„In
zwei Jahren Bundesliga“ – Lorenz ballert SCS weiter!
Den
Oberligisten eliminiert: Dreierpack hievt Schanze-2008er ins Achtelfinale
„Natürlich ist es eine Überraschung, wenn man als Landesligist den Oberligisten
schlägt“, stellte Theo Spöhrer, der soeben mit seiner Schanze-B1 den SV
Rugenbergen aus dem Pokal eliminierte, das auf dem Papier Stehende fest. Doch
inhaltliche Gründe dafür gab es ebenso zahlreich: „Auf jeden Fall war der
Teamzusammenhalt bei uns besser. Wir haben wirklich jeder für jeden gekämpft.
Das hat bei denen gefehlt“, fielen Einsatz und Moral unter
SCS-Regen-Flutlichtkulisse ebenso ins Gewicht wie „Phasen, in denen wir besser
waren“. Und: „Wir haben unsere Chancen besser genutzt“. Ein Prädikat, das vor
allem in Richtung von Kleon Lorenz ging. „Ein super Spiel von Kleon – da kann
man nicht meckern“, ordnete Spöhrer den Auftritt des an guten Tagen Unterschiedsspielers
und an schlechten Totalausfalls ein. Vor allem, weil „er diesmal seine Schüsse
genutzt und nicht zehn Meter übers Tor gehauen hat“.
Erstmalig demonstriert in Minute zehn. „Ein schönes Tor mit ein bisschen Hilfe
vom Gegner“. So fälschte ein Roter den Versuch im nach innen ziehen exakt so
ab, dass die Kugel im hohen Bogen über den Goalie zum frühen Vorsprung
hineinplumpste.
Wichtig für den SCS, der zu Beginn alle Hände voll zu tun hatte, sich aus dem
Druck des Oberligazweiten zu lösen.
Verlass war dabei auch auf Schlussmann Enno Gloßner, der beispielsweise einen
Heilmann-Versuch aus der zweiten Reihe zur Seite parierte (15.).
Chancenlos der Fänger dagegen kurz darauf, als Arthur Schreiber, der nach
reduzierter Trainingsbeteiligung und zuletzt zeitgleichen
Schiedsrichtereinsätzen an Spieltagen eine Anlaufphase benötigte, die Kugel im
Aufbau herschenkte und Nico Scherwat letztlich „Danke“ sagte – 1:1 (16.)!
Schanze aber blieb im Film und verzückte gar durch spielerische Linie. In
Fötus-Stellung holte Schreiber einen Defensivfreistoß raus, woraufhin
Marineblau die Kugel herrlich zirkulieren ließ. Schreibers Verlagerung nach links
erwies sich hierbei ebenso als sinnvoll, wie das Angriffsfinale, das Lorenz auf
Ablage des starken Felix Lenzen „schön reingehauen“ hatte. Ein fieser Aufsetzer
stellte den baumlangen Morten Dieckmann, der den unpässlichen Frederic Poll zwischen
den SVR-Pfosten vertrat, jedenfalls vor eine für ihn unlösbare Aufgabe (26.).
Weitaus weniger effizient agierten da die bemühten, auf dem wenig geräumigen
Geläuf aber um ihre Stärke des schnellen Offensivpersonals beraubten Gäste.
Scherwat sah seinen Ball noch vor dem Strich geklärt (30.), Heilmanns
Direktabnahme zischte vorbei (36.) und wieder ETV-Rückkehrer Scherwat
scheiterte aus der Bewegung an Gloßner (38.), um kurz vor der Pause mit links
drüber zu löffeln (40.).
Nicht erfolgreicher verlebten die zunehmend hektischer werdenden Bönningstedter
den zweiten Abschnitt, der nach Johann Lamollers Mecker-Tirade gegen den
Unparteiischen für fünf Minuten in Unterzahl zu bestreiten war (52.). Mit
Lamoller traf es freilich keinen Unbekannten, hatte der Kapitän in der Vorwoche
eine Schlägerei nach Spielende angezettelt. Glückwunsch zu diesem vorbildlichen
Führungsspieler!
