Sonntag, 22. Mai 2011

Spielbericht Eintracht Norderstedt 2.C - Einigkeit Wilhelmsburg 1.C

Klassenunterschied
Erwarteter Auswärtssieg für Manske-Elf beim Absteiger

„Es ist unglaublich, wie schlecht wir uns momentan taktisch bewegen; wir sind absolutes Fallobst für unsere Gegner!“, polterte ein sichtlich aufgebrachter Bastian Klauck nach einer verdienten 1:5-Heimklatsche seiner Norderstedter Eintracht gegen ein bestens aufgelegtes Team von Einigkeit Wilhelmsburg.
Die Frage nach dem Sieger schien schnell geklärt. Ein Doppelschlag durch Egzon Vejseli und Yasin Vardar nach zwei beziehungsweise drei Minuten brachte die Gäste früh auf die Siegerstraße. Im ersten Fall war es ein Überraschungsmoment durch ein wunderbares Zuspiel von Vardar in den Lauf des Torschützen, während Treffer Nummer zwei auf einem wunderbaren Spielzug über Ahmet Colak und Mazlum Oruk beruhte.
Der Schock über diesen überfallartigen Beginn der Wilhelmsburger war den Gastgebern deutlich anzusehen, während das Team in den schwarzen Trikots weiter nach Belieben dominierte. Nach einer Viertelstunde eröffneten die Gäste erneut ihr spielerisches Repertoire mit einem Tempoangriff, der mit einer guten Schusschance für Vejseli endete, bei der der Flügelflitzer jedoch zu überhastet agierte und die Kugel von der Strafraumgrenze aus kopflos über das Tor von Leon Pöhls hämmerte.
Keine 120 Sekunden später richtete sich der Fokus der etwa 40 Zuschauer wieder auf den Strafraum der rechten Platzhälfte, als Kapitän Oruk nach einem perfekten Service von Kamil Eryalcin auf den Eintracht-Keeper zulief, jedoch an einer guten Fußabwehr von Letztgenanntem scheiterte.
Den Gastgebern ging es an diesem Sonntagmittag einfach zu schnell. Kaum ein Laufduell konnten die meist sperrig agierenden Jungs von der Ulzburger Straße für sich entscheiden, während die Manske-Elf nach fast einer halben Stunde um ein Haar auf 0:3 erhöht hätte, wäre Pöhls im direkten Mann-gegen-Mann-Duell gegen Oruk nicht mit einer erfolgreichen Fußabwehr zur Stelle gewesen.
Kurz darauf versuchte sich Colak mit einem Freistoß aus der Distanz, der zur norderstedter Erleichterung noch das Tornetz streifte, sodass es mit einem Zwischenstand von „nur“ 0:2 in die Kabinen ging.
Alle Hoffnungen des Eintracht-Anhangs auf Besserung im zweiten Abschnitt sollten vergebens sein, denn am allgemeinen Eindruck der klar überlegenen Wilhelmsburger änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff nichts.
Um das genauestens auf den Punkt zu bringen, setzte der ausgesprochen ballsichere Colak in der 52. Minute mit einem sehenswerten Sololauf und einem sicheren Abschluss zum 0:3 eine weitere Pointe in einer Geschichte, die kein Happyend für die Heimmannschaft bereit hielt. Und weil das Toreschießen so eine schöne Beschäftigung ist, machten die Süd-Hamburger auch gleich damit weiter. Wir schreiben die 44. Minute: Der eingewechselte Martin Heinz mit dem Ballgewinn, schnell weitergeleitet zu Vardar, der sicher an Leon Pöhls vorbei in die Mitte schob und da fragte sich Vejseli, ob er den wirklich machen soll, doch der Torjägerinstinkt verbat ihm einen verkorksten Abschluss ins leere Tor.
0:4, ein noch sehr gnädiges Ergebnis, denn nach einem Foulspiel im Strafraum von Sinan Yildiz an Colak, der reklamierend am Boden liegen blieb, hätte es Strafstoß für den Tabellenfünften geben müssen. Der Pfiff blieb jedoch aus.
Dies wussten die Gäste wenige Augenblicke später übelst mit dem 0:5 zu rächen. Der emsige Artur Kechter bewegte sich nach einem Zuspiel von Osman Celik alleine auf der rechten Außenbahn und zog einfach mal ab – mit Erfolg! Ein Torwartfehler Pöhls´ machte das fünfte Tor aus einer schier unmöglichen Position doch möglich (53.).
Die bereits entschiedene Partie bewegte sich langsam auf die Zielgeraden und wie am Tor zum 0:5 erkennbar war: hier war fast alles möglich! Also hinderten Celik auch 30 Metern Torentfernung nicht am Torversuch, den Pöhls diesmal mit einer guten Fluganlage entschärfte.
Vier Minuten vor Ultimo tat sich plötzlich Unglaubliches: Eintracht Norderstedt hatte Ballbesitz im gegnerischen Strafraum! Und weil das in den Augen Celiks nicht korrekt war, fällte er den ebenfalls eingewechselten Luca David Ernst, was Herr Zorlu an der Pfeife mit Strafstoß für Rot quittierte. Lion Mandelkau, der eine ansonsten ungenügende Vorstellung ablieferte, trat an – und traf.
Immerhin der Ehrentreffer ist den Gastgebern noch gelungen und zur Ironie der Situation war auch noch ein zweiter Eintracht-Treffer drin, als Nino Busche von einem Bargmann-Service profitierte und Keeper Christian Kroner zu einem Nachweis seines guten Rufs zwang.
Der hochgewachsene Schlussmann wusste den Rechtsschuss zu blockieren und es blieb beim 1:5, welches den Norderstedtern gegenüber noch sehr gnädig war.
Für die Tabelle der C-Verbandsliga ist dieses Resultat jedoch nicht groß weiter von Belangen, denn während Einigkeit weiter auf Rang fünf verweilt, ist die C2 der Eintracht bereits abgestiegen, da die 1.C die C-Regionalliga im Sommer aufgrund ihres Punktemangels verlassen muss – und damit den eine Etage tieferen Platz in der Verbandsliga einnehmen wird.

Eintracht Norderstedt 2.C: Pöhls – Gloszat (35.+1, Yildiz), Peim, Klauck, Bargmann (45. Conjic) – Busche – Eichner (45. Schmidt / 62. Mandelkau), Schmidt 31. Hartig), Limani (54. Bargmann) – M. Busaidy, mandelkau (45. Ernst), Trainer: Danny Voorbraak

ESV Einigkeit Wilhelmsburg 1.C: Kroner – Balde (43. Heinz), Pertold, Wegner, Szittke (35. Dzigbebe) – Kechter, Vardar, Colak (55. Szittke), Eryalcin (40. Celik) – Oruk (55. Balde), Vejseli, Trainer: Markus Manske

Tore: 0:1 Vejseli (2. Vardar), 0:2 Vardar (3. Oruk), 0:3 Colak (42.), 0:4 Vejseli (44. Vardar), 0:5 Kechter (53. Celik), 1:5 Mandelkau (66., Strafstoßtor, Celik an Ernst)

gelbe Karten: Yildiz – Vardar

Schiedsrichter: Cengiz Zorlu (TSV Stellingen 88, Note 3: Im Grunde gute Leistung mit niedriger Fehlerquote, verweigerte Einigkeit jedoch einen klaren Strafstoß, als Oruk im Strafraum von Yildiz gefällt wurde)

Zuschauer: 40


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