Samstag, 12. Juli 2025

Spielbericht SV Lieth - TuRa Harksheide II

Hausaufgabe: Defensivstandards
Gepflegter Fußball und alte Schwäche: SV Lieth startet gefühlsdurchmischt

Spiel eins nach der (kurzen) Ära Lüneburg. Zahlreiche namhafte Leute verließen mit dem Saisonende 2024/2025 den Butterberg, wo Vereinslegende Jan Lüneburg die Anhänger per Fallrückziehertor im letzten Match noch einmal in Ekstase versetzte. Zwei Monate später betrat die verbliebene Selbstfindungsgruppe unter der Leitung von neu-Coach Rudolf Hock-Kutscher erstmals das heimische Grün zu einem durchaus gefälligen Test unter West-Bezirksligisten. TuRa Harksheide II, mit zwölf Zählern Vorsprung aus der Kreisliga 7 promoviert, präsentierte sich als interessanter Gegner, der sich anschickte, aus der Kompaktheit heraus, über tiefe Bälle für Nadelstiche zu sorgen. So geschehen in Minute neun, als Nick Hagelstein den Traumpass auf den gestarteten Yannik Wolter zelebrierte, nur fehlte Wolters Abschluss für weitere Feierlichkeiten der letzte Dampf.
Die höhere Anzahl an Versuchen kreierten jedoch die Hausherren, bei denen vor allem über Deniz Dumans linke Außenbahn der Weg nach vorne gelang, wo sein Bruder Ali abschlussfreudig, aber glücklos agierte. So schon der Angreifer die perfekt durch Matteo Schuchardt erhaltene Kugel am nur noch nah entfernten Kasten vorbei (42.).
Mehr Zielwasser hatte da Max Schulz zuvor im Körper, als er im Zentrum einmal reichlich Platz bekam, Maß nahm und damit durchaus sehenswert aus 20 Metern zur verdienten Führung traf (24.).
Allzu lange sollte die ergebnistechnische Heiterkeit jedoch nicht anhalten, weil gegnerische Ecken auch in der Spielzeit nicht die Lieblingsdisziplin der Liether sind. Fabian Eggelmeyers Ball von der Fahne schädelte der aufgerückte Jonas Wolter gekonnt gen Torlinie, die bei einer Rettungstat eines SVL-Kopfes laut Meinung des Schiedsrichterassistenten bereits passiert war. „Tor für TuRa!“, lautete die Entscheidung des jungen Schiedsrichters, der den Kontrahenten im laufenden Match viel Spielraum bei der Zweikampfgestaltung ließ.
Tortechnisch verpasste neben dem bereits erwähnten Duman für die Gastgeber auch der Harksheider Hagelstein die mögliche Pausenführung seines Teams. Per Heber verfehlte er nach Fehlpass des nicht immer sicheren Patrick Klösel zwischen den Heim-Pfosten per Heber (32.).
Im zweiten Durchgang, der traditionell für reichliche Personalrochaden genutzt wurde, sank die Quote der angekommenen Pässe spürbar. Das Geschehen verlagerte sich nun weitgehend ins mittlere Spielfelddrittel.
Einen der wenigen Überraschungsmomente verwertete Eigengewächs Anton Götting just zum 2:1, das frei vor dem Tor auch recht easy für den einzuschieben war (63.).
Die Gäste aus Norderstedt übten sich in ihrem oft zu statischen Spiel in Harmlosigkeit, bis ein gegnerischer Lapsus Jonah Basner zum Lattenkracher einlud (81.), ehe der zweite Ball mit Mühe aus der Panikzone entsorgt werden konnte. Keine schlechte Schusstechnik für einen gelernten Torsteher!
Kein Sonderlob holte sich mit der letzten Aktion der Begegnung der liether Handschuhträger ab, als er bei einem verlängerten Einwurf von rechts hilflos durch seine Parzelle irrte und mit Nico Schwietzer auch noch ein einsamer Verwerter ins leere Tor versenkte (90.+3). Die Spielanteile waren damit nicht so wirklich widergegeben, doch die Hausaufgabe, sich bis zum Pflichtspielstart dem Bereich der Standardsituationen zu widmen, machte der spielerisch über weite Strecken ordentliche Auftritt der „Liether Löwen“ gegen den bereits im September wieder duellierten Gegner auf jeden Fall deutlich.

