Torverhältnis
fast saniert
Zum
Saisonabschluss: Schanze-C1 siegt hoch, schließt aber mit Minus ab
Keine Frage, sportliche Brisanz hatte der Kick zum Saisonfinale der
U15-Landesliga zwischen Germania Schnelsen und dem SC Sternschanze freilich
nicht. Germania seit geraumer Zeit abgestiegen, Schanze irgendwo in der
tabellarischen Bedeutungslosigkeit angesiedelt.
„Spaß am Zusammenspiel haben“ lautete so die Losung für die Schanzen-Phalanx,
die stante pede die Feldüberlegenheit einnahm und durch Jona Spechts Kopfball
(6.), sowie Theodor Spöhrers freien Pfostenschuss (9.) entsprechende Gefahr
versprühte.
Aus 28 Metern fütterte schließlich Anton Kuhlmann den optischen Eindruck mit
Zählbarem: „Ich habe einfach mal abgezogen und gehofft, dass er reingeht“,
beschrieb der Schütze sein bereits unter der Woche angekündigtes Kunstwerk,
übrigens das Erste seit seinem Transfer aus dem Fußballruhestand zum SCS, das
im Vorfeld auch noch „super herausgespielt“ war.
Weit weniger schön dagegen die Folgen eines Fallrückzieherversuchs von Spöhrer,
der mit einer Bruchladung endete (16.). Die 112 rückte an und transportierte
den heuer wieder als einzige Spitze Aufgestellten mit einem Schädel-Hirntrauma
ab. Das nach achtmonatiger Verletzungsleidenszeit heiß erwartete Comeback des
Shahab Ahmadi per Einwechslung verfrühte sich somit um einiges.
Klar, dass ihm alle in Marineblau auch das Tor zur Rückkehr gönnten. Vor allem
der selbst frei vor dem Tor auftauchende Arthur Schreiber, dessen Querlegen auf
den obendrein abseits stehenden Mitstreiter die gänzlich falsche Idee war (28.)…
Wobei es nur Sekunden später auch als diesmal selbst Abziehender nicht besser
lief. Germanen-Torsteher Tobias Baltzer machte sich lang und rettete zur nichts
einbringenden Ecke (29.)
Zwangsläufig musste das 0:2 aber fallen, war es Vladyslav Kosykh, der eine
Schreiber-Hereingabe vor einem höchst tiefen Germania-Kopf in die Maschen
spitzelte (33.).
Kurz vor dem Pausenpfiff dann die hollywoodreife Tor-Szenerie, in der sich
Ahmadi im TGS-Strafraum drehte, windete und zum 0:3 vollendete (35.+3). „Shahabs
erstes Spiel nach dem Armbruch und dann so ein Comeback! Sei ihm gegönnt! Die
ganze Mannschaft steht hinter ihm – wir haben uns besonders über seine Tore
gefreut!“, frohlockte Kuhlmann, der aus nächster Nähe beobachtete, wie Ahmadi
nach dem Seitenwechsel eine Schreiber-Ecke zum 0:4 einköpfte (46.) und zudem
einen ideal ausgespielten Angriff über Schreiber und Kosykh zentral ins Ziel
brachte (49.).
Nur Schreiber selbst vermochte es irgendwie nicht, das (leere) Tor zu treffen
(53.)…
…bis er das halbe Dutzend dann doch mit rechts in die lange Ecke komplettierte
(62.). Und nicht nur das, murmelte er in Abstaubermanier einen noch von Baltzer
parierten Versuch durch Kleon Lorenz zum 0:7-Endstand über die Linie (70.+5.).
Ein „guter Abschluss der Saison“, der nicht nur Kuhlmann noch einmal „Spaß
gemacht“ hat. Wenngleich die Chancenverwertung einmal mehr etwas Wasser in den
Wein goss: „Wir hätten auf jeden Fall mehr Tore machen müssen! Ein Sieg ist
jedoch immer noch ein Sieg – vor allem, wenn er so hochverdient ist!“.
Auch die Tatsache, dass man es letztlich um einen einzigen Treffer verpasste,
die Tordifferenz auf ein ausgeglichenes Niveau zu bringen, tat der Freude
keinen Abbruch: „Das ist ein wenig ärgerlich, jedoch kümmert es mich auch
eigentlich überhaupt nicht.“.
Der Blick in den Rückspiegel fällt nach einer Saison mit „Höhen und Tiefen“ derweil
gemischt aus: „Die Hinrunde, muss man so hart sagen, war katastrophal! Aber die
Rückrunde war nochmal stark. Man hat dann auch gesehen, wie gut wir sein
können. Der achte Platz ist – wenn man die ganze Saison betrachtet – relativ gerechtfertigt“,
so Kuhlmann, der für die nächste Saison eine klare Marschroute vorgibt: „Nächste
Saison wollen und können wir viel mehr reißen!“.
Tore: 0:1 Kuhlmann (10.
Sütcü), 0:2 Kosykh (33. Schreiber), 0:3 Ahmadi (35.+1 Kosykh), 0:4 Ahmadi (49.
Schreiber), 0:5 Ahmadi (49. Kosykh), 0:6 Schreiber (62. Kuhlmann), 0:7 Schreiber (70.+4
Lorenz)
gelbe Karten: Jablinski – keine
Schiedsrichter: Ilias Ertis
(Hamburger SV, Note 2: überzeugte mit stimmiger Zweikampfbewertung und der
gekonnten Anwendung des verzögerten Pfiffs, hätte jedoch mehr auf verbale
Unruhe von außen und auf dem Platz eingehen müssen)
Zuschauer: 25
Samstag, 17. Juni 2023
Spielbericht TuS Germania Schnelsen 1.C - SC Sternschanze 1.C
Samstag, 10. Juni 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Victoria Hamburg 1.C
Not-Neuner
entscheidet das Derby
Spöhrers
Doppelpack zwingt Schanzes Erzrivalen in die Knie
Keinem anderen Spiel fieberte man im Lager der SCS-C1 im nun fast kompletten
Spieljahr 2022/2023 so sehr entgegen, wie dem Rückspiel gegen den SC Victoria,
dem man in einem höchst denkwürdigen Hinspiel trotz am Ende vierfacher Überzahl
mit 1:2 unterlag. „Sehr, sehr viel“ bedeutete der Heimsieg im Prestigeduell,
das der SC Sternschanze somit für sich als „coolen Heimspielabschluss“
gestalten konnte.
