Mit
Leidenschaft zum Derbysieg
St.
Pauli III revanchiert sich für die böse Hinspiel-Pleite
Nur sehr schwierig waren die Gemüter beim SC Hansa nach Spielende zu beruhigen.
Schiri- und Ergebnisfrust saßen tief. Sicherlich verlor man nur das
prestigereiche Feldstraßenderby gegen die Drittvertretung des FC St. Pauli,
sondern dabei auch noch drei Akteure, die Schiedsrichter Martin Ghafury (BU)
mit Doppelgelb beziehungsweise glatt Rot konfrontierte.
Für die Einsicht der verdienten Niederlage war man sich dennoch nicht zu
schade: „Wir haben absolut verdient verloren!“, so die einhellige Meinung der
Hanseaten.
Tatsächlich waren es die nominellen Gäste, die auf heimischem Gelände sofort
mit einem Höchstmaß an Einsatz begannen, den Gegner früh attackierten und somit
zum (zu langsamen) Reagieren verdammten. Und genau das sollte das erste Hurra
für Braun-weiß einbringen, als St. Pauli mit Tempo in den Strafraum eindrang,
sich Jörg Spiller nur noch mit einer Grätsche zu helfen wusste und Martin
Annemüller sicher zum 0:1 verwandelte (18.).
Wer nun dachte, die Gastgeber würden langsam einmal aufwachen und sich als
aktives Mitglied des Spiels sehen, sah sich getäuscht. Denn außer einem guten
Wegner-Kopfball, der das Tor knapp verfehlte, gab es keine großen
Hansa-Momente.
Stattdessen blieb St. Pauli auf der anderen Seite giftig und zielbewusst, wie
Christopher Bode mit seinem Freistoß aus 25 Metern, den Nils Völzke noch gut an
den Pfosten lenken konnte. Doch die schlafende Hansa-Defensive verteilte weiter
freundlich Bonbons an die Gegenspieler, sodass Giuliano Wartenberger nur noch
aus kürzester Distanz einzunetzen brauchte – das 0:2 nach einer halben Stunde!
Was folgte, waren unschöne Szenen, vier gelbe Karten in sieben Minuten und der
Pfiff zur verdienten Halbzeitführung der Kiezkicker.
Zurück aus der warmen Kabine, bemühte sich Hansa nun mehr, was sich gleich bemerkbar
machen sollte, musste Thorbjörn Stäcker bei einem wuchtigen Henkel-Kopfball all
sein Können aufbringen, um das Ei erfolgreich über den Querbalken zu führen.
Ähnliches hätte auch Völzke gerne geschafft, denn nach etwas mehr als einer
Stunde Spielzeit erhöhte Stürmer Alexander Stuber den Vorsprung vom
Strafstoßpunkt auf nun mehr 3:0, wobei sich schon die Frage stellte, wo Manuel
Henkel seine Hände lassen soll, wenn er aus zwei Metern angeschossen wird…
Hansa-Coach Holger Bichel zog noch einmal alle Register, brachte mit Nils
Friedrich einen weiteren Stürmer für Murat Topal, dem kurz darauf Özgür Aslan
mit der Ampelkarte in die Kabine folgte (66.). Dasselbe Unheil ereilte auch
Spiller nach wiederholtem Foulspiel (81.). Direkt zuvor bewahrte Völzke sein
Team mit einer wahren Klassetat gegen Bode und einem sicheren Mitspiel gegen
den eingewechselten Julian Wulf vor einem Debakel. Da fiel es auch nicht groß
ins Gewicht, dass Steven Ohmenzetter nach erfolgreichem Umkurven des
34-Jährigen das leere Tor aus etwas spitzem Winkel knapp verfehlte.
Dann war es endlich geschafft! Im achten Anlauf gelang der Fröhlich-Elf der
erste Sieg gegen den SC Hansa 11! Zu allem Überfluss zog der nicht immer
souveräne Unparteiische nach Spielende auch noch den roten Karton für den
Hansa-Schlussmann, nachdem dieser nach eigener Aussage „außerhalb des
Mittelkreises aus Frust“ eine Flache auf den Boden warf. „Der Schiedsrichter
und seine Assistenten standen dabei mindestens zehn Meter weit entfernt“, so
Völzke weiter.
Für die Equipe um Kapitän Manuel Henkel war es ein alles andere als positiver
Jahresabschluss, wobei diese Niederlage aufgrund der Enge an der Tabellenspitze
kein Weltuntergang ist. Braun-weiß konnte sich indes für die schmerzhafte 1:4-Hinspielniederlage
rächen und sich nun auf eine ruhige Rückrunde freuen. Denn während die
Tabellenspitze bereits ein wenig zu weit weg ist, erscheint auch der Blick nach
unten doch sehr utopisch.
