Freitag, 22. Oktober 2010

Spielbericht Eintracht Norderstedt II - VfL 93 Hamburg II

Kaltgestellt!
Hirschleins Tor-Show und Oberliga-Verstärkungen machen den Unterschied

„Es ist schwierig, etwas zu sagen, wenn man so hoch verliert“, rang VFL-Trainer Marco Ritter nach der 0:8-Pleite seiner Mannschaft nach Worten. „Wir wurden hier heute von Anfang an dominiert.“.
Der Aufsteiger aus Winterhude zeigte sich in dieser Partie zu einer ungewohnt späten Anstoßzeit (o-Ton Simon Dierks: „Wie kann man nur freitags um 20 Uhr spielen?“) nicht konkurrenzfähig zu einem Team aus Norderstedt, das mit Oberligagrößen wie Benjamin Lipke und Jannik Dreyer gespickt war.
Dazu kam dann noch die nunmehr 40-jährige Stürmerlegende Oliver Hirschlein, der es immer noch nicht an Torgefährlichkeit mangelt.
20 Minuten dauerte es, bis die Norderstedter, die Ball und Gegner von Beginn an kontrollierten, durch einen 25-Meter-Schuss von Patrick Westermann zu ihrer ersten Torchance kamen.
Wenige Sekunden später war es Hirschlein, der nach guter Vorarbeit von Tomislav Zivkovic aussichtsreich vergab.
In der 28. Minute war es dann soweit: Eine wunderbare Kombination zwischen Oberliga-Leihgabe Lipke und Daniel Jostes brachte Hirschlein perfekt in Szene, sodass er zentral aus 13 Metern für den Beginn des Torreigens sorgte.
Nach 30 Minuten kamen auch die Gäste in Person von Dierks gefährlich vor das gegnerische Tor, sein guter Schussversuch aus 25 Metern rauschte aber knapp am von Lennart Nolle gehüteten Tor vorbei.
Ein starker Flankenlauf von Dreyer auf der linken Seite und ein präziser Ball in die Mitte sorgten wieder für einen Oliver Hirschlein in bester Position, aus der er nach ein paar Körpertäuschungen gegen die Innenverteidigung des VFL für das 2:0 sorgte.
Nach einem zur Ecke abgewehrten Aufsetzer von Benjamin Lipke, wäre es um Haaresbreite zum Anschlusstreffer für den VFL gekommen, doch Simon Dierks, der auffälligste Akteur der Gäste, scheiterte nach gutem Zuspiel von Erkan Yildiz an Nolle, der den Winkel geschickt verkürzte.
Nolle, der in der Folge aus Beschäftigungslosigkeit lediglich Schönheitspreise für seine modische graue Mütze bekommen konnte, sollte in der Folge echten Einbahnstraßenfußball sehen.
Lipke, von niemandem bei seinem 40 Meter langem Solo gestört, mit dem etwas zu weiten Pass in die Mitte, doch Jostes kratzte den Ball noch vor der Grundlinie in Richtung Monteiro, der seinen Schuss von der Strafraumgrenze aus sicher im Tor von Timo Simson versenkte.
3:0 und fast wäre den Gastgebern der perfekte Doppelschlag gelungen, doch Patrick Westermann setzte seinen Kopfball nach Monteiro-Ecke nicht unter, sondern auf die Latte (44.). Somit ging es mit einer Frühzündung von 30 Sekunden und einem (verdienten) Zwischenstand von 3:0 in die Kabinen.
Zurück auf dem Feld, zeigten die Norderstedter sofort wieder, wer hier in die Bezirksliga aufsteigen will. Hirschleins 16-Metern-Schuss nach schönem Zuspiel von Benjamin Lipke markierte das 4:0, dem wenige Augenblicke gleich das 5:0, wieder erzielt durch Hirschlein, folgen sollte. Diesmal nutzte er einen Torwartfehler Simsons, der sich bei dieser Westermann-Ecke schlicht verschätzte.
Gute zehn Minuten später, in denen die Gastgeber mehrere gute Chancen liegen ließen, füllte die Eintracht durch den ehemaligen Altonaer und Luruper Lipke das halbe Dutzend.
Nach vier selbst erzielten Toren fiel Hirschlein nun auch Vorlagengeber auf, indem er die Kugel zunächst gut abschirmte und dann mustergültig auflegte.
Historisches spielte sich in der 73. Minute ab: Ein Torschuss des VFL 93!
Reik Freimuth versuchte sich mit einem Schuss aus 30 Metern, nach einem Angriff über Thomas Lazer und Erkan Yildiz. Die „oh, wie ist das schön…“-Rufe des Gästeanhangs blieben allerdings aus, da dieser beim parallel Angesetzten Heimspiel der ersten Herrenmannschaft weilte.
In der letzten Viertelstunde, in der Norderstedts Defensivmann Jan Zimmermann, sichtlich stolz die Kapitänsbinde tragen durfte, sollten die Gastgeber in den roten Trikots noch einmal, bzw. zweimal erfolgreich werden. Erst setzte Monteiro einen ansatzlosen Schuss aus 30 Metern unter die Latte (75.), dann setzte er einen Freistoss aus 20 Metern an den Pfosten, von wo aus der Ball zum Norderstedter Ersatzkapitän kam, der die Kugel sicher zum Endstand von 8:0 in die Maschen setzte.
Seinem als Zuschauer anwesenden Vater wurde dabei ganz warm ums Herz, was bei der eisigen Kälte am Spielort schon einiges zu bedeuten hatte.
Auch Schiedsrichter Rüdiger Gertig hatte ein Einsehen mit den Anwesenden und pfiff die Partie 130 Sekunden zu früh ab, was bei VFL-Spieler Simon Dierks auf wenig Gegenliebe stieß. „Allein, dass der Schiedsrichter 10 Minuten zu früh abgepfiffen hat, zeigt, dass er keine Eier in der Hose hat. Dazu hätte er einen klaren Elfmeter für uns geben müssen, was zwar an der Niederlage nichts geändert hätte, aber er hat es sich sehr einfach gemacht“, erboste sich der Offensivspieler.
Auf der anderen Seite erfreute sich Eintracht-Betreuer Frank Holdmann größter Zufriedenheit.
„Wir haben heute sehr gut gespielt und unser Spiel sehr gut aufgezogen. Unsere Leihgaben aus der Oberliga und der A-Jugend-Regionalliga waren heute große Hilfen, da wir im Moment sehr viele verletzte Spieler haben“, zeigte sich Holdmann mit den Leistungen von Lipke und Co sehr zufrieden. Auf die Frage nach dem Saisonziel wurde er deutlich: „Wir wollen nicht aufsteigen, wir MÜSSEN! Wir müssen mindestens in der Bezirksliga spielen, um einen guten Unterbau für die erste Mannschaft und eine gute Anlaufstelle für unsere A-Jugendspieler zu haben.“.
Einen weiteren Schritt zu diesem Ziel ist das Team von Jens Fischer mit diesem Kantersieg auf jeden Fall gegangen.