Tore: 1:0 Schulz (24. Kellner), 1:1 J. Wolter (30. Eggelmeyer), 2:1 Götting (62.), 2:2 Schwietzer (90.+3)

Schiedsrichter: Bartu Öncan (Holsatia im EMTV, Note 4)

Zuschauer: 32







Sonntag, 29. Juni 2025

Spielbericht SC Sternschanze 1.B - GW Eimsbüttel 1.B

„schönes Erfolgserlebnis“: SCS schließt siegreich ab
Arora hält den Kasten sauber, Sütcü mit goldenem Tor aus unmöglichem Winkel 

Mit dem dritten Sieg in Folge schlossen die 2008er des SC Sternschanze ihre wechselhafte Saison 2024/2025 tatsächlich noch einmal mit einem echten Positivlauf ab. „Für mich persönlich ist es nochmal wichtig gewesen, mit einer Abschlussserie in die Sommerpause zu gehen, da man zwischendurch Höhen und Tiefen hatte und am Ende doch nochmal souverän gespielt hat.“, jubilierte Torhüter Shivnath Arora daher nicht ohne Grund über den Heimsieg, der zudem die offene Rechnung mit Grün-weiß Eimsbüttel aus der Hinrunde („wollte nach der 6:0-Hinspielniederlage unbedingt einen Sieg einfahren!“) etwas beglich.
Ein echter Anteil daran geht freilich auf das Konto des Goalies, der nicht grundlos „sehr zufrieden“ mit seiner Leistung war. „Ich konnte einige wichtige Dinger rausholen und somit hinten die Null festhalten.“. So geschehen bereits in der Anfangsphase, als der 17-Jährige einen Kaleveld-Freistoß aus der unteren Ecke fischte (14.).
Ansonsten geschah zunächst wenig, bei schweißtreibender Witterung. Erst Schanzes Doppelchance durch Kleon Lorenz, bei der erst Tormann Tammo Genning im Weg lag, ehe der Nachschuss drüber ging (40.+2), durchbrach die pathologische Langeweile im Spiel.
Entsprechend dankbar nahmen die zahlreichen Zuschauer den schwungvollen Beginn der Gastgeber in den zweiten Durchgang zur Kenntnis. Gleich doppelt musste Genning gegen Marvin Bonsu zur Tat schreiten (50.), ehe es Baran Sütcü kurz darauf aus extremem Winkel schließlich flach in die lange Ecke fand (51.).
Es hatte dich also ausgezahlt, „dass wir geduldig und nicht zu hektisch“, sondern „unseren typischen Fußball gespielt haben, wie wir es normalerweise kennen“, so Arora, der nach einer Stunde selbst gegen einen druckvollen Wessinghage-Flachschuss wieder behände abtauschte (60.) und bei Wessinghages Kopfball an die Unterkante des Querbalkens Glück hatte, dass die Kugel knapp nicht hinter der Linie aufprallte (74.).
Zuvor verhinderte Aroras Gegenüber Anton Kuhlmanns 2:0, indem Genning die kurze Ecke handlungsschnell dicht bekam (69.).
Die Frage nach dem Ausgang des Derbys blieb somit offen, bis tief in die Nachspielzeit, in der abermals Arora eine Konterchance für Kimo Steffensen vereitelte, woraufhin ausgerechnet der einst beim SCS nicht glücklich gewordene Lukas Reiß den freien Nachschuss verballerte (80.+3).
Schanze brachte den Dreier also mit etwas Dusel über die Bühne: „Für mich persönlich zum Abschluss der Saison ein schönes Erfolgserlebnis“, betonte der zufriedene Goalie, der Platz fünf in der Endabrechnung als „teilweise verdient“ einstufte. „Wenn man die ganze Saison über betrachtet, wäre eventuell mehr drin, aber wir hatten oft das Problem, dass wir am Wochenende mit nur 11, maximal 13 Spielern auf der Anlage standen.“. „Ein kleines bisschen besser wäre es, wenn wir GWE noch überholt hätten, aber wir haben oftmals sehr viele Spiele ärgerlich und unnötig verloren“, weiß auch der heute gut aufgelegte Tormann, dass man sich im Laufe der Serie den einen oder anderen Patzer zu viel leistete, um am Ende vor den punktgleichen Jungs vom Tiefenstaaken abzuschließen.
Und was soll die kommende Saison in der U18-Landesliga einbringen? „Einen besseren Tabellenplatz (1 – 3) und weniger Gegentore“ – aber vor allem, „(…)dass wir bei den Spielen genügend Spieler sind.“.

