Starthilfe
vom Punkt
Zwei
Strafstoßtreffer für Kilia stoppen Comets Flucht nach vorne
Eine Halbzeit lang etwas wackelig, führte der Weg von Titelverteidiger Kilia im
zweiten Durchgang geradewegs ins nächste Endspiel um den Kreispokal Kiel. Sein
Semi-Finale bei Landesligaaufsteiger Comet verlebte der haushohe Favorit
zunächst nicht wirklich nach Plan. Woran Maurice Knutzen noch etwas zu weit nach
links getrieben, scheiterte (10.), ließ der tief in den Rücken der hoch
postierten Abwehr geschickte Marcel Gaber zentral vor der Kiste.
Der perfekte Wachmacher für den fünffachen Serien-Triumphator. Marc Schwabe mit
zu hoch angesetztem Kopfball (16.), Philipp Spohn an die Latte (17.), sowie
Oberligatorschützenkönig Yannik Jakubowski per Fallrückzieher (22.) und von der
Strafraumgrenze (24.) versiebten nacheinander die rasche Ergebniskorrektur.
Zu dieser verhalf ihnen schließlich ein nicht unumstrittener Strafstoßpfiff
nach dem Luftduell der Kapitäne (Lawson-Body gegen Foit). Letzterer freute
sich, versenkte Julius Alt, obwohl Goalie Lukas Losch die Ecke geahnt hatte,
zum Gleichstand (29.).
Gänzlich unstrittig dagegen Kilias zweites Hurra vom Punkt, nachdem Kosovar
Morina gegen Schwabe die Axt im Strafraum spielte und diesmal Rezan Acer den
Torwart gekonnt verlud (39.).
Der klare Favorit jetzt in der Vorhand, zumal Schwabe eine Niebergall-Flanke im
Rahmen eines geschwinden Konters zum 1:3 einköpfte (41.). Ein Tor, das auch bei
Schiedsrichter Per Christian Roloff seine Spuren hinterließ: er holte sich bei
einem Auffahrunfall in der Tor-Entstehung einen Brummschädel ab…
Dennoch voll konzentriert entscheid der Pfeifenmann vom Suchsdorfer SV wenig
später auf Offensivfreistoß für Comet, den Morina per Kopf für Anis Assameurs Anschlusstreffer
aus fünf Metern querlegte (42.). Die mutige Herangehensweise der Grünen hatte
sich also erneut ausgezahlt!
Problem dabei nur: die Konteranfälligkeit, die wiederum nach eigenem Standard in
den Gegners Hälfte zum neuralgischen Punkt avancierte. Jakubowski an den
Innenpfosten, Drilon Trepca mit dem Abstauber – 2:4 (45.)!
Spohns Schieben gegen den losgestiefelten Maurice Knutzen, haarscharf an der
Notbremse vorbei, hätte den Landesligaaufsteiger postwendend wieder ins Match
zurückbringen können (45.+2), doch stattdessen machte der amtierende
Landesmeister früh im zweiten Abschnitt alles klar. Eine schöne Ballbesitzphase
mit präziser Schwabe-Hereingabe vollendete Trepca, indem er das Leder kompromisslos
unter die Querstange knallte (48.).
Beim Joker-Kontertor von Serhat Yazgazan noch den Abseitspfiff gegen sich
gehabt (50.), holte Felix Niebergall das 2:6 nach tiefem Foit-Anspiel in aller
Ruhe nach (55.), ehe der eingewechselte Marvin Müller Trepcas hohen Ball zum
2:7 einnickte (63.).
Ein Debakel deutete sich nun an, doch lediglich Müller zum Doppelpack (80.)
wusste den immer wieder gebotenen Raum zählbar zu nutzen. Andererseits spielten
die Jungs vom Radsredder unverdrossen nach vorne wo, nicht nur bei Gabers
Lattenknaller aus 20 Metern ein Ehrentreffer drin gewesen wäre (75.).