Eintracht Norderstedt II: Nolle – Zimmermann, Radomilovic (59. S. Geertz), Gorban (18. A. Geertz) – Westermann, Lipke, Monteiro, Dreyer, Zivkovic (66. Grabert) – Hirschlein, Jostes, Trainer: Jens Fischer

VfL 93 Hamburg II: Simson – Yalcin, Maurer, Hoße, D. Öhlmann, Orlowski – Freimuth, Yildiz, Lazer – A. Öhlmann (67. Hartl), Dierks, Trainer: Marco Ritter

Tore: 1:0 Hirschlein (28. Jostes), 2:0 Hirschlein (38. Dreyer), 3:0 Monteiro (43. Jostes), 4:0 Hirschlein (53. Lipke), 5:0 Hirschlein (56. Westermann), 6:0 Lipke (65. Hirschlein), 7:0 Monteiro (75.), 8:0 Zimmermann (82. Monteiro)
                                                  
Schiedsrichter: Rüdiger Gertig (SSV Rantzau, Note 4,5)

Zuschauer: 15

Sonntag, 10. Oktober 2010

Spielbericht SC Sternschanze II - Weiß-Blau 63 Groß-Borstel

„An das Niveau des Schiedsrichters angepasst“
Schiri- und Ergebnisfrust beim SCS – Weiß-blau setzt Positivtrend fort

Weiß-blau 63 schaffte es, die Serie von vier Spielen ohne Niederlage in der Kreisliga 5 auszubauen. Auch, wenn das Team aus Groß-Borstel nach zuletzt vier Partien ohne Gegentreffer wieder einmal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste.
Die Partie begann schwungvoll: Einen Schuss von Sternschanzes Michael Guimaraes Silva aus 13 Metern folgte wenig später ein Torversuch von Weiß-blau-Akteur Anwar Jaziri, doch beide Male flog die Kugel über das Tor.
In der Folge dauerte es fast 20 Minuten, ehe mal wieder etwas Erwähnenswertes passierte: Ein Heber von Johannes Jäkel nach einem unkontrolliertem Fehlpass der Gäste brachte ihnen sämtliche Schweißperlen auf die Stirn, doch das Spielgerät segelte wieder über das Tor (27.).
Weitaus treffsicherer zeigte sich John Wehner nach einer Hereingabe von der rechten Seite durch Timo Dessau, als er das Leder mustergültig zum 0:1 in die Maschen setzte (32.).
Zurück aus der Kabine, machten die 63er erstmal richtig Dampf. Schönes Dribbling von Jaziri auf der rechten Seite, Hereingabe in der Lauf des heranstürmenden Dominik Sender und ein Volley-Schuss über den Kasten von Benjamin Zickelbein, der den unpässlichen Nils Schuhmacher im Tor des SCS vertrat.
In der 54. Minute erneut Gefahr, jedoch diesmal auf der anderen Seite. Lars Neuroth schädelte einen Kutun-Freistoß unbehelligt am Gäste-Gehäuse vorbei. Besser machte es Kollege Guimaraes Silva nach schönem Steilpass Konrad Stahlschmidts aus der Zentrale. Sein sicherer Abschluss brachte dem Aufsteiger den verdienten Ausgleichstreffer (72.).
Doch die Freude auf Seiten der Gastgeber währte nur elf Minuten. Eckball Filippo Callerame in die Mitte, wo Johann Conrad die Kugel mit aller verfügbaren Körperkraft über die Linie drückte. 1:2 sieben Minuten vor dem Ende!
Die Schanzenkicker versuchten nun auf den letzten Metern noch einen Punkt zu erkämpfen, doch stattdessen verlor der SCS nicht nur Stürmer Michael Kroll, der vier Minuten vor Ultimo mit der Ampelkarte in die Kabine geschickt wurde (o-Ton Jäkel: „Ein lächerlicher Platzverweis! Ich weiß gar nicht, was da gewesen sein soll!“), sondern auch das Spiel mit 1:2.
Ein Grund zur Freude für Gäste-Schlussmann Edvard Milanovic: „Wir haben hier verdient gewonnen, da wir uns klar mehr Chancen herausgespielt haben. Eigentlich hätten wir mit einem 2:0 in die Pause gehen müssen, doch dann haben wir einmal unglücklich agiert und den Ausgleich bekommen. Doch wir sind dann gut zurückgekommen und haben dann doch das 2:1 gemacht“, wusste er sein Team im Anschluss an die Begegnung zu loben.
SCS Stürmer Jäkel freute sich weniger: „Wir waren heute absolut nicht gut. Wir haben uns wirklich dem Niveau des Schiedsrichters angepasst, der hier wirre Entscheidungen auf beiden Seiten getroffen hat. Mit etwas Glück spielen wir aber trotzdem unentschieden. Heute kam für uns eben alles Schlechte zusammen“, haderte der Offensivakteur mit dem diesmaligen Auftritt.
Während Weiß-blau mit diesem Sieg den eigenen Positivtrend bestätigte, gilt für die SCS-Reserve nun für die kommenden Aufgaben die Devise „Ärmel hoch und weiter geht´s!“.

