Freitag, 8. Oktober 2010

Spielbericht Holsatia im EMTV II - ESV Grün-weiß


„Dreckiger geht´s nicht!“
Glücklicher Last-Minute-Sieg für GWE – Holsatia schiebt Frust

„Wir haben heute wirklich schmutzig gewonnen, schmutziger geht es nicht!“, pustete GWE-Trainer Nico Grabarczyk nach der Partei seiner Mannen erstmal tief durch.
„Wir haben heute genau das Glück gehabt, welches uns in den letzten Spielen fehlte“, stimmte Linksverteidiger und Siegtorschütze Joachim Görsch mit ein.
Auf der anderen Seite stand ein Enttäuschter Holsatia-Co-Trainer Christoph Schulz: „Diese Niederlage tat wirklich nicht nötig. Für den Aufwand, den wir in der ersten Halbzeit geleistet haben, wäre ein 2:2 gerecht gewesen“, befand der „Co“ der Elmshorner.

Die Begegnung unter romantischer Flutlichtkulisse begann zunächst sehr schleppend.
In den ersten 26 Minuten sorgte lediglich ein Fehlversuch von GWE-Akteur Stefan Ostertag für Gefahr, als er die Kugel nach einer guten Flanke von Carsten Harth aus 14 Metern über den Holsatia-Kasten beförderte (12.).
In der 27. Minute war es dann der 20-jährige Maximilian Garbe, der es nicht fertig brachte, das Leder aus kürzester Distanz zum 0:1 in die Maschen zu setzen.
Die Gastgeber ließen sich derweil zunächst fast eine halbe Stunde Zeit, ehe sie zum (ersten gefährlichen) Angriff bliesen.
Nach einem Steilpass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr zeigte sich Schlussmann Patrick Witte nicht von seiner besten Seite und verlor die Kugel im Duell gegen Angreifer Jerrit Tank, woraufhin Holsatias Nils Buske zu überhastet an GWE-Kapitän Simon Schirrmacher scheiterte, der die Situation so in allerletzter Not klären konnte.
Vier Minuten später gab es für Schirrmacher und seine Kollegen nichts mehr zu klären, denn ein immer länger werdender Freistoß von Christian Grichel landete schlussendlich bei Lennart Frömming, der die Kugel aus nicht allzu großer Entfernung mit der Hilfe des Innenpfostens ins GWE-Gehäuse setzte. Der nächste Rückschlag für Grün-weiß!
Holsatia bekam nun immer mehr Oberwasser und sorgte für immer finsterer werdende Mienen bei den Gästen. In der 42. Minute dann der endgültige Tiefpunkt für die Elf vom Tiefenstaaken, die bereits die letzten drei Spiele teils sehr unglücklich verlor: Schirrmacher gelang es nicht, Buske auf der linken Seite am Flanken zu hindern, was durch einen klärenden Kopfball zunächst keine Folgen haben sollte, doch der, von Matthias Przybylski abgefälschte Nachschuss von Yannick Riewesell aus der zweiten Reihe ließ Patrick Witte keine Abwehrmöglichkeit. Holsatia erhöhte das Ergebnis auf kosten eines Teams aus Eimsbüttel, das Übungsleiter Nico Grabarczyk am liebsten zur Halbzeit runderneuert hätte.
Genau wie Flügelflitzer Maximilan Garbe bemängelte er das unzureichende Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Wir wirken in unseren Spielen immer extrem unmotiviert. Es muss unser Anspruch sein, besser zu spielen!“, äußerte sich der Mittelfeldspieler kritisch zur eigenen Leistung.
Deswegen zog Grabarczyk zum Wiederanstoß gleich alle Wechseloptionen auf einen Schlag und brachte mit Till Schüßler einen erfahrenen Spieler für das defensive Mittelfeld und mit Dennis Klemm einen weiteren Offensivakteur. Außerdem kam Rückkehrer Claas Kruse durch seine Einwechslung zu seinem Saisondebüt.    
Ebenfalls eingewechselt wurde Holsatia-Spieler Patrick Ehm, dem es auf dem Platz wohl nicht allzu sehr gefiel und nur drei Minuten nach seiner Einwechslung nach der zweiten gelben Karte des Feldes verwiesen wurde. Eine Ampelkarte, die laut Holsatia-Co-Trainer, Schulz „absolut berechtigt“ war.
