Samstag, 9. Juli 2022

Spielbericht Niendorfer TSV III - SV Eidelstedt

Die Joker stechen: SVE holt ersten Test-Erfolg
Frecher Yildirim und entschlossener Görge trotzen dem niendorfer Ballbesitz

Von einer „positiven Bilanz“ spricht Rudolf Hock Kutscher, neuer Zepterschwinger beim SV Eidelstedt, nach dem ersten Testspielsieg der neuen Saison. Mathematisch mag die Aussage ob des Startes mit zwei Niederlagen gegen Concordia II (2:9) und TuS Berne (1:3) nicht ganz stimmen, zu erklären sind die Ergebnisse jedoch: „Concordia hat in der Kreisliga fast alles gewonnen und TuS Berne mit fast demselben Kader letztes Jahr in der Landesliga gespielt. Bei uns hat man gesehen, dass wir noch nicht eingespielt sind.“. Im dritten Anlauf nun der erste Erfolg. „Niendorf ist eine starke Mannschaft und hat das gut gemacht – nur ihre Chancen nicht genutzt. Aber auch wir hätten noch ein Tor mehr machen können“, resümierte der Coach, dessen Team mit einigen Neuzugängen das Zentrum in seinem 5-3-2-System gut dicht bekam. Dementsprechend lange dauerte es, bis der Vorjahresdritte der Bezirksliga Nord einmal aus dem Spiel heraus gefährlich wurde. Nana Osei-Bonsus rustikaler Ballgewinn im Mittelfeld leitete dessen kleinen Alleingang, resultierend in einem knapp verzogenen Rechtsschuss, ein (33.).
Erst nach dem Seitenwechsel fand der Offensivgeist Nachahmer, als Matthias Köhler eine Zwei-gegen-Eins-Situation allerdings schwach vergab, scheiterte er an einer Fußabwehr des tadellosen Marcel Hengse (51.).
Nicht weniger ärgerte Köhler kurz darauf ein Foulspiel an seinen Kollegen Felix Müller, der im Zentrum mit schlechtem Timing von hinten abgeräumt wurde. „Die rote Karte wäre gerechtfertigt gewesen – da hätte keiner gemeckert“, gestand auch der SVE-Coach.
Schiedsrichter Janos Beckmann (Eimsbütteler TV) beließ es derweil bei einer Verwarnung. Damit weiter von zehn Mitspielern umgeben, erkannte Ferhat Yildirim sehr zum Jubel der Gäste, dass der gegnerische Goalie etwas zu weit vor seinem Kasten stand – Max Bettzüche versuchte den Stellungsfehler noch zu korrigieren, doch Yildirims Hochschuss aus der dritten Reihe fand sein gewünschtes Ziel (61.).
Bitter für den feldüberlegenen NTSV, der es weiterhin gerne über Adrian Umbachs linke Seite probierte. Durch Robin Sitzlachs Steckpass eingesetzt, zog der in der Jugend einst für den SC Victoria kickende Außenspieler den Kürzeren gegen Hengse (64.).
Auf der anderen Seite half gegen Raphael Rieckmanns Kontertor der nicht einfache Abseitspfiff (78.), ehe die nächste Umschaltaktion der Gelb-blauen zur Vorentscheidung diente. Yildirim und der wiedereingewechselte Christopher Reimers bespielten den freien Raum, von dem auch der entschlossen auf rechts durchgestartete Pascal Görge jede Menge vorfand, sodass das das 0:2 durch des wie Yildirim von der Bank gekommenen 25-Jährigen nur noch reine Formsache war (86.).
Köhler verkürzte 13 Sekunden vor dem Ende noch auf 1:2, hatte er zentral die Ruhe, Hengse einmal fachgerecht auszuspielen, das recht pünktliche Schlusssignal zog dann aber einen Strich unter die Begegnung zweier Staffelkonkurrenten, die sich im Oktober – sofern die politischen Entscheidungsträger sie denn lassen – im Rahmen der Bezirksliga West an selber Stelle wiedertreffen.

