Scheibenschießen
mit Starthilfe
Umstrittener
Strafstoß bringt Aufstiegsanwärter Glashütte III in Fahrt
Schafft die dritte Mannschaft des Glashütter SV die Rückkehr in die Kreisklasse
A? Das nachgeholte Gastspiel in Moorrege schaffte am Ostersamstag jedenfalls
weitere Argumente dafür.
Vor allem der Name Philipp Pröhl eignet sich als vortreffliche Evidenz für
A-Klassentauglichkeit, war es vor allem der 30-Tore-Plus-Mann, der mit seinen
Strafraumqualitäten den Unterschied am Himmelsbarg markierte.
Hauptdarsteller der Begegnung des Viertletzten gegen den Viertersten war jedoch
zunächst eher unfreiwillig Schiedsrichter Manfred Neuber (TuS Appen), der mit
kuriosen Abseitspfiffen und schräger Zweikampfbewertung nicht nur den früh hoch
gelb-rot gefährdeten Paul Stender aus der Fassung brachte.
So auch seinen Kollegen Niklas Ziegenhagen, dessen riskante Strafraumgrätsche
im Wesentlichen das Spielgerät erwischte. Pröhl fiel und Neuber erkannte auf
Strafstoß, den der „31er“ standesgemäß zum 0:1 versenkte (33.).
Ärgerlich für die Gastgeber, denn viel hatten sie bis dahin nicht zugelassen.
Im Gegenteil, hatte man mit Jonas Kaufmanns beherztem Sololauf durch die
überraschend passive GSV-Defensive gar die bis dato beste Szene auf der
Habenseite (29.).
So aber gestaltete es sich äußerst schwierig gegen die Norderstedter, für die
Alpha Diallos unvollendeter Drehschuss eine gute Möglichkeit zur Verdopplung
darstellte (43.).
Ebenso scheiterte auch Pröhl am 0:2, das diesmal Schlussmann Deniz Hinrichsens
Eingreifen verhinderte, ehe Diego Molinas Borjas den zweiten Anlauf per Kopf
versemmelte (50.).
Nicht so Außenverteidiger Jannes Sturm, dem sein schönes Hochschusstor nach
kurz ausgeführter Ecke das Hochgefühl der Genugtuung gegenüber der immer wieder
von draußen hineinrufenden MSV-Ligatruppe bescherte (51.). „Vierer, du bist
Kacke!“, hieß es beispielsweise kurz vor Wiederabpfiff aus der Zuschauerschaft,
die im Folgenden wenig erbauliches ihrer Vereinskollegen serviert bekam.
Pröhl trotzte auf Zuspiel Krsic-Biberovic dem Gegnerdruck in Form des 0:3
(59.), das per Direktschuss nur knapp kein Folge-Hurra erhielt (66.).
Im luftig verteidigten Eckballdschungel (Krsic-Biberovic brachte den Standard
von rechts herein) war das mittlerweile leistungsgerechte 0:4 schließlich
nachgeholt (70.).
Doch Pröhl wollte den lupenreinen Hattrick, den ihm Molinas Barjas´ Ablage in
Minute 77 ideal bereitete.
Noch mehr wäre mit etwas mehr Konsequenz im Abschluss möglich gewesen, nur
setzte den Schlusspunkt ausgerechnet ein Moorreger. Pascal Samoray war es, der
eine vorzügliche Freistoßposition, zentral vor Simon Schmieders Gehäuse, mit
dem 1:5-Trostpflaster nicht ungenutzt ließ (90.).
Die Torfabrik der Kreisklasse B1 (108 Treffer auf dem Konto) eroberte damit
dennoch Platz drei vor dem 1. FC Quickborn II, der mit zwei Spielen weniger nun
um zwei Zähler dahinter steht. Für den Aufstieg würde es aufgrund diverser
Rückzüge in höheren Klassen sicher für beide reichen.
Tore: 0:1 Pröhl (33., Strafstoßtor,
Ziegenhagen an Pröhl), 0:2 Sturm (51.), 0:3 Pröhl (59. Krsic-Biberovic), 0:4
Pröhl (70. Krsic-Biberovic), 0:5 Pröhl (77. Molinas Borjas), 1:5 Samoray (90.,
direkter Freistoß)
gelbe Karten: Stender – Pröhl
Schiedsrichter: Manfred Neuber (TuS
Appen, Note 5, bestätigte mit zahlreichen kuriosen Entscheidungen einmal mehr,
dass der Herrenfußball nach über 50 Jahren Schiedsrichtertätigkeit mittlerweile
einen Tick zu schnell für ihn ist)
Zuschauer: 30
Samstag, 30. März 2024
Spielbericht Moorreger SV II - Glashütter SV III
Spielbericht Moorreger SV - Tangstedter SV
Fast
wie die Frauen
Abstiegskampf
am Himmelsbarg: MSV verpasst den Sechs-Punkte-Sieg
Die ersten Frauen haben es vorgemacht – nun wollte auch die Ligamannschaft des
Moorreger SV einen entscheidenden Schritt im Tabellen-Untergeschoss der
Kreisliga 1 und sich vorzeitig von Abstiegsplatz 15 absetzen.
Im direkten Duell mit dem Tabellennachbarn und Mitaufsteiger aus Tangstedt
gelang dies nur…naja…semi-gut.
Wie die MSV-Damen zuvor, lief man(n) erstmal einem frühen Rückstand hinterher,
nachdem Max Kapelke die Kugel von der Grundlinie zu Keven Bostelmann in den
Rückraum legte, letzterer – wie Kollege Yousef Karmash im Nachschuss – an
Daniel Rosenzweig scheiterte, doch für den schließlich flach einschiebenden
Marc Schmidt waren aller guten Dinge tatsächlich drei (5.).
