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Freitag, 29. März 2024

Spielbericht Dersimspor Hamburg - FC Süderelbe II

Überragend effizient
Im Spitzenspiel: Dersimspors Tempo-Trio zwingt Süderelbe II in die Knie

Fast 200 Schaulustige freuten sich am Ostersamstag am Ehestorfer Weg auf das heiße Topspiel der Bezirksliga Süd und zumindest diejenigen, die es mit der Elf von Dersimspor hielten, konnten am Ende mit der Frühlingssonne um die Wette strahlen.
Keinen Fehler wollten der Tabellendritte und der Zweite im direkten Duell machen und so entwickelte sich ein konzentriertes Abwarten mit viel Ballbesitz aber kaum Torchancen für den FC Süderelbe. Erst, als Lamarana Bah eine Turay-Flanke direkt ans Quer-Alu lenkte, roch es einmal nach dem ersten Treffer (33.).
Der torlose Pausenstand schien gebucht, doch da luden die Gäste plötzlich brav per Fehlpass zum Gegenangriff ein, der einen tiefen Ball und Abdulgani Kanats Querlegen für David Ions cooles Einschieben ermöglichte (43.). Stark gemacht, vom jungen Sommerneuzugang, der in der Vorsaison noch erfolgreich mit Ligakonkurrent Harburg Türksport gegen den Abstieg kämpfte!
Dersimspor, bislang auswärts erfolgreicher unterwegs, als in heimischen Gefilden, machte direkt nach dem Wiederbeginn im Stile einer effizienten Gast-Elf weiter. Weil durch die kompakte Defensive in Hellblau kaum ein Durchkommen war, hämmerte Timo Schubert den Ball aus 40 Metern vorbei (48.), ehe Berkan Okur mit viel Gefühl von drei Metern hinter der Mittellinie aus im hohen Bogen zum 2:0 hineinzauberte (49.).
Endgültig zusammengestürzt schien das Kartenhaus des keineswegs schlechteren FCS, als ihnen ein Konter über Okur, Ion und den schließlich vollendenden Kanat bitter um die Ohren flog (56.). Wohl dem, der so ein schnelles, spiel- und abschlussstarkes Trio hat!
Die Jungs vom Kiesbarg haben immerhin Timo Pfaffenroth, der, von Daniel Thomspon geschickt, Hajdar Shehu am kurzen Pfosten per Flanke zum Eigentor zwang – nur noch 3:1 (65.)!
Was also ging da noch, für die zuletzt siebenmal in Serie siegreiche Oberliga-Reserve?!
Wiederum auf Zuspiel Thompson erhielt der eingewechselte Marc Biedermann die Schusschance, die der allzeit sichere Hajrudin Hajrovic jedoch entschärfte (75.).
Am Engagement mangelte es den Mannen von Trainer Muharrem Tan nicht, doch die mangelnde Durchschlagskraft rächte sich in der Nachspielzeit, als Schlussmann Murat Bakir die Kugel als letzter Mann im Mittelfeld an Aboubacar Kante verlor und der Joker Kanats zweiten Streich zum entscheidenden 4:1 vorlegte (90.+3). Obendrauf schickte der Schiedsrichter Bakir noch berechtigterweise mit der „Arschkarte“ vom Feld, weil der Torsteher nach seinem Ballverlust wild mit offener Sohle durch seinen Sechzehner grätschte und dann auch noch Stress mit Gegenspieler Ulas Dogan suchte. Ebenfalls ein Rendezvous mit dem roten Karton erhielt im Zuge dessen Dersimspors Ammir Salem, der sich als (bereits verwarnter) Auswechselspieler an der folgenden Rudelbildung beteiligte. Ärgerlich, da Salem dem neuen Tabellenzweiten somit im kommenden Spitzenspiel gegen Primus Klub Kosova nächstes Wochenende gesperrt fehlen wird…

Tore: 1:0 Ion (43. Kanat), 2:0 Okur (49.), 3:0 Kanat (56. Ion), 3:1 Shehu (65., Eigentor, Pfaffenroth), 4:1 Kanat (90.+3, Kante)

gelbe Karten: Amini, Kanat – Gerhardt

gelb-rote Karte: Salem (Dersimspor, 90.+3, Foulspiel + Rudelbildung)

rote Karte: Bakir (FC Süderelbe II, 90.+3, Nachtreten)

Schiedsrichter: Hasan Öcalan (Note 3)

