Betagte
Not-Elf nicht zu bezwingen
Vierfach-Münster
und Senioren-Aushilfen sichern TSV-Reserve den Dreier
Gerade einmal elf Leute bekam die Zweitvertretung des TSV Heist für den
nächsten Akt ihres Nachholmarathons aus eigener Kraft gegen Cosmos Wedel III
zusammen. Aushilfen aus der Ligamannschaft fielen aufgrund der
Festspielregelung weg, also holte man sich gleich fünf Mann aus der Ü40 hinzu.
Der große Vorteil für die deutlich jünger aufgestellte Elf von der Schulauer
Straße? Mitnichten! Schließlich hatten die Heistmer vorne drinnen einen
U30-Trumpf in ausgesprochener Tor-Laune: Marcel Münster, seines Zeichens Vierfachtorschütze
und damit Garant für den verdienten 4:3-Erfolg am Mittwochabend.
Begonnen hatten die fröhlichen Münster-Festspiele Mitte des ersten Durchgangs,
als sein heuer mitkickender Trainer Nils Klottwig die Kugel gegen weit aufgerückte
Cosmonauten in den Antritt des 26-Jährigen leitete und dieser lässig ins
Gehäuse des selbst umspielten Cedric Lüdemann einschob.
Die gleiche Kombi erfreute alle, die es an der Hamburger Straße mit den
Gastgebern hielten, kurz nach der Pause erneut. Wieder spielte Klottwig flach
in die Spitze und wieder zog Münster am herausstürzenden Tormann vorbei, um
flach zu vollenden (51.).
Vergessen waren da eine vergeigte Mega-Chance (24.) und der zu diesem Zeitpunkt
arg überraschende Ausgleich, den Niklas Popall dank seines Geschwindigkeitsvorteils
gegen die TSV-Hintermannschaft erlief und erlupfte (34.).
Damit die Wedeler den Tacho nicht nochmal auf null stellen konnten, legte Rot
diesmal schnell nach. Den schwachen Versuch einer Abseitsfalle quittierte
Münster abermals gegen den wild hervorschnellenden Lüdemann mit dem 3:1 nach
einer gespielten Stunde.
Beim Versuch mit rechts noch entscheidend unter Druck gesetzt, verfehlte Kollege
Ole Busch direkt im Anschluss den weiteren Führungsausbau (61.), was sich
tatsächlich rächen sollte.
Ohne den erfahrenen Lukasz Kozak als Wortführer und Bälle festmachender
Zielspieler fehlte den Gästen zwar ein Elementarteil, doch dafür half ihnen der
Gegner unfreiwillig zurück auf die Füße. Mit diesem schoss Jacob Huber, der als
Feldspieler den verletzten Sebastian Münster im Tor vertrat, mit Pierre
Schreiber nämlich seinen eigenen Mann um, sodass Popall den Abpraller zur
perfekten Querlage für Malte Schönstedts Anschlusstreffer nutzte (70.).
Kurz geschüttelt, beobachtete Schreiber, der übrigens als einziger aus dem
Seniorenkader die volle Distanz durchspielte, wie der Fauxpas auf der anderen
Seite wettgemacht wurde. Nachdem Yves Carstens unsauber gegen John Stobbe
grätschte, durfte M. Münster vom Punkt den Viererpack schnüren (72.).
Vorentscheidenden Charakter hätte da wohl das 5:2 gehabt, welches der
mitgeeilte Michel Bäck im Duett der Ü40-Recken mit Jose Navarro jedoch in den
Armen des Torwarts vergeben sah (78.).
Stattdessen musste noch ein wenig um den Sieg gebangt werden, schmolz der
Vorsprung durch Schönstedts andächtig beobachteten Lauf auf rechts mitsamt
Treffer auf nur noch ein Törchen (86.).
Unterm Strich verdientermaßen ging sich das Verteidigen des 4:3 jedoch aus. Zu
planlos und unkontrolliert unternahmen die Blauen ihre letzten
Angriffsversuche.
Der Sprung auf Platz sechs der Kreisklasse B1 ist somit missglückt, während
sich Gut Heil gemeinsam mit seinen jungen Ultras („Heistmer Hirsche“) nicht nur
über den dritten Sieg in Serie, sondern auch über den nun fast fixen vierten
Rang freuen darf.