Ebenso wie im Hinspiel, ließen etliche Ausfälle den zuletzt sonst gut gefüllten
Spieltagskader reichlich auf nur 13 Figuren schrumpfen. „Das ist natürlich
ärgerlich – vor allem gegen einen Gegner, der gerade tabellarisch so nah bei
einem steht. Trotzdem haben wir es am Ende sehr gut gemacht. Auch mit so
personellen Einbußen“, stellte Arthur Schreiber, dem der Bankaufenthalt Till
Steinfelds (Trainingsrückstand wegen Praktikums) das Privileg des Kapitänseins
ermöglichte, in der Retroperspektive fest.
Sportlich stellte es sich gar als Glücksfall heraus, dass Theodor Spöhrer in
Ermangelung an Alternativen den Mittelstürmer gab, war dieser keine 180
Sekunden nach Anpfiff mit links im Strafraum zur Stelle – 1:0 für Marineblau! Wasser
auf die Mühlen des griffigen und feldüberlegenen Heimteams. „Man war da, wollte
dieses Spiel gewinnen – das hat man die ganze erste Hälfte gemerkt!“.
Einen weiteren Schub für das Match, in dem man es „viel, viel besser gemacht“
hat, als zuletzt im anfangs ängstlichen Auftritt beim FC Süderelbe, verpasste
Schreiber seiner Formation höchst selbst, indem er den stets hoch postierten
Luke Nöcker jenseits seiner Pfosten ausguckte und mit Gefühl aus weiter Ferne
zum 2:0 überwand (35.+1). „Schon vor dem Spiel wussten wir, dass der Torwart
sehr hoch steht. Und wenn sich so eine Möglichkeit ergibt: Warum nicht?!“. Das
dachte sich wohl auch Kollege Spöhrer, der den Kick-Off zu Abschnitt zwei just
zum (verfehlenden) Mittellinienabschluss nutzte (36.).
Hinten tadellos und vorne durchaus effizient, steuerte man scheinbar auf
sicheren Spuren auf den Erfolg zu. Wenig später schien der Erfolgszug jedoch zu
entgleisen, als ein Zuspiel durchs Zentrum und mangelnde Absprache zwischen
Torwart und Abwehr einen frei einschiebend Matthis Schirmer heraufbeschworen
(38.).
„Richtige Angst hatte ich eigentlich nicht um den Sieg, aber es lag so für
zehn, 15 Minuten das 2:2 in der Luft, denn wir hatten keine Entlastung mehr
nach vorne“, erläuterte Schreiber die Folgen der „Schwierigkeiten, hinten ordentlich
rauszuspielen“. Unter der brennenden Juni-Sonne hatte er wie seine Kollegen zudem
mit einem „konditionellen Problem“ zu kämpfen, während der Gegner mit frischen
Kräften aufwartete. „Das hatten wir ja natürlich nicht. Unser Dreierzentrum musste
die ganze Zeit durchspielen. Das war natürlich anstrengend!“.
So boten sich den Gelb-blauen einige Gelegenheiten, wie ein gar nicht allzu
weit drüber segelnder Hashem-Versuch (41.). Entweder fehlte es den Victorianern
an der Zielgenauigkeit oder Schlussmann Shivnath Arora packte
sicher zu.
Mitten in die Ausgleichsmühen des Hinspielsiegers setzte die Schanzen-Elf
schließlich den erlösenden Konter über Schreiber und den querspielenden Kosykh,
sodass Neu-Neuner Spöhrer aus kürzester Distanz zum 3:1 einlochte (70.+2).
Dass Kleon Lorenz ebenfalls in der Nachspielzeit den Kürzeren gegen eine
Fußabwehr Luke Nöckers zog (70.+5), fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Die
Punkte blieben am Wasserturm!
Neben dem Sprung auf Rang acht der U15-Landesliga (Vicky ist nun als Zehnter
rechnerisch abgehängt) sorgte auch das „im Vergleich zum Hinspiel sehr
friedlich“ verlaufende Match für Freude. „Ich dachte, es wird vielleicht einen
Tick hitziger. Für uns ist es doch ganz gut gewesen, dass dann nicht ganz so
viel Körperlichkeit dabei war“. Sicherlich auch ein Verdienst von
Schiedsrichterin Ebru Sönmezer, die als komplett vereinsfremde Berlinerin
offiziell unter der Flagge des SC Victoria mit zwei rasch aufeinanderfolgenden
Verwarnungen im richtigen Moment für Ruhe sorgte (22. & 23.).
Zum letzten Akkord der Saison empfängt Vicky noch einmal den drittplatzierten
FC Süderelbe, während Schanze zeitgleich „kein Spiel auf Augenhöhe“ bei
Schlusslicht Germania Schnelsen erwartet. „Aber natürlich darf man auch diesen
Gegner nicht unterschätzen. Die wollen, auch wenn sie schon seit einigen
Spieltagen abgestiegen sind, zum Saisonabschluss noch einen Sieg einfahren. Wir
wollen natürlich auch gewinnen und vielleicht nochmal ein paar Tore schießen,
dass wir dann eventuell nicht mit einem Minustorverhältnis rausgehen“, wünscht
sich Schreiber im letzten Pflichtspielauftritt somit einen Erfolg mit
mindestens acht Treffern Differenz. Für ihn persönlich übrigens nicht das
letzte Spiel im SCS-Gewand: Ein lange kolportierter Wechsel zu
Oberligaaufsteiger Teutonia 05 ist nun offiziell vom Tisch.
Tore: 1:0 Spöhrer (3. Kuhlmann),
2:0 Schreiber (35.+1), 2:1 Schirmer (38.), 3:1 Spöhrer (70.+2, Kosykh)
gelbe Karten: Schreiber – Tietje,
Reinholz
Schiedsrichterin: Ebru Sönmezer (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 50
Samstag, 3. Juni 2023
Spielbericht FC Süderelbe 1.C - SC Sternschanze 1.C
FCS
verliert Ukrainisch-Roulette
Kosykh-Doppelpack
entreißt FC Süderelbe den sicheren Heimsieg
Manchmal wiederholt sich Geschichte eben doch! September 2020: Als damalige 1.D
egalisierten die 2008er des SC Sternschanze spät einen Rückstand zum 3:3 beim
FC Süderelbe. 32 Monate später duplizierten sich die Ereignisse an gleicher
Stelle.