Zuschauer: 190




Sonntag, 30. April 2023

Spielbericht FC Bingöl 12 - Harburger Türksport

Türksport verdient sich das „Endspiel“
Nach 4:3-Auswärtssieg: HTS hat Klassenerhalt in eigener Hand

Wilde Blüten treibt auf den letzten Metern der Saison 2022/2023 der Abstiegskampf der Bezirksliga Süd. Überraschend siegte Schlusslicht St. Pauli IV mit 3:0 bei Meister Altona 93 II, sodass die zuvor punktgleichen Jungs des Harburger Türksport einstweilen auf den einzigen Abstiegsplatz rutschten. Dementsprechend wichtig war da der Auswärtstrip beim FC Bingöl.
Gegen den kurdischen Club von der Dratelnstraße legten die Gäste schwungvoll los. Mert Karakus eröffnete mit einem Versuch, der unter Druck verfehlte (5.).
Für Jubel sorgte Kollege Habib Zagre, der, von Tunahan Polat in den Rücken der Abwehrkette dirigiert, das wichtige 0:1 vor dem FCB-Gehäuse besorgte (14.).
Im Folgenden begann der Landesligaabsteiger des Vorjahres, das Geschehen in die Hand zu nehmen. Türksport konnte sich jedoch auf Schlussmann Ertugrul Arikel und dessen Rettungstat gegen Stephen Oseis Direktabnahme verlassen (32.).
In Minute 41 passierte es aber: Kurze Ablage Serhat Celikel zu Perry Mohammed und dieser setzte das Leder trotz Gleichgewichtsproblemen rechtsoben zum 1:1 in die Maschen.
Die direkte Antwort des HTS folgte sofort über einen wilden, hohen Ball, der den wuchtigen Zagre die Chance zur Ablage auf den passend abziehenden Florin-David Ion gab – 1:2 (42.)!
Ion auf dem Weg zum Helden, doch im zweiten Abschnitt holte ihn die bittere Realität des Abstiegskampfes wieder ein. Einen eher blind hineingespielten Ball versenkte er mit einem Kontakt unbedrängt zum Selbsttor hinter Arikel (53.).
Und es kam noch bitterer, als Mohammed Manesse Nartey etwas abseitsverdächtig bediente, dieser Arikel umspielte und flach zum 3:2 einschob (58.).
Zwar hatte man bei einem Lattentreffer des FCB Glück (61.), doch man merkte, dass den Roten die Kontrolle über das Geschehen ein wenig abhandenkam. John Hilperts Verwarnung wegen Meckerns (er war zuvor nicht ganz körperlos im Bingöl-Sechzehner zu Fall gekommen) war dafür ein weiteres Indiz (62.).
Umso wichtiger, was in Minute 66 im Anschluss an eine eigentlich schon misslungene Ion-Flanke geschah: „Keiner kann schießen – jetzt passiert wieder nichts!“, polterte Arikel hinten bereits, doch der eingewechselte Muharrem Akyürek strafte seinen Torsteher Lügen und versenkte zum 3:3-Ausgleich.
Genug war das aber natürlich noch nicht im Klassenkampf der Liga. Also arbeitete die Bodur/Fici-Elf weiter nach vorne, wo Hilpert von halbrechts hoch ins lange Eck versenkte (77.). Harburg Türksport nun wieder „über dem Strich“, doch Bingöl hatte auch noch etwas vor. Prince Bellony aus 40 Metern – Latte (86.)!
Auf der anderen Seite hatte Ion das Klarheit schaffende 2:4 auf dem Schädel, musste aber mitansehen, wie noch ein rettender Gegenspieler vor der Linie zur Stelle war (88.).
So ging das Zittern in der Sonntagssonne von Wilhelmsburg weiter, bis Schiedsrichter Dehar Kasami die Partie unwiderruflich abpfiff. Ein Sieg am kommenden Wochenende im direkten Duell gegen den nur einen Punkt besseren SV Wilhelmsburg und der HTS ist auf jeden Fall gerettet – völlig unabhängig davon, was St. Pauli IV auf dem Abstiegsplatz gegen den Harburger SC treibt.

