Tempostürmer als Faustpfand
Erster
U15-Landesliga-Sieg des Jahres für den SC Sternschanze
Sie können es ja doch noch! Nach drei knappen Niederlagen und einem torlosen
Remis hat die SCS-C1 gegen den SC Vier- und Marschlande den ersten Dreier der
Rückrunde eingefahren. „Es tut gut, nach so vielen guten Spielen gegen starke
Gegner von oben dann jetzt auch den ersten Sieg einzufahren!“, frohlockte
Arthur Schreiber, der vor heimischer Wasserturmkulisse gleich am ersten Hurra
des Tages beteiligt war. Mit Auge schickte er Mohammadullah Azimi in den freien
Raum, den der Angreifer cool per Abschluss in die lange Ecke verwertete (11.). „Ein
sehr wichtiges Tor! Wir standen ziemlich unter Druck und haben dadurch erstmal
so ein bisschen Ruhe reinbekommen und dann ja auch schnell nachgelegt“,
erklärte Schreiber die Importanz des Führungstreffers aus der Druckphase des
SCVM heraus. Das Rezept gegen die tempomäßig unterlegene Gäste-Defensive
funktionierte wenig später gleich noch einmal, erspähte diesmal Theo Spöhrer
den aufgebrochenen Enayatullah Makhdoomzada, der gegen den zögerlich
Schlussmann linksoben in den Knick traf (15.). „Wir haben sehr schnell mit
guten Bällen aus dem Zentrum die Tiefe auf Enayat und Mo gefunden. Vor allem in
der ersten Hälfte. Das hat uns heute auch zum Sieg verholfen“, erläuterte
Schreiber, der in Minute 21 abermals Grund zum Jubeln erhielt.
Zwar scheiterten gleich beide Tempostürmer an Pfosten und Torsteher Jannis
Rücker, doch Spöhrer behielt die Ruhe und schob sicher zum 3:0 ein.
Die Roten versuchten derweil, mit Robustheit endlich ins Spiel zu finden. Den
prickelndsten Torschuss produzierte dabei Filip Zuti, dessen Geschoss
abgefälscht nur einen von zahlreichen Eckstößen generierte (18.).
Erst ein Strafstoß, durch den ausgefahrenen Arm des sonst so formstarken Lucien
Rabeary verursacht, ermöglichte den Kickern vom Deich das 3:1 durch Diogo da
Silva Cabral vom Punkt (40.). „Das Handspiel war meiner Meinung nach außerhalb,
ist aber richtig, zu pfeifen“, verwies Schreiber auf eine letztlich unnütze
Diskussion, denn auch wenn Finley Grun („Den haben wir sehr gut unter Kontrolle
gehabt (…)“ einmal aussichtsreich den Anschlusstreffer vergab (45.), gehörte
dem SCS weiter die Mehrheit der Offensivaktionen. Schreiber verfehlte mit einem
Field Goal die Sportart (39.), Sami Al Hanash hauchdünn das Tor (41.) und Makhdoomzada
musste sich den behände hochgerissenen Torwartarmen geschlagen geben (44.).
Besser lief es für Schanzes Rückennummer 28, als er abermals, diesmal von Till Steinfeld lang in den Rücken
der viel zu hoch postierten SCVM-Kette geschickt wurde und alleine vor der
Kiste kontrolliert linksunten hineinschob (57.). Der Sieger war gefunden;
spätestens nach da Silva Cabrals Chance, die Shivnath Arora abtauchend zunichtemachte
(62.).
Weniger ruhmreich dagegen das sinnbefreite Einsteigen des Torstehers gegen da
Silva Cabral, für das es trotz Ballfremdheit nur den gelben Karton von
Schiedsrichterin Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler TV) setzte (68.). Nicht die
einzige Szene, in der es die junge Pfeifenfrau mit Hektik, sonst häufig vom außerspielfeldlichen
Gefolge der Gäste hineingebracht, zu tun bekam. „Die Eltern von Vier- und
Marschlande haben sie deutlich gegen sich aufgebracht. Dafür hat sie die
50-50-Situationen dann eher Richtung uns entschieden“, interpretierte Schreiber
die Entscheidungen seiner Schiedsrichterkollegin.
Viel wichtiger war dem Edeltechniker jedoch das sportliche Signal des Tages: „Ich
hoffe, dass wir wieder ein bisschen mehr nach oben anknüpfen können. Heute,
haben wir über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht. In der zweiten Hälfte
war es eher ein bisschen zerfahren. Ansonsten aber ein gutes Spiel“, so das
Resümee zu einem Heimsieg, der „hoffentlich eine Aufholjagt nach oben“
begründet.
Tore: 1:0 Azimi (11.
Schreiber), 2:0 Makhdoomzada (15. Spöhrer), 3:0 Spöhrer (21. Makhdoomzada), 3:1
da Silva Cabral (40. Strafstoßtor, Handspiel Rabeary), 4:1 Makhdoomzada (57. Steinfeld)
gelbe Karten: Makhdoomzada, Arora –
Rancic, da Silva Cabral
Schiedsrichterin: Ines Zaghdoudi (Eimsbütteler
TV, Note 3)
Zuschauer: 40
Samstag, 1. April 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - SC Vier- und Marschlande 1.C
Samstag, 25. März 2023
Spielbericht FC Teutonia 05 1.C - SC Sternschanze 1.C
Den
Primus fast geärgert
Teuer
verkauft: Schanze-2008er schnuppern bei Teutonia 05 an Zählbarem
Gerät der Schiedsrichter im oder nach dem Spiel in den Fokus der Diskussionen,
ist dies freilich selten ein positives Zeichen. Vortrefflich lässt es sich schließlich
subjektiv über viele Regelauslegungen und Tatsachenentscheidungen streiten.
