Aufstiegsfeier
vertagt
Ohne
„das kleine Quäntchen Glück“: TV Haseldorf vergibt ersten Matchball
Im Grunde war alles angerichtet: Die Aprilsonne brutzelte, die Getränke waren
kaltgestellt, Bürgermeister, Landjugend, sonstige Schaulustige in freudiger Erwartung – und dann
setzte es für den TV Haseldorf im „ersten Matchball“ zur lang ersehnten
Bezirksligarückkehr den 1:2-Rückschlag auf eigener Wiese. Partycrasher: Die
Reserve des SSV Rantzau, die nun selber plötzlich noch Chancen,
realistischerweise, auf Rang zwei wahrte.
Seit dem wilden Hinspiel (4:3 SSV) ungeschlagen, schien die Aussicht, mit einem
Dreier sicher zu promovieren, beim Primus etwas für weiche Knie gesorgt zu
haben. „Das hat man gemerkt, in der Mannschaft, dass da der nötige Respekt, den
man eben vor Rantzau und allgemein vor dieser heutigen Aufgabe eben haben
sollte – dass wir den auf jeden Fall hatten“, formulierte es Außenverteidiger
Noah Lüchau diplomatisch.
Fehlervermeidung stand zunächst auf dem Programm, das zu Beginn auch nur die
Gäste einmal so richtig gestalteten, als ein tiefes Berg-Zuspiel für Feuer im
TVH-Strafraum sorgte. Per Mentalitätsgrätsche löschte Kapitän Malte Olde den
Brand jedoch in letzter Sekunde (16.).
Ansonsten blieb es eine abwartende Angelegenheit, bis ein wildes Gebolze in der
Parzelle der Gastgeber auf Fahnenzeichen des Assistenten ein jähes Ende fand.
Tor für den SSV durch Paul Wiemeler (25.)! „Ich will da jetzt auch nicht gegen den Schiri
oder was auch immer gehen, aber ich habe ihn nicht hinter der Linie gesehen,
ganz klar!“, ärgerte sich N. Lüchau nicht als einziger, der es mit den
Hausherren hielt, über einen Fall, der mit dem bloßen Auge nicht zu
erkennen war. Wo die Kugel nun wirklich rausbugsiert wurde – man weiß es nicht…
Immerhin taugte der dubiose Rückstand dem TVH als „Pfropfenlöser“, sich nun
selbst mutiger zu beteiligen. Marten Fülscher füllte dies per Pfostenschuss
ebenso mit Leben, wie N. Lüchau mit seiner parierten Torschussflanke (35.).
Eine ganze Felswand der Erleichterung purzelte schließlich kurz vor der Pause
von allen rot-gelben Herzen, als ein langer Schlag von Goalie Lennart Jotter
als Auslöser für Lars Roses gespitzelte Vorarbeit für Michel Lienau und dessen
hineingenudeltes 1:1 bedeutete (44.).
Und schon hatte der formstarke Siegtorschütze aus Heist wieder zugeschlagen!
Mit entsprechendem Druck eröffneten die Appelplücker den zweiten Abschnitt, nur
das Tor wollte vor allem dem heute glücklosen Fülscher, der sich bei den vielen
Abseitsentscheidungen gegen ihn vermutlich auch mit einem Fluglotsen als
Linienrichter konfrontiert fühlte, nicht gelingen (50. & 56.).
Stattdessen waren seine Farben vor Beginn der Schlussphase nach Phillip
Niemanns Verletzungs-Aus, zur Pause, bereits zum zweiten Mal zum Umbauen
gezwungen, nachdem sich der erst hineingekommene Phil Mohrdieck an der Schulter
verletzte (65.). Nach dem rotgesperrten Linus Lastella der nächste ärgerliche
Ausfall.
Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab, denn kaum kamen die Gäste aus
Barmstedt nach längerer Abstinenz erneut vor das Gehäuse, besorgte Justin
Bovenzi als Abstauber eines blockierten Schmidt-Versuchs den
1:2-Stimmungskiller (73.). Göttin Justitia machte daraufhin ihre Namensrechte
geltend...
„Man muss (…) sagen, dass Rantzau ihre Sache eben gut gemacht haben. Die zwei
Chancen, die sie hatten, haben sie halt gemacht. Auch wenn das nicht unbedingt
eindeutige Chancen waren. Aber das sind eben zwei Tore gewesen, die heute den
Unterschied gemacht haben, gegenüber dem einen, das wir eben gemacht haben“,
musste N. Lüchau, der mit seinen Kollegen nochmal zur Schlussoffensive blies,
der Effizienz des Gegners durchaus ein Lob zollen, während man selbst „genügend
Chancen“ kreierte, „aber das kleine Quäntchen Glück, das wir oftmals diese
Saison auf unserer Seite hatten, dieses Mal einfach fehlte“. Den letzten Anlauf
von Belangen vergab bereits in der Nachspielzeit der für Mohrdieck
eingewechselte Timo Kaland, dessen etwas überraschter Flachversuch einer
Fußabwehr von Tormann Marek Meyer zum Opfer fiel (90.+1).
Der Mythos der Jungs, die „bis zuletzt daran glauben können und dürfen, dass
wir so ein Spiel immer noch drehen können“, bekam diesmal einen Kratzer. „(…) Hat
leider heute eben nicht gereicht, gehört auch mal mit dazu. Von daher alles gut“,
geht der Blick aber bereits optimistisch in Richtung nächstes Wochenende, wo
beim Auswärtsspiel gegen TuS Borstel „Lust, Bock und auch Ehrgeiz dafür, die
Kiste dann eben klarzumachen“ wieder ausgepackt werden sollen. „Klar, wir
dürfen die Aufgabe da nicht unterschätzen; auch die Jungs sind gut drauf. Sie
dürfen auf ihrem eigenen Gemächt, ihrem eigenen Rasen performen. Die können
auch kicken – das muss man so anerkennen. Ich weiß aber auch, dass wir das
schaffen können und ich weiß auch, dass die Meinung in der Mannschaft eben
eindeutig dahin geht, dass wir das schaffen werden!“, so N. Lüchau, der dem
Thema Aufstieg weiter „sehr offen entgegen“ geht: „Ich glaube, wir müssen gar
nicht so viel ändern, zu dem Spiel heute. Wir müssen wieder als
Mannschaft auftreten. Alle wissen, dass wir Bock haben, die Fans entsprechend
mitnehmen. Die Unterstützung mitnehmen, die wir von der Seite bekommen und eben
auch unser eigenes Spiel auf den Platz bringen. Und ich glaube, dass es einfach
nur dieses nötige Quäntchen Glück ist, das dazu gehört und was wir nächste
Woche einfach mit auf unsere Seite nehmen und dann auf jeden Fall auch mit
Können, logischerweise, diesen Aufstieg einfach klarmachen. Da bin ich fest von
überzeugt!“.
Der Kontrahent dürfte jedenfalls ein gutes Pflaster sein, siegten die
Haseldorfer im Hinspiel mit 1:0 und sicherte sich der pathologisch rückrundenschwache
Moorreger SV gegen jene Kapelle aus der Nähe von Quickborn mit einem 2:1 den
vorzeitigen Klassenerhalt.
Tore: 0:1 Wiemeler (25.),
1:1 Lienau (44. Rose), 1:2 Bovenzi (73. Schmidt)
gelbe Karten: Lienau, J. Lüchau,
Laudahn – Bovenzi, Brandt, Berg
Schiedsrichter: Marc-Calvin Prey
(Moorreger SV)
Zuschauer: 200
Samstag, 26. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf - SSV Rantzau II
Freitag, 8. März 2024
Spielbericht FC Elmshorn - SSV Rantzau II
Erst
Schock – dann Zwischenspurt-Euphorie
Auch
ohne verletzten Torjäger: FC Elmshorn pirscht sich oben heran
Drei Spiele gegen absolute Top-Teams der Bezirksliga West stehen für den FC
Elmshorn in den kommenden drei Wochen auf der Agenda. Drei Partien, mit denen
sich die Krückaustädter plötzlich wie Phönix aus der Asche dem erlesenen Kreis
der Landesligaanwärter anschließen können. Bevor es aber nacheinander gegen TuS
Hosltein Quickborn, den Hetlinger MTV und TuS Osdorf geht, galt es, die Nachhol-Pflichtaufgabe
daheim gegen die Reserve des SSV Rantzau zu erledigen.