Tore: 0:1 Zagre (14. Polat), 1:1 Mohammed (41. Celikel), 1:2 Ion (42. Zagre), 2:2 Ion (53., Eigentor), 3:2 Nartey (58. Mohammed), 3:3 Akyürek (66. Ion), 3:4 Hilpert (72.)

gelbe Karten: Nartey, Kobauri – Polat, Hilpert, Akyürek

Schiedsrichter: Dehar Kasami (Note 4,5)

Zuschauer: 70




Sonntag, 11. Dezember 2022

Spielbericht FC Alsterbrüder II - FC Bingöl 12

Försters perfekter Ausstand
Winterliche Überraschung: Alsterbrüder II beschenkt den Coach zum Abschied

Ein letztes Hurra bescherte die zweite Mannschaft des FC Alsterbrüder ihrem scheidenden Coach zum Jahresabschluss in der Bezirksliga Süd. Einen nicht unbedingt eingeplanten Heim-Dreier gegen das Spitzenteam des FC Bingöl schenkte man Vereinslegende Lennart „Lenno“ Förster, der aus familiären Gründen nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ das Traineramt an Ihsan Azizmahmutogullari (verlässt seinerseits seinen Stuhl als Co-Trainer beim Landesligisten Eintracht Lokstedt) übergibt.
Deutlich besser hatten die Eimsbütteler die Rutschpartie auf dem vereisten Walter-Wächter-Platz, den der Pfeifenmann als bespielbar einstufte, angenommen. Zusätzlichen Rückenwind für die abstiegsbedrohten Alsterbrüder lieferte ein 20-Meter-Schuss Theodor Kunkels mit rechts, der sich mit ballistischer Flugkurve zum 1:0 in die Maschen senkte (6.).
Immer wieder suchte der FCA in der Folge den Weg über die starke rechte Seite, wo Rateb Noori den drüber zielenden Gianluca de Ponte bediente (19.).
Besser lief es da, als der auffällige Max Müller seinen Rechtsverteidigerposten zum wiederholten Male offensiv interpretierte und Hakan Selvi per Hereingabe zum Eigentor gegen die Laufrichtung des Torwarts zwang – 2:0 (21.)!
Der Favorit, dessen zur Akklimatisierung mit dem Boden so wichtiges Aufwärmprogramm sich vor Anpfiff auf ein Minimum reduziert hatte, kam dagegen erst durch seinen ruhenden Ball einmal gefährlich vor des Gegners´ Gehäuse. Nur Ahmet Bayats Kopfball entsprang jedoch einer Abseitsposition des ansonsten schneeblassen Torjägers (32.).
Einer behänden Glanzreaktion seines Schlussmannes war es zu verdanken, dass der Halbzeitrückstand für die Veddeler nicht noch höher ausfiel, tauchte Achmed Hasu gegen einen zentralen Rechtsschuss Lucas Niebuhrs lehrbuchartig ab (34.).
Lange waberte das Spielgeschehen im zweiten Abschnitt vor sich hin – weiter mit Vorteilen für die Hausherren, die sich bei Zakaria Diabates gelbwürdigem Foulspiel schon in Überzahl wähnten. Nach reiflicher Überlegung verzichtete der sonst tadellos Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli) auf die fällige Ampelkarte (80.). Sehr zum Missfallen Försters, dessen Groll sein Noch-Team rasch mit einem weiteren Abschiedsgeschenk wieder in Luft auflöste. Zwar scheiterte Noori im ersten Anlauf noch an Hasu, doch im vehementen Nachsetzen gegen den Goalie bohrte der gerade eben eingewechselte Nestor Hilchenbach den Ball über die Linie (88.). Angeschlagen war der Arbeitstag für das Eigengewächs daraufhin wieder vorbei…
Auf der anderen Seite lavierte Serhat Celikel das Ei aus der Distanz zum 3:1 hinein, obwohl FCA-Fänger Joshua Leitmond noch eine Pranke an das Flugobjekt bekam (90.).
Der Treffer des einstigen U17-Bundesligaspielers kam jedoch wie das Aufbäumen seiner Kollegen zu spät. Unter den analytischen Augen von damit weiterhin-Spitzenreiter-Trainer Benjamin Lipke verpasste der kurdische Club also überraschend die Übernahme des Spitzenplatzes von Altona 93 II – kommende Woche Pokalgegner der Alsterbrüder-Reserve.