Für das, im Vergleich zum 3:0 in Blankenese leicht verändert aufgestellte
Schanze, gestaltete sich die diesmalige Gastspielreise in den Süden Hamburgs
zunächst als Horrortrip. Nicht nur, dass Simeon Dill bereits nach fünf Minuten
verletzungsbedingt durch den selbst wegen Oberschenkelproblemen nicht
startenden Arthur Schreiber ersetzt werden musste, setzte es nur Augenblicke
später den frühen Rückstand. Der aktuell in Nienstedten vorspielende Liam
Markaida Renteria konnte ungehindert diagonal flanken, während Ben Gehlken
durch schwache Ballverarbeitung und mangelndes Einrücken des Gegners mittig in
der Parzelle vollendete (6.).
„Wir hatten alle Schiss: Angst vor langen Bällen, es war keine Absprache da,
sind erst ab dem Sechzehner raufgegangen – das war einfach unfassbar schlecht!“,
fasste Spontanjoker Schreiber („war im Kopf nicht auf dem Platz“) zusammen, was
seine Farben in der Folge negativ auszeichnete. Der SCS mit gesenkten Häuptern,
wohingegen der FCS seinen Raum immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen nutzte
(11., 16. & 18.). Klar, dass da das 2:0 folgen musste: Aus 18 Metern
erwischte Daniel Bulat zunächst den Pfosten, doch Leonardo Moreira Magalhaes
staubte alleingelassen ab (23.).
Eine weitere Doppelchance danach (30.), war es wieder der lang geschickte
Gehlken, dessen Abschluss den hochverdienten 3:0-Halbzeitstand markierte (32.).
Direkt zuvor war Anton Kuhlmann auf der Gegenseite nur knapp nicht der
Anschlusstreffer aus der Ferne geglückt.
Marineblau nach dem Seitentausch und der Hereinnahme von „Landwirt“ Till
Steinfeld nun etwas stabiler, doch die Hausherren, bei denen Trainer Maciej
Sowa fleißig Personalroulette spielte und auch dem eher selten eingesetzten
Ex-Schanzer Tayo Schwoerer (im eingangs erwähnten 3:3 übrigens Doppelpacker für
den SCS) Einsatzzeit schenkte, blieben zunächst mit mehr Griffigkeit
feldüberlegen. Insbesondere King Azarias Sekyiraa bot sich im direkten Duell
mit dem gekonnt zupackenden Shivnat Arora die Gelegenheit zum schließlich
verpassten 4:0 (42.).
Stück für Stück erwachte jetzt das Schanzenteam aus seinem Dornröschenschlaf. „In
der zweiten Hälfte sind wir wach geworden, haben miteinander geredet; wir haben
unseren Kopf benutzt, um bestimmte Entscheidungen besser zu fällen und dann
auch das Richtige zu tun“, so Schreiber, der per Freistoß Noah Taddigs im
Strafraumzentrum erspähte. Nur bekam der mittlerweile auf die
Außenverteidigerposition gerückte Defensivmann die Kugel nicht richtig erwischt
(52.).
Dafür aber Enayatullah Makhdoomzada, der mit aller Willenskraft sein Laufduell
gegen die FC-Innenverteidigung gewann und sich nach Zusammenprall mit dem
herausstürzenden Torwart für den Schuss ins Eckige lohnend aufrappelte (58.). „Das
3:1 fällt natürlich in der Situation glücklich, aber für den Spielverlauf
verdient“, ordnete Schreiber den „Beginn unserer Aufholjagd“ ein, der jedoch
mit dem daraufhin angeschlagen ausgewechselten Angreifer in dessen letztem
Pflichtspiel (Makhdoomzada wird sich zukünftig vollständig dem Ringkampf
widmen) ein hoher Preis innewohnte.
Dem Tor, das „allen nochmal das Zeichen gab, das da noch was geht“, folgte
prompt ein „geil Herausgespieltes“, bei dem man sich geradlinig von hinten nach
vorne kombinierte, ehe Schreiber die gegnerische Abwehrkette ideal tranchierte,
sodass Vladyslav Kosykh freie Bahn zum Anschlusstreffer hatte (60.).
Wir sind unfassbar gut zurückgekommen! Vor allem in diesen zehn Minuten haben
alle wirklich noch einmal alles gegeben – Am Ende ein hochverdientes
Unentschieden, wie ich finde“, so Schreiber, der mit seinem Team durch einen
volley einschlagenden „Sonntagsschuss“ von Kosykh doch noch einen „gefühlten
Sieg“ in Form eines Zählers gegen nicht mehr hochschaltende Kiesbarger
ermöglichte. Speziell für den anschließend frenetisch gefeierten Ukrainer eine
tolle Sache!
Eine solche Arbeitshaltung im letzten Heimspiel der Saison gegen den „Hassgegner“
SC Victoria, gegen den das Hinspiel zur denkwürdigen Farce mutierte, und das
Ziel, „mit einem Sieg rauszugehen“, um „in der Tabelle nochmal nach oben zu
rutschen“, dürfte machbar sein. Der FC Süderelbe wird derweil – egal, was in
Blankenese und contra Vicky noch passiert – auf Nicht-Aufstiegsrang drei abschließen.
Tore: 1:0 Gehlken (6.
Markaida Renteria), 2:0 Moreira Magalhaes (22. Bulat), 3:0 Gehlken (32.), 3:1
Makhdoomzada (58.), 3:2 Kosykh (60. Schreiber), 3:3 Kosykh (65.)
gelbe Karten: Gehlken – Makhdoomzada
Schiedsrichter: Markus Sass (Note
5,5: geringer Laufradius, wartete aufgrund dessen mit zum Teil grotesken
Einwurfentscheidungen auf, die obendrein diffus kommuniziert wurden, zudem wäre
Sütcü für sein taktisches Foul zu verwarnen (27.) und 11 (Nachtreten, 46.) des
Feldes zu verweisen anstatt zu verwarnen gewesen.)