Tore: 1:0 M. Münster (22.
Klottwig), 1:1 Popall (34.), 2:1 M. Münster (51. Klottwig), 3:1 M. Münster (60.
Stobbe), 3:2 Schönstedt (70. Popall), 4:2 M. Münster (72., Strafstoßtor,
Carstens an Stobbe), 4:3 Schönstedt (86. Koc)
gelbe Karten: Bongard – keine
Schiedsrichter: Mauritz-Dominik
Waninger (SV Rugenbergen, Note 2,5)
Zuschauer: 40
Mittwoch, 23. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SC Cosmos Wedel III
Samstag, 19. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TSV Uetersen
Kopfloser
Saison-Abgang
Nach
Führung in Heist gestolpert: TSV Uetersen verspielt Vize-Meisterschaft (!?)
Etwas kaufen kann man sich dieses Jahr für keine Platzierung in der Kreisklasse
B, doch wurmte es den TSV Uetersen schon sichtlich, dass die rechnerisch
(immer)noch erreichbare Vize-Meisterschaft hinter dem SV Friedrichsgabe II am
Ostersamstag freilich unnötig und selbstverschuldet wohl flöten ging.
Beim Nachholtermin in Heist, dem letzten Tanz der Saison für die Rosenstädter,
war man anfangs auch durchaus mit dominanzversprühenden Spielanteilen
aufgewartet, nur machte man vorne nichts daraus, während hinten teils
bemerkenswerte Einladungen an den Gegner gingen.
So leitete ein Querpass vor dem eigenen Strafraum nur deswegen nicht das 1:0
ein, weil sich Daniel Schwarzer anstatt einer der beiden Ecken die Arme des
Torwarts aussuchte (31.)…
Ohne doppelte Absicherung stand der Tabellenzweite wenig später in der
Innenverteidigung, was diesmal zur prompten Quittung führte Jacob Witt gelang
die Mitnahme durch das hohe Bein, sodass es vor dem Tor nur noch reine
Formsache war (40.).
Immerhin folgte direkt die richtige Reaktion, als eine unnötig von Gut Heil per
Luftloch verursachte Abdul-Rahman-Ecke nicht nur für einen Pressschlag im
Sechzehner, sondern damit auch freie Schussbahn für Ivan Lysaks 1:1
hervorbrachte (42.).
Als wäre der berühmte Knoten nun geplatzt, ging das Toreschießen plötzlich wie
das Brezelnbacken. Endlich mal mit verschärftem Tempo rauschte die Kugel über
Lysak und Abdul-Rahman zu Beginn der dreiminütigen Nachspielzeit vors Tor, wo
der eingerückte Samed Coskun goldrichtig für das 1:2 stand (45.+1).
Und es wurde noch besser: Einen hohen Freistoß von Recep Özdemir auf links
köpfte der kantige Besart Gashi gar noch vor der Flucht in die trockene
Halbzeitpause zum 1:3 ein (45.+3).
Der Favorit also doch im Soll, doch bereits gute zehn Minuten nach dem
Seitentausch erhielt das binnen sechs Minuten auf den Weg gebrachte Unternehmen
Auswärtssieg wieder ersten Schaden. Zielgenau hatte Finn Roth seine Flanke von
rechts auf den zweiten Pfosten, genau zum soeben hineingebrachten John Stobbe, ziehen
können. Stobbe wiederum umspielte Torwart Rustam Nizamutdinov und schon war der
Anschluss gefallen (55.).
Ein echter Leberhaken für paralysierte Gäste, denen der fehlende Zugriff gleich
noch einmal Saures einbrachte. Diesmal stach mit Jan Bongard im Nachsetzen ein
weiterer Joker zum mittlerweile nicht unverdienten 3:3 (67.).
Immerhin trugen die Leibchenträger (beide Teams in Rot) jetzt wieder zu einem
unterhaltsamen Rauf und Runter mit besten Chancen hüben wie drüben bei. Das
vierte Tor sollte jedoch abermals den zu Saisonbeginn neu gemeldeten Platzherren
gelingen. Diesmal erspähte Schiedsrichter Reiner Röschke (Holsatia Elmshorn),
wie der Rosenstädter Ermond Veliqi Roth über den Haufen lief – kein Zweifel an
der Strafstoßentscheidung!