Zu allem Überfluss fing sich der Klassenhöhere nach einer knappen Stunde gar
das dritte Ei. Auf einem hohen Schreiber-Freistoß sammelte sich zwar bereits
eine Regenpfütze, doch trotzdem würgte abermals Lorenz die Kugel gegen den
unsicheren Dieckmann in drei Anläufen über die Linie (59.). „Ich hatte ein
bisschen Angst, dass der doch nochmal von der Linie gekratzt wird“, beschrieb
Kollege Spöhrer seinen persönlichen Nervenkitzel beim 3:1, bei dem er „schon
dreimal das Gefühl hatte, dass der Ball drinnen war“.
Lorenz unterdessen war mit Treffer Nummer drei bereits vorzeitig zum Mann des
Tages aufgestiegen. „Wirklich ein super Spiel von ihm! Schöne Tore, wichtige
Tore. Wenn er immer so viele Tore macht, dann spielen wir in zwei Jahren
Bundesliga“, bewertete Spöhrer den Auftritt seines später leicht
zeitstrafengefährdet substituierten Torjägers.
Die verbliebenen Schanzer wehrten sich in der Folge gegen die rot-schwarze
Schlussoffensive, die vor allem über Standards lief. Zwei davon wischte Gloßner
gekonnt aus der Luft (75. & 76.), während es gegen den am langen Pfosten
blanken Jacob Jahns zur Rettungstat am Boden kam (Azimullah Mohammadi löschte
die Szene schließlich per Grätsche, 77.).
Mehr passierte dann nicht mehr, im Flutlichtsprühregen, sodass der
Achtelfinaleinzug des Landesligisten perfekt war. Anfang März warten dort nun
vertraute Gesichter aus Hamburg-Ost: Ligakonkurrent (und Spitzenreiter) SC
Vier- und Marschlande gibt sich zur Runde der letzten 16 die Ehre am
Wasserturm. „Ich mag es jetzt nicht so sehr, gegen die zu spielen, aber diesmal
spielen wir ja zum Glück auf unserem Platz“, ging der Kelch des „grauenhaft
kleinen Platzes“ am Zollenspieker immerhin am SCS vorbei. „Ich glaube, es gäbe
schlimmere Lose; vielleicht aber auch leichtere“, bleibt die Gefühlswelt vor
einem „nicht deutlich leichteren Spiel, als das, was wir jetzt hinter uns
haben“, ambivalent.
Zufriedenheit herrscht dagegen mit der „guten Entwicklung, was spielerische
Sachen angeht“. „Auch der Zusammenhalt ist besser geworden. Von der
Tabellensituation könnten wir jetzt natürlich noch besser dastehen. Letzte
Saison war okay am Ende, aber dieses Jahr könnten wir noch ein bisschen besser
dastehen“, geht der Blick des Landesliga-Fünften nicht ganz zu Unrecht gen
Aufstiegskampf.
Tore: 1:0 Lorenz (10.),
1:1 Scherwat (16.), 2:1 Lorenz (25. Lenzen), 3:1 Lorenz (59. Schreiber)
gelbe Karten: Schreiber, Hameed
Mohammed, Lorenz – Lamoller, Rabeary
Zeitstrafe: Lamoller (SVR, 52.,
unsportliches Verhalten)
Schiedsrichter: Ali Cüneyt Kurnaz
(Eimsbütteler TV)
Zuschauer: 50
Samstag, 14. Dezember 2024
Spielbericht SC Sternschanze 1.B - SV Rugenbergen 1.B
Freitag, 13. Dezember 2024
Spielbericht Holsatia/TSV Sparrieshoop/FC Elmshorn 1.Ü60 7er - Blau-weiß 96 Schenefeld/SV Blankenese 1.Ü60 7er
Die
Ruhser-Hardcore-Festspiele
Neun
Torbeteiligungen: Top-Stürmer bringt die Fans zum Eskalieren
Freie Flanke Stefan Jermies von rechts, abgewehrt; tödlicher Querpass der Gäste
und doch noch kam Holsatias Nummer 10 von halbrechts zum erfolgreichen
Rechtsschuss – 10:0 (65.)! Ein besonderer Treffer in der Ü60
7er-Auseinandersetzung zwischen den Spielgemeinschaften Holsatia/TSV
Sparrieshoop/FC Elmshorn (im Folgenden „Holsatia“ genannt) und Blau-weiß 96/SV
Blankenese, war die bis dahin erste Heim-Bude, an der Torjäger Bernd Ruhser
nicht direkt beteiligt war.
