Dienstag, 7. November 2023

Spielbericht SC Pinneberg - TuS Appen II

Ein Hauch von Schalke
Engagiert, aber nicht zwingend: SC Pinneberg weiter tief im Abstiegssumpf

Blaue Adidas-Trikots und ein drohender Doppelabstieg. Was sich im Profifußball stark nach Schalke 04 anhört, passt in der Kreisklasse 1 umso mehr auf das Schlusslicht SC Pinneberg. An der Raa, wo der Nachholer gegen TuS Appen II doch nicht, wie angekündigt, auf Grand, sondern auf dem begrünten Hauptplatz stattfand, hatten die Gastgeber eigentlich viel dafür getan, den Bock endlich einmal umzustoßen.
Einen engagierten Beginn untermalte Fabian Reineke als wacher Abfänger im appener Spielaufbau, woraufhin Kameran Ali aus spitzem Winkel den Kürzeren gegen TuS-Schlussmann Louis Eislage zog (6.).
Auf der anderen Seite brachte man sich jedoch mit Naivität in ärgste Bedrängnis. Fast ohne defensive Absicherung flog ihnen der entstandene Eckstoß böse um die Ohren. Glück nur, dass Jannes Roll vor dem Schlussmann den Blick für den besser postierten Kevin Altunbas vernachlässigte…
Zu weit weg blieb der SCP auch eine Viertelstunde später, als die Gäste recht frei ihr Spiel aufzogen, Björn Kaland flankte und der Zugriff auf den punktgenau bedienten Justin Heysel in der Strafraummitte viel zu spät erfolgte – das flach erzielte 0:1 (22.)!
Sicherlich war den rückstanderprobten Kreisstädtern der Einsatz nicht abzusprechen. Auch in puncto Spielanteile standen sie dem Gegner in nichts nach, doch ohne Durchschlagskraft vorderen Spielbereich blieb ein Brusic-Freistoß, der aus beträchtlicher Entfernung gar nicht einmal so weit verfehlte, der gefährlichste Vortrag der Blauen (32.).
Denen ersparten im eigenen Sechzehner in einer Doppelszene erst Schlussmann Fynn Münster gegen K. Altunbas und dann der knappe Abseitspfiff (Roll vollstreckte im Nachgang allein am zweiten Pfosten) einen höheren Pausenrückstand (43.).
Obendrauf verlor man mit Reineke (Kopfverletzung, 38.), Ali (Verletzung nach Zweikampf, 53.) und Stieb (Oberschenkelprobleme, 58.) drei Akteure an die Medizinabteilung.
Der fast-Absteiger des Vorjahres, dem eine bravouröse Rückrunde zum Klassenverbleib verhalf, wusste daraus allerdings kein Kapital zu schlagen.
Wiederum der agile Roll vergeigte im Konter das mögliche 0:2 vor dem sich auffächernden Münster (70.).
So blieb der jung aufgestellte SC Pinneberg bis zum Ende in Reichweite eines vielleicht nicht ganz unverdienten Punkts. Insbesondere über Oliver Pasieks rechte Seite machte man noch einmal ordentlich Dampf, um gen Strafraum aber zu oft den Mut zu verlieren.
Nach Eckstoß von links köpfte Mats Kruse immerhin einmal in Richtung Tor (81.), ehe Ricardo Brusic zwei Minuten vor dem Ende eine Freistoßposition wie gemalt zum 1:1 vorfand. Zentral lag die Kugel 21 Meter vor dem Gehäuse, dessen Querbalken das Eigengewächs nur erwischte.
Saisonniederlage Nummer zehn war somit Fakt und damit auch das Behalten der roten Laterne.
Am Almtweg, den man durch zahlreichen Auswärtssupport kurzerhand nach Pinneberg verlegte, freute man sich dagegen über den erfolgreichen Abschluss einer soliden Hinrunde (am kommenden 15. Spieltag ist man spielfrei), die in der etwas ausfallverzerrten Tabelle derzeit für Rang sechs reicht.

Tore: 0:1 Heysel (22. B. Kaland)

gelbe Karten: Kruse, Meyer – K. Altunbas, Ennisch

Schiedsrichter: Erol Sayan (SSV Rantzau, Note 2,5)

Zuschauer: 40



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen