic im Rahmen einer
Vorteilssituation sicher mehr ausrichten könnten, als die Kugel am langen
Pfosten überhastet drüber zu bolzen (65.). Auch Deniz Cebbars durchsetzungsstarke
Einzelaktion mittendurch schaffte es im Straucheln nur zum Versuch neben das
Gehäuse (80.).
Bevor nun aber designierte Tabellenführer, von einem kleinen TuS-Anhänger vor
dem Spiel als „TV Haselnuss“ betitelt, ins Straucheln kam, profitierte er von
einem raschen Einwurf, der tatsächlich das doch erheblich schmeichelhafte 1:1
einleitete. Am Ende steckte Lars Rose im Duett der Joker zum cool einschiebenden
Linus Lastella durch (82.).
Die Schloßpark-Kicker jetzt plötzlich wie ausgewechselt. Vor allem, weil nun die
Stunde des Louis Bevers schlug. Zuvor auf links kaum in Aktion gebracht,
versetzte der teils beim HSV Ausgebildete den vermutlich nussallergischen Matteo
Cuius, um perfekt für Rose querzulegen, doch Brendels Fußabwehr schaffte erstmal
ein nur kurzes Durchatmen (84.). Denn nachdem J. Lüchau bei der folgenden Ecke
gefährlich köpfte (links vorbei), war es nach ähnlichem Muster schließlich
gelungen. Auf Zuspiel N. Lüchau wurde Cuius wieder von Bevers stehengelassen
(außen angetäuscht, innen vorbeigegangen), Rose am fernen Eck bedient und nun
saß auch der Torversuch zur Gäste-Führung (86.)!
Alles sprach jetzt für den Führenden in der Blitz-Tabelle, doch eine
langgezogene Cebbar-Ecke, die Ayhan Liedtke knapp verpasste (90.), gab es noch
zu überstehen, ehe ein Ball von der Fahne auf der anderen Seite die Entscheidung
brachte (90.+4). Bevers mit dem zuvor selbst herausgeholten Ball, einsamer Kopfball
J. Lüchau und das Thema war durch – 1:3!
Am Sonntag dann allerding noch der kleine Wermutstropfen: Durch das 5:1 in
Moorrege schoss sich die Elf des SC Egenbüttel II wieder vorerst um einen
Zähler zurück an die Tabellenspitze. Ausstehende Nachholspiele und die ungerade
Teamanzahl verzerren das Bild der Kreisliga 1 jedoch auch ein wenig.
Tore: 1:0 Hippe (33.
Perkovic), 1:1 Lastella (82.), 1:2 Rose (86. Bevers), 1:3 J. Lüchau (90.+4,
Bevers)
gelbe Karten: keine – Pieper
Schiedsrichterin: Vanessa Thormählen
(SV Lieth, Note 5)
Zuschauer: 80
Freitag, 11. August 2023
Spielbericht TuS Appen - TV Haseldorf
TuS
Appen punktet in Unterzahl
TV
Haseldorf kann frühen Feldverweis im Spitzenspiel nicht nutzen
Gleich von mehreren Serien musste sich die Elf des TuS Appen zur Eröffnung des
dritten Spieltags der Kreisliga 1 verabschieden – der eine im Spitzenspiel
gegen den TV Haseldorf ergatterte Zähler kann sich letztlich dennoch sehen
lassen!
Anderthalb Halbzeiten hatte man schließlich dem Nachteil der Unterzähligkeit zu
trotzen, nachdem Außenverteidiger Finn Warncke unglücklich als stolperndes
Hindernis des sonst aussichtsreich von Dannen gezogenen Nikolai Kardewicz
agierte (23.). Schiedsrichter Julius Wessendorf (TuRa Harksheide) wusste, was
zu tun war: Rote Karte wegen einer Notbremse!