Ihren Anfang hatten die „Berni-Festspiele“ auf dem Walther-Poser-Platz bereits
in Minute drei, als der 68-Jährige in feinster Mittelstürmermanier zum 1:0
netzte.
Begeisterung darüber auch aus dem ersten Stockwerk des Nebengebäudes, wo
Holsatias A-Jugend zeitgleich ihren Mannschaftsabend verbrachte. Da durfte die
passende Tor-Hymne natürlich nicht fehlen!
Bis die inzwischen am Spielfeldrand postierten Nachwuchskicker erneut Scooters
Gassenhauer „Always Hardcore“ (Auf geht´s Holle!) über die Kaltenweide schallen
lassen konnten, versiebten die Gastgeber einige gute Gelegenheiten. Ein wenig
hatte man Konzentration und Laufvermögen heruntergedrosselt. Dann aber durfte
wieder gejubelt werden (21.). Ruhser leitete selber per Rückraumpass zu Jens
Duffke ein, um das folgende tiefe Zuspiel mit links zu vollenden. Schlussmann
Uwe Sokolowski hatte mit einem Rechtsschuss gerechnet…
Auf Zuspiel Torsten Bluhm vollendete Ruhser direkt im Anschluss seinen Hattrick
(22.).
Streich Nummer vier erfolgte, zentral alleingelassen, nach erneuter Hereingabe
Bluhm (31.), während es auch als Vorbereiter klappte. Ein Pass von rechts (30.)
und ein Umkurven des Tormannes, samt Pass von der Grundlinie (33.), bescherten
Duffke unwiderstehliche Einschussmöglichkeiten.
Ein halbes Dutzend also bereits zur Pause. Was steht den bemitleidenswerten
Gästen da noch alles bevor? Zunächst eine eigene, sauber herausgespielte,
Großchance, die Holle-Goalie Helmut Averbeck mit der linken Pranke entwertete
(42.).
Bevor die „Achter De Weiden“ ansässigen Blauen aber eine Aufholjagt starten
konnten, trieben wieder Ruhser und Duffke ihr Unwesen. Diesmal vollendete
Letzterer nach Doppelpass zum 7:0 (43.), dem Ruhser mit rechts das Oktett (47.)
und aus der Ferne das Nonett (49.) folgen ließ. Jermies eingangs erwähnter
Treffer machte es schließlich zweistellig (65.), woraufhin eine Produktion der
Herren Antonio Calastri und Frank Oehlers den 11:0-Endstand herbeiführte (67.).
Hätte der Unparteiische seine Ankündigung, die zweite Halbzeit nur 20 Minuten
lang spielen zu lassen, doch bloß befolgt, mochte man der unterlegenen
Auswärts-Elf gegönnt haben. Mitnichten blieb diese zumindest im zweiten
Abschnitt komplett blass. Der nicht nur bei Volker Dammanns Auftauchen vor dem
Fuß-klärenden Averbeck mögliche Ehrentreffer (53.) wäre dem Tabellenvierten
sicherlich zu gönnen gewesen.
So aber stand bei den meisterschaftsverwöhnten Quergestreiften die Null. Sechs
Zähler hinter dem Primus, HSV, bei einem Match weniger, überwintert man
nebenbei in Schlagdistanz zum nächsten Titelgewinn.