Im Falle des U15-Landesligaduells des SC Sternschanze bei Teutonia 05 wunderte
sich jedoch auch der objektive Beobachter über einige Handlungsweisen, von
denen verfrühte Abpfiffe – insbesondere der in Durchgang zwei – für reichlich
Frust und Verzweiflung bei den Gästen sorgten.
Ein zünftiger Nachschlag hätte den Schanzern jedenfalls gut geschmeckt.
Immerhin griff der Tabellenzehnte beim bislang ausschließlich Klassenbesten
(zaghaft) nach Punkten.
Zählbares, das zunächst erwartungsgemäß weit weg schien. 05 mit dem Gros an
Spielanteilen und ersten Abschlüssen, von denen besonders einer durch Phillipp
Sperlich für erhöhten Blutdruck auf SCS-Seite sorgte. Schlussmann Shivnath
Aroras Flugparade wirkte da als Antihypertensivum (7.).
Die Sorgen blieben aber - und zwar mit Recht! „Das hat sich so ein bisschen
angedeutet“, war Schanzes Arthur Schreiber nicht der einzige im regengefluteten
Ottensen, der das Führungstor des Gegners kommen sah. „Jona hat da nicht ganz
so gut mitgearbeitet und Lukas auf der Rechtsverteidigerposition alleine
gelassen. Es war klar, dass da irgendwann die Lücke entstehen wird.“. Tatsächlich
fehlte bei Baran Ünlütepes Querspiel der Helfer aus dem rechten Mittelfeld,
sodass Elias Zarbal halblinks ins lange Eck vollstrecken konnte (11.). „Dann
ausgerechnet Eli – das finde ich ein bisschen doof“, so der Tenor über den
Torschützen, dessen Winterwechsel aus dem Schanzenviertel damals nicht als
Muster für gelungene Kommunikation taugte.
Fortan gelang es den Marineblauen immer besser, als kompakte Einheit in ihrem
4-4-2-System, das „gegen den Tabellenführer vielleicht das bessere System als
das 4-2-3-1“ war, für gehörige Raumverknappung sorgten. Espen Wendler kam aus
spitzem Winkel zum Fehlschuss (18.), während ansonsten nicht viel anbrannte.
Zuvor lag gar der Ausgleichstreffer in der Luft, legte der Gegner eine
Schreiber-Flanke für den einschussbereiten Vladyslav Kosykh ab, nur dieser
bolzte das Ei aus der Nahdistanz über das Ziel (17.).
Doch auch das 0:1 machte der Schanzen-Elf durchaus Mut, dem Casimir Hillmann
auf Zuspiel des über rechts durchgehenden Zarbal einen raschen Dämpfer
verpasste (38.). Aus dem Lauf verdoppelte der Joker wenige Meter vor dem Tor
auf 2:0 für die ansonsten auffallend passiven Weiß-schwarzen.
Von Entmutigung beim Außenseiter aber weiter keine Spur. „Wir haben vor allem
in der zweiten Hälfte ein sehr gutes Spiel gemacht, uns immer besser von hinten
herauskombiniert“, lobte Schreiber seine Farben, die sich durch Sami Al Hanash
und dessen Versuch wieder zu Wort meldeten (40.).
Aus einem „sehr organisierten Aufbauspiel“ heraus, angelte sich der SCS
zunehmend mehr Spielanteile, was sich dann auch positiv im Ergebnis
niederschlug. Kaum war Al Hanash eine Schreiber-Ecke als zweiter Ball vor die
Füße gefallen, stand es unter Mithilfe des Alus nur noch 2:1 für die
Mottenburger, die ihrerseits viel zu wenig die Waagschale warfen. Ünlütepes
Außenpfostenschuss (59.) hatte daher Seltenheitswert im erlahmten Spiel der
05er.
Bei allem Engagement war Marineblau allerdings zu selten zwingend genug, um den
überraschenden Punktgewinn an der Kreuzkirche zu generieren. „Für das zweite
Tor hatten wir etwas zu wenig Konzentration im letzten Drittel, vor dem Tor. Da
hatten wir dann doch zu viele Fehlpässe“, stellte der Spielmacher fest.
So drückte man letztlich ohne die große Torgefahr, bis der über weite Strecken
verunsichert wirkende Schiedsrichter die Partie abpfiff – 35 Sekunden zu früh,
was die ohnehin schon bedienten Schanzenkicker ordentlich auf die Palme
brachte: „Drei Minuten Nachspielzeit hätte es geben müssen und die gab es
nicht. Stattdessen würde noch früher abgepfiffen. Das ist für mich kein
souveränes Auftreten!“, ordnete Schreiber das Handeln des „schlechtesten
Schiedsrichters seit über zwei Jahren“ ein.
Müßig sicherlich die Diskussion, ob weitere Spielminuten noch ein Auswärtstor
ermöglicht hätten. Der verantwortliche Ansetzer des BSA Unterelbe sollte sein
Personalmanagement jedoch ernsthaft hinterfragen.
Fernab dessen marschiert Teutonia trotz des unrunden Auftritts mit komplett
weißer Weste zielsicher gen Oberligarückkehr, während Schanze trotz des
nächsten „sehr guten“ Spiels „in der Rückrunde“ weiter auf der Stelle tritt.
