Slava
FU!
Wilde
Schlussphase: Neuling SC FU schmeißt Kreisligisten aus dem Pokal
Von einer Überraschung zum Abschluss des Lottopokalerstrundensamstags sprechen,
doch der Szenekundige weiß: Mit dem SC FU ist auf jeden Fall zu rechnen!
Dem Kreisligisten DSC Hanseat hatte die einstige sechste Herren BUs und nun
selbstständig unter SC Feine Ukraine firmierende Truppe aus der Kreisklasse B
schon mal die Grenzen aufgezeigt.
In einem technisch wie taktisch anspruchsvollen Duell gefiel der amtierende
Vizemeister der Kreisklasse B4 (70 Punkte bei 145:22 Treffern in wegen
gegnerischer Nichtantritte nicht kompletten 26 Spielen) mit viel Ballbesitz und
Geduld im Spiel nach vorne.
Und kaum waren sie einmal im Angriffsdrittel angekommen, netzte Oleksandr
Glavchev prompt aus Mittelstürmerposition zum 1:0 (9.). Jubel beim zahlreichen
Anhang, der sich in Teilen gar zu einer Art Ultrafraktion mit Bannern und
Trommel formierte.
Schwierige Aufgabe dagegen für die Gäste, die sich in der Gradwanderung
zwischen erhöhtem Risiko und Defensivkontrolle eher für Letzteres entschieden.
Erst kurz vor der Pause gab Tayfun Karakaya einmal seine Visitenkarte per
Standard aus 17 Metern ab: Gut pariert von Schlussmann Dmytro Shvietsov (45.+1)!
Weniger wusste da sein Gegenüber auszurichten, als Kollege Malkhan Aryubi bei
Oleh Fedoryshyns Zuspiel auf Valentyn Hrechyshnykov das Abseits aufhob und der
bediente Stürmer frei durch flach zur Verdopplung einschob (47.).
Hrechnyshnykov war es auch, der nach etwas mehr als einer Stunde die gefühlte Entscheidung
an der Friedrichshöh besorgte. Einen Zusammenprall der unterschiedlichen
Gewichtsklassen entschied der Ukrainer überraschend für sich, um daraufhin mit
etwas Abfälschungsglück auf 3:0 zu stellen (63.).
Das Thema schien durch, doch plötzlich brachten sich die Blau-gelben selbst in
die Bredouille. Ungeschickt stolperte der bis dahin defensiv überragende Nikita
Shvets in Angreifer Karakaya hinein – Strafstoß! Außenspieler Kevin
Koranche-Taylor übernahm und schon stand es nur noch 3:1 (70.).
Genug Zeit blieb den Dulsbergern ja noch allemal, zumal Spielmacher Karakaya und
der quirlige Torschütze immer besser ins Rollen kamen. Shvets wusste
Koranche-Taylor etwas notbremsenverdächtig (es gab nur „Gelb“) nur noch von den
Beinen zu holen (74.), ehe eine körperliche Begegnung mit dem etwas
übermotivierten Torsteher (karrte nach einer Ballaktion im Strafraum nochmal nach)
zum verletzungsbedingten Aus der Nummer 22 führte. Der Schiedsrichterassistent
hatte dies übrigens registriert und nutzte die wenig später folgende
Behandlungspause, seinem „Chef“ von der Beobachtung zu berichten.
Schiedsrichter Nicolas Zum Brook aber verzichtete sowohl auf den berechtigten
Strafstoß, als auch eine persönliche Strafe des bereits wegen Zeitspiels
verwarnten Shvietsov…
Zu allem Überfluss ging es für den bereits fünfmal wechselaktiven DSC in Unterzahl
weiter. Das Kämpfen lohnte sich jedoch auch trotz Dezimierung, hatte Karakaya
seine Farben in der Zwischenzeit mit einem seiner gefährlichen Freistöße in die
Torwartecke auf 3:2 herangebracht (75.). Das Feld für eine wilde wie spannende
Schlussphase war bestellt! Eine Sechs-gegen-Zwei-Konterchance des SC FU
verteidigten Idrissa Sambou und Okan Uygar bemerkenswert (89.). Der Ausgleich
blieb im Rahmen des Möglichen. Als Ruslan Maidan Gegenspieler Wolf im
Sechzehner klar mit dem Fuß traf, geisterte das Strafstoßtor zum 3:3 bereits
durch die Gäste-Köpfe, doch wieder erfolgte kein Pfiff für die verzweifelten
Herren in Weiß (90.+1).
Dagegen fing man sich in Nachspielminute sieben den Overkill in Form Fedoryshyns
Lupfer zum 4:2-Endstand und das letztlich bittere Aus des Klassenhöheren war besiegelt.
Tore: 1:0 Hlavchev (9.),
2:0 Hrechyshnykov (47. Fedoryshyn), 3:0 Hrechyshnykov (63.), 3:1
Koranche-Taylor (70., Strafstoßtor, Shvets an Karakaya), 3:2 Karakaya (75.,
direkter Freistoß), 4:2 Fedoryshyn (90.+3)
Schiedsrichter: Nicolas Zum Brook
(1. FC Hellbrook, Note 5: verpasste es in der ersten Halbzeit, mit persönlichen
Strafen einen Rahmen für ein geordnetes Match zu stecken, die chaotische
Schlussphase nahm dann ihren Lauf…)
Zuschauer: 110
...nebenan wurde derweil noch XXL-Beerpong gespielt... |