Bis dahin lief es durchaus nach Gusto der Heimelf, die vorzugsweise über die
rechte Seite heranrollte und TVH-Fänger Lennart Jotter in Person von Phil
Schawaller zum Eingreifen animierte (4.). Justin Heysel gelang es im Konter
(der für die Kreisliga überqualifizierte Lev Meesenburg verhinderte zunächst
gegen den Haseldorfer Jonas Broberg das 0:1), das Spielgerät zwischen die
Stangen zu bugsieren, nur schnellte berechtigterweise das Assistentenfähnchen
in die Höhe – Abseits 18.)!
Es folgte der erwähnte Platzverweis als Zäsur im Spiel, in dem sich die, wie
die Appener, bislang zweimal siegreichen Gäste aus dem Schlossparkstadion
fortan etwas mehr Spielanteile aneigneten. Mehr als eine gute Kardewicz-Chance
(knapp vorbei) entsprang dabei erstmal nicht (44.).
Im Gegenteil, setzte es kurz nach dem Seitenwechsel das 1:0, bei dem sich
Torschütze Deniz Cebbar mit aller Robustheit zum dritten Saisontor im dritten
Spiel durchsetzte (49.).
Tief gestaffelt verteidigte man nun den Vorsprung in einem nicht schönen, aber
leidenschaftlich geführten Match, Ein Vorhaben, das den All-Reds bis in die
Schlussphase hinein gelingen sollte. Dann aber lud ein eigener Fehler im Aufbau
den Gegner zum steilen Ball auf den nicht aus dem Abseits gestarteten Timo
Kaland ein und schon war nicht nur die schöne Führung, sondern nach 159 Minuten
auch die einzige noch existente Zu-Null-Serie der Kreisliga 1 dahin (79.).
Die statistisch beste Abwehr der Staffel blieb man aber dennoch, weil Kalands
Doppelpackversuch aus 20 Metern noch einmal links vorbeirauschte (90.+3). Eine
gerechte Punkteteilung am Ende, durch die beide Kontrahenten ihren jeweiligen
Tabellenplatz behielten. Hinter dem Primus 1. FC Quickborn, der als einziges
Team die Maximalausbeute an Punkten zu verzeichnen hat, lauern direkt dahinter
die Appener mit sieben Zählern – ebenso wie der SV Hörnerkirchen und der TV
Haseldorf, für den an diesem mehr in der
Luft lag…
Tore: 1:0 Cebbar (49.),
1:1 T. Kaland (79.)
Schiedsrichter: Julius Wessendorf
(TuRa Harksheide)
Zuschauer: 80
Sonntag, 10. April 2011
Spielbericht SC Pinneberg - TV Haseldorf
Immer
wieder Badermann!
TV
Haseldorf bleibt nach 5:2 beim SC Pinneberg weiter oben dran
Die Elf des TV Haseldorf hat ihre Chancen im Aufstiegskampf der Kreisliga 7
durch einen 5:2-Auswärtserfolg beim SC Pinneberg weiter verbessert.
Von Beginn an sahen die knapp 70 Zuschauer an der Raa ein hochinteressantes
Spiel bei besten äußeren Bedingungen. Auf beiden Seiten kam es in der
Anfangsphase zu Torchancen, doch weder Martin Skowronek (Jörg Sattler klärte
auf der Linie, 3.) für den TV Haseldorf, noch Andre Fischer für den SC
Pinneberg (11.) konnten ihre Farben in Front bringen. In der 19. Minute gab es
dann den ersten Torschrei des Spiels: Ein Freistoß durch Caglar Sönmez von der
rechten Seite in die Mitte zu Salih Bozkurt ebnete den Gastgebern den Weg zur
Führung, den auch ein guter Reflex von Henner Schippmann nicht entscheidend
blockieren konnte, denn im Nachschuss versenkte der Angreifer aus sechs Metern.