Gegen das Mittelfeldteam des SC Vier- und Marschlande gilt es in dann
hoffentlich 70 Minuten laut Schreiber nun, das große Problem zu überwinden: „Unser
Problem ist nun leider, dass wir einfach keine Tore schießen und dann müssen
wir vorne konsequenter werden, im Abschluss. Auch im Passspiel. Im letzten
Drittel sind wir oft zu nervös vor dem Tor. Das müssen wir irgendwie unter
Kontrolle bekommen.“.
Tore: 1:0 Zarbal (11.
Ünlütepe), 2:0 Hillmann (38. Zarbal), 2:1 Al Hanash (49. Schreiber)
gelbe Karten: keine – Stücü
Schiedsrichter: Paul Benjamin Mast
(FC St. Pauli, Note 6: häufte neben einem geringen Laufradius eine erhebliche
Anzahl von kleinen Regelfehlern an, keine Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen
– insbesondere Armvergehen –, pfiff beide Halbzeiten vor Ablauf der regulären
Spielzeit ab)
Zuschauer: 50
Sonntag, 19. März 2023
Spielbericht HEBC 1. Senioren - SV West-Eimsbüttel/VfL 93/SC Union 03 1. Senioren
Spielgemeinschaft
nutzt den Jugendfaktor
Jung
aufgestelltes Wespe/VfL/Union rächt sich für die Hinspiel-Abreibung
Ein mangelnder Unterhaltungswert ist den Spielen der HEBC-Senioren freilich
nicht zu unterstellen. Auch an Spieltag Nummer 16 wartete ihr
Verbandsligapunktspiel mit abendfüllenden Geschichten auf.
Nur gut, dass der Kick-Off gegen die Spielgemeinschaft SV West-Eimsbüttel/VfL
93/Union 03 bereits um 9 Uhr (aufgrund des unpünktlichen Schiedsrichters leicht
später) vonstattenging.
„Wir waren tatsächlich über das frühe Anlaufen und die harte Zweikampfführung
sehr verunsichert“, beschrieb Nikola Jovic eine der besonderen Problematiken
gegen einen durchschnittlich um eine Dekade jüngeren Widersacher. Diesen
brachte Dennis Petreck (39) nach bereits sieben Minuten flach aus zentraler
Position in Front.
Fast die doppelte Spielzeit war verstrichen, da schien Metin Ünlü den
Spielstand wieder ins Gleichgewicht gebracht zu haben, doch der hinter dem
entscheidenden Zuspiel gestartete Angreifer musste sich mit einem Abseitspfiff
abfinden. „Es war ein reguläres Tor!“, echauffierte sich Jovic, den vor allem
die waghalsige Erklärung, dass „jeder Pass nach vorne Abseits sein muss –
unabhängig davon, wo sich der Vollstrecker zum Zeitpunkt der Ballabgabe
befindet“ Bauklötze staunen ließ.
Andächtiges Staunen wurde auch Jörg Spiller zuteil, als dieser bei einem
Kialka-Freistoß von rechts hoch in die Lüfte stieg und seinen Schädel präzise
zur Torerzielung verwandt – 0:2!
Danach war erstmal Pause – dachte zumindest der Schiedsrichter. Die
Anzeigetafel zeigte gerade einmal 32 gespielte Zeigerumdrehungen an, was
Akteure beider Lager auf den Plan rief. Erst der als Zuschauer anwesende
Schiedsrichterobmann eines Nachbarvereins konnte Herrn Valizadeh vom SC
Victoria anhand der schnell heruntergeladenen Durchführungsbestimmungen von der
Spieldauer „2x 35 Minuten“ bei Senioren überzeugen.
Vielleicht wären nur 30 Minuten Halbzeitdauer für das (nach Ü40-Maßstab)
reichlich betagte HEBC-Gros gar nicht so verkehrt gewesen. Schließlich hatte
man mit Heino Holtorf (ersetzt durch den angeschlagenen Jovic) und Andreas
Mahler bereits zwei Leute aus gesundheitlichen Gründen verloren…
Dennoch bot sich kurz nach der Pause die Premiumchance zum Anschlusstreffer,
nachdem Gäste-Schlussmann Andreas Luderer einen Knorr-Freistoß abwehrte und in
der Bewegung Außenverteidiger Tobias Reimer unglücklich erwischte. Sicherlich
kein Pflicht-Pfiff…
Der Goalie bestätigte jedoch mit der Abwehr des fälligen Strafstoßes durch
Frank Jäger seine herausragende Leistung (39.).
Ohne Luderers Zutun verfehlte Jovic aus dem Lauf (43.), ehe es als einleitende
Kraft besser funktionierte. Ein wohl temperierter Ball nach außen schickte den
querlegenden Ünlü auf die Reise, sodass Jäger im Sechzehner auf 1:2 verkürzte
(47.).
„Irgendwie hat an dem Tag nichts geklappt“, bewertete Jovic, der seine stärkste
Aktion im Ausgeben einer Kiste Bier nach dem Spiel als stärkste Tagesaktion
einschätzte, seinen sonstigen Auftritt kritisch.
Anders der Arbeitsnachweis des „harten und provokanten Gegners“, der rasch mit
seinem 1:3 für klare Verhältnisse sorgte. Von rechts flankte Kialka dynamisch, in der Mitte schloss Müller trocken vor Reimer ab und schon war das Thema durch (50.).
Zu oft hatte HEBC nicht nur einen Mangel an aktiven Anspielstationen, sondern
auch „in den entscheidenden Zweikämpfen das Nachsehen“ gegen die
Blau-schwarzen, die fortan gar noch in umgekehrte Sphären des Hinspiels (1:6)
hätten vorstoßen können. Freistoßpositionen für Kialka (44. & 54.), ein
Müller-Kopfball (55.) und ein Abseitstor von Petreck (62.) landeten ebenso auf
dem Notizzettel wie Kialkas gegen Christian Reichel vergeigte Konterchance
(67.).