So aber hieß es am Ende 2:8 zu Gunsten des Klassenhöheren, dem im Endspiel,
Mitte Mai, der TSV Flintbek (2:1 gegen den Kieler MTV) ein sogar zwei Stufen
niedrigerer Widersacher vor den Abzug läuft.
SVE Comet Kiel: Losch –
Morina (58. Izaguirre), Lawson-Body, Celik – Geber, Milbradt (64. Yilmaz),
Assameur, Ar. Jashari, Schmidt (64. Abdula) – Knutzen (58. Schmidtke), Al.
Jashari (58. Petersen), Trainer: Steve Frank
FC Kilia Kiel: Kieker – Spohn (58.
Ayyildiz), Foit, Meseberg – Trepca (76. Senger), Acer (58. Klein), Niebergall,
Alt, Boztepe – Jakubowski (46. Yazgazan), Schwabe (53. Müller), Trainer: Nicola
Soranno
Tore: Gaber (15.), 1:1 Alt
(29., Strafstoßtor, Lawson-Body an Foit), 1:2 Acer (39., Strafstoßtor, Morina
an Schwabe), 1:3 Schwabe (41. Niebergall), 2:3 Assameur (42. Morina), 2:4
Trepca (45. Jakubowski), 2:5 Trepca (48. Schwabe), 2:6 Niebergall (55. Foit),
2:7 Müller (63. Trepca), 2:8 Müller (80. Boztepe)
gelbe Karten: Morina, Celik, Frank
(Trainer) – Schwabe, Acer, Spohn, Soranno (Trainer)
gelb-rote Karte: Witt (Co-Trainer
Kilia, 89., wiederholtes Reklamieren)
Schiedsrichter: Per Christian Roloff
(Suchsdorfer SV)
Zuschauer: 350
Dienstag, 29. Juli 2025
Spielbericht SVE Comet Kiel - FC Kilia Kiel
Samstag, 26. Juli 2025
Spielbericht TuS Krempe - TSV Heiligenstedten
Dem
Favoriten gehen die Körner aus
Goalie
Becker wird zum Helden: TuS Krempe haut Verbandsligisten raus!
Vielerorts im Bundesgebiet rastet der Spielbetrieb noch seine Sommer-Siesta; in
Schleswig-Holsteins Kreispokal geht jedoch schon jetzt die Post ab! So auch im
Kreispokal Westküste, der im Achtelfinale wieder etwas für das Phrasenschwein („
… Pokal … Gesetze …“) tat.
Kreisligist TuS Krempe bemühte sich zur klassischen Bundesligaanstoßzeit mit
einer tief gestaffelten Fünferkette, keinen offensiven Raum für den Ballbesitz
des Favoriten aus der eine Etage höheren Verbandsliga zu lassen, der TSV
Heiligenstedten dagegen versuchte seine mehr vorhandenen Spielanteile
vornehmlich über rechts ins vordere Drittel zu bringen. – ohne großen Effekt,
bis ein Zweikampf Richtung Grundlinie zum Entsetzen der disziplinierten
Hausherren in Marlon Boltens Strafstoßtor zum 0:1 mündete (22.). Ansonsten
hatte der junge Schiedsrichter viel Körperlichkeit zugelassen, die auch
TuS-Angreifer Niklas Bangert im Anschluss an seinen Versuch nach cleverem
Piening-Steckpass zu spüren bekam (28.). Kein Strafstoß aber für den zunehmend mutigeren
Außenseiter: vertretbar.
Absolut nicht vertretbar dagegen der Auftritt des Gegners, in Hälfte zwei. Nach
vorne ohne Dampf und defensiv erschreckend passiv, lud man den Kreisligisten
zum couragierten Drücken auf den inzwischen verdienten Ausgleich ein. In
dankbarer Torwarthöhe konnte neu-Schlussmann Marian Rister (wechselte von der
SV Lieth aus Hamburgs Bezirksliga an den Juliankadamm) diesen erstmal
aufschieben (56.), ehe es wenig später geschehen war. Mit Einsatz und
Kreativität initiierten die quirligen Thoma-Zwillinge, Fabian und Tobias, den
schnellen Konter, den Kapitän Moritz Piening letztlich auf Zuspiel Bangert aus
gut 20 Metern ins Ziel führte (60.). Keine Chance für Rister, die rechtsoben
eingeschweißte Kugel noch zu kriegen!