Tore: 1:0 Sütcü (51. Djau)

Schiedsrichter: Dr. Ahmed Sharaf (SC Victoria Hamburg, Note 3)

Zuschauer: 70






Samstag, 21. Juni 2025

Spielbericht HEBC 1.B - SV Eidelstedt 1.B

Dank Scheffler zur Abstiegskampf-Euphorie
Bezirksliga-Erhalt nun selbst in der Hand: HEBC-2009er drehen das Match

Riesiges Aufatmen am Reinmüller! Denn weder die sengende Hitze, noch ein 0:2-Rückstand konnten die lila-weißen 2009er davon abhalten, einen ganz entscheidenden Schritt im Abstiegskampf der U16-Bezirksliga zu gehen.
Durch das 1:6 des punktgleichen Walddörfer SV war die Chance der Stunde klar: Ein Heimsieg gegen den SV Eidelstedt und der Klassenerhalt läge nächste im Keller-Kracher zum Finalspieltag beim WSV in der eigenen Hand.
So richtig aus dem Quark war man zu Beginn jedoch (noch) nicht gekommen. Der backofenartige Kunstrasenplatz und eine gewisse Verunsicherung setzten dem Tabellenvorletzten anfangs ordentlich zu, während auch die Gäste keine Hilfe auf der Suche nach technischem und spieltaktischem Niveau verkörperten.
Symptomatisch dafür verzog der Eidelstedter Simon Kleinwort einen Versuch aus schwierigem Winkel derartig, dass der Schiedsrichter auf Einwurf zu entscheiden hatte (2.)…
Nicht ganz so deutlich stellte sich die Szenerie nach einer guten halben Stunde dar, als der SVE das vermeintliche 0:1 bejubelte. Gut gesehen, dass im Vorfeld eines Barbosa Baptista-Treffers eine Abseitsposition vorlag (32.).
Ein Pfiff, der dem Unparteiischen und vor allem dem HEBC auch kurz vor der Halbzeit gut zu Gesicht gestanden hätte, als sich Kleinwort und Chris Davies im Konter die Kugel im Doppel zuspielten und Kleinwort aus Abseitsposition (durch den umspielten Torwart war nur noch ein Verteidiger (zu wenig) hinter dem Ball) das direkt nach der Pause ausgebaute 0:1 herstellte (40.+3). Denn kaum waren die Seiten getauscht, überrumpelte Davies die Hausherren diesmal ganz legal mit dem Lauf über links und zum cool eingeschobenen 0:2 (42.).
Zwei ganz bittere Pillen für den nach vorne extrem harmlosen HEBC, dem ein langer Ball jedoch wieder neues Leben einhauchte, war es ein Plettner-Schlag, den Verteidiger Maximilian Pflug falsch einschätzte und so freie Fahrt für Neel Scheffler und dessen Anschlusstreffer mit rechts schaffte (59.). Ausgerechnet Scheffler, mochte der neutrale Beobachter meinen, stach der Kapitän deutlich als omnipräsente Anspielstation der Lilanen hervor. Und auch per Freistoß kann es der 16-Jährige, war es sein ruhender Ball, der von links auf den zweiten Pfosten Louis Schütze durchrutschte – 2:2 (66.)!
Doch da ging noch mehr: diesmal hob Scheffler einen ruhenden Ball von halblinks direkt zur Wende in den Winkel (69.)!
Der fast schon euphorisierte Abstiegskandidat hatte das Match tatsächlich gedreht und ließ sich in seinem neu gewonnenen Selbstvertrauen auch nicht vom wieder löchrig verteidigten 3:3 beirren. Lukas Rix hatte man an der Grundlinie gewähren und für den passend abziehenden Magnus Fröhlich ablegen lassen (71.).
Alles also wieder eine Willensfrage, die Anthony Giovine mit seinem Lupfer von links und der damit zurückgeholten Führung fulminant beantwortete (75.).
Ein Contra der mittelfeldplatzierten Gäste sollte diesmal nicht mehr eintreten. Stattdessen schraubte der Vorjahresvierte das Ergebnis am Ende einer wilden Strafraumszene mit Fritz Windhuis´ Flanke und dem sicheren Kopfball des baumlangen Maksym Gamkalo noch auf ein 5:3 hoch (80.).
Wiederholt der HEBC am kommenden Wochenende einen Erfolg wie im Hinspiel (2:1) oder bringt er ein Remis beim Walddörfer SV über die Runden, wäre der Ligaverbleib am Ende einer mühsamen Serie doch noch geschafft. Geht der Ausflug nach Volksdorf in die Hose, wäre die heutige Feierlichkeit nur das Strohfeuer eines Absteigers gewesen…   

Tore: 0:1 Kleinwort (40.+3, Davies), 0:2 Davies (42.), 1:2 Scheffler (59. Plettner), 2:2 Schütze (66. Scheffler), 3:2 Scheffler (69., direkter Freistoß), 3:3 Fröhlich (71. Rix), 4:3 Giovine (75.), 5:3 Gamkalo (80. Windhuis)

