Hattrick
auf Bewährung
Münster-Dreierpack
Captain Schmidt brechen nachlassende Haseldorfer
4:0 gegen Holsatia III, ein vernünftiger Auftritt beim engen 0:1 gegen den
Spitzenreiter aus Friedrichsgabe und auch das dritte von fünf Heimspielen in
Serie brachte die Reserve des TSV Heist sehr ordentlich über die Bühne.
Mit einem saftigen 5:2-Heimsieg hatte man den sonntäglichen Doppelspieltag an
der Hamburger Straße erwartungsgemäß positiv eröffnet.
In Hälfte eins war dieses Ende noch durchaus fraglich, ging es bei
fußballerisch der Kreisklasse B angemessenem Niveau munter hin und her.
Den Torreigen eröffnen konnte nach ersten Annäherungen der in vorderster Reihe
aufgestellte Marcel Münster, indem er zwar zunächst mit rechts an einer Rettung
von Mario Kranz scheiterte, doch im sofortigen Nachsetzen war das 1:0 schließlich
perfekt (17.).
Langen Bestand sollte der Vorsprung jedoch nicht erleben, glichen die immer
wieder nadelstichartig aufwartenden Gäste durch Max Ossenbrüggen aus halblinker
Position, fein herausgespielt, wieder aus (21.).
Jeweils zweimal verpassten beide Lager in der Folge das mögliche zweite Tor,
das zur 30 Minuten-Marke dann den Heistmern vorbehalten war. Eike Schmidts
Spielverlagerung nach außen kam dabei ebenso exakt daher, wie John Stobbes
Querspielen auf den brutal mit der Latten-Unterkante einhämmernden M. Münster –
2:1 (30.)!
Doch wie es heute so war, hielt auch dieses Hurra nicht allzu lange an. Einen unnötigen
Ballverlust bestrafte Lennard Frank zu unplatziert noch nicht (33.), nur war es
im nächsten TVH-Anlauf geschafft. Über die Stationen M. Ossenbrüggen und Franke
schob Thore Rommel das Ei am herausstürmenden Sebastian Münster vorbei und
damit zum erneuten Gleichstand hinter den Kreidestreifen (37.).
Und was musste nach Gesetz der Serie als nächstes geschehen? Na klar, das Führungstor
des TSV durch Marcel Münster! Diesmal profitierte der 26-Jährige gleich doppelt
von gegnerischem Versagen: erst rutschte ein steiles Zuspiel unglücklich die
Innenverteidigung, die dann in Person von Fabian Eberhardt den sogar etwas
zögerlichen Angreifer bei seinem dritten Streich nicht gestoppt bekam. Wie gut
für Gut Heil, dass das HFV-Sportgericht seine vier-Spiele-Sperre aus dem
Abbruch-Derby in Moorrege auf Bewährung verhängte.
Einen solchen Lauf hatte bei den konditionell stark nachlassenden Haseldorfern
keiner. Im Gegenteil. Selbst Flügelflitzer M. Ossenbrüggen gingen so langsam
die Körner aus. Eine Frust-Gelbe fürs Ballwegschlagen (50.) passte da ganz gut
ins kritische Bild des zweiten TVH-Abschnitts.
Immerhin Schlussmann Johannes Markmann blieb auf der Höhe. Zwar blockierte er
einen abermaligen Münster-Versuch nicht ideal nach vorne, um dann bei Finn
Rothd Nachsetzen rechtzeitig die Pranke auf den Ball zu kriegen (60.).
Schuldlos musste der junge Goalie wenig später E. Schmidts Doppelschlag zur
Vorentscheidung hinnehmen, als der Kapitän erst ein Ping-Pong-Spiel abgefälscht
per Kopf abschloss (65.), ehe es beim 5:2 Frankes Handspiel war, das den
Treffer vom Punkt aus (Markmann ahnte noch die Ecke) möglich machte (67.).
Immerhin gelang es gegen Roth noch einmal, erfolgreich die kurze Ecke
dichtzumachen (77.) und einen Meyer-Freistoß fliegend zu entschärfen (86.),
während sich sein Gegenüber bei Frankes Rechtsschuss etwas schwierig tat (80.).
Unter dem Körper durchgerutscht, sicherte sich S. Münster aber das Runde,
sodass der Tabellenvorletzte am Ende um drei Tore distanziert blieb.
Zum Stichwort „Distanz“: Auf den SV Osdorfer Born, aktuell Vierter der
Kreisklasse B1, ist es bei zwei weniger gespielten Partien nur noch ein
einziger Zähler, der für die Heistmer Jungs aufzuholen ist. Mit der
Unterstützung der „Ultras Heist“, die sich aus dem eigenen Nachwuchs
rekrutieren, sollte dieses eine Pünktchen doch innerhalb der nun folgenden zwei
Heimspiele doch locker aufholen lassen.