Fünf Minuten später hätte die Schreiber-Elf ihre Führung verdoppeln müssen,
doch Sebastian Fröhlich vergeigte nach einem Freistoß von Sönmez freistehend
gegen den TVH-Schlussmann, was sich wiederum fünf Minuten später rächen sollte:
Timo Badermann mit einem Freistoß von linkaußen, Preuße mit dem völlig falschen
Timing beim Herauskommen und so konnte Timo Rekautsch die Kugel in der Mitte
aus acht Metern ins Tor lenken (30.).
Zusätzlich bitter für den Keeper war der folgende Zusammenprall mit dem
Torschützen, der in allerdings nicht zur Aufgabe des Spiels zwang.
Der 35-jährige Torsteher arbeitete fortan sofort an seiner Rehabilitation, denn
nur drei Minuten nach dem 1:1 zeigten die Haseldorfer einen schönen Angriff
über Skowronek, Rekautsch und T. Badermann, den der Mann im orangefarbenen
Sweater mit einem sicheren Griff zunichtemachte.
Weitaus gefährlicher agierten die Gäste jedoch bei Standards, was durch sehr
gute Kopfballgelegenheiten aus den Minuten 40 und 41 belegt wurde. Zunächst
verpasste Thorben Rudnick eine Badermann-Ecke um Haaresbreite, während
Rekautsch am zweiten Pfosten knapp drüber köpfte. Dann scheiterte Rekautsch,
ebenfalls nach einem Eckball von Badermann, an Preuße, der einen großartigen
Reflex zeigte.
Doch auch die Pinneberger hatten noch einmal etwas Offensives zu bieten. Sönmez
belohnte eine schöne Einzelleistung mit einem guten Zuspiel zu Michael Reimers
in halblinker Position, doch dessen Linksschuss, zwei Minuten vor der Pause,
geriet zu lasch und stellte Schippmann vor keine großen Probleme.
1:1 hieß es dann also in einem abwechslungsreichen Match mit vielen Torszenen
und harten Zweikämpfen am Rande der Legalität.
Sofort nach dem Wiederbeginn machten die Gastgeber dort weiter, wo sie mit dem
Halbzeitpfiff aufhörten. Ein schöner Lauf von Sönmez mit einem tollen Schuss
aus 22 Metern, der noch die Latte streifte, leitete den zweiten Durchgang ein.
In den Folgeminuten gab es gute Chancen auf beiden Seiten, die allerdings alle
nicht genutzt werden konnten. Effektiver zeigte sich dann Reimers im Strafraum
der Haseldorfer nach 58 Minuten, als ein blockierter Versuch von Jan Boyens
beim dem frei vor dem Tor auftauchenden Angreifer landete und dieser den
Torhüter erfolgreich aus 14 Metern verladen konnte – 2:1!
Kurios wurde es wenige Augenblicke nach dem pinneberger Führungstor, als
Schiedsrichter Frank Seeger wegen Meckern zum gelben Karton griff und den
Haseldorfer Sören Rau verwarnte. Vorher ging jedoch Mitspieler Badermann davon
aus, die Karte zu erhalten, was für den gelb Vorbelasteten den Platzverweis
bedeutet hätt. Das Trikot bereits ausgezogen, wurde Badermann aufgeklärt und
setzte das Spiel schließlich doch weiter fort…
Und das war auch gut so für den TVH, denn Badermann war an diesem
Sonntagnachmittag an fast jeder Offensivszene beteiligt.
In der 64. Minute scheiterte Rudnick mit einem abgefälschten Linksschuss aus
spitzem Winkel an der Latte, während er es eine Minute später nach einem
Badermann-Eckball besser machen sollte. Die zurückgelegte Hereingabe landete
genau vor den Füßen des Außenbahnakteurs, der die Kugel schön mit rechts oben
links aus 15 Metern in die Maschen drosch (65.). Das verdiente 2:2, wobei es
der SCP vorher verpasste, den Sack zuzumachen.
Nun war die Schreiber-Elf sichtlich schockiert, wodurch ihnen die taktische
Ordnung abhandenkam.