Tore: 1:0 Kunkel (6.), 2:0 H. Selvi (21., Eigentor, Müller), 3:0 Hilchenbach (88. Noori), 3:1 Celikel (90.)

gelbe Karten: L. Niebuhr – Diabate, Hasu

Schiedsrichter: Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli, Note 2: kam durch einen kommunikativen Auftritt mit stimmiger Zweikampfbewertung ohne viele Karten aus, einzig wäre der bereits verwarnte Diabate (taktisches Foulspiel) mit gelb-rot zu verweisen gewesen, 80.)

Zuschauer: 25




Montag, 31. Oktober 2022

Spielbericht FC St. Pauli IV - HEBC II

HEBC II verteilt Geschenke und siegt trotzdem
Mühsamer Arbeitssieg der Veilchen beim spielstarken Kellerkind

Besten Stoff der Marke „was wäre wenn“ lieferte an Spieltag 13 der Bezirksliga Süd das Match zwischen Schlusslicht St. Pauli IV und HEBC II.
40. Minute: Nachdem St. Paulis Angreifer Florian Cronen bereits das selbst gegen Arian Nasseri herausgeholte Strafstoßtor erzielte (Nasseri: „Das hat er clever gemacht!“, 38.), lief der Kapitän erneut vom Punkt an. Schlussmann Robin Geist hatte den bereits über das Tor schießenden Cronen von den Beinen geholt. Der „9er“ zielte jedoch weit drüber und auf der Gegenseite tanzte Mohamed Fati erst drei Braune aus, um zentral zum 1:1-Pausenstand zur treffen (44.). Was für ein bitterer Plot für die couragierten Gastgeber, die bis dahin keineswegs wie ein Tabellenletzter aufgetreten waren.
Immer wieder suchten sie das tiefe Spiel in die frappierenden Löcher der HEBC-Defensive, die sich unter anderem bei Moritz Seidls Fehlschuss auf Einladung des stark aufspielenden Bülent Imanci Glücklich schätzen konnte (21.).
Kurz nach dem Wechsel war das Glück dann aufgebraucht, als ein gruseliger Fehlpass nicht nur zum Datum (31.10.) passte, sondern Imanci die perfekte Vorlage ins verwaiste Tor servierte (48.).
Umso schöner dann die Reaktion der Lilanen, die über Nasseris Flanke und Mert Gönüllüs halben Fallrückzieher sofort zurück ins Match fanden (49.).
Während die Kiezkicker langsam dem ambitionierten Tempo des ersten Abschnitts Tribut zollen mussten, kamen die Eimsbütteler so langsam ins Rollen. Sideris Papadopoulos prüfte den guten Finn Schulz (51.), um es als Vorbereiter besser zu machen. Seine Ecke führte zum Kopfballtor Tobias Determanns, das den Gegner ordentlich unter Zugzwang brachte (61.).
Raum zum Kontern für die Anderen, nur kam der später verletzt ausgewechselte Nasseri nicht an einem Reflex des geschwinden Torstehers vorbei (67.).
Fakten schaffte letztlich ausgerechnet ein braun Gekleideter, der einen Flachschuss durch Ben Sylla zum 2:4 hinter die eigene Linie lenkte (68.). Das hatte sich der eingewechselte Jan Andresen ganz anders vorgestellt!
Potenzial für noch mehr Saures hatten zwei Königschancen Gönüllüs, der es jeweils allein vor dem Quader nicht fertig brachte, die Kugel in genau diesen zu schieben (79. & 80.).
Auch Luca Schmid erging es aus 17 Metern nicht besser: Schulz parierte zur Ecke (85.).
Ein Ball von der Fahne brachte schließlich doch noch die Vorentscheidung pro HEBC, wuchtete S. Papadopoulos seinen Rechtsschuss auf Zuspiel Yannick Wiegand gekonnt in die lange Ecke (86.).
Alle Diskussionen darüber, was wohl gewesen wäre, wenn St. Paulis Pascal Herget beim Stand von 2:4 nicht den Querbalken, sondern ins Tor getroffen hätte (78.), waren damit hinfällig…

Tore: 1:0 Cronen (38. Strafstoßtor, Nasseri an Cronen), 1:1 Fati (44.), 2:1 Imanci (48.), 2:2 Gönüllü (50. Nasseri), 2:3 Determann (61. S. Papadopoulos), 2:4 Andresen (68., Eigentor, Sylla), 2:5 S. Papadopoulos (86. Wiegand)

Schiedsrichter: Bastian Basler (SV Rugenbergen, Note 2)

Zuschauer: 76


besonderes Vorkommnis: Cronen (St. Pauli) schießt Strafstoß über das Tor (40., Geist an Cronen).



