St.
Pauli-Slapstick sorgt für kurze Spannung
Feldstraßenkicker entscheiden Duell unter
alten Bekannten dennoch für sich
Es hatte ein wenig etwas von einem Klassentreffen,
dieses Erstrundenduell im Heino Gerstenbergpokal zwischen der Fünften des SC Sternschanze und der
Sechstvertretung des FC St. Paul, kreuzten sich ein Jahr nach der Auflösung des
unteren Herrenbereiches mal wieder die Wege zweier einstiger Topmannschaften
des damaligen Ligensystems.
Für St. Pauli, als Kreisligaaufsteiger der Favorit
dieses Duells gegen den A-Klassisten, der letztes Jahr auch durch
zurückziehende Konkurrenten in der Liga blieb, wurde es jedoch nicht die
erhoffte Gmaade Wies´n, schafften es die disziplinierten Schanzer trotz großer
Personalsorgen, den Gegner zunächst gut vom eigenen Tor wegzuhalten, bis sich
die Braunen einmal doch sauber durchs Mittelfeld kombinierten und Hendrik
intveens Flanke mit Oliver Wolff einen treffsicheren Abnehmer in der Mitte fand
– 0:1 (22.)!
Eine knappe Führung, die auch in Ordnung ging,
wenngleich die Ballbesitzstatistik in hiesigen Klassen ja nur eine gefühlte
Statistik darstellt.
Empirisch belegbar war dafür Kai Simons´ knapp
verzogener Rechtsschuss, mit dem der sonst so effektive Angreifer (hier müsste
jetzt eigentlich eine aufschlussreiche Statistik mitsamt Kreisdiagramm stehen)
die Verdopplung des Vorsprungs auf dem Fuß hatte (30.).
Stattdessen drohte der FC das Weiterkommen nach der
Pause durch eigene Nachlässigkeiten aus der Hand zu geben.
Während Delil Yesilmen auf rechts noch Glück hatte,
dass sein verlorener Kampf mit dem Ball in der eigenen Hälfte vom aufmerksamen
Markus Schwarzer nicht mit einem Gegentor bestraft wurde (Schlussmann Mathias
Seibt lenkte die Kugel über den Querbalken), geriet nur kurz darauf eine
schwache Spieleröffnung zur Vorlage für Roman Korbuts schönen Distanzausgleich.
Die Steigerung dazu gab nur Sekunden später, als nun
auch der sonst so verlässlich Seibt bei einem Rückpass ganz alt aussah.
Das entstandene Eigentor dürfte bereits jetzt einen
festen Platz im Saisonrückblick der Feldstraßenkicker haben…
Mit allzu großer Verbitterung sollte man jedoch nicht
auf diese Slapsticknummern in den Spielminuten 51 bis 53 zurückschauen, stieß
man den Bock nach einer Stunde wieder konzentriert um, indem sich Tobias
Wehrmann und Kapitän Gorden Maschwitz zentral durchkombinierten und der nicht
eng genug bewachte Oliver Wolff zentral im Strafraum vollendete.
Mit einem starken Ballgewinn inklusive anschließender
Demonstration seiner diesmal empirisch belegbaren Abschlussstärke brachte Kai
Simons seine Farbe (Braun) nach 69 Minuten wieder zurück auf die Siegerstraße,
doch die engagiert anlaufenden Gastgeber meldeten sich noch einmal per
Distanzschuss von Mathis Korok zurück – da fehlte nicht viel (72.)!
Wenig später machte der Kreisligist in Person des
eigentlich schon auswechslungswilligen Simons schließlich alles klar, bemühte
man diesmal wieder das Lieblingsstilmitteln namens Einwurf, den Wolff genau auf
den robusten Luftkämpfer servierte.
Die Endnote in einer schlussendlich einseitigen
letzten Spielphase setzte Oliver Wolff noch einmal selbst im Strafraum, nachdem
der SCS die Kugel im Anschluss an einen abgewehrten Maschwitz-Versuch nicht
fachgerecht geklärt bekam.
Der 32-Jährige war damit an vier der fünf St.
Pauli-Treffer direkt beteiligt!
Die Wilhelm-Equipe darf vor dem Ligaauftakt gegen den
TSV Stellingen 88 also weiter vom großen Pokaltriumph träumen, wohingegen das
neue Schanze fünf (ehemals Vierte) ganz und gar dem Abstiegskampf
der Kreisklasse 8 widmen kann.
SC
Sternschanze V: Kayzer – Hausser, Korok, Parfenov,
Melzian – Vitt (57. Jäkel), Perschke, Brandt, Korbut – Willems, Schwarzer,
Spielertrainer: Mathis Korok
FC
St. Pauli VI: Seibt – Niebelschütz, Wehrmann, Urban, D.
Yesilmen – Maschwitz, Zech – Wolff, Intveen, Sediqi – Simons (79. Abdulhakim),
Trainer: Tim Wilhelm
Tore:
0:1 Wolff (22. Intveen), 1:1 Korbut (52.), 2:1 Niebelschütz (53. Eigentor), 2:2
Wolff (61. Maschwitz), 2:3 Simons (69.), 2:4 Simons (78. Wolff), 2:5 Wolff (89.
Maschwitz)
Gelbe
Karten: keiner – Intveen, Zech
Schiedsrichter:
Marc Szymczak (SC Egenbüttel, Note 4)
Zuschauer:
25
Doppeltorschütze Kai Simons (am Ball) konnte sich mit seinen Kollegen im Pokal behaupten. |