Die Haseldorfer nutzten dies im Stile einer Spitzenmannschaft aus und rissen
das Spiel jetzt an sich. Kapitän Martin Krohn mit Ballbesitz im gegnerischen
Sechzehner, sah den herangekommenen Außerverteidiger Rau auf der rechten Seite,
der sein Glück einfach mal versuchte, Preuße ließ prallen, Köller staubte in
der Mitte ab. Da half auch der Rettungsversuch von Dennis Ulisch auf der Linie
nichts mehr – 2:3 an der Raa!
Der SC Pinneberg. Der mit zunehmender Spielzeit immer müder wirkte, ließ dem
Gegner fortan einige Räume, die von den Haseldorfern auch danken angenommen
wurden.
In der 73. Minute resultierte aus so einer Situation ein Eckball, den Badermann
direkt in die kurze Ecke zirkelte. Das
2:4, bedingt durch einen weiteren Fehler von Maik Preuße, der die kurze Ecke
einfach viel zu offen ließ und bei seinem Rettungsversuch auch keine glückliche
Figur machte.
Jetzt war es das Spiel der Haseldorfer! 76. Minute: Wieder ein Tempoangriff der
Gäste mit Badermann, der schön halbhoch in die Mitte spielte, wo Krohn bereits
wartete, seinen kräftigen Rechtsschuss aus zwölf Metern jedoch knapp am Tor
vorbei knallte.
Drei Minuten später dasselbe Spiel noch einmal. Wieder eine Badermann-Flanke zu
Krohn und dieser verfehlte das Tor mit seinem Kopfball denkbar knapp.
Zehn Minuten vor dem Ende erhielt SCP-Coach Steffen Schreiber einen Verweis aus
dem Innenraum, nachdem er sich fortgesetzt über die Entscheidungen des
Unparteiischen echauffierte.
Sein Team zeigte indes noch einmal einen Versuch, auf 3:4 zu verkürzen und die
Schlussphase noch einmal spannend u machen. Bozkurt an die Latte und Kapitän
Boyens aus der Bedrängnis, knapp vorbei, scheiterten aber und sollten es bis
zum Schlusspfiff nicht mehr vor das TVH-Tor schaffen.
Dafür fuhren die Gäste noch einmal einen schönen Angriff Richtung Preuße, der
den hier von allen guten Gegenspielern verlassenen Skowronek vor sich hatte und
dieser sicher aus zentraler Position zum 2:5-Endstand eindrückte (88.).
Der TV Haseldorf löste also seine Pflichtaufgabe mit positiven Auswirkungen auf
das Torverhältnis und bleibt gut im Geschäft um den Aufstieg in die
Bezirksliga. „Wir haben und im Vorfeld viel vorgenommen, weil wir weiter oben
angreifen wollen, aber der SC Pinneberg hat mit seiner körperbewussten
Spielweise hier losgelegt wie die Feuerwehr und uns den Schneid abgekauft. Dazu
hat auch der Schiedsrichter beigetragen, der viel zu viel laufen ließ. Dann
kriegen wir durch einen unnötigen Abwehrfehler das 1:2, wonach ein Ruck durch
unsere Mannschaft ging und wir den Kampf angenommen haben. Da wir konditionell
sehr gut dabei sind, haben wir mehr und mehr die Oberhand bekommen, weil der
SCP dem hohen Tempo Tribut zollen musste. Am Ende hätte der Sieh auch höher
ausfallen können, aber das 5:2 ist schon ein gutes Resultat“, berichtete
Haseldorfs Sturmveteran Martin Skowronek detailliert nach der Partie.
Nun richten die Haseldorfer ihre Konzentration voll und ganz auf das anstehende
Verfolgerduell gegen Grün-weiß Eimsbüttel. Die Aufstiegschance sieht der
ehemalige Bezirksligatorschützenkönig gut: „Wir spielen noch gegen Rissen und
zweimal gegen VfL Pinneberg II. Wir wollen auf jeden Fall zweiter werden und in
die Relegation gehen. Die Qualität dafür haben wir mit Sicherheit“, erklärte
Haseldorfs Nummer 11.