Tore: 1:0 M. Münster
(17.), 1:1 M. Ossenbrüggen (21. Krieger), 2:1 M. Münster (30. Stobbe), 2:2
Rommel (37.), 3:2 M. Münster (44.), 4:2 E. Schmidt (65. Kock), 5:2 E. Schmidt
(67., Strafstoßtor, Handspiel Franke)
Schiedsrichter: Frank Tesch (Heidgrabener
SV)
Zuschauer: 44
Sonntag, 13. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - TV Haseldorf II
Samstag, 12. April 2025
Spielbericht FC Hamburger Berg - SC Hansa 11 III
Schwieriger
als gedacht
Harter
Ritt bei Hamburger Berg: Hansa III behält den Gipfel im Blick
Eines der ganz heißen Eisen der Kreisklasse 8 2024/2025 ist auch in der
Saisonendphase etwas überraschend die Drittvertretung des SC Hansa 11. Zwei
Spiele sind es noch für die Hanseaten und tatsächlich bestehen noch zarte Restchancen
auf Platz zwei und dessen Aufstiegsannehmlichkeiten.
Dass dies den 28. Spieltag überdauerte, war im Gastspiel beim FC Hamburger Berg
auch einer Portion Glück und ausgesprochenen Nehmerqualitäten zu verdanken.
Ordentlich ins Schwimmen war man nämlich gleich zu Beginn geraten. Unkonzentriert
am und ohne Ball lud Hansa den Gegner (unbestraft) zur Offensive ein, um dann
kurzerhand selbst per Standard in Führung zu gehen. Yannik Hellenkamps Ecke war
verlängert bei Niklas Meyer gelandet, der wiederum am zweiten Pfosten auf 0:1
stellte (8.).
Einen Hasan-Rechtsschuss (rauschte vorbei) schadlos überstanden (10.), ärgerte
sich Hansa drüben gleich zweimal über Linienklärungen des Gegners (18. &
20.). Oder war die Pille im Fall von Meyers Flachschuss etwas doch HINTER dem
Strich? Der Schiedsrichter jedenfalls entschied auf „Nein“…
Ob korrekt oder nicht, musste wenig später nicht mehr diskutiert werden, war
das 0:2 nun vollständig regulär, aber wieder nicht ganz komplikationslos
gefallen. Nach Ballgewinn Hellenkamp im vorderen Drittel scheiterte Petar
Stojanovic am Fläche machenden Louai Albezra, doch Hellenkamp blieb im Film und
netzte nachträglich (21.).
Viel los hier, zu Beginn, und es blieb rasant. Sauber nach vorne kombiniert,
setzten sich die Gäste am Sechzehner fest, Berg bekam den Ball nicht weg und
schon war wieder Meyer aus der Bewegung zur Stelle – 0:3 (33.)!
Die Feldstraßenkicker voll auf der Erfolgswelle, doch plötzlich hieß es „Mann
über Bord!“, nachdem Verteidiger Juan San Victoriano seinen
Geschwindigkeitsnachteil gegen Sharif Osman mit einer schwach getimten Grätsche
zu kaschieren versuchte. Der rote Karton für das Foul mit Notbremsencharakter
vor dem rechten Strafraum-Eck die korrekte Folge (43.).
Weitere Fragezeichen hinter den einst sicher geglaubten Auswärtserfolg setzte
dann auch noch der Start in die zweite Hälfte. Erst schickte Hasan Gegenspieler
Tom Schäfer technisch anspruchsvoll in die Runde, um den Kollegen Zaher Qassam
zu bedienen. Hansa-Fänger Daniel Arciszewski blockierte zwar, doch diesmal
staubte mit Hasan ein Roter eiskalt ab (51.).
Berg jetzt am Drücker und mit dem vermeintlichen 2:3 durch Nazar Alkhalati.
Herr Vinokurov an der Pfeife hatte jedoch eine vorangegangene Abseitsstellung
gesehen (54.).
Hanseaten-Glück, das Mitte des Abschnitts verdientermaßen fehlte. Schließlich
war es die eigene Schläfrigkeit, die dem Kontrahenten die kurze Eckenvariante
auf Holy Okiye und dessen zwar nicht göttlichen, aber dennoch ansehnlichen
Volltreffer vom rechten Strafraum-Eck aus ermöglichte (68.).
Nun also half nur noch Gegenhalten – gegen die Physis der Elf von Trainer
Mohammed Latif und deren sportlichen Druck. Wie gut für Hansa, dass Arciszewski
gegen einen Kuafour-Versuch aus dem Lauf behände abtauchte (79.), während ein
letzter Flachschuss durch Hasan hauchdünn vorbeikugelte (88.).
Mit einem Arbeitssieg in Unterzahl erfüllten Arciszewski und seine Vorderleute
damit die Pflichtaufgabe, ehe österliche Nachholspiele der Konkurrenz am
kommenden Wochenende zeigen werden, was für die beiden Finalspieltage noch drin
ist. Nächste Gegner: Mitbewerber SV Blankenese II und das Kellerteam aus
Finkenwerder.
Tore: 0:1 Meyer (8.
Hellenkamp), 0:2 Hellenkamp (21. Stojanovic), 0:3 Meyer (33.), 1:3 Hasan (51.
Qassam), 2:3 Okiye (68. Osman)
gelbe Karten: Ajiboye, Osman –
Hellenkamp, Großhans
rote Karte: San Victoriano (Hansa 11
III, 43., Notbremse an Osman)
Schiedsrichter: Maxim Vinokurov
(Hamburger Gehörlosen SV)
Zuschauer: 25
Freitag, 11. April 2025
Spielbericht SV Lieth - TuS Osdorf
„Osdorf
macht die Liga zu“
Dem
doppelten Gelb-Rot-Frust zum Trotz: TuS macht die Landesliga klar
Der Blomkamp ist zurück, auf Hamburgs Fußballlandkarte! Vor knapp zwei Jahren
mit dem Abstieg aus der Oberliga auf den Landesligaplatz verzichtet und dafür
zwei Etagen tiefer in der Bezirksliga an den Start gegangen, darf man nun in
2025/2026 als amtierender Weststaffelmeister die Landesliga aufmischen.
Für das vorzeitige Meisterstück am 28. Spieltag war der Fahrplan im
Freitagabendspiel bei der SV Lieth ganz klar: Ein Dreier und Verfolger HFC
Falke konnte sich im parallelen Gastspiel bei GW Eimsbüttel auf den Kopf
stellen!
Entsprechend bemühten sich die Osdorfer, ihr Vorhaben auch schnell auf die
Gleise zu bringen. Besonders Riccardo Mahieldin wollte es am Butterberg wissen
und zimmerte das Leder mit Wucht an die Latten-Unterkante (16.).
Besser klappte es als Überraschungsgast, frei vor dem Tor, das in diesmal
flacher Variante sicher zur bereits frenetisch gefeierten Führung getroffen war
(22.).
Als freundlich gratulierende Grußonkel wollten sich die Liether dennoch nicht
gerieren, bewiesen nach dem desaströsen Heimauftritt gegen Cosmos Wedel (1:1)
heimischem Widergutmachungswillen und suchten, sobald etwas Platz war, den
(aber zu harmlosen) Torschuss. Jan Schiebuhrs Mäusehammer aus der zweiten Reihe
– sichere Beute für TuS-Fänger Tjorven Foerste – sei da exemplarisch genannt
(37.).
Weitaus spannender wurde es da auf der anderen Seite, wo Abwehrfossil Patrick „Schotte“
Scheidt gerade noch mit dem langen Bein das 0:2 vereitelte (44.).
Kein anderes Bild auch im zweiten Abschnitt, der bis in die
Schlussviertelstunde wenig Unterhaltung bot.
Erst mit einer Standardsituation, die Ben Wrage fast mit einem Selbsttor zum
0:2 abschloss (73.), begann sich der Kreisel wieder schneller zu drehen. Denn
nachdem das Bällchen kurz zuvor von „Toni“ Udes nachsetzendem Fuß ans liether
Quergebälk hüpfte (74.), flog der Osdorfer Adriano Joost für wiederholtes
Foulspiel vom Feld (75.).
Sollte die SVL hier doch noch zum Partycrasher werden? Nicht mit Foerste, der sich
im direkten Duell nicht vom vor ihm auftauchenden Philipp Matthiessen
überwinden ließ (83.)!
Stattdessen machten seine Vorderleute später im Konter alles klar. Deron Adofo
holte sich die Kugel mit viel Durchsetzungsvermögen, schickte den gerade
hineingebrachten Max Groth auf die Reise und dieser wusste auf dem Weg zum Tor
genau, wo der besser postierte Mahieldin zu finden war – 0:2 (88.), Deckel
drauf!
Daran änderte auch der völlig korrekte zweite Feldverweis für die West-Hamburger
nichts. Sich im Aufstiegsjubel seines Trikots entledigt, wedelte der
Doppeltorschütze auch noch mit der herausgerissenen und liegengelassenen
Eckfahne herum. Zwei Vergehen auf einmal. Ergo: Gelb plus Gelb-Rot! Da hilft
auch kein Gezeter über angeblich „mangelndes Fingerspitzengefühl“…
Mit dem Abpfiff, gleichbedeutend mit dem Startschuss für eine lange Nacht der Landesliga-Feierlichkeiten
unter dem Motto „Osdorf macht die Liga zu“, war der Ärger darüber rasch
verflogen. Wieder also führten die Gebrüder Krause ihren heimat- und
Herzensclub in verschiedenen Rollen mit ehrlicher und loyaler Arbeit zum
nunmehr fünften Aufstieg ihres Herrenlebens. Glückwunsch!
