„Dreckiger geht´s nicht!“
Glücklicher
Last-Minute-Sieg für GWE – Holsatia schiebt Frust
„Wir haben heute wirklich schmutzig gewonnen, schmutziger
geht es nicht!“, pustete GWE-Trainer Nico Grabarczyk nach der Partei seiner
Mannen erstmal tief durch.
„Wir haben heute genau das Glück gehabt, welches uns in den
letzten Spielen fehlte“, stimmte Linksverteidiger und Siegtorschütze Joachim
Görsch mit ein.
Auf der anderen Seite stand ein Enttäuschter Holsatia-Co-Trainer
Christoph Schulz: „Diese Niederlage tat wirklich nicht nötig. Für den Aufwand,
den wir in der ersten Halbzeit geleistet haben, wäre ein 2:2 gerecht gewesen“,
befand der „Co“ der Elmshorner.
Die Begegnung unter romantischer Flutlichtkulisse begann
zunächst sehr schleppend.
In den ersten 26 Minuten sorgte lediglich ein Fehlversuch
von GWE-Akteur Stefan Ostertag für Gefahr, als er die Kugel nach einer guten
Flanke von Carsten Harth aus 14 Metern über den Holsatia-Kasten beförderte
(12.).
In der 27. Minute war es dann der 20-jährige Maximilian
Garbe, der es nicht fertig brachte, das Leder aus kürzester Distanz zum 0:1 in
die Maschen zu setzen.
Die Gastgeber ließen sich derweil zunächst fast eine halbe
Stunde Zeit, ehe sie zum (ersten gefährlichen) Angriff bliesen.
Nach einem Steilpass in die Schnittstelle der Gäste-Abwehr
zeigte sich Schlussmann Patrick Witte nicht von seiner besten Seite und verlor
die Kugel im Duell gegen Angreifer Jerrit Tank, woraufhin Holsatias Nils Buske
zu überhastet an GWE-Kapitän Simon Schirrmacher scheiterte, der die Situation so
in allerletzter Not klären konnte.
Vier Minuten später gab es für Schirrmacher und seine
Kollegen nichts mehr zu klären, denn ein immer länger werdender Freistoß von
Christian Grichel landete schlussendlich bei Lennart Frömming, der die Kugel
aus nicht allzu großer Entfernung mit der Hilfe des Innenpfostens ins
GWE-Gehäuse setzte. Der nächste Rückschlag für Grün-weiß!
Holsatia bekam nun immer mehr Oberwasser und sorgte für
immer finsterer werdende Mienen bei den Gästen. In der 42. Minute dann der endgültige
Tiefpunkt für die Elf vom Tiefenstaaken, die bereits die letzten drei Spiele
teils sehr unglücklich verlor: Schirrmacher gelang es nicht, Buske auf der
linken Seite am Flanken zu hindern, was durch einen klärenden Kopfball zunächst
keine Folgen haben sollte, doch der, von Matthias Przybylski abgefälschte
Nachschuss von Yannick Riewesell aus der zweiten Reihe ließ Patrick Witte keine
Abwehrmöglichkeit. Holsatia erhöhte das Ergebnis auf kosten eines Teams aus
Eimsbüttel, das Übungsleiter Nico Grabarczyk am liebsten zur Halbzeit
runderneuert hätte.
Genau wie Flügelflitzer Maximilan Garbe bemängelte er das
unzureichende Zweikampfverhalten seiner Mannschaft. „Wir wirken in unseren
Spielen immer extrem unmotiviert. Es muss unser Anspruch sein, besser zu
spielen!“, äußerte sich der Mittelfeldspieler kritisch zur eigenen Leistung.
Deswegen zog Grabarczyk zum Wiederanstoß gleich alle
Wechseloptionen auf einen Schlag und brachte mit Till Schüßler einen erfahrenen
Spieler für das defensive Mittelfeld und mit Dennis Klemm einen weiteren
Offensivakteur. Außerdem kam Rückkehrer Claas Kruse durch seine Einwechslung zu
seinem Saisondebüt.
Ebenfalls eingewechselt wurde Holsatia-Spieler Patrick Ehm,
dem es auf dem Platz wohl nicht allzu sehr gefiel und nur drei Minuten nach
seiner Einwechslung nach der zweiten gelben Karte des Feldes verwiesen wurde.
Eine Ampelkarte, die laut Holsatia-Co-Trainer, Schulz „absolut berechtigt“ war.
Sportlich blieb zunächst alles beim Alten: die Gäste kamen zwar
durch Kruse und Görsch zu kleinen Tormöglichkeiten, doch ein zwingender Abschluss
sollte weiterhin nicht bei rumkommen. Stattdessen hätte Holsatia nach knapp 65
Minuten alles klar machen können, doch Lennart Frömming verzog mit seinem
Schuss nach energischer Vorarbeit von Nils Buske. 73 Minuten gespielt: den
Gästen rannte mehr und mehr die Zeit davon.