Zuschauer: 45
Mittwoch, 24. Mai 2023
Spielbericht SV Blankenese 1.C - SC Sternschanze 1.C
„müssen
noch deutlich höher gewinnen“
Schanze-C1
besteht auf Naturrasen und schickt die SVB in die Bezirksliga
Groß ist das Hauen und Stechen im Tabellenkeller von Deutschlands drei Profiligen
vor dem letzten Spieltag. Wer den beschaulichen Gegenentwurf dazu mag, kam im
verlegten Match der U15-Landesliga Hamburg in Blankenese voll auf seine
(sanften) Kosten.
Mit einem nie gefährdeten 3:0 relegierte der SC Sternschanze die ansässige SVB
gen Bezirksliga, um selbst drei Begegnungen vor Ultimo das Minimalziel „Klassenerhalt“
erreicht zu haben.
Auf dem Naturrasenplatz „Waldesruh“, wo man „in der ersten Hälfte gemerkt hat,
dass wir ein paar Probleme hatten, uns an den Rasenplatz zu gewöhnen“,
erquickten sich Arthur Schreiber und Co zwar an überwältigenden
Ballbesitzwerten, die wegen „zu wenig Laufbereitschaft“ und ergo „zu wenigen
Anspielstationen“ aber kein Füllhorn an Substanziellem hervorbrachten.
Der gut aufgelegte Simeon Dill lieferte da eine schwungvolle Ausnahme, die
SVB-Torsteher Samuel Mellenthin fachmännisch über sein Gehäuse lenkte (13.).
Ebenso einen Azimi-Kopfball, der im folgenden Ecken-Marathon doch noch zur
Story des verdienten 0:1 gehören sollte: „Zum Tor kommt die Ecke eigentlich
echt schwach rein“, sah Schreiber seinen Standard von „Sandplatz“-artigem
Terrain aus bereits in die Binsen gesetzt zu haben, doch mit etwas gegnerische
Hilfe fruchtete er dennoch. Mellenthin kollidierte mit einem eigenen Mann,
sodass Noah Taddigs goldrichtig zum Abstaubertor stand (23.). „Ein
psychologisch wichtiges Tor, dass wir mit dem 1:0 in die Halbzeit gehen!“.
Aus dieser ging es dann mit klar mehr „Bewegung, Variabilität“ und „guten
Kombinationen“ wieder heraus. Eine Letztere über links, wo sich Schreiber mit
Theo Spöhrer emporspielte, brachte den hinten lauernden Jona Specht zum knapp
nicht erfolgreichen Abschluss mit vollem Körpereinsatz (38.).
Kurz darauf das gleiche Personal in getauschten Rollen, nachdem Sami Alhanash
einmal den einfachen Ball auf Schreiber bemühte: Kurze Hackenablage für Specht,
dessen Hereingabe Spöhrer am langen Eck erreichte und schon stand es 0:2 (40.).
Nicht weit vom nächsten Treffer entfernt war kurz darauf ein Freistoß Baran
Sütcüs, der das quer angeordnete Aluminium um nur wenig oberhalb verfehlte
(43.).
Mehr Fortune am ruhenden Ball wurde eine Viertelstunde vor dem Ende Dill
zuteil, indem er das Spielgerät linksunten einlochte. „Ein Klassefreistoß!“,
jubelte der diesmal nicht beteiligte Schreiber, dessen Zentrumskollege Sütcü
das sichere 0:4 doch etwas leichtfertig verbolzte (60.). „Mit dem Ballbesitz
kann man auf jeden Fall leben. Für mich haben wir am Ende dann zu wenig aus den
Chancen beziehungsweise allgemein zu wenig Tore gemacht. Da müssen wir noch
deutlich höher gewinnen. Gerade, weil unser Torverhältnis nicht gut ist, wäre
das schon gar nicht so schlecht – auch für den Spielverlauf. Dann ist das
schnell klar: Je mehr Tore du machst, desto einfacher wird es, noch mehr zu
schießen. Das müssen wir besser machen“, erkannte der blonde Spielführer, der
sich wiederholt in Begleitung einer klassischen Manndeckung wiederfand, noch Luft
nach oben.
Während die heuer ohne eigene Torchance gebliebenen Hellblauen damit
rechnerisch für die Bezirksliga planen können („Auf die Saison gesehen ist es
einfach zu wenig für einen Landesligisten. Es ist schon verdient, dass die absteigen!“),
haben die Schanzer eine Endplatzierung in der oberen Klassementhälfte
offengelassen. Nächster Widersacher auf dem Weg dahin ist jedoch mit dem FC
Süderelbe ein laut Schreiber „Top-3-Team“ der Liga, gegen das es „schwierig
wird“, zu gewinnen – „vor allem auswärts“. „Sie können auch noch aufsteigen,
wenn Lurup patzt. Deswegen wollen die natürlich gewinnen. Für uns nicht
einfach, da Punkte zu holen, aber ich hoffe natürlich auf einen Sieg von uns“,
so die Stimmungslage vor dem Ritt beim aktuell Drittplatzierten.
Vorher aber geht es über Pfingsten zum internationalen Turnier ins
Nordrhein-westfälische Nottuln. „Ich hoffe, dass wir da nicht abgeschossen
werden. Wenn wir so spielen wie heute – vor allem in der ersten Hälfte, könnte
es schwierig werden.“. Eine optimistische Herangehensweise ist alles…
Tore: 0:1 Taddigs (23.
Schreiber), 0:2 Spöhrer (40. Specht), 0:3 Dill (55., direkter Freistoß)
Schiedsrichter: Dennis Schulze (SV
Lurup, Note 2,5: hatte die einfach zu leitende Partie unter Kontrolle,
Schreiber (19.) und Sütcü (32.) wären jedoch für ihre taktischen Fouls zu
verwarnen gewesen)
Zuschauer: 21
Samstag, 6. Mai 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - TuS Berne 1.C
Perfektes Konterkontept
Schanze trauert Chancen hinterher - TuS siegt auswärts
Groß war die Begeisterung, als sich die C1 des SC Sternschanze in der Vorwoche
spät mit einem Punkt für eine formidable Gastspielreise beim Harburger TB
belohnte. Eine Woche danach ist die Freude darüber wieder der Ernüchterung
gewichen.