Ebenso daran, dass Eike Schmidt, der während der ersten Hälfte den Platz des
ausgeknockt heruntergenommenen Sebastian Münster zwischen den Pfosten übernahm,
in alter Jörg Butt-Manier ausführen würde. Sicher wie einst der 26-fache
Bundesligatorschütze, schickte Schmidt Nizamutdinov in die falsche Ecke und
versenkte sicher rechtsunten zum 4:3 (74.).
Ähnlich kopflos, wie bei Mohamed Abdul-Rahmans Linksschuss vom Strafraum-Eck,
begraben in den Armen von Ersatz-Tormann E. Schmidt (75.), gestaltete sich in
der gesamten Schlussphase der Versuch des Tabellenzweiten, die Schlappe an der
Hamburger Straße noch irgendwie abzuwenden. Die Heistmer hielten jedoch weiter
rüstig dagegen und mit dem letzten Versuch, den Mohamed Ali Rezai aus gut 25
Metern mit rechts über die Stangen wuchtete, war der Ausrutscher besiegelt
(90.).
Im Klassement der immer noch etwas unsortierten Kreisklasse B1 veränderte sich
für den TSV Uetersen zwar erstmal nichts, doch da Spielertrainer Yannick
Kouassi (ging vor einigen Jahren noch in stolzeren Landesliga-Zeiten für den
TSV auf Tore-Jagt) und Co nun jetzt schon alle 18 Wertungsspiele auf dem Konto
haben, braucht Verfolger FC Elmshorn II in seinen verbliebenen zwei Begegnungen
nur einen einzigen Zähler, um Platz zwei in der Endabrechnung klarzumachen.
Die Reserve aus Heist grüßt derweil auf Rang vier – ein ordentliches Ergebnis für
den Neuling nach kritischem Saisonstart!
Tore: 1:0 Witt (40.), 1:1
Lysak (42. Abdul-Rahman), 1:2 Coskun (45.+1, Abdul-Rahman), 1:3 Gashi (45.+3,
Özdemir), 2:3 Stobbe (56. Roth), 3:3 Bongard (67.), 4:3 E. Schmidt (74.,
Strafstoßtor, Veliqi an Roth)
Schiedsrichter: Reiner Röschke
(Holsatia Elmshorn)
Zuschauer: 45
Sonntag, 13. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TV Haseldorf II
Hattrick
auf Bewährung
Münster-Dreierpack
Captain Schmidt brechen nachlassende Haseldorfer
4:0 gegen Holsatia III, ein vernünftiger Auftritt beim engen 0:1 gegen den
Spitzenreiter aus Friedrichsgabe und auch das dritte von fünf Heimspielen in
Serie brachte die Reserve des TSV Heist sehr ordentlich über die Bühne.
Mit einem saftigen 5:2-Heimsieg hatte man den sonntäglichen Doppelspieltag an
der Hamburger Straße erwartungsgemäß positiv eröffnet.
In Hälfte eins war dieses Ende noch durchaus fraglich, ging es bei
fußballerisch der Kreisklasse B angemessenem Niveau munter hin und her.
Den Torreigen eröffnen konnte nach ersten Annäherungen der in vorderster Reihe
aufgestellte Marcel Münster, indem er zwar zunächst mit rechts an einer Rettung
von Mario Kranz scheiterte, doch im sofortigen Nachsetzen war das 1:0 schließlich
perfekt (17.).
Langen Bestand sollte der Vorsprung jedoch nicht erleben, glichen die immer
wieder nadelstichartig aufwartenden Gäste durch Max Ossenbrüggen aus halblinker
Position, fein herausgespielt, wieder aus (21.).
Jeweils zweimal verpassten beide Lager in der Folge das mögliche zweite Tor,
das zur 30 Minuten-Marke dann den Heistmern vorbehalten war. Eike Schmidts
Spielverlagerung nach außen kam dabei ebenso exakt daher, wie John Stobbes
Querspielen auf den brutal mit der Latten-Unterkante einhämmernden M. Münster –
2:1 (30.)!
Doch wie es heute so war, hielt auch dieses Hurra nicht allzu lange an. Einen unnötigen
Ballverlust bestrafte Lennard Frank zu unplatziert noch nicht (33.), nur war es
im nächsten TVH-Anlauf geschafft. Über die Stationen M. Ossenbrüggen und Franke
schob Thore Rommel das Ei am herausstürmenden Sebastian Münster vorbei und
damit zum erneuten Gleichstand hinter den Kreidestreifen (37.).
Und was musste nach Gesetz der Serie als nächstes geschehen? Na klar, das Führungstor
des TSV durch Marcel Münster! Diesmal profitierte der 26-Jährige gleich doppelt
von gegnerischem Versagen: erst rutschte ein steiles Zuspiel unglücklich die
Innenverteidigung, die dann in Person von Fabian Eberhardt den sogar etwas
zögerlichen Angreifer bei seinem dritten Streich nicht gestoppt bekam. Wie gut
für Gut Heil, dass das HFV-Sportgericht seine vier-Spiele-Sperre aus dem
Abbruch-Derby in Moorrege auf Bewährung verhängte.
Einen solchen Lauf hatte bei den konditionell stark nachlassenden Haseldorfern
keiner. Im Gegenteil. Selbst Flügelflitzer M. Ossenbrüggen gingen so langsam
die Körner aus. Eine Frust-Gelbe fürs Ballwegschlagen (50.) passte da ganz gut
ins kritische Bild des zweiten TVH-Abschnitts.
Immerhin Schlussmann Johannes Markmann blieb auf der Höhe. Zwar blockierte er
einen abermaligen Münster-Versuch nicht ideal nach vorne, um dann bei Finn
Rothd Nachsetzen rechtzeitig die Pranke auf den Ball zu kriegen (60.).
Schuldlos musste der junge Goalie wenig später E. Schmidts Doppelschlag zur
Vorentscheidung hinnehmen, als der Kapitän erst ein Ping-Pong-Spiel abgefälscht
per Kopf abschloss (65.), ehe es beim 5:2 Frankes Handspiel war, das den
Treffer vom Punkt aus (Markmann ahnte noch die Ecke) möglich machte (67.).
Immerhin gelang es gegen Roth noch einmal, erfolgreich die kurze Ecke
dichtzumachen (77.) und einen Meyer-Freistoß fliegend zu entschärfen (86.),
während sich sein Gegenüber bei Frankes Rechtsschuss etwas schwierig tat (80.).
Unter dem Körper durchgerutscht, sicherte sich S. Münster aber das Runde,
sodass der Tabellenvorletzte am Ende um drei Tore distanziert blieb.
Zum Stichwort „Distanz“: Auf den SV Osdorfer Born, aktuell Vierter der
Kreisklasse B1, ist es bei zwei weniger gespielten Partien nur noch ein
einziger Zähler, der für die Heistmer Jungs aufzuholen ist. Mit der
Unterstützung der „Ultras Heist“, die sich aus dem eigenen Nachwuchs
rekrutieren, sollte dieses eine Pünktchen doch innerhalb der nun folgenden zwei
Heimspiele doch locker aufholen lassen.
Tore: 1:0 M. Münster
(17.), 1:1 M. Ossenbrüggen (21. Krieger), 2:1 M. Münster (30. Stobbe), 2:2
Rommel (37.), 3:2 M. Münster (44.), 4:2 E. Schmidt (65. Kock), 5:2 E. Schmidt
(67., Strafstoßtor, Handspiel Franke)
Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener
SV)
Zuschauer: 44
Samstag, 5. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Friedrichsgabe II
Den
Sekt kaltgestellt
SV
Friedrichsgabe II müht sich zum Dreier – Krönung nächste Woche?
Aufstiegstechnisch geht es in der Kreisklasse B1 – wie auch in allen anderen
Staffeln von Hamburgs niedrigster Stufe – aufgrund der Spielklassenreform (Zusammenführung
der Kreisklassen A und B) um nichts, doch die Meistertrophäe möchte die Reserve
des SV Friedrichsgabe natürlich dennoch für die vereinseigene Insigniensammlung
mitnehmen.
Dank eines nicht ganz unkomplizierten Auswärtserfolgs beim Gastspiel in Heist
könnte dies bereits am kommenden Wochenende im direkten Duell mit dem Verfolger
(FC Elmshorn II) eingetütet werden.