Tore: 0:1 Annemüller (18.,
Foulstrafstoß), 0:2 Wartenberger (30. Bode), 0:3 Stuber (63., Handstrafstoß)
gelb-rote Karten: Aslan (Hansa 11,
66., wiederholtes Foulspiel), Spiller (Hansa 11, 81., wiederholtes Foulspiel)
rote Karte: Völzke (Hansa 11, nach
Spielende, Werfen eines Gegenstands)
Schiedsrichter: Martin Ghafury (HSV
Barmbek-Uhlenhorst, Note 4,5)
Zuschauer: 75
Freitag, 25. November 2011
Spielbericht SC Hansa 11 - FC St. Pauli III
Sonntag, 13. November 2011
Spielbericht SC Sternschanze - Altona 93 II
Schanze
wie im Training
AFCs
Alsterbrüder-Helden wieder auf dem Boden – SCS nähert sich dem Soll
Nach dem sensationellen 7:1 am vergangenen Wochenende gegen den FC Alsterbrüder
wollte Altona 93´ Zweitvertretung auch beim SC Sternschanze fette Beute machen,
doch dabei setzten sie sehr zum Leidwesen des zahlreich mitgereisten Anhanges
auf lahme Pferde. Denn nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es ein
strittiger Handelfmeter, der den Untergang an diesem Sonntagnachmittag
einleitete (17.).
Jerome Baeßler soll bei einem Schuss im Fünfmeterraum die Hände zur Hilfe
genommen haben, was Schiedsrichter Abilio Fernandes Araujo (Panteras Negras)
sofort mit Strafstoß und Rot ahndete. Ulf Wotsch übernahm, doch AFC-Keeper
Pascal Ramm verhinderte mit einer guten Abwehr die letztliche Doppelbestrafung.
In der Folge war der Partie nicht wirklich anzusehen, dass die Gäste mit einem
Mann weniger auf dem Platz standen. Sie kamen sogar zu der einen oder anderen
Möglichkeit, doch das Glück war an diesem Tag einfach mit dem SCS. So besorgte
Sergio Ramos kurz vor der Pause das 1:0 durch einen direkt versenkten Freistoß
aus denkbarer Position (44.).
Mit diesem Rückstand aus der Kabine gekommen, lief beim AFC nun nichts mehr
zusammen. Sternschanze konnte jetzt nach Belieben kombinieren, was die
Kuschel-Elf nach einer Stunde auch zu bestrafen wusste. Wotsch leitete den
Torreigen des zweiten Abschnitts mit eine zielstrebigen Antritt und einem
sicheren Abschluss zum 2:0 ein (60.), ehe Hendrik Mahns per Alleingang (bei dem
Schlussmann Ramm wenig gut aussah, 68.) und wieder Wotsch nach einem herrlich
gespielten Angriff (70.) auf mittlerweile 4:0 erhöhten.
Für die Gastgeber entstand nun ein nettes Trainingsspiel, das sie, begünstigt
durch pazifistisches Abwehrverhalten der Gäste, auch noch höher hätten gewinnen
können. Doch letztlich war es „nur“ ein 6:0-Heimsieg, da noch einmal Wotsch per
Linksschuss (81.) und zum Schluss der eingewechselte Vincent Prechel nach
wunderbarem Zusammenspiel mit dem Dreifachtorschützen (85.) einnetzten.
Ein, in der Höhe verdienter Erfolg für das Schanzenteam, das trotz aller Freude
auf dem Teppich bleibt: „nach dem 1:0 ist der Gegner komplett
zusammengebrochen, wobei der Sieg für uns doch zu niedrig ausfiel; da müssen
wir unsere Angriffe konsequenter ausspielen“, befand SCS-Coach Dierk Kuschel,
der sich nun eine Steigerung des bislang Erreichten erhofft. „Wenn wir nächste
Woche beim Hamburger FC gewinnen, sind wir zumindest am unteren Rand unseres
Soll. Interessant wird es dann gleich danach, wenn wir gegen die
Spitzenmannschaften wie Nikola Tesla oder St. Pauli III ran müssen“, baute der
Übungsleiter sofort eine Brücke zu den kommenden Aufgaben. Eine durchaus
diffizile Aufgabe haben die Jungs des AFC auf eigenem Platz erst einmal, wenn mit
Benfica ein äußerst unbequemer Gegner am Othmarscher Kirchenweg aufschlägt.
Aber wie wir unlängst gelernt haben, lebt die Kreisliga 2 nicht von
mathematischen Gesetzen…
Tore: 1:0 Ramos (44,
direkter Freistoß), 2:0 Wotsch (60.), 3:0 Mahns (68.), 4:0 Wotsch (70. Mahns),
5:0 Wotsch (81. Mahns), 6:0 Prechel (85. Wotsch)
rote Karte: Baeßler (Altona 93 II,
17., Handspiel auf der Torlinie)
Schiedsrichter: Abilio Fernandes
Araujo (Panteras Negras)
Zuschauer: 82
besonderes Vorkommnis: Wotsch
scheitert mit Handstrafstoß an Ramm (17.).
Spielbericht HEBC - Eintracht Lokstedt
Da fiel auch die Ampelkarte für Cem Müller nach etwas mehr als einer Stunde nicht ins Gewicht. Viel mehr hatte man den Eindruck, die orangenen Gäste wären mit einem Mann weniger auf dem Platz.
„Das war ein extrem wichtig für uns! Wir sind mit unserem Mittelfeldplatz nicht zufrieden und haben heute ein klares Zeichen gesetzt – HEBC lebt noch! Jetzt müssen wir das Beste aus unserer Situation machen, weiter dran bleiben und von Spiel zu Spiel denken“, ist sich HEBC-Kapitän Dejan Prostran der aktuellen Tabellenlage bewusst, denn auch er weiß: Die Trauben hängen im Aufstiegskampf weit oben!