Jonas – Ante – Portas!
St.Paulis „Traumpaar“
zerlegt „Billstedter Zwergenfußballer“
Schon vor dem Spiel gab es lebhafte Diskussionen über den
Ausgang dieses Spiels, wobei es eher nicht um die Frage nach dem Sieger,
sondern um die Höhe eines Heimerfolgs ging.
Viel zu groß waren die Unterschiede beider Mannschaften auch
schon vor dem Spiel.
Von der Ausstrahlung auf dem Platz bis zum
Zusammenhörigkeitsgefühl innerhalb der Mannschaft waren die Billstedter in
allen Belangen unterlegen.
Eine Überraschung war schon auf der Grundlage der Tabelle
kaum möglich, da sich St.Pauli in den sechs vorangegangenen Spielen einen
Vorsprung von 15 Punkten und 34 Toren auf die Billstedter herausschoss. Und
nicht nur das: St.Paulis U13 hatte an jenem Sonnabend-Nachmittag die
Gelegenheit, sich die Staffelmeisterschaft in der BZL JD 03 zu sichern.
Hierzu war aufgrund eines Drei-Punkte-Vorsprungs auf den
Niendorfer TSV nur ein einziger Punkt nötig. Hinzu kommt noch, dass das Team in
braun-weiß neben dem großen Festakt, namens Pokalendspiel (Das Finale steigt am
Sonnabend, den 19.06.2010 um 16 Uhr am Niendorfer Sachsenweg gegen die 1.D von
TuS Berne) auch noch das Viertelfinale der hamburger Meisterschaft vor sich hat.
Quasi mit dem Anpfiff erlebten die etwa 30 Zuschauer gleich
den ersten Treffer:
Jonas Ziemann eröffnete nach guter Vorarbeit von
Sturmpartner Tom Kollodzik das schnelsener Schützenfest. Nur wenige Augenblicke
später verdoppelte Ziemann den Spielstand nachdem sich Offensivkraft Ante
Kutschke stark durchsetzte.
In der vierten Minute machte sich Ersatzschiedsrichter Dirk
Marten bei den Braun-weißen zum ersten Mal höchst unbeliebt, als er den ersten
von drei berechtigten Strafstößen im Spiel nicht gab (Ronstadt wurde im
Strafraum unfair von den Beinen geholt). Der Profi-Nachwuchs ließ sich dadurch
aber nicht irritieren und brachte das Spielgerät in der fünften Minuten bereits
zum dritten Mal im Tor des Gegners unter: Kollodzik legte sich seinen ersten
Treffer durch das Ausspielen und Auskämpfen seiner Gegenspieler im gegnerischen
Strafraum selbst vor und schloss erfolgreich ab.
Dann begannen die 13 großen Minuten des braun-weißen
„Traumpaares“ Ante Kutschke und Jonas Ziemann: In den Minuten 14, 15, 24 und 27
legte Kutschke (mehr oder weniger freiwillig) jeweils zu den Treffern zum 4:0,
5:0, 6:0 und 7:0 für Ziemann auf, der sich vier Tage nach seinem 13. Geburtstag
nachträglich selbst beschenkte. Den Schlusspunkt des ersten Abschnitts durfte
dann aber Tom Kollodzik mit seinem Treffer zum 8:0 setzen, wobei Ante Kutschke
´´fremdging´´ und diesmal nicht seinem angestammten Partner Jonas Ziemann
vorlegte.
Zur Halbzeit wechselten die Gäste den Torwart aus und
ersetzten ihn durch einen Feldspieler.
Auch verbal versuchte der Vorwärts/Wacker-Coach sein Team
noch einmal zu einer Leistungssteigerung zu verhelfen, appellierte an ihre Ehre
und forderte seine Spieler, die fast alle ein Jahr jünger waren als ihre
Gegenspieler auf, „mal Fussball zu spielen“.
Ein Wunsch dem die Mannschaft auch in den ersten sechs
Minuten nachzukommen versuchte und es tatsächlich schaffte, zwei Flanken vor
das Tor des Gegners zu schlagen.
Ein halbwegs torgefährlicher Abschluss kam dabei allerdings
nicht zu Stande.
In der 37. Minute setzte sich die Lehrstunde für die Jungs
aus Hamburg-Ost dann fort:
Kollodzik schnürte seinen persönlichen Dreierpack nach Vorarbeit
des eingewechselten Papa Ndiaye zum „1:0“, laut St.Paulis Mannschaftsführer
Gregor Adler.