Sportlich blieb zunächst alles beim Alten: die Gäste kamen zwar durch Kruse und Görsch zu kleinen Tormöglichkeiten, doch ein zwingender Abschluss sollte weiterhin nicht bei rumkommen. Stattdessen hätte Holsatia nach knapp 65 Minuten alles klar machen können, doch Lennart Frömming verzog mit seinem Schuss nach energischer Vorarbeit von Nils Buske. 73 Minuten gespielt: den Gästen rannte mehr und mehr die Zeit davon.
Wenigstens ein Punkt sollte es sein, gegen einen Gegner, der nun kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Freistoß Stefan Ostertag aus halblinker Position; Torentfernung etwa 21 Meter: Tor – Ostertag hob das Ding über die nicht hochspringende Mauer direkt in die Maschen. GWE war nun wieder dran und wollte mehr!
78. Minute: Der eingewechselte Dennis Klemm mit einer schönen Flanke von Linksaußen zu Stefan Ostertag, der mit einem Kopfball am zweiten Pfosten seinen ersten Doppelpack der laufenden Pflichtspielsaison köpfte. 2:2 am Koppeldamm!
Holsatia verspielte die hart erkämpfte Führung innerhalb von nur fünf Minuten!
Ein Sprung in die 90. Minute: Es spielten nur noch die Gäste, die jetzt die drei Punkte witterten. Noch einmal Freistoss für das Team von Trainer Nico Grabarczyk.
Güldener mit der Hereingabe von Linksaußen, Beste mit dem Fehlgriff und schließlich war es der aufgerückte Joachim Görsch, der die Kugel in der Verwirrung des späten Abends aus kürzester Distanz über die Linie drückte. 2:3 in der 90. Minute!
Grün-weiß Eimsbüttel sicherte sich trotz einer spielerisch selten erfreulichen Leistung drei Punkte in Elmshorn, was auch Grün-weiß-Akteur Nick Burke so sah: „Wir haben hier heute 90 Minuten durchgehend schlecht gespielt. Jedoch hatte Holsatia nach dem Platzverweis keinen Druck mehr aufbauen können, was uns mehr Möglichkeiten verschafft hat.“, erkannte er einen der beiden Knackpunkte im Spiel. Den anderen sah er im Anschlusstreffer zum 2:1: „Nach dieser schönen Einzelaktion wurde uns klar, dass wir hier gewinnen können“, berichtete der Mittelfeld-Mann.   
Siegtorschütze Joachim Görsch sah die Leistung seiner Mannschaft weniger kritisch: „Ich denke, wir haben heute nicht so schlecht gespielt. Wir haben gut angefangen und hätten schon in der ersten Halbzeit drei Dinger machen müssen. Zudem hat es vor dem 2:0 für Holsatia ein klares Foulspiel an Maximilian Garbe gegeben. Der Schiedsrichter hat sowieso sehr einseitig gepfiffen!“, haderte der Defensivmann mit dem Spielleiter.
In der Frage nach dem Spieler des Spiels waren sich allerdings alle einig:
„Stefan hat uns wirklich das Spiel gerettet!“, freute sich Joachim Görsch über die Leistung des Doppeltorschützen.
Ob Stefan Ostertag auch aus dem nächsten (Frei-)Tag einen (Oster-) Tag machen kann, bleibt abzuwarten. Gegner an der Sportanlage Tiefenstaaken ist die Elf vom TV Haseldorf.
Für Holsatia wird es nun beim Gastspiel gegen die zweite Mannschaft der SV Lieth darum gehen, einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen. 
Die richtige Marschroute für beide Teams fand zum Abschluss Grün-weiß Angreifer Sebastian Ernst: „Vergessen, weitermachen, nächstes Spiel!“
Dem ist nichts hinzuzufügen.


Holsatia im EMTVII: Beste – Grichel (80. Baumann), Strampe, Riewesell, Mundt – Kalk (59. Ehm), Buske, da Silva Mendes, Tank, Mayer – Frömming, Trainer: Christoph Schulz

GW Eimsbüttel: Witte – Görsch, Przybylski, Schirrmacher, Kassube – Burke (46. Schüßler), Harth (46. Kruse) – Garbe, Ostertag, Güldener – Ernst (46. Klemm), Trainer: Nico Grabarczyk

Gelbe Karten: Strampe, Mundt, Frömming – Ostertag, Przybylski, Schüßler, Klemm 

Gelb-rote Karte: Ehm (62. Foulspiel + Meckern)

Tore: 1:0 Frömming (32. Grichel), 2:0 Riewesell (42. Buske), 2:1 Ostertag (73. direkter Freistoß),  2:2 Ostertag (78. Klemm), 2:3 Görsch (90. Güldener)

Beste Spieler: geschlossene Mannschaftsleistung – Ostertag, Klemm

Schiedsrichter: Nico Banyar (TuS Berne)

Zuschauer: 55

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