Am Ende sollten es also deutlich weniger Tore (4) als gelbe Karten (insgesamt
neun) in einer immer wieder von Verbaldiarrhoe begleiteten Auseinandersetzung
werden.
Gut für Luderer und Co, die sich nach unten etwas absetzen konnten.
Die Eimsbütteler verpassten dagegen die Chance, das „klare Ziel Klassenerhalt“
in Form von elf Zählern Vorsprung quasi vorzeitig einzutüten. „Es wäre super,
wenn wir das sobald wie möglich regeln, damit wir noch einige Spiele ohne Druck
und mit Spaß absolvieren können“, hofft nicht nur Mittelfeldmann Jovic, der
sein Team durchaus „trotz des Alters“ verbandsligatauglich sieht. „Wir müssen
uns aber definitiv von dem Gedanken verabschieden, dass wir in die obere Spitze der Tabelle gehören.“.
Tore: 0:1 Petreck (7.),
0:2 Spiller (31. Kialka), 1:2 Jäger (47. Ünlü), 1:3 Müller (50. Kialka)
gelbe Karten: Ünlü, Almeida, Jovic,
Jäger – L. Juresic, H. Lahs, Müller, Heinrich, Spiller
Schiedsrichter: Ezatollah Valizadeh
(SC Victoria Hamburg, Note 6: auf sämtlichen Ebenen mit der Spielleitung
überfordert: die Begründung des Abseitspfiffes beim möglichen 1:1 („Der Ball
wurde nach vorne gespielt“) erschien ebenso kurios wie der Halbzeitpfiff in
Minute 33 („Ich dachte, Senioren spielen 2x 30 Minuten“), keine erkennbare
Linie bei der Bewertung von Zweikämpfen, was in Hektik mündete, die eine
klarere Moderation verlangt hätte)
Zuschauer: 15
besonderes Vorkommnis: Jäger (HEBC) scheitert
mit Strafstoß an Luderer (39., Luderer an Reimer).
Samstag, 18. März 2023
Spielbericht Holsatia/TSV Sparrieshoop 1. Alte Herren - FC Süderelbe 1. Alte Herren
Mein
Name ist Lohse – ich schieße hier Tore
Fünferpacker
U. Lohse hievt „Spolle“ aus dem Tabellenkeller
Vielleicht hätte Uwe Lohse, Stürmer der Alten Herren der Spielgemeinschaft
Holsatia Elmshorn/TSV Sparrieshoop, bei seinem Lauf an diesem 18.03.2023 einen
Lottoschein ausfüllen sollen. Beinahe etwas ungläubig bejubelte sein Team
bereits in Minute Lohses dritten Treffer zum 3:0 im Abstiegskrimi der
Verbandsliga 01.
Bei frühlingshaftem Samstagabendambiente legte der Tabellenletzte sofort los
wie die Feuerwehr, erspielte sich eine Kopfballchance (1.), ehe der Gerätewart
der freiwilligen Feuerwehr Seester einen gegnerischen Fehlpass als perfekte
Vorlage zum 1:0 verwendete (4.). Per Doppelschlag legte U. Lohse prompt nach,
als er auf Zuspiel von Yusuf Önegi trotz Samir Balouchs Armeinsatz das
2:0-Kontertor erzielte (7.), um wenige Sekunden später zentral mit rechts ins
linke untere Eck einzunetzen (8.).
Der am letzten Wochenende der hamburger März-Ferien ohne Auswechselspieler
angereiste FC Süderelbe fand dagegen überhaupt nicht statt. Einen Zentralschuss
(14.) und einen Kopfball (16.) U. Lohses entschärfte Torsteher Eugen Rusch jeweils
sehenswert, sodass es nicht noch schlimmer kam.
Erst mit Nico Steinbach genannt Wiegands abschlusslosem Solo durch den Heim-Strafraum
meldeten sich auch die Herren in Blau zu Wort (17.).
Ein schwaches Rückspiel durch Ronald Meurer zum eigenen Torwart verhalf dann
sogar zum Torerfolg, den Ulas Yelögrü kurzer Hand in die lange Ecke besorgte
(21.).
Bevor aber die große Aufholjagt startete, ergriff wieder U. Lohse die
Initiative, ging über links und setzte das Leder aus spitzem Winkel hinein –
Viererpack (35.+1)!
Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, ging es für die Gäste kurz nach
dem Seitenwechsel in Unterzahl weiter. Christoph Donst hatte sich gezerrt, was
ihn zur Spielaufgabe zwang. Zudem verstrickten sich einige der verbliebenen
Akteure zunehmend in Diskussionen untereinander und Reklamationen gegen den
tiefenentspannten Schiedsrichter.
Kein Wunder, dass da Fehlpässe wie jener vor dem 5:1 unterliefen. Über die
Stationen Brüß und Nöthen erhielt schließlich Dominik Halemba freie Fahrt am
zweiten Pfosten (47.).
Mit durchaus umstrittenen Mitteln im Rahmen eines langen Thormann-Schlags
betrieb Steinbach genannt Wiegand immerhin etwas Schadensbegrenzung (55.). Ob
der Torschütze zuvor Gegenspieler Sascha Mess regelwidrig über den Haufen
rannte, blieb am Ende eine Frage ohne Belangen.
Zu überlegen präsentierte sich die Spielgemeinschaft, die mit mehr
Zielstrebigkeit durchaus noch mehr für sich hätte rausholen können. So erhielt
auch der als Feldspieler eingewechselte Jan Lohse eine herausragende Torchance
mit zu hektischem Abschluss (69.).
