Auch
ohne Training
Vatan Gücü bleibt nach gelöster Pflichtaufgabe
in der Spitzengruppe der Liga
Trotz des deutlichen 5:1-Erfolges auf eigenem
Platz wollte Vatan Gücüs Übungsleiter Nuri Demir nicht so recht zufrieden sein:
„Wir haben heute nicht gut gespielt, das muss dringend besser werden, aber seit
ich hier Trainer bin, konnten wir auch nicht einmal richtig trainieren“,
erkannte der Coach, der den Club an der Veddel seit nun zwei Wochen betreut. In
den letzten Wochen wurde nämlich die Decke des Grandplatzes an der Slomanstraße
erneuert, sodass die dort beheimateten Teams improvisieren mussten. „Da konnten
wir nur laufen gehen.“.
Nach einer Schweigeminute für die Todesopfer der
neuerlichen Unruhen an der Türkisch-Irakischen Grenze hatten die Gastgeber
endlich wieder die Gelegenheit, auf ihrem Platz zu zaubern, wobei sie aus dem
Hasen doch eher ein Taschentuch machten, als andersherum. Hanseat schaffte es,
das Spiel zunächst ruhig zu halten, aber ein nicht geklärter Standard im
eigenen Strafraum ließ Tahsin Basar den Favoriten auf die Siegerstraße bringen.
Ein Linksschuss in die lange Ecke und schon hieß es 1:0, dem Basar nach einer
halben Stunde fast das 2:0 nachgelegt hätte, doch sein Fallrückzieher aus
zentraler Strafraumposition verfehlte das Tor nur unwesentlich.
Auf der anderen Seite bekam Ahmet Kizilkaya, der
wenig später angeschlagen die Segel streichen musste, die beste DSC-Chance
durch einen abgefälschten Rechtsschuss, die außer einem ungenutzten Eckball
keine Konsequenzen hervorbrachte. Weitaus effektiver zeigten sich dafür die
Demir-Schützlinge: Basar mit der herrlichen Flanke und plötzlich hatte Kapitän
Murat Güldal alle Zeit der Welt, allein vor dem Schlussmann, anspruchsvoll zu
veredeln (34.).
Für den DSC war es ein gebrauchter Tag, denn
während mit Michel Stobbe ein Feldspieler als Ersatz für den kurzfristig
ausgefallenen Keeper (der übrigens ebenfalls Feldspieler ist) zwischen den
Pfosten stand, standen auch kaum noch Feldspieler zur Verfügung, sodass der
weit über 40-jährige Trainer Turgut Ceylan selbst die Knochen hinhalten musste.
Probleme, die speziell in der zweiten Halbzeit
immer mehr deutlich wurden. Vatan Gücü hatte Zeit und Raum, wofür sie sich auch
artig mit den Toren drei und vier bedankten. Zunächst nutzte der bewegliche
Ufuk Ayvaz einen Moment der Gegenspielerlosigkeit zum platzierten Linksschuss
in die untere Ecke, um sich dann von Harun Gücyeter per Hochschlag, aus der
eigenen Hälfte, auf die erfolgreiche Reise zum 4:0 schicken zu lassen. Vom DSC
kam dagegen fast gar nichts.
Dennoch sollte Vatan-Fänger Murat Kazanci an
diesem gemütlichen Sonnabend-Nachmittag nicht zu Null spielen, denn seine
Vorderleute gaben nun nicht mehr Vollgas, sodass Deniz Geygel von links
ungehindert flanken und Nassirou Moussa ebenso zum Ehrentreffer einschieben
konnte. Mehr brachten die Gäste dann auch nicht mehr zustande, denn man war
platt. So platt, dass Defensivspieler Jens-Björn Hollinger ein Laufduell in der
eigenen Hälfte gegen Gücyeter, der mit fünf Metern Rückstand gestartet war,
verlor und letztgenannter problemlos für Ayvaz querlegen konnte. Den sicheren
Abschluss ins leere Tor zum 5:1-Endstand gab es selbstredend gleich oben drauf.
Ein verdienter Sieg für die Gastgeber, wobei sie es beim Spitzenspiel gegen
Hamm United II sicherlich nicht so einfach haben werden.
Der DSC hat indes mit der Reserve des SV
Altengamme einen weiteren harten Gegner vor sich und muss auf bessere Zeiten
hoffen.
Vatan Gücü: Kazanci – Mustafaoglu, Erdogrul, Özkök – Basar,
Gücyeter – Demirci (76. Akbulut), Ayvaz, Alas (71. Sicim) – Güldal, Dokur,
Trainer: Nuri Demir
DSC Hanseat: Stobbe – D. Geygel, Mustapha, Hollinger, Kaufner
– Kizilkaya (40. Ceylan), S. Geygel – Moussa, Madadi, Sarayoglu – Durmus,
Trainer: Turgut Ceylan
Tore: 1:0 Basar (11.), 2:0 Güldal (34. Basar), 3:0 Ayvaz
(56.), 4:0 Ayvaz (60. Gücyeter),
4:1 Moussa (73. D. Geygel), 5:1 Ayvaz (90. Gücyeter)
Schiedsrichter: Till Kunze (Note 2,5)
Zuschauer: 35
Samstag, 22. Oktober 2011
Spielbericht Vatan Gücü - DSC Hanseat
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