Sonntag, 7. August 2022

Spielbericht HEBC II - SC Sternschanze

Blancks unglückliche Korrektur
Selbsttor entscheidet munteres Bezirksliga-Derby

Beste Sonntagmittagunterhaltung bot sich den Schaulustigen zum zweiten Spieltag der Bezirksliga Süd am Professor Reinmüller-Platz, wo das Heimteam trotz dreier Rückstände das Pendel auf den letzten Drücker für sich ausschlagen ließ.
Führung Nummer eins für den gastierenden SC Sternschanze markierte Kapitän Jannis Bergmann als Profiteur eines schnell ausgeführten Freistoßes (7.), ehe Finn Dröge sein doch schon sicheres 0:2 von einem rettenden HEBC-Körper auf der Linie verhindert sah (8.).
Glück für die lila-weiße Reserve, die ihren defensiv wackligen Start durch Julius Stegemanns Abstaubertor wettmachen konnte (13.).
Ebenso mit Luftvorteilen netzte Stegemann nach einer knappen halben Stunde erneut, nur entsprang sein Höhenvorteil auch einem Schieben im Sechzehner. Gut gesehen vom Gespann um den talentierten Lasse Hintze!
Korrekt bewertete der erst 17-jährige Pfeifenmann aus Egenbüttel auch einen Strafraumzweikampf mit Martin Kleinberns, der im Anschluss an ein Scheitern an Schlussmann Robin Geist regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Freie Bahn für Bergmann vom Punkt (48.).
Auf Tor Bergmann folgte jedoch auch diesmal wieder Tor Stegemann. Ganz allein wartete das einschiebende Eigengewächs am langen Pfosten auf einen Wiegand-Freistoß (52.).
Ohne jeden Verdruss machte der SCS weiter und sicherte sich über die linke Seite den dritten Vorsprung, den Bergmann diesmal quer für Jakob Herrmann vorlegte (57.).
Fast wäre dem omnipräsenten Kapitän der zweite Assist gelungen, doch Dröge verfehlte von halbrechts um Haaresbreite (69.).
So glichen die Hausherren abermals an diesem Augustsonntag aus, als mit Eliah Ticoalu diesmal ein Verwerter am kurzen Pfosten lauerte und umjubelt zum späten 3:3 einköpfte (84.). Nach dem Gesetz der Serie wäre daraufhin wieder die Schanzen-Elf an der Reihe gewesen, nur zog der mal wieder davongezogene Dröge diesmal den Kürzeren gegen Robin Geists Fußtat (88.).
Mit der letzten Aktion des Tages nahm das höchst spannende Derby schließlich seine bittere wie kuriose Wendung, denn eigentlich köpfte Deniz Baran eine Flanke von rechts in die falsche Richtung, welche Innenverteidiger Tobias Blanck unfreiwillig „korrigierte“. Ein Selbsttor war es also, das den Veilchen die ersten drei Zähler der für sie mit einem Spielausfall gegen den Harburger SC begonnenen Saison bescherte.

HEBC II: R. Geist – Hackstein, Ebbersmeyer (28. Wolf), Ticoalu (87. Schmid), Wiegand – F. Leonhardt (65. Brodersen), Stegemann – Torani, Alan, Nasseri (65. Determann) – Gönüllü (46. Sylla), Trainer: Petros Papadopoulos

SC Sternschanze: Uhlenkamp – Mönk (76. Groß), Osing, Blanck, Brehm – Herrmann, Bergmann, Hartmann, Kleinberns – Dröge, Malz, Trainer: Timo Rosemann


Tore: 0:1 Bergmann (6.), 1:1 Stegemann (13.), 1:2 Bergmann (48. Foulstrafstoß), 2:2 Stegemann (52. Wiegand), 2:3 Herrmann (57. Bergmann), 3:3 Ticoalu (84.), 4:3 Blanck (90., Eigentor)

gelbe Karten: Ticoalu, Alan, Nasseri – Hartmann

Schiedsrichter: Lasse Hintze (SC Egenbüttel, Note 1,5)

Zuschauer: 50

Sonntag, 31. Juli 2022

Spielbericht VfL Hammonia - FC Bingöl 12

Bingöl nach dem Minimalprinzip
Agyekums Abstaubertor bringt den Absteiger bei Hammonia auf Kurs