Gut, dass zuvor bereits der andere Lohse, nämlich Uwe, zur Stelle war. Exakt hinter
der Abseitslinie gestartet, finalisierte er ein erneutes Önegi-Anspiel eiskalt
mit rechts zum 6:2-Endstand, der seine Farben einstweilen um drei Plätze in die
Höhe beförderte. Rang neun bedeutete am Ende den sicheren Verbleib in der unten
extrem engen AH-Verbandsliga 01 (fünf Teams liegen bei zwei Abstiegsplätzen nur
um zwei Zähler auseinander), deren Untergeschoss nun vom FC Süderelbe bewohnt
wird.
Tore: 1:0 U. Lohse (4.),
2:0 U. Lohse (7. Önegi), 3:0 U. Lohse (8.), 3:1 Yelögrü (21.), 4:1 U. Lohse
(35.+1), 5:1 Halemba (47. Nöthen), 5:2 Steinbach genannt Wiegand (55.
Thormann), 6:2 U. Lohse (67. Önegi)
gelbe Karten: Meurer – Niedhart
Schiedsrichter: Torben Steenfatt
(Note 3,5: strahlte jede Menge Ruhe und Sicherheit aus, verpasste es jedoch,
der zunehmenden Unruhe durch Konsequenz Einhalt zu gebieten, dem 5:2 lag ein
klares Stürmerfoul des Angreifers vor)
Zuschauer: 8
besonderes Vorkommnis: Da bei
Christoph Donsts verletzungsbedingtem Ausscheiden keine Auswechselspieler zur
Verfügung standen, setzte der FC Süderelbe die Partie zu zehnt fort (37.).
Sonntag, 12. März 2023
Spielbericht SV Krupunder-Lohkamp - Eintracht Lokstedt III
4:0
im Spitzenspiel! SV Lohkamp pirscht sich heran
SVL
untermauert gegen Eintracht Lokstedt III seine Aufstiegsambitionen
Ein großer Wurf im Rennen um den Bezirksligaaufstieg ist am eigentlich
spielfreien zweiten März-Wochenende der Elf des SV Lohkamp gelungen, schickte
man mit der dritten Mannschaft Eintracht Lokstedts den amtieren Tabellenzweiten
im Nachholspiel klar und deutlich mit 4:0 retour gen Döhrntwiete.
Und das reichlich souverän. Geduldig setzte man aus einer robusten Defensive
heraus Nadelstiche wie Luca Hinzes noch gegen Jan Kulicke vergebene Großchance
(7.), um es nach etwas weniger als einer halben Stunde konkret zu machen.
Ex-LFC-Kicker Hinze bekam im Zentrum zu viel Raum zugestanden, sodass er den
einlaufenden Kevin Steinhagen auf halbrechts mustergültig in Richtung 1:0 bedienen
konnte (27.).
Nachschlag servierten die etwas verunsicherten Lokstedter gleich selbst, indem
man Hinze die Kugel freundlich durch einen schlampigen Schrandt-Rückpass für
den Abschluss zum 2:0 zur Verfügung stellte (34.).
Vielleicht wäre gegen taktisch hervorragend eingestellte Furtwegler etwas gegangen,
wenn SVL-Schlussmann Djordje Milanovic einen N. Steinhaus-Freistoß nicht
abtauchend zur Ecke blockiert hätte (45.+1).
So aber blieb es ein eisenhartes Unterfangen, das man nicht nur ohne den
verletzt ausgeschiedenen Marvin Zander (30.), sondern auch ohne Spielmacher Tom
Weidemann zu bestreiten hatte, nachdem dieser ordentlich auf die Bretter
geschickt worden war (62.).
Entschieden war das Match direkt danach, als Fatih Simsek J. Kulickes mutiges
Stellungsspiel mit einem Heber aus der dritten Reihe gefühlvoll bestrafte
(65.). Über den folgenden CR7-Jubel darf man sicher geteilter Meinung sein…
In der Konfusion der gegnerischen Defensive hatte Hinze sogar das 4:0 auf dem
Fuß, nur rettete noch ein blauer Stutzen vor der Linie (67.).
Aufgeben wollte sich die Steinhaus-Elf natürlich nicht. Zu selten aber gelang
es, die cleveren Gastgeber ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Der
eingewechselte Maximilian Moesta kam bei einem Eckstoß nicht optimal hinter die
Kugel (73.) und sein Bankkollege Collin Gronmeyer versuchte es in
geographischer Nähe zum Volksparkstadion per Hinterkopf (79.). Alles irgendwie
ungefährlich, während der SVL eiskalt konterte und durch den schnellen Steinhagen
überlegt das 4:0 ins ferne Eck nachlegte (83.). Ein besonderer Dank galt hier
Yalcin Kasret, der selbstlos den besser postierten Kollegen in Szene setzte.
Wenngleich sich in den Schlussminuten noch Möglichkeiten zum 5:0 ergaben, freuten
sich die ganz in weiß gekleideten West-Hamburger über den Spitzenspielerfolg,
der sie vor dem Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten FC Hamburger Berg am
kommenden Wochenende bis auf zwei Zähler an den LFC heranbringt.
Tore: 1:0 Steinhagen (26.
Hinze), 2:0 Hinze (34. Gök), 3:0 F. Simsek (65. H. Simsek), 4:0 Steinhagen (83.
