Dank
„Schweinesieg“ auf Kurs
Kickers
Halstenbek mit wichtigem Dreier an der Waidmannstraße
Kickers Halstenbek hat sich mit einem umkämpften 2:0-Erfolg im Nachholspiel
beim SC Union 03 nicht nur drei Punkte, sondern auch einiges an Luft im
Abstiegskampf verschafft. Spielerisch erinnerte das
Abstiegsplatzflüchtlingsduell allerdings mehr an einen echten Kreisklassenkick.
Das einzig Stürmische an diesem regnerischen Abend war nämlich der pfeifende
Wind…
Der erste halbwegs ernsthafte Torschuss ließ fast eine Viertelstunde auf sich
warten. Ein Freistoß von Dirk Gebner stellte Union-Keeper Martino Venturini
allerdings vor keine großen Schwierigkeiten.
Zehn Minuten später wurde es da schon etwas konkreter. Kapitän Andreas Kupka
rauschte im Strafraum in eine Hagemann-Ecke auf den kurzen Pfosten, doch das
Leder endete am Außennetz.
Doch auch die Gastgeber konnten einen Gefahrenmoment nach Eckstoß für sich
verbuchen. Eine verlängerte Sorkun-Ecke landete bei Moncef Ghazouani, doch
Björn Heins im Kickers-Gehäuse konnte Ghazouanis Versuch aus 14 Metern gut
abwehren und die „Null“ aufrechterhalten (27.).
Diese wenigen Szenen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein
wirklich unansehnliches Spiel war. Symptomatisch für dieses Gekicke ist eine
Szene aus der 29. Minute zu erwähnen: Halstenbeks Helge Voth mit einem
unbedrängten Fehlpass in der Vorwärtsbewegung, Ghazouani mit dem Auge für
Christos Partsanakis, doch dieser gefährdete mit seinem komplett missratenen
Versuch eher die Eckfahne, als das Tor.
Drei Minuten danach wollte die Glismann-Elf zeigen, wie es richtig geht, denn
es geschah noch einmal dasselbe, nur mit getauschten Rollen. Ein unnötiger
Ballverlust von Unions Özden Özer lud Voth zur Vorarbeit für Till Simon ein,
doch der 19-Jährige scheiterte aus acht Metern am guten Reflex von M.
Venturini.
Zwei Minuten später war für den Keeper nichts mehr zu machen. Ein ruhender Ball
von Grebner landete aus ewiger Entfernung beim gestarteten Simon, den im
Fünfmeterraum keiner auf der Rechnung hatte. Und so reichte ein minimaler
Ballkontakt, um die Kugel unhaltbar in die lange Ecke zu lenken (34.).
Die Kickers führten also erneut mit 1:0 – genauso, wie schon im
Aufeinandertreffen in Halstenbek, wo den damaligen Gastgebern mit einem
9:0-Mega-Kantersieg ein echter Husarenstreich gelang!
In der zweiten Hälfte zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild: Das Spielniveau
blieb äußerst niedrig, aber wenn etwas passierte, dann ging es zunächst von den
Halstenbekern aus. Sieben Minuten war der neue Abschnitt alt, als genau so ein
Fall eintrat. Ein guter Angriff der Gäste über Seemann und Kupka versetzte die
Union-Defensive in helle Aufregung, doch Simon verpasste ungedeckt im
Sechzehner haarscharf. Eine Atempause gab es für die Unioner aber nicht. Denn
ein gerade noch von M. Venturini abgewehrter Kopfball durch Kay Seemann hätte
fast das 0:2 bedeutet, doch der Torhüter und Glückgöttin Fortuna schienen einen
Pakt geschlossen zu haben. Ähnlich ging es Gegenüber bei einem Distanzversuch
von Sebastian Frank, den Heins mit viel Mühe zur Ecke entschärfte.
Die bis dahin beste Gelegenheit für die Gastgeber gab es nach etwas mehr als
einer Stunde zu verzeichnen. Ein Freistoß-Aufsetzer aus dem Halbfeld von
Spielertrainer Mehmet Sorkun zwang den 28-jährigen Schlussmann zu einer
Glanztat.
Union war nun gewillt, das Fleisch auf den Grill zu legen, doch das ersehnte
Ausgleichstor blieb auch in der 69. Minute aus, als sich wieder Frank außerhalb
des Strafraums mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern versuchte und hier am
Keeper scheiterte.
Auf der Gegenseite hätten die Halstenbeker alles klar machen können, als Finn
Quoos ungehindert vom rechten Strafraumeck aufs Tor zielte, doch wieder zeigte
sich die Glücksgöttin als treue Begleiterin des Martino Venturini: das
Spielgerät flog von seiner abwehrenden Hand direkt an die Latte. Und da sich
die Gäste beim Nachschuss selbst auf den Füßen standen, blieb es beim knappen
0:1, das auch eine Minute später nach einem Ping-Pong-Spiel im Union-Strafraum
Bestand hatte, rettete ein weiteres Mal der Keeper als letzte Instanz.
Union agierte in dieser Partie dagegen zu einfältig, sodass hochkarätige
Chancen für die Elf um Spielertrainer Sorkun ausblieben. Ein Umstand, der sich
böse rächen sollte.
84. Minute: wieder ein Halstenbeker Freistoß aus dem Halbfeld in die Mitte
gespielt, Kupka mit der minimalen Berührung und schon stand es 0:2. Warum die
Defensive der Waidmannstraßen-Equipe bei Pascal Wauschkuhns Freistoß, wie schon
beim 0:1, keinen Wert auf anständige Manndeckung legte, wusste keiner so genau.
Den Halstenbekern war das egal; das Spiel entschieden.
Union versuchte noch einmal, auf den Anschlusstreffer zu drücken, doch außer
einem abgewehrten Versuch durch Finn Trede (89.) kamen nur Konter des Gegners
bei raus, die aber allesamt ergebnislos blieben.
Leider nicht ergebnislos blieb eine Szene an der Außenlinie in der Kickers-Hälfte
aus der 86. Minute. Halstenbeks Kevin Hagemann versuchte mit einer
dilettantischen Schwalbe einen Freistoß herauszuholen, was Gegenspieler Steven
Öfenscheidt derartig erregte, dass die beiden in einen farbenfrohen Dialog
traten, der beiden die rote Karte einbrachte.
Trotz dieser Szene schätzte man sich auf Seiten der Gäste sehr glücklich. Denn
durch den dreifachen Punktgewinn setzten die Kickers einen Meilenstein im Kampf
gegen den Abstieg aus der Kreisliga 7. „Dieser Sieg war für uns überlebenswichtig!
Vor allem nach dem Ausstieg von Nienstedten II. Wir hatten zwar insgesamt die
besseren Torchancen, sind hinten aber ganz schön geschwommen. Besonders gut für
uns ist es jetzt natürlich, eine weitere Mannschaft tief nach unten gezogen zu
haben. Wir haben einfach ein Schweinespiel mit 2:0 gewonnen, was bei uns nicht
selbstverständlich ist. Wir spielen sehr oft gut mit, kriegen aber immer wieder
späte Gegentore“, erklärte Kickers-Trainer Andreas Glismann im Anschluss an die
Partie.
Bei Union 03 gibt es bei der anhalten Talfahrt derzeit größten Grund zur Sorge.
Seit zehn Spielen ist die Elf nun ohne Sieg und die Konkurrenz in insbesondere
die von Holsatia Elmshorn II, ist sich sicher, am Ende noch den Klassenerhalt
zu erreichen. Ob es diesen Glauben in Altona-Nord auch gibt? Eine Antwort
darauf wird das kommende Match zuhause gegen Komet Blankenese liefern, während
sich die Kickers mit einem weiteren Dreier auf heimischer Anlage gegen den SC
Pinneberg weiter in der Kreisliga 7 verankern könnten.
SC Union 03: M. Venturini
– Akkoc, Voegt, Petermann (81. Duman) – Özer, Trede – Öfenscheidt, Frank, Ghazouani – Sorkun – Partsanakis
(65. Bibour), Spielertrainer: Mehmet Sorkun
Kickers Halstenbek: Heins – Hagemann, Gebner, Lehmann,
Adamczyk – Nerlich (61. Wauschkuhn), Voth, Kupka,
Quoos – Seemann, Simon (87. Bahr),
Trainer: Andreas Glismann
Tore: 0:1 Simon (34. Gebner), 0:2
Kupka (86. Wauschkuhn)
rote Karten: Öfenscheidt (86.,
Beleidigung eines Gegenspielers), Hagemann (86., Beleidigung eines
Gegenspielers)
Schiedsrichter: Christian Dereser
(FC Viktoria Harburg)
Zuschauer: 12
Dienstag, 12. April 2011
Spielbericht SC Union 03 Altona - Kickers Halstenbek
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