SC Sternschanze II: Zickelbein – Sieling, Neuroth, Kayzer, Stoltenberg – Guimaraes Silva (86. Horn), Stahlschmidt, Kutun (69. Wendt), Jäkel – Huayamave (62. Rimkeit), M. Kroll Spielertrainer: Benjamin Zickelbein

Weiß-blau 63: Milanovic – N. Paul, M. Hardtmann, Pohl (62. Homfeld), Conrad – Dessau (86. Duhm), Callerame – Wehner, F. Paul, Sender (90. Scherkl) – Jaziri, Trainer: Liborio Mazzagatti

Tore: 0:1 Wehner (32. Dessau), 1:1 Guimaraes Silva (72. Stahlschmidt), 1:2 Conrad (83. Callerame)

gelbe Karten: Kutun, Jäkel – Conrad, Dessau, Wehner, Sender, Jaziri, Homfeld

gelb-rote Karte: M. Kroll (86.)

Schiedsrichter: Harald Witting-Schröder (SV Grün-weiß Harburg)

Zuschauer: 50

Samstag, 9. Oktober 2010

Spielbericht SC Union 03 - TSV Holm II

Wer kriecht, der stolpert nicht!
Erster Saisonsieg für Aufsteiger Holm - Union fällt von hohem Ross

Nicht einmal mehr jubeln konnten sie vor Erschöpfung. Die Spieler der Reserve des TSV Holm lagen genau wie ihre Gegenspieler des SC Union 03 auf dem grünen Rasen an der Waidmannstraße und holten erstmal tief Luft.
Zuvor fuhr das Team von Trainer Stefan Penz endlich den ersten Sieg der laufenden Saison ein.
Fünfzehn Minuten dauerte es, bis es zum ersten Mal in dieser Begegnung gefährlich wurde: Ein Schuss von Unions Christian Voegt vom rechten Strafraumeck konnte aber von TSV-Schlussmann Kemal Eroglu zur Ecke abgelenkt werden.
Nur wenige Augenblicke später die Riesenchance für die Gäste, in Führung zu gehen: Nach einem gewaltigen Stellungsfehler in der Union-Defensive liefen mit Thore Vorbeck und Daniel Richter gleich zwei Gäste-Angreifer auf das Union-Gehäuse zu, jedoch behinderten sie sich dabei gegenseitig. Doch der mitgeeilte Marco Hein brachte die Kugel von der linken Seite erneut in den Strafraum, wo Richter am zweiten Pfosten lauerte und die Kugel mit einem Rechtsschuss aus zwölf Metern zum 0:1 in die Maschen wuchtete. 
0:1! – Der erste Schock für Union, dem nur fünf Minuten später der nächste folgen sollte: Spielertrainer Mehmet Sorkun, der das Spiel bereits angeschlagen begann, schied nach nur 22 Minuten verletzungsbedingt aus.
Kurz darauf fast der nächste Tiefschlag für die Elf von Waidmannstraße, doch Daniel Richter scheiterte nach einem schönen Solo an Union-Schlussmann Martino Venturini. Wenige Augenblicke später war es erneut der aufmerksame Torhüter, der seine Mannschaft gegen einen Torschuss von TSV-Angreifer Vorbeck vor schlimmerem bewahrte.
Der TSV, der nicht locker ließ und den SC Union mit viel Leidenschaft in die eigene Hälfte drückte, belohnte sich nach 25 Minuten folgerichtig mit dem 2:0, erzielt durch einen Foulelfmeter von Daniel Richter, dem ein Foulspiel von Union-Defensivmann Christian Voegt an Vorbeck voraus ging. Besonders bitter für Union: Voegt verletzte sich bei dieser Aktion selbst und musste, wie Kollege Sorkun drei Minuten zuvor, ausgewechselt werden.
Mit dem Rücken zur Wand und dem 0:2-Rückstand gegen das bislang sieglose Schlusslicht im Gepäck, versuchten sich die Gastgeber in Sachen Ergebniskorrektur: Eine scharfe Flanke vom eingewechselten Patrick da Silva Lopez von der rechten Seite sollte jedoch keine Torvorlage werden, jagte Angreifer Monsef Ghazouani die Kugel aus kürzester Distanz über das Holmer Tor (39.).
Glück für die Gäste, das sie auch bei da Silva Lopez´ Schuss aus elf Metern hatten, der lediglich das Außennetz traf.
Quasi mit dem Halbzeitpfiff dann der dritte Treffer für die Gäste aus dem Kreis Pinneberg, doch Schiedsrichter Broder Heepmann schenkte Kamil Ludowickis Treffer nach schöner Feldtmann-Flanke wegen einer Abseitsstellung zu Recht keine Anerkennung.
Somit ging es mit dem verdienten Spielstand von 0:2 in die Kabinen.
Die Unioner, mit einem großen Strauß an Erwartungen aus der Halbzeit gekommen, ließen ihren Anhang ganze 16 Minuten warten, ehe Ghazouani mit einem Gewaltschuss aus knapp zwei Metern Torentfernung die Qualität des Aluminiums testete. Neben dem Tor blieb allerdings auch das Zwischenresultat von 0:2 für den TSV stehen.