Kasret)
gelbe Karten: F. Simsek, Steinhagen,
Ahmed – keine
Schiedsrichter: Florian Feike (USC
Paloma, Note 3)
Zuschauer: 50
Freitag, 10. März 2023
Spielbericht TV Gut Heil Wrist II (9er) - SG Schmalfeld/Heidmoor II
Spielgemeinschaft
beherrscht die Schneepiste
SG
Schmalfeld/Heidmoor II punktet im wrister Winter-Märchenland
Andree Krüger, Trainer der Reserve des TV Gut Heil Wrist, wusste nicht
wirklich, wann er das letzte Mal ein solches Schneespiel im
2.500-Einwohnerortes erlebt hatte.
Pünktlich zum sieben Minuten vorgezogenen Spielbeginn (Krüger: „Der Schiri muss
wohl früh ins Bett!“) schüttelte Frau Holle ihr Federkissen so mächtig aus,
dass seine eigens auf den Rasen gezauberte Kreidung unter der weißen Pracht spurlos
verschwand.
Als Gewinner dieses freitagabendlichen Winter-Ballsports im Rahmen der
Kreisklasse C Segeberg Mitte-Süd sollte sich die als Tabellenvorletzter
angereiste Zweitvertretung der SG Schmalfeld/Heidmoor herausstellen – Erfolg
Nummer zwei im neuen Jahr!
Die Grundlage dafür war nach etwas behäbigem Beginn zeitig gelegt. Aus der
zweiten Reihe hob Jimmy Jeske die Kugel über TV-Schlussmann Emil Catavel zum
0:1 hinweg (11.), während Henrik Junghölter auf Zuspiel Jan-Christoph
Kleensangs erst Gegenspieler Reinke Harder düpierte, um sicher mit rechts das
0:2 beizusteuern (22.).
Erst jetzt kamen die bis dahin im Passspiel immer wieder zu ungenauen
Hausherren etwas besser ins Geschehen, das Costel Cozmas Scheitern am Fläche
machenden Marlon Kloock hervorbrachte (26.). Noch konkreter wurde es, als
Iulian Dobre seinem Gegenspieler die Kugel abluchste und im Lauf auf das
Gehäuse rechtsunten verfehlte (40.).
Umso bitterer, dass im Gegenzug das 0:3 fallen sollte. Gut Heil verließ sich
auf einen Abseitspfiff, was dem im Doppelpass mit Fabian Thies frei
einschiebenden Junghölter feinstens in die Karten spielte (41.).
Wo man im Hinspiel noch einen 0:3-Rückstand binnen der letzten 16 Minuten in
einen fulminanten 4:3-Sieg umbog, ging es für die in Schmalfeld beheimateten
Schwarz-grünen heuer deutlich lockerer von der Hand – oder vom rechten Fuß, mit
dem Linus Stehr eine schwache Klärung des Gegners eiskalt bestrafte (50.).
Ansonsten fiel es den Kontrahenten zunehmend schwieriger, mit dem
eingeschneiten Geläuf klarzukommen. Selten waren technische Unzulänglichkeiten
so selbstunkritisch zu begründen!
Erst in der Schlussminute bot sich noch einmal die Gelegenheit zum 0:5, die der
inzwischen in die Innenverteidigung beorderte Maximilian Muhs mit vollem
Einsatz gegen den enttäuscht zurückgelassenen Thies gerade noch abwenden konnte
(90.).
Am Ende stand dennoch die zwölfte Niederlage im 14. Saisonspiel bei nun
dreistelliger Gegentorzahl (101). Der letzte Platz in der untersten Spielklasse
scheint für die als 9er-Mannschaft stets im Format "Neun gegen Neun" (bei voller Feldgröße!) spielenden Wrister bei acht Zählern Rückstand auf die Drittvertretung der Bramstedter TS
bereits fest gebucht.
Die SG Schmalfeld/Heidmoor II schaffte dagegen einstweilen einen kräftigen Satz
auf Rang sieben.
Tore: 0:1 Jeske (11.), 0:2
Junghölter (22. Kleensang), 0:3 Junghölter (41. Thies), 0:4 Stehr (50.
Kleensang)
gelbe Karten: Harder, Kunkel,
Catavel – Helfrich
Schiedsrichter: Ali Akgün (Note 3,5)
Zuschauer: 15
Sonntag, 5. März 2023
Spielbericht SC Sternschanze 3.D - SC Teutonia 10 2.D
Schneider
und Neu machen den Unterschied
Einzelkönner
führen Schanze-D3 zum souveränen Test-Derby-Erfolg
Mal wieder begann für den Jahrgang 2011 des SC Sternschanze eine neue
Zeitrechnung. Nach der Trennung im alten Jahr von Trainer Andrej Anic, den es
flugs im gleichen Jahrgang zum HEBC zog, einer durchwachsenen Hallenserie und
einer Neuordnung des Kaders in längst überfälliger Zusammenarbeit unter den
beiden Teams, soll nun alles anders – und vor allem besser werden.
Das erste Team, das jedoch noch unter der Bezeichnung der zweiten Mannschaft
firmiert, konnte im Nachbarschaftsduell gegen Teutonia 10 ein Erfolgserlebnis
für sich einstreichen.
Treibende Kraft dabei vor allem: Einzelkönner Milo Schneider, der an diesem
Sonntagnachmittag an allen SCS-Treffern beteiligt sein sollte.
Bevor der dribbelstarke Elfjährige aber für blau-roten Jubel sorgte, galt es,
einen etwas überraschenden Rückstand zu egalisieren.
Obwohl die Gastgeber schnell die Spielinitiative inne hatten und durch Juri Neu
die perfekte Führungschance erhielten (knapp vorbei, 13.), brachte Emiljan
Licina Schwarz-weiß per Kontertor in Front (15.). Jelle Sobczak hatte zuvor
Übersicht bewiesen und den Kollegen mit der Rückennummer 12 passend bedient.
