„Dem
Druck standgehalten“ – SCS beendet Talfahrt
Lang
ersehnter Liga-Sieg stößt den Walddörfer SV in schwerste Abstiegsnot
Nun haben sie es also doch endlich geschafft! Im achten Anlauf haben die
U16-Landesligakicker aus dem Schanzenpark tatsächlich ihren ersten Punktspieldreier des Kalenderjahres
eingefahren.
„Da ist unfassbar viel Last von den Schultern gefallen. Das hat man auch
gemerkt, bei dem Tor; da waren sehr, sehr viele Emotionen mit dabei“,
berichtete Arthur Schreiber offen über „viel Last auf den Schultern“, die sich
durch die letzten Ergebnisse angesammelt hatte. „Wir haben dem Druck
standgehalten und es dann geschafft, diese drei Punkte mit nach Hause zu nehmen“,
war der zentrale Auftrag im schwierigen Auswärtsspiel beim Walddörfer SV
schlussendlich erfüllt.
Nach „ersten zehn, 15 wackligen Minuten“, in denen der mutig anlaufende WSV einige
Abschlüsse, wie Jarno Kösters Flachschuss (Enno Gloßner tauchte sicher ab, 7.)
für sich verzeichnete, gelang es, das Geschehen mit „gutem Aufbauspiel“ spürbar
aus dem eigenen Gefahrenbereich heraus zu verlagern. „Wir haben uns immer
wieder sehr, sehr gut herauskombiniert“, erfreute sich Schreiber am häufig selbst
eingeleiteten Werk.
Ein Kopfballtor blieb dem 10er bei Simeon Dills lang gezogener Flanke von rechts
jedoch verweigert (10.).
Ohnehin war es der letzte Dreh, an dem es seinen Farben gegen einen wieder
einmal couragierten Tabellenvorletzten mangelte.
So wäre es kurz vor der Pause an diesem gewesen, durch Hejran Tahers
abgefälschten Versuch (kein Eckstoß, 37.) und einen vor der Linie geklärten
Kopfball (40.) der Torlosigkeit ein Ende zu bereiten. Geholfen hatte ihnen
dabei auch nicht eine fünfminütige Überzahl, die sich Ariyan Shafaei
Shamsabadiyan „völlig dämlich“ abholte. Erst „ein dummes Foul“ mit dem hohen
Bein an der Seitenlinie und dann auch noch ein Ballwurf in Richtung des
Gegenspielers: da sind schon für Letzteren Leute mit „glatt Rot“ verwiesen
worden. „Vielleicht war es nicht mit Absicht, aber es sieht natürlich dumm aus“,
ärgerte sich Schreiber, der sportlich im zweiten Abschnitt etwas die Sicherheit im
Spielaufbau vermisste: „Das hat in der zweiten Hälfte nicht mehr so viel geklappt,
aber ich denke, es war kämpferisch auch wieder eines unserer besseren Spiele:
viele Wege mit nach hinten gemacht, viele Zweikämpfe gewonnen.“. Mitwirken
daran konnte dann auch wieder der früh im Match mit einem Brummschädel nach Zweikampf
ausgewechselte Baran Sütcü, dem so immerhin seine ungeliebte Linksverteidigerposition
an Platzhirsch Kleon Lorenz loswurde. Jener Lorenz, heute wieder
formverbessert, donnerte die Kugel in Minute 50 von halblinks schmissig an den
Querbalken, ehe Landesliga-Debütant Marvin Bonsu (hochgestuft aus der B2) den
Nachschuss vor lauter Überraschung nicht mehr platzieren konnte.
Dass der Ghanaer aber genau das fehlende Puzzleteil in der Offensive darstellt,
wurde etwas später deutlich, als er den zu zögerlichen Philipp Hentschke
wuchtig anlief, die Kugel gewann und somit Julius Ahrens´ 0:1 aus günstiger
Schussposition förmlich erzwang (67.). „Super durchgelaufen, perfekt angepresst
und dann mit einem bisschen Glück geht der Ball am Ende dann rein – genauso wie
gegen Grün-weiß Harburg!“, hat der SCS womöglich ein neues Lieblingsschema für
sich entdeckt. Ohnehin präsentierte man sich im Allhorn deutlich griffiger als
zuletzt: „Das ist auch länger her, dass wir so gute Zweikämpfe geführt haben.“.
Chancen für die Hausherren blieben somit inzwischen Mangelware. Leandro Duve
zielte einmal per Freistoß drüber (73.) – mehr brannte den Schanzern nicht mehr
an.
Stattdessen musste WSV-Fänger Maximilian Röndigs all sein Können aufbringen,
einen zuvor noch leicht touchierten Loenz-20-Meter-Versuch über das Gehäuse zu
lenken (80.+1).
Die vermeintliche Entscheidung ermöglichte ebenfalls in der Nachspielzeit ein
Schiedsrichterball, der einer WSV-Spielerbehandlung folgte. Weiß-rot noch im
Tiefschlaf, während Schreiber einfach mal frei auf das Tor zuging. „(…) mir ist
dann irgendwann aufgefallen: oh, ich darf
kein Tor erzielen!“, hatte der geniale Plan schließlich doch seinen
Haken. Kollege Ahrens würgte das Ei im Laufe der Szene zwar noch über die
Linie, doch ein Pfiff verhinderte das 0:2. „Wegen Abseits, hatte er im Spiel gesagt
und es so angezeigt. Und nach dem Spiel hat er mir gesagt, dass ich den Ball
nicht zweimal berühren darf, was ja ein Regelfehler ist. Da war ich ein
bisschen verwirrt“, wusste nicht nur der regelkundige Mittelfeldspieler und selber
bereits Herrenschiedsrichter nicht so recht, was der Kollege an der Pfeife da
veranstaltete (80.+4). In der Endabrechnung aber verschmerzbar, gingen die
Punkte an den nun Tabellensiebten. Von dort verdrängt hatte man den nächsten
Gegner, TuS Berne. „Wenn wir nochmal einen Blick nach oben werfen wollen,
müssen wir jetzt gewinnen. Wir haben jetzt ein gutes Auswärtsspiel gemacht und
verdient die drei Punkte mitgenommen und ich denke, dass wir das zuhause auch
so machen können“, sieht der Ausblick auf das Samstagnachmittagsheimspiel so
sonnig aus, wie das Wetter dieser Tage. Tristesse dagegen beim unterlegenen
Tabellenelften, der sich für seine „kämpferisch sehr gute Leistung“ nichts
kaufen kann und jetzt auch noch zum formstarken SC Victoria muss. „Auf jeden
Fall kann der WSV sich noch stabilisieren und denke, dass sie es schaffen
können, in der Liga zu bleiben, wenn der SCVM jetzt nicht gegen alles oben
punktet, wie jetzt gegen Niendorf zum Beispiel (2:2)“, sieht immerhin der Gegner
die um vier Zähler unter dem Strich stehende Grumler-Elf noch nicht als abgeschrieben an.
Tore: 0:1 Ahrens (63.
Bonsu)
gelbe Karten: keine – Sütcü
Zeitstrafe: Shafaeian Shamsabadiyan
(SCS, 33., Foulspiel + Ballwurf)
Schiedsrichter: Maximilian Poggensee
(SC Eilbek, Note 4,5)
Zuschauer: 50
Samstag, 27. April 2024
Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B
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