„Wir waren das bessere Team, aber machen die Tore nicht – das ist einfach
scheiße!“, sang Spielmacher Arthur Schreiber wieder einmal ein sportliches
Klagelied, das nicht nur er selbst per Fernschuss auf den Mann (19.) hätte
überflüssig machen können. Gegen tief stehende und robuste Gäste boten sich
auch für Mohammadullah Azimi (4.) und Theodor Spöhrer (21.) günstige
Gelegenheiten im vorderen Spielfelddrittel. Höchstgefahr entstand derweil über
einen von zahlreichen herausgeholten Freistößen, fand Schreiber den
aussichtsreich köpfenden Baran Sütcü, dessen erstes Tor-Werk der Saison einer
Abwehraktion von Torge Harzer zum Opfer fiel (16.).
Das Konter-Konzept der Franke-Elf füllte quasi mit dem Pausenpfiff der
eingewechselte Özay Isitan fast mit Inhalt, als er dank einer schwachen
Abseitsfalle frei vor dem Quader nur um Nuancen verzog (35.+1).
Geschlagene 25 Minuten zierte man sich fortan in einem typischen 0:0-Spiel auf „keinem
besonders guten Niveau“ mit Offensivbeiträgen. Dann ging es erneut im
Umschalten rasch über außen, von wo Isitan flach gen SCS-Tor geschickt wurde.
Den leicht zögerlichen Schlussmann überwunden, kam Kleon Lorenz´
Rettungsgrätsche nicht mehr rechtzeitig (60.).
„Ärgerlich, dass es in einer Phase fällt, wo wir eigentlich gut reingefunden
hatten und näher an dem 1:0 waren als die dem 0:1.“, bedauerte Schreiber, der
mit seinen Kollegen in den Schlussminuten entgegen der eigenen Veranlagung das
Heft des vorwärtsorientierten Handelns in die Hand nehmen musste.
Dabei gab es aber kaum ein Vorbeikommen am massiven Abwehrriegel des (noch)
Tabellensiebten. Ohne zündende Idee, aber dafür mit zu vielen unnötigen
Stürmerfouls sah man die Zeit dahinschwinden, während TuS nicht nur geschickt
Beton anrührte, sondern auch stets konstruktive Entlastung schaffte. So war
Levente Pander (knapp vorbei, 70.+3) nicht der einzige, der sich dem möglichen
0:2 annahm.
„Am Ende ist es nicht ganz verdient, dass die das gewonnen haben, aber wir
müssen halt unsere Chancen nutzen und Tore machen.“.
Dass die nächste Möglichkeit, dies umzusetzen erst direkt nach den Maiferien in
zweieinhalb Wochen beim „nicht so coolen“ Mittwochabendkick in Blankenese
aufkommt, stieß Schreiber ebenso negativ auf: „Man wird nach zwei
Pflichtspielen wieder aus dem Rhythmus gebracht!“. Die SVB, deren direkter
Abstieg mit einem Nicht-Sieg auf dem für den SCS ungewohnten Naturrasen „Waldesruh“
vorzeitig besiegelt wäre, hat jedoch mit dem gleichen diffusen Spielplan zu
kämpfen…
Tore: 0:1 Isitan (60.)
gelbe Karten: Sütcü – Wittkowski
Schiedsrichter: Ian Atai Shokati (GW
Eimsbüttel)
Zuschauer: 45
Samstag, 29. April 2023
Spielbericht Harburger TB 1.C - SC Sternschanze 1.C
Vollspann
ins Ausgleichs-Glück
Rabearys
Distanzhammer vermeidet Schanzes nächstes Frust-Ergebnis
Eigentlich hatte die C1 des SC Sternschanze Grund, sich über einen späten
Punktgewinn zu freuen. Eigentlich lieferte auch der spielinhaltliche Auftritt
Anlass zum Frohlocken. Eigentlich dürfte auch die Tatsache gefallen, beim
tabellarisch höher einsortierten Harburger TB gepunktet zu haben. Eigentlich.
Denn am Ende stand für Arthur Schreiber und Co ein gefühlter „Punktverlust“. „Wir
hatten deutlich mehr Ballbesitz, haben gut die Differenz gefunden, wann wir
nach vorne spielen und wann wir nochmal hintenherum spielen. Natürlich schade, dass wir aus den vielen Torchancen dann nur ein Tor rausbekommen haben
– aus einer Chance, die eigentlich gar keine richtige Chance ist, sondern eher
ein Distanzschuss.“.
Besonders angesprochen dürfte sich beim Thema Chancenverwertung Stürmer
Mohammadullah Azimi fühlen. Zu Beginn häufig tief geschickt, zog er zweimal den
Kürzeren gegen den hoch präsenten Behram Arslan (8. & 10.), während sein
Versuch aus 20 Metern zu hoch angesetzt geriet (18.). Auch Anton Kuhlmann
fehlte das Abschlussglück: Er zielte genau auf den Torsteher (22.).
Der HTB dagegen brauchte eine ganze Weile, um Stabilität in seinen Vortrag zu
bekommen. Sadjou Bah hebelte das Leder zweimal jeweils drüber (20. & 28.). Umso
schmeichelhafter die Tatsache, dass man zu diesem Zeitpunkt bereits die
1:0-Führung inne hatte. Arlind Imeris eher als Flanke gedachter Heber senkte
sich tückisch, Enno Gloßner bekam die Greifwerkzeuge nicht in die Höhe und das
Runde war im Eckigen (15.).
„Wir haben uns auf gar keinen Fall aus der Bahn bringen lassen, unser Spiel
weiter gespielt – anders als zu den Hinrundenspielen oder allgemein zu den
letzten Spielen. Wir haben einfach da weitergemacht, wo wir vor dem Tor waren
und dann nicht aufgehört zu spielen. Das war sehr, sehr gut und auch sehr
wichtig!“, skizzierte Schreiber die Attitüde, mit der der SCS trotz des
unglücklichen Spielverlaufs weiter emsig bei der Sache blieb.