Schanze schien dagegen das Schusspech gepachtet zu haben. So verfehlte
Schneider im Rahmen eines Solos hauchdünn (17.), was sich auf Zuspiel Neu wenig
später wiederholen sollte (20.).
In Minute 22 war es dann aber so weit: Schanze mit längerer Ballbesitzphase,
Schneider mit dem Abspiel zu Loric Nya Nkombou und schon war der längst
verdiente Ausgleich erzielt.
Quasi mit dem Halbzeitpfiff duplizierte sich das Geschehen, war es wieder Nya
Nkombou, der eine Schneider-Vorarbeit ins ferne Eck verwertete (30.+1).
Auch im zweiten blieb es die Show des Milo Schneider, der mit der entscheiden
Wachheit das entscheidende Laufduell bei Neus Pass in den Rücken der Abwehr keine
Mühe hatte, vor dem herausstürzenden Torwart das 3:1 zu markieren (38.).
Wiederum als Vorbereiter trat er hingegen beim 4:1 in Erscheinung. Eine schöne
Ballverarbeitung und ein präziser Abschluss krönten auch die Leistung des ebenfalls
auffälligen Juri Neu (54.).
Mit etwas mehr Glück wäre diesem mit einem Rechtsschuss gar noch ein Doppelpack
gelungen (56.). Am Ende aber blieb es beim 4:1, mit dem die Schanzenkicker
positiven Gemüts in ihre Märzferienpause gehen können.
Tore: 0:1 Licina (15.
Sobczak), 1:1 Nya Nkombou (22. Schneider), 2:1 Nya Nkombou (30.+1 Schneider),
3:1 Schneider (38. Neu), 4:1 Neu (54. Schneider)
Schiedsrichter: Theodor Spöhrer (SC
Sternschanze)
Zuschauer: 10
Sonntag, 26. Februar 2023
SC Sternschanze 1.C - SC Vorwärts/Wacker 04 Billstedt 1.C
„Sehr
gut verteidigt“
Keine
24 Stunden nach Punktspiel: SCS-2008er wehren sich gegen Regionallisten
Drei Wochen vor dem Start der Abstiegsrunde in der C-Regionalliga machte die
Elf von Vorwärts/Wacker Billstedt im Rahmen ihrer ausgiebigen Testspielserie
Halt im Schanzenviertel – und setzte dem Landesligisten deutlich weniger zu,
als dieser im Vorfeld befürchtete.
„Wir haben deutlich weniger Probleme bekommen, als erwartet. Auch aufgrund
dessen, dass wir sehr tief standen, wenig zugelassen haben in unserer
4-4-2-Formation“, freute sich daher Schanzes Arthur Schreiber über einen
durchaus gelungenen Test gegen die zwei Klassen höheren Ost-Hamburger.
Diese mussten sich trotz klar verteilten Spielanteilen und einem Chancenplus
zunächst mit einer Nullnummer zum Pausentee abfinden.
Möglichkeiten zum Erfolg hatten sich durchaus ergeben. So zielte Saico Baldé,
der selbst eine SCS-Vergangenheit in höheren Jahrgängen hat, ans Außennetz
(12.), das auch Kollege Sorbou Damala traf (16.).
Wiederum Baldé gehörte per Kopf die Top-Gelegenheit, bei der es ihm jedoch
misslang, das blanke Tor am zweiten Pfosten zu treffen (15.).
Freiflugmeilen sammelte unterdessen Schanzen-Goalie Shivnat Arora gegen ein
Otte-Geschoss aus der zweiten Reihe, das mit fliegerischem Talent zur Ecke
abgewehrt werden konnte (29.). „Man kann nicht alles wegverteidigen, aber wir
haben es in der ersten Hälfte sehr, sehr gut gemacht“, lobte Schreiber die
disziplinierte Defensivarbeit seiner Farben.
Da bedurfte es schon eines eigenen Mannes, um den Abwehrriegel zu durchbrechen,
war es Baran Sütcü, der unglücklich eine Hereingabe Shukrullah Estalifis am
kurzen Pfosten zum Selbsttor über die Linie spitzelte (38.).
„In der zweiten Hälfte ist es dann etwas löchriger geworden. Da haben dann auch
die Kräfte gefehlt. Man hat gemerkt, dass man am Tag davor ein wichtiges Spiel
gegen einen Landesligakonkurrenten hatte“, erläuterte der während des zweiten
Abschnitts ungewohnt als Linksverteidiger wiedereingewechselte Kapitän die
schwerer werdenden Beine, an denen noch das Punktspiel gegen Atlantik 97 (0:0)
haftete. „Trotzdem haben wir das sehr, sehr gut gegen einen starken
Regionalligisten verteidigt!“.
Einzig beim 0:2 konnten sich die Roten die Kugel einmal unbedrängt im Strafraum
hin und her schieben, sodass Estalifi, der schon in der Vorsaison im Trikot von
Teutonia 05 gegen die Schanzer traf, mühelos einschieben konnte (53.).
Einen eigenen Abschluss gab es auf dem Feld, das durch tauenden Eisbelag „etwas
rutschig“ daher kam, auch noch zu verzeichnen, fehlte bei Lukas Reiß´
Zentralversuch an den Außenpfosten freilich nur ganz wenig zum zwischenzeitlichen
Ausgleich (42.).
Stattdessen wäre für Damala kurz vor Ultimo gleich zweimal das 0:3 für die
physisch klar überlegenen Regionalligakicker möglich gewesen (67. & 70.+1).
