Samstag, 27. Januar 2024

Spielbericht SC Alstertal/Langenhorn 1.C - SC Sternschanze 1.B

Erst „gut eingespielt“ – dann „überheblich“
Schanzes U16-Landesligateam offenbart zwei unterschiedliche Gesichter

41 Tage Hunger auf das nächste Feldspiel hatte die B1 des SC Sternschanze überstehen müssen, bis es nach dem Feiertags- und Generalabsagenblues nun endlich wieder unter freiem Himmel an das runde Leder ging – durchaus erfolgreich, legt man das 5:1-Endresultat beim U15-Oberligavertreter SC Alstertal/Langenhorn zugrunde.
Diskutiert wurde nach dem Spiel jedoch hauptsächlich über Umgangs- und Verhaltensformen – über „Wörter oder Sätze, die dann ein bisschen zu viel sind“ und „ein bisschen Trashtalk“, der vielleicht doch irgendwie „dazu gehört“.
So richtig freundschaftlich ging es nämlich nicht mehr zu, nach einer ersten Halbzeit, die der SCS durchaus als Erfolg für sich verbuchen darf.
Eine „sehr gut umgesetzte Systemumstellung auf 4-3-3“ ließ die im Ausweichrot zu Werke gehenden Schanzenkicker um den aus zentraler Position offensiv eröffnenden Arthur Schreiber (hauchdünn daneben, 3.) motiviert ins Fußballjahr 2024 starten.
Frei von jedwedem Formationsgeklüngel nickte Lukas Reiß eine Schreiber-Ecke mit viel Platz um sich herum in der Parzelle zum 0:1 ein (7.), während Ariyan Shafaeian Shamsabadiyans Großchance die immer wieder eingestreuten „guten Steilpässe“ und „tiefen Läufe“ fast mit Zählbarem belohnt hätten. Der etwas mutlose Abschluss verkam jedoch zur Rückgabe (19.).
Nicht so im Falle des kurz zuvor eingewechselten Kleon Lorenz, der über rechts seinen Tempovorteil zum Treffer nutzte (34.), der ihm wenig später verweigert blieb (37.).
Bis auf zwei Ausreißer, bei denen Tormann Enno Gloßner jeweils gegen Leo Thobaben vereitelte (17. & 29.), hatte Schanze das Geschehen stets unter Kontrolle. Einzig die wiederholte Uncleverness im Umgang mit der Abseitsregel ließ arg zu wünschen übrig…
Ganz ohne Abseitsverdacht, aber dafür mit klar definierter Freistoßtaktik ermurmelte man sich direkt vor dem Halbzeitpfiff das 0:3. Schreiber brachte das Ei auf den zweiten Pfosten, wo der aufgerückte Koyar Hameed Mohammed  am Happyend im Strafraumchaos beteiligt war. Schlussendlich notierte Schiedsrichter Mehran Atai (Glashütter SV) Noah Taddigs als Torschützen (40.+2).
Vielleicht ein wenig ein Tor zum falschen Zeitpunkt, schlich sich schon auf dem Weg zum Wiederbeginn „eine gewisse Überheblichkeit“ der führenden Gäste ein, wie es der ebenfalls mit „Phasen, in denen ich das Spiel nicht mehr ernstgenommen“ auftretende Schreiber formulierte. Der ein Jahr ältere U16-Landesligist versprühte fortan eher den odiosen Charme einer achten Klasse auf Exkursion.
Exemplarisch dafür die Art und Weise, wie sich der im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten aufgebotene Shivnath Arora über seinen gegen Ilias Wahidi parierten Strafstoß recht aufreizend freute (75.). Wahidi, unterdessen laut eigener Aussage gegenüber der SCS-Innenverteidigung einem Parkplatzfight nicht abgeneigt, war beim ersten Gang zum Punkt noch als Sieger des Duells gegen den hier verladenen Schlussmannes hervorgegangen (54.).
100 Prozent Trefferquote dagegen drüben, wo Theodor Spöhrer (50.) und der selbst gefoulte Shahab Ahmadi (61.) jeweils die Auswärtstore vier und fünf von der Strafstoßmarke aus besorgten. „Ich denke, alle vier Strafstöße, die der Schiedsrichter gegeben hat, waren berechtigt“, bewertete Schreiber das ungewöhnliche Schiedsrichterhandeln wohlwollend.
Eine „Leistung, die zumindest in Ordnung ist, für das erste Testspiel, wo wir doch lang kein Testspiel hatten“, bescheinigte der doppelte Vorlagengeber derweil seinem Team trotz „fußballerisch abgeflauter“ zweiter Hälfte bereits annähernd Wettkampfverfassung. Auch „(…)hat man heute gesehen, dass wir zum Teil schon ganz gut wieder eingespielt sind.“. Bis zum ersten Auftritt im Ligabetrieb muss aber noch ein wenig nachgelegt werden: „Wir brauchen noch eine Leistungssteigerung, um nächste Woche in der Liga gut abzuschneiden, aber das ist schon mal ein guter Schritt“, geht der Blick bereits gen Ligarückkehr beim Glashütter SV, wo auch das wiedereingeführte 4-3-3 „auf jeden Fall eine Option“ ist. – Wenngleich „es besser wäre, mit einem 4-2-3-1 zu spielen“, katapultierte man sich mit dieser Anordnung schließlich auf Rang vier des Klassements.