Gelegenheiten zum verdienten Ausgleich ergaben sich darum genug. Schreiber
selbst fehlte der Wumms zum Heber über den Torwart (48.), Sami Alhanash
verfehlte mit links (50.) und wurde von Arslan pariert (60.), während Felix
Lenzens Torschussflanke nicht der des Gegners nachahmte (56.).
Es roch wieder einmal nach einer Nullrunde für die keineswegs schlechteren
Schanzer, denen diesmal aber immerhin noch eine Rakete herausrutschte. „Ein
sehr geiler Schuss – einfach mal Vollspann aus 30 Metern“, zeigte Schreiber
nach dem spät auf Remis gestellten Spiel Bewunderung für Innenverteidiger
Lucien Rabeary, der in der Schlussminute mit einer Schussaktion der Marke „Der
geht über den Zaun“ den umjubelten Gleichstand herbeifeuerte (70.). Ansonsten
hatten sich doch einige Akteure mit dem Treten gegen den „komischen Ball“
schwierig getan.
Passend zu den „Fortschritten mit der Spielidee“, die man gerade im „im Spiel
nach vorne sehr gut umgesetzt“ hat, heimsten die Schanzenkicker also Zählbares
am Ehestorfer Weg ein, was den Blick auf die restlichen Aufgaben wieder
positiver werden lässt. „Ordentlich Punkte holen“ lautet nun das Credo für die
verbliebenen fünf Partien, von denen vier welche sind „die wir auf jeden Fall
gewinnen können, um von Platz zehn jetzt endlich mal wegzukommen und mit Glück
noch auf Platz sechs zu springen.“.
Tore: 1:0 Imeri (15. Osmanovic),
1:1 Rabeary (70.)
gelbe Karten: Osmanovic, Behram
Arslan – Azimi
Schiedsrichter: Daniel Kinsfator
(FTSV Altenwerder, Note 2: für seine Strenge berüchtigt, hatte die Partie mit
stimmiger Zweikampfbewertung gut unter Kontrolle)
Zuschauer: 11
Samstag, 1. April 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Vier- und Marschlande 1.C
Tempostürmer als Faustpfand
Erster
U15-Landesliga-Sieg des Jahres für den SC Sternschanze
Sie können es ja doch noch! Nach drei knappen Niederlagen und einem torlosen
Remis hat die SCS-C1 gegen den SC Vier- und Marschlande den ersten Dreier der
Rückrunde eingefahren. „Es tut gut, nach so vielen guten Spielen gegen starke
Gegner von oben dann jetzt auch den ersten Sieg einzufahren!“, frohlockte
Arthur Schreiber, der vor heimischer Wasserturmkulisse gleich am ersten Hurra
des Tages beteiligt war. Mit Auge schickte er Mohammadullah Azimi in den freien
Raum, den der Angreifer cool per Abschluss in die lange Ecke verwertete (11.). „Ein
sehr wichtiges Tor! Wir standen ziemlich unter Druck und haben dadurch erstmal
so ein bisschen Ruhe reinbekommen und dann ja auch schnell nachgelegt“,
erklärte Schreiber die Importanz des Führungstreffers aus der Druckphase des
SCVM heraus. Das Rezept gegen die tempomäßig unterlegene Gäste-Defensive
funktionierte wenig später gleich noch einmal, erspähte diesmal Theo Spöhrer
den aufgebrochenen Enayatullah Makhdoomzada, der gegen den zögerlich
Schlussmann linksoben in den Knick traf (15.). „Wir haben sehr schnell mit
guten Bällen aus dem Zentrum die Tiefe auf Enayat und Mo gefunden. Vor allem in
der ersten Hälfte. Das hat uns heute auch zum Sieg verholfen“, erläuterte
Schreiber, der in Minute 21 abermals Grund zum Jubeln erhielt.
Zwar scheiterten gleich beide Tempostürmer an Pfosten und Torsteher Jannis
Rücker, doch Spöhrer behielt die Ruhe und schob sicher zum 3:0 ein.
Die Roten versuchten derweil, mit Robustheit endlich ins Spiel zu finden. Den
prickelndsten Torschuss produzierte dabei Filip Zuti, dessen Geschoss
abgefälscht nur einen von zahlreichen Eckstößen generierte (18.).
Erst ein Strafstoß, durch den ausgefahrenen Arm des sonst so formstarken Lucien
Rabeary verursacht, ermöglichte den Kickern vom Deich das 3:1 durch Diogo da
Silva Cabral vom Punkt (40.). „Das Handspiel war meiner Meinung nach außerhalb,
ist aber richtig, zu pfeifen“, verwies Schreiber auf eine letztlich unnütze
Diskussion, denn auch wenn Finley Grun („Den haben wir sehr gut unter Kontrolle
gehabt (…)“ einmal aussichtsreich den Anschlusstreffer vergab (45.), gehörte
dem SCS weiter die Mehrheit der Offensivaktionen. Schreiber verfehlte mit einem
Field Goal die Sportart (39.), Sami Al Hanash hauchdünn das Tor (41.) und Makhdoomzada
musste sich den behände hochgerissenen Torwartarmen geschlagen geben (44.).
Besser lief es für Schanzes Rückennummer 28, als er abermals, diesmal von Till Steinfeld lang in den Rücken
der viel zu hoch postierten SCVM-Kette geschickt wurde und alleine vor der
Kiste kontrolliert linksunten hineinschob (57.). Der Sieger war gefunden;
spätestens nach da Silva Cabrals Chance, die Shivnath Arora abtauchend zunichtemachte
(62.).
Weniger ruhmreich dagegen das sinnbefreite Einsteigen des Torstehers gegen da
Silva Cabral, für das es trotz Ballfremdheit nur den gelben Karton von
Schiedsrichterin Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler TV) setzte (68.). Nicht die
einzige Szene, in der es die junge Pfeifenfrau mit Hektik, sonst häufig vom außerspielfeldlichen
Gefolge der Gäste hineingebracht, zu tun bekam. „Die Eltern von Vier- und
Marschlande haben sie deutlich gegen sich aufgebracht. Dafür hat sie die
50-50-Situationen dann eher Richtung uns entschieden“, interpretierte Schreiber
die Entscheidungen seiner Schiedsrichterkollegin.