Die Holmer, die ab der 60. Minute stehend K.O. waren und sich lediglich durch lange Bälle in die gegnerische Hälfte Entlastung schafften, mussten knapp eine Viertelstunde vor Schluss nun doch den 1:2-Anschlusstreffer für die Schwarz-weißen hinnehmen: Ein langer Ball von Christian Holz in den Lauf von Angreifer Monsef Ghazouani, der nun sein Schusspech überwand und ein sicherer Abschluss vorbei, am herausstürzenden Gäste-Keeper, brachten die Gastgeber zurück uns Spiel.
Union dominierte die Partie nun ganz klar, doch die Zeit lief gnadenlos gegen das Team vom Trainergespann Sorkun/Venturini.
Aus Mangel an Anspielstationen machte Ex-Bezirksliga-Spieler Erdem Iscan (HEBC) dann genau das, was man in solchen Situationen tun muss: Einfach mal draufhalten. Gesagt – getan! Iscan donnerte das Spielgerät aus 30 Metern, zentraler Position, ansatzlos in den Winkel. Ein Traumtor zum Ausgleichstreffer, fünf Minuten vor Ultimo!
Schockzustand beim aufopferungsvoll kämpfenden Neuling, doch die Gäste mobilisierten noch einmal alle Kräfte und pellten sich für einen Freistoss von Linksaußen in den gegnerischen Strafraum.
Und dann das! – Der immer länger werdende Ball von Thore Vorbeck, wohl noch von Sofien Othman berührt, rutschte durch den Fünfmeterraum der Gastgeber in die lange Ecke. - 2:3!
Der TSV führte erneut in einer wahnsinnigen Partie und stellte sich nun wieder für die letzten Augenblicke mit Mann und Maus in den eigenen Sechzehner.
Union schwächte sich derweil durch eine Ampelkarte für Antonio Venturini nach einem dummen Frustfoul im Mittelfeld selbst und sollte es nicht mehr schaffen, die Holmer Defensive um den überragenden Paul Möckel in Verlegenheit zu bringen.
Nach 90 Minuten und einem Nachschlag von 130 Sekunden war es dann vollbracht:
Die Reserve des TSV Holm hat den ersten Dreier der Saison und der SC Union 03 blamiert sich gegen den Tabellenletzten, der mit der Empfehlung von einem Punkt aus zehn Spielen und einem Torverhältnis von 5:61 an die Waidmannstraße reiste.
Torhüter Martino Venturini zeigte sich fassungslos: „Das war abscheulich von uns! Was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war Arbeitsverweigerung!“, kritisierte er seine Mannschaft. „Die wollten den Sieg unbedingt - wir nicht.“, fand er den Hauptgrund für diese Niederlage. Gelb-Rot-Sünder Antonio Venturini sah das genauso: „Wir haben wohl gedacht, nach dem Sieg gegen Rissen, dass das Spiel von selber laufen wird und wir mal eben 20 Tore gegen Holm machen. Holm hat völlig verdient gewonnen.“.
Gäste-Coach, Stefan Penz präsentierte sich dagegen mit diabolischer Freude über den lang ersehnten ersten Saisonsieg. „Wir sind einfach nur froh, dass wir endlich unseren ersten Dreierpack geholt haben. Und das, obwohl wir konditionell überhaupt nicht dort sind, wo wir hin wollen. Wir spielen jedes Mal 70 Minuten gut mit und bekommen dann die Gegentore.“.
Diesmal aber belohnte sich der Aufsteiger für eine kämpferisch großartige Leistung und sicherte sich die verdienten drei Punkte. Rissen kann kommen! (Sonntag, 17.10.2010)
Für das Team um die beiden Venturinis geht es nun im kommenden Auswärtsspiel (ebenfalls Sonntag, 17.10.2010) bei Komet Blankenese darum, die Schmach wieder wett zu machen und das Polster auf die Nicht-Abstiegsplätze zu vergrößern.