Tore: 0:1 Reiß (7. Schreiber), 0:2 Lorenz (34. Shafaeian Shamsbadiyan), 0:3 Taddigs (40.+2, Hameed Mohammed), 0:4 Spöhrer (50., Strafstoßtor), 1:4 Wahidi (59., Strafstoßtor, Reiß an Singh), 1:5 Ahmadi (66., Strafstoßtor, Naujoks an Ahmadi)

Schiedsrichter: Mehran Atai (Glashütter SV, Note 4)

Zuschauer: 26

besonderes Vorkommnis: Wahidi (SCALA) scheitert mit Foulstrafstoß an Arora (75.).





Sonntag, 21. Januar 2024

Halle U12 JH 15 Gustav-Falke-Straße 14.01.2024

„Rote Teufel verteidigen sich voran
SV Lieth macht Boden gut - „AFC-Zwerge“ verzücken spielerisch

Dicht an dicht tummeln sich das Feld in der Gruppe JH, um die 13 Hauptrundenplätze der U12-Hallenmeisterschaft. Klar verbesserte Perspektiven erspielte sich am Sonntagnachmittag die SV Lieth – besser gesagt, ermauerte sich die SV Lieth.
Ohne Gegentreffer brachten die weit aus Klein Nordende an die Gustav-Falke-Straße gereisten Marten-Schützlinge ihre drei Partien über die Bühne.
Akt Nummer eins gestaltete man gegen die einen Jahrgang höher gemeldeten 2013er von Altona 93, denen man nach Juls Naumanns über links herausgespielten Führungstreffer (2.) mit Fortuna im Bunde vor allem einen formstarken Torwart entgegenzusetzen hatte. So entschärfte Pit Stieler beispielsweise gegen Enno Gerdes per Fuß (4.) und Phoenix Garcia reflexstark mit den Schaufeln (11.). Für seine Spielstärke konnte sich der AFC am Ende nichts kaufen. Stattdessen verpasste Anton Horschejschi nach Stielers Monsterabwurf hauchdünn die liether Verdopplung (9.). Die erste kleine Überraschung war perfekt.
Überraschendes lag auch im zweiten Match der Konkurrenz in der Luft, als das Tor der wieder einmal knapp besetzten Jahrgangsfünftvertretung des Niendorfer TSV für den SC Victoria wie vernagelt schien.
Mit Mann und Maus stemmte sich der Tabellen-22. nach Anis Aamis überraschendem Führungstreffer aus zentraler Position (4.) gegen die erdrückenden Spielanteile der Victorianer, denen Schlussmann David Grubesic zweimal sehenswert den Garaus machte (5. & 8.). Kurz vor Toreschluss erlöste Neuzugang Ward Al Hamwi seine Farben quasi im Alleingang. Erst bereitete die Anwerbung aus Großborstel von der Grundlinie Paul Nicolas´ Ausgleichstreffer vor, um höchst selbst mit links in den rechten Knick das Siegtor zu besorgen.
Über dieses hätte man sich auch direkt danach gegen die in bewährter Manier auftretende SV Lieth gefreut, doch die Freude über einzige genutzte Vicky-Chance des Spiels trübte ein Pfiff des regelkundigen Arthur Schreiber (SC Sternschanze). Dem 15-Jährigen war nämlich nicht entgangen, dass Al Hamwi von draußen eindribbelte  und ohne weitere Ballberührung eines anderen Akteurs perfekt nach innen zog (11.). Ein Winkeltor, fast zu schön zur irregularität!
Ganz legal räumte danach Favorit Altona 93 den gegen Vicky noch so widerspenstigen NTSV aus dem Weg. Keine einzige Zeigerumdrehung hatte der leichtfüßige Garcia verstreichen lassen ehe, er seinen gefürchteten linken Fuß aus zentraler Position zum 1:0 ins Dreiangel bemühte. Im hohen Bogen fiel die Kugel dagegen bei seinem 2:0 (4.) in die Maschen, an deren Treffen sich im weiteren Spielverlauf Kollege Korel Yavas vortrefflich ergötzte. Ob nach Gerdes-Ecke mit der Hacke (7.), als Finalisator eines Angriffs über die Stationen Michalski und Gerdes (8.) oder als unbremsbarer Slalomläufer durch das Offensivdrittel (9.): dem Zehnjährigen gelang nun alles beim letztlich noch moderaten 5:0-Erfolg über auswechselspielerlose Niendorfer, deren „beste“ Torannäherung Goalie Grubesic mit einem Verlegenheitsversuch aus der dritten Reihe gegen den weit oben hängenden Basketballkorb auf die Platte brachte (10.).
Wieder also ein Nackenschlag und der nächste folgte sobald. Die fleißigen Punktesammler vom Butterberg schenkten durch Jonas Braun flach den nunmehr achten Gegentreffer des Tages ein (4.). Unverdrossen bemühte man sich um schnelle Wiedergutmachung, die Aami jedoch durch Stielers sicheres Zupacken verwehrt blieb (5.).  Schlimmer noch, leitete der heuer ungeschlagene Torsteher das 2:0 im Kugelstoßermodus selbst ein. Mit Technik und etwas Glück nudelte sich Braun vorne in der Mitte durch, um den Sieben-Punkte-Tag für die SV Lieth vorzeitig klarzumachen (9.). Daran änderte auch eine gute Einschusschance für Filip Chesmadjiski (Reflex Stieler, 10.) nichts mehr. Kurz vor Beginn der Schlussminute lag bei Horschejschis Holztreffer gar noch ein höherer SVL-Sieg in der Luft (11.).
So oder so arbeiteten sich die Roten mit ihren sieben eingefahrenen Zählern bis auf drei Punkte an den magischen 13. Platz heran.
Einen beachtlichen Vorsprung auf das Scheitern haben dagegen die Jungs des SC Victoria – auch, wenn es im Tagesspitzenspiel gegen Altona 93 ein 2:4 setzte. Der Phoenix hatte bereits nach wenigen Sekunden mit links zugeschlagen – Die AFC-Führung durch den quirligen Garcia! Diese glich Caspar Bromeis aus der Distanz zwar wieder aus (3.), doch neben Garcia trumpfte auch Compagnon Yavas im letzten Match des Nachmittags auf. Sein flaches 2:1 brachte die 93er wieder auf Kurs, ehe es der Equipe vom Lokstedter Steindamm trotz bester bester Einschusschancen des Gegners selbst auszugleichen, erwischte Nicolas von halblinks den Winkel (8.). In den Schlussminuten rächte sich dann die Tatsache, dass ein leistungsstarker Teil des SCV-Gros wegen eines parallel bestrittenen Vergleichsturnier in Bochum weilte. Gerdes mit dem Innenpfosten im Bunde (9.) und der hoch aufgeschossene Lasse Michalski als Kopfballungeheuer (11.) tüteten den zweiten Tagessieg der U11 von der Baurstraße ein.
Mehr gab es hier nicht mehr zu holen, weil ausgerechnet der nur weniger Luftlinie entfernt auf dem Trainingsplatz stehende FC Alsterbrüder die Segel in der Hallenserie gestrichen hat, um sich draußen der Bezirksliga-Winterrunde zu stellen. Der Hamburger Fußballverband ließ sich mit der Streichung des FCA aus dem Hallenspielbetrieb drei Runden Zeit. Mit Verwunderung stellten Gegner und Turnierleitungen jeweils fest, dass ein Team fehlt…

