Den
„Ex“ bezwungen
TVH-Reserve
siegt im Nachholderby – dank ehemaliger Akteure des Gegners
Tief in der Bedeutungslosigkeit der Kreisklasse B1, wo insgesamt vier Teams um
den folgenlosen sechsten Platz konkurrieren, erhielt dieses fiktive Schneckenrennen
noch einmal neue Dynamik. Auslöser dafür: der Derbysieg für die Reserve des TV
Haseldorf über die aus dem nahegelegenen Moorrege.
Der Importanz des Duells angemessen, begegnete einem schon vor der – man kann
es vorwegnehmen – äußerst fairen Auseinandersetzung der erste TVH-Akteur im
Schloßparkstadion mit fassfrischer Hopfenkaltschale.
Als prickelndes Vergnügen ging der Kick selbst am Mittwochabend dagegen eher
nicht durch. Auch, wenn zu Beginn der eine oder andere Ansatz zu erkennen war.
Vor allem bei den Gästen, wo Dominic Jahnke seine bis dahin reichenden Kräfte
belebend über rechts einsetzte, um Tobias Klug jeweils zum Schuss kommen zu
lassen – oder zu dem wie man es nennen will – wenn selbst Feldspieler Fabian
Eberhardt im TVH-Gehäuse nur den Fuß zur Abwehr hinhalten muss (8.) und im
zweiten Anlauf Laufweg und Abspielzeitpunkt nicht zusammenpassten (15.).
Die Gastgeber vermochten dagegen erstmal nur durch Phil Mohrdiecks freien
Kopfball (ein gutes Stück vorbei nach schöner Kranz-Flanke) einen Anstrich von
Gefahr zu versprühen (10.).
So plätscherte das Geschehen fortan ambitionslos vor sich hin, bis moorreger
Torwartslapstick das 1:0 des frei einschiebenden Mohrdieck herausbeschwor
(38.).
Hängende Köpfe bei den Gästen, die gleich ein zweites Mal zum Treffer einluden.
Ohne Warnung vor dem heranrückenden Gegenspieler verlor Gian Luca Reinl das
Leder im Aufbau, sodass ausgerechnet mit Thore Rommel einer der ehemaligen
Moorreger im TVH-Dress letztlich keine Mühe hatte, vor der Kiste auf den 2:0-Halbzeitstand
zu erhöhen (42.).
Kurz nach dem Seitentausch freuten sich auch endlich die Gäste über eine
Einladung, die man nicht ausschlagen kann. Finn Karwen sagte Danke und zerstörte
dem umspielten Aushilfsgoalie Eberhardt die Null (47.).
Weitere Gefahr drohte dem Ex-Moorreger, der auch dort schon mal aus Mangel an
Alternativen die Handschuhe überstreifen durfte, aber nicht so wirklich.
Stattdessen quälender Leerlauf, bis in der Schlussphase die Hausherren etwas
überraschend zuschlugen. Einmal griffig im Zentrum, ging es flugs nach vorne,
wo Mohrdieck raus zu Max Ossenbrüggen spielte und dieser den Heber von
halbrechts schön zum umjubelten 3:1-Führungsausbau traf (80.). Ein Tor gegen
den langjährigen Ex-Club: das darf vom gelegenheits-Ligaspieler auch mal
gefeiert werden!
Spiel entschieden, wollte man meinen, doch der MSV kam noch einmal zurück. Aus
einem Einwurf des eingewechselten Etienne Hardtke entstand ein Lauf des nach
Verschnaufpause wieder Tempo aufnehmenden Jahnke, inklusive flacher Hereingabe,
die Kevin Klehn zum erneuten Anschluss ins verwaiste Tor einschob (88.).
Die Himmelsbargler zurück im kleinen Lokalderby, doch mit dem Abpfiff des mit
seinem Bauchgefühl sicher fahrenden Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn) blieb
die Aufholjagt letztlich unvollendet.
Die geographische Nähe bildet sich somit weiter auch in der Tabelle ab.
Nördlich der neuntplatzierten Haseldorfer konnten die Jungs aus Moorrege (8.) keinen
weiteren Schritt voran machen.
Tore: 1:0 Mohrdieck (38.),
2:0 Rommel (41.), 2:1 Karwen (47.), 3:1 M. Ossenbrüggen (80.), 3:2 Klehn (88.)
Schiedsrichter: Reiner Röschke
(Holsatia im EMTV)
Zuschauer: 50
Mittwoch, 16. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf II - Moorreger SV II
Sonntag, 13. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TV Haseldorf II
Hattrick
auf Bewährung
Münster-Dreierpack
Captain Schmidt brechen nachlassende Haseldorfer
4:0 gegen Holsatia III, ein vernünftiger Auftritt beim engen 0:1 gegen den
Spitzenreiter aus Friedrichsgabe und auch das dritte von fünf Heimspielen in
Serie brachte die Reserve des TSV Heist sehr ordentlich über die Bühne.
