St.
Pauli schleppt sich ins Finale
Hochspannung am Bekkamp – Cordi nutzt
seine Chancen nicht und scheidet aus
Die größte Wohltat des Abends dürfte für die 2003er
des FC St. Pauli wohl der Abpfiff von Schiedsrichter Jens Wolf (Bramfelder SV)
nach 60 Minuten und 93 Sekunden Nachspielzeit gewesen sein, hatte das
Zitterhalbfinale beim WTSV Concordia mit diesem sein herbeigesehntes Ende.
Ein Zustand, der sehr viel über Stärkeverhältnis und
Verlauf des Spiels verriet.
Allerdings hätte es für die Brummerskamp-Equipe so
einfach laufen können, hätte sich das gesamte Geschehen so abgespielt, wie in
der durchaus schwungvollen Anfangsphase, in der die um Ordnung bemühten
Concorden früh unter Druck gerieten und in Person von Ali Hosseiny gegen Igor
Matanovic auf der Linie zu klären hatten (2.), was Schlussmann Moritz Neitzel wenig
später höchst persönlich übernahm, im zweiten Anlauf aber schließlich doch
geschlagen wurde – von Mitspieler Luka Bozickovic und nicht vom ebenfalls
heranrauschenden Muhammed Güner, wie der Unparteiische auf seiner
Spielnotizkarte vermerkte.
Abgesehen von einer übertrieben Verwarnung für Suad
Beyhan (25.) sollte es für längere Zeit der letzte Eintrag sein, schlugen die
Gäste aus ihrer guten Ausgangsposition keinen Profit, während Schwarz-rot
allmählich besser in die Partie fand, bis auf einen wuchtigen Distanzschuss von
Beyhan (knapp über das Tor, 7.) jedoch keine zwingenden Aktionen zu vermelden
hatte.
Ganz im Gegenteil zum zweiten Abschnitt, den der
emsige Jeffrey Agyemang und seine Kollegen mit einem Chancenhattrick, dessen
Höhepunkt aber lediglich ein Pfostentreffer (35.) war, eröffneten.
Auf der anderen Seite dasselbe Bild: „Lupfer von
Matanovic knapp vorbei (36.)“, „Neitzel rettet gegen Güner zur Ecke (37.)“ und
„Güner hängt Klose ab, trifft allein vor dem Tor den Außenpfosten (45.)“,
lauteten die folgenden Einträge auf dem Notizzettel, ehe Cordi unter der
Beobachtung eines Gegners, der nach der Sprengung des Zentrumsduos
Jessen/Krivoscheev durch die Herausnahme von letzterem auf der Suche nach
Ordnung weilte, erneut zur Attacke blies und wiederholt Pech im Abschluss
erlebte, zielte Eigentorschütze Luka Bozickovic im Fallen knapp vorbei (46.), woraufhin
sich der Zwölfjährige im zweiten Anlauf einer Fußabwehr Alessio Sannas beugen
musste (48.).
Das Anrennen der Jungs von Philipp Lee und seinem
Trainerkollegen Manuel Demir, der teilweise quasi als zehnter Jenfelder auf dem
Spielfeld zu finden war, sollte an diesem Abend einfach nicht belohnt werden,
obwohl sie bis zur letzten Sekunde erbittert um den verdienten Ausgleich
fighteten.
So kostete dieses Duell auch Braun-weiß einiges an
Nerven, von denen der extrem fleißige Muhammed Güner mit seinem Linksschuss aus
halblinker Strafraumposition noch welche hätte retten können, wäre da nicht Ali
Wahidis Rettungstat vor dem Kreidestrich gewesen (51.).
Schlussendlich sollte es aber dennoch zum mehr als
schmeichelhaften Finaleinzug reichen, sodass man sich einmal mehr dem
obligatorischen Clásico gegen den Hamburger SV stellen darf, in diesem Endspiel
aber eine klare Leistungsstabilisation braucht, möchte man sich gegen Miguel
Pinar und Co die Jahrgangskrone von Hamburgs 2003ern aufsetzen.
WTSV
Concordia 1.D: Neitzel – Hosseiny, Klose, Wahidi – Wehr,
Beyhan, Bozickovic Törber – Agyemang, Trainer: Philipp Lee & Manuel Demir
FC
St. Pauli 1.D: Sanna – Urbschat, Buhr – Buskies,
Krivoscheev (40. Düwel / 59. Woldt), Jessen, Sommer (50. Weymar) – Matanovic
(50. Krivoscheev), Güner (60. Matanovic), Trainer: Benjamin Olde
Tore:
0:1 Bozickovic (4. Eigentor, Matanovic)
Verwarnungen:
Beyhan – keiner
Schiedsrichter:
Jens Wolf (Bramfelder SV, Note 4: Umsichtig bei der Bewertung von Zweikämpfen
und meist sinnvolle Vorteilsanwendung, wie bei Muhammed Güners Großchance, vor
der Lukas Weymar im Strafraum gelegt wurde (51.). Beyhans Verwarnung (Foulspiel
an Krivoscheev) war allerdings mitnichten nötig (25.). Offenbarte diverse
Unsicherheiten bei Einwurf- und Abstoß- / Eckballentscheidungen. )
Zuschauer:
100
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