Viel wichtiger war dem Edeltechniker jedoch das sportliche Signal des Tages: „Ich
hoffe, dass wir wieder ein bisschen mehr nach oben anknüpfen können. Heute,
haben wir über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. In der zweiten Hälfte
war es eher ein bisschen zerfahren. Ansonsten aber ein gutes Spiel“, so das
Resümee zu einem Heimsieg, der „hoffentlich eine Aufholjagt nach oben“
begründet.
Tore: 1:0 Azimi (11.
Schreiber), 2:0 Makhdoomzada (15. Spöhrer), 3:0 Spöhrer (21. Makhdoomzada), 3:1
da Silva Cabral (40. Strafstoßtor, Handspiel Rabeary), 4:1 Makhdoomzada (57. Steinfeld)
gelbe Karten: Makhdoomzada, Arora –
Rancic, da Silva Cabral
Schiedsrichterin: Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler
TV, Note 3)
Zuschauer: 40
Samstag, 25. März 2023
Spielbericht FC Teutonia 05 1.C - SC Sternschanze 1.C
Den
Primus fast geärgert
Teuer
verkauft: Schanze-2008er schnuppern bei Teutonia 05 an Zählbarem
Gerät der Schiedsrichter im oder nach dem Spiel in den Fokus der Diskussionen,
ist dies freilich selten ein positives Zeichen. Vortrefflich lässt es sich schließlich
subjektiv über viele Regelauslegungen und Tatsachenentscheidungen streiten.
Im Falle des U15-Landesligaduells des SC Sternschanze bei Teutonia 05 wunderte
sich jedoch auch der objektive Beobachter über einige Handlungsweisen, von
denen verfrühte Abpfiffe – insbesondere der in Durchgang zwei – für reichlich
Frust und Verzweiflung bei den Gästen sorgten.
Ein zünftiger Nachschlag hätte den Schanzern jedenfalls gut geschmeckt.
Immerhin griff der Tabellenzehnte beim bislang ausschließlich Klassenbesten
(zaghaft) nach Punkten.
Zählbares, das zunächst erwartungsgemäß weit weg schien. 05 mit dem Gros an
Spielanteilen und ersten Abschlüssen, von denen besonders einer durch Phillipp
Sperlich für erhöhten Blutdruck auf SCS-Seite sorgte. Schlussmann Shivnath
Aroras Flugparade wirkte da als Antihypertensivum (7.).
Die Sorgen blieben aber - und zwar mit Recht! „Das hat sich so ein bisschen
angedeutet“, war Schanzes Arthur Schreiber nicht der einzige im regengefluteten
Ottensen, der das Führungstor des Gegners kommen sah. „Jona hat da nicht ganz
so gut mitgearbeitet und Lukas auf der Rechtsverteidigerposition alleine
gelassen. Es war klar, dass da irgendwann die Lücke entstehen wird.“. Tatsächlich
fehlte bei Baran Ünlütepes Querspiel der Helfer aus dem rechten Mittelfeld,
sodass Elias Zarbal halblinks ins lange Eck vollstrecken konnte (11.). „Dann
ausgerechnet Eli – das finde ich ein bisschen doof“, so der Tenor über den
Torschützen, dessen Winterwechsel aus dem Schanzenviertel damals nicht als
Muster für gelungene Kommunikation taugte.
Fortan gelang es den Marineblauen immer besser, als kompakte Einheit in ihrem
4-4-2-System, das „gegen den Tabellenführer vielleicht das bessere System als
das 4-2-3-1“ war, für gehörige Raumverknappung sorgten. Espen Wendler kam aus
spitzem Winkel zum Fehlschuss (18.), während ansonsten nicht viel anbrannte.
Zuvor lag gar der Ausgleichstreffer in der Luft, legte der Gegner eine
Schreiber-Flanke für den einschussbereiten Vladyslav Kosykh ab, nur dieser
bolzte das Ei aus der Nahdistanz über das Ziel (17.).
Doch auch das 0:1 machte der Schanzen-Elf durchaus Mut, dem Casimir Hillmann
auf Zuspiel des über rechts durchgehenden Zarbal einen raschen Dämpfer
verpasste (38.). Aus dem Lauf verdoppelte der Joker wenige Meter vor dem Tor
auf 2:0 für die ansonsten auffallend passiven Weiß-schwarzen.
Von Entmutigung beim Außenseiter aber weiter keine Spur. „Wir haben vor allem
in der zweiten Hälfte ein sehr gutes Spiel gemacht, uns immer besser von hinten
herauskombiniert“, lobte Schreiber seine Farben, die sich durch Sami Al Hanash
und dessen Versuch wieder zu Wort meldeten (40.).
Aus einem „sehr organisierten Aufbauspiel“ heraus, angelte sich der SCS
zunehmend mehr Spielanteile, was sich dann auch positiv im Ergebnis
niederschlug. Kaum war Al Hanash eine Schreiber-Ecke als zweiter Ball vor die
Füße gefallen, stand es unter Mithilfe des Alus nur noch 2:1 für die
Mottenburger, die ihrerseits viel zu wenig die Waagschale warfen. Ünlütepes
Außenpfostenschuss (59.) hatte daher Seltenheitswert im erlahmten Spiel der
05er.
Bei allem Engagement war Marineblau allerdings zu selten zwingend genug, um den
überraschenden Punktgewinn an der Kreuzkirche zu generieren. „Für das zweite
Tor hatten wir etwas zu wenig Konzentration im letzten Drittel, vor dem Tor. Da
hatten wir dann doch zu viele Fehlpässe“, stellte der Spielmacher fest.
So drückte man letztlich ohne die große Torgefahr, bis der über weite Strecken
verunsichert wirkende Schiedsrichter die Partie abpfiff – 35 Sekunden zu früh,
was die ohnehin schon bedienten Schanzenkicker ordentlich auf die Palme
brachte: „Drei Minuten Nachspielzeit hätte es geben müssen und die gab es
nicht. Stattdessen würde noch früher abgepfiffen. Das ist für mich kein
souveränes Auftreten!“, ordnete Schreiber das Handeln des „schlechtesten
Schiedsrichters seit über zwei Jahren“ ein.