Tore: 0:1 Yildirim (61.), 0:2 P. Görge (86. C. Reimers), 1:2 Köhler (90. Oelze)

Schiedsrichter: Janos Beckmann (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 25



Donnerstag, 30. Juni 2022

Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.C - TuS Germania Schnelsen 1.C

Rollentausch bei der Meisterfeier
Lindroth und Sherman bringen Landesligaaufsteiger Victoria auf Kurs

Nach dem Abpfiff gab´s kein Halten mehr! Ein halbes Jahr nach der sportlichen Bankrotterklärung im direkten Duell um die Landesliga gegen den SC Alstertal/Langenhorn (0:5) und dem damit verbundenen Aufenthalt in Hamburgs Drittklassigkeit des Jahrgangs 2008 hat sich der SC Victoria standesgemäß aus dieser Verabschiedet.
Ein überlegenes 5:0 malten die Blau-gelben am letzten Tag der Saison 2021/2022 aufs Kunstgrün im Stadion Hoheluft.
Dort hatte es bei schmerzender Hitze eine Weile gedauert, bis das Visier richtig eingestellt war. Gegen ein Team von Germania Schnelsen, das diesmal nicht so naiv nach vorne verteidigte, wie beim 10:2 der ansonsten verkorksten Herbstserie, vereitelte Germanen-Fänger Tobias Baltzer einen Lindroth-Treffer (6.), während ihn bei Versuchen Arthur Richards (25.) und Ben Reinholz Querstange und Abseitspfiff zur Hilfe eilten.
Erwähnter Max Lindroth war es schließlich, der in Minute 33 endlich für Zählbares sorgte, lochte er eine Sherman-Ecke überraschend unbewacht zum 1:0 ein.
Umgekehrte Rollen nur Augenblicke danach. Diesmal schickte der Kapitän Miles Sherman per Steckpass auf die Reise gen 2:0 (34.), dem man mit einem Rollen-Rücktausch sogar noch vor Ablauf der durch zwei Trinkpausen extralangen ersten Hälfte das sichere 3:0 hinterher legte (35.+4).
Vicky im Aufstiegspartymodus, dem nur einmal an diesem Sommerabend ein kleiner Kratzer drohte, als Noah Benoussan einmal beherzt mit der Kugel am Fuß durchstartete, auf dem Weg zum Tor aber Opfer der eigenen Unentschlossenheit wurde (40.).
Volles Selbstvertrauen strahlte dagegen Sherman aus, der seine Abschiedsvorstellung im Dress des SCV mit seinem zweiten Treffer zum 4:0 krönte (46.).
Gemeinsam mit dem pfeilschnellen Sherman zum Rahlstedter SC wechselt Noah Sierra, der sich ebenfalls zum Ausstand noch an einem Tor direkt beteiligte. Sein ergrätschter Ballgewinn war es, der Richards Hochschuss mit rechts einleitete (70.+3).
Dass Mia Meyer (Parade Baltzer, 60.) und Luis Meissner aus spitzem Winkel (65.) zuvor nicht getroffen hatten, war am Ende eines zwischendurch trotz der Einseitigkeit etwas ruppig geführten Matches nicht mehr von Belangen für den Meister der U14-Bezirksliga 03 Frühjahr. Die U15-Landesliga kann nach den Sommerferien kommen!
Ob der Tabellenvierte der Endabrechnung eine Perspektive für die kommende Saison (vermutlich weiter in der Bezirksliga) hat, steht dagegen in den Sternen. Einige Spieler schicken sich an, den ohnehin knappen Kader des TuS Germania in Richtung höherer Gefilde zu verlassen.

