Sonntag, 23. August 2015

Spielbericht SC Sternschanze II - ETSV Hamburg

Megacomeback rettet Schanzes Megaserie
Furioser Aufsteiger dreht 0:3-Rückstand

Wer kann sich noch daran erinnern, was er am 03.11.2013 getan hat? Tee getrunken in der warmen Stube, die totale Sonnenfinsternis in der Karibik bestaunt, oder bei Dauerregen die Kreisligapartie SC Sternschanze II – VfL Hammonia besucht? Diejenigen, die damals letzteres taten, unternahmen an diesem Tag Historisches, bedeutete der Endstand von 1:2 nicht nur einen Derbysieg für die Hammonen, sondern die letzte Punktspielniederlage der Schanzer auf eigenem Platz.
Im 24. Heimspiel danach sollte mit dieser Serie Schluss sein, schickte sich das Junge Team von Eisenbahn Hamburg an, dreifach an der Sternschanze zu punkten. Ein Unterfangen, das zunächst mehr als gut verlief, überrollte man den behäbigen Aufsteiger mit einfachem Direktspiel durch das Zentrum, was bereits nach 45 Sekunden zum 0:1 durch Kevin Schulz führte, und der eiskalte Vollstrecker bis zur 23. Zeigerumdrehung noch zwei Mal wiederholte. Das einzig Positive aus Schanzensicht war bis dato, dass Andreas Hinz´ toll herausgespielter Treffer zum zwischenzeitlichen 0:3 (13.) wegen einer knappen Abseitsstellung keine Anerkennung fand.
Als Haress Faqiryar im zweifachen Nachsetzen kurz vor der Pause auf 1:3 verkürzte, ahnten wohl nur die wenigsten der etwa 100 Zuschauer, was für ein Feuerwerk die Gastgeber an diesem Sonntagmittag noch abbrennen sollten.
Seinen Beginn nahm die 45-minütige Demonstration purem Selbstbewusstseins, als Eisenbahns Onur Yalcin  im eigenen Sechzehner Hand spielte und die bis dahin defekte Tormaschine Christian Moriße vom Punkt verkürzte (47.), woraufhin sich Jan Saunier und Co immer mehr Vorteile gegen nun etwas gehemmt wirkende Gäste erkämpften. Die Belohnung dafür lieferte der 26-Jährige gleich selber, traf auch er im Nachsetzen zum mittlerweile verdienten Ausgleich, der den juvenilen Jungs vom mittleren Landweg weiter zusetzte. Anders lässt sich das schwache Abwehrverhalten beim 4:3 (Julius Skarka flankte in Ruhe auf Moriße, der sicher einköpfte) nicht erklären.
Besonders auffällig war dabei, wie anfällig die Leitlof-Elf bei ruhenden Bällen und Flanken war. Kein Wunder, dass die beiden entscheidungsbringenden Tore jeweils nach ruhenden Bällen fielen.
Der Aufsteiger erhöhte den Wert seines Punktekontos damit auf sagenhafte zehn Zähler, die ihn auf den kaum zu erwartenden zweiten Tabellenplatz hievten. Der SC Eilbek wird sicher froh sein, nächstes Wochenende auf eigenem Grand gegen die Schanzer zu spielen…

SC Sternschanze II: Lehmann – Günl (13. Nuelken), Petyrek, Dauelsberg, Gleitze – Abdullah, Wahl (86. Kondratjuk) – Skarka, Saunier, Faqiryar (60. Mahns) – Moriße, Trainer: Mattes Sandhop

Tore: 0:1 Schulz (1. Haschimzada), 0:2 Schulz (6. Czech), 0:3 Schulz (23. Czech), 1:3 Faqiryar (45. Skarka), 2:3 Moriße (47. Strafstoßtor, Handspiel Yalcin), 3:3 Saunier (65.), 4:3 Moriße (68. Skarka), 5:3 Moriße (74. Saunier), 6:3 Gleitze (90.+1 Skarka)

Gelbe Karten: Skarka, Moriße – Rübling, Yalcin, Haschimzada

Schiedsrichter: Leonard Aron Anton (FC Teutonia 05, Note 2)