Der Weg dahin erwies sich für die Norderstedter allerdings unerwartet zäh – und
das in doppelter Hinsicht. Schließlich war der Start ins Match auf der
Baustelle an der Hamburger Straße vortrefflich gelungen. Über links zog Patrick
Wesselhöft an Rechtsverteidiger Kevin Winter vorbei, legte in die Mitte ab und
schon hatte Tim Piontkowski im Zentrum freies Geleit zur frühen Führung mit dem
ersten Torschuss (5.).
Kein schlechter Beginn des Primus, der in der Folge jedoch vornehmlich
Abseitspfiffe sammelte, während die Gastgeber ihren Heimvorteil auf nicht perfekt
ebenem Untergrund nutzten und mutig dagegenhielten.
Widerstand leistete auf beiden Seiten auch jeweils einmal das Aluminium, das
sowohl Lasse Kruse für Gut Heil (21.) und Dennis Haas für den SVF (27.) per
Freistoß ins Zittern brachten.
Nicht ganz aufs SV-Gehäuse brachte „Kuba“ Wiechmann seinen Kopfball entgegen
der eigenen Laufrichtung (28.). Schade, denn die vorangegangene Banas-Halbfeldflanke
gehörte zu den wenigen präzisen Werken dieser KKB-Kontrahage…
Wirklich ansehnlicher wurde das Treiben auch im zweiten Durchgang nicht, wobei
die Norderstedter immerhin die Schlagzahl erhöhten.
Jonny Schramms mittigen Versuch, den Marvin Scholz sehenswert aus dem Winkel
flog (57.) bedeutete den Auftakt einer Rest-Spielzeit, die bei effizienterer
Chancenverwertung ohne jedwede Spannung ausgekommen wäre. Doch der gut
aufgelegte Scholz (67., 85., 86.) und die Unterkante der Latte (85.)
vereitelten die Vorentscheidung zu Gunsten der komplett in schwarz Gekleideten.
Ob ihnen da ein fälliger Strafstoßpfiff weitergeholfen hätte? Angreifer
Wesselhöft, der die mannschaftsrückzugsverzerrte Staffeltorschützenliste anführt,
vermittelte mit seinen wüsten Protesten in der Extrazeit – und sogar nach dem
Spiel – den Eindruck. Rene Koppers Strafraumgrätsche gegen den 38-Tore-Mann,
der mit seinem Betragen gar etwas unflätige Szenen nach Spielende auslöste,
hatte jedenfalls wenig mit dem runden Leder zu tun (90.+2)…
Ob Strafstoß oder nicht: unterm Strich schaffte es der 15. Saisonsieg in die
Wertung, sodass rechnerisch nur noch die Zweitvertretung des FC Elmshorn punktgleich
an Wesselhöft und Co vorbeiziehen kann. Gegen das Team, das obendrein auch noch
um 43 Tore schlechter dasteht, würde am nächsten Wochenende beim FCE bereits
ein Remis zur Krönung reichen.
Tore: 0:1 Piontkowski (5. Wesselhöft)
gelbe Karten: keine – Werner, Wesselhöft,
Theilig
Schiedsrichter: Erdogan Orhan
(Gencler Birligi Elmshorn)
Zuschauer: 23
Donnerstag, 3. Oktober 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Osdorfer Born
Aus
oder nicht Aus…
Jubel
in Heist: Strittiger Siegtreffer entscheidet den Feiertagskick
Tore, Intensität und Spannung zum Einheitsfeiertag! An der gut besuchten
Hamburger Straße boten sich den Schaulustigen 90 unterhaltsame Nachholminuten,
die ein kräftiges Lichtner-Geschoss, im Anschluss an eine lang geschlagene
OB-Ecke, einläutete (drüber, 4.).
Dazu scheuten sich die 22 Akteure auch nicht, den Nahkontakt um den Ball zu
suchen. Insbesondere der bewegliche Christ Owusu war zu Beginn doch in
zahlreiche Zweikämpfe verwickelt. So wäre in der Summe bereits nach 21 Minuten
eine Ampelkarte drin gewesen – Glück gehabt! Ebenso kurz darauf, als Owusu
diesmal selbst zu Boden ging und Gegenspieler Marcel Bastide die Welt nicht
mehr verstand. Ball gespielt und doch gab es einen Strafstoß, den Kapitän und
Spielmacher Redouane Diab sicher zum 0:1 verwandelte (23.).