Trotz einiger Ausfälle konnte Landesliga-Absteiger FC Bingöl seinen Saisoneinstand in der Bezirksliga Süd erfolgreich meistern. Beim gerade aufgestiegenen VfL Hammonia machte vor allem die größere Cleverness den Unterschied für die Elf von Trainer Ismail Selvi.
Die Gastgeber taten nämlich zunächst mehr für die Partie, was Gelegenheiten für den flach vorbei zielenden (35.) und an Torsteher Achmed Hasu scheiternden Linus Paetzold (41.), sowie Ole Daumann per Kopf (43.) unterstrichen.
Die Gäste machten es dagegen nach dem Minimalprinzip. Außer einem Strafraumaufenthalt Mert Güngörs, der auch mit einem Strafstoßpfiff hätte enden dürfen (33.), hielten sich diese bis kurz vor dem Kabinengang höflich zurück. Dann aber nutzte Elliot Agyekum die perfekte Gelegenheit zum Abstauber gleich eiskalt aus – 0:1!
Ein Wirkungstreffer, der den gut mitspielenden Hammonen spürbar zusetzte.
So ging ihnen das Finden von Lücken im gut organisierten Defensivverbund des FCB um Abwehrchef Hakan Selvi nun deutlich schleppender von der Hand.
Konkretes trug nach längerer Gefahrenbereichsabstinenz erst wieder Bingöls Manesse Nartey bei, als der junge Kerl aus der Jugend der Harburger Türksports von halbrechts hauchdünn über den Quader schoss (72.).
Als fixer Vorbereiter klappte es da in der Schlussphase besser, entkam der steil geschickte Nartey einer Abwehrgrätsche, um mustergültig für den locker einschiebenden Nur Ahmet Bayat querzulegen (86.). Die Vorentscheidung durch den einstigen Akteur der dritten türkischen Liga, der im Duell mit Oliver Winkmann gar noch das 0:3 auf dem Fuß hatte (88.). Ebenso wie Nartey in der Folge (90.+2) zog der Angreifer den Kürzeren gegen den Schlussmann, dem dennoch letztlich nichts anderes übrig blieb, als dem FC Bingöl zum Auswärtssieg zu gratulieren.

Tore: 0:1 Agyekum (44.), 0:2 Bayat (86. Nartey)

gelbe Karten: Dinse, Sieg, Haas – Güngör, Nartey, Dreshaj, Bellony, Basbaydar

Schiedsrichter: Mohammed Al-Furati (FC St. Pauli)

Zuschauer: 76




Sonntag, 11. Oktober 2020

Spielbericht HEBC II - FC Süderelbe II

HEBC II verteidigt den Spitzen-Start Hacksteins Verdopplung entscheidet das Topp-Duell mit Süderelbe II

Was haben der SC Vier- und Marschlande, die Reserve des TSV Sasel und HEBC II gemeinsam?
Sie sind derzeit die einzigen dreifach siegreichen Teams der hamburger Bezirksliga und thronen mit ihren jeweils neun Zählern an der Spitze ihrer jeweiligen Staffel.
Im Falle des HEBC aus der „Süd“ war es ein sonntägliches 2:0 gegen die Zweite des FC Süderelbe, selbst im einzig bestrittenen Match siegreich, das den Verbleib in diesem exklusiven Club sicherte.
Erste Konturen nahm dieser schon nach nicht einmal einer Viertelstunde an, als das umtriebige Eigengewächs Allan Muto einen Schlag in den Rücken der Abwehr gekonnt mitnahm und im Angesicht mit Justin Petzschke die Nerven behielt.
Eine Führung, die aufgrund der höheren Spielanteile auch in Ordnung ging.
Nur versuchte man es danach zu oft nach dem gleichen Muster, worauf sich der FCS zunehmend besser einstellte und damit zahlreiche Abseitsstellungen des Gegners generierte.
Mit dem Wiederbeginn unter anhaltenden Regenfällen wurden dann auch die Gäste vermehrt offensiv vorstellig.
Vor allem die Hereinnahme Lamarana Bahs hauchte der vertretungsweise durch Stefan Arlt gecoachten FCS-Elf neues Leben ein.
So bereitete der flinke Außenspieler von der Grundlinie aus die große Königschance für Yannick Herrmann vor, doch der im Rückraum gefundene 21-Jährige streichelte mit seinem Versuch nur die Querlatte (71.).
Ganz anders Felix Hackstein auf der anderen Seite, schob der eher zufällig, im Anschluss an einen langen Freistoß wegen Abseits, an die Kugel geratene Mittelfeldspieler sicher zur vorentscheidenden Verdopplung ein (76.).
Aus war der Süderelber Traum vom Punktgewinn spätestens mit der kurz darauf folgenden Ampelkarte für Lukas Wöllmer und der daraus resultierenden Unterzahl.
Die Punkte blieben also am heuer uneinnehmbaren Reinmüller, wo zuvor bereits die Oberliga-Truppe in Lila-weiß den TuS Osdorf mit 5:1 rupfte. Später am Fußballtage zog auch noch die Dritte nach (9:1 gegen die zweite Mannschaft des SV West-Eimsbüttel).