Eine Reaktion des Verbandsligisten? Fehlanzeige! Das harte Training zuletzt und
das Testspiel am Vorabend (!) gegen den SV Hemmingstedt (1:0) waren doch tief
in die Muskeln gekrochen. Stattdessen taumelte man nicht nur bei Malte Oetkes
Alu-Treffer, den sich Rister final auf der Linie angelte (65.), gen Rückstand. Der
eingewechselte Levin Manns nach Vorteil aus der zweiten Reihe (73.), T. Thoma,
gerade noch von Ben Matthiesen abgegrätscht (74.) und erneut Manns mit der
abgefälschten Innenseite (83.), hätten das Ergebnispendel längst für die Blauen
ausschlagen lassen können.
Entsprechend gut machte Göttin Justitia ihren Job, als einer der wenigen Gegenangriffe
des TSV nicht das 1:2 in der Schlussminute herbeiführte. Taher Alous Ablage in
den Rückraum schob Bolten von der Strafraumgrenze aus hauchdünn rechts vorbei.
Das Elfmeterschießen ums Viertelfinale war besiegelt!
Und auch dieses sollte für die Pohlmann-Elf prompt unter einem schlechten Stern
stehen, scheiterte Fabian Koopmann schwach am richtig spekulierenden Tobias
Becker. Besser machten es die drei folgenden Schützen, ehe Alou das Tor
verfehlte. – Doppelter Vorteil TuS Krempe, den Rister gegen T. Thoma wieder relativierte.
Nachdem Maximilian Ris ausglich und auch Manus nun endlich (zum 3:2) netzte,
musste der im Spiel noch rechtsunten sichere Bolten treffen. Becker aber legte
sich früh auf die erneut anvisierte Ecke fest und parierte. – TuS Krempe im
Viertelfinale! Gegner dort: der TSV Büsum, der sich am Folgetag mit 2:1 im
Duell der West-Verbandsligisten beim TSV Friedrichskoog durchgesetzt hatte. Die
Ligazugehörigkeit dürfte sicherlich als gutes Omen für abermalig
feucht-fröhliche Weiterkommensfeierlichkeiten am Buggraben taugen…
Tore: 0:1 Bolten (22.,
Foulstrafstoß), 1:1 Piening (60. Bangert), Elfmeterschießen:
Becker hält gegen Koopmann, 1:0 M. Oetke, 1:1 Müller, 2:1 Nielsen, Alou neben
das Tor, Rister hält gegen T. Thoma, 2:2 Ris, 3:2 Manns, Becker hält gegen
Bolten
gelbe Karten: keine – Matthiesen
Schiedsrichter: Jan-Hinrich Veit
(Note 4: ließ auf beiden Seiten ein übertriebenes Maß an Fuß- und
Oberkörpervergehen zu, Bolten (taktisches Foul, 78.) und Godoy Cubas (bewusste
Spielverzögerung, 87.) wären zwingend zu verwarnen gewesen.)
Zuschauer: 80
Samstag, 12. Juli 2025
Spielbericht SV Lieth - TuRa Harksheide II
Hausaufgabe:
Defensivstandards
Gepflegter
Fußball und alte Schwäche: SV Lieth startet gefühlsdurchmischt
Spiel eins nach der (kurzen) Ära Lüneburg. Zahlreiche namhafte Leute verließen
mit dem Saisonende 2024/2025 den Butterberg, wo Vereinslegende Jan Lüneburg die
Anhänger per Fallrückziehertor im letzten Match noch einmal in Ekstase
versetzte. Zwei Monate später betrat die verbliebene Selbstfindungsgruppe unter
der Leitung von neu-Coach Rudolf Hock-Kutscher erstmals das heimische Grün zu
einem durchaus gefälligen Test unter West-Bezirksligisten. TuRa Harksheide II,
mit zwölf Zählern Vorsprung aus der Kreisliga 7 promoviert, präsentierte sich
als interessanter Gegner, der sich anschickte, aus der Kompaktheit heraus, über
tiefe Bälle für Nadelstiche zu sorgen. So geschehen in Minute neun, als Nick
Hagelstein den Traumpass auf den gestarteten Yannik Wolter zelebrierte, nur
fehlte Wolters Abschluss für weitere Feierlichkeiten der letzte Dampf.