Der SC Pinneberg wird den Rest der Saison in der tabellarischen
Bedeutungslosigkeit verbringen, darf sich aber nicht ausruhen, denn schließlich
geht es für einige Gegner in den kommenden Spielen noch um das Erreichen eines
Saisonziels. Genauso ist es bei den Kickers aus Halstenbek, die den SCP am
kommenden Wochenende empfangen. Dort geht es für die Kickers ums Überleben in
der Kreisliga 7.
SC Pinneberg: Preuße –
Wacker (78. Gürbüz), Sattler, Ulisch, Klimaschewski – Fischer, Boyens –
Fröhlich, Sönmez – Reimers (68.
Stieb), Bozkurt, Trainer: Steffen
Schreiber
TV Haseldorf: Schippmann – Rau,
Kleinwort, Simon, Miehlke – Rekautsch (56. Köller), Thode (75. Schwarz – Badermann, Rudnick (86. Krink) – Krohn, Skowronek, Trainer: Jörg Dalecki
Tore: 1:0 Bozkurt (19. Sönmez), 1:1
Rekautsch (30. Badermann), 2:1 Reimers (58. Boyens), 2:2 Rudnick (65.
Badermann), 2:3 Köller (67. Rau), 2:4 Badermann (73., direkter Eckstoß), 2:5
Skowronek (88. Badermann)
Schiedsrichter: Frank Seeger (SC
Wentorf)
Zuschauer: 70
besonderes Vorkommnis: SCP-Trainer
Steffen Schreiber wurde wegen Reklamierens aus der Coachingzone verwiesen
(80.).
Samstag, 12. März 2011
Spielbericht SC Union 03 - TV Haseldorf
Der
Späte Vogel…
…macht
die Tore. Deswegen siegt der TVH verdient mit 4:0
Der TV Haseldorf hat sich durch einen 4:0-Auswärtssieg beim SC Union 03 weiter
in Lauerstellung in Richtung Aufstiegsränge gebracht, während Union weiterhin
um den Ligaverbleib bangen muss.
Die Partie zeigte sich zunächst als absoluter Langweiler. Und das, obwohl der
TVH mit bislang 60 Treffern die Torfabrik der Liga stellt. Beide Teams agierten
einfältig und ohne jede klare Struktur im Angriffsspiel.
Symptomatisch für diese Partie war ein unkoordinierter Ausflug von TVH-Keeper
Schippmann, den Unions Cihan Akkoc und Hasan Tunca nach einem Ballgewinn gegen
den Torsteher jedoch nicht für sich nutzen konnten. Wenige Sekunden später
klärte Union-Schlussmann Martino Venturini den ersten echten Torschuss der
Partie von TVH-Kapitän Martin Krohn per Fußabwehr zur Ecke.
Der TVH taute nun langsam auf und begann damit, sich vom Gegner abzusetzen.
Krohn bediente seinen Kollegen Timo Rekautsch im gegnerischen Strafraum, doch
der bekam nicht genügend Dampf hinter seinen Versuch, sodass M. Venturini
sicher festhalten konnte (35.).
Zwei Minuten später hatte der Keeper gleichzweimal zu retten, als er zunächst
eine Rekautsch-Flanke per Faust aus dem Strafraum boxte und auch den
anschließenden Nachschuss von Krohn unter Kontrolle bringen konnte, um nach
genau 35 Spielminuten gegen den unbedrängten Timo Badermann mit einer Fußabwehr
zu retten.
Die erste erwähnenswerte Offensivaktion der Gastgeber konnte der Hintertorblock
in der 44. Minute bejubeln, als sich Tim Riebling aus 25 Metern versuchte, das
Tor Heber gefühlt um genausviele Meter verfehlte. Knapper ging es da schon bei
Jan Sötebehrs Rechtsschuss auf der anderen Seite zu, rauschte das Leder knapp
rechts vorbei.