Tore: 1:0 Lindroth (33. Sherman), 2:0 Sherman (34. Lindroth), 3:0 Lindroth (35.+4 Sherman), 4:0 Sherman (46.), 5:0 Richard (70.+3 Sierra)

gelbe Karten: Meissner, Reinholz – Mohamad, Babahaji

Schiedsrichter: Marco Kopp (SC Sternschanze)

Zuschauer: 80

Sonntag, 12. Juni 2022

Spielbericht Eimsbütteler TV 3.D - VfL Hammonia/SV Polizei 1.D

Spitzen-Effizienz: Hammonia bleibt in Meisterverlosung
Starke Torwartleistung und Abdullahs Solo erhalten U13 die Titelambitionen  

Geht da vielleicht doch noch etwas in Richtung Staffelmeisterschaft für die 2009er der Spielgemeinschaft VfL Hammonia/SV Polizei?
Ihre rechnerische Chance, den punktgleichen Niendorfer TSV am letzten Spieltag überraschend vom Thron zu stoßen, haben sie die Rot-weiß-grünen jedenfalls mit dem engsten aller siegreichen Ergebnisse beim Eimsbütteler TV gewahrt.
Wirklich meisterlich gestartet war man in angenehmer Morgensonne zunächst nicht. Die Gastgeber gaben auf heimischem Territorium den Ton an, verzettelten sich jedoch wiederholt im Angriffsdrittel, bis Jonathan Born und Lenny Loppenthien Hammonia-Goalie Nico Droste zu einer doppelten Heldentat zwangen (12.) und Tyler Grona wenig später aus 13 Meter nicht riesig weit verfehlte (17.). Auch Jona Hölscher versuchte sein Glück – wieder war N. Droste zur Stelle (22.)!
Die Gäste übten sich dagegen in brutaler Effizienz, die Alnaeimi Abdullah sich nicht nur über ein gelungenes Dribbling durchs Zentrum, sondern auch das 0:1 per Rechtsschuss freuen ließ (21.).
Mit dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild: Das immer wieder ins Schwimmen geratene Spitzenteam bekleckerte sich nicht unbedingt mit Ruhm.
Gerade so wischte Omran Allaham einen Düzova-Versuch mit dem Körper von der Linie (37.), während es in Minute 49 wieder der Torsteher war, der einen feinen ETV-Spielzug über Domenik Karaxha, Julius Lambrecht und den aus spitzem Winkel abziehenden Musa Pamuk entschärfte.
Als Gegengewicht dazu stand lediglich ein satter 13-Meter-Strahl, den Abdullah knapp drüber setzte (35.), sodass es bis zum Ende spannend blieb.
Engagiert bastelten Artur Baumann und Co bis zum Abpfiff am verdienten Ausgleichstreffer, der zu früher Sonntagsstunde aber nicht mehr fallen sollte.
Stattdessen hatten Lasse Kopp und Tom Feifel gar noch die vorzeitige Entscheidung auf dem Fuß (60.+1).
Auch ohne das späte 0:2 geht das Oktett von Trainer Benjamin Droste somit als Verfolger zu Hause gegen Holsatia Elmshorn antretenden Niendorfer in den Finalspieltag, den es selbst beim Schlusslicht in Norderstedt zu bewältigen hat. Aufgrund der frappierend unterschiedlichen Tordifferenzen (56 Treffer) müssen die Schanzenkicker auf einen Ausrutscher des NTSV hoffen, um eine stabile Saison mit dem Meistertitel zu krönen.

Tore: 0:1 Abdullah (21.)

Schiedsrichter: Jakob Pukas (SC Sternschanze, Note 2)

Zuschauer: 25

Die Tabelle der U13-Kreisklasse 25 Frühjahr:

Pl

Mannschaft

Sp

S

U

N

Tore

Diff

Pkt

01

Niendorfer TSV 3.D (A2)

13

11

1

1

103:15

88

34

02

VfL Hammonia/SV Polizei 1.D (A1)

13

11

1

1

54:22

32

34

03

SC Teutonia 10 2.D (A2)

13

9

1

3

64:33

31

28

04

Eimsbütteler TV 3.D (A2)

13

8

1

4

51:21

30

25

05

SC Sternschanze 2.D (A2)