Mit Körperlichkeit versuchten die Gastgeber, der Situation Herr zu werden,
wobei sie im Falle von Lasse Hatjes Notbremse großes Glück hatten, dass Herr
Szymczak aus Egenbüttel nicht in der Stimmung für einen Feldverweis in
Spielminute eins war.
Auch Anakin Rohlfs langte einmal ordentlich hin und erhielt den diesmal
angemessenen gelben Karton (18.).
In sportlicher Hinsicht bestachen die Hausherren derweil durch eine beachtliche
Effizienz. Moritz Fiedlers ungeschicktes Luftloch nutzten sie postwendend zum
Ausgleich, den David Virde im ersten Anlauf noch gegen Onno Uterhark
blockierte. Weil Jan Krah danach aber alle Zeit der Welt bekam, sich das Leder
passend zum Torerfolg zurechtzulegen (22.).
Und es kam noch besser, für die Roten, die durch Henning Jensens robusten
Ballgewinn gegen TSV-Kapitän Kapelke zu jenem offensiven Ballbesitz kam, den
diesmal Christopher Haase mit rechts ins rechte obere Eck verwandelte (28.).
Übrigens wieder eine Analogie zum vorigen Frauenspiel, das ebenfalls exakt in Minute
2:1 die Wende nach Rückstand pro Moorrege erfuhr (2:1 am Ende).
Nach dem Gesetz der heutigen Serie also nichts mehr zu holen, für den Tabellenvierzehnten,
den Schmidts Kopfballchance (30.) und Klengels guter Freistoß (39.) konstruktiv
auf den Plan brachten.
Drüben rotierte Krahs Versuch von halbrechts über das Ziel (40.), das der
soeben eingewechselte Marten Eckstein ohne das Eingreifen Virdes wohl getroffen
hätte (60.).
Gänzlich in den Hintergrund traten all diese fußballerischen Befindlichkeiten
wenig später, als der Tangstedter Christopher Klengel nach der Verarbeitung
eines hohen Balls aufschreiend am Boden blieb. Das Knie war so sehr in
Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Ambulanz zur Versorgung des
34-Jährigen anzurücken hatte. Eine viertelstündige Spielunterbrechung war da
unabdingbar.
Nicht viel mehr geschah daraufhin auf dem grünen Rasen, bis Virde die Blauen
per Fußtat gegen Eckstein weiter in der Partie hielt (90.+4).
So war es auch ein Verdienst des 18-jährigen Goalies aus der Jugend des
Niendorfer TSV, dass die Elf von Patrick Bethke nicht ohne Zählbares heimfuhr.
Indrit Behramis Flugball nahm der links laufengelassene Fiedler mit, um flach
vor Rosenzweig zum 2:2-Endstand einzuschieben (90.+10). Immerhin noch ein
Punkt, um den bislang zweimal weniger aktiven TSV Sparrieshoop unter dem Strich
auf vorerst deren fünf u distanzieren. Beim zuletzt formverbesserten TuS Appen
geht der Abstiegskampf am Ostermontag in die nächste Runde
Tore: 0:1 Schmidt (5.
Karmash), 1:1 Krah (22. Uterhark), 2:1 Haase (28. Jensen), 2:2 Fiedler (90.+4,
Behrami)
gelbe Karten: Hatje, Rohlfs, Haase –
Karow, Kapelke
Schiedsrichter: Marc Szymczak (SC
Egenbüttel)
Zuschauer: 50
Spielbericht Moorreger SV 1. Frauen - HEBC 1. Frauen
Mit
Distanzkönnen und Abstauberglück
MSV-Frauen
hieven sich gegen HEBC aus dem Tabellenkeller
Befreiungsschlag im Abstiegskampf! Part eins der österlichen
Sechs-Punkte-Mission zum Verbleib in der Frauen Bezirksliga West hat der
Moorreger SV am Ostersamstag erfolgreich über die Bühne gebracht.
Vor dem eigenen, stimmungsvollen Fanclub am Himmelsbarg gefiel man früh mit
vertikalem Spiel, das Helen Vogt frei vor der Kiste beinahe zum Traumstart
vollendet hätte (3.).
Stattdessen setzte es auf der Gegenseite die kalte Dusche, die der Querbalken
in erster Instanz noch gegen Lilly Plumeyer abwendete, doch während sich die
Schützin noch ärgerte, blieb Carolin Bragula hellwach und erstaubte
mustergültig vor Michelle Böhm das 0:1 (7.).
Wieder in den Fokus rückten die Protagonistinnen Plumeyer und Böhm etwas
später. Die laufstarke Plumeyer setzte ihren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber
der MSV-Kette clever ein, platzierte ihren Abschluss jedoch zu zentral auf die
Torfrau, deren Einsatz wegen einer unglücklichen Warmmachaktion (Schulter) gar
etwas fraglich erschien (20.).
Zweifellos dagegen lässt sich die Schusstechnik von Kollegin Isabelle
Schönstedt als vorzüglich bezeichnen. 30 Meter Tordistanz hielten die
22-Jährige nicht davon ab, aus dem linken Halbfeld rechtsoben für den
umjubelten Ausgleich zu sorgen – ein Sahne-Treffer (23.)!
