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Samstag, 9. April 2011

Spielbericht FC St. Pauli 2.D - Barsbütteler SV 1.D

Kleines Einmaleins schlägt Polynomdivision
Barsbüttels 1.D siegt mit schlichten Mitteln verdient mit 2:0 gegen St. Paulis D2

Die 2.D des FC St. Pauli musste im Duell mit der 1.D des Barsbütteler SV die zweite Niederlage im dritten Frühjahrsmatch der D-Bezirksliga verkraften.
Dabei wurde von Beginn an deutlich, dass mit den verletzungsbedingt nicht einsatzfähigen Nikola Kosanic und Robin Kehr zwei sportliche Schwergewichte des Offensivspiels fehlten.
Der BSV zeigte sich sofort wacher, griffiger in den Zweikämpfen und kam in der sechsten Minute zur ersten Torchance des Spiels, als sich Max Mattes mit einem Linksschuss aus zehn Metern versuchte, Leon Schmidt im St. Pauli-Tor jedoch sicher fangen konnte.
Keine 120 Sekunden später brauchte Schmidt nicht einzugreifen, denn ein Freistoß von Munab Seqib aus der doppelten Distanz rauschte knapp über den Kasten.
Eigene Chancen kreierten die die komplett in weiß spielenden St. Paulianer nicht, sondern sahen den Gästen nach einem Dutzend an gespielten Minuten auch noch beim Toreschießen zu. Ein grober Stellungsfehler in der Innenverteidigung konnte von Fynn Rocktäschel mit einem hohen Ball in den Rücken der Abwehr zum gestarteten Fabian Reimers bestens genutzt werden. Und weil sich Reimers die Chance nicht nehmen lassen wollte, überwand er den herauskommenden Schmidt erfolgreich mit einem Heber zum 0:1.
Eine verdiente Führung der Gäste aus dem Osten, denn St. Pauli bekam hier spielerisch keinen Fuß auf den Boden. Folgerichtig lautete es 0:2, als sich wieder Rocktäschel auf der rechten Seite sehr gut durchtankte und am herausstürzenden Torwart vorbei, quer zu Reimes legte, der wiederum sicher einschob (21.).
Rocktäschel und Reimers schienen die Partie hier alleine entscheiden zu wollen, doch fünf Minuten vor dem Pausentee mischte sich auch Mattes wieder in die Szenerie ein, indem er Reimers mit einem Steilpass in den (Abwehrspieler-)freien Raum schickte und dieser Schmidt umkurvte. Das sichere 0:3, dachten die meisten, doch Mert Erdal konnte Reimers´ Rechtsschuss mit vollem Körpereinsatz gerade noch auf der Linie zur Ecke klären.
Damit hieß es zur Pause „nur“ 0:2 aus Sicht der Jungs vom Brummerskamp.
Der zweite Abschnitt begann an diesem Sonnabend, der seinem Namen bestens gerecht wurde, genauso, wie der erste. Der Barsbütteler SV rechnete erfolgreich mit dem kleinen Einmaleins des Fußballs, während St. Pauli oft zu umständlich an Differenzialrechnung und Polynomdivision scheiterte. Einzig der recht knappe Spielstand gab dem Profinachwuchs etwas Hoffnung.
Doch anstatt eines Anschlusstreffers gab es wieder fast den dritten Gegentreffer, als die Abwehr ihrem Namen wieder nicht gerecht wurde und Reimers abermals frei vor dem Tor auftauchte (35.). Doch sein Linksschuss konnte vom eingewechselten Joris Wittkugel im schwarzen Sweater gut abgefangen werden. Vorentscheidung vergeigt!
Die nächste Gelegenheit ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Diesmal erhielt Rocktäschel viel Freiraum zum Flugkopfball, nachdem Gabriel Gülec schön flankte und Reimers in der Mitte clever weiterleitete (47.).
Zehn Minuten vor Ultimo tat sich dann Historisches in der Partie: Ein Freistoß von Lennard Henke aus 30 Metern wurde zum extrem gefährlichen Geschoss für den gut reagierenden Kevin Hener im Tor der Gäste, der die Kugel schön über die Latte lenkte.
Dass ein solcher Gefahrenmoment der Gastgeber 50 Minuten Wartezeit erforderte und auch noch von einem Verteidiger ausging, sprach in diesem Heimspiel für sich. Kosanic und Kehr fehlten gegen den körperlich ein Jahr weiteren Kontrahenten an allen Ecken und Enden.
Und so ging der letzte Spielhöhepunkt inmitten einer echten Wechselorgie der Gäste (insgesamt  neun Auswechslungen) noch einmal an die Tauschwütigen. Wieder einmal Reimers überraschte mit einem Pfostenschuss, bei dessen Nachschuss er gerade noch von Henke gestellt werden konnte (59.).
So endete das dritte Frühjahrspunktspiel der Oertel/Olde-Elf mit einer verdienten Niederlage, die Flügelspieler Robin Kehr nicht ohne eigene Eindrücke von draußen aus verfolgte: „Der Gegner war heute doch stärker und hat das Spiel besser aufgebaut. Was uns fehlte, waren schnelle Leute und der tödliche Pass“, resümierte der 7er des FC, der in der Tabelle keinen Spitzenplatz, aber ein versöhnliches Endresultat im Blick hat: „Den ersten Platz werden wir nicht mehr schaffen, aber wir werden auf keinen Fall abkacken!“. Eine Aussage mit Interpretationsspielraum…
Absolute keine Interpretationssache ist dagegen der gelungene Start der 98er des Barsbütteler SV ins Halbjahr mit der umgekehrten Bilanz. Die Teilnahme an den Play-Offs zur Hamburger Meisterschaft schient in dieser Serie gar nicht mal abwegig.

FC St. Pauli 2.D: Schmidt (31. Wittkugel) – Erdal, Bendowski, Zähringer, Henke – Schauer, zu Klampen – Stanjevic (53. Bebensee), Aslani (38. Evlicoglu) – Lüth, Kovacic, Trainer: Tobias Oertel

Barsbütteler SV 1.D: Hener – J. Brummer, Nobis, G. Gülec, Hapke – D. Gülec, Mattes (43. Dihanli / 60. Rocktäschel), Seqib (20. Kinne / 31. Seqib / 40. Özdemir), Rocktäschel (58. Kinne) – Özdemir (31. T. Brummer / 55. Reimers), Reimers (48. Mattes), Trainer: Murat Gülec

Tore: 0:1 Reimers (12. Rocktäschel), 0:2 Reimers (21. Rocktäschel)

Schiedsrichter: Harald Annecke (SV Eidelstedt, Note 3: kaum gefordert in einer einfach zu leitenden Partie)

Zuschauer: 33