14

6

0

8

41:44

-3

18

06

Holsatia im EMTV 2.D (A1)

13

3

0

10

34:65

-31

  9

07

SC Egenbüttel 1.D (A1)

14

1

1

12

21:74

-53

  4

08

Nordlichter im Norderstedter SV 3.D (A3)

13

1

1

11

21:115

-94

  4






Samstag, 11. Juni 2022

Spielbericht FC Teutonia 05 2.C - SC Sternschanze 2.C

„Teutonia kein Gegner“ – SCS sagt würdevoll Adé
Schanzenkicker überrollen Mitabsteiger Teutonia und entdecken neue Stärke

„Es tut allen einfach unnormal krass gut!“, frohlockte Arthur Schreiber nach dem lang ersehnten ersten Oberligasieg der SC Sternschanze-2008er. „Man hat in diesem Spiel sehr gesehen, dass wir Fußball spielen und unsere Tore machen können – gegen einen Gegner, der gegen den ETV 2:2 spielt.“.
Im Duell der vorzeitig feststehenden Absteiger, das wegen des Nichtantritts von Schiedsrichter Deniz Cöp (SV Lurup) erst verspätet begann, gefielen die Gäste mit hohem Engagement und folglich starken Zweikampfwerten. So erzwangen sie auch das 0:1, bei dem der Ball im gegnerischen Aufbau gewonnen wurde, Shahab Ahmadi für Elias Zarbal auflegte und schon war zur Führung eingeschoben (10.).
Wenig später verpasste Liam Selbuz in seinem letzten Auftritt für die Dunkelblauen (er schließt sich im Sommer dem USC Paloma an) einen perfekten Ausstand, den die rettende Faust von John Walter zunächst vermieste (13.).
Dafür verdoppelte der im Fünfmeterraum gänzlich alleingelassene Kleon Lorenz im Anschluss an eine Zarbal-Ecke den Vorsprung auf 0:2 (17.).
In der Folge lag für das bisherige Schlusslicht, das bis dato gerade einmal vier Törchen zustande brachte, gar noch mehr in der Luft. Simeon Dill, der vielleicht lieber hätte querlegen sollen (23.) und Schreiber (29.) versuchten sich an dem dritten Hurra des Tages.
„Ich glaube, es war nach dem 2:0 schon relativ klar, aber natürlich kann es, wenn man sich das 2:1 fängt, nochmal ein knappes Spiel werden“, so Schreiber, dessen Team jedoch niemals in Bedrängnis kam. Er selbst erhielt kurz nach der Pause gar die (vergeigte) Königschance aus elf Metern. „Den habe ich scheiße getroffen!“.
Verlass war unterdessen auf die heuer starken Standards, von denen ein erneuter Eckstoß Zarbals zu Dills mit Übersicht in die lange Ecke platziertem 0:3 führte (40.).
Über die linke Seite ging es mit Lorenz und Theo Spöhrer zu Jona Spechts 0:4 (42.).
„Wir waren nach der Pause schnell präsent und direkt wieder in Ballbesitz. Spätestens nach dem 4:0 hat man gesehen, dass Teutonia heute kein Gegner für uns ist!“. Mit allem Platz der Welt konnte Schreiber seinen Kollegen Specht per Traumpass in Szene setzen, woraufhin der Angreifer trotz starker Mitnahme das Nachsehen gegen den sonst bemitleidenswerten Walter hatte (48.).
Und was machte eigentlich der scheidende Selbuz? Der holte sich neben einem „Ticket“ für wiederholte Spielverzögerung (30.) in der Schlussphase doch noch seine Einträge in die Torschützenliste ab. Jeweils nach Eckbällen erhöhte der künftige C-Regionalligaspieler per Doppelpack auf nunmehr 0:6 (60. & 62.).
Böse Zungen wollten bei Gegentreffer Nummer sechs Teutonias beste Torchance erkannt haben, als Lorenz Ritterbachs Kopfball das eigene Tor bedrohte und Selbuz behände abstaubte.
Ansonsten blieb ein vollkommen verkorkster Abschluss von Maksim Marinkovic, der den Ball aussichtsreich kaum traf, das Gefährlichste (7.).
Auf der anderen Seite  schenkte ein Freistoß, der lang und länger ins Ziel rutschte, schließlich Ahmadi den ersten Pflichtspieltreffer – Tor Nummer fünf nach ruhendem Ball!
„Das ist schon eine Menge, wenn man das so überlegt. Sonst sind wir ja eher die, die die Standardtore kassieren und nicht machen“, wunderte sich Schreiber. „Trainiert haben wir es aber nicht.“.
Aus dem Spiel heraus krönte Ahmadi den spielfreudigsten Auftritt des Schanzenteams mit dem 0:8 (69.), das den versöhnlichen Schlusspunkt hinter eine Halbserie voller Personalknappheit, Qualitätsprobleme und mangelnder Durchschlagskraft setzte. „Das macht auf jeden Fall Mut, wenn man sieht, dass wir gegen einen – ich würde schon sagen – Aufstiegskonkurrenten in der Landesliga für unsere Fans guten Fußball spielen und sehr hoch gewinnen können“, stellte Schreiber abschließend klar.
Ob es im kommenden Jahr tatsächlich um die sportliche Rückkehr ins 2008er-Oberhaus geht, hängt indes auch von der Loyalität der Akteure ab. Nicht anders als im Profibereich übersteigt auch in der Jugend immer wieder das Selbstbild als unumstrittener Oberligaspieler die Möglichkeit, sich auch über Erfolgserlebnisse in einem funktionierenden Umfeld in der Landesliga weiterzuentwickeln…