So blieb es beim moderaten 0:2 in einem Testspiel, in dem der SCS „viel
ausprobiert“ hat. „Einige Sachen haben gut geklappt, andere nicht so. Da muss
man natürlich gucken, wie man das dann auch in den Punktspielen umsetzt.“. Laut Schreiber gewann man zumindest die
Erkenntnis, „dass man sich auch mal hinten hineinstellen und auf Konter spielen
kann“.
Ob diese Art des Fußballs ein Thema für das kommende Test-Duell mit den zweiten
2009ern des Barsbütteler SV (U14-Bezirksliga ohne aufstieg) sein könnte, dürfte
ob des frappierenden Niveauunterschieds arg bezweifelt werden.
Tore: 0:1 Sütcü (38.,
Eigentor, Estalifi), 0:2 Estalifi (53.)
Schiedsrichter: Henry Smith
(Eimsbütteler TV, Note 2)
Zuschauer: 25
Samstag, 25. Februar 2023
Spielbericht SC Sternschanze 1.C - BFSV Atlantik 97 1.C
„Zwei-Punkte-Verlust“
Nullnummer
am Wasserturm bringt Schanze nicht voran
Möchte man dem torlosen Remis der Schanze-C1 gegen Atlantik 97 etwas Positives
abgewinnen, könnte man sich darüber freuen, zum erst zweiten Mal in dieser
Spielzeit ohne Gegentreffer geblieben zu sein: „Hinten stand endlich wieder die
Null – das ist lang her, dass wir das geschafft haben!“, freute sich Kapitän
Arthur Schreiber auf der einen Seite, um sich dennoch über einen „zwei-Punkte-Verlust“
zu ärgern.
In Abschnitt eins bot sich unter der wärmenden Februarsonne noch ein insgesamt
ausgeglichenes Bild. Noah Kokorin vergeigte nach individuellem Fehler der
Gastgeber die große Chance zum 0:1 (8.), die sich auch Kelvin Yeboah ergeben
sollte. Ihm wurde in Minute 22 der sich breit machende Shivnath Arora zum
Verhängnis.
Doch auch der SCS meldete sich, vorzüglich aus der zweiten Reihe, nicht
ungefährlich zu Wort. Mohammadullah Azimi machte es da am konkretesten, als er
über rechts durchging und mit Wucht abzog. Nur zischte sein Geschoss links
neben das lange Eck (24.).
Mit einer etwas überraschenden Systemumstellung vom mittlerweile etablierten
4-2-3-1 auf ein klassisches 4-4-2 eröffneten die Schanzer die zweite
Spielhälfte, was laut dem plötzlich im rechten Mittelfeld einsortierten Schreiber
„viel Unruhe reingebracht hat“.
Unruhe, die Nathan Huyengi im Zuge einer inkonsequent verteidigten Szene zu
einer Top-Chance verhalf. Nur ging dem physisch präsenten Angreifer ein wenig
die Präzision ab (39.).
Als wäre dies der benötigte Wachmacher, erspielten sich die Marineblauen fortan
mehr und mehr das Übergewicht, das sich nicht nur in steigenden
Ballbesitzphasen, sondern auch in Torabschlüssen widerspiegelte. So Köpfte
Innenverteidiger Lucien Rabeary im Anschluss an einen Eckstoß Schreibers
aussichtsreich drüber (40.), ehe auch Azimi erneut verfehlte (44.).
Gegen Schreibers zentralen Rechtsschuss bemühte Atlantik-Fänger Szymon
Glogowski das behände Abtauchen (63.), das bei Sami Alhanash nur Wimpernschläge
danach nicht nötig war: Der Winterneuzugang setzte seinen Versuch aus bester Strafraumposition
zu hoch an.
„Viele sind enttäuscht, weil wir vorne diese Tore nicht gemacht haben. Dieses
Spiel müssen wir für uns entscheiden! Das ist natürlich enttäuschend. Aber ich
glaube, das Selbstbewusstsein ist jetzt nicht weiter gesunken, sondern
vielleicht eher weiter nach oben gegangen, weil man auf Augenhöhe mit einem
guten Atlantik spielt“, berichtete Schreiber vom Seelenleben seines in drei
Rückrundenauftritten nur einmal torerfolgreichen Teams, für das ein Zähler „trotzdem
zu wenig“ ist. Tabellarisch bringt der erste Zähler in 2023 jedenfalls keine
Fortbewegung von Rang zehn im U15-Landesliga-Klassement.
Umso erstaunlicher, dass man keine 24 Stunden nach dem Punktspiel erneut gegen
das runde Leder tritt. Regionalligist Vorwärts/Wacker Billstedt kündigte sich
für einen Besuch seiner B-Elf, die Schanzes Rückennummer 10 „immer noch als oberligatauglich“
einschätzt, im Sternschanzen-Park an. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir da
Probleme bekommen. Wir haben aber letztendlich nichts zu verlieren und geben
natürlich Vollgas!“, so die Losung für die anstehende Partie, in der sich eine
Begebenheit nicht noch einmal wiederholen soll: Zwischendurch war Schlussmann
Arora durch ein Stürmerfoul temporär angeschlagen zu einer Spielpause gezwungen.
Wie bereits in der Vorwoche, als Enno Gloßner verletzt vom Feld musste, rückte
Theo Spöhrer unerwartet zwischen die Stangen. „Ich hoffe, dass das kein Running
Gag wird“, betonte Schreiber, der mit dieser Meinung nicht allein dastehen
dürfte.
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Kelvin Woelken
(Hamburger SV)
Zuschauer: 36