Mit einem saftigen 5:2-Heimsieg hatte man den sonntäglichen Doppelspieltag an
der Hamburger Straße erwartungsgemäß positiv eröffnet.
In Hälfte eins war dieses Ende noch durchaus fraglich, ging es bei
fußballerisch der Kreisklasse B angemessenem Niveau munter hin und her.
Den Torreigen eröffnen konnte nach ersten Annäherungen der in vorderster Reihe
aufgestellte Marcel Münster, indem er zwar zunächst mit rechts an einer Rettung
von Mario Kranz scheiterte, doch im sofortigen Nachsetzen war das 1:0 schließlich
perfekt (17.).
Langen Bestand sollte der Vorsprung jedoch nicht erleben, glichen die immer
wieder nadelstichartig aufwartenden Gäste durch Max Ossenbrüggen aus halblinker
Position, fein herausgespielt, wieder aus (21.).
Jeweils zweimal verpassten beide Lager in der Folge das mögliche zweite Tor,
das zur 30 Minuten-Marke dann den Heistmern vorbehalten war. Eike Schmidts
Spielverlagerung nach außen kam dabei ebenso exakt daher, wie John Stobbes
Querspielen auf den brutal mit der Latten-Unterkante einhämmernden M. Münster –
2:1 (30.)!
Doch wie es heute so war, hielt auch dieses Hurra nicht allzu lange an. Einen unnötigen
Ballverlust bestrafte Lennard Frank zu unplatziert noch nicht (33.), nur war es
im nächsten TVH-Anlauf geschafft. Über die Stationen M. Ossenbrüggen und Franke
schob Thore Rommel das Ei am herausstürmenden Sebastian Münster vorbei und
damit zum erneuten Gleichstand hinter den Kreidestreifen (37.).
Und was musste nach Gesetz der Serie als nächstes geschehen? Na klar, das Führungstor
des TSV durch Marcel Münster! Diesmal profitierte der 26-Jährige gleich doppelt
von gegnerischem Versagen: erst rutschte ein steiles Zuspiel unglücklich die
Innenverteidigung, die dann in Person von Fabian Eberhardt den sogar etwas
zögerlichen Angreifer bei seinem dritten Streich nicht gestoppt bekam. Wie gut
für Gut Heil, dass das HFV-Sportgericht seine vier-Spiele-Sperre aus dem
Abbruch-Derby in Moorrege auf Bewährung verhängte.
Einen solchen Lauf hatte bei den konditionell stark nachlassenden Haseldorfern
keiner. Im Gegenteil. Selbst Flügelflitzer M. Ossenbrüggen gingen so langsam
die Körner aus. Eine Frust-Gelbe fürs Ballwegschlagen (50.) passte da ganz gut
ins kritische Bild des zweiten TVH-Abschnitts.
Immerhin Schlussmann Johannes Markmann blieb auf der Höhe. Zwar blockierte er
einen abermaligen Münster-Versuch nicht ideal nach vorne, um dann bei Finn
Rothd Nachsetzen rechtzeitig die Pranke auf den Ball zu kriegen (60.).
Schuldlos musste der junge Goalie wenig später E. Schmidts Doppelschlag zur
Vorentscheidung hinnehmen, als der Kapitän erst ein Ping-Pong-Spiel abgefälscht
per Kopf abschloss (65.), ehe es beim 5:2 Frankes Handspiel war, das den
Treffer vom Punkt aus (Markmann ahnte noch die Ecke) möglich machte (67.).
Immerhin gelang es gegen Roth noch einmal, erfolgreich die kurze Ecke
dichtzumachen (77.) und einen Meyer-Freistoß fliegend zu entschärfen (86.),
während sich sein Gegenüber bei Frankes Rechtsschuss etwas schwierig tat (80.).
Unter dem Körper durchgerutscht, sicherte sich S. Münster aber das Runde,
sodass der Tabellenvorletzte am Ende um drei Tore distanziert blieb.
Zum Stichwort „Distanz“: Auf den SV Osdorfer Born, aktuell Vierter der
Kreisklasse B1, ist es bei zwei weniger gespielten Partien nur noch ein
einziger Zähler, der für die Heistmer Jungs aufzuholen ist. Mit der
Unterstützung der „Ultras Heist“, die sich aus dem eigenen Nachwuchs
rekrutieren, sollte dieses eine Pünktchen doch innerhalb der nun folgenden zwei
Heimspiele doch locker aufholen lassen.
Tore: 1:0 M. Münster
(17.), 1:1 M. Ossenbrüggen (21. Krieger), 2:1 M. Münster (30. Stobbe), 2:2
Rommel (37.), 3:2 M. Münster (44.), 4:2 E. Schmidt (65. Kock), 5:2 E. Schmidt
(67., Strafstoßtor, Handspiel Franke)
Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener
SV)
Zuschauer: 44