Tore: 0:1 Zarbal (10. Ahmadi), 0:2 Lorenz (17. Zarbal), 0:3 Dill (40. Zarbal), 0:4 Specht (42. Lorenz), 0:5 Selbuz (60. Specht), 0:6 Selbuz (62.), 0:7 Ahmadi (64. direkter Freistoß), 0:8 Ahmadi (69. Lorenz)

gelbe Karten: Wallner, Duman – Selbuz, Zarbal, Dill, Fritsch

Schiedsrichter: Björn Meyer (SC Sternschanze, ersatzweise, Note 2,5)

Zuschauer: 40

Autoren: Björn Meyer & Arthur Schreiber


Doppelpack zum Abschied: Liam Selbuz.

Montag, 6. Juni 2022

Spielbericht FC St. Pauli 5. Frauen 7er - FC Alsterbrüder 1. Frauen 7er

Alsterperlen wahren ihre Minimalchance
5:1-Erfolg bei St. Pauli, doch das Gesprächsthema ist der Schiedsrichter

Hamburgs Meisterschaft der Frauen-7er haben die Damen des FC Alsterbrüder – längst unter dem Begriff „Alsterperlen bekannt – durch ihr Nichtantreten beim SV Großborstel so gut wie verloren. Mit einem 5:1-Auswärtserfolg beim Schlusslicht FC St. Pauli V bleibt vor dem großen Staffelfinale (direktes Duell mit dem drei Zähler besseren Primus aus Duvenstedt) konnte aber immerhin noch eine kleine Restchance auf den Titel gewahrt werden.
Auch wenn nicht alles wie aus einem Guss erschien, hielten die Perlen das Heft des Handelns früh in ihren Händen. Vor allem Spielführerin Anabell Jandowsky nahm das gegnerische Tor per Heber (2.) und Dreifachabschluss (jeweils Fußabwehr Melanie Prutz, 8.) konkret ins Visier. Ebenso Anna-Lena Niehues, die sogar hineintraf. Der knappe Abseitspfiff des zum Teil wie ein Zufallsgenerator entscheidenden Florian Myftari (SV Lurup) verhinderte jedoch das 0:1 (12.), das die hochgewachsene Akteurin im Rahmen einer Eißner-Ecke nachholen sollte (20.).
Erneuter Jubel der Gäste, als Lisa Frank aus zentraler Position zum vermeintlichen 0:2 einnetzte und damit für Ärger auf Seiten der Braunen sorgte. Korrekterweise reklamierten diese ein Foulspiel in der Torentstehung. Myftari gab zunächst den Treffer, um es sich, bereits zum Wiederanstoß bereit stehend, anders zu überlegen. – St. Pauli protestierte erfolgreich (26.)!
Fünf Minuten zuvor hatte auch das Team vom letzten Tabellenplatz einmal gefährlich aufgewartet: Hanna Webers Eckstoß köpfte Judith Vetter knapp über die Querstange (21.).
Auf der anderen Platzhälfte hielt Torfrau Prutz ihre Farben dank eines prächtigen Reflexes gegen die frei abziehende Niehues in der Partie (40.+1).
