Samstag, 27. April 2024

Spielbericht Walddörfer SV 1.B - SC Sternschanze 1.B

„Dem Druck standgehalten“ – SCS beendet Talfahrt
Lang ersehnter Liga-Sieg stößt den Walddörfer SV in schwerste Abstiegsnot

Nun haben sie es also doch endlich geschafft! Im achten Anlauf haben die U16-Landesligakicker aus dem Schanzenpark tatsächlich ihren ersten Punktspieldreier des Kalenderjahres eingefahren.
„Da ist unfassbar viel Last von den Schultern gefallen. Das hat man auch gemerkt, bei dem Tor; da waren sehr, sehr viele Emotionen mit dabei“, berichtete Arthur Schreiber offen über „viel Last auf den Schultern“, die sich durch die letzten Ergebnisse angesammelt hatte. „Wir haben dem Druck standgehalten und es dann geschafft, diese drei Punkte mit nach Hause zu nehmen“, war der zentrale Auftrag im schwierigen Auswärtsspiel beim Walddörfer SV schlussendlich erfüllt.
Nach „ersten zehn, 15 wackligen Minuten“, in denen der mutig anlaufende WSV einige Abschlüsse, wie Jarno Kösters Flachschuss (Enno Gloßner tauchte sicher ab, 7.) für sich verzeichnete, gelang es, das Geschehen mit „gutem Aufbauspiel“ spürbar aus dem eigenen Gefahrenbereich heraus zu verlagern. „Wir haben uns immer wieder sehr, sehr gut herauskombiniert“, erfreute sich Schreiber am häufig selbst eingeleiteten Werk.
Ein Kopfballtor blieb dem 10er bei Simeon Dills lang gezogener Flanke von rechts jedoch verweigert (10.).
Ohnehin war es der letzte Dreh, an dem es seinen Farben gegen einen wieder einmal couragierten Tabellenvorletzten mangelte.
So wäre es kurz vor der Pause an diesem gewesen, durch Hejran Tahers abgefälschten Versuch (kein Eckstoß, 37.) und einen vor der Linie geklärten Kopfball (40.) der Torlosigkeit ein Ende zu bereiten. Geholfen hatte ihnen dabei auch nicht eine fünfminütige Überzahl, die sich Ariyan Shafaei Shamsabadiyan „völlig dämlich“ abholte. Erst „ein dummes Foul“ mit dem hohen Bein an der Seitenlinie und dann auch noch ein Ballwurf in Richtung des Gegenspielers: da sind schon für Letzteren Leute mit „glatt Rot“ verwiesen worden. „Vielleicht war es nicht mit Absicht, aber es sieht natürlich dumm aus“, ärgerte sich Schreiber, der sportlich im zweiten Abschnitt etwas die Sicherheit im Spielaufbau vermisste: „Das hat in der zweiten Hälfte nicht mehr so viel geklappt, aber ich denke, es war kämpferisch auch wieder eines unserer besseren Spiele: viele Wege mit nach hinten gemacht, viele Zweikämpfe gewonnen.“. Mitwirken daran konnte dann auch wieder der früh im Match mit einem Brummschädel nach Zweikampf ausgewechselte Baran Sütcü, dem so immerhin seine ungeliebte Linksverteidigerposition an Platzhirsch Kleon Lorenz loswurde. Jener Lorenz, heute wieder formverbessert, donnerte die Kugel in Minute 50 von halblinks schmissig an den Querbalken, ehe Landesliga-Debütant Marvin Bonsu (hochgestuft aus der B2) den Nachschuss vor lauter Überraschung nicht mehr platzieren konnte.
Dass der Ghanaer aber genau das fehlende Puzzleteil in der Offensive darstellt, wurde etwas später deutlich, als er den zu zögerlichen Philipp Hentschke wuchtig anlief, die Kugel gewann und somit Julius Ahrens´ 0:1 aus günstiger Schussposition förmlich erzwang (67.). „Super durchgelaufen, perfekt angepresst und dann mit einem bisschen Glück geht der Ball am Ende dann rein – genauso wie gegen Grün-weiß Harburg!“, hat der SCS womöglich ein neues Lieblingsschema für sich entdeckt. Ohnehin präsentierte man sich im Allhorn deutlich griffiger als zuletzt: „Das ist auch länger her, dass wir so gute Zweikämpfe geführt haben.“.
Chancen für die Hausherren blieben somit inzwischen Mangelware. Leandro Duve zielte einmal per Freistoß drüber (73.) – mehr brannte den Schanzern nicht mehr an.
Stattdessen musste WSV-Fänger Maximilian Röndigs all sein Können aufbringen, einen zuvor noch leicht touchierten Loenz-20-Meter-Versuch über das Gehäuse zu lenken (80.+1).
Die vermeintliche Entscheidung ermöglichte ebenfalls in der Nachspielzeit ein Schiedsrichterball, der einer WSV-Spielerbehandlung folgte. Weiß-rot noch im Tiefschlaf, während Schreiber einfach mal frei auf das Tor zuging. „(…) mir ist dann irgendwann aufgefallen: oh, ich darf kein Tor erzielen!“, hatte der geniale Plan schließlich doch seinen Haken. Kollege Ahrens würgte das Ei im Laufe der Szene zwar noch über die Linie, doch ein Pfiff verhinderte das 0:2. „Wegen Abseits, hatte er im Spiel gesagt und es so angezeigt. Und nach dem Spiel hat er mir gesagt, dass ich den Ball nicht zweimal berühren darf, was ja ein Regelfehler ist. Da war ich ein bisschen verwirrt“, wusste nicht nur der regelkundige Mittelfeldspieler und selber bereits Herrenschiedsrichter nicht so recht, was der Kollege an der Pfeife da veranstaltete (80.+4). In der Endabrechnung aber verschmerzbar, gingen die Punkte an den nun Tabellensiebten. Von dort verdrängt hatte man den nächsten Gegner, TuS Berne. „Wenn wir nochmal einen Blick nach oben werfen wollen, müssen wir jetzt gewinnen. Wir haben jetzt ein gutes Auswärtsspiel gemacht und verdient die drei Punkte mitgenommen und ich denke, dass wir das zuhause auch so machen können“, sieht der Ausblick auf das Samstagnachmittagsheimspiel so sonnig aus, wie das Wetter dieser Tage. Tristesse dagegen beim unterlegenen Tabellenelften, der sich für seine „kämpferisch sehr gute Leistung“ nichts kaufen kann und jetzt auch noch zum formstarken SC Victoria muss. „Auf jeden Fall kann der WSV sich noch stabilisieren und denke, dass sie es schaffen können, in der Liga zu bleiben, wenn der SCVM jetzt nicht gegen alles oben punktet, wie jetzt gegen Niendorf zum Beispiel (2:2)“, sieht immerhin der Gegner die um vier Zähler unter dem Strich stehende Grumler-Elf noch nicht als abgeschrieben an.

Tore: 0:1 Ahrens (63. Bonsu)

gelbe Karten: keine – Sütcü

Zeitstrafe: Shafaeian Shamsabadiyan (SCS, 33., Foulspiel + Ballwurf)

Schiedsrichter: Maximilian Poggensee (SC Eilbek, Note 4,5)

Zuschauer: 50




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