SC Union 03: M. Venturini – Thießen, Sorkun (22. da Silva Lopez), Cetin, Holz – Voegt (27. Demir) – Kama, Iscan, A. Venturini – Ghazouani, Bektas, Spielertrainergespann: Antonio Venturini und Mehmet Sorkun

TSV Holm II: Eroglu – Hein, Wittmann, Möckel, Othman – Feldtmann – Vorbeck, Ringel (46. Looks), Wittich – Richter, Ludwicki (46. Drösser / 62. Frigoni), Trainer: Stefan Penz

Gelb-Rote Karte: A. Venturini (89. wiederholtes Foulspiel)

Tore: 0:1 Richter (17. Hein), 0:2 Richter (25.Strafstoßtor, Voegt an Vorbeck), 1:2 Ghazouani (74. Holz), 2:2 Iscan (85.), 2:3 Othman (87. Vorbeck)

Schiedsrichter: Broder Heepmann (SC Egenbüttel, Note 2)

Zuschauer: 20

Freitag, 8. Oktober 2010

Spielbericht Holsatia im EMTV II - ESV Grün-weiß


„Dreckiger geht´s nicht!“
Glücklicher Last-Minute-Sieg für GWE – Holsatia schiebt Frust

„Wir haben heute wirklich schmutzig gewonnen, schmutziger geht es nicht!“, pustete GWE-Trainer Nico Grabarczyk nach der Partei seiner Mannen erstmal tief durch.
„Wir haben heute genau das Glück gehabt, welches uns in den letzten Spielen fehlte“, stimmte Linksverteidiger und Siegtorschütze Joachim Görsch mit ein.
Auf der anderen Seite stand ein Enttäuschter Holsatia-Co-Trainer Christoph Schulz: „Diese Niederlage tat wirklich nicht nötig. Für den Aufwand, den wir in der ersten Halbzeit geleistet haben, wäre ein 2:2 gerecht gewesen“, befand der „Co“ der Elmshorner.