Tore: 0:1 Mahieldin (22.),
0:2 Mahieldin (88. Groth)
Gelb-Rote Karten: keine – Joost (75.,
wiederholtes Foulspiel), Mahieldin (89., wiederholte Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: Ilias Ertis (Hamburger
SV)
Zuschauer: 75
Donnerstag, 10. April 2025
Spielbericht TV Haseldorf - Moorreger SV
Einsame
Spitze
3:1
im Derby! TV Haseldorf erobert den alleinige KL1-Thron
So richtig offensiv von der Bezirksliga reden wollen sie in Haseldorf nicht,
doch so langsam gehen auch dem größten Pessimisten immer mehr die Argumente
gegen die Bezirksliga-Promotion aus.
Ja, der eine oder andere Punktverlust (drei Remis) war im Jahr 2025 bereits
dabei, doch die wichtigen Zähler weiß die Elf aus dem beschaulichen Schloßparkstadion
zu machen.
So auch im Donnerstagabend-Derby gegen den Moorreger SV. Dieser hatte als kreisklassebedrohter
Gast freilich nichts zu verschenken, agierte bissig und ließ zunächst keine
kapitalen Offensivaktion des Primus zu – bis Marten Fülscher den geniale Ball
zwischen die neu formierte Innenverteidigung gelang und Linus Lastella
Schlussmann Niklas Puttmann zum 1:0 ins leere Gehäuse aussteigen ließ (18.).
Und gleich nochmal wähnte sich der Angreifer im Torschützenhimmel, doch in
Minute 23 vermieste ihm Schiedsrichter Michael Zibull aus Heidgraben die Tour.
Ein Handspiel in der Torentstehung führte zur Aberkennung des Doppelpacks.
Gut für die Gäste, denen jedoch personelles Ungemach widerfuhr. Einen früh
erlittenen Schlag aufs Knie steckte ihr Tormann doch nicht so gut weg.
Verletzungsbehandlung Nummer zwei im Spiel endete vorsichtshalber mit der Herausnahme
des 25-Jährigen. Statt seiner rückte nun Feldspieler Sascha Schepelew zwischen
die moorreger Stangen (25.).
Von dort aus beobachtete der Lautsprecher von ungewohnter Stelle aus eine
ordentliche Druckphase seine Vorderleute. Erst kam der für Puttmann
eingewechselte Jonas Kaufmann bei einem Holz-Freistoß nicht ideal zum Schuss
(35.), dann lenkte Niklas Grote seinen Versuch ins Tor-Aus (36.). Jayson
Bielfeldts Geschoss in den Nachwehen der entstandenen Ecke landete dort
unterdessen auch ohne das Zutun des TVH-Fängers (36.).
Alles im Bereich des Möglichen, für das Kellerkind, doch nachdem man eine selbst
per Querpass eingeleitete Jedamski-Chance (45.) und eine weitere für Joris
Lüchau aus kurzer Distanz (45.+1) glimpflich überstand, hatte es sie noch vor
dem Seitenwechsel erneut erwischt. Diesmal kombinierte sich die
Kälberloh-Equipe formschön in den Strafraum vor, wo Fülscher letztlich einen
Jedamski-Pass problemlos zur 2:0-Halbzeitführung vergoldete (45.+4).
Alles in Butter, für die „Appelplücker“, zumal direkt nach der Pause gleich
nachlegten. Einen völlig verunglückten Rückpass konnte Lastella gegen Schepelew
zwar nicht nutzen (50.), doch wenig später war das verpasste 3:0 durch Fülschers
zweiten Volltreffer nachgeholt. Mit Noah Lüchaus Einwurf in der eigenen Hälfte
als Ausgangspunkt, spielte man sich wieder mit Bedacht ins Angriffsdrittel, um
dort mit Fülscher jemanden auf links zu haben, der neben reichlich Platz auch
die nötige Schusstechnik mit der rechten Klebe aufbrachte (57.).