Torschützen: Yavas (Altona 93, 4 Tore); Garcia (Altona 93, 3); Braun (SV Lieth), Nicolas (SC Victoria, je 2); Naumann (SV Lieth), Gerdes, Michalski (Altona 93), Al Hamwi, Bromeis (SC Victoria), Aami (Niendorfer TSV, je 1)

Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber (SC Sternschanze)

Zuschauer: 25

 

Das Gesamtklassement der JH 15 – D-Junioren (U12):

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

FC St. Pauli 2.D (J1) LZ

15

14

0

  1

 51:3

+ 48

42

02

Niendorfer TSV 3.D (J1)

15

11

3

  1

31:10

+ 20

36

03

Eimsbütteler TV 5.D (J2)

15

10

2

  3

27:14

+ 13

32

04

SC Nienstedten 3.D (J1)

14

  9

4

  1

 34:7

+ 27

31

05

SC Victoria Hamburg 2.D (J1)

15

  9

3

  3

28:13

+ 15

30

06

SC VW 04 Billstedt 8.D (J4)

14

  9

2

  3

33:15

+ 22

29

07

SC Egenbüttel 1.D (J1)

14

  8

1

  5

36:19

+ 17

25

08

Altona 93 8.D (J4)

14

  7

3

  4

28:12

+ 16

24

09

SC Nienstedten 4.D (J2)

  14

  8

0

  6

24:19

+   5

24

10

FTSV Komet Blankenese 2.D (J1)

15

  7

2

  6

21:16

+   5

23

11

FC Teutonia 05 2.D (J1)

15

  6

4

  5

19:10

+   9

22

12

FC St. Pauli 4.D (J2)

14

  6

3

  5

17:22

-    5

21

13

HEBC 4.D (J1)

15

  6

2

  7

39:21

+ 18

20

14

SV Eidelstedt 2.D (J1)

15

  5

4

  6

22:20

+   2

19

15

Eimsbütteler TV 4.D (J1)

14

  5

4

  5

14:15

-    1

19

16

SV Lieth 1.D (J1)

15

  5

2

  8

11:26

-  15

17

17

Altona 93 5.D (J1)

15

  3

7

  5

27:21

+   6

16

….

…………………….

 

 

 

 

 

 

 

22

Niendorfer TSV 9.D (J5)

14

  1

0

13

 5:42

- 37

  3

23

Holsatia im EMTV 2.D (J1)

16

  0

0

  6

 3:80

- 77

  0