Die Heim-Elf nun wieder voll im Modus, den Jessica Seffers gegen Vogt nur noch
per Foul in Strafraumnähe zu stoppen wusste. Glück für das HEBC-Urgestein, dass
ihr Schiedsrichter Robert Friedhelm Karus den zweiten Saisonplatzverweis
ersparte. Es gab nur „Gelb“ für ihre Notbremse (27.)…
Aber da war ja noch der fällige Freistoß, den Schönstedt erstmal in die Mauer
setzte. Versuch Nummer zwei konnte Lila-Torfrau Kristina Kleber nur kurz
abwehren, sodass auch Danielle Lehnig mit vollem Körpereinsatz zum Abstaubertor
im 5er kam (28.).
Eine höchst diffizile Aufgabe nun für die heuer durch Jugendkoordinator Ata
Anat betreute Reinmüller-Equipe. Lange passierte dann erstmal nichts auf dem
kräfteraubenden Naturrasen, nahe der Bundesstraße 431.
Eine Viertelstunde vor dem Ende war es schließlich wieder an der flinken
Plumeyer, Viola Torgefahr einzuhauchen, als die eingewechselte Jennifer Brandis
mit Auge tief spielte, Plumeyer aber mit rechts nur den Außenpfosten touchierte
(75.).
Nicht weiter hoffnungsfroh stimmte HEBC das verletzungsbedingte Ausscheiden von
Schlussfrau Kleber, die eine heranrauschende Stürmerin schmerzhaft zu spüren
bekam. Da keine weiteren Wechsel mehr möglich waren, rückte Brandis auf ihre
altbekannte Position zwischen den Pfosten, wohingegen im Feld nun eine Person
fehlte.
In Unterzahl bemühte man sich bis zum Ablauf der üppigen Nachspielzeit um den
Auswärtspunkt, der bei Anna Trimkowskis 20-Meter-Schuss ein letztes Mal in
realistische Sphären rückte. Der Ball flog jedoch rechts vorbei (90.+4) und die
Punkte blieben in der Provinz!
Tore: 0:1 Bragula (7.
Plumeyer), 1:1 Schönstedt (23.), 2:1 Lehnig (28. Schönstedt)
gelbe Karten: keine – J. Seffers
Schiedsrichter: Robert Friedhelm
Karus
Zuschauer: 18
Freitag, 29. März 2024
Spielbericht Eimsbütteler TV IV - SV Blau-weiß 96 Schenefeld II
Studtmann
belohnt die Aufholjagt
Wie
die Wikinger: Stimmgewaltiges ETV IV egalisiert 0:3-Rückstand
Wer das Studium der Auf- und Abstiegsregelungen des Hamburger Fußballverbands
nicht in Gänze vollbracht hat, dürfte beim Blick auf die Tabelle der Kreisliga
5 von einem echten Abstiegskracher zwischen der Vierten des Eimsbütteler TV und der Reserve aus Schenefeld
ausgegangen sein. So wohl auch die Beteiligten selbst, deren Einsatz und Emotionalität
nicht danach aussah, als seien die beiden Abstiegsplätze (Rückzieher SV
Osdorfer Born und sportliches Schlusslicht Groß-Flottbeker Spielvereinigung) der
16er-Staffel längst vergeben. Und so mutete das Duell des Zwölften gegen den
13. wie purer Existenzkampf an.
Denkbar schlecht hatte dieser am Karfreitagabend für die Rothosen begonnen, als
David Heffele ohne jeden Gegnerdruck halblinks zum Abzug in Richtung 0:1 kam
(2.).
Weiter ging der Horror-Start des ETV mit Schlussmann Manuel Burmester und
dessen schlechtem Timing, mit dem er durch seinen Strafraum grätschte und damit
einen Strafstoß verursachte. Blau-weiß dennoch sauer, da der überstürzte Pfiff
ein perfektes Vorteilstor um seine Gültigkeit brachte…
Dann musste es also vom an der Bundesstraße nicht eingezeichneten Punkt her,
das 0:2, doch Burmester angelte sich Oscar Rehders ruhenden Ball. Dr. Stello an
der Pfeife hatte aber wieder etwas einzuwenden: Nicht jeder hatte einen
erlaubten Standort während der Ausführung eingenommen – also Wiederholung! Nun
aber machte nicht nur Schütze Rehder alles richtig und der Spielstand war
verdoppelt (5.).
Was war da bloß los, mit den Eimsbüttelern, die noch mit wikingerartigem
Gebrüll in die Schlacht zogen? Nach Ecke von links sendete Johann Stadtmanns
Chance immerhin mal ein Lebenszeichen (10.).
Konkreter wurde es eine Viertelstunde später, als der Kapitän aus der zweiten
Reihe den Querbalken traf, ehe Jakob Schneider den freien Kopfballabstauber
etwas zu hoch ansetzte (25.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch in der
Schlussphase des ersten Durchgangs schlug Blau-weiß erneut eiskalt zu. Diesmal bediente
Mittelfeldorganisator Jendrik Ahrtz per Steckpass den wiederum Heffele
gewinnbringend verarbeitete (39.). Eine schöne Zusammenarbeit der beiden Eigengewächse
aus dem 2005er-Jahrgang!
Eine fast andere Spielergeneration ist da ETVs David Wagner (26), der nach
knapp einer Stunde wieder ergebnistechnische Spannung in die Angelegenheit
brachte – natürlich nicht ohne eine weitere Kuriosität. 96-Schlussmann Marcel
Hengse war in der Entstehung mit Gegenspieler Schneider zusammengerasselt, was
Timo Fischer mit der behänden Ablage auf den Torschützen ausnutzte. Sehr zum
Ärger der Gäste-Bank, die engagiert die Diskussion mit dem
Schiedsrichtergespann aus Egenbüttel suchte (59.).