Die Begegnung unter romantischer Flutlichtkulisse begann zunächst sehr schleppend.
In den ersten 26 Minuten sorgte lediglich ein Fehlversuch von GWE-Akteur Stefan Ostertag für Gefahr, als er die Kugel nach einer guten Flanke von Carsten Harth aus 14 Metern über den Holsatia-Kasten beförderte (12.).
In der 27. Minute war es dann der 20-jährige Maximilian Garbe, der es nicht fertig brachte, das Leder aus kürzester Distanz zum 0:1 in die Maschen zu setzen.
Die Gastgeber ließen sich derweil zunächst fast eine halbe Stunde Zeit, ehe sie zum (ersten gefährlichen) Angriff bliesen.
Nach einem Steilpass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr zeigte sich Schlussmann Patrick Witte nicht von seiner besten Seite und verlor die Kugel im Duell gegen Angreifer Jerrit Tank, woraufhin Holsatias Nils Buske zu überhastet an GWE-Kapitän Simon Schirrmacher scheiterte, der die Situation so in allerletzter Not klären konnte.
Vier Minuten später gab es für Schirrmacher und seine Kollegen nichts mehr zu klären, denn ein immer länger werdender Freistoß von Christian Grichel landete schlussendlich bei Lennart Frömming, der die Kugel aus nicht allzu großer Entfernung mit der Hilfe des Innenpfostens ins GWE-Gehäuse setzte. Der nächste Rückschlag für Grün-weiß!
Holsatia bekam nun immer mehr Oberwasser und sorgte für immer finsterer werdende Mienen bei den Gästen. In der 42. Minute dann der endgültige Tiefpunkt für die Elf vom Tiefenstaaken, die bereits die letzten drei Spiele teils sehr unglücklich verlor: Schirrmacher gelang es nicht, Buske auf der linken Seite am Flanken zu hindern, was durch einen klärenden Kopfball zunächst keine Folgen haben sollte, doch der, von Matthias Przybylski abgefälschte Nachschuss von Yannick Riewesell aus der zweiten Reihe ließ Patrick Witte keine Abwehrmöglichkeit. Holsatia erhöhte das Ergebnis auf kosten eines Teams aus Eimsbüttel, das Übungsleiter Nico Grabarczyk am liebsten zur Halbzeit runderneuert hätte.
Genau wie Flügelflitzer Maximilan Garbe bemängelte er das unzureichende Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Wir wirken in unseren Spielen immer extrem unmotiviert. Es muss unser Anspruch sein, besser zu spielen!“, äußerte sich der Mittelfeldspieler kritisch zur eigenen Leistung.
Deswegen zog Grabarczyk zum Wiederanstoß gleich alle Wechseloptionen auf einen Schlag und brachte mit Till Schüßler einen erfahrenen Spieler für das defensive Mittelfeld und mit Dennis Klemm einen weiteren Offensivakteur. Außerdem kam Rückkehrer Claas Kruse durch seine Einwechslung zu seinem Saisondebüt.    
Ebenfalls eingewechselt wurde Holsatia-Spieler Patrick Ehm, dem es auf dem Platz wohl nicht allzu sehr gefiel und nur drei Minuten nach seiner Einwechslung nach der zweiten gelben Karte des Feldes verwiesen wurde. Eine Ampelkarte, die laut Holsatia-Co-Trainer, Schulz „absolut berechtigt“ war.
Sportlich blieb zunächst alles beim Alten: die Gäste kamen zwar durch Kruse und Görsch zu kleinen Tormöglichkeiten, doch ein zwingender Abschluss sollte weiterhin nicht bei rumkommen. Stattdessen hätte Holsatia nach knapp 65 Minuten alles klar machen können, doch Lennart Frömming verzog mit seinem Schuss nach energischer Vorarbeit von Nils Buske. 73 Minuten gespielt: den Gästen rannte mehr und mehr die Zeit davon.