Tore: 1:0 Muto (12. Hackstein), 2:0 Hackstein (76.)

Gelbe Karten: Stegemann – Herrmann, Brailly Bigata, Kemna

Gelb-rote Karte: Wöllmer (FC Süderelbe II, 78.)

Schiedsrichter: Ibrahim Yavuz (SC Teutonia 10, Note 2)

Zuschauer: 24

Sonntag, 9. September 2018

Spielbericht HEBC II - SC Vier- und Marschlande II

Fillinger wie Thomas Müller
Glücklicher Standard-Doppelpack bringt SCVM II erste Niederlage bei

Jetzt hat es auch die Deichkicker erwischt!
Ala eines von zwei ungeschlagenen Teams in den siebten Spieltag gezogen, zog die Zweite des SC Vier- und Marschlande beim HEBC II erstmals in der neuen Bezirksligasaison den Kürzeren.
Bis zur heißen Schlussphase lief sogar alles wie am Schnürchen für die Stegmann-Elf, die sich Mitte der zweiten Hälfte über das verdiente Führungstor freuen durfte. Tom Gathmanns Kopfballbogenlampe holte nach einem Dreiviertel der Spielzeit nämlich genau das nach, was woran Kollege Kay Jacobsen noch im ersten Abschnitt wegen des Vetos von Seiten des Querbalkens gescheitert war (27.).
Unter der herausragenden Kompaktheit der Jungs vom Zollenspieker vermochte beim Gegner kaum Kreatives entstehen.
Musste es auch nicht, drehte Lila-weiß den Spiel dank zweier Standardsituationen komplett um. Den Anfang machte Gürkan Tunc mit seinem Freistoß, der über Marcel Damaschkes Kopf beim abstaubenden Robin Fillinger landete (80.), wohingegen Fillingers langes Bein zum zweiten Hurra einen Eckstoß vom eingewechselten Yannick Wiegand zu verwerten wusste. In der Bundesliga kennt man solche Tore von Thomas Müller.
Drei Minuten und ein paar Zusätzliche als Nachspielzeit hatten die Gäste nun noch, den bereits erwähnten Nimbus keinen Einzelfall des Spitzenreiters FTSV Altenwerder werden zu lassen. Mit allem Druck sollte das 2:2 her, doch stattdessen wäre der ofen im stilisierten HEBC-Konter fast direkt nach dem Rückstand vorzeitig aus gewesen. Damaschke bekam den Abschluss von halblinks jedoch nicht mehr ausreichend gedreht – Außennetz!
Mehr sollte in diesem Match, das wegen der verspäteten Ankunft eines der beiden Schiedsrichterassistenten mit einer halben Stunde Spätzündung begann, nicht mehr geschehen, sodass der SCVM als weiter Drittplatzierter erstmal auf vier Zähler zum Spitzenduo RW Wilhelmsburg/FTSV Altenwerder abreißen lassen muss.
Die Reserve des HEBC verbessert sich dank des mehr als glücklichen Dreiers derweil zwei auf Rang fünf.

SC Vier- und Marschlande II: Herzog – Bade, Timmann, Toll, Münch – Richardt (46. Böttger), Graff, Gathmann (88. Peper), Gosch – Karau (58. Mülter), Jacobsen, Trainer Olaf Stegmann

Tore: 0:1 Gathmann (69. Mülter), 1:1 Fillinger (80. Damaschke), 2:1 Fillinger (87. Wiegand)

Gelbe Karten: Wiegand – Mülter

Schiedsrichter: Tobias Schend (FC Türkiye, Note 4,5)

Zuschauer: 60