Es war der Schlusspunkt einer ersten Halbzeit, die man sich als
Fußballfeinschmecker getrost hätte sparen können.
Die zweiten 45 Minuten begannen ähnlich. Der TVH weiter überlegen gegen tief
stehende Unioner, die offensiv nicht wirklich etwas zu bieten hatten.
Nach etwas mehr als einer Stunde dann die Erlösung für die statistisch stärkste
Offensive der Kreisliga 7: Ein Eckball von Badermann und ein Kopfball durch
Torjäger-Fossil Martin Skowronek läuteten mit dem 0:1 rosige Zeiten für die Elf
von Trainer Stefan Dösselmann ein (61.). Bereits wenige Augenblicke danach
hätten Rekautsch und der emsige Krohn den Spielstand verdoppeln können, doch
Rekautsch scheiterte an der Lieblingsübung des Martino Venturini (Fußabwehr)
und Krohn jagte seinen Nachschuss unbehelligt total überhastet über das
Gehäuse. Danach nahm sich die Begegnung wieder eine Auszeit. Die Haseldorfer
warteten darauf, dass Union nun die defensive Haltung aufgeben würde und zum
Konter einlädt. Und genau das sollte auch passieren. 79. Minute: Langer Schlag
von Simon Thode in den Lauf von Skowronek, der beim Versuch, M. Venturini zu
umkurven, zu Fall kam und sofort einen Strafstoß vom umsichtigen Schiedsrichter
Malcolm Ruhnau zugesprochen bekam. „Das war ein absoluter Witz! Ich komme
gerade auf ihn zu, er geht zur Seite und wirft sich einfach hin – ohne, dass
ich ihn berührt habe!“, erboste sich der Torhüter über diese Szene, während
sein Gegenspieler von einer Berührung mit dem Knie an einer besonders
empfindlichen Stelle berichtete… Badermann war das alles herzlich egal und trat
zum Duell gegen den immer noch erhitzten Torhüter an. Und tatsächlich traf er –
die Tennishalle hinter dem Tor! Rechts vorbei setzte der 28-Jährige nämlich
seinen Versuch und vergeigte damit die vorzeitige Entscheidung. Lange ließ er
dies allerdings nicht aus sich sitzen, markierte er nach einem unbedrängten
Alleingang mit dem erfolgreichen Überwinden des Schlussmann dann doch noch das
0:2 (83.).
Union verlor daraufhin auch den Rest an spielerischer Contenance und fing sich
keine 180 Sekunden nach dem 0:2 gleich den nächsten Gegentreffer. Skowronek zog
hier aus dem Zweikampfdickicht von links aus spitzem Winkel ab und fand die
Kugel in der langen Ecke wieder. „Wir haben da nach einem Einwurf an der
Eckfahne rumgedaddelt und ich sah, dass der Torwart zu weit rechts stand; da
habe ich einfach draufgehalten“, erklärte der Torschütze die Situation.
Trotz der nun klaren Verhältnisse wurde es in den Schlussminuten noch einmal
interessant: Unions Spielertrainer Sorkun, der sich während der zweiten
Halbzeit vom Libero zum Stürmer machte, jagte das Spielgerät per Freistoß aus
17 Metern, symptomatisch für das Spiel der Gastgeber, über das Tor, ehe
Haseldorfs Krohn wahres Spielverständnis bewies, als er den eingewechselten
Timo Schwarz fand und bediente, dieser aber gerade noch rechtzeitig gestellt
werden konnte.
Auch letzte Spielnotiz aus der Nachspielzeit blieb noch einmal den Gästen
vorbehalten. Der ebenfalls eingewechselte Robin Bhakdeeyut mit einer schönen
Flanke von rechts auf den zweiten Pfosten und wieder Skowronek mit der Rübe aus
kurzer Distanz markierten den Endstand von 0:4 (90.+1).