Schiedsrichter: Jonathan Halx (Eimsbütteler TV)

Zuschauer: 35

































Spielbericht HEBC 4.D - Holsatia im EMTV 2.D

Raketenhafter 8er-Feld-Abschied
Führung nach zwölf Sekunden: HEBC-4D macht früh alles klar

Die meisten Tore der Staffel geschossen und doch in der unteren Tabellenhälfte zuhause? Für die zweiten 2012er des HEBC (die A2, Reserve der ersten Mannschaft, wurde zum zweiten Halbjahr abgemeldet) in der U13.Kreisklasse 50 tatsächlich Realität.
Im Hinspiel noch mit 2:7 unterlegen, fegte Lila-weiß Holsatia Elmshorn in ihrem letzten Match der Frühjahrsrunde mit 5:2 vom sonnenerhitzten Reinmüller-Platz, wobei die nötige Betriebstemperatur sofort erreicht war. So ließ man gerade einmal zwölf Sekunden (!) verstreichen, ehe Wim Müller auf Zuspiel Ebbe Reichel halblinks vor der Kiste zur Führung traf.
Der perfekte Start, den Reichel und Co just auszubauen versuchte, doch jagte der Kantige 13-Jährige das Leder dynamisch über das Ziel (2.).
Besser machte es Mitspieler Aleksandar Vitic, der, von Müller eingesetzt, aus mittiger Position sauber in den rechten Giebel einnetzte (11.), ehe es bei seinem 3:0 ein hoher Freistoß von der Mittellinie war, der den drei Jahre jüngeren Holsatia-Goalie überwand (15.).
Immer wieder rollten die teils manierlich nach außen verlagerten Angriffswellen der Eimsbütteler auf das Tor der Gestreiften zu, was zwangsläufig zu weiterem Zählbaren durch Reichel und dessen im zweiten Anlauf genutzten Strafraumchance führen musste (24.).
Die Gäste dagegen kamen kaum einmal spielerisch ins vordere Drittel, sodass Distanzschüsse wiederholt herhalten mussten. Allein Kapitän Ole Tietschert versuchte es gleich viermal eher mittelmäßig gefährlich aus der Ferne (3., 18., 22., 28.), wohingegen Talha Yazgin immerhin den Querbalken zum Ertönen brachte (20.) und dank Flugball Tietscherts nicht übel drüber lupfte (31.).
Der HEBC, der es in Abschnitt zwei bei etwas nachlassenden Kräften deutlich ruhiger angehen ließ, machte dagegen erneut Nägel mit Köpfen, indem Vitic einen Reichel-Service locker zum 5:0 in die lange Ecke nutzte (38.).
Fast etwas schade, dass das Wellmann-Oktett die Zügel fortan doch etwas sehr schleifen ließ. Die perfekte Illustration dessen war der Treffer zum 5:1, bei dem Linus Dammann im Aufbau den heranstürmenden Arjun Khaira als Bande zum Gegentor „nutzte“ (40.).
Kurz vor dem Ende luden die Hausherren noch einmal ein, was Khaira als Passgeber und Yazgin als zentraler Vollstrecker sofort dankend zum 5:2-Endstand annahmen (58.).
5:2, weil auch vorne etwas Sand ins HEBC-Getriebe geriet. Jaylen Krämers Strafstoß streifte die Latte auf der falschen Seite (44.), während Vitic die Kugel immerhin aufs Tor brachte, dabei aber an einem starken Reflex des erst neunjährigen Frederik Pohlers scheiterte (57.).
So richtig glanzvoll fiel der Saisonausstand somit doch nicht aus, doch Platz vier (von sechs) war mit diesem Dreier im direkten Duell – dem letzten, bevor es 2025/2026 aufs Großfeld geht – vorzeitig klargemacht – egal, was die Elmshorner im letzten Match gegen Schlusslicht Grün-weiß Eimsbüttel noch fabrizieren.

Tore: 1:0 Müller (1. Reichel), 2:0 Vitic (11. Müller), 3:0 Vitic (15., direkter Freistoß), 4:0 Reichel (24. Thiele), 5:0 Vitic (38. Reichel), 5:1 Khaira (40.), 5:2 Yazgin (58. Khaira)

Schiedsrichter: Peter Wulftange (HEBC)

Zuschauer: 20

besonderes Vorkommnis: Krämer (HEBC) schießt Strafstoß an die Latte (44., Tietschert an Aydemir).