Ebenso musste man anfangs den Schock des frühen Verletzungs-Aus für Stürmer Ali
Duman, der beim Kampf um eine Torchance den unfreiwilligen Fahrservice ins
Spital buchte, verarbeiten (2.).
Mit viel Einsatz und Spielfreude gelang dies jedoch vortrefflich, nur wollte
die Kugel einfach nicht über die Linie! Entweder stand SSV-Schlussmann Bjarne
Ulrich im Weg (7.), wehrte sich der Pfosten (10.) oder rettete irgendwer
anderes in Blau (16.).
Mehr als erlösend daher das endlich erzielte 1:0 durch Dennis Altergott, der
natürlich erst netzte, nachdem das Leder abermals ans Aluminium klatschte
(31.). Gezeter dagegen bei den Barmstedtern, denen Max Kleims Körpereinsatz im
Rahmen der Tor-Entstehung gegen Niclas Lohmann außerhalb der Legalität
stattfand. Schiedsrichter Fath Simsek (VfL Pinneberg) sah dies anders und gab
den Treffer.
Auch auf der Spielnotizkarte landete Erdonis Gashi mit seinem 20-Meter-Schuss,
den Kapitän Ömer Aygün mittels rasch ausgeführtem Freistoß auf Altergott eingeleitet
hatte (44.).
Die Vorentscheidung zum wegen der längeren Behandlungspause verzögerten Pausenpfiff
lieferte schließlich ein temporeich gespielter Konter, den Ümit Karakaya und
Serhat Ercek per Doppelpass und dem coolen Flachschuss in die lange Ecke durch
Letzteren initiierten (45.+4).
Weiter überlegen, aber nicht mehr ganz so zielstrebig hatte die Atug-Elf die
Lage auch in Abschnitt zwei unter Kontrolle – außer in der 67. Minute, als ein
hoher Freistoß von links Adrian Vukmirovic zum 3:1-Selbsttor zwang.
Für eine qualifizierte Aufholjagt fehlte es dem Tabellenvorletzten jedoch
einerseits an spielerischen Mitteln – andererseits rannte man wiederholt ins
gefürchtete Konterspiel der FCE, das Abwehrspieler Bjarne Knust nur noch
unterbinden konnte, indem er den durchgestarteten Altergott kurzerhand über den
Haufen rannte – Strafstoß! Vor einer guten Viertelstunde eingewechselt, witterte
Sercan Er die Chance zum Torerfolg, doch Ulrich parierte den Linksschuss
gekonnt (72.).
Nichts zu machen war dagegen für den alleingelassenen Schlussmann gegen einen
weiteren Express-Angriff, den Duman-Vertreter Ercek ins leere Gehäuse mit dem
4:1 abschloss (73.).
Ansonsten herrschte mittlerweile eine hohe körperliche Intensität, die beispielsweise
bei Klaas Thiemes Frustfoul freilich über das vertretbare Maß hinausschoss
(82.). Korrekterweise „Gelb“ vom guten Schiedsrichter Fatih Simsek, der auch
mit einer Strafstoßentscheidung pro SSV nach Handspiel korrekt lag. Nur wäre
dann auch ratsam, den Ball aus elf Metern nicht an den Pfosten zu setzen (85.)…
Auch mit einem Claussen-Treffer wäre die mittlerweile zehnte Schlappe in Serie für
den immer weiter abgeschlagenen Kellerbewohner nicht abzuwenden gewesen, während
am Ramskamp eine kleine Zwischenspurt-Euphorie ihren Lauf zu nehmen scheint.
Tore: 1:0 Altergott (31.
Kleim), 2:0 Gashi (44. Altergott), 3:0 Ercek (45.+4, Karakaya), 4:0 Vukmorivc
(67., Eigentor), 4:1 Ercek (73.)
Schiedsrichter: Fatih Simsek (VfL
Pinneberg, Note 2)
Zuschauer: 46
besondere Vorkommnisse:
- Er (FCE) scheitert mit Strafstoß an Ulrich (72., Knust an Altergott).
- Claussen (SSV II) schießt Handstrafstoß an den Pfosten (85.).