Zuschauer: 97

Samstag, 22. August 2015

Spielbericht Harburger SC - Zonguldagspor

Karakus zerlegt den HSC
Vier-Tore-Gala hält Zonguldagspor an der Tabellenspitze

Zonguldagspor ist und bleibt die Positiverscheinung der Kreisliga 1, gewann der ambitionierte Aufsteiger auch das vierte Punktspiel der neuen Serie, wodurch man weiter an der Tabellenspitze residieren darf.
Den Löwenanteil daran hatte an diesem Tag ein Angreifer mit dem Namen Kadem Karakus, der sein Team nach verhaltenem Spielbeginn kurz vor der Pause mit einer unfreiwilligen Vorlage auf die Siegerstraße führte, köpfte er einen Freistoß von der linken Seite mit Wucht gegen die Latte, was Kollege Ilhan Kurtulbas zum Anlass für sein 0:1-Abstaubertor nahm (39.).
Ein Treffer, der diese intensive Partie immens beeinflusste, kamen die Gäste mit viel Schwung aus der Kabine, sodass Karakus aus 14 Metern das 0:2 auf dem Fuß hatte, jedoch knapp drüber zielte (48.). Nicht so, als er wenig später von Torben Schneider im Strafraum gehalten wurde und selbst vom Punkt antrat – 0:2!
Zonguldagspor bekam jetzt richtig Spaß am Fußballspielen, während sich die Aussichten für den HSC nach Marcel Wygralaks ungeschickter Ampelkarte (57.) weiter verdüsterten.
Was Schneider mit einer Rettungstat auf der Linie noch spektakulär verhindern konnte (60.), war dann fünf Minuten später Fakt, ließ Kadem Karakus nach Hakan Suyer-Zuspiel HSC-Schlussmann Janek Schmidt gekonnt aussteigen, woraufhin das Treffen des leeren Tores natürlich keine Hürde mehr darstellte (65.).
Kurz machten in der Folge auch die insgesamt weit unterlegenen Gastgeber von sich reden, als Paul Warda seinen üppigen Raum im Zentrum einmal sehenswert zum Ehrentreffer nutzte (69.), was aber letztlich nur eine Fußnote dieses Spiels bedeutete, bekam die Spautz-Elf in der Schlussphase noch einiges an gegnerischer Spielfreude um die Ohren gehauen. So schraubte Karakus das Resultat noch mit seinen Tagestreffern drei und vier auf 1:5 hoch, sodass der 29-Jährige, der einst für Çamlica Gençlik in der Landesliga auf Torejagt ging, freilich der Mann des Tages genannt werden konnte. Am Ende war für die Elf von Trainer Yücel Sefercik sogar noch ein höherer Sieg drin, eine nicht ganz spitzentaugliche Chancenverwertung und die eine oder andere unnötige Verbalaktion gegen den Schiedsrichter (auch angeheizt von einer unnötigen Schärfe durch das Publikum) bewahrten einen so wenig kreisligafähigen Harburger SC vor einer noch deftigeren Klatsche.

Harburger SC: Schmidt – Pofahl (78. Paz), Schneider (61. Lion), Luedemann, Wygralak – Pertold, Hamer, da Rocha Pereira (55. Krahe) – Warda, Felder, Karanikas, Trainer: Achim Spautz

Zonguldagspor: Arslantürk – Elvan, T. Ören, Gücyeter, E. Suyer – Durkaya (61. H. Suyer) – Deliaci, Kurtulbas (85. H. Ören), Aydin, Tasdemir (46. Okur) – Karakus, Trainer: Yücel Sefercik

Tore: 0:1 Kurtulbas (39. Karakus), 0:2 Karakus (53. Strafstoßtor, Schneider an Karakus), 0:3 Karakus (65. Suyer), 1:3 Warda (67. Hamer), 1:4 Karakus (71.), 1:5 Karakus (89. Deliaci)

Gelbe Karten: Schneider – Durkaya, Gücyeter, T. Ören, Kurtulbas, Deliaci, Okur, H. Suyer

Gelb-rote Karte: Wygralak (57. Ballwegschlagen + taktisches Foulspiel)

Schiedsrichter: Torsten Roolfs (HT 16, Note 4)

Zuschauer: 90