Ein logischerweise verdienter Sieg für die Rot-gelben, denn als der Motor nach
gut einer halben Stunde endlich warmlief, spielte nur noch der TVH. Eine
Einschätzung, die der Dreifachtorschütze teilte: „Es war nicht ganz einfach,
hier zu spielen, denn wir haben unseren Rhythmus nach der Winterpause noch
nicht ganz gefunden und hier gegen einen sehr tief stehenden Gegner gespielt,
der eigentlich nur lange Bälle gespielt hat. Nach dem 0:1 hat dann die Zeit für
uns gespielt, denn Union konnte das Tempo nicht mehr mitgehen, musste aber
natürlich aufmachen.“. Sein Trainer zeigte sich derweil etwas kritischer: „Dieses
Ergebnis zeichnet nicht das Spiel wider. Wir sollten und jetzt nicht hochjubeln“,
stellte Dösselmann klar. Die Rückkehr in die Bezirksliga hat er aber nicht aus
dem Blickfeld gestrichen: „Den Versuch ist es wert. Wir haben durch die vielen
direkten Duelle gegen die Spitzenteams alles in der Hand“, so der Übungsleiter
weiter. „Wir sehen von Spiel zu Spiel. Wir werden weiter an uns arbeiten und
wollen natürlich den zweiten Platz schaffen“, stimmte Skowronek mit ein.
Auf der anderen Seite blieb Union-Torhüter M. Venturini ratlos zurück. Statt um
die Bezirksliga geht es bei den Jungs von der Waidmannstraße um die Vermeidung
der Kreisklasse, was ob eines erneuten Personalumbruchs in der Winterpause
schwierig genug ist. „Ich habe keine Ahnung, wie das hier heute passieren
konnte! Wir sind genauso eingebrochen, wie in der Hinserie – nur mit anderen
Leuten!“. Hinzu kommt das weiter vorhandene Personaldilemma, das durch die
Einwechslungen von Torben Osmialowski und Falk Petermann, die eigentlich unter
Mike Stecker in der zweiten Mannschaft (Kreisklasse 8) spielen, zwei neue
Gesichter bekam.
Am kommenden Wochenende muss Union ohne Wenn und Aber im Abstiegsgipfel bei den
Kickers aus Halstenbek punkten, denn eine dortige Niederlage käme für Sorkun
und seine Mannen einer Katastrophe gleich.
Der TV Haseldorf setzt zeitgleich seine tabellarische Kellertour fort,
deuelliert man sich mit der Reserve des TSV Holm zum dritten Mal hintereinander
mit einem Team aus dem unteren Tabellendrittel. Alles andere als der nchste Sieg
für die Dösselmann-Elf scheint hierbei unrealistisch. Aber wer weiß…
SC Union 03: M. Venturini – M. Trimborn, Sorkun, C.
Akkoc – Ünlütepe (30. Osmialowski), Riebling – H. Akkoc (82. Petermann), Frank,
Tunca, Pasin – Trede, Spielertrainer: Mehmet Sorkun
TV Haseldorf: Schippmann – Rudnik (60.
Schwarz), Koschinski, Simon, Koch – Badermann, Sötebehr (58. Bhakdeeyut), Thode
(78. Schreiber), Rekautsch – Krohn,
Skowronek, Trainer: Stefan Dösselmann
Tore: 0:1 Skowronek (61. Badermann),
0:2 Badermann (83.), Skowronek (86.), 0:4 Skowronek (90.+1 Bhakdeeyut)
Schiedsrichter: Malcolm Ruhnau (TSV
08 Eppendorf-Groß-Borstel, Note 2)
Zuschauer: 40
besonderes Vorkommnis: Badermann
schießt Strafstoß neben das Tor (M. Venturini an Skowronek, 79.).