Wenigstens ein Punkt sollte es sein, gegen einen Gegner, der
nun kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Freistoß Stefan Ostertag aus
halblinker Position; Torentfernung etwa 21 Meter: Tor – Ostertag
hob das Ding über die nicht hochspringende Mauer direkt in die Maschen. GWE war
nun wieder dran und wollte mehr!
78. Minute: Der eingewechselte Dennis Klemm mit einer
schönen Flanke von Linksaußen zu Stefan Ostertag, der mit einem Kopfball am
zweiten Pfosten seinen ersten Doppelpack der laufenden Pflichtspielsaison
köpfte. 2:2 am Koppeldamm!
Holsatia verspielte die hart erkämpfte Führung innerhalb von
nur fünf Minuten!
Ein Sprung in die 90. Minute: Es spielten nur noch die
Gäste, die jetzt die drei Punkte witterten. Noch einmal Freistoss für das Team
von Trainer Nico Grabarczyk.
Güldener mit der Hereingabe von Linksaußen, Beste mit dem
Fehlgriff und schließlich war es der aufgerückte Joachim Görsch, der die Kugel
in der Verwirrung des späten Abends aus kürzester Distanz über die Linie
drückte. 2:3 in der 90. Minute!
Grün-weiß Eimsbüttel sicherte sich trotz einer spielerisch
selten erfreulichen Leistung drei Punkte in Elmshorn, was auch Grün-weiß-Akteur
Nick Burke so sah: „Wir haben hier heute 90 Minuten durchgehend schlecht
gespielt. Jedoch hatte Holsatia nach dem Platzverweis keinen Druck mehr
aufbauen können, was uns mehr Möglichkeiten verschafft hat.“, erkannte er einen
der beiden Knackpunkte im Spiel. Den anderen sah er im Anschlusstreffer zum
2:1: „Nach dieser schönen Einzelaktion wurde uns klar, dass wir hier gewinnen
können“, berichtete der Mittelfeld-Mann.
Siegtorschütze Joachim Görsch sah die Leistung seiner
Mannschaft weniger kritisch: „Ich denke, wir haben heute nicht so schlecht
gespielt. Wir haben gut angefangen und hätten schon in der ersten Halbzeit drei
Dinger machen müssen. Zudem hat es vor dem 2:0 für Holsatia ein klares
Foulspiel an Maximilian Garbe gegeben. Der Schiedsrichter hat sowieso sehr
einseitig gepfiffen!“, haderte der Defensivmann mit dem Spielleiter.
In der Frage nach dem Spieler des Spiels waren sich
allerdings alle einig:
„Stefan hat uns wirklich das Spiel gerettet!“, freute sich
Joachim Görsch über die Leistung des Doppeltorschützen.
Ob Stefan Ostertag auch aus dem nächsten (Frei-)Tag einen
(Oster-) Tag machen kann, bleibt abzuwarten. Gegner an der Sportanlage
Tiefenstaaken ist die Elf vom TV Haseldorf.
Für Holsatia wird es nun beim Gastspiel gegen die zweite
Mannschaft der SV Lieth darum gehen, einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu
landen.
Die richtige Marschroute für beide Teams fand zum Abschluss
Grün-weiß Angreifer Sebastian Ernst: „Vergessen, weitermachen, nächstes Spiel!“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Holsatia im EMTVII:
Beste – Grichel (80. Baumann), Strampe, Riewesell, Mundt – Kalk (59.
Ehm), Buske, da Silva Mendes, Tank, Mayer – Frömming, Trainer: Christoph Schulz
GW Eimsbüttel:
Witte – Görsch, Przybylski, Schirrmacher, Kassube – Burke (46. Schüßler), Harth
(46. Kruse) – Garbe, Ostertag, Güldener – Ernst (46. Klemm), Trainer: Nico
Grabarczyk
Gelbe Karten:
Strampe, Mundt, Frömming – Ostertag, Przybylski, Schüßler, Klemm
Gelb-rote Karte:
Ehm (62. Foulspiel + Meckern)
Tore: 1:0
Frömming (32. Grichel), 2:0
Riewesell (42. Buske), 2:1 Ostertag (73.
direkter Freistoß), 2:2 Ostertag (78. Klemm), 2:3 Görsch (90. Güldener)
Beste Spieler:
geschlossene Mannschaftsleistung – Ostertag, Klemm
Schiedsrichter:
Nico Banyar (TuS Berne)
Zuschauer:
55
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