Alles klar, an der Kamperrege, doch weil Außenverteidiger Marvin Biermanns ein
hoher Ball über den frisch frisierten Scheitel zu Gegenspieler Lars Getmann
rutschte und dieser vor der Kiste nicht ins Zaudern kam, war der Vorsprung
plötzlich wieder um ein Tor geschmolzen (71.). Hinzu sammelte der heuer schon
totgesagte Kontrahent wieder neuen Mut zum Risiko, in einer inzwischen härter
geführten Auseinandersetzung, die Abwehrturm Pieter Oßenbrüggen (86.) auf
Seiten der Haseldorf und Außenterrier Jannis Franke (78.) für den MSV
vielleicht auch ohne schützende Auswechslungen in ihrem Schlussakkord jeweils
von draußen betrachtet hätten. Mit lautstarken Anhängern des Heimvereins war
der Schiedsrichter in Hälfte eins etwas weniger zimperlich umgegangen.
Wenngleich sich der Sinn der Maßnahme, die Gruppe auf die Gegenseite zu
verbannen, niemandem so richtig erschloss…
Sinnvoll dagegen die resolute Abwehrarbeit des Tabellenführers, der nur noch in
der regulären Schlussminute Gefährliches zuließen. J. Bielfeldts Rechtsschuss
faustete Grote von seinem Kasten weg (90.), sodass den Feierlichkeiten zur nun
alleinigen Tabellenführung vor den jetzt um drei Punkten schlechteren
Egenbüttelern nur noch der folgende Werktag (doch nicht) im Wege stand…
Tore: 1:0 Lastella (18.
Fülscher), 2:0 Fülscher (45.+4 Jedamski), 3:0 Fülscher (57. Jedamski), 3:1
Getmann (71. J. Bielfeldt)
Schiedsrichter: Michael Zibull
(Heidgrabener SV)
Zuschauer: 85
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An allen Treffern des TVH beteiligt: Marten Fülscher. |
Mittwoch, 9. April 2025
Spielbericht SV Groß Borstel 1.A - Walddörfer SV 1.A
Pokal-Endorphine
am Brödermannsweg
Mit
den Fans im Rücken: SV Groß Borstel schlägt sich achtbar
Ein Hauch von Hexenkessel wehte zum Pokal-Viertelfinale durch das eher
gediegen, zurückhaltende Groß Borstel. Angetrieben von der stimmgewaltigen
E-Jugend, dem auch sonst üppigen Zuschaueraufkommen und natürlich der großen Chance,
mit der Überraschung gegen den Regionalligisten ins U19-Lottopokal-Halbfinale
einzuziehen, zogen sich die Grün-weißen aus der Oberliga achtbar aus der Affäre
– ohne aber die Sensation zu wuppen.
Nach silvesterartigem Licht- und Knallspiel zum Einlaufen lag der Raketenstart
für den Außenseiter gar in der noch leicht rauchigen Luft. Leicht zu unpräzise
geriet der offensive Doppelpass für Mattes Balschat, doch eine
Unsicherheit von WSV-Schlussmann Moritz Plikat bescherte Balschat dennoch den
Versuch aus spitzem Winkel: knapp links vorbei (2.)!
Der Walddörfer SV brauchte unterdessen eine Weile, um die Lage klar in den
Griff zu kriegen. Erst, als Marcel Moghaddasi einmal tief auf den schnellen und
technisch begabten Ayaz Aldarwish spielt, drohte echte WSV-Gefahr, doch Goalie
Connor Siewert warf sich im direkten Duell mutig wie erfolgreich in die Aktion
(21.).
Das Modell des tiefen Laufwegs aus der Enge heraus erwies sich also als
hilfreich, sodass sie es gleich nochmal probierten. Aldarwish war diesmal etwas
mehr Raum gestattet und so vollstreckte der 18er flach ins lange Eck (25.).
Ein Wirkungstreffer für den Kopf der Hausherren, die Siewert gegen ein
Segatz-Geschoss zunächst vor weiterem Unheil bewahrte (32.).
Als man Moghaddasi kurz darauf im Zentrum zu luftig zum Steckpass gewähren ließ
und der perfekt eingelaufene Kamau Swai cool links des rechten Pfostens
verwertete, war der GB-Traum vom Pokal-Coup schon fast ins Unerreichbare
abgedriftet (34.).
Hinzu geriet der Rückstand noch vor der Pause um noch einen Treffer höher, weil
Matthes Brauns Ecke genau durch den Fünfer zu Swai segelte. Das leere Tor war
da nicht mehr zu verfehlen (43.).
Vielleicht ganz gut für die Weiß-grünen, dass die Halbzeitpause durch erneuten
Pyroeinsatz (nun waren es Bengalos) unter dem Motto „Sieg oder Spielabbruch“
und die langwierige Suche nach dem Flutlichtschlüssel verlängerten Zeitraum zur
erneuten Motivationsbildung gestattete.
