Joker
Ademi erlegt seinen bald-Club
Eingewechselter
Stürmer schießt HSV-2003er ins Meisterschaftsendspiel
Der Transfermarkt sorgt manchmal für seltsame Fügungen. Spieler sollen kommen,
Spieler müssen / können / sollen gehen – Kader verändern sich. In die besondere
Situation, die zukünftigen Kollegen mit seiner noch-Mannschaft aus dem
Wettbewerb zu werfen, geriet an diesem Abend HSV-Stürmer Bleron Ademi, der wie
sein Kollege Kalif Anthonio im nächsten Jahr im Eintracht-Trikot auflaufen
wird.
Zunächst aber hatte er von der Bank aus ansehen müssen, wie seine aktuellen
Teamkameraden um den gefährlichen Torabschluss gegen das erneut defensiv
denkende Eintracht-Kollektiv rangen, bis bei Tom Kankowskis 16-Meter-Schuss nur
Nuancen zum Erfolg fehlten (14.). Wenig später durfte es der 13-Jährige aus
verkürzter Distanz nochmal versuchen, bewertete der kleinliche Marcel Jüttner
(SC Alstertal/Langenhorn) an der Pfeife eine unglückliche Kopfballabwehr
Lennart Granzows gegen eine Frantz-Flanke als strafstoßwürdig, da ihm die Kugel
dabei an den am Körper angelegten Arm sprang – eine harte Entscheidung, für die
Eintracht-Kapitän Panagiotis Koliofotos jedoch Verständnis aufbrachte: „Es war
schon ein Strafstoß, aber auch keine Absicht“, konstatierte der angeschlagen
ins Spiel gegangene Armbindenträger nach der Begegnung diplomatisch.
Kankowski war dies indes egal: Rechtsschuss, rechts oben – 0:1 (18.)!
In der Folge lag die Verdopplung des HSV-Vorsprungs in der Luft, doch mit einer
starken Körperabwehr gegen eine technisch edle Verarbeitung einer Vorarbeit Mohammed
Mohseins durch Elijah Krahn hielt der formstarke Luca Voigtmann seine Farben
vorerst im Spiel, was dem EN-Fänger zwei Minuten vor der Pause allerdings nicht
mehr gelingen sollte. Miguel Pinar bekam im Zentrum jede Menge Raum und Zeit,
um das Spielgerät aus 18 Metern zum 0:2 in die Maschen zu setzen.
Die vermeintliche Vorentscheidung, fehlte es den Gastgebern an spielerischen
Mitteln in der Bewegung nach vorn und merkte man ihnen deutlich an, dass die
Viertelfinal-(Abwehr-)Schlacht von Lohbrügge, zwei Tage zuvor, viele Körner
gekostet hat.
Doch plötzlich schienen sie wieder mittendrin im Geschäft, nachdem ein
Koliofotos-Freistoß über den Umweg Samed Saggöz den abstaubenden Zisimos
Dimakis im Strafraum fand (42.).
Geht da vielleicht doch noch etwas für das Team in Schwarz?
NEIN, lieferten die Rothosen sofort die passende Antwort in Form des 1:3, das
der eingewechselte Amir Mohammadi mustergültig über links vorbereitete, um dem
erst seit drei Minuten auf dem Platz stehenden Ademi zu Teil eins seines
Feldzuges gegen die zukünftigen Kollegen zu verhelfen, schloss er hier ebenso
aus günstiger Mittelstürmerposition mit links ab, wie nur Sekunden danach zum
1:4.
Der Fisch war vom Teller und so verrannen die letzten Saisonminuten für die
Heilmann-Equipe, die mit Felix Drees´ Distanzschuss, den Mika Lorenz im
HSV-Gehäuse schön zur Ecke abwehrte, ein letztes Lebenszeichen abgaben (57.), ehe
der favorisierte Widersacher den Platz als Derbysieger und U13-Meisterschaftsfinalist
verließ.
Ob es im Endspiel am kommenden Sonnabend eine weitere Auflage des ewigen
Schlagers gegen den FC St. Pauli oder einer Kontrahage mit dem WTSV Concordia
kommen wird, entscheidet sich derweil am Mittwoch am Bekkamp zu
Hamburg-Jenfeld.
Eintracht Norderstedt 1.D:
Voigtmann – Völzke (22. Saggöz), Dimakis (56. Pelger), Granzow (60. Ridder),
Koliofotos – Ajrulli, Kaiser (31. Wüschem), Riesner, Drees, Trainer: Lionel Heilmann
Hamburger SV 1.D: Lorenz – Werda
(31. Zimmermann), Brodersen, Frantz – Kankowski (31. Zimmermann), Pinar (46.
Krahn) – Mohsein, Koeberer (40. Ademi), Krahn (19. Mohammadi), Trainer: Philipp
Henkel
Tore: 0:1 Kankowski (18.
Handstrafstoß, Granzow), 0:2 Pinar (27. Kankowski), 1:2 Dimakis (42. Saggöz),
1:3 Ademi (43. Mohammadi), 1:4 Ademi (44.)
Schiedsrichter: Marcel Jüttner (SC
Alstertal/Langenhorn, Note 3,5: Nahm der Partie mit dem Abpfeifen einiger
„Phantomfouls“ (z.B. Saggöz an Kankowski (23.), wofür der Norderstedter auch
noch eine komplett unangebrachte Verwarnung erhielt) zu weilen etwas Dynamik, richtig
dagegen die Mehrzahl seiner Abseitsentscheidungen und Ajrullis Verwarnung
(Klammern, 53.) nach abgewartetem Vorteil, der Handstrafstoß war streng,
korrespondierte jedoch mit seiner Gesamtlinie.)
Zuschauer: 82
Dienstag, 28. Juni 2016
Spielbericht Eintracht Norderstedt 1.D - Hamburger SV 1.D
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