Die höhere Anzahl an Versuchen kreierten jedoch die Hausherren, bei denen vor
allem über Deniz Dumans linke Außenbahn der Weg nach vorne gelang, wo sein Bruder
Ali abschlussfreudig, aber glücklos agierte. So schon der Angreifer die perfekt
durch Matteo Schuchardt erhaltene Kugel am nur noch nah entfernten Kasten
vorbei (42.).
Mehr Zielwasser hatte da Max Schulz zuvor im Körper, als er im Zentrum einmal
reichlich Platz bekam, Maß nahm und damit durchaus sehenswert aus 20 Metern zur
verdienten Führung traf (24.).
Allzu lange sollte die ergebnistechnische Heiterkeit jedoch nicht anhalten,
weil gegnerische Ecken auch in der Spielzeit nicht die Lieblingsdisziplin der
Liether sind. Fabian Eggelmeyers Ball von der Fahne schädelte der aufgerückte
Jonas Wolter gekonnt gen Torlinie, die bei einer Rettungstat eines SVL-Kopfes
laut Meinung des Schiedsrichterassistenten bereits passiert war. „Tor für TuRa!“,
lautete die Entscheidung des jungen Schiedsrichters, der den Kontrahenten im
laufenden Match viel Spielraum bei der Zweikampfgestaltung ließ.
Tortechnisch verpasste neben dem bereits erwähnten Duman für die Gastgeber auch
der Harksheider Hagelstein die mögliche Pausenführung seines Teams. Per Heber
verfehlte er nach Fehlpass des nicht immer sicheren Patrick Klösel zwischen den
Heim-Pfosten per Heber (32.).
Im zweiten Durchgang, der traditionell für reichliche Personalrochaden genutzt
wurde, sank die Quote der angekommenen Pässe spürbar. Das Geschehen verlagerte
sich nun weitgehend ins mittlere Spielfelddrittel.
Einen der wenigen Überraschungsmomente verwertete Eigengewächs Anton Götting
just zum 2:1, das frei vor dem Tor auch recht easy für den einzuschieben war (63.).
Die Gäste aus Norderstedt übten sich in ihrem oft zu statischen Spiel in Harmlosigkeit,
bis ein gegnerischer Lapsus Jonah Basner zum Lattenkracher einlud (81.), ehe
der zweite Ball mit Mühe aus der Panikzone entsorgt werden konnte. Keine
schlechte Schusstechnik für einen gelernten Torsteher!
Kein Sonderlob holte sich mit der letzten Aktion der Begegnung der liether
Handschuhträger ab, als er bei einem verlängerten Einwurf von rechts hilflos
durch seine Parzelle irrte und mit Nico Schwietzer auch noch ein einsamer
Verwerter ins leere Tor versenkte (90.+3). Die Spielanteile waren damit nicht
so wirklich widergegeben, doch die Hausaufgabe, sich bis zum Pflichtspielstart
dem Bereich der Standardsituationen zu widmen, machte der spielerisch über
weite Strecken ordentliche Auftritt der „Liether Löwen“ gegen den bereits im
September wieder duellierten Gegner auf jeden Fall deutlich.
Tore: 1:0 Schulz (24.
Kellner), 1:1 J. Wolter (30. Eggelmeyer), 2:1 Götting (62.), 2:2 Schwietzer
(90.+3)
Schiedsrichter: Bartu Öncan
(Holsatia im EMTV, Note 4)
Zuschauer: 32