Tore: 1:0 Ruhser (3.), 2:0
Ruhser (21. Duffke), 3:0 Ruhser (22. Blum), 4:0 Duffke (30. Ruhser), 5:0 Ruhser
(31. Blum), 6:0 Duffke (33. Ruhser), 7:0 Duffke (43. Ruhser), 8:0 Ruhser (47.
Calastri), 9:0 Ruhser (49. Schümann), 10:0 Jermies (65.), 11:0 Oehlers (67.
Calastri)
Schiedsrichter: Erdogan Orhan
(Gencler Birligi)
Zuschauer: 3
Samstag, 7. Dezember 2024
Spielbericht SC Nienstedten 1.B - FC Eintracht Norderstedt 1.B
Joker
Aydogdu entscheidet
Per
Heber: Einwechselspieler lässt den Oberliga-Primus spät jubeln
Keine Heldentaten, aber eine brutale Effizienz machte sich zum Abschluss des
U17-Oberliga-Jahres 2024 die Elf Eintracht Norderstedts zu Eigen. Das Resultat:
drei Zähler beim SC Nienstedten.
Dieser hatte sich im Nasskalt des ersten Dezemberwochenendes als gut
organisierter Gegner mit der Fähigkeit, den Zugriff rund um den eigenen
Sechzehner zu wahren, herausgestellt. Gar nicht so einfach, da ein gutes Rezept
zu finden. Abhilfe schaffte da ausgerechnet der Gegner, der dem Schiedsrichter
mit Babucarr Sallahs Knöchelkontakt an Valentino Kurtaj keine andere Wahl ließ,
als subito auf den Punkt zu zeigen. Kurtaj verwandelte, den Keeper verladend,
selbst und aufgewertet war der sonst eher schwergängige Auftritt (11.).
Inhaltliche Aufwertung erfuhr das Treiben auch danach keine. Die Hausherren
beschränkten sich weiter auf defensive Kontrolle, während sich EN03 zu oft in
Einzelaktionen festbiss.
Etwas Schwung in die Bude brachte erst ausgerechnet ein erzwungener Wechsel auf
Seiten des SCN, nachdem Henry Schmitz an der gegnerischen Grundlinie (Ball
gespielt) abgegrätscht worden war und verletzt runter musste. Lino Aus dem
Kahmen ersetzte ihn und fügte sich just mit einem mutigen Fernschuss ein (40.).
Überhaupt ergriffen die West-Hamburger nun mehr die Initiative, was der müden
Partie sichtlich guttat. – und nicht zuletzt ihnen selbst, verwertete Mika
Ruester ein Zuspiel aus der Tiefe mit reichlich Raum auf halblinks zum
Gleichstand (59.).
Das Heimteam nun sogar etwas am Drücker. Abermals Aus dem Kahmen probierte es
frech per Heber aus 43 Metern. EN-Fänger Sam Schaper wurde das offensive
Stellungsspiel jedoch nicht zum Verhängnis (71.).
Anders auf der Gegenseite. Dort hatte der glücklose Flügelspieler Zaid Abtah
seine Herunternahme zu Gunsten Talha Aydogdus mürrisch zur Kenntnis genommen. Der
Joker Lieferte – wie schon in der Vorwoche – und hob das Leder drei Minuten vor
dem Ende mit Gefühl von halbrechts über Schlussmann Michel Felst zum letztlich
etwas schmeichelhaften Siegtreffer (77.).
Tore: 0:1 Kurtaj (11.,
Strafstoßtor, Sallah an Kurtaj), 1:1 Ruester (59. Bergmann), 1:2 Aydogdu (77.)
Schiedsrichter: Leif-Thore Peters
(SC Cosmos Wedel, Note 5: hatte offenbar seine Karten daheim vergessen,
sämtliche (taktischen) Fouls blieben ohne persönliche Sanktionierung, unternahm
deutlich zu wenig gegen die daher aufkommende verbale Unruhe)
Zuschauer: 30