Völlig indiskutabel dagegen der immer dezentere Auftritt der juvenilen Blauen,
denen vor allem die Herunternahme des angeschlagenen Ahrtz jedwede Stabilität im
Zentrum nahm. Rot dagegen spürte das Momentum und verkürzte per Standard nicht
unverdient auf 2:3. Hengse hatte sich beim Herauskommen verschätzt, sodass Studtmann
nun endlich einen Tor-Eintrag auf die Spielnotizkarte des Referees fand (67.).
Ein solcher zum Zweiten blieb seinem Kollegen Wagner auf Zuspiel Hoin wenig
später verweigert – Abseits (67.)!
Nachdem in der Folge auch Chancen für Schneider (77.) und Studtmann (86.) nicht
den längst überfälligen Gleichstand bedeuteten, rückte das Zählbare mehr und
mehr in weite Ferne. Fünf Minuten Nachspielzeit, die wegen einer Ampelkarte für
Ahrtz-Vertreter Farouk Afoda (90.) auch noch mit einem Mann mehr bestritten
wurden, blieben also noch zur Rettung, die der emsige Leon Quentmeier über
links von der Grundlinie für den einfach mal abziehenden Studtmann zurücklegend
auf dem Silbertablett servierte. Ein unhaltbar abfälschender Schenefelder
rundete das 3:3 aus 18 Metern perfekt ab (90.+4).
Wenigstens diesen einen Punkt nahmen die Mentalmonster von der Bundesstraße aus
diesem Nachholabend mit.
Tore: 0:1 Heffele (2.),
0:2 Rehder (5., Strafstoßtor), 0:3 Heffele (39. Ahrtz), 1:3 Wagner (59.
Fischer), 2:3 Studtmann (67. Knaak), 3:3 Studtmann (90.+4, Quentmeier)
gelbe Karten: Burmester, Quentmeier
– keine
gelb-rote Karte: Afoda (BW 96 II, 90.)
Schiedsrichter: Dr. Benjamin Stello
(SC Egenbüttel)
Zuschauer: 45
Spielbericht Dersimspor Hamburg - FC Süderelbe II
Überragend
effizient
Im
Spitzenspiel: Dersimspors Tempo-Trio zwingt Süderelbe II in die Knie
Fast 200 Schaulustige freuten sich am Ostersamstag am Ehestorfer Weg auf das
heiße Topspiel der Bezirksliga Süd und zumindest diejenigen, die es mit der Elf
von Dersimspor hielten, konnten am Ende mit der Frühlingssonne um die Wette
strahlen.
Keinen Fehler wollten der Tabellendritte und der Zweite im direkten Duell
machen und so entwickelte sich ein konzentriertes Abwarten mit viel Ballbesitz
aber kaum Torchancen für den FC Süderelbe. Erst, als Lamarana Bah eine Turay-Flanke
direkt ans Quer-Alu lenkte, roch es einmal nach dem ersten Treffer (33.).
Der torlose Pausenstand schien gebucht, doch da luden die Gäste plötzlich brav
per Fehlpass zum Gegenangriff ein, der einen tiefen Ball und Abdulgani Kanats
Querlegen für David Ions cooles Einschieben ermöglichte (43.). Stark gemacht,
vom jungen Sommerneuzugang, der in der Vorsaison noch erfolgreich mit
Ligakonkurrent Harburg Türksport gegen den Abstieg kämpfte!
Dersimspor, bislang auswärts erfolgreicher unterwegs, als in heimischen
Gefilden, machte direkt nach dem Wiederbeginn im Stile einer effizienten
Gast-Elf weiter. Weil durch die kompakte Defensive in Hellblau kaum ein
Durchkommen war, hämmerte Timo Schubert den Ball aus 40 Metern vorbei (48.),
ehe Berkan Okur mit viel Gefühl von drei Metern hinter der Mittellinie aus im
hohen Bogen zum 2:0 hineinzauberte (49.).
Endgültig zusammengestürzt schien das Kartenhaus des keineswegs schlechteren FCS,
als ihnen ein Konter über Okur, Ion und den schließlich vollendenden Kanat
bitter um die Ohren flog (56.). Wohl dem, der so ein schnelles, spiel- und
abschlussstarkes Trio hat!
Die Jungs vom Kiesbarg haben immerhin Timo Pfaffenroth, der, von Daniel
Thomspon geschickt, Hajdar Shehu am kurzen Pfosten per Flanke zum Eigentor zwang
– nur noch 3:1 (65.)!
Was also ging da noch, für die zuletzt siebenmal in Serie siegreiche
Oberliga-Reserve?!
Wiederum auf Zuspiel Thompson erhielt der eingewechselte Marc Biedermann die
Schusschance, die der allzeit sichere Hajrudin Hajrovic jedoch entschärfte
(75.).