Müßig sicherlich die Diskussion, ob weitere Spielminuten noch ein Auswärtstor
ermöglicht hätten. Der verantwortliche Ansetzer des BSA Unterelbe sollte sein
Personalmanagement jedoch ernsthaft hinterfragen.
Fernab dessen marschiert Teutonia trotz des unrunden Auftritts mit komplett
weißer Weste zielsicher gen Oberligarückkehr, während Schanze trotz des
nächsten „sehr guten“ Spiels „in der Rückrunde“ weiter auf der Stelle tritt.
Gegen das Mittelfeldteam des SC Vier- und Marschlande gilt es in dann
hoffentlich 70 Minuten laut Schreiber nun, das große Problem zu überwinden: „Unser
Problem ist nun leider, dass wir einfach keine Tore schießen und dann müssen
wir vorne konsequenter werden, im Abschluss. Auch im Passspiel. Im letzten
Drittel sind wir oft zu nervös vor dem Tor. Das müssen wir irgendwie unter
Kontrolle bekommen.“.
Tore: 1:0 Zarbal (11.
Ünlütepe), 2:0 Hillmann (38. Zarbal), 2:1 Al Hanash (49. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Stücü
Schiedsrichter: Paul Benjamin Mast
(FC St. Pauli, Note 6: häufte neben einem geringen Laufradius eine erhebliche
Anzahl von kleinen Regelfehlern an, keine Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen
– insbesondere Armvergehen –, pfiff beide Halbzeiten vor Ablauf der regulären
Spielzeit ab)
Zuschauer: 50
Samstag, 25. Februar 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - BFSV Atlantik 97 1.C
„Zwei-Punkte-Verlust“
Nullnummer
am Wasserturm bringt Schanze nicht voran
Möchte man dem torlosen Remis der Schanze-C1 gegen Atlantik 97 etwas Positives
abgewinnen, könnte man sich darüber freuen, zum erst zweiten Mal in dieser
Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben zu sein: „Hinten stand endlich wieder die
Null – das ist lang her, dass wir das geschafft haben!“, freute sich Kapitän
Arthur Schreiber auf der einen Seite, um sich dennoch über einen „zwei-Punkte-Verlust“
zu ärgern.
In Abschnitt eins bot sich unter der wärmenden Februarsonne noch ein insgesamt
ausgeglichenes Bild. Noah Kokorin vergeigte nach individuellem Fehler der
Gastgeber die große Chance zum 0:1 (8.), die sich auch Kelvin Yeboah ergeben
sollte. Ihm wurde in Minute 22 der sich breit machende Shivnath Arora zum
Verhängnis.
Doch auch der SCS meldete sich, vorzüglich aus der zweiten Reihe, nicht
ungefährlich zu Wort. Mohammadullah Azimi machte es da am konkretesten, als er
über rechts durchging und mit Wucht abzog. Nur zischte sein Geschoss links
neben das lange Eck (24.).
Mit einer etwas überraschenden Systemumstellung vom mittlerweile etablierten
4-2-3-1 auf ein klassisches 4-4-2 eröffneten die Schanzer die zweite
Spielhälfte, was laut dem plötzlich im rechten Mittelfeld einsortierten Schreiber
„viel Unruhe reingebracht hat“.
Unruhe, die Nathan Huyengi im Zuge einer inkonsequent verteidigten Szene zu
einer Top-Chance verhalf. Nur ging dem physisch präsenten Angreifer ein wenig
die Präzision ab (39.).
Als wäre dies der benötigte Wachmacher, erspielten sich die Marineblauen fortan
mehr und mehr das Übergewicht, das sich nicht nur in steigenden
Ballbesitzphasen, sondern auch in Torabschlüssen widerspiegelte. So Köpfte
Innenverteidiger Lucien Rabeary im Anschluss an einen Eckstoß Schreibers
aussichtsreich drüber (40.), ehe auch Azimi erneut verfehlte (44.).
Gegen Schreibers zentralen Rechtsschuss bemühte Atlantik-Fänger Szymon
Glogowski das behände Abtauchen (63.), das bei Sami Alhanash nur Wimpernschläge
danach nicht nötig war: Der Winterneuzugang setzte seinen Versuch aus bester Strafraumposition
zu hoch an.
„Viele sind enttäuscht, weil wir vorne diese Tore nicht gemacht haben. Dieses
Spiel müssen wir für uns entscheiden! Das ist natürlich enttäuschend. Aber ich
glaube, das Selbstbewusstsein ist jetzt nicht weiter gesunken, sondern
vielleicht eher weiter nach oben gegangen, weil man auf Augenhöhe mit einem
guten Atlantik spielt“, berichtete Schreiber vom Seelenleben seines in drei
Rückrundenauftritten nur einmal torerfolgreichen Teams, für das ein Zähler „trotzdem
zu wenig“ ist. Tabellarisch bringt der erste Zähler in 2023 jedenfalls keine
Fortbewegung von Rang zehn im U15-Landesliga-Klassement.
Umso erstaunlicher, dass man keine 24 Stunden nach dem Punktspiel erneut gegen
das runde Leder tritt. Regionalligist Vorwärts/Wacker Billstedt kündigte sich
für einen Besuch seiner B-Elf, die Schanzes Rückennummer 10 „immer noch als oberligatauglich“
einschätzt, im Sternschanzen-Park an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da
Probleme bekommen. Wir haben aber letztendlich nichts zu verlieren und geben
natürlich Vollgas!“, so die Losung für die anstehende Partie, in der sich eine
Begebenheit nicht noch einmal wiederholen soll: Zwischendurch war Schlussmann
Arora durch ein Stürmerfoul temporär angeschlagen zu einer Spielpause gezwungen.
Wie bereits in der Vorwoche, als Enno Gloßner verletzt vom Feld musste, rückte
Theo Spöhrer unerwartet zwischen die Stangen. „Ich hoffe, dass das kein Running
Gag wird“, betonte Schreiber, der mit dieser Meinung nicht allein dastehen
dürfte.
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Kelvin Woelken
(Hamburger SV)
Zuschauer: 36