Gut Heil in der Folge bemüht, jedoch häufig zu ungenau im Passspiel, was sie
nach etwas mehr als einer halben Stunde teuer zu stehen kam, als Batuhan
Demiral kurz zu Lange spielte und dessen hohes Ding in ballistischer Flugkurve
hineinschwebte (32.).
Welch ein Unglück für den TSV, das sich fast wiederholte. Diesmal ging ein
Abstoß in die Füße des Gegners, der durch Emrullah Kilinc nur deshalb nicht auf
0:3 davonzog, weil sich Christoph Schilling gerade noch rechtzeitig in den
Abschluss warf (34.).
Vogelwilde Zustände am heistmer Strafraum, doch auch die Gäste luden freundlich
ein. Unnötigerweise grätschte Antonio Odobasic durch seinen Sechzehner und
brachte damit Luca Pommerenke zu Fall. Der Mann aus der „Ersten“ machte es
selbst vom Punkt und verkürzte auf den trotzdem schmeichelhaften
1:2-Halbzeitstand (37.).
Dessen Überlebensdauer belief sich im zweiten Abschnitt exakt auf 23 Sekunden!
Der eingewechselte Marius Kock hatte nämlich die ideale Lücke zum platzierten
Rechtsschuss erspäht, nachdem Pommerenke zuvor noch erfolgreich
niedergegrätscht wurde (46.).
Den Spielstand für sich zurückgeholt, doch gefährlicher blieben weiter die
Mannen vom Kroonhorst. Insbesondere bei Standards brannte es wiederholt im
TSV-Strafraum.
Sämtliche Situationen irgendwie überstanden, gingen die Hausherren acht Minuten
vor dem Ende auch noch in Front. Von Julian Kühl im Mittelfeld eingeleitet,
brachte der strukturierteste Heim-Spielzug der Tages Adriaan Banas in die
Poleposition zum flach erzielten 3:2 (82.). Jubel bei „Adi“ und allen anderen,
die es mit den Roten hielten – bis nur Augenblicke später ein langer
Torwartball zum Boomerang wurde und Demiral auf Steckpass aus dem Zentrum frei
durch auf 3:3 gleichstellte (83.).
Bastide und Co blieben nun aber bei der Sache, verpassten durch einen Kopfball
des Spezialisten nur knapp den erneuten Führungstreffer (88.).
Die Punkteteilung in der unteren Kreisklasse B1-Hälfte rückte näher. „Kuba“
Wiechmann hatte aber etwas dagegen. Vermutlich jenseits der Seitenlinie rettete
Heists Nummer 14 einen Ball, um ihn unter Protest des Gegners zum baumlangen
Kevin Winter weiterzuleiten. Winter wiederum behielt das Auge für den mittig
postierten Banas und tatsächlich besorgte das juvenile Leichtgewicht, das es
heuer in Direktduellen mit dem dreimal so wuchtigen Konstantin Lichtner nicht
immer einfach hatte, vor der Kiste den 4:3-Siegtreffer (90.)!
Dem Kalenderstatus „Feiertag“ war damit auf den letzten Drücker alle Ehre
gemacht.
Vorher wurde es jedoch noch einmal emotional, auf der Koppel. Das eine oder
andere heißspornige Scharmützel nach Abpfiff konnte zum Glück auch durch das
besonnene Eingreifen von OB-Fänger Mikail Celik gelöscht werden…
Tore: 0:1 Diab (23.,
Strafstoßtor, Bastide an Owusu), 0:2 Lange (32. Demiral), 1:2 Pommerenke (37.,
Strafstoßtor, Odobasic an Pommerenke), 2:2 Kock (46. Pommerenke), 3:2 Banas
(82. Wiechmann), 3:3 Demiral (83. Celik), 4:3 Banas (90. Winter)
gelbe Karten: Hauschildt – Owusu,
Keser
Schiedsrichter: Michael Brandt (VfL
Pinneberg)
Zuschauer: 60
Sonntag, 4. August 2024
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TSV Stellingen 88 II
Verpatzte
Rückkehr
Nach
acht Jahren Abstinenz: TSV-Reserve kickt wieder – und verliert deutlich
Ja, aller Anfang ist manchmal eben doch schwer. Sechs Jahre lang hatte es als
Folge des Personalcrashs 2018 und dem kompletten Neuanfang in der Kreisklasse B
keine zweite Mannschaft unter der Flagge des TSV Heist gegeben.