Am Engagement mangelte es den Mannen von Trainer Muharrem Tan nicht, doch die
mangelnde Durchschlagskraft rächte sich in der Nachspielzeit, als Schlussmann
Murat Bakir die Kugel als letzter Mann im Mittelfeld an Aboubacar Kante verlor
und der Joker Kanats zweiten Streich zum entscheidenden 4:1 vorlegte (90.+3). Obendrauf
schickte der Schiedsrichter Bakir noch berechtigterweise mit der „Arschkarte“
vom Feld, weil der Torsteher nach seinem Ballverlust wild mit offener Sohle
durch seinen Sechzehner grätschte und dann auch noch Stress mit Gegenspieler
Ulas Dogan suchte. Ebenfalls ein Rendezvous mit dem roten Karton erhielt im
Zuge dessen Dersimspors Ammir Salem, der sich als (bereits verwarnter)
Auswechselspieler an der folgenden Rudelbildung beteiligte. Ärgerlich, da Salem
dem neuen Tabellenzweiten somit im kommenden Spitzenspiel gegen Primus Klub
Kosova nächstes Wochenende gesperrt fehlen wird…
Tore: 1:0 Ion (43. Kanat),
2:0 Okur (49.), 3:0 Kanat (56. Ion), 3:1 Shehu (65., Eigentor, Pfaffenroth),
4:1 Kanat (90.+3, Kante)
gelbe Karten: Amini, Kanat –
Gerhardt
gelb-rote Karte: Salem (Dersimspor,
90.+3, Foulspiel + Rudelbildung)
rote Karte: Bakir (FC Süderelbe II,
90.+3, Nachtreten)
Schiedsrichter: Hasan Öcalan (Note
3)
Zuschauer: 190
Spielbericht Sporting Clube Hamburg 1. Alte Herren - Hamburger Gehörlosen SV 1. Alte Herren
Der
elfte Mann macht´s in 5 Minuten
Hattricker
Anssuncao Monteira dreht die Partie im Alleingang
Manchmal bedarf es nur eines Unterschiedspielers und verzwickte Spiele enden
doch noch mit Siegesfreuden. Einen solchen „Gamechanger“ zauberte am Karfreitag
Sporting Clubes Alte Herren beim Stand von 0:2 aus dem Hut.
Nur zu zehnt begonnen, konnte man sich für die gefälligere Spielanlage und
einen Pfostenluper von Ricardo Antunes Carvalho (11.) nichts kaufen – im Gegenteil,
vertendelte Dennis Springer die Kugel im eigenen Aufbau, sodass die wachen
Gäste im Doppelpass ex abrupto durch Geoffrey Zobries flach in Front gingen
(17.) und kurz darauf gar auf 0:2 nachlegten. Wieder ging es über links, ehe
diesmal Ivan Chornoshtan für den sechstplatzierten Gehörlosen SV einlochte
(21.).
SO wird das sicher nichts, mit der Verfolgung von Spitzenreiter Veddel United
und dem Sprung in die Landesliga, der nach dem Rundum-Rückzug sämtlicher Teams
vom hoch verschuldeten FTSV Lorbeer plötzlich in realistische Sphären geriet!
Doch Hilfe war bereits unterwegs. In Spielminute 23 komplettierte Antonio
Assuncao Monteira die Elf vom Kesslau-Platz, der der Hineingekommene mit einem
18-Meter-Versuch just Torgefahr verlieh (25.).
Die besseren Gelegenheiten gehörten aber zunächst noch dem HGSV, dessen 0:3-Halbzeitführung
(Kevin Purcz) ein Abseitspfiff eliminierte (34.).
Damit blieben die Gastgeber im Rennen, das sie mit dem Wiederanstoß in Expressgeschwindigkeit
aufnahmen. Lediglich 49 Sekunden lagen zwischen dem Wiederanstoß und dem
verkürzenden 1:2, das Assuncao Monteira auf Zuspiel Ricardo Antunes Carvalho zentral
vor dem Torwart besorgte (36.).
Ähnliches wiederum nur knappe zwei Zeigerumdrehungen später: Tiago Ramalho
Rodrigues Monteiro leitete ein, Antunes Carvalho mit dem Zuspiel auf den langen
Pfosten und Assuncao Monteira stellte auf Gleichstand (38.).
Und wer machte die Blitzwende nach handgestoppten 4:50 Minuten komplett? Na
klar, der 41-jährige Assuncao Monteira, der diesmal grätschend Ramalho
Rodrigues Monteiros Ball von der Grundlinie ins Eckige schaufelte (40.).
Führung verspielt, doch der HGSV reagierte goldrichtig, indem ein langer Schlag
genau beim einstartenden Chornoshtan landete, damit dieser cool im Duell mit
Sporting-Goalie Jose Carlos Guimaraes das höchst abseitsverdächtige 3:3
herstellte (45.).
Vor allem über ruhende Bälle, die der schussgewaltige Purcz stets gefährlich
ausführte (u.a. lenkte Guimaraes einen Halbfeld-Freistoß sehenswert über die
Querstange, 49.), blieben die Gäste bedrohlich.
In der Disziplin des langen Balles auf langem Hartplatz waren es aber die
Grün-weißen, denen sechs Minuten vor dem Ende das vierte Tor gelang, als
Antunes Carvalho zwar in erster Instanz nach starker Mitnahme an Sergii Geiko
scheiterte, Assuncao Monteira aber perfekt für den 4:3-Abstauber bereit stand –
Treffer Nummer vier des Kurzarbeiters, der seinen Farben damit drei wichtige
Punkte für die Wiedereroberung des zweiten Tabellenplatzes bescherte.
Einmal wackelte die Vize-Platz-Eroberung jedoch noch, musste Guimaraes gegen
den aufgerückten Stefan Rösler vollen Einsatz zeigen, um nicht nur das
Spielgerät, sondern auch den Dreier zu sichern (70.).
Tore: 0:1 Zobries (17.
