Sinanovic
erknipst sich das Familienduell
HSV-2005er drehen das Derby und stehen im
Pokalfinale
Lange Gesichter Beim FC St. Pauli, ist der Pokaltraum 2016/2017
für die 2005er kurz vor dem Finaleinzug ausgeträumt.
Und das, obwohl das Team in Braun im „zweiteiligen Clásico“
innerhalb von drei Tagen (das Punktspiel folgt noch an selber Stelle) auf
überraschend gut bespielbarem Grün (es hatte den Tag über einige Regenschauer
gegeben) einen echten Traumstart hinlegte, indem der fleißige Ruben Kolbusa
einen HSV-Einwurf in deren eigener Hälfte aus der Luft abfing und auf den
traumhaft in den Winkel treffenden Albert Fridrich ablegte – Ein herrliches
Distanztor zum frühen 0:1 (3.)!
Ein verdienter Spielstand, fanden die Gastgeber unter
dem Pressing des FC zunächst kein probates Mittel zum erfolgreichen
Spielaufbau.
Folgerichtig kamen die Brummerskamp-Kicker dem 2:0 bei
Jamel Stöhrs zentralen 13-Meter-Schuss nach gut erkanntem Vorteil durchaus
nahe, die Kugel flog jedoch abgefälscht vorbei (16.).
Kolbusa (scheiterte im Nachsetzen am Torsteher, 22.)
und Fridrich (gerade noch von Leonardo Garcia Posadas zur Ecke gegrätschter
Rechtsschuss, 28.) erging es da nicht besser.
Selbst die gefährlichste HSV-Szene ging bis dahin auf
das Konto eines St. Paulianers, schmetterte Manuel Schmitz eine Flanke von der
linken Seite nicht risikolos über den eigenen Kasten (20.).
In den Schlusswehen des äußerst defizitösen ersten
Abschnitts aber erkämpften sich die Rothosen nun mehr Spielanteile und ergo
gleich ein wenig Torgefahr.
Und plötzlich lag der Ball im Netz: Hurra, das 1:1! –
dachten sie kurz, doch Schiedsrichter Oliver Spincke (Eintracht Norderstedt),
pikanterweise Leiter des HSV-Jugendinternats (über diese Ansetzung lässt sich
freilich streiten; über seine insgesamt solide Leistung nicht), erkannte auf
Stürmerfoul im Luftduell zwischen Schlussmann Luca Adler und dem abstaubenden Pascal
Srougbo (29.).
Das tiefe Durchatmen sollte jedoch nur einen
Wimpernschlag lang anhalten, köpfte Srougbo (diesmal alleingelassen) eine hohe
Hereingabe aus dem Zentrum mustergültig über Adler hinweg zum schmeichelhaften Gleichstand
ein.
Ein Herber Tiefschlag für den FC St. Pauli, der trotz
intensiver psychologischer Aufbauarbeit in der Halbzeitpause an Überlegenheit
einbüßte.
Nun war es das Team in Weiß, das sicherer kombinierte
und durch eine Jablonski-Rakete aus der zweiten Reihe aufhorchen ließ (35.).
Und nicht nur das, tauchte keine drei
Zeigerumdrehungen später plötzlich Merlin Sinanovic halblinks im Strafraum auf,
um das Leder frech in die lange Ecke zu schieben.
Das Match war gedreht und bei Leon Opitz´ Versuch aus
14 Metern im Dunstkreis einer Entscheidung. Nur trat die Kugel von dort aus
einen langen Weg bis weit hinter das anvisierte Aluminiumgebilde an.
So blieben die jungen Kiezkicker, die sich in ihrer
Schlussoffensive um einen Strafstoß betrogen fühlten (der Kontakt zwischen
Pascal Srougbo und Jamel Stöhr war definitiv da, 52.), weiter bis zum Schluss
im Spiel.
In der Nachspielzeit hatte der nach vorne beorderte
Allrounder Manuel Schmitz noch einmal das goldene Tor für die Verlängerung auf
dem Fuß, doch genau dieser des HSV-Fängers vereitelte nicht nur diese
Großchance, sondern sicherte den 2005ern des Hamburger SV den Einzug ins
Endspiel des hamburger Pokalwettbewerbs, in dem am 17.06. in Jenfeld jetzt nur noch
der gegen den Glashütter SV erfolgreiche TuS Germania aus Schnelsen aus dem Weg
zu räumen ist.
Trainer der Germanen ist übrigens kein geringerer als
Elvir Sinanovic, Vater des hiesigen Siegtorschützen Merlin.
Für wen sollen da bloß die anderen Familienmitglieder
sein?
FC
St. Pauli 2.D: Adler – Addai, Schmitz, Jovanovic, Dahaba
– Stöhr, Jahraus – Fridrich, Kolbusa, eingewechselt: Dudzus, Hüneburg, Da
Costa, Ibekwe-Kazi
Tore:
0:1 Fridrich (3. Kolbusa), 1:1 Srougbo (30. Garcia Posadas), 2:1 Sinanovic
(38.)
Schiedsrichter:
Oliver Spincke (Eintracht Norderstedt, Note 3,5: trotz eigenwilligem
Stellungsspiel mit gutem Abseitsauge. Verließ jedoch mit zunehmender Spieldauer
seine zunächst strengere Bewertung von Zweikämpfen zu großer Liberalität (u.a. Srougbo
an Stöhr, 52.). Einzelne Zuschauer hätten, z.T. auf der Seitenauslinie stehend,
zurückgeschickt werden müssen. Verzichtete (teilweise zur Verwirrung der
Spieler) nach Spielunterbrechungen auf die fälligen Wiederanpfiffe.)
Albert Fridrich Tor war echt ne Granate. Leider hat er sich schwer verletzt und hat auch somit bei Somit bei pauli aufgehört. Jetzt spielt er beim Niendorfer TSV. ich wünsche ihm nur das beste.
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