Schwungvoll ging es nämlich weiter und was wäre eventuell drin gewesen, wenn
Moghaddasis Rempler an Max Koch nicht nur knapp an der Notbremse
vorbeigeschrammt wäre (48.)…
Stattdessen holten sich die weiter vollzähligen Allhorn-Kicker trotz eines
unbestraften Plikat-Wacklers (51.) die Kontrolle zurück und mit ihr das schon
zuvor mögliche 0:4. Braun war es, der flach aus 22 Metern den guten Siewert zu
überwinden wusste (79.).
Für die Schlussphase reanimierten sich John Bidlingmaier und Co aber noch
einmal, indem der fleißige 18-Jährige das tiefe Koch-Zuspiel zum Abdruck
nutzte. Plikat konnte die Kugel nur zum hohen Bogen ins eigene Tor blocken
(80.).
Nachdem der Torschütze die Duplizität der Ereignisse verpasst hatte (86.),
setzte Bidlingmaiers 2:4 vom Punkt (Plikat vereitelte einen GB-Konter mit eher
unterdurchschnittlich gutem Timing) weitere Pokal-Endorphine bei Spielern und
Publikum frei (88.).
Mehr gelang dann jedoch nicht mehr, sodass unterm Strich beide Lager ihre
Schuldigkeit erbrachten: Der Walddörfer SV mit dem erwarteten Halbfinaleinzug
und der SV Groß Borstel als insgesamt würdiger Herausforderer.
Tore: 0:1 Aldarwish (25.),
0:2 Swai (34. Moghaddasi), 0:3 Swai (43. Braun), 0:4 Braun (79.), 1:4
Bidlingmaier (80. Koch), 2:4 Bidlingmaier (88., Strafstoßtor, Plikat an
Balschat)
Schiedsrichter: Noah Alabdallah (SC
Victoria Hamburg)
Zuschauer: 170
Dienstag, 8. April 2025
Spielbericht Hetlinger MTV II - TSV Seestermüher Marsch
Führungsquartett
verschwindet hinterm Horizont
Nächster
Rückschlag: HMTV-Reserve verliert (endgültig) den Anschluss
Allein die Sonnenuntergangsromantik, die das Deichstadion zu Hetlingen am Ende
eines sonnigen Dienstags für seine wenigen Besucher zu bieten hatte,
rechtfertigte die Entscheidung, sich am Abend des US-Amerikanischen „National
All Is Ours Day“ (nationaler das gehört uns allen Tag) dem dort stattfindenden Nachholer
zu widmen.
Die drei zu vergebenen Punkte aber krallte sich dem gastierenden TSV
Seestermüher Marsch aber nur einer der beiden Kontrahenten.
Und das, obwohl der bessere Start den Gastgebern in Himmelblau gelang, denn
während man sich beim TSV noch über ein Abseitstor von Metin Tefci ärgerte (9.),
schaltete man bei einem Lattentreffer des Gegner nicht schnell genug, um den
abstaubenden Nico da Ros am frühen 1:0 für die HMTV-Reserve zu hindern (10.).
Das ging ja gut los, für die Hausherren, deren Ambitionen in Richtung
Aufstiegskampf zwar nur noch mathematischer Natur sind, doch den Kontakt zur
Spitzengruppe mit dem Lokalrivalen aus Holm zu halten, ist natürlich
Ehrensache.
So arbeitete man in einer nun etwas abgeflachten Begegnung durch Samt
Baygündüz´ Einzelaktion inklusive Torschuss im Purzelbaum-Style (drüber, 22.) an
einem möglichen Führungsausbau.
Stattdessen aber schlugen die in weiß gekleideten Gäste eiskalt zu. Eine schön
gezogene Flanke von Andre Hinz köpfte der gesuchte Nando Habekost vom zweiten
Pfosten zurück gen Mitte, wo Efe Zengin mit rechts kontrolliert zum 1:1 netzte
(32.). Die unsortierte Defensive der Männerturner hatte sich hierbei einfach
mal eine gedankliche Auszeit genommen…
Ebenso kam auch Jan-Ole Themm wenig später ohne großen Gegnerdruck im
Sechzehner zum Flugkopfball. Sah schön aus, fand den Weg ins Tor aber nicht
(39.).
Besser bekam da Kollege Habekost seinen Schädel nach dem Seitenwechsel
eingesetzt. Diesmal verlagerte Jonas Graeber das Spiel mit Übersicht nach
rechts, wo Ömer Dogan nicht weniger Auge für die platzierte Flanke auf den
letztlich einköpfenden Habekost bewies (51.).