Solide Arbeit und reger Zulauf ermöglichten nun wieder die Meldung einer Gut
Heil-Reserve, die, vorsichtig gesagt, noch in der Selbstfindung steckt.
1:7 im Test gegen SV Hörnerkirchen II (Kreisklasse A), 0:8 im Pokal gegen die Zweite aus Heidgraben (immerhin
Kreisliga) und nun ging auch der Start in die Kreisklasse B1 auf eigenem
Gelände in die Hose.
TSV Stellingen 88 II heiß der weit angereiste Profiteur eines konfusen heistmer
Beginns, der rasch in einen Rückstand mündete. Zwei Mann traten unter einem
Quer-Ball durch, sodass Joshua Riemann Raum und Zeit genug hatte, die sauber angenommene
Kugel mit rechts ins rechte untere Eck zu platzieren (7.).
Die Rothosen präsentierten sich in Hälfte eins zwar offensiv durchaus mutig
(eine Doppelchance für Finn Roth und Adriaan Banas machte Gäste-Schlussmann
Torben Leßmann zunichte, 9.), ließen hinten aber immer wieder scheunentorgroße Lücken.
So war es den Stellingern keine Herausforderung, nach einem eröffnenden
Goncalves-Schlag vorne zu vollenden. Lasse von Maltitz legte schließlich zu
Riemann in die Mitte ab – 0:2 (14.)!
Etwas laissez-fair verteidigten auf der anderen Seite allerdings auch die wegen
der Farbgleichheit in Leibchen auflaufenden West-Hamburger. Ihr Faustpfand
heute: Die Pranken ihres formstarken Torstehers, der nicht nur einen
Meyer-Freistoß aus 26 Metern vorzeigenswert über den Kasten lenkte (16.).
Irgendwann musste dann aber auch mal einer drin sein. Aus diesmal leicht
kürzerer Entfernung probierte es Meyer auf die flache Tour – nur noch 1:2 (24.)!
Bevor die Jungs von der Vogt-Kölln-Straße die Früchte vollständig aus dem Erntekorb
fallen ließen, besannen sie sich auf das Erfolgsmodell der Anfangsphase:
Spielverlagerung nach außen und im Zentrum wird schon wer zur Stelle sein.
Stimmt, denn mit Anan Secerovic (nicht zu verwechseln mit dem 32-jährigen Profi
Adnan S.) stand wieder ein sicherer Abnehmer bereit (38.).
Ärgerlich für die Novizen, die immerhin mit einer guten Einstellung (nur im
übertragenen Sinne) punkteten. Bei einem Tor der Stellingers Angelo Mosquera
Vera noch mit Abseits-Dusel (48.), setzte es Mitte des zweiten Abschnitts
jedoch die selbst per Fehlpass durch „Kuba“ Wiechmann heraufbeschworene Vorentscheidung.
Secerovic machte sich auf die zwar erst von Torwart Lars Prignitz gestoppte
Reise, nur passte Eraj Nawrozi genau auf – das 1:4-Abstaubertor (69.).
Der Neuling mit seinen schwerer werdenden Beinen war geschlagen, wurde aber
immerhin nicht das Opfer eines Scheibenschießens. Zum einen, weil die
Leibchenträger eine Möglichkeiten liegen ließen; zum anderen, weil Riemanns
herrliches Kopfballtor in den Winkel einer kreativen Interpretation der
Abseitsregel erlag (88.).
Als Trostpflaster für den verpassten Hattrick gab es für den
kreisligaerfahrenen „23er“ immerhin noch eine Torvorlage für das Scorerkonto. Am
Ende eines kontrolliert ausgespielten Konters bediente Reimann seinen Kollegen
Fabien Becker, der sich für seinen fleißigen Auftritt mit dem 1:5-Endstand in
die kurze Ecke belohnte (90.+1). So macht das ein Tabellenführer!
Tore: 0:1 Riemann (7.),
0:2 Riemann (14. Von Maltitz), 1:2 Meyer (24. Ju. Kühl), 1:3 Sécerovic (38.),
1:4 Nawrozi (70. Sécerovic), 1:5 Becker (90.+1, Riemann)
Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS
Appen)
Zuschauer: 44