Catanzaro), 0:2 Chornoshtan (21. Catanzaro), 1:2 Assuncao Monteira (36. Antunes
Carvalho), 2:2 Assuncao Monteira (38. Antunes Carvalho), 3:2 Assuncao Monteira
(40. Ramalho Rodrigues Monteiro), 3:3 Chornoshtan (45.), 4:3 Assuncao Monteira
(54. Antunes Carvalho)
Schiedsrichter: Sven Eickemeyer (SV
Friedrichsgabe)
Zuschauer: 8
Dienstag, 26. März 2024
Spielbericht Tus Appen 1. Frauen - Hamburger SV 3. Frauen
Keine
Bewegung im Abstiegskampf
Trotz
Zweitligaroutine: HSV-Frauen treten im Sechs-Punkte-Spiel auf der Stelle
Keinen Schritt weg von der Abstiegszone der Frauen Landesliga mochte zum
Nachholabend TuS Appen und der Drittvertretung des HSV gelingen. 1:1-Remis
trennten sich die Kontrahentinnen am Almtweg, wo die Gastgeberinnen besser mit
ihrem hügeligen und versandeten Geläuf zurechtkamen. Erste Abschlüsse, bei
denen Kapitänin Lara Casper das Außennetz traf (16.) und Hanna Gehlhaar aus 18
Metern für eine Abwehrtat Luna Brands sorgte (19.), taugten da als passende
Untermalungen.
Ansonsten aber scheuten beide Parteien das Risiko, durch unnötige Fehler
einzuladen. Kurz vor der Pause leistete sich der HSV jedoch genau dies, als man
im Spielaufbau patzte und Sarah Büscher halbrechts die knapp verpasste Pausenführung
auf dem Fuß hatte. Der Abschluss der umtriebigen Nummer 6 zischte links vorbei
(44.).
Umso schmeichelhafter gingen die Rothosen vier Minuten nach dem Wiederanpfiff
in Führung, als nun sie einen schwach ausgeführten Abseitsfreistoß abfingen,
Laura Müller für Debora Vinci auflegte und die 26-Jährige mit all ihrer
70-fachen Zweitligaroutine aus Mainz und Bad Neuenahr direkt in die offene Ecke
versenkte (49.).
Vergessen war nun ihr kleines Privatscharmützel mit Schiedsrichter Jörn
Jacobsen, von dem es nach wiederholten Entscheidungskommentierungen mit den
Worten „Ich erzähle Ihnen auch nicht, wie Sie Fußball spielen sollen!“ den
gelben Karton gesetzt hatte (43.).
Vorne richtete es also Vinci, während das eigene Tor fachkundig von der sicher
gegen Lopes De Magalhaes´ Rechtsschuss zupackenden Brand sauber gehalten wurde
(58.) – bis aus einem Einwurf heraus die eingewechselte Denise Gepp im hohen
Bogen aus gut 30 Metern den sehenswerten Ausgleichstreffer für die seit knapp
sechs Jahren fünftklassigen Almtweglerinnen kredenzte (75.).
Dass es auch im siebten Jahr in Serie ein Landesligateam im 6.000-Seelen-Örtchen
geben wird, hätte Büscher per Kopf womöglich vorentscheiden können (84.). Nach
von außen getretenem Cav-Freistoß fehlte allerdings ein Stück zum Neun-Punkte-Vorsprung-Glück
(84.).
Weil auf der anderen Seite die Fingerspitzen von Torsteherin Anne Beddies im
Zusammenspiel mit der Latte das 1:2 durch Saskia Albers verhinderten (77.),
blieb es bei der Punkteteilung, die unter den Augen der am Ostermontag zum
erneuten Nachholer in Appen aufschlagenden Abstiegskonkurrenz aus Berne
(Vorletzter) eher Büscher und Co schmeckte. Sechs Zähler Vorsprung auf
Abstiegsplatz zehn und eben noch das Berne-Spiel in der Hinterhand sollten eine
solide Grundlage für das große Durchatmen am letzten Spieltag – beim aktuell
nur einen Punkt über dem Strich stehenden HSV – bedeuten.
Tore: 0:1 Vinci (49.
Müller), 1:1 Gepp (75. Martens)
gelbe Karten: Casper, Cav – Vinci
Schiedsrichter: Jörn Jacobsen (FC
Union Tornesch, Note 4: teilweise kurios im Stellungsspiel (bei Eckstößen auf
der Grundlinie anzutreffen) und überpenibel bei Einwurf-Orten, nannte TuS Appen
mehrfach im Spiel „Tornesch“)
Zuschauer: 45
Sonntag, 24. März 2024
Spielbericht SC Victoria Hamburg VI - SV Friedrichsgabe
Zu
wenig Ertrag für den Anschluss
Remis
bei Vicky: SV Friedrichsgabe verschenkt den verdienten Auswärtssieg
Zu gerne würde der SV Friedrichsgabe im Endspurt der Kreisklasse 2 noch einmal
ein Wörtchen um den womöglich aufstiegsbringenden dritten Platz mitreden, doch
nach dem letztlich enttäuschenden 1:1 bei der Sechstvertretung des SC Victoria
scheint dieses Thema wohl vorzeitig durch.
Engagiert kam der Auftritt am Lokstedter Steindamm freilich daher, doch
zunächst kam man über Halbchancen nicht hinaus.
Anders der effiziente Gegner, dem der erste strukturierte Beitrag prompt die
Führung einbrachte. Zackig ging es über links, wo Filipe Mendes da Silva nicht
nur abseitslinientreu in Miro Pykos Steilpass hineinstartete, sondern halblinks
vor dem Quader keine Nerven zeigte – „bumm“ machte es im kurzen Eck (26.)!
Der SVF auch in der Folge insgesamt mit mehr Spielanteilen, doch erst nach dem
Seitenwechsel wurde es durch Omran Ali Shamos freie Schusschance aus 14 Metern
so richtig gefährlich. Rechts daneben ging der Abschluss (50.). Zeit zum
Durchpusten für den SCV, der zu selten einmal Entlastung schaffte, wie bei
einer Offensivszene, die im letzten Drittel ein präziseres Anspiel des
eingewechselten Alfred Oludare auf Sturmtank Hans-Jürgen Schwarte benötigt
hätte (53.).