Nach einer perfekten Englischen Woche (drei Siege aus drei Spielen) steuerten
Habekost und Co nun also auf den nächsten Dreier im Rennen um die goldene
Ananas im Mittelfeld der Kreisliga 1 zu. Bei diesem Spielstand fortan mit dabei:
die Hetlinger, die sich dagegen noch einmal zu wehren versuchten. Ein weiterer
S. Baygündüz-Versuch in Rücklage (67.) sollte nur den Anfang einer feurigen
Schlussphase markieren, zumal per Doppelwechsel für die Schlussphase auf volle
Offensive umgestellt wurde (68.).
Das Geschehen auf der schlecht gekreideten Wiese an der Hauptstraße blieb
jedoch fahrig und verkrampft. Kaum noch erreichte man das Angriffsdrittel und
wenn, dann waren es die Seestermüher, die zum Beispiel in Person von Dogan (auf
der Linie geklärt, 69.) so richtig prickelnd in Szene kamen.
Auch fünf Minuten Nachspielzeit blieben letztlich ungenutzt – der Anschluss ans
Führungsquartett ist für die 2025 zu inkonstanten Deichkicker trotz noch sieben
Möglichkeiten für Zählbares schon jetzt mit der Abendsonne hinterm Horizont
verschwunden. Jetzt punktgleich auf Rang sechs: die aufstrebende Elf aus
Seestermühe.
Tore: 1:0 da Ros (9.), 1:1
Zengin (32. Habekost), 1:2 Habekost (51. Dogan)
Schiedsrichter: Rainer Sierk (TV
Haseldorf,)
Zuschauer: 20
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Zwei Torbeteiligungen mit Köpfchen: Nando Habekost (hier mit dem Fuß am Werk). |
Sonntag, 6. April 2025
Spielbericht Moorreger SV - SV Lieth II
Neujahrsfluch
über Moorrege
MSV-Sinkflug
hält auch im Kellerduell an: Siebte Schlappe in 2025
Sechs Niederlagen, einen Tabellenletzten (Komet Blankenese), der zuletzt
fleißig punktete, im Rücken und nun ging auch noch das Kellerduell um die
bessere Ausgangslage, knapp über dem Strich, verloren. Das Jahr 2025 gestaltet
sich für den Moorreger SV als eine einzige Tretmühle. Nun also der neuerliche
Tiefpunkt: die 0:4-Klatsche gegen Mitkonkurrent SV Lieth II.
Begonnen hatte der Sonntagmittag eigentlich ganz solide. Nach vorne ging im meist
statischen Spiel zwar nichts, doch wenigstens hinten gewann der MSV zunächst (noch)
die wichtigen Zweikämpfe – bis die Hausherren die Kugel nicht aus der
Gefahrenzone bekamen und Michel Cords aus tückischem Winkel den ersten echten
Versuch (über das Gehäuse) abgab (19.).
Ein Warnschuss, der den MSV offenbar nicht ausreichend einschärfte, verlor man
nur Augenblicke später das entscheidende Kopfballduell in der Mitte, sodass
Cords aus ähnlicher Position diesmal eiskalt zum 0:1 netzte (20.).
Erwähnenswerte Gefahr erfuhr der neue Spielstand daraufhin erst nach dem
Seitenwechsel, als die SVL-Reserve per Ballverlust im Aufbau freundlich einlud.
Abgefälscht rauschte Jayson Bielfeldts 20 Meter-Geschoss jedoch hauchdünn über
seine Wunschdestination (55.).
Ein Freistoß sollte kurz darauf für Abhilfe sorgen, doch der berühmte Schuss
ging dabei gänzlich nach hinten los. Im Eiltempo überbrückten die Gäste das
Mittelfeld, damit Deniz Duman wohl temperiert für den locker ins lange Eck
abschließenden Cords vorlegen konnte – 0:2 (59.)!
Die Roten jetzt mental gebrochen und nun ihrerseits mit wilden Ballaktionen,
von denen Finn Struve eine nicht bestrafte – auch, weil er seinem nach vorne
abgewehrten Schuss nicht nachging (62.)…
Teuer sollte dies heute aber nicht mehr werden, richtete es der Kapitän nur
zwei Minuten danach bei einem Schedelgarn-Freistoß mit der Rübe und der
Latten-Unterkante (64.).
Das Match vorzeitig entscheiden und wer dem zweiten Sieg in Folge noch nicht
trauen wollte, war dann mit dem 0:4 final überzeugt. Wieder verschenkte die
Bielfeldt-Elf verunsichert am eigenen Sechzehner den Ball und diesmal
vollstreckte Joker Kilian Weers flach zum happigen Endstand (79.), der seinen
Farben in der Zwischenbilanz drei Zähler Vorsprung auf Komet (Abstiegsplatz 15)
beschert.