Noch bitterer als das erneut verpasste 0:2 kam für die Eimsbüttelerinnen nach der Pause der Ausfall ihrer Schlussfrau. Ein Zusammenprall mit Angreiferin Kristina Preß hatte Luisa Neumann die weitere Teilnahme am Spiel gekostet (50.). Maren Zimmermann übernahm den Posten und überzeugte mit gutem Timing und einem geschwinden Abtauchen (79.).
In der Zwischenzeit bekamen die die am Ende 40 Schaulustigen noch einige Treffer zu sehen. Im Anschluss an einen Ballgewinn eröffnete Nicola Eißner den Reigen aus der zweiten Reihe (64.), wohingegen sie ihren Doppelpack wenig später von halbrechts schnürte (71.).
Ein saftiges wie schönes Linksgeschoss durch Babette Ziegan verkürzte sehenswert auf 1:3 aus Sicht der durchaus couragierten Kiez-Kickerinnen (74.), denen ein erneutes Standardgegentor allerdings endgültig den Garaus machte (75.). Wieder brachte Eißner einen Eckstoß hinein, der über die bedrängte Jandowsky bei der cool in die lange Ecke einschiebenden Frank landete.
Jandowsky selber blieb der Eintrag in die Torschützinnenliste heuer verwehrt: Die Abseitslotterie hielt für sie noch eine Niete bereit (76.)…
Das gelungene Zustellen eines St. Pauli-Einwurfes verhalf immerhin Kollegin Frank zum erneuten Erfolgserlebnis (80.+3), mit dem man diesen Bericht – abgesehen von Eißners Außenpfostenknaller (80.+8.) und Grunsts toller Direktabnahme (80.+11) – eigentlich würdig beschließen könnte…
…wäre da nicht der selbstgefällige Auftritt des irgendwie lustlosen Spiellleiters gewesen, der den Anwesenden stets eine Attitüde von Desinteresse an Laufarbeit, Ahnden von Fouls und anderen Basics des Schiedsrichterseins vermittelte. Für eine Verwarnung von Gäste-Coach Dennis Oerter (Betreten der Kunstrasenfläche) und die Verbannung eines Kinderwagens aus dem Bankbereich des FCA und eine unerklärliche Monster-Nachspielzeit von elf Minuten hatte es zumindest gereicht…
Nebenbei stand auch der Vorwurf von Aussagen gegenüber Spielerinnen „mit denen sie sich auf dem Platz nicht wohlfühlten“, wie es Heim-Kapitänin Anne Lotz formulierte, im Raum.
So blieben alle Beteiligten irgendwie etwas verstimmt zurück.

Tore: 0:1 Niehues (20. Eißner), 0:2 Eißner (64.), 0:3 Eißner (71.), 1:3 Ziegan (74. Preß), 1:4 Frank (75. Jandowsky), 1:5 Frank (80.+3)

gelbe Karten: keine – Oerter (Trainer)

Schiedsrichter: Florian Myftari (SV Lurup, Note 5,5)

Zuschauer: 40