Stattdessen fing man sich auf der anderen Seite den verdienten wie unnötig
zugelassenen Ausgleich. Dilettantisch spielte Vicky bei Rico Haases hohem
Freistoß von rechts auf Abseits, was am zweiten Pfosten gleich drei gegnerlose
Gäste hervorbrachte. Einer von ihnen, Christian Marquardt, netzte dankend aus
kürzester Distanz zum Gleichstand ein (57.).
Insbesondere über den agilen Haase wäre die gerechtfertigte Auswärtsführung
drin gewesen. Eine schöne Bewegung resultierte aber beispielsweise nur in einem
Rechtsschuss, den sich Vicky-Fänger Fabian Wolff routiniert sicherte (80.).
Auch Marquardt gelang es nicht, den großen Jubel-Moment herbeizuführen (90.+1).
Vielleicht wäre hier das Abspiel auch die bessere Variante gewesen…
Verrückterweise erhielten die Gelb-blauen gar noch die große Chance zum
überraschenden Heimsieg. Der landesligaerfahrene Sandro Almeida traf jedoch nur
den Außenpfosten.
So blieben schlussendlich beide Lager betrübt zurück. Vor allem aber der SV
Friedrichsgabe, der sich zuletzt mit voller Punkteausbeute aus drei Spieltagen
wieder ein wenig empor robbte, konnte damit nicht wirklich etwas anfangen. Rang
sechs bei sechs Zählern Rückstand auf den Drittplatzierten lautet die nüchterne
Ausgangslage für sieben verblieben Punktspiele.
Tore: 1:0 Mendes da Silva
(26. Pyko), 1:1 Marquardt (57. Haase)
gelbe Karten: Nadjibi, Blendel, Glock,
Vogt Garcia De Carvalho – keine
Schiedsrichter: Arthur Erik Schreiber
(SC Sternschanze, Note 3: machte es sich mit seinem verpassten Einstieg in die
persönlichen Strafen (hartes Einsteigen von Gäste-Spieler Streeck, 16.) selber
unnötig schwierig, fing die Partie aber kommunikativ und mit klarer Kante
wieder ein)
Zuschauer: 20
Sonntag, 17. März 2024
Spielbericht SV Blankenese II - Hamburg Hurricanes III
Sommerfußball
im März
SVB-Reserve
marschiert trotz kreativer Offensivpause weiter vorne weg
Trägt der Meister der Kreisklasse B5 Hellblau oder Gelb-blau? Während die
zweitplatzierte Elf des SV Eidelstedt V für ihren 5:1-Erfolg gegen das ohne
Wertung antretende SVNA III keine Punkte erhielt, machte Spitzenreiter und
quasi-Aufsteiger SV Blankenese II seine Hausaufgaben in solider Manier.
Einen sorglosen Schreckensmoment, als Luca Martinello bei einem hohen Freistoß
plötzlich ganz allein im Strafraum das unerwartete 0:1 für den Tabellenzehnten,
Hamburg Hurricanes III, versiebte, mit etwas Glück überstanden (3.), fuchsten
sich die Gastgeber zunehmend in eine überlegen geführte Partie hinein.
Lediglich die letzte zwingende Strafraumaktion ging ihnen bis fast zu
30-Minuten-Marke ab.
Im Gegenangriff nutzte der bewegliche Mouad Anazarhe schließlich seinen üppigen
Raum halbrechts in der Gefahrenzone konsequent aus. Mit rechts schlug es
linksunten zur Führung ein (27.).
Diese zu verdoppeln war nur kurz darauf seine Mission im Rahmen eines
Eckstoßes, dessen zweiten Ball Anazarhe wieder mit der rechten Klebe nahm, um
dabei aber an einer Robertson-Faustabwehr zu scheitern (28.).
Unsachte am Ball ausgebremst, ergab sich vom Punkt die erneute Chance zum 2:0,
die Anazarhe diesmal mit einem verladenen Schlussmann cool verwandelte (38.).
Würde es der Sieg-Hattrickschütze der Vorwoche vom irren 5:4 beim DSC Hanseat
III wieder schaffen? Nein, sprengte Kollege Ole Bliemeister Anazarhes Tor-Serie
gezielt aus 23 Metern (39.).
Technisch noch raffinierte gelang es Pascal Konrad, das Leder nach Bliemeisters
Ablage linksoben hinein zu fräsen (50.).
Alles klar für die SVB bei strahlender März-Sonne, sodass Konrads rüdes Einsteigen
im Mittelfeld doch etwas verwunderte. Mit einer von insgesamt fünf verteilten
Verwarnungen kam der 20-jährige Ur-Blankeneser da durchaus milde davon…
Ebenso – allerdings aus sportlicher Sicht – die Hurricanes, denen außer dem
perfekt eingestarteten Ole Schiller (links vorbei) keiner mehr so recht
gefährlich werden wollte (69.). Ein Hauch von Sommerfußball stellte sich ein –
bis sich Schiller im Duett der Joker mit Simon Rückert fein per Doppelpass zum
5:0 kombinierte (90.).
Als Dessert tischte der Primus dann noch das halbe Dutzend auf, das Deniz
Yenigün aus klassischer Mittelstürmerposition vollmachte (90.+2).
Im Vergleich zum 3:1 im Hinspiel gingen die heute vom freiwilligen Heimrechttausch
profitierenden West-Hamburger also mit doppelter Torausbeute hinaus.
Tore: 1:0 Anazarhe (27.),
2:0 Anazarhe (38., Strafstoßtor, Taylor an Anazarhe), 3:0 Bliemeister (39.
Hense), 4:0 Konrad (50. Bliemeister), 5:0 Schiller (90. Rückert), 6:0 Yenigün (90.+2,
Schiller)
gelbe Karten: Kerlin, Konrad –
Taylor, Aminbarkosaraie, Martinello
Schiedsrichter: Arthur Erik
Schreiber (SC Sternschanze, Note 2)
Zuschauer: 12
Spielbericht SC Victoria Hamburg 2.B - Harburger SC 1.B
Papa
und die U14-Aushilfen richten´s
4:3
nach 0:3! Lässiger Tabellenführer lädt Victoria zur Aufholjagt ein
Führt der unangefochtene Spitzenreiter im zweiten Durchgang mit 3:0, ohne dabei
wirklich etwas zuzulassen, scheint die Idee vom Punktgewinn für den
unterlegenen Gegner mehr als beerdigt – dachten wohl auch (fast) alle
Anwesenden am Sonntagmorgen im Stadion Hoheluft, wo Elf Victorianer jedoch das
komplette Gegenteil bewiesen.
Nichts hatte an diesem nachgeholten U16-Landesligaspieltag zunächst darauf
hingewiesen, dass der SC Victoria seine mäßige Heimbilanz (sieben Zähler aus
sechs Spielen) etwas aufpolieren kann.
Fehlerhaft im Spielaufbau und stümperhaft im Strafraumzweikampf verursachte man
binnen 150 Sekunden zwei Strafstöße, die Tormaschine Nathan Luyengi dankend für
den HSC verwandelte (10. & 12.).
Weiter ging´s mit Luyengis Schusschance, die Vicky-Torhüter Alexander Protsenko
mit der Kralle vereitelte (14.) und einer guten Kopfballmöglichkeit für Orges
Zymeri (19.), sowie einer wunderbar durchs Zentrum wegbereiteten Einschusssituation
Luyengis, die nur knapp nicht das 0:3 bedeutete (33.).
Die Gastgeber, die auch noch Glück hatten, dass Luyengis Treffer wegen einer
vorangegangenen Abseitsstellung eines Kollegen nicht zählte (47.), kamen
dagegen kaum einmal so gefährlich vors Tor, wie bei Ben Zessins Freistoß
(drüber, 24.).
Stattdessen setzte es den vermeintlichen K.O., als Maxim von Krenski clever in
den Lauf von Luyengi lupfte und die „Nummer 21“ den Torsteher umkurvt und
geschlagen auf dem Hosenboden zurückließ (48.).
Ein wenig aus dem Nichts holte eine 2010er-Co-Produktion der Herren J. Masli
und Selbuz dann Ben Reinholz´ 1:3 vom Punkt heraus (51.). Gelb-blau plötzlich
obenauf, während den Harburgern Kraft und Inspiration im Minutentakt schwanden.
So musste beispielsweise Samwel Ugbebor länger wegen eines Krampfes behandelt
werden (63.).
Die Hausherren mit Hausdame Eva Hell, die ihre Sache auf der rechten
Abwehrseite tadellos erledigte, machten nun richtig Radau, liefen früher an und
zwangen den trägen Primus zu schrägen Slapstick-Einlagen, wie Luis Kellers
Abschießen des eigenen Mannes (von Krenski), woraufhin der eingewechselte Jimmy
Masli kurzerhand zum Anschlusstreffer abstaubte (67.). Und auch der wieder
töricht „verteidigte“ Ausgleich ging auf das Konto der U14-Aushilfe, die einen
unfreiwillig per HSC-Kopf verlängerten Flankenball von links am zweiten Pfosten
ins Eckige setzte (70.).
Was war bloß los, mit den Jungs vom Rabenstein, denen nach Steckpass des ansonsten
wirkungslosen Parush Dhir Luyengis vierter Streich den Tag hätte retten können,
wäre der Versuch mit rechts nicht etwas zu weit links geendet (77.).
Dafür klappte das Geschenkeverteilen im eigenen Strafraum weiter prächtig.
Zögerlich vertändelte Dawid Wiorko das Leder gegen Mika Selbuz (wieder ein
Akteur aus der C2) und Muadianvita Kiula Papa, der vor der Kiste einfaches
Spiel hatte, flach das 4:3 zu markieren (78.). Was für eine irre Wendung an der
Hoheluft, wo Victoria aber noch eine quälend lange Nachspielzeit vom großen Triumph
im Kampf um die Aufstiegsrestchance trennte. Zittern bis zum Schluss lautete
daher die Parole, die besonders bei Philipp Grzesiks abgefälschten Rechtsschuss
relevant wurde (80.+10). Letztlich aber machte der größere Wille heute den
Unterschied, was den SCV trotz diverser Ferien- und Verletzungsausfälle
mittendrin im Kampf um die vom Harburger SC längst gebuchte Oberliga hält.
Tore: 0:1 Luyengi (10.,
Strafstoßtor, Ünlütepe an Grzesik), 0:2 Luyengi (12., Strafstoßtor), 0:3
Luyengi (48. von Krenski), 1:3 Reinholz (51., Strafstoßtor, Wiorko an M.
Selbuz), 2:3 J. Masli (67.), 3:3 J. Masli (70.), 4:3 Kiula Papa (78. M. Selbuz)
gelbe Karten: Paulick, Zessin,
Reinholz – Baicu, Dhir
Schiedsrichter: Marco Kopp (SC
Sternschanze, Note 1,5)
Zuschauer: 45
Doppeltorschütze im Vorwärtsgang |