Im Sandwich der Genannten taumelt dagegen der schwer angeschlagene Moorreger SV
dem Saisonfinale entgegen. Ein Punkt mehr als Komet und zwei Nachholspiele
(darunter eines am kommenden Donnerstag beim Tabellenführer in Haseldorf) in
der Hinterhand, lassen zwar Hoffnung zu, doch was bringen einem sechs
ausstehende Spiele, wenn der 2025-Fluch nicht aus den Kleidern will…
Tore: 0:1 Cords (20. L.
Rudek), 0:2 Cords (59. Duman), 0:3 Struve (64. Schedelgarn), 0:4 Weers (79.)
gelbe Karten: Hatje, Franke,
Schepelew – Weers
Schiedsrichter: Andreas Voß (VfL
Pinneberg, Note 2,5)
Zuschauer: 50
Samstag, 5. April 2025
Spielbericht TSV Gut Heil Heist II - SV Friedrichsgabe II
Den
Sekt kaltgestellt
SV
Friedrichsgabe II müht sich zum Dreier – Krönung nächste Woche?
Aufstiegstechnisch geht es in der Kreisklasse B1 – wie auch in allen anderen
Staffeln von Hamburgs niedrigster Stufe – aufgrund der Spielklassenreform (Zusammenführung
der Kreisklassen A und B) um nichts, doch die Meistertrophäe möchte die Reserve
des SV Friedrichsgabe natürlich dennoch für die vereinseigene Insigniensammlung
mitnehmen.
Dank eines nicht ganz unkomplizierten Auswärtserfolgs beim Gastspiel in Heist
könnte dies bereits am kommenden Wochenende im direkten Duell mit dem Verfolger
(FC Elmshorn II) eingetütet werden.
Der Weg dahin erwies sich für die Norderstedter allerdings unerwartet zäh – und
das in doppelter Hinsicht. Schließlich war der Start ins Match auf der
Baustelle an der Hamburger Straße vortrefflich gelungen. Über links zog Patrick
Wesselhöft an Rechtsverteidiger Kevin Winter vorbei, legte in die Mitte ab und
schon hatte Tim Piontkowski im Zentrum freies Geleit zur frühen Führung mit dem
ersten Torschuss (5.).
Kein schlechter Beginn des Primus, der in der Folge jedoch vornehmlich
Abseitspfiffe sammelte, während die Gastgeber ihren Heimvorteil auf nicht perfekt
ebenem Untergrund nutzten und mutig dagegenhielten.
Widerstand leistete auf beiden Seiten auch jeweils einmal das Aluminium, das
sowohl Lasse Kruse für Gut Heil (21.) und Dennis Haas für den SVF (27.) per
Freistoß ins Zittern brachten.
Nicht ganz aufs SV-Gehäuse brachte „Kuba“ Wiechmann seinen Kopfball entgegen
der eigenen Laufrichtung (28.). Schade, denn die vorangegangene Banas-Halbfeldflanke
gehörte zu den wenigen präzisen Werken dieser KKB-Kontrahage…
Wirklich ansehnlicher wurde das Treiben auch im zweiten Durchgang nicht, wobei
die Norderstedter immerhin die Schlagzahl erhöhten.
Jonny Schramms mittigen Versuch, den Marvin Scholz sehenswert aus dem Winkel
flog (57.) bedeutete den Auftakt einer Rest-Spielzeit, die bei effizienterer
Chancenverwertung ohne jedwede Spannung ausgekommen wäre. Doch der gut
aufgelegte Scholz (67., 85., 86.) und die Unterkante der Latte (85.)
vereitelten die Vorentscheidung zu Gunsten der komplett in schwarz Gekleideten.
Ob ihnen da ein fälliger Strafstoßpfiff weitergeholfen hätte? Angreifer
Wesselhöft, der die mannschaftsrückzugsverzerrte Staffeltorschützenliste anführt,
vermittelte mit seinen wüsten Protesten in der Extrazeit – und sogar nach dem
Spiel – den Eindruck. Rene Koppers Strafraumgrätsche gegen den 38-Tore-Mann,
der mit seinem Betragen gar etwas unflätige Szenen nach Spielende auslöste,
hatte jedenfalls wenig mit dem runden Leder zu tun (90.+2)…
Ob Strafstoß oder nicht: unterm Strich schaffte es der 15. Saisonsieg in die
Wertung, sodass rechnerisch nur noch die Zweitvertretung des FC Elmshorn punktgleich
an Wesselhöft und Co vorbeiziehen kann. Gegen das Team, das obendrein auch noch
um 43 Tore schlechter dasteht, würde am nächsten Wochenende beim FCE bereits
ein Remis zur Krönung reichen.
Tore: 0:1 Piontkowski (5. Wesselhöft)
gelbe Karten: keine – Werner, Wesselhöft,
Theilig
Schiedsrichter: Erdogan Orhan
(Gencler Birligi Elmshorn)
Zuschauer: 23