Wenigstens ein Punkt sollte es sein, gegen einen Gegner, der nun kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Freistoß Stefan Ostertag aus halblinker Position; Torentfernung etwa 21 Meter: Tor – Ostertag hob das Ding über die nicht hochspringende Mauer direkt in die Maschen. GWE war nun wieder dran und wollte mehr!
78. Minute: Der eingewechselte Dennis Klemm mit einer schönen Flanke von Linksaußen zu Stefan Ostertag, der mit einem Kopfball am zweiten Pfosten seinen ersten Doppelpack der laufenden Pflichtspielsaison köpfte. 2:2 am Koppeldamm!
Holsatia verspielte die hart erkämpfte Führung innerhalb von nur fünf Minuten!
Ein Sprung in die 90. Minute: Es spielten nur noch die Gäste, die jetzt die drei Punkte witterten. Noch einmal Freistoss für das Team von Trainer Nico Grabarczyk.
Güldener mit der Hereingabe von Linksaußen, Beste mit dem Fehlgriff und schließlich war es der aufgerückte Joachim Görsch, der die Kugel in der Verwirrung des späten Abends aus kürzester Distanz über die Linie drückte. 2:3 in der 90. Minute!
Grün-weiß Eimsbüttel sicherte sich trotz einer spielerisch selten erfreulichen Leistung drei Punkte in Elmshorn, was auch Grün-weiß-Akteur Nick Burke so sah: „Wir haben hier heute 90 Minuten durchgehend schlecht gespielt. Jedoch hatte Holsatia nach dem Platzverweis keinen Druck mehr aufbauen können, was uns mehr Möglichkeiten verschafft hat.“, erkannte er einen der beiden Knackpunkte im Spiel. Den anderen sah er im Anschlusstreffer zum 2:1: „Nach dieser schönen Einzelaktion wurde uns klar, dass wir hier gewinnen können“, berichtete der Mittelfeld-Mann.   
Siegtorschütze Joachim Görsch sah die Leistung seiner Mannschaft weniger kritisch: „Ich denke, wir haben heute nicht so schlecht gespielt. Wir haben gut angefangen und hätten schon in der ersten Halbzeit drei Dinger machen müssen. Zudem hat es vor dem 2:0 für Holsatia ein klares Foulspiel an Maximilian Garbe gegeben. Der Schiedsrichter hat sowieso sehr einseitig gepfiffen!“, haderte der Defensivmann mit dem Spielleiter.
In der Frage nach dem Spieler des Spiels waren sich allerdings alle einig:
„Stefan hat uns wirklich das Spiel gerettet!“, freute sich Joachim Görsch über die Leistung des Doppeltorschützen.
Ob Stefan Ostertag auch aus dem nächsten (Frei-)Tag einen (Oster-) Tag machen kann, bleibt abzuwarten. Gegner an der Sportanlage Tiefenstaaken ist die Elf vom TV Haseldorf.
Für Holsatia wird es nun beim Gastspiel gegen die zweite Mannschaft der SV Lieth darum gehen, einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen. 
Die richtige Marschroute für beide Teams fand zum Abschluss Grün-weiß Angreifer Sebastian Ernst: „Vergessen, weitermachen, nächstes Spiel!“
Dem ist nichts hinzuzufügen.


Holsatia im EMTVII: Beste – Grichel (80. Baumann), Strampe, Riewesell, Mundt – Kalk (59. Ehm), Buske, da Silva Mendes, Tank, Mayer – Frömming, Trainer: Christoph Schulz

GW Eimsbüttel: Witte – Görsch, Przybylski, Schirrmacher, Kassube – Burke (46. Schüßler), Harth (46. Kruse) – Garbe, Ostertag, Güldener – Ernst (46. Klemm), Trainer: Nico Grabarczyk

Gelbe Karten: Strampe, Mundt, Frömming – Ostertag, Przybylski, Schüßler, Klemm 

Gelb-rote Karte: Ehm (62. Foulspiel + Meckern)

Tore: 1:0 Frömming (32. Grichel), 2:0 Riewesell (42. Buske), 2:1 Ostertag (73. direkter Freistoß),  2:2 Ostertag (78. Klemm), 2:3 Görsch (90. Güldener)

Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Ostertag, Klemm

Schiedsrichter: Nico Banyar (TuS Berne)

Zuschauer: 55