Eine Äußerung, die angesichts des wahren Spielstandes den
billstedter Wunschträumen entsprach.
Danach vergingen keine 100 Sekunden ehe der alles in einem unauffällige
Erciyes Palo mit einem schönen Volleyschuss für die zweistellige Führung
sorgte.
Nach Jonas Ziemann, Tom Kollodzik und Erciyes Palo ließ es
sich auch Francesco Conti, der den zuständigen Reporter nach dem Spiel nach
seinem eigenen Namen fragte (um erfolgreich Fussball zu spielen braucht man
seinen Namen ja schließlich nicht auswendig zu wissen), nicht nehmen, sich nun
(mit seinem, ihm nicht bekannten Namen) in die Torschützenliste einzutragen. In
der Folgeminute wurde es dann auch noch technisch höchst anspruchsvoll, als
Jonas Ziemann, auf der Höhe des kurzen Pfostens eine halbhohe Hereingabe von
Daniel Blay auf sehr rätselhafte Art und Weise ins Tor bugsierte. Auf die
Aussage, dass man solche Tore eigentlich nur aus der Herren-Kreisklasse kenne,
wo man ständig solche Zufallstore sehen würde, reagierte der Kunstschütze
entrüstet: „Das war Absicht!“, verteidigte der Schütze sein Kunstwerk.
Ob Absicht oder nicht: Das Dutzend war voll und St.Pauli war
noch immer hungrig. Deswegen wechselte Erfolgstrainer Kemal Mimaroglu, unter
stehenden Ovationen des Fanblocks seine Geheimwaffe, Sebastian Kalk, der den
Experten eigentlich als Tor-verhinderer bekannt ist, ein (43.). In der 49. Minute
war es nicht der gelernte Torhüter, sondern Papa Ndiaye, dem es gelang, dem
Tabellen-Schlusslicht den 39. Gegentreffer des Halbjahres einzuschenken.
Nach einer zuvor vergebenen Großchance schaffte es der
Torsteher dann tatsächlich, vier Minuten vor Ultimo, sein Tor zu erzielen.
Frank Ronstadt bereitete mustergültig für den
„Edeljoker“ vor. Damit aber nicht genug der Bewerbung für
einen Platz in der Stammelf (als Stürmer) von Sebastian Kalk: Auch das 15:0 und
das 16:0 aus den Minuten 58 und 60.+1
hatten direkt etwas mit dem Eingreifen des neuen
Wunderstürmers zu tun.
In der 58. Minute bereitete er noch für den bislang nur als
Vorlagengeber bekannten Ante Kutschke vor, während er in der Nachspielzeit für
den, in der Höhe verdienten Endstand sorgte, wobei er hier von einem
verunglückten Versuch eines Kopfballtores von Pascal Artzt profitierte.
Am Ende siegte die Mimaroglu-Elf in der Höhe verdient gegen
einen Gegner, der an diesem Tag schlicht und ergreifend keiner war und sicherte
sich somit die gewünschte Staffelmeisterschaft. Herzlichen Glückwunsch an die
Jungs vom Brummerskamp!
FC St.Pauli 1.D: Marten-
Sahin, Adler, Artzt, Blay, Palo, Conti, Ronstadt (31. Ndiaye) Kutschke, Ziemann (50. Ronstadt) Kollodzik (43. Kalk), Trainer: Kemal Mimaroglu
Tore: 1:0
Ziemann (1. Kollodzik), 2:0 Ziemann (3. Kutschke), 3:0 Kollodzik (5.), 4:0
Ziemann (14. Kutschke), 5:0 Ziemann (15. Kutschke), 6:0 Ziemann (24. Kutschke),
7:0 Ziemann (27. Kutschke), 8:0 Kollodzik (29. Kutschke), 9:0 Kollodzik (37. Ndiaye), 10.0 Palo (39.), 11:0
Conti (41.), 12:0 Ziemann (42. Blay), 13:0 Ndiaye (49.), 14:0 Kalk (56. Ronstadt),
15:0 Kutschke (58. Kalk), 16:0 Kalk (60.+1. Arzt)
Schiedsrichter:
Dirk Marten (